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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.03.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19050301017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1905030101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1905030101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-03
- Tag1905-03-01
- Monat1905-03
- Jahr1905
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Sette L. «r. 109. 9V. Jahr«. Leipziger Tageblatt. (de« Jesuitengesetze») keia Unglück sehe, auch in der de» 8 1 nicht unbedingt ein» sehen würde. Aber da» alle» kann doch niemanden darüber täuschen, daß der Protestan tismus sich, zersplittert und schlecht organisiert wie er ist, gegenüber der Riesenmacht Rom» auf der ganzen Linie in die Defensive gedrängt sieht, daß drüben eine Angriffsstim mung herrscht wie noch nie, und daß der Kampf dort mit Mitteln geführt wird, gegen die sich nicht sehr kräftig zu wehren unverzeihliche Schwäche wäre. ES ist doch so, daß die Un duldsamkeit der deutschen Katholiken einen schier unerträg lichen Grad erreicht hat (s. den Fall Benzler), daß ein freimütige» Betonen protestantischer Ueberzeugungen B. einem preußische» Beamten so gut wie unmöglich gemacht ist, daß wir und waS un- heilig ist, von drüben — das ist wirklich nicht zu viel gesagt — systematisch mit Schmutz beworfen werden, s. CanisiuS-Enztzklika, DenifleS Buch und seine, trotz mancher Bedenken, im ganzen anerkennende Aufnahme in maßgebenden katholischen, auch Wissenschaft- lichen Blättern. . . Daß ein wesentlich politisch gerichtetes Blatt, wie die „Grenzboten", auch die politische Tragweite der Dinge vor allem berücksichtigt sehen will, ist ja sehr begreiflich; ganz so, wie daß die Reichsregierung, der daS Zentrum al» politische Macht gegeuübersteht, e» al» solche behandelt. Jedoch auch der politische Standpunkt kann übertrieben werden. . . Es gibt doch auch nock andere Werte iu der Welt als politische und wirtschaftliche Güter; wenn wir» nicht wüßten, die Ultramontaneu lehrten e» un». Jene Güter gering za schätzen, wird keinen» Verständigen einfalleu. Ich lehre meine Jungen jede» Jahr, wie wir aus dem Elend der Kleinstaaterei herauSgekommeu sind; und da ich die napoleonische Epoche besonders gründlich kenne, so können Sie sich wohl denken, daß ich voll Ueberzeugung nnd Wärme spreche. Aber da- lengne ich nicht, daß mir um den Preis der Errungenschaften der Refor matio« jene Güter dennoch zu teuer erkauft scheinen. Im neuen Reiche Knechte Roms werden, daS wollen wir nicht. . ." M Berlin, 28. Februar. * Der Kaiser lprach heute nach dem üblichen Spaziergang im Tiergarten beim Reichskanzler vor und hörte später im Schlöffe die Vorträge deS Chefs des MilitärkabiuettS und des Ches» des Admiral-StabeS der Marine. * Prinz Friedrich Leopold don Preußen ist heute früh in Genua einaetrvffen und hat sich sofort an Bord des Norddeutschen Lloydvampfer» "drin; Eitel Friedrich" be geben. Der Prinz und sein Gefolge werden während der Fahrt Ehrengäste des Norddeutschen Lloyd sein. * Zum neue» deutsch-österreichischen Handelsvertrag. Am Dienstag erfolgte im Auswärtigen Amt durch die Staats sekretäre des Innern und des Auswärtigen Amtes und dem österreichisch-ungarischen Botschafter die Unterzeichnung einer Zusatzbestimmung zum neuen Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn, durch die der Termin für daS Inkrafttreten diese- Vertrages vom 15. Februar 1906 auf den 1. März 1906 verlegt wird. * Tas „praktische Jahr" der Mediziner. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Da einzelne Landesregierungen hinsicht lich der Gesuche um Dispensation vom praktischen Jahre der Kandidaten der Medizin milder verfuhren, als andere, hat der Reichskanzler Verhandlungen mit den beteiligten Bundes regierungen eingeleitet. Binnen kurzem wird in allen Bundesstaaten eine vollkommen übereinstimmende Handhabung der Di-pen-vorschriften über das prak tische Jahr eiatreten. Wenn bisher den meisten Kandidaten das praktische Jahr ganz erlassen worden ist, so ist künftig eine so weitgehende Berücksichtigung nicht zu erwarten. Es soll zwar auch weiterhin mit ausreichender Milde verfahren, aber sorgfältig geprüft werden, ob für die Gesuchsteller nicht ein teilweiser Erlaß deS praktischen Jahre- hinreicht. O * I« Nnhrrevier scheint die Unzufriedenheit wieder im Wachsen zu sein. Nach dem „B. T." kommen von den StinneSzechen „Haaker Mulde" und „Friedlicher Nachbar" wieder lebhafte Klagen der Belegschaften. Starke Mißstimmung hat die Herabsetzung der Gedinge hervorge- rufen. Die Belegschaften haben beschlossen, ihre Klagen den Reichs- und Landtagsabgeordneten gedruckt zuzustellen. * Hannover, 27. Februar. Der Verband deutscher Schuhwarenhäadler beschloß ans seinem Verbaud-tage, Maßregeln gegen die Schleuderpreise der Partiewareu- geschäfte und Ramschbazare zu ergreife», sowie eine einheit liche Berband-marke für Gummischuhe eiuzuführ«. Eine offizielle Stellungnahme zu de» geplanten Erhöhung«» der Schuhpreise durch die Fabrikanten erfolgte nicht. * »era, 28. Februar. Der Laad tag genehmigte zur Unterstützung der Landwirtschaft pro Jahr 10 000 Ferner genehmigte der Landtag die Erhöhung der Gehalte der staat liche» Straßenwärter im Fürstentum, so daß sie mit 750 AnfanaSgehalt beginnen und ca. 1000 Endgehalt erhalte». Die Wiedereinstellung einer weiblichen HülfSkraft für die Gewerbeinspektion lehnte der Landtag al- unnötig ab. * Müuche», 27. Februar. Da- Kultusministerium hat angeordnet, daß die OrtSschulbehörden der DistriktS- schulbehorde und der Distriktsverwaltungsbehörde (Bezirksamt, Stadtmagistrat) Anzeige zu mache» haben, wenn m einer durch Kinder einer anderen Konfession bisher nicht besuchte» Konfessionsschule solche Kinder ausgenommen werde«. Zweck der Anordnung ist die Sicherstellung des Religions unterricht- der konfessionellen Minderheit. slsnr. * Kollision de» Kreuzers „Amazone". Eln vom Chef der aktiven Schlachtflotte Admiral von Koster über die Küstensignal, station Arkona aufgegebenes Telegramm meldet, daß bei den Kreuzer übungen in der Nacht zum Dienstag das Torpedoboot v 6 mtt dem kleinen Kreuzer „Amazone" zusammengestoßen ist. Bon der Be- satzung ist niemand verunglückt, v 6 wird nach Kiel ge- schleppt, um sogleich in ein Dock der Kaiserliche» Werst geholt zu werden. * SchtffSbewegungen. S. M. I. „Hohenzolleru" ist am 27. Februar in Lissabon eingetrossen und setzt am 2. März die Reise nach Genua fort. S. M. Tpddbt. „Sleipner" ist am 27. Februar wegen schlechten Wetters nach Plymouth zurückaekehrt. Der Ablösungstransport für S. M. S. „Condor" ist mit dem Reichspostdampfer „Seydlitz" am 27. Februar in Southampton eingetrossen und hat am selben Tage die Reise nach Genua fort- gesetzt. Die Aufklärungslchisfe der aktiven Schlachtflotte stad am 27. Februar zur Uebungsreije von Kiel in See gegangen. S. Di. S. „Undine" ist am 27. Februar von Kiel nach Gjeuner gegangen. Poststation bis 3. März Gjenner, sodann Kiel. HusIanÄ. Oesterreich -Ungar«. * Nicht opportun und rein persönlich. Nach einer parla- mentarijchen Depesche war von den Parteien des Herrenhauses, nämlich der Verfassungspartei, der Mittelpartei und der Rechten ursprünglich beabsichtigt, daß bei der Berhandlung des Rekrutengesetzes je ein Redner icder Partei zur schwebenden Armee frage spreche und gegenüber den Forderungen der ungarischen Opposition Stellung nehme. Von dieser Absicht seien jedoch sämt liche drei Parteien abgekommen, nachdem seitens des General- stabschefs Baron Beck, der der Mittelpartei des Herrenhauses angehört, sowie seitens der gemeinsamen Regierung darauf hin gewiesen wurde, daß durch eine derartige Aktion des Herrenhauses die Entwirrung der Situation in Ungarn erschwert werden könnte. Demgemäß habe der verfassungstreue Fürst Karl Auersperg, der die Einwirkung der Entwicklung der ungarischen Verhältnisse auf den Dualismus und die gemeinsame Armee er- örterte, nur für seine Person gesprochen. Frankreich. * Die Arbeiten -er Deputtertenkammer. Nach einem Pariser Telegramm beendete die Kammer in der gestrigen BormittagSsitzung die Beratung des Budgets des Finanz ministerium» und ging zum Heeresetat über. Herr Doumer teiUe mtt, daß die zu diesem Etat vorliegenden Inter pellationen nach einer zwischen den Fragestellern und der Regie- rung getroffenen Ueb-reinkunft vertagt sind, um die Beratung des Etats nicht aufzuhalten. Herr Guyot de Villeneuve erklärt, er habe die Absicht gehabt, über die Genugtuungen zu interpellieren, die den unter dem vorigen Kabinett benachteiligten Offtzier-n zu gewähren seien; doch bestehe er nicht auf sofortige Besprechung. Herr Berteaux erwiderte, er entspreche allen For derungen, die ihm gerecht erschienen. — Unter diesen Umständen ist, wie eine Depesche der „Frkf. Ztg." hinzufügt, zu erwarten, daß die Budgetdebatte am nächsten Sonnabend abgeschlossen werden wird. Die Kammer wird alSdanu eine Ruhepause von einer Woche eintrrten lassen und sich am 13. Aiärz wieder ver- einigen, um das Gesetz über die zweijährige Dienstzeit in endgültiger Form anzunehmen. Am Donnerstag, den 16. März, beginnt alsdann die Generaldiskussion zu der Gesetzvorlage über Trennung von Staat und Kirche. Die Kammerkommission für die Arbeiterschutzgesetzgebnng dal aus den Vorschlag Miller and» sich damit einverstanden erklärt, daß das Alters- Versicherungsgesetz der Arbeiter hinter die SrparationSvorlage zu- rückgestellt wird. Italien. * I» -er MrntS -er Eisenbahnerobstrukttvn. Nach einer römischen Depesche der „Frkf. Ztg." fordert Ferri im „Avanti" die Kammerkommission, der die Eisenbahnvorlage überwiesen worden ist, auf, den Frieden herzustellen, indein sie aus der Vor lage de« Artikel über daS Ausstandsverbot streicht, damit die Angelegenheit durch em besonderes Gesetz später geregelt wird. Der Republikaner Pantano ersucht im „Giornale Sicilia" die Eisen bahner, im Interesse des Landes die Obstruktion einzustellen. In Rom haben nach dem„B. T." 31 Personen- und Schnellzüge den Verkehr eingestellt, ebenso alle Züge ab Neapel, mit Ausnahme von vier Zügen. Seit gestern früh ist der Güterverkehr voll- ständig suspendiert. Aus Mailand meldet die „Voss Ztg.": Gegen Mitternacht erfolgte auf der Station Rogoredo, vier Kilo- meter von Mailand, ein Zusammenstoß zwischen dem aus Genua kommenden Luxuszug und einem Lastzug, glücklicherweise ohne irgendwelche Verletzung des Personals unv der Passagiere. Die Lokomotive des LuxuSzuges wurde umgeworfea und drei Wagen des Äüterzuges zertrümmert. Der Materialschaden wird auf eine Biertelmillion geschätzt. Der Stationschef hat die Flucht ergriffen. Schweiz. * Han-elSvertrag »n- Schiffbarmachung -es Rheins. Anläßlich der deutsch-schweizerischen Handelsvertrags verhandlungen hat zwischen der deutschen und der Schweizer Regierung rin Meinungsaustausch über die Schiffbarmachung des Rheins von Basel bis Straßburg stattgesunden. Zwischen den beiden Staaten ist eine Konferenz hierfür in Aussicht genommen. * Schweizerisch-russische Diplomatie. Wie dem „H. Corr." auS Bern geschrieben wird, macken die unliebsamen Vorgänge, die sich zwischen Rußland und der Schweiz abspielen, notwendig, daß die Schweiz auch in St. Petersburg eine Gesandtschaft er- richtet, um ihr Gelegenheit zu geben, beim Zaren die vielfach un richtigen Ansichten und Auffassungen, die über die schweizerischen staatsrechtliche» Besonderheiten und Verhältnisse kursieren, korri gieren zu können. Tie gegenwärtigen Beziehungen beider Staaten sind so unerfreulich, daß der Zustand nicht lange anbauern kann. Man darf wohl behaupten, daß die Abberufung der schweize rischen Militärabvrdnung vom russisch-japanischen Kriegsschauplatz nicht möglich gewesen wäre, wenn die Schweiz in Petersburg eine diplomatische Vertretung belessen hätte, die Ge legenheit gefunden haben würde, schiefe Auffassungen zu berichtigen. Und auch die Beschwerden, die der russische Gemutzte von Jaworsky dem Bundesrat jetzt eingercicht hat, würden nicht erhoben worden sein. Nirgends in der Welt wird man es als eine Unfreundlichkeit auffassen, wenn Unglückliche eines Staates durch freiwillige Spenden aus anderen Staaten unterstützt werden, nachdem der oberste Magistrat des Landes selbst mit dem Beispiel der Hülfsbereitschaft persönlich vorangegangen. Die Schweiz hat jetzt schon Gesandt schaften in Berlin, Paris, Rom, Wien, London, Washington und Generalkonsulate iu Buenos Aires und Aoko- bama und mit Ausnahme der Türkei in allen europäischen Staaten Konsulate, jedoch keine Berusskonjuln. Da eine Gemndtsckaft jähr lich 60 000 bis 80 000 Frcs. kostet, würde sich die Errichtung einer Gesandtschaft in Petersburg wohl lohnen. Großbritannien. * Sine Nachwahl i« Westmorelan-. Durch die Mandats- niederlegung des Abgeordneten Rigg, des liberalen Parla mentsvertreters von Äestmoreland jWahldistrikt Appleby), ist eine Neuwahl nötig geworden, die am kommenden Donnerstag stattfinbet. Der liberale Ersatzkandidat ist Mr. Lief Jones, der konservative Major Noble. Rigg hatte 1900 den bisher konservativ vertretenen Wahlkreis mit einer Majorität von 579 Stimmen für die Libe- raten erobert, während der letztvorherqehende Konservative noch 873 Stimmen Mehrheit gehabt hatte. Der Wahlkampf in North Westmoreland ist daher jetzt ein sehr erbitterter. Skandinavien. * August Strin-berg über -ie Konsulatsfrage. Nachdem die Björnson und Nansen gesprochen haben, beteiligt sich auch Strindberg an der Debatte und redet, trotzdem er Schwede ist, der einfachen Auflösung der Union das Wort. Er schreibt in der dänischen Zeitung „Nationaltidende": „Meine Meinung über die Unionsfrage ist die, daß Norwegen seine eigenen Konsuln haben muß, damit auch wir unsere eigenen haben. Zwei Nationen von so verschiedener Entwicklung, Sitte, Temperament und Natur können sich im Auslande nicht von gemeinschaftlichen Konsuln vertreten lassen. Zwei Völker, die zehn Jahre gegeneinander gerüstet und sich mit Krieg bedroht haben, sollen loyale Feinde, aber nicht falsche Freunde sein. Brudervölker sind wir, gleich alt, vielleicht Zwillinge; denn wir begannen beide in der Sagenzett; gleichmäßig geschwächt als Nationen, gleich ungefährlich für die Fremden, jetzt gleichmäßig gefährlich füreinander. Die Freiheit lieben wir beide, deswegen soll nicht der eine des andern Herr sein, denn dann herrfcht Feuilleton. Eine Unterredung mit Tolstoi. Ueber die gegenwärtige Krisis in Rußland hatte ein nach Moskau entsandter Berichterstatter des Pariser „Matin/. eine Unterredung mit Tolstoi. Der Journalist war eigens nach Jasnaja Poljana gefahren, um die Ansicht deS greisen Philosophen über die revolutionäre Bewegung, die das alte Rußland in seinen Grundfesten er- schultert, zu vernehmen. Tolstoi empfing seinen Gast mit einem spöttischen Lächeln aus den Lippen: „Was!" sagte er, „der „Matin" schickt Sie so weit, um die Meinung eines alten Einsiüüers kennen zu lernen? . . . Nun, ich will Ihnen diese Meinung sagen: sie hat sich nie geäickert. Sehen Sie, ich bin nie Anhänger einer Partei gewesen nick glaube, daß ich es während der wenigen Tage, die mir noch zu leben übrig bleiben, nie sein werde. Ich bin weder mit der Autokratie, noch mit der Revolution, denn beide sind Parteien der Ge walttätigkeit und widern mich deshalb beide an. Es ist ebenso entsetzlich und ebenso abscheulich, Soldaten zu sehen, die auf wehrlose Leute schießen, wie einen Mann, der eine Bombe unter einen Wagen wirst. . . Ich bin ein christlicher Anarchist und hasse gerade deshalb in gleicher Weise die Autokratie und den Sozialismus, denn das sind zwei Regierungen, von denen die ein« genau so despotisch ist wie die andere. Die Re publik unterscheidet sich gar nicht vom Kaiserreich, da sie gleichfalls Armeen, eine Polizei, Angeber und Spione besitzt. Die Republik führt Krieg wie das Kaiserreich. Sie führt ihn in Afrika, in Asien, wie das Kaiserreich ihn in der Mant schurei führt. Und sie schlachtet gleichfalls Völker hin, die von ihren „Wohltaten" nichts wissen wollen . . . Man hat mich als eine Stütze der russischen Behörden hingestellt: aber ich verabscheue sie nicht nur, londern verwünsche sie von ganzer Seele. Es gibt viele Republikaner, die nur verkleidete Auto kraten sind." Aus die Frage, was er von den von dem russischen Volke geforderten Reformen halte, erwiderte Tolstoi, indem er wieder malitiös lächelte: „Ich will Ihnen einmal etwas er zählen: Mein Bruder Nikolaus machte mich eines Tages auf etwas aufmerksam, was mir fest im Gedächtnis geblieben ist: es ist die gewohnheitsmäßige Üebertreibung, die den Menschen eigen ist, wenn sie von Zahlen sprechen. Jeden Augenblick können Sie hören, wie jemand sagt, daß er hunderttausend Gründe habe, etwas zu tun, während er doch nur zwei Gründe hat. Ebenso wird er Ihnen erklären, daß er wohl fünfzigmal an dem und dem Orte gewesen ist, während er höchstens vier mal dort war . . . Nun. sehen Sie, hier ist das ebenso. Die drei- oder viermal zehntausend Menschen, die Reformen haben wollen, sind nicht das russische Volk: sie sind nur ein kaum merkliches Teilchen desselben. Man darf nicht ver gessen, daß das russische Volk 120 Millionen Bauern um laßt, die sich sehr wenig um den Zehnstunden- oder Acht stundentag, um Pensionskaffen und genossenschaftliche Forde- runqen kümmern. Man muß sich vor Augen halten, daß es hier eine aus Millionen Individuen bestehende ungeheure Volksklasse gibt, die den Boden bearbeitet, die sich abmüht und duldet, und die nur einen Wunsch hat: daß dieser Boden, die Ouelle ihrer Mül-en und ihrer Entbehrungen, ihr gehören möge. Jawohl, der Bauer Hot nur eines im Auge: daß der B«en nicht em Schacher-, ein Kaufs- und Berkaussgegen- stand werde; daß er nicht dem Staate gehören^, sondern un- bedingtes und gemeinsames Eigentum der Manner werden möae, die im Schweiße ihres Angesichts und unter Kraft verbrauch arbeiten, um ihn fruchtbar M machen . . . Das russische Volk denkt gegenwärtig gar nicht daran, eine Revo- lution zu machen. Üebrigens waren Revolutionen nur am Ende des 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts möglich. Die Regierungen verfügen gegenwärtig über io viel ALwehrmittel, daß es gar nicht möglich ist, sie auf gewaltsame Weise zu stürzen. Schauen Sie, man hat ja auch in den großen Städten die Pflastersteine durch Asphalt ersetzt; wie wollen Sie also Barrikaden errichten? . . . Das einzige Mittel, Regierungen zu verjagen, besteht darin, daß man sich weigert, an den Verbrechen, die sie begehen, teilzunehmen, und oft bestehen die Regierungen nur durch ihre Verbrechen . . . Möglich ist allenfalls «ine Palastrevolution! ... Ich sehe gegenwärtig Papiere durch, die auf die russische Verschwörung von 1825 Bezug haben, und das ist für mrch eine «menartige Belehrung, denn ich wußte das alles nicht. Die Der- schworenen hatten beschlossen, alle Mitglieder der kaiser lichen Familie zu verbannen, mit Ausnahme des Groß- fürsten-Tbronfolgers, den sie behalten wollten, um ihn zu zwingen, die Regicrungsform, die sie einsühren wollten, an zunehmen. Wenn ich es recht bedenke, glaube ich, daß das noch die einzige Revolution ist, die auch in unseren Tagen gelingen könnt«. Aber Sie können sicher sein, daß man gerade diese Revolution nicht machen will." Tolstoi erklärte schließlich, daß er nach den Ereignissen der letzten Wochen gewisse Reformen sür unvermeidlich halte, und daß die Regierung noch vor Ablauf des Jahres genötigt sein werde, diese Reformen einzuführen. Es wäre vielleicht noch alles gut zu machen, wenn der Haß zwischen den beiden Parteien, die sich feindlich gegenüberstehen, nicht einen so hohen Grad erreicht hätte. Er kenne ein Buch, dessen Lehren das Glück aller machen könnten, und dieses Buch sei das Evangelium, das beste der sozialistischen Werke. Er sprach dann in langst bekannter Weise von seinem Ideal eines kommunistischen Gemeinwesens auf christlicher Grundlage und erzählte von einer solchen Gemeinschaft, die vor einigen Monaten im Kaukasus, im Gouvernement Kutais, gegründet worden sei: in diesem Gemeinwesen habe die Lehre von der Besitzglelchyeit und von der Gütergemeinschaft schon jetzt die günstigsten Resultate ergeben. Von dem, was gegenwärtig rn Rußland vorgeht, hat Tolstoi nur sehr unklare Begriffe; er weiß nicht einmal genau, warum Gorki verhaftet worden ist. Er gibt selbst zu, daß er schon seit sechs Monaten keine Zeitung gelesen habe; er werde, da er vor seinem Tode noch viel zu tun habe, bald auch aufhören müssen, seine umfang reiche Korrespondenz zu lesen, um sich noch mehr seiner Arbeit widmen zu können. Gegenwärtig schreibt er einen langen Artikel über den Krieg und die Regierung: dann will er eine ganze Reihe von Erzählungen veröffentlichen. Als der Vertreter des „Matin" gegen Mitternacht von Jasnaja Poljana abreisen mußte, setzte sich Fräulein Tolstoi, als Muschik gekleidet, auf einen Bauernschlitten und brachte den Journalisten -um Bahnhof. 0. «. Theater. b ä. 6. Tte Urauffnhrnn« -e» dr«mattschen Ge-tcht» „vvi-" Julius Noth in Dre»-en hatte am Montag nur einen geringen Erfolg und war leider nicht geeignet, daS Vor urteil zu zerstreuen, das man nun einmal gegen versifizierte Römer dramen neuzeitlicher Dichter hat. Julin» Roth, ei» Berliner Journalist, führt n»S de« römischen Dichter Ovid nicht eben vorteilhaft vor Augen. Nach dem unwirtlichen Mösien vom Kaiser Augustus verbannt, verzehrt sich der Dichter in Sehnsucht nach Rom, lernt ein hübsches Barbarenmädchen kennen, zu dessen Hochzett die einfachen Leutchen von dem berühmten Fremdling ein HochzettSkarmen erbitten. Ovid sieht die schöne Meda kaum, da ist er auch schon iu sie verliebt und er findet rasch genug Gegenliebe. Da erscheint just zur ungelegensten Stunde Ovids Gattin Fabia, die dem Gemahl in die Verbannung gefolgt ist und nun von ihm Dank und Huldigung für ihr Opfer erwartet. Ovid aber liebt sie nicht mehr, trennt sich von ihr und beschließt, in diesem unwirtlichen Lande um Medas willen zu bleiben und ein Sohn des Volkes zu werden. Aber er erfährt, daß der betrogene Bräutigam MedaS das Mädchen in der ersten Wut getötet hat; und da bricht auch er zusammen und gibt sich durch Gift den Tod. Diese Handlung ist zu spärlich, als daß sie für fünf Aste ausreichrn könnte, zumal da sich ein großer Teil von ihr auch noch »wischen den Akten abspielt und auf der Bühne nur erzähtt wird. Ürberhaupt wird in dem Stücke zu viel geredet und zu wenig gehandelt, man ermüdet durch die langatmigen Della- mationen und kann sich für keine der handelnden Personen erwärmen, am allerwenigsten iür Ovid selbst, der sich so ungeschickt und schwer fällig benimmt, daß man in ihm keinesfalls den Dichter der be- rühmten urs amkltorikl erkennen kann. Es ist möglich, daß man beim Lesen des Stückes manche seine Stelle herausfindet, aber für die Bühne ist das Werk so gut wie ungeeignet. Der Beifall, den „Ovid" fand und der eS dem Dichter ermöglichte, einigemale an der Rampe zu erscheinen, gatt wohl mehr den Darstellern des königlichen Schauspielhauses und war auch nicht unbestritten. Tie Damen BastS und Sarda, sowie die Herren Winds, Everth, Grenz, Huff taten ihr Möglichstes sür das Stück, dessen Titelrolle mtt Herrn Decarli nicht besonders günstig besetzt war. Ein fnnfaktigeS Lustspiel „Die neue Aera" wurde von der Direktion des Hamburger Stadttheaters für die Aufführung erworben. Verfasser ist der in Berlin wohnende Schriftsteller und Rezitator Hermann Riotte, rin Deutsch-Amerikaner, der in früheren Jahren Direktor der Autorengenossenschait in Leipzig war, und mtt seinem Drama „Königsmark" auf einer Reihe von Bühnen guten Erfolg hatte. *j* Hal-eS „Strom" erzielte am Montag im deutschen Theater iu London einen durchschlagenden Erfolg. Literatur. Die Großnichte -e» Dichters Wielan-. In einer Wiener Gerichtsverhandlung war jüngst die 50,ährige Wäscherin Luise von Wieland, die deS Diebstahls zweier Taschentücher an geklagt war, als eine Großnichte des Dichters Wieland bezeichnet worden. Zu diesem Prozeß schreibt nun rin Nachkomme Wielands, der kaiserliche OberlandeSgerichtsrat Dr. jur. Karl Peucer aus Kolmar im Elsaß, dem „Berliner Tapebl." folgenden inter essanten Bries: „Die Wäscherin Luise von Wieland wurde als Großnichte Wielands bezeichnet; das entbehrt, wie ich auf Grund der in meinem Besitz befindlichen Familienpapiere und Urkunden, insbesondere der Auszüge aus den Kirchenbüchern und Archiven der Stadt Biberach an der Riß (Württemberg) nachzu weisen im stand« bin — jeder tatsächlichen Begründung. Der Vater deS Dichters Wieland, der Oberpfarrer und Senior des evangelischen Ministeriums der damaligen freien deutschen Reicks- sladt Biberach an der Riß, Magister Thomas Adam Wieland, der am 3. Januar 1704 zu Lberholzkeim geboren wurde, war mit Regina Katharina geb. Kick, die am 1. Juli 1715 in der Ehe de» Major- im markgräflich Baden - Badenschen Kreis Mittwoch, 1 März 19 05. Verhandlungen den schwedischen Reichstag ü Zukunst entscheiden lassen soll. Dasst schwedische ständig Unfrieden. DaS ist keine Gestellung, daß Nor, Stockholm aus per Telephon wie eieFUialat'.neinde re, es ist keine Gleichstellung, daß die Kwegischen Stack- zu Hause in ihrem Lande wohne» ir mit ihrer Regie ihren Storlhingsabgeordnele» zusanun arbeiten könnet wie Gesandte in einem fremd, Lande zi. zwungen sind. Es ist keine Glystellung, daß ' Minister des Auswärtigen imn« ein schwedische ein Angehöriger der schwedischen Htion ist, die m blicklick nicht sreundjchaftlich gesinnt n,nen kann. Es is keine Gleichstellung, wenn das norweeche Volt nach j Al ichstag üdeir s> " r Girn vegen von siert wird; -rate nicht rung und i, londern leben ge- Uorwegens r Mann, an angen- t besonders «schluß der .ine nähere . . , . . nischung in Angelegenheiten des Brudervolkes; e schwedische Mal ion würde niemals einen Teil seiner Zukunft demnorwegischen §1tor.»ching über lassen. Laßt uns von rinande scheiden! Be-tgesten wir alle alten Streitigkeiten: den Kieler Prtrag, Eidsvc -Ä, Mob, den Flaggenstreit, Vieles ganze Knäuel, ds durch trculo se Diplomaten politik und Dynaslieinteresseu im vorig» Jahrhunder t ii ^Unordnung gebracht worden ist, und das jetzt nur durch gut g esuhrre Axt hiebe wieder in Ordnung gebracht terden kann. Last uns von einander gehen zu einer Zeil, wo wir einander wü rd-i'inden und, wenn wir die Bitterkeit vergessen habe:, von neuem Freunde » erben können. Denn Freundschaft kann ja nurzwischen fre ie» Menschen bestehen, während ein Subordination Verhältnis zr oischen Brüdern nur Bruderhaß erzeugt. Unionsaufijjung daher, sur Norwegens und Schwedens Wohlr' Die Parlamentsbertchte siche Seite 6 unö 7. vom Msverein Oer ckeulrcden Zucken. Der Hülfsverein der deutschen Juden hielt am Sonn- rag, 26. Februar, in Berlin ferne Generaloersallunlung ad. Wir erhallen darüber folgenden Bericht: Herr James Simon, der Vorsitzende, konnte feststellen, daß der Hülfsverein auch im adgelauferen Jahre erhebliche Fortschritte gemacht hat. Die Zahl der Mitglieder ist um rund 3000 gewachsen und denientjpreck-ent) sind die Einnahmen gestiegen, so daß am 31. Dezember 1904 — einschließlich der Frau Baronin Cohn-Oppem-^m-Stif- tung — der Verein ein Vermögen von 688 000 hatte — eine erhebliche Summe nach dreijährigem Bestellen und dock) wenig gegenüber den ungeheuren Anforde rungen, die namentlich durch die Lage in Rußland noch auf lange hinaus gestellt wenden. Herr Dr. Paul Nathan, der Geschäftsführer im Ehrenamte, legte im einzelnen in seinem Referate dar, in welch mannigfacher Weise sich der Hülfsverein auf seinem speziellen Arbeits- gebiete, d. i. der Förderung der sittlichen, geistigen und wirtschaftlichen Entwicklung der Glaubensgenossen ins- besondere im östlichen Europa und in Asien betätigt hat. Der Hülfsverein hat Kindergärten und Schulen in der europäischen und asiatischen Türkei, in Bulgarien und Rumänien ins Leben gernsen oder den Ausbau bestehen, der Unterrichtsanstalten herbeigefllhrt, und er hat vor allem ein Lehrerseminar in Jerusalem geschaffen, um dem Lehrermangel im ganzen Orient abzuhelfen. Der Hülfsverein sucht seine Aufgabe im besonderen auch da- rin, für deutschen Unterricht in jenen Gemeinden zu sorgen, wo die Gemcindemitglieder für das spätere Fortkommen ihrer Kinder einen solchen Unterricht sür erforderlich erachten. In Galizien sucht -er Hülfsverein der jüdischen Masse durch Einführung neuer Industrien Arbeitsmög lichkeiten zu schaffen. Sein Hauptinteresse hat er im vergangenen Jahrs aber der Linderung -er wirtschaft- lichen Not in Rußland znwenLen müssen. Er war ferner mit Erfolg bemüht, die Auswande rung ans den östlichen Ländern in geregelte Bahnen zu lenken, indem er Komitees an den Grenze zur Ertei- lung von Reiseinformationen und Gewährung von Rechtsschutz — gegen Ausbeutungen aller Art — in Deutschland organisierte und gemeinsam mit den Logen ein Zentralbureau für jüdische Auswarderungsange- legenheiten in Berlin ins Leben rief, das als dauernde Vermittlungsstelle zwischen den Ausweiserungs- und Einwanderungsländern dienen und den S'rom der Aus- Wanderung, die nicht anfzul>alten ist, reg liieren soll. Die Generalversammlung gab durch .eblxfften Bei- fall ihrer Befriedigung über die vielseitige humanitäre regiment „Erbprinz" Johann Christoph Kick id dessen Ehefrau Cdristina geb. Rauch, einer geborenen Bilsracherin, geboren wurde, verheiratet. Aus dieser Ehe vr>. Thomas Adam Wieland und Fran Regina Halsardei geb. kick entsprossen fünf Kinder, nämlich: 1) Johann Gottlieb Wieland, der schon als Kind starb, 2> Christoph Martin Wieland, der Dichte, der am 5. Sep tember 1733 zu Oberholzheim, einem zum Gellet der Reichsstadt Biberach an der Riß gehörigen Dori, gek ore wurde und am 20. Januar 1813 zu Weimar starb. 3) Justtu Sebastian Wieland, der in den Jabren der Kin.> erk färb, 4) Thomas Adam Wieland, der am 13. Dezember 1,15 z B-berach an der Riß geboren wurde und dort am 8. Mui 176 starb. Er hatte sich 1759 mtt Marie Katharine geb. Angelin der Tochter des Kunstglasmalers Johann Jakob Angelin zu Biberach an der Riß, verheiratet, diese Ede blieb kindnloS Thomas Adam Wieland, der als Kupferstecher sich au «zeichnen, starb nach noch nicht sechsjähriger Ehe kinderlos zu Biborck.. Bon Jugend an war er kränklich gewesen. 5) Marie Jusiine Regina Wieland, die als Kind starb. Hiernach ergibt sich, daß der Dichter Wieland Neffen nnd Nichten gar nicht gehabt bat, da vori seinen Geschwistern die unter 1), 3) und 5) genannten schon in dru Jahren der Kind- beit starben, und der unter 4) genannte Thomas Adam Wieland — der Kupferstecher — aus seiner Ehe Kinder nicht hinterließ. Da es Familien des gleichen Namens Wieland in Bayern und in Baden gibt, so ist eS nicht ausgeschlossen, daß ein Angehöttger dieser Familien, die mit der Biberacher Familie Wieland in keinem Verwandtschastsverhältnis stehen, der Vorfahre der zu Wien, Bezirk Favoriten, lebenden Luise v. Wieland ist. Hh-rauf läßt auch ihr Adelsstand schließen. Die Biberacher Familie Wieland war und blieb bürgerlich. Zwar wurde dem Dichter Christoph Martin Wie- land von seinem ehemaligen Zögling, demi Herzog Karl August von Sachsen-Weimar, der Adel angeboten: er schlug ihn jedoch aus. Ter Kupferstecher Thomas Adam Wieland ist niemals in eine Lage gekommen, daß ihm der Adel angeboten «borden wäre. Gerade der Umstand, daß Luise v. Wieland dem Allel angebört, beweist ihre Nichtzugehörigkeit zu der Familie des Dichters Wieland, der ich durch nieine — am 6. Dezember 1903 verstorkfene — Mutter Frau Karoline Pencer geb. Wieland, zu Weimar anffehöre. Sie war das einzige überlebende Kind deS dritten Sohne» ves Dichters Wieland, des am 9. Juni 1856 zu Weimar verstorbenen großherzoglich sächsischen Rechnungsrats Karl Friedrich Wielomd und hatte sich am 14. April 1842 mit dem am 19. März 18^8 verstorbenen groß- berzoglich sächsischen Stabsaudiieur Robert "Kneer nermählt. In dieser Ehe der Enkelin des Dichters Aielont , Nor -sine geborenen Wieland, mit Stabsauditeur Robert Peucer b n ich am 9. November 1843 geboren, mithin von mütterlicher Leite her Urenkel de» Dichters Wieland." Eine vücherauttio«, aus der vf-le Rarl laten zur Versteigerung gelangen, findet in den Tagen »om 28-,Februar l 's »um i. Mär» durch die Berliner Buchhandlung S. Lalvary I„d io. l >>cue DN imstr. l) statt. 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Klovllock, LOsing rc. ln jahlrrlchen Originalausgabe», ferne- Ludwig «ichter» Originaljctchnungen, Adolph Mentet« Oi sgrnal-l!lurgi be von lilünstlerd Erdenwalle», Schedrl- berühmteste» illustriertes lthronken-vuch d-i 4 ld. Jahrhundert» rr.
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