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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330410
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330410
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-10
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.04.1933
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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Ries«. Ne? Isg Her Herttsclreii krriLbM. Vie neue kinlleltliclik brrlesiung unter nstlonskorlsIKMciier külirung. «elcllstaguns »es nsüonalsorlallrllrcllen I-edrerdunaes In beiprlg. ver groye Appell Her 8K im verliner 8pott-p»ls8t. «LÄe ÜK8 kelklislisnrlers SN ale 8^ Uva 88. keicl!8Mini8ler Wring vor aer Wvo. Ae MWtWNg Ser RoliiiWWliliMkii LeMimiSer. * Leipzig. Slm Sonnabend u>td Sonntag stand Leipzig wieder im Zeichen des -Hakenkreuzes: Die wehenden Flaggen galten den nationalsozialistischen deutsche« Lehrern, die zu ihrer Reichstag«»« in Leipzig zusammengekommen waren. Tausende non Gästen beherbergte die Stadt Leipzig. Die Leipziger Tagung wurde zu einem der bedentsamsten Ereignisse der deutschen Kulturgeschichte dadurch, daß sie die Einigung aller Lehrervereinigungen unter national sozialistischer Führung brachte: eine Riesenarmee von 259 WN deutschen Erziehern marschiert jetzt geschlossen in einer Richtung und nach einem Ziel. Tie Tagung begann am Sonnabend mit einer interne« Bertretertaglrng, zu der sich die hervorragendsten Führer der gesamten deutschen Erzieher-Organisationen aus allen Teilen des Reichsgebiets versammelten. Mit ihnen tagten die Gauvblentc des NSLB. Tie Versammlung bekannte sich begeistert zum neuen Staatsprinzip, da? Rcichsleiter Hans Schemm mit den Begriffen: Rasse, Wehr, Persönlich keit und Religiosität, überschrieben mit de« große« Parole« Volk und Gott, nmrist. Ncbereinstimmend bekannte sich auch die ganze Versammlung zu den politischen, kulturellen und geistigen Grundprinzipien der Reichsregierung. Ebenso herrschte Ueberetnstimmung darüber, daß auch in organisa torischer, wirtschaftlicher und gewerkschaftlicher Gestaltung keinerlei Bestrebungen verankert sein dürften, die dem neuen Staatsprinzip zuwiderlausen. Dem autoritären Prinzip des neuen StaatsgcdankeuS entsprechend übernahm, ebenso unter begeisterter Zustim mung, der Nationalsozialistische Lehrerbund die Führung der somit geschossenen großen deutschen Erziehergemein- ichast. Dies wurde nm so freudiger begrüßt, weil der RSLB. das historische Recht auf diese Führung durch seinen siebenjährigen Kampf im Rahmen der NSDAP, sich er worben habe. Somit ist durch dieses Bekenntnis zur natio nalen Regierung in geistiger nnd organisatorischer Form ein Merk von ungeheuerstem Ausmaß Wirklichkeit ge worden, denn hinter den anwesenden Führern marschieren 25l)l)lM deutsche Erzieher. Mit den Verhandlungen über die organisatorische Ein gliederung der verschiedenen Erzielicrorganisationcn wurde der Führer des Lehrerbundes Berlin-Brandenburg, Tr. Sablotny, beauftragt. Der erste Tag der Veranstaltung schloß mit Be- grttßnngSabcnden in zwei großen bis ans den letzten Platz gefüllten Sälen. Reichsleiter Kultusminister Haus Schemm führte zur Würdigung der soeben verflossenen historischen zwei Stunden auS: „Noch kehlt uns der richtige Abstand, um daS Ausmaß der Bedeutung der Leipziger Geschehnisse zu erkennen, wo znm ersten Male die seither zersplitterte uneinheitliche deutsche Erziehung geeinigt und unter dem nationalsoziali stischen Wille« im Sinne der neuen Gtaatsführuug zu sammengesetzt wnrbe. Die zwei Tage von Leivzig müßen und werden das „Potsdam der deutschen Erziehung" fein Heute steht die Tatsache fest, daß daS vergangene deutsche Erziehungsleben, das Gott und Volk geleugnet hat, nisammengebrochcn ist. Heute kann unter der Führung der nationalsozialistischen Kultusminister im ganzen Reich ein oeues deutsches Erziehungsleben gestaltet werden. Seine» Augenblick der Ruhe nnd der Rast können wir unS gönnen. Kämpfend nnd strebend geht der Weg weiter, bis der letzte deutsche rassisch einwandsreie Mensch von der neuen natio nalen Erziehung ersaßt ist." Der Redner unterstrich sodann die außerordentliche Wichtigkeit des dentschen Erziehers für den Wiederaufbau der Nation. Der Begriff Erzieher stehe höher als der Ve gi in Beamter. Aus Leipzig schaue heute die ganze Er- zi.herwelt. Ter Tag der deutschen Erzieher in Leipzig kenne an Bedeutung, Größe und Ausmaß nur mit dem a.audiosen Ereignis von Potsdam verglichen werden. Hier i:: Leipzig würden vor den deutschen Erziehern, wie dort in Potsdam vor der gesamten deutschen Nation, die letzten Hemmungen unter der Wucht des wunderbaren Geschehens des Wiederauflebens nnd der Nengeburt des deutschen Er- zichungslebens beseitigt. Der Neichsführer vollzog sodann die Weihe von zwei Fahnen des NSLB. für den Gan Sachsen und den Kreis Leipzig. Weihevoll, ivie die ganze Stunde, mar das Schluß bekenntnis, das mit Ergriffenheit gesungene Lied des un vergänglichen und heiligen Symbols einer neuen deutschen Jugend, das Lied deS Werkstudenten Horst Wessel. In das dreifache „Sieg-Heil!" auf den Schöpfer und Führer der deutschen Freiheitsbewegung, Adolf Hitler, stimmten die Massen der deutschen Erzieher begeistert ein. Sas WeWmMlen ber MW. Ihren Höhepunkt erreichte die historische Tagung am Sonntag vormittag in einer Riesenkundgebung aller Teilnehmer aus dem ganzen Reiche im großen Fest saal deS Zoologischen Gartens, der bis auf den letzten Platz gefüllt mar. Nach kurzer einleitender Begrüßung durch den Gauleiter deS NSLB. für Sachsen, Göpsert, ber insbesondere warme Worte für die Vertreter aus den ab getrennten Gebieten fand und betonte, daß es nun nach der Schaffung des großen organisatorischen Rahmens gelte, den Inhalt festzulegen, ergriff der Neichsführer, Kultusminister Hans Schemm, von stürmischem Beifall begrüßt, das Wort zu einer seherischen, großen programmatischen Rede über das Er- ziehungswescn der Zukunft. Das Kennzeichnende an dein eineinhalbstündigen Vor trage mar das bewußte Hinwenden zur Einfachheit und Schlichtheit, die bewußte Abkehr von allem formalistisch intellektuellem Getue einer vergangenen liberalistisch- marxistischcn Zcitcpoche dentschen Erziehungsverfalls. Un gewöhnlich stark griff Schemm mit dieser meisterhaften Schlichtheit an die Seele ber anwesenden Tausende von Erziehern. Zum Anfang wurde in feierlicher Weise der Blutopser der Bewegung gedacht, insbesondere auch deS unvergeßlichen begeisterten Anhängers des NSLB. Günther Rotz, der ein Blutzeuge nationalsozialistischen Bekennertums im bolsche wistischen Unflat unserer Zett war. Schemm beleuchtete sodann zunächst die Stellung des Nationalsozialismus im historischen Geschehen unsrer Zeit und einer zweitauseudjährigeu deutschen Geschichte. Tas sei daS Große und Ueberwältigende dieser neuen Zeitepoche, der der Stempel deS Nationalsozialismus aufgedrückt sei, daß sie über alle Zeiten hinausragend eine neue Sinn gebung: Raste und Blut, gefunden und damit das Volk bis ins Tiefste ausgerüttelt habe. Tie große Staatsparole und damit auch Erziehungsparole «usrer Zeit heiße: „Zum Ganze« hin!" Der Begriff der Ganzheit sei es also, ber der nationalsozialistischen Erziehung die Prägung gebe. Auf den Regrissen Raffe, Wehr, Persönlichkeit, Religiosität sei die Totalität der nenen deutschen Erziehung begründet. Raste bedeute nichts anderes als das Unterstreichen der deutschen Grundzüge Sauberkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftig keit, Heldenhaftigkeit, als die Abkehr von allem Trennenden und Zerklüftendcn und insbesondere vom Internationalen. Die Internationale kenne wohl eine Gesellschaft, aber kein Volk. Die Ganzheit des Begriffs „Mehr" sei «ns in den letzten 14 Jahren mit einer tragischen Deutlichkeit bewußt geworden. TaS Ausgeben der deutschen Wehr bedeutete ja nichts anderes als das Zerreißen des eisernen Bandes, als den Verfall deS Volkskörpers. Im Grundsatz der Persön lichkeit sei das Bekenntnis zum Führertnm verankert, das in bewußter Abkehr von der Demokratie, ü. h. non der Herrschaft der Parteien, sich hinwendc zum großen Führer, der das Volk zusammenschmicdc zu einem einheitlichen Ganzen und damit die Voraussetzung zum Aufstieg schasse. Alle diese Ganzheitsbegrisse aber, so fuhr Schemm fort, werden gekrönt vom Höchsten, von der Religiosität. Daß Gottlosigkeit, d. h. Loslösuna von Gott, Verfall und Ver nichtung für Staat und Volk bedeutet, bedarf nach den Er fahrungen unsrer Generation keines weiteren Beweises. Jenes Weihnachten vor MW Jahren, jene neue Mensch werdung, ist auch richtunggebend für unsre heutige neue Bolkmerdung. Schließlich ist Nationalsozialismus nichts anderes als das Weihnachten deS deutschen Volkes, da» große Heimweh und die Heimkehr nach Deutschland. Daß aber das deutsche Volk nicht zum Untergang, sondern znm Leben bestimmt ist, beweist eben die Tatsache, daß aus ihm ein AÄßter deutscher Führer aufersteheu konnte, daß ihm der Tag von Potsdam geschenkt wurde. Eben weil im deutschen Volke noch soviel rassisches Erbium vorhanden ist, deswegen ist Deutschland nicht znm Sterben, sondern zur Führung im Völkerleben berufen. Potsdam ist die große Auszeichnung, die Legitimierung des deutschen Volkes für die höchste Aufgabe, alle Völker zu reinigen von dem Unrat deS Mindcrrasscntums. In mühseligster Berg werksarbeit hat Hitler als der große Schatzgräber des deut schen Volkes die Grundfesten Raste nnd Religiosität wieder anfgerichtet tm deutschen Volk. Warum aber, so fragte Schemm, kam der Gebildet«, leider auch der LHrcr, vielfach zu spät? Sehr einfach! Dort war die Isolierschicht dicker, dort waren Mauern auf gerichtet, dort konnte sich der große Magnet Hitlerscher Bolksevweckung noch nicht auswirken. Die Einbildung des Gpezialistentnms ließ vielfach den Blick auf das Ganze nicht zu, nnd trotz aller wissenschaftlichen Bildung fehlte das Er kennen, worum es heute geht. Erst mußte der einfache, un verbildete Mensch zeigen, was wirkliche Führung ist. Dee Bauer, ber Arbeiter begriff in der Tat Hitler früher al» mancher Hochgebildete. Nm nächsten aber stand ihm von s« die deutsche Jugend, deren unverbrauchte, ursprüngliche, urwüchsige Art sich sehr bald instinktiv zum großen Volks führer hingezogen fühlte. Die deutsche Jugend hörte das Glockenläuten völkischen Erwachens viel früher als der hochgebildete Intellektuelle. Wer zu stolz sei, fuhr der Redner fort, sich zn den Quellen deutschen BolkstumS nnd der deutschen Seele zn bücken, wer nicht demütig werde« könne, der sei nicht fähig, deutscher Erzieher zn sein. Jede Schule, die nicht wahrhaft Volksschule sei» müsse als eine Pestbeule am deutschen Volkskörper betrachtet nnd ungesäumt beseitigt werden. Ganz neu müsse auch die Einstellung der SchiilaussichtS- organe werben. Nicht nach dem Wissensstand, sondern nach dem Leuchten der Kinderaugen, nach dem Mitschwingen der Seele bei dem großen Thema: Volk nnd Gott, müsse mau sehen, nach der Fähigkeit und nach dem Willen des Er ziehers, die Seele und den Charakter des Kindes zu bilden. Der Erzieher, der das könne, sei damit vor Gott und der Welt qualifiziert. Lehrpläne seien nichts, wenn nicht ein neuer lebendiger Geist deS Lehrers sic zn formen nnd ge stalten verstehe. Ein Lehrer, der dem gewaltigen Zeit geschehen mit bürokratischer Nüchternheit gegcnüberstehe, solle sich nicht wundern, wenn ihm das Kind keine Liebe entgegenbringe. Schemm verwies sodann unter jubelnder Zustimmung auf seine Maßnahmen, die den Frcihcitstampf des deutschen Volkes in den Mittelpunkt des gesamten Unterrichts stellen. Noch gröbere Pläne und Maßnahmen ständen bevor, so dos große Zukunfiswerk einer einheitlichen deutschen Jugendorganisation nach dem Minter der faschistischen Balilla. Ein wirklich guter Lehrer müsse gleichzeitig Offi zier sein, wie umgekehrt ein Offizier nichts tauge, wenn er nicht Erzieher sei. Wenn dem Offizier des ehemaligen deutschen Staates der Größe nnd Macht die Ehre das Höchste gewesen sei, so sei es dem Erzieher vvn heute die Liebe zur Seele des deutschen Kindes. In diesem Zu sammenhang wachse der deutsche Erzieher weit hinaus über den gewöhnlichen Nahmen des Beamtentums. Nicht von der Verwaltung sei er nngcstcllt, sondern vom Schicksal be rufen auf den ersten Platz im Staate, verantwortlich dem Herrgott und dem Volle. Tas ist, so schloß Schemm seine packenden Ausfüh rungen, das große Ethos unserer Erziehung, das hinaus wächst über die Fragen nach Gchatt, Klasse und Titel. Mer das nicht begreift, verdient nicht, den Namen „Deutscher Erzieher" zu tragen. Angesichts dieser höchsten Ausgaben eines Erziehergeschlcchts der Gegenwart und Zukunft müssen wir miste», daß nur die Religiosität uns die letzte Kraft und die letzte Tiefe zu unsrem gewaltigen Werk gebe»
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