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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-12
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.04.1933
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SMWMW. Gründonnerstag I An diesem Tage begebt die Christen heit bad Gedenken an eine besonder« bedeutsame Begeben- heit aus ben letzten Erbentagen des Heiland» — an bi« Stiftung des hohen Sakramentes vom Heiligen Abendmahl. Und nicht nur die jungen, nrukonftrinterten Gemkindemit- glieder sind e» deshalb, die »um ersten Mal an diesem Tage an den Tisch de» Herrn treten — auch unter den erwachsenen Gläubigen sind«« sich deshalb viele an diesem Tage beson- derS stark hingezogen, wieder einmal an der heiligen Hand lung teilzunehmen. Wie bei so vielen hohen Tagen des Kirchenjahre» mischt sich auch in bas Brauchtum des Gründonnerstages manches hinein aus -er heidnischen Ueberlicferung unseres Volke». Wie dieser Tag eigentlich zu seinem Beinamen „grünen" gekommen ist, da» ist eine umstrittene Frage. Wahrschein lich rührt er daher, bah an diesem Tage in grauer Vorzeit den Göttern die ersten Kräuter des Jahre» al» Früh» lingsopfcr dargebracht wurden, und ein Rest dieses alten Opferbrauches wird cs wohl fein, wenn noch heutigcntageö in manchen Gegenden zu Mittag ein Gcmüscgericht von neunerlei wilden Kräutern aufgetischt wird, und wenn selbst „eingefleischte" Antivegetarianer an diesem Tage da mit ausnahmsweise zufrieden sind — zumal, wenn e» al» Betkost an einer recht appetitlich hcrgertchtcten Eierspeise nicht fehlt! Mit ben Siern bat » nm Grünen Donnerstag überhaupt seine ganz eigene Bewandtnis. Nicht nur, bah e» vieler orts von altcrSher im Schwange ist, schon an diesem Tage die weihen, bunten, schwarzen, marzcpanenrn, schokolade nen und „richtigen" Eier zu verstecken, zu suchen und, ma» schließlich bet derlei leckeren Dingen die Hauptsache zu bleiben pflegt, auch in möglichst reichlichen Portionen sei nem Magen cinzuverlciben: Einem gar am Grünen Donnerstag selbst von unserem mackeren Federvieh produ zierten Ei sollen vielmehr allerlei ganz wundersame Kräfte zuzuschretbcn sein. Wird solch ein GründounerStagSel auf dem Dachboden versteckt, so soll es nicht nur Blilzgesahr und Brandschaden von dem Hause lernhalten, sondern es soll auch -essen Bewohner vor Krankheiten nnd sogar vor Geld nöten zu schützen vermögen. Wieder andere versprechen sich eine besonders gute Ernte davon, wenn sic solch ein Glücks et auf ihrem Felde vergraben. Und manche andere alte Ueberlicferung, in ein fröhliches Spiel gekleidet ost, geht hier und da auch heute noch im Volk und wird gern geübt. Ueberall jedenfalls gilt der Gründonnerstag, wiewohl er ein Arbeitstag ist wie andere auch, als ein besonderer Tag — und vielleicht ist er uns gerade darum so wert und ver trant goblicben, weil sich an ihm Arbeit und Fest, Scherz, Frohsinn und ernste Bedeutung so wunderbar innig ver schmolzen haben. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 12. April 1983. —* Wettervorhersage für den 13 Avril lMttgeteilt von der Stichs. LandcSwctterwarte zu Dresden.) Zeitweise auffrischende Winde aus westlichen Richtungen, hauptsächlich stark bewölkt, etwa» TemperaturrÜckgang, zeitweise Niederschläge. —* Daten für den IS. Avril 1933. Sonnen« aufgang 5,08 Ubr. Sonncnnntergnng 18,54 Uhr. Mond- aufgana 23,55 Ubr. Monduntergang 5,49 Uhr. 1598: Heinrich der IV. von Frankreich gewährt den Protestanten RcligionSireihcit. 184»: Der Asrikareisende Oskar Lenz in Leipzig geb. lgest. 1925). * —* Entlassung städtischer Beamter und Angestellten. Unserer gestrigen diesbezüglichen Mel dung ist noch nachzutragen, das, auch Bürgermeister Han» mit sofortiger Wirkung beurlaubt worden ist. Weiter wurden mit sofortiger Wirkung folgende Beamte bezw. Angestellte der städtischen Verwaltung beurlaubt bezw. gekündigt: Berwaltungsassistent Kübe, ferner Tetchmann, Kulik, Walter nnd Schumann; letz tere vier waren bisher beim städtischen Bauhof beschäftigt. —* Brot- nnd Butterabgabe an die hilfs bedürftige Bevölkerung betrifft eine Bekannt machung des Bezirks verbau deS der AmtS- hanptmannschaft Großenhain im vorliegenden amtlichen Teile. —* Feuerlöschwesen. In der gestern statt gefundenen Versammlung des Freiwilligen MettungSlorpS Riesa konnte dasselbe wiederum einen seiner wackeren Kameraden ehren. Am 15». April vollendet Kam. Zugführer Alfred Keßler, Sohn deS verstorbenen Branddirektor Keßler, seine 28jährige Dienstzeit. Unter anerkennenden Worten und Glückwünschen im Namen des Landesverbandes sächs. Feuerwehren, des Nates der Stabt Riesa, sowie des Fretw. Rettnngökorp» überreichte Herr Branddirektor Steinbach dem Jubilar das vom Landesverband sächs. Feuerwehren gestiftete Ehrenbiplom für Süjähr. Dienstzeit, worauf da» KorpS dem Geehrten ein dreifaches „Gut Wehr" brachte. — Im Lanfe der Versammlung gedachte Brand direktor Steinbach unsere» Hochverehrten Reichspräsi denten, Herrn Generalfcldmarschall v. Hindenburg, sowie dem Gründer des „Neuen Deutschland", Herrn Reichs kanzler Adolf Hitler und betonte, daß auch da? Freiwillige Rettungskorps der neuen Regierung unentwegte Treue halte. Mit einem dreifachen „Gut Wehr" auf den Herrn Reichspräsidenten und den Herrn Reichskanzler und dem Gesänge des 1. Verses vom Deutschlandlied unter Be gleitung der Feuerwchrkapelle bekräftigte die Versammlung -en der Regierung geleisteten Schwur. — Die Kapelle mit Spielman nszug des Freiw. RettungSkorpS Riesa veranstaltet am 2. Osterfeicrtag von 11—12 Uhr ein Platzkonzert auf dem Adolf-Hitler-Platz. —* Im „Capitol" gelangt ab Donnerstag der be geistert aufgenommcne LntS-Trenkcr-Film „Der Rebell" zur Ausführung. ES ist ein Bildwerk von außerordentlicher Schönheit, das an Großartigkeit nichts zu wünschen übrig läßt. Photographisch gehört der Film zum Allerbesten, was je gesehen wurde. Herrliche Stimmungen, herrliche Aus blicke, herrliche Ausschnitte — die Kamera trinkt die Tiroler Bcrgwelt in sich ein, man berauscht sich daran, man wird trunken. Luis Trcnker, der Rebell, zeigt sich in aller seiner Kunst und in all seinen Künsten. Er ist eine prachtvolle Erscheinung. Hier ist ein Film geschaffen worden, der den Pulsschlag einer Persönlichkeit vermittelt, der mit Haß und Wut und Liebe nnd Kraft geschrieben und gedreht wurde. Ein Film, der echt, lebendig, erregend blutvoll, mitreißend ist. ehrlich und sauber in seiner groben Gesinnung, künstle risch in seinen Mitteln. Der Film wirb zu einem unver geßlichen Erlebnis! Siehe auch heutige» Inserat. —* Wichtig für die Ausstellung des Sicht vermerk»! Vom LandeSftnanzamt wir-mitgeteilt, daß da» einen AuSlcmdSstchtvermerk nachsuchende Publikum sich nunmehr direkt an die zuständige Polizeistelle wenden kann, vchne Vorder die Unbcdenklichkeltsdeicljeinigungen de» örtlich zuständigen Finanzämter und de» Landes- smanzamteL als Stelle kür Devisenbewirtschaftung bean trag» »U haben. —* Denke Ausgabe der nienen Potsdamer Wertzeichen. Bei den NeichSpostanstalten lind von heute ab die zur Erinnerung an die ReichStcraSerösfnung in Potsdam hergestellten Postkarten und Briefmarken käuflich zu haben. ES handelt sich dabei um ein« Post karte, deren 6-Pfennig-Marke den Kopf Friedrich do» Großen zeigt und. die auf der linken Vordrrleite das Bild der Potsdamer Garnifouktrche trägt. Außerdem iverden drei Briefmarken und zwar im Werte von 6, 12 und 25 Pfennig zur Au»gabe gelangen, die alle ebenfalls den Kvpf Friedrich 'des Großen tragen. Der Kops ist nach einem Bilde von Menzel auSgeftthrt; Postkarte und Brief marke find in Kupfertiefdruck hergestellt. —WK. Steuervergünstigungen für Kriegs- beschädigte. Besonders bet der Prüfung der Anträge von Kriegsbeschädigten auf Gewährung einer Unterstützung zur Abwendung der Zwangsversteigerung ihrer Eigenheime ist festgestellt worden, daß viele Kriegsbeschädigte über die ihnen nach dem Gesetze zugesprochenen Steuervergünsti gungen im unklaren sind. SS erscheint daher wichtig, die verschiedenen Steuervergünstigungen kurz zusammenzu stellen: Bei Ermittlung des Einkommens für die Ein kommensteuer bleiben außer Ansatz die Versorgungs- gebithrnisse auf Grund einer KriegSbeschäbigung und die Kriegsversorgung der Militärhinterbliebcncn, ferner die mit deutschen Kriegsauszeichnungen verbundenen Ehren solde. Beim Erwerb von Grundbesitz durch krtegSbcschäbigte Personen, denen heute in Ermangelung von Mitteln eine Abfindung nicht gewährt wirb, kann aus Antrag Befreiung von der GrunoerwerbSsteuer bewilligt werden, so- wett der Wert des Grundbesitze» ben läsachcn Betrag der etwaigen Abfindungssumme nicht übersteigt. Von der Umsatzsteuer siub befreit die Lieferungen und sonstigen Leistungen von Blinden, wenn sie als Arbeitgeber nicht mehr als zwei Arbeitnehmer beschäftigen und die Voraus setzungen der Steuerbefreiung durch die amtliche Fürsorge- stelle bescheinigt sind. Die Ehefrau, minderjährige Kinder und Eltern deS Blinden gelten nicht als Arbeitnehmer, wenn sie zu einem Haushalt gehören. Eine Bürger steuer darf nicht von Personen erhoben werden, die am Fälligkeitstage eine Zusatzrentc nach dem NetchSversor- gungSgesch beziehen. Maßgebend für die Steuerbefreiung ist allein die Tatsache der bezogenen Zusatzrentc. —* Der Neubau des deutschen S cli u l m e s e n s Die Rundfunkrede des kommissarischen Volksbildungs- ministcrs Dr. Hartnacke, die, wie bereits mitgetcilt wurde, in Buchform erschienen ist, ist auch in dem Organ b>'S Landesverbandes der christl. Elternvereiue Sachsens e. V. „Tie christliche Schule" 15. 4. 33 mit Genehmigung des Kom missars veröffentlicht. —* Konfirmation und Schulentlassung. Wie sehr unser Volk mit -er Kirche vcrwnchscn ist. dafür gibt die Zahl der Konfirmanden ein bezeichnendes Beispiel. So sehr auch in den letzten 14 Jahren für die Abmeldung der Kinder vom Religionsunterricht und deren Zusührnng zur Jugendweihe von ben Freidenkcrorgantsationen agitiert worden ist, so gering ist der Erfolg selbst tn den Kreisen gewesen, die bet politischen Wahlen den marxistischen Par teien ihre Stimme gaben. Viel über 29 Prozent hat man nicht der kirchlichen Konfirmation abtrünnig machen können. In Dresden z. V. sind von 1759 schulentlassenen Knaben Ostern dieses Jahres 1380 konfirmiert worden, d. h. 78,5 Prozent, und von 182<i entlassenen Mädchen begehrten 1487 d. h. 81,4 Prozent die Konfirmation. —' Maßnahmen des Arbeits- und Wohl fahrt s m t n i st e r i u m s. Wie der NS.-Prcssedienst Gau Lachsen erfährt, hat das Arbeits- und Wvhlfahrtsmiiiistc« rium bei sämtlichen jungdcntschen Arbeitslagern Kom missare de» nationalsozialistischen Umschnlungslagers ein gesetzt. — Dem Internationale» Bund der Opfer des Krie ges und der Arbeit ist in den Ausschüssen Sitz nnd Stimme entzogen worden. — Sämtliche beschlagnahmten Akten de» LcmoeSausschusses Sachsen der deutschen Jugend verbände werden unter Hinzuziehung eines Bertreters des Deutschen Jugendwerke» geprüft. Dabei wird sich zweifel los eine parteipolitische Bevorzugung aller marxistischen Verbände in erschreckender Deutlichkeit zeigen. Die inner halb de» Notwerks der Deutschen Jugend vorhandenen linksgerichteten Kameradschaften werden aufgelöst. Dem Landesarbeitsamt ist empfohlen worden, das Deutsche Jugendwerk bet der Aufziehung neuer Kameradschaften ganz besonders zu berücksichtigen. —* Tagung der fächsi scheu Ornithologen. Der Verein sächsischer Ornithologen hielt in Ehemnitz seinen 18. sächsischen Ornithologentag ab. In der ordent lichen Mitgliederversammlung wurde Pfarrer Schneider- Ltebertwolkwttz zum 1. Vorsitzenden, und der bisherige 1. Vorsitzende Heh der-Ocderan zum 2. Vorsitzenden ge wählt. Wie ans dem Geschäftsbericht über das abge laufene II. Jahr des Vereins hervorging, zählt der Ver ein zurzeit 210 Mitglieder. Es wurde beschlossen, im Herbst eine zweitägige Zusammenkunft in Waldheim abzu halten. — Wissenschaftliche Vorträge hielten Zimmermann über die Biologie der Taucher, Pflngbeil über das Vor kommen der Weidrmmeite in der Ehemnitzer Umgebung, Fricling über die Aufgabe der Ornithologie und Pflugbcil über Beobachtungen an Winterkrähen. Eine Führung durch die städtische naturwissenschaftliche Sammlung und eine Exkursion schlossen die Tagung ab. —* Dem Gedächtnis König Friedrich August» von Sachsen. Wie die „Dresdner Nach richten" mitteilen, haben am Dienstag anläßlich der 50. Wiederkehr des Tages, an dein König Friedrich August als Leutnant zum aktiven Dienst bei der Leibkompagnie des Leibgrenadierregimeuts Nr. 100 eingetreten ist, Ab ordnungen des OffizierSveveins de» ehemaligen Leibgreua- dierregiments, deS Militärvereins Sächs. Grenadiere e. V. und der Vereinigung der ehemaligen Leibkompagnie am Sarkophag des verewigten Königs und Regimentschcss Kränze nicdergelegt. Generalleutnant Graf Vitzthum von Eckstädt sprach hierbei erhebende Worte des Ehrengedächt- nisscs. * Regtm «ntStag J.-Regt. 183 in Mitt- Weida. Am 6. nnd 7. Mai 1933 findet in Mittweida der 7. RegimentStag (Wiederschensfeier) des chcm. I. Regt. 183 statt. Alle ehem. 183er iverden zu allen Veranstal tungen kamcradschastl. eingeladen. Quartieranmeldungeii: Kam. Arno Bretschncider, Mittweida, Mitlelstraße 15. —* Erholungsheim Schloß Elstra. Die Be wirtschaftung des Erholungsheims Schloß Elstra, das von der Hanptsiirsorgestelle im Sächs. Arbeits- und Wohl- scihrtsministerium gemietet und alljährlich zur Erholung von Kriegsbeschädigten, ihrer Ehefrauen und von Krieger- Hinterbliebenen zur Verfügung gestellt wird, ist in diesem Jahre nicht mehr dem Landesausschuß für Arbeiierwoßl- fahrt, sondern dem Sächsischen M i l i t ä r v e re i n s- bund übertragen worden. —* Verzögerte Eröffnung der Pertonen schis fahrt auf der Elbe. Am 8. ds. MtS. sollte der Pertonenschisfahrtsverkehr der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiffahrts^A.-G. auf der Teilstrecke Herrnskvetschen— Leitmeritz beginnen. Wegen Schwierigkeiten bei den denttch- ttchechischcn Einigungsvcrhandlungen konnle der Verkehr jedoch nicht ausgenommen werden. Nachdem inzwischen eine Einigung zustandegckonnnen ist, dürfte mit der rrie- triebS'aufnahme am 13. April zu rechnen sein. —* Gesuche um Aufhebung der Schutz haft. Der Kommissar bei der Kreishauptmannschaft Dres den-Bautzen für Schubhaftlachen, Standartenführer Rosig, weist darauf bin. daß tn allen Gesuchen uin Aushebung der Sachhaft am Kops de» Gesuche» der Ort der Hakt lSchntzhastlager u»v.) angefnhr.' sein muß, da s.ci» sonst die Erledigung der Ansuchen wegen Rüctsra-;.'N verzö'«n. —"DaS Stahlhelm-Abzeichen istge > chützt. — Verkauf verboten! Wir werden nm Vcrö scnt- lichung folgender Bekanntmachung des Ltahlhclm», BdF., Landesamt Sachsen, gebeten: Noch immer versuchen Ge schäfte freihändig das Stahlhelm-Äbzeiciiien zu verkaufen. Da» Stahlhelm-Abzeichen ist seit 1925 geschützt und wird lediglich durch dir Dienststellen abgegeben. Ein Verkauf de« Abzeichen» ist verboten und wird strafrechtlich verfolgt. —* Grenzausflugsverkehr. Von zuständiger Stelle wird uns mitgcteilt: Ausflugsscheine werden nach wie vor an den amtlichen Grenzübergangsstellen gegen Vor lage von Ausweispapieren, z. B. Einwohnerichein oder eine» anderen amtlichen Personalausweises, ausgestellt, wofür 50 Pfennig zu entrichten sind. Der AuSflngsschein berechtigt nur zu Ausflügen innerhalb der 10-Kilometer-- Zone und hat Gültigkeit von 48 Stunden. Zu Ausflügen über Herrnskretschen, Edmundsklamm, Pvebtschtor, Schmilka Bad Schandau werden die Ausslugsscheine an der Bahn station Schöna-Herrnskretschen durch die Grenzgendarinerie ausgestellt. —" Landes verbandStag der Damenschnei der. Der Landesverband der Damentchneiderei im Frei staat Sachsen hält seine diesjährige VerbandStagung am Sonntag, den 23. April, im Pfauensaal deS Zoologischen Gartens in Leipzig ab. Syndikus Dr. Franckenstein, Berlin, hält einen Vortrag über di« Bedeutung der Organi sation des deutschen Damenschneiderhandwcrks, und am Nachmittag findet eine von der Zwangs-Innung Leipzig veranstaltete Schau der Modelle der Münä-cner Meister- ichiile statt. Weitere Maßnahmen des Sächs. Ar tz e i t s und W v h l f ahr t s min iste ri um s. Wie der NS-Prelsedieiisr Gan Sachsen erfährt, wird das Hilfs werk für L ch n t n e n l i n g e und Kinderreiche in Sachsen sofort dnrchgefnhrt. Es sind für Schulanfänger 100 00V nnd für kinderreiche Familien 150000 Mark be- reitgestcllt worden, wobei beabsichtigt ist, bedürftigen Schul anfängern eine Beihilfe von 10 Mark und kinderreiche» Familien eine solche von 20 Mark zu bewilligen, die i« nach der Anzahl der Kinder um je 5—10 Mark erhöh- wird. odz. Kampf gegen die Verkitschung nationaler L N m b o l e Wie wir aus dem Reichs- propvgandn Ministerium hören, ist in zahlreichen Fällen festgcslcllt worden, das; unglaublich kitschige Bilder der nationalen Siuubole von tüchtigen Geschäftsleuten ihren Waren beigeiügt, ja daß sogar die Waren selbst in Form solcher Spmbvle hergestellt werden. Dao gilt insbesondere für die Schokoladen- nnd Bonbonindustrie. Das Mini sterium für Volksanfklärnng und Propaganda hat sich der Dack?e bereits angenommen nnd kündigt an, daß es gcgLn diesen Unfug mit aller Schärfe einschreitcn wird. —" Nationale Erhebung und Deutsch- Eva n g e t i I ch e r Frauenbund. Der Aufbruch natio nalen Wollens in unserem Volke hat bei den Mitgliedern des Deutsch-Evangelischen Frauenbundes freudige Be jahung gefunden. Nach seinem Programm ist das Fest halten an den großen Zielen nnd der Tradition vater ländischer Geschichte, ist die Pflege deutscher Art und deut scher Sitte in Familie, Beruf und ösfentliclzem Leben ein Verbflichtendeö Ziel für die Arbeit der Mitglieder und Gruppen. Und darum hat die BundesvorUtzende, Dr. Paulä Mueller Otricd, in ihrem Leitartikel in der April nummer des Buudesorgans, der „Evangelischen Frauen zeitung", von Jubel und Dank gesprochen, den das große Geschehen des Potsdamer Festtages im Bunde aun gelöst hat. Mit neuer Hoffnung will der Deutsch-Evan gelische Frauenbund die Arbeit für ein wiedererstarkendes Vaterland auf sich nehmen. Die Hochspannung dieser „Wendung durch Gottes Fügung" muß Antrieb wrrden, „das, was im Deutsch Evangelischrn Frauenbund seit Jahrzehnten als Grundlage für einen gesunden Volks ausbau angesehen wurde, durch kraftvolle Arbeit und hingehende Liebe immer neu in die Tat umzuletzen, so wie die Aufgaben der Kriegszeit, vor allem im Nationalen Frauendienst, nnd die steigende Not der Nachkriegsjahre die Mitglieder zum Dienst für Volk und Vaterland bereit fanden. Deutsch nnd christlich, sozial nnd national, für ihn untrennbar miteinander verknüpft, war, ist und bleibt seine Losung." * Gohlis. Ein Unfall, der leicht hätte schwere Folgen nach sich ziehen können, ereignete sich gestern in der 9. Vor- mittagöstunde In unserem Orte. Eine Zugmaschine mit zwei beladenen Anhängern der Firma Dampfziegelei Gleina fuhr dorswärts in langsamem Tempo. Der Bremser des letzten Anhängers befand sich vorn auf der Maschine neben dem Führer. Tie Gelegenheit benutzte ein gjähriger Junge, um sich ans die Verbindungsstange des ersten und zweiten Anhängers zu schwingen, was ihm auch gelang. Sein vier jähriger Spielgefährte wollte cS ihm nachmachen, kam jedoch ins Rutschen nnd stürzte, so daß er unter den fahrenden Wagen kam. Das rechte Hinterrad streifte -en Arm deS Kleinen und zcrguetschte die Muskeln, nur einem glücklichen Zustande tst es zu verdanken, daß nicht der mit Ziegeln be- lgdeue Wagen über den ganzen Körper fuhr. — Die Sclmld- srage bedarf noch der Klärung. M. Stauchitz. Straßenpflasterung. Vom Staate ist die Pflasterung der Ortsstraße vom Bahnhof bis zur ersten Brücke der Alten Poststraßc nach Oschatz zu mit Kleinpflaster beschlossen morden. Dadurch kann nun eine durchgehen gepflasterte Straße vom Dvsiher Kreuz durch den ganzen Ort geschaffen werden. Die Fortsetzung der Alten Poststraße nach Oschatz wird verbreitert, instanbgesetzt und geteert. Mit diesen Ltraßcnverbcsserungsarbelten wird einem schon lange fühlbaren Bedürfnis im Verkehr Rechnung getragen. ES wäre sehr zu begrüßen, wenn die Alte Post-Straße von Stauchitz nach Klappendorf ebenfalls instanogesetzt würde, weil dadurch -er Weg nach Meißen und Dresden um 8—18 Kilometer verkürzt werden könnte. Die Straße tst an und für sich kerzengerade angelegt, nur total verwahrlost. — Gründung eines Bcrufsschulverbandcs. Mit den-Gemcindcn der Umgebung von Stauchitz ist ein BcrufSschulvcrband ge gründet worden. Der dadurch notwendig gewordene Aus bau der Schule wird beschleunigt durchgcsührt. — Verhaf tungen. In der Nacht zum Sonnabend wurden durch die Polizei und HilfSpolizci verschiedene Bcrhastunaen vor genommen. Tie Verhafteten wurden nach Oschatz gebracht. Oschatz. In Schutzhaft genommen wurden gestern vormittag noch zwei Einwohner aus Kreinitz und drei aus Canitz, die sich als Linksradikalc besonders hervor getan haben. Voraussichtlich werden sic in daS Oschatzer Konzentrationslager übergcführt. * Mügeln. Weitere umfangreiche Verhaftungen. Nachdem bekannt geworden war, daß trotz des Verbots immer noch politische Zusammenkünfte in Linkskreisen er folgten, wurden in Mügeln und Umgegend führende Per sonen verhaftet und dem Oschatzer Sammellagcr zugeführt. Auch in Dahlen erfolgten sieben weitere Festnahmen. * Dresden. Zigeuner in Dresden. In den letzten Tagen konnte man auf den Dresdner Straße» häufig ein zelnen oder truppweise auftrctendcn Zigeunern begegnen, wie sie tn ihrem fremdartigen, farbenfrohen und fast immer etwa» verlumpten Aufputz ihren Geschäften nachgingcn, die zumeist In mehr oder weniger verstecktem Betteln oder in -cm Versuche bestanden, trgen- jemanden als Objekt für ihre Wahrsagekünste zu gewinnen. Zur Zeit lagern noch, abgesehen von Familien, die die -eutsche Staatsangehörig-
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