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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193304273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-04
- Tag1933-04-27
- Monat1933-04
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.04.1933
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Riesaer Tageblatt 86. Zasira Vie Mriistungsverdandlungen sestgesahren Drahtanschrift: Tageblatt Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. S2. .Postscheckkonto: Dr-Sdelf I5S0. Girokasse: Riesa Nr. öl. Da« Riesaer Daaeblatt erscheint fetzen Dan abend« '/.« vhr «tt «u«nahme der Sonn- und Festtage, »„„«tzret«. gegen Vorau«,ahUmg. sttr «ine» Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug «M 214 einschl. PostvebUhr (ohne Zustellungsoebühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktion«oerteu«rungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis« behalten wir un« da« Recht der Prei«. «höhuna und Nechsorderung vor. Snietnen für di, Nummer de« Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag« aufzuaeben und im vorau« »u bezahlen: ein. Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lag«« und» «lützen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« »S mm breit«, 8 mm hoh« Grundschrift-Zeil« (« Silben» 2S^»old-Pf«mng«: di« 8» mm breit« Reklamezeil« 100 Gold-Pfennige: »raubender und tabellarischer Satz d0'/. Aufschlag. Fest. Laris«. vewilligter Rabatt «lischt, wem, der Betrag verfällt, durch Klag. «,ng,zogen «erd.« muh oder der ilustraggeb« in Kontur« gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige ÜnterhaltungSbeUag, .Erzähler an der Elbe'. - hm Fall. Höher« Gewalt - Krieg oder mastiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, d« Lieferant«, b «der der B-förderunq«einrichtungen — hat der Bezieh« kein«, Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Äiesa-SeschistSstellr: »oetheftratz« L». VerantworUich für Redaktion: Heinrich Uhl«mann, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. und Anzeiger (Eldeblaü und Achtignl. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Donnerstag 87. April IHM, abends WMlkMMWM. Am 2S. April jährte sich zum achten Mal« -er Tag, an dem -er ehemaliae Führer -er deutschen Armeen im Welt- kriege, Generalfel-marschall von Hindenburg, als Nachfolger -es Sozialdemokraten Fritz Ebert und auf Grund der durch di« Verfassung von Weimar vorgeschritbenen Wahlen erst- malig -aS Amt LeS Reichspräsidenten, üaS höchste und repräsentativste, zugleich aber auch das verantwortungs reichste, das die Republik zu vergeben hat, Übernahm. Das Amt -es deutschen Reichspräsidenten war im Jahre 1S25 durch den frühen Tob EbertS frei geworden, -er sein« siebenjährige Amtsperiode nicht voll erlebte. Die Wahl Les Jahres 1925 war insofern von besonderer politischer Bedeu tung, als durch sie zum ersten Male ein Mann durch -en Willen des Volkes, entsprechend -en Satzungen der Wei marer Verfassung, auf den ReichSprLsiöentenstuhl gehoben wurde. Ebert selbst, der erste Präsident -es Nachkriegs- deutschlands, war. wie man sich erinnern wird, durch die Nationalversammlung von Weimar gewählt worden, -ie La in ein versassungsänderndes Gesetz hatte annehmen müssen. Entsprechen- -en Reichspräsidentenwahlen des Jahres IM find auch im Jahre 1N25 zwei Wahlgänge nötig gewesen, .he der durch das Volk Erkorene in das Reichspräsidenten palais in der Wilhelmstrasie einziehen konnte. Der Kan- »ibat der Weimarer Parteien war damals -er Zentrums« Politiker Dr. Marx, um -en es inzwischen recht still gewor den ist,' für die Parteien -er bürgerlichen Opposition, die im wesentlichen durch die Deutsche Bolkspartei und die D-entfch- nationale Bolkspartei gebildet wurde, kairdidicrte Jarres, «in Mann, der einen hervorragenden kommunalpolitischen Posten im westfälischen Industriegebiet bekleidete; -ie Kom munisten hatten E5, wie IM. den „Transportarbeiter" Thälmann ausgestellt. Der Kampf spielte sich im wesent lichen zwischen Jarres und Marx ab; es zeigte sich, daß die Persönlichkeit -es Herrn Jarres trotz mancher sympathischer Eigenschaften nicht zugkräftig genug war, um die Stimmen zu erobern, die notwendig waren, den republikanischen Kandidaten zu schlagen. Auf der Suche nach dem populären Manne, der in -er Lag« sei, das gesamte nationale Bürgertum hinter sich zu bringen, verfiel man aus den Feldmarschall, -er in äußerster Zurückgezogenheit in Hannover als Ehrenbürger der Stadt wohnte. Wie ihn das kaiserliche Deutschland bei Kriegsaus bruch plötzlich benötigt hatte, um ihn zunächst tm Osten an entscheidende Stelle zu setzen, so holte ihn nunmehr das republikanische Deutschland. Die Aufstellung Hindenburgs war ein voller Erfolg für -ie »rationalen Parteien. Mit über 14 Millionen Stimmen ging Hindenburg als Erster durchs Ziel, sein Grauer Marx hatte rund ein« Million Stimmen weniger. Marx senkte den Degen vor -em Sieger. Im Jahre IM wurde Hindenburg nach Ablauf seiner siebenjährige»: Amtszeit erneut ausgestellt. Es ist indessen dem greisen Reichspräsidenten gelungen, alle Kreise des deutschen Volkes, soweit sie national im weitesten Sinne des Wortes eingestellt sind, miteinander zu versöhnen. Unter der bisherigen Reichspräsidentschaft Hindenburgs hat Deutschland eine Entwickln»« -urchgemacht, die nunmehr im Zeichen zunehmender Festigung nach innen Lamit auch nach außen steht. MW res vertlMasMMS MI! Ntlerr M sie emreilsche Me. vdz. Berlin. Wehrkrelspsarrer Müller, den der Reichskanzler mit Rücksicht auf die Vorgänge in Mecklen burg und die Bestrebungen zur Schaffung einer Lllge- meine» Evangelischen Deutschen Kirche als seinen Ver trauensmann bevollmächtigt hat, erläßt folgenden Aufruf: „Das Vertrauen des Reichskanzlers hat mich zu einer groben und schweren Arbeit berufen. Mit Gottvertrauen und im Bewußtsein der Verantwortung vor Gott gehe ich ans Werk. DaS Ziel ist die Erfüll»«« evangelischer beule scher Zuversicht seit den Zeiten ber Reformatio«. Die Lage ist zur Zeit folgende: Die Deutschen Christen wollen eine Evangelische Deutsche Reichskirche. Sie haben das Kirchen volk stark aufgerüttelt. Die Ktrchenregierungen wollen ebenfalls eine große „Evangelische Kirche Deutscher Nation". Diese Kirche muß jetzt gebaut werden. Die reformatorischen Bekenntnisse unserer Väter sollen uns dabei den Weg weisen. Es ist der Wunsch und der Wille des Reichskanz lers, daß die evangelische Christenheit bas grobe Werk mit fröhlichem Gottvertrauen beginne und in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Reich vollende. So soll die evan gelische Kirche auch im neuen Deutschen Reich ihren Dienst an Seele und Gewissen des deutschen Volkes ausrichten. Im Namen des Reichskanzlers fordere ich alle Beteiligten zu ehrlicher Mitarbeit auf. Der Herr ber Kirche schenke uns allen den Geist der Einmütigkeit, baß wir gemeinsam und voller Zuversicht ans Werk gehen. Er gebe uns auch die Kraft, alle Störungsversuche unerbittlich nieberzuhalten. Die evangelischen Gemeinden im ganzen Deutschen Vater land aber bitte ich, unsere Arbeit auf fürbittenden Herzen zu tragen." Suesterderg nicht mehr zweiter BundrSsührec de« Stahlhelm. Seitzle alleiniger Aatzl-elmsShrer Dom Bundesamt des Stahlhelm wird folgende bundes amtliche Erklärung abgegeben: »Um die Einigkeit der Führung und die Geschlossenheit des Einsätze- des Stahlhelm, Sund der Frontsoldaten, für den großen Lamps um die Zukunft, die Freiheit und die Einigkeit de, aeueu Deutschland zu sichern, hat sich der erste Lunoesführer des Stahlhelm, Lamerad Reichsminisker Franz Seldte, eütschlosseu, die Führung des Bunde» allein in Sie Hand zu nehmen. Die notwendigen Regelungen erfolgten durch Slahlhelm-Dienstbefehle. Der bisherige zweite Bun- desfuhrer de» Stahlhelm, Samerad oberstleutnant a. V. vue- lterberg, teilte der presse mit, daß er seine sämtlichen Remter tm Stahlhelm niedergelegt hat." * -»Berlin. Am Mittwoch «achmittag gege» Uh« erschien im Bundesamt des Stahlhelms der Landesführer Groß-Berlins des Stahlhelms, Major a. D. vo« Gtephaui, und übergab dem zweiten Bundesführer, Oberstleutnant a. D. Duefterberg» im Auftrage des 1. Bundesführers folgendes Schreibe«: „Bund der Frontsoldat«« der 1. Rundesführer, Berlin. L«. April UMS. A« die Kamerad«« Herr« Oberftle«t«attt a. D. D«esterberg, Herrn Major von Stephani. Ich entbinde de» zweite« Rundesführer, Oberstleutnant Duefterberg, von seine« Amtspflichten und orlme an, daß er sich jeder Tätigkeit im Stahlhelm za «uthalte« hat. Mit der Uebermittlunp und Durchführung dieses Be fehls beauftrage ich persönlich den Landesstthrer von Groß- Berlin, den Kam. von Stephani. Front Heil! gez. Kranz Seldte." Der zweite Bundesftthrer, Oberstleutnant Du «ster be rg, nahm von dieser Mitteilung Kenntnis und richtete an den Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, folgenden Abschiebsgruß: Gezwungen lege ich um der Zukunft des Stahlhelm, Bnnd der Frontsoldaten, willen, dem ich seit November ISIS in Ehren angehört habe, meine sämtlichen Aemter im Stahlhelm nieder. Ich ermahne alle Kameraden, die dem Stahlhelm in 14 ernsten Jahre» bis zuletzt die Treue hielten, diese vorbild liche Treue auch ferner dem Baterlanbe zu halten und sich wie ich ohne Vorbehalt der politische« Führung Les Reichs kanzlers Hitler zu unterstelle«. Wie bisher, lehne ich auch in Zukunft jede Versorgung im Staatsdienst ab. DaS letzt« Front Heil! gez. D««fter»erg. Berkin, de« Ai. April 1SSS. DaS Ausscheiden d«S Oberstleutnants a. D. Duefterberg, -es Zweiten Bun-esvorsitzen-en des Stahlhelms, kommt nicht so ganz überraschend, wie -ies im ersten Augenblick scheinen mochte. Der Kampf geht hinter -en Kulissen scho« feit längerer Zeit und stammt eigentlich von -em Zeitpunkte her, als -em alten Frontsoldaten, -er sich übrigens in -er Zeit nach 1S24 nm die entschiedene Rechtsoricutierung dcS Stahlhelms entscheidende Verdienste erworben hat, -er Vor wurf gemacht worden ist, -aß er von Großeltern nichtarischer Herkunft ab stamme. DaS Mitglied des Bundesvorstandes Rechtsanwalt Dr. Gchape, Magdeburg, teilte auf Grund einer fernmünd lichen Unterhaltung mit Reichsminister Seldte mit, bereits seit mehreren Monaten hätten sowohl der Führer Seldte, als auch die Landesführer -es Stahlhelms -ie Ansicht ver treten, -aß die Führung des Bundes einheitlich sein müße. Duefterberg sollte feinen Posten als zweiter Bundesführer aufgeben, um wieder Laubesführer für Mitteldeutschlaub zu werben. Die Gründ« hierfür hätten in -en Verhandlungen über Sie Stellung des Stahlhelms in -er nationalen Be wegung gelegen. Bel diesen Verhandlungen habe Li« Person DuesterbergS naturgemäß Schwierigkeiten geboten, auch mit Rücksicht auf Len Ariergrundfaß im Gesetz zur Wiederherstellung des Be- rufsbeamtcntums. Es sei selbstverständlich, Laß ein Bundes führer -es Stahlhelms nicht eine Ausnahmestellung für fick i« Anspruch nehmen könne. All« Liese Ausnahmepunkt« habe -er Erste BunLeSführer seit mehreren Wochen Le« Zweiten Bun-esführer mehrfach vorgestellt, und Dnester« Lerg sei wiederholt gebeten worden, sein Amt zur Verfügung zu stellen, was er jedoch stets abgelehnt habe. Er habe auch weiterhin Reden gehalten, Li« mit Le» Stellung -er Bundesführung des Stahlhelms nicht überein stimmten. Am DicuStag habe Duefterberg nun an all« Landesführer im Stahlhelm ein Runbichreibeu gerichtet, in dem er u. a. zum Ausdruck gebracht habe, daß -er Erst« Bun- beSführer ihn erneut zur Amtsniederlegung aufgefordert habe, und -aß Seldte in „seinem saßnngswidrigeu Ver halten von einigen Landesführern und Bundesvorstands mitgliedern aus persönlichen Gründen hierin unterstützt worden^ sei. Auf Grund dieses Rundschreibens habe -an« -er Erste BunLeSführer am Mittwoch nachmittag -ie Amts enthebung vorgenommen. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Generalfel-marschall vo» Hindenbnrg als Ehrenpräsident -es Stahlhelms zu die sen Dinge» stellt. Im übrigen dürsten auch uoch ausführlichere Erklä rungen -es Ersten Bundesführers Seldte zu -em Schritt bevorstehen, und es ist schließlich mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, -aß im Zusammenhang mit dem Aus- scheiden Ducsterbcrgs aus dem Stahlhelm eine anßervrdent, liche Führertagnng einberufen wirb. Ein Ausruf der Kirchensührer. Ser beginn »er klnMen Mrwnierkes. «Lz. Berlin. Der Präsident des Deutschen Evange lischen Kirchenausschusses, D. Dr. Kapler, der lutherische LanbeSbischof D. MahrarenS und der reformierte Studien- birektor Pastor D. Hess«, die auf Grund weitgehender Voll machten mit ber Durchführung des kirchlichen Reform werkes beanftragt sind, wenden sich mit folgender Kund gebung an die Oeffentlichkeit: „Am heutige« Tage habe« wir auf Gr««d weitgehender Vollmacht«« des deutsche» evangelischen SirchenanSschusies als der gemeinsamen Vertretung sämtlicher evangelische« Kirch«« Deutschlands die Neugestaltung des deutschen evan gelische« Kirche«t«mS in Angriss genommen. Mit voller Freudigkeit gehen wir entschlofleu ans Werk. Eine mächtige nationale Bewegung hat unser deutsches Volk ergriffe« «nd emporgehoben. Eine «mfaffe«be Neuge staltung des Reiches «nd der erwachten deutsche« Nation schafft sich Rau«». Zu dieser Wende der Geschichte spreche« wir eia dankbares Ja. Gott hat sie «nS geschenkt, ihm sei di« Ehre. In Gottes Wort gebunden, erkennen wir in dem großen Geschehe« unserer Tage einen neuen Auftrag unseres Herrn an seine Kirche. ES geht «m die Verkündigung von dem lebendigen Gott, ber uns geschaffen hat «nd der uns noch erhält und regiert — von dem Herrn «nd Heiland Jesus Christus, der für uns gestorben «nd anferstanden ist, — von dem Heiligen Geist, ber allein wahren Glauben «nd rechte Erneuerung schenkt. ES geht «m eine gegenwärtige lebendige Bezeugung der reformatorische« Bekenntnisse, eS geht um die Neuordnung der Kirche aus den unvergänglichen Kräften dieser ans Gottes Wort begründeten Bekenntnisse. Große «nd schwere Verantwortung liegt aus «ns. Ver pflichtet unserer Kirche, verbunden unserem Volk, rufe« wir alle auf, in fester Geschlossenheit zu «ns zu stehe«. Jeder trage unsere Last mit in Fürbitte nnd Gebet! Gott ist unsere Zuversicht «nd Stärke!"
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