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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-05-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193305069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330506
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330506
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-05
- Tag1933-05-06
- Monat1933-05
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.05.1933
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Riesaer Tageblatt «ud Anzeiger Meblatt mrr Anzeiger). P.«,.«.»,. Tageblatt Riesa. Dresden 1830. Fernruf Nr. 20. Dai Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Gtrokasfe: Postfach Nr. S2. Großenhain, des Amtsgerichts und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. S2. des HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 105. Sonnabend, 6. Mai 1033, abends. 86. Aakra. Da« Riesa« Taaeblatt erscheint jede« Laa abend« '/,§ Uhr mit Ausnahme d« Sonn» und Festtag«. vezugspret«, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Lohne und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preis- «böbuna und Nachforderung vor. 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Verantwortlich.für Redaktion: Hernrlch Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Niikebmiwo AsNbalter Mr Ssebseo. «iestilge VeseLe desrdlossen: rugsdeverbot, Sclmtr tteo klnretlisnttelz, Reaerderster. »Itter zprlclit rum Larlautt; oeuvedlanils Sktileksal »Sagt von seinen »rlsrearen ad. Milchmann Statthalter Mr den Freistaat Sachsen Auf Vorschlag des Reichskanzlers Adolf Hiller ernannte der Reichspräsident zum Statthalter für den Freistaat Sach- sen den Leiter des Gaues Sachsen der NSDAP, Martin Mutschmann. »i- AtensiM m MW MütsihMM. NSPD. Martin Mutschmann wurde am 9. 3. 1879 in Hirschberg an der Saale geboren. Er ist evangelisch-luthe rischer Konfession, besuchte die Bürgerschule und ging in die kaufmännische Sehre, wobei er gleichzeitig die Handelsschule besuchte. 1896—1991 war er Strickmeister, Abteilungsleiter und Sagcrchcf in verschiedenen Spitzen- und Wäschefabriken. 1991—1993 diente er beim 3. untcrelsässischen Infanterie- Regiment 138 in Straßburg. Nachdem er sich nur durch eigene Leistungen und Tüchtigkeit von klein auf empor- cubeckete, begründete er 1967 eine eigene Spitzeusabrik und wurde später Mitbegründer weiterer Untcrnehnumgcn. Er war anerkannt der führende Spitzcnfabrikant des Vogt- landcS und genoß als solcher Weltruf. Seine kaufmänni schen Beziehungen reichten über alle Erdteile und seine Fabrikation war berühmt und stand unerreicht in der Welt da. Am 4. August 1914 wurde er zum Kriegsdienst beim Rcscrve-Znsnnterie-Regiment 133 eingestellt und kämpfte an der Westfront. Fm April 1916 kam er inS Lazarett und wurde im Dezember 1916 wegen Kriegsdienst-Beschädigung ans dem Heeresdienst entlassen. Er erhielt an der Front das Eiserne Kreuz und die Friedrich-August-Medaille. Die ausgeprägte deutsche und nationale Gesinnung Martin Mutschmanns führte ihn schon frühzeitig in den Deutschvölkischen Schub- und Trutzbund, dessen Vorkämpfer er im gesamten Vogtlande wurde. Als einer der Ersten l>ug er die Idee Adolf Hitlers nach Sachsen und kämpfte mit wenigen Getreuen in Plauen, Zwickau und Markneu kirchen für den Nationalsozialismus. Er hat sich auch wäh rend der Verbotszeit unter dem roten Zeigner-Negiment nicht abschrecken lassen, die einmal von ihm als richtig er kannte Idee, der er sich mit Leib und Seele verschrieben hatte, trotz aller Widerstände weiter zu verbreiten. ES folgte die Verbotszeit und die Gründung des Völkischen Blocks, dessen Landcssührer er wurde. Martin Mutschmann war einer der Wenigen, die mit Adolf Hitler in LandSberg wäh rend dessen FestungSzeit Fühlung hatten und er war der Erste, der seinen Gau geschlossen bei der Nengründung der NSDAP. Anfang 1925 zu dieser überführte. Und von da ab beginnt der Siegeslauf der nationalsozialistischen Be wegung in Sachsen, die das unbestreitbare nnd alleinige Verdienst Martin Mutschmanns gewesen ist. Sein unerschrockenes Eintreten für die völkische und nationalsozialistische Idee brachte ihm auch sehr bald ge schäftlichen Schaden. ES setzte ein unerhörter jüdischer Bnnlott gegen ibn ein — nnd wer weiß, wie verjudct gerade der Texlilliandcl in, kann ermessen, was das bedeutet — der dazu führte, daß man vor dem „wilden Hakenkreuzler und Judenfresser" Martin Mutschmann in der ganzen Welt warnte und seine Maren boykottierte. Selbst auf Nebersee- Dampsern wurden Reisende gewarnt, bei dein wilden Anti- sewiten Martin Mutschmann zn kaufen. Er ist trotz aller dieser Schikanen seinen geraden Weg gegangen. Trat er in den ersten Jahren wenig in den Vordergrund, um sich nw so mehr der organisatorischen Arbeit zu widmen, so mußte er doch im Laufe der Entwicklung immer mehr hcr- vortretcu, so daß er sich veranlaßt sah, sein Geschäft aufzu- geben. Seit dem 14. September 1936 ist er Mitglied des Reichstages. Fe mehr er an die Oesfentlichkeit trat nnd je mehr die Gegner erkannten, welche gewaltige Arbeit er für das Werk Adolf Hitlers im Laufe der Fahre geschaffen hatte, nm so mehr setzte eine unerhörte Hetze nnd Vcrlcum- duugSflut gegen ihn ein. Man versuchte ihn mit allen Mit hin unmöglich zu machen. Man verdächtigte ihn, den wahren deutschen Sozialisten und vorbildlichen deutschen Arbeit geber, des Lohndrucks, nnd bekannt sind noch die Prozesse, die er gegen jüdisch-marxistische Verleumder führen mußte, aus denen Martin Muischmann als Sieger hervorging, dem die Gerichte bescheinigten, daß er ein trensorgender, vorbildlicher sozialistischer Arbeitgeber war, der seine Mitarbeiter sogar ttbertariflich bezahlt. Der gewaltige Ausbau des Gaues Sachsen der NSDAP., der seit Fahren in jeder Beziehung an der Spitze der gesamten Bewegnng marschiert nnd die immer größer werdende Bedeutung der NSDAP, selbst, als der Trägerin des neuen Staates, veranlaßten Martin Mntschniann, nach Das neue Sächsische Kabinett ernannt. Martin Mutschmann p Dresden. Aus Grund des 8 1 Abs. 1 Ziffer 1 beS L. Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich vom 7. 4. 33 hat der Reichsstatthalter für das Land Sachsen Mntschmann ernaunt: Zum Ministerpräsidenten für das Land Sachsen: den Reichstagsabg. von Killiuger; zum Minister des Innern: den Landtagsabgcordnetcn Dr. Fritsch; zum Finanzminister: de» Dbcrregierungsrat Karmps» Leipzig; zum Fustizmiuister: Dr. T >> icrack - Dresden; zum Kultusminister: den Universitäts-Pros. GerulliS; zum Wirtschastsminister: den Reichstagsabg. Lenk» Planen; zum Arbeits- u. Wohlsahrtsministcr: den DberrcgierungS. rat Dr. Schmidt- Chemnitz; zum Chef der Staatskanzlei: den Ministerialdirektor Dr. Günther- Dresden. Wichtige Wirtschastrgesetze Das Reichskabinett verabschiedete das angekündigte Ge setz gegen das Zugabewesen. Sein Kern liegt darin, daß Ansprüche aus vorher eingeleiteten Zugabegeschäften unberührt bleiben, daß jedoch die ausgegebenen Gutscheine am 31. Dezember 1933 nur noch durch Zahlung eines Bar betrages eingelöst werden dürfen. Der Termin des Inkraft tretens bestimmt der Reichswirtschaftsminister. Ferner hat das Reichskabinett ein Gesetz zum Schutz des Einzelhandels beschlossen, das durch Einführung einer auf sechs Monate beschränkte allgemeinen Einzelhan- oelssperre den breiten mittelständischen Schichten bis zum Erlaß endgültiger Maßnahmen einen Schutz ihres Be standes gewähren und gleichzeitig eine weitere Zunahme der Einzelhandelsgroßbetriebe verhindern will. Das Gesetz tritt am Tage nach der Verkündung in Kraft. Industrie uno Hand werk werden von der Sperre nicht berührt. Schließlich verabschiedete das Kabinett ein Gesetz über die Zulassung von Steuerberatern, durch das der Ueberfüllung dieses Berufes vorgebeugt werden soll. Steuerberater nicht-arischer Abstammung dürfen nicht meyr zugelassen werden. Das am Freitag vom Neichskabinett verabschiedete Gesetz über das Zugabewesen ist aus Antrag des Reichswirtschaftsministers Hugenberg zustandegekommen. Damit wird eine Forderung des unttelstän-ischen Einzel handels in seinem Kampf gegen den erdrückenden Weit bewerb der mit Zugaben arbeitenden großkapitalistischen Unternehmungen erfüllt. Den Termin des Inkrafttretens des neuen Gesetzes wird -er ReichswirtschaftSmänister noch zu bestimmen haben, Ilm »le velelliW» von Sölten ln »er MeiMenveffltzekW. Gpd. In den letzten Fahren sind die Wartezeitvorschristen bei -er Arbeitslosenversicherung wesentlich verändert wor den. Fe nach -cm Familienstand hat der Arbeitslose heute eine Wartezeit von 7 bis zu 21 Tagen zurückzulcgcn. Arbeit nehmer, die erstmalig arbeitslos werden, werden sich mit einer solchen Wartezeit im Zeichen -er allgemeinen Not zu nächst absindcn müssen. Wesentlich stärker ist -ic Belastung aber für Arbeitslose, die sich nach einer kurzfristigen Be schäftigung wieder als arbeitslos melden müssen. Diese Er kenntnis war auch Anlaß für eine Kürzung bei -en Warte- zeitcn, wenn die Beschäftigung nicht mindestens 6 Wochen gedauert hat. Aber selbst diese anerkennenswerte Erleich- DreSdcn zu übersiedeln und die gesamte Gaulettung in die sächsische Landeshauptstadt zn verlegen. Von hier ans be reitete er sich vor, dao Amt zu übernehmen, zn dem ihn sein oberster Führer Adolf Hitler nunmehr berufen hat. tcrung empfinden die dafür in Betracht Kommenden noch nicht als ausreichend. Sie weisen darauf hin. -aß sic wäh rend einer Beschäftigung von 7, 8 oder mehr Wochen an eine Ansammlung von Ersparnissen für eine mehrwöchige Warte zeit nicht denken können. — Ter GDA. ist deshalb an daS Reichsarbeitsministerium hcrangetreten mit der Bitte, eine beträchtliche Verlängerung -er Vcrgünstigungssrist iv die Wege zu leiten. Sinnvolle Wirtschaltsvlannng Der Reichskommissar im Reichswirtschaftsministeriiim, Dr. h. e. Wagener, gewährte einem Vertreter der National sozialistischen Parteikorrespondenz eine Unterredung, in der er als das vordringlichste Problem die unbedingte Beruhigung der Wirtschaft bezeichnete. Wir sind der Äuffaffung, datz nicht eine Planwirtschaft, sondern eine sinnvolle Planung eintreten muß, die es ermöglicht, daß die Vergewaltigung eines Teiles der Wirtschaftsunternehmungen durch andere Wirtschastsunternehmen verhindert wird. Denn Kartelle abgeschlossen werden müssen, so ist es notwendig, daß sie unter staatlicher Kontrolle stehen. Ihr Zweck darf nicht sein, durch Preisbindungen sich möglichst große Gewinne zu sichern, son dern er muß darin bestehen, daß für die Zelt der wirtschaft lichen Depression die Sicherheit der Existenz aller hergestellt wird. Die Kontrolle des Staates wird dafür bürgen, daß die Kartelle nicht rein kapitalistischen Interessen dienen, sondern sich organisch einfügen in das Gebäude der nationalen Wirt schaft. Es wird auch notwendig sein, die Handels- und Ge werbefreiheit dort einzuschränken, wo Kartelle notwendig ge- worden sind. Dr. Schacht ia Washington Reichsbankpräsident Dr. Schacht ist mit dem Sonderzng in Washington eingetroffen. In Baltimore hatte Botschafter Dr. Luther den Zug bestiegen, um bei dem gemeinsamen Frühstück mit dem Reichsbankpräsidenten die Dispositionen für dis nächsten Tage zu besprechen. Auf dem Bahnsteig in Washington erwartete Dr. Schacht Unterstaatssekretär Phillips, der ihn im Namen der ameri kanischen Regierung herzlich begrüßte. Präsident Roosevelt hatte seinen persönlichen Sekretär sowie zwei Adjutanten zur Bewillkommnung entsandt. In Staatsautomobilcn fuhren Dr. Schacht und seine Begleitung ins Mayflower-Hotel, wo abends ein Presseempfang stattfand. Dr. Schachts Besprechungen mit Vertretern des Weißen Hauses und des Staatsdepartements dürften die Tagesord nung der Weltwirtschastskonferenz und das Problem der deutschen Auslandsschulden betreffen. Die Frage der deut schen Prioatschulden wird der Reichsbankpräsident dagegen nur berühren, wenn sie amerikanischerseits amtlich angeschnit ten wird. '
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