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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-14
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1933
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UNd AUI^IgeV (MMM UN- AMtigtr). Postsch-ckkonto- Tageblatt Riesa. Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Mrokaffe: Postfach Nr. S2. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. öS. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 136. Mittwoch, 14. Juni 1933, avenvs. 86. Aichrg. Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends '/,« Uhr mit AuSnahm« der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 emschl. Postgebühr (ohne ZustellungSgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreis- behalten wir uns da» Recht der Preis- «Höhung und Nachsorderung vor. Anzeige« für di« Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Bewahr für das Erscheinen an bestimmten Tagen uni» Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die SV nun breite, S nun hohe Grundschrift»Z«il« (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 8V nun breit« Reklamezrilr 100 Gold-Pfennig«; z«itraubrnd«r und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, w«nn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlag: Langer S Winterlich, Riesa. Geschäfts stritt: «oetheftraße SS. Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Rttsa. Scharfer deutscher Protest in Men. Der Letter der Presse-Abteilung der österreichischen Gesandtschaft in Berlin ausgewiesen. * Berlin. Dem deutschen Gesandten in Wien ist ans feine Rückfrage «on der österreichischen Regierung bestätigt worben, daß der Presseattaches bei der deutschen Gesandtschaft» Habicht, und sein Gehilfe, Eohrs, im Zusammenhang mit den leisten Ereignissen in Oesterreich verhaftet worden sind. Der deutsche Gesandte hat daraufhin schärfsten formellen Protest erhoben und sich die weiteren Schritte der deutschen Reichst egierupg Vorbehalten. Die österreichische Regierung hat erklärt, daß sic die Reichsdeutschen nach ihrer Verhaftung vernehmen und sie nach dem dort üblichen Ausdruck „ab schaffen", also answeisen werde. Gegen die Answcisnng ist nach dem bestehenden Recht eine Rekurs-Möglichkeit ge geben, die innerhalb dreier Tage angewendet werden muß, so daß die Ausweisung wahrscheinlich erst nach Ablans dieser Frist erfolgen wird. Ucbcr die weiteren deutschen Schritte kann zur Zeit noch nichts gesagt werden. * Sw Leher »er DreNe-WellW »er Wm.WmWlisl w Serin lwWWesen. Berlin. iFuusspruch.i Der - Leiter der Pressc- Abteilung der österreichischen Gesandtschaft in Berlin Dr. Erwin Wasserbett ist heute als Gegenmaßnahme gegen die Verhaftung des Presseattachss in Wien, Habicht, ans dem dentschen Reichsgebiet ausgewiesen worden. Berlin. fFunkspruch.j Ban zuständiger Stelle wird mitgetcilt: 1. Die österreichische Regierung hat sich völkerrechtlich schwer dadurch in Unrecht gesetzt, baß sie die in kurzer Weile gemachte formale Notifikation über die Zuteilung des Herrn Habicht an die deutsche Gesandtschaft in Wien einfach beiseite geschoben hat. 2. Sie hat ein noch schwereres Unrecht dadurch begangen, daß sie, während noch die Auseinandersetzung über diese Frage mit der deutschen Regierung schwebt, mit Gewalt maßnahmen sHaussnchung nnd Verhaftung) gegen den deut schen Presscattachs vorgegangcn ist. 2. Sie hat die völkerrechtswidrigen Maßnahme» t>otz wiederholt schärfsten Protestes bisher in keiner Weise be friedigend bereinigt, insbesondere die Verhaftung »och nicht znriickgenommen. 4. Die deutsche Negierung hat unter diesen Umständen sich gezwungen gesehen, von der österreichischen Gesandt schaft zu verlangen, daß ihr PresscattachS sosort das deulsche Reichsgebiet verläßt. Standrecht in Lesterreich? Heeresminisler Vaugoin erklärte in einer Massenver. sammlung im Katholischen Vereinshaus in Wien: In Oe sterreich gibt es keine Revolution. Sollte aber eine Revolu tion dennoch versucht werden, dann würden wir noch zu einem anderen Mittel greifen; es gibt ja noch oft, Stand recht. Aber hoffentlich wird es gar nicht so weit kommen. Unsere Gendarmerie und unsere Polizei erfüllen ihre pflich! i nd das Bundesheer wird das übrige besorgen. Iie oberste MWeilW Her MM. vbz. Berlin. Der Führer Adolf Hitler hat eine Ver fügung erlassen, nach der folgende bisherige Amtsleiter der NSDAP, künftighin den Titel „Rcichsleiter" tragen und die Oberste Reichsleitung bilden: Rudolf Heß, Leiter der Politischen Zentralkommissto«, Ernst Röhm, Stabschef der SA., Heinrich Himmler, Reichssührer der SG.. Fran, Xaver Schwarz, Reichsschatzmcister, Philipp Bonhler, Reichsgeschäftsftthrer. Walter Buch, Vorsitzender des Reichs-USchlA.. Wilhelm Grimm, Vorsitzender der Zweiten Kammer des Reichs-UGchl«., Robert Ley, Stabsleiter der PO., R. Walter Darr«, Leiter des Agrarpolitischen Amtes, Joses Goebbels, Rcichspropagandaleiter, Hans Frank II., Leiter der Rechts-Abteilung, Otto Dietrich, Reichspressechef, Mar Amann, Amtsleiter für die Presse. Alfred Rosenberg, Leiter des Anßenpolittfchen Amtes, Baldur von Schirach. Reichsjngendführer, Karl Fiehlcr, Schriftführer des Nationalsozialisti sche» Dentsche« Arbeitervereins. Ae WM »kl MMUWMkW. )l London. Nach einem gestern abend ausgegebenen Kommunique hielt bas Büro der Weltwirtschaftskonferenz gestern nachmittag unter dem Vorsitz MacDonaldS eine Sitzung ab, in der MacDonald mitteilte, er werbe, wenn das Büro zustimwe, heute eine Erklärung über den Zoll waffenstillstand abgeben. Ueber den weiteren Fortgang der Arbeiten teilte MacDonald mit, es werde vielleicht möglich sein, die allge meine Aussprache am Donnerstag mittag zu beenden; dem zufolge wäre es wünschenswert, Mittwoch abend oder späte stens Donnerstag mittag zwei Ausschüsse zu bilde«, von denen sich der eine mit den Wirtschaftsfragen, der andere mit den Finanz- und Währungssragen zu beschäftigen haben würde. Das Büro willigte ein, daß MacDonald heute seine Ansichten darlege. Schließlich erklärte MacDonald, cs wäre vielleicht wünschenswert, der Konferenz den Vorschlag zu machen, daß sie einen Vizepräsidenten ernenne, am besten eine Persönlichkeit von hoher internationaler Stellung, die aus dem Gebiet internationaler Erörterungen Erfahrung besitze. Wk MW« res Mmllimlen MeilsMos. * London. Zu Beginn der NachmittagSsitzung -er Wcltwirtschaftskonfcrenz verließ Sir Atul Chattersee die Botschaft des Internationalen Arbcitsbiiros in Gens, in der die Notwendigkeit einer unverzüglichen Lösung der Krisen frage insbesondere der Arbeitslosensrage zum Ausdruck gebracht wird. Die Botschaft enthält eine Entschließung, in der die folgenden Ausgaben als die dringendsten bezeichnet werden: Währungsstabilisieruug, Vcrhindernng katastropha ler Preisschwankungen durch iutcrnationale Zusammen arbeit, Beseitigung der Handels- und Währungsbeschrän kungen, Erhöhung der Kaufkraft des arbeitenden Volkes und Herbeiführnngein er angemessenen Lebenshaltung, Verwendung des brachliegenden Kapitals insbesondere für öffentliche Arbeiten. In allen Ländern, so wird im ein zelnen ausgeftthrt, sollen sofort großzügige öffentliche Arbeiten in Angriff genommen werde«, die einen wirt, schaftlichen Nutzen versprechen. Zwischen den Gläubiger staaten und -en verarmten oder Schulbnerstaaten soll eine Zusammenarbeit zur Inangriffnahme großer Arbeiten in den Schuldnerstaatcn stattfinden, damit die letzteren ihren ausländischen Schuldennerpflichtungen besser nachkommen können. Diele Maßnahmen müßten auf internationaler Grundlage erfolgen. Präsident MacDonald bemerkte, daß die Entschließung dem entsprechenden Ausschuß überwiesen werde. V Mk der HkWMemWkkS. ft L o n d o n. In der Nachmittagssitzung der Welt wirtschaftskonferenz sprach der Führer der deutschen Dele gation, Außenminister Freiherr von Neurath. Nach Worten des Dankes an -en englischen König und an die englische Negierung führte der Außenminister u. a. auS: Für die Generaldebatte möchte ich den allgemein an erkannten und auch in den Bericht der Erpertcn aufgenom menen volkswirtschaftlichen Grundsatz erneut betonen, daß internationale Schulden letzten Endes nur durch Waren sud Dienstleistung«,, abgetragen werde« könne«. Dieser Grundsatz wird für «ns bei der heutigen Lage der deutschen Wirtschaft den Ausgangspunkt bilden müssen. Nach unserer Auffassung werden die wirtschaftlichen nnd insbesondere die handelspolitischen Probleme erst bann einer Lösung zugesührt werden können, wenn man sich znvor über die fundamentalen Grundsätze der Kredit« «nd Finanzfragen befriedigend verständigt hat. Die Welt hat bisher angenommen, daß bei allen diesen Problemen die Interessen der hier vertretenen Staaten nicht gleich liegen. I n der Tat scheinen, wenn mir jedes -er Probleme für sich anschen, die Interessen gegensätzlich zu sein. — Aber diese Konferenz ist der schlagende Beweis dafür, daß es sich nur um scheinbare Gegensätze handelt. Die Industrie kann nicht leben, wenn die Landwirtschaft nicht lebt, und umge kehrt, der Gläubiger kann nicht leben, wenn der Schuldner nicht lebt. Die Goldwährung hat keine« Siu», wen» die Freizügigkeit des Goldes nicht gewährleistet ist. Nachdem diese Konferenz der lebendige Ausdruck dieser Einsicht ist, werden wir auch den Mut aufbringen müssen, die sich daraus ergebenden Lösu-ngen durchzuführen. Freilich werden die Völker «nd Regierungen sich dazu nur durchringen, wenn das Vertrauen «nd ein friedliche» und verständnisvolles Zusammenleben der Völker wieder hergcftellt wirb, wenn die großen politischen Aufgabe« ge regelt werden, die immer «och der Lösung harre«. Daß das andere große politische Problem, um dessen Lösung wir seit Jahren ringen, vor dieser Konferenz nicht mehr gelöst werben konnte, war «ine herbe Enttäuschung. Die deutsche Regierung kau« »on sich sage«, daß sie ihr Teil dazu beigetrage« hat, das Vertrauen wieder her,«, stellen. Selten wohl ist eine Regierungserklärung in der Welt mit gleicher Spannung erwartet worden wie di« kürzliche Erklärung des Reichskanzlers Hitler vor dem deutschen Reichstag. Selten wohl ist eine Regierung»« erklärung mehr geeignet gewesen als diese, Beruhigung z« schaffen «nd der Wiederkehr des Vertrauens die Wege zu ebne«. Der Wert dieser Regier«»«Serklärung kau« «icht dadurch gemildert «erde«, daß gesagt wird, da» ftu» «orte, wir wollen die Handlungen adwarteu. Die deutsche Ra« giernng hat gehandelt. Sie hat ihr volles Teil dazu bei getragen, «m die große von staatsmännischer Weisheit ein gegebene Initiative des italienischen Regierungschefs wt verwirkliche« und de« Pakt »on Rom zu schaffe«. Sie hat der Abrüstungskonferenz in Gens einen «e««u Jmpnl» ge geben, indem sie den Plan des Herrn MacDonald al» Grundlage der znkttnstigen Konvention angenommen hat. Sie hat das getan, obwohl die Erfüllung der Verspre chungen, anf die Deutschland einen Anspruch hat, «och «icht sichtbar ist. Vergessen wir nicht, daß ohne eine Lösung der großen schwebenden politischen Fragen die Beratnngen dieser Ko«, ferenz zu keinem befriedigende« Ergebnis führe« könne«. * Nach Neurath sprach der polnische Unterstaatssekretär Adam Koo; er erklärte u. a., Polen habe in seinen aus ländischen Beziehungen den freien Kapitalumlauf und sein stabiles Geld aufrechterhalten. Polen habe den ausländi schen .Kapitalzurückziehungen keine Hindernisse in -en Weg gelegt. Aehnliche Ergebnisse seien durch die weitsichtige Währungspolitik in Danzig erzielt worden. Er unter stützte die Vorschläge der Währnngsstabilisicrung nnd -er Wiederherstellung des Goldstandards sowie des freien Kapitalumlaufes. Die Wiederherstellung -es normalen Preisstandes sei nicht durch künstliche Mittel möglich, son» der» nur durch eine natürliche Entwickelung der Wirt- fchaftsbedingungen. Die Preisfrage habe eine ganz beson- dere Bedeutung für die landwirtschaftlichen Länder Mittel und Osteuropas. Der kubanische Außenminister Marino erklärte, daß Kuba Vorschläge für ein Abkommen zur allgemeinen Zoll herabsetzung auf die Dauer von fünf Jahren vorbereitet habe. Der bulgarische Ministcroräsident Malinoss unterstrich, baß Bulgarien ein landwirtschaftliches Land mit klein bäuerlichem Besitz sei und daher besonders von der Preis senkung betroffen wurde. Die bulgarische Erzeugung sei um 5ll v. H. gefallen. Die Konferenz wurde dann aus Mittwoch Ill.gll Uhr vertagt. * Mite MmmMlte m Lmüon. London. Während die Wcltwirtschaftskonfcrenz ihre öffentlichen Verhandlungen sortsetzt, finden eine Reihe von Zusammenkünften zwischen -en verschiedenen Vertreter» der Finanz- und den Sachverständigen der Großmächte hinter verschlossenen Türen statt. Diese Beratungen be treffen die Kriegsschulden und die Währungsstabilisicrnna die kurzfristigen und die langfristigen Anleihen Deutsch lands. Es verlautet, daß amerikanische und andere Finan-- sachverständige mit dem neugewählteu Ausschuß der briti schen Gläubiger langfristiger deutscher Anleihen zusani- mengekommen sind, um über eine gemeinsame Politik zu verhandeln.
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