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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193306223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-22
- Monat1933-06
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1933
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger lLIdeblatt mü> Rmeiger). Tageblatt Riesa. v Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. DaS Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft VUokkfse: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der AmtSanwaltschast beim Amtsgericht Riesa, der Finanzamts Riesü und Riesa Nr. 52. deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 148. Donnerstag, 22. Juni 1933, abends. 86. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abend« '/,S Uh, mit Ausnahme der Sonn» und Festtag«. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohn« Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de» Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn« und Matrrialirnpreise behalten wir uns da» Recht der Preis erhöhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Die zweite Welle. Parteien nnd Kampfbttnbe im Dritten Reich. — Die Aktion gegen die Kampfringe. — Stahlhelm gleichgeschaltet. — Katholische Parteien unter Ansfitw- Frühaufsteher rieben sich am Morgen des 21. Juni ver wundert die Augen: Bor den Ltnrmlokalcn der SA. sam melten sich in der Nsorgenfrühe die Braunhemden. Braun beherrschte tn den Vormittagsstunden bald das Strasteubild der meisten deutschen Großstädte. Alle möglichen Gerüchte schwirrten durch die Lust. Die SA.-Männer beobachteten absolutes Stillschweigen. Erst Stunden nachher erfuhr die oulhorchende Welt von der Besetzung der Kampfring-Ge- IchästSstcllen. BereitschastSwagcn der Polizei beförderten die „Grüuhcmden" nach dem nächsten Polizeirevier. Nach anfien hin wickelte sich alle? wie am Schnürchen ab. Nur inS der Erregung der Bevölkerung spürte man, dast sich ent scheidende Dinge vorbereiteten. Die zweite Welle der nationalsozialistischen Revolution ist im Anrollen. Sie wird alle jene dunklen Elemente zertrümmern, die im Schutze der nationalen Revolution eine politische Vormachtstellung zu erreichen suchten. Zug um Zug wird der totale Staat verwirklicht. Die Aktion gegen die deutschnationalen Kampfringe stellte im Nahmen der deutschen Neuordnung lwie auch der „Angriff" betont) nur „den notwendigen und organischen Abschluß einer Eu'wicklungSetappe im Zuge der nationalsozialistischen Revolution dar". Dcutschnationale Kampfverbände mussten sich in einer Zeit als überflüssig erweisen, die durch Ab lösung der Parteiherrschait zu einem Volksführerregime kommen will. Notwendigerweise mussten die grünen Kampf- ringlente schliestlich in einen Gegensatz geraten zur national sozialistischen Front. Im Dritten Reich bleibt jedoch für eine Fortführung des alten Parteiensystems in der ver schleierten Form der Kampsverbände kein Raum mehr. So kann die Aktion gegen die deutschnationalen Kampfringe keineswegs überraschen. DaS Ende der dcutschnationalen Kampfringe war übri gens von langer Hand prophezeit. Hilgenberg, der den „Grünhcmden" schliestlich nahesteht,-glaubte jedoch die Ent wicklung durch seinen Einfluß ausgalten zu können. Er täuschte sich. Er wird künftig die deutschnationale Front ohne den „militärischen Schutz" der Kampfringe wetterführen müssen. Das Vorgehen gegen die dcutschnationalen Kampfbünde ist nur eine Teilhandlung in einem großzügigen Opera- tionSplan. Am Ende dieses Weges steht der totale Staat, der politische Parteien und eigenmächtige Kampfverbände nicht mehr kennt. Da, wo es sich als notwendig heraus stellte, mußte sich auch der Stahlhelm eine „Reinigungs aktion" gefallen lasse». Die Polizeibehörden sahen sich in verschiedenen deutschen LandcSteilen dazu gezwungen, ein Verbot der Stahlhelmorganisationen auszusprechen. Die Loyalitätserklärung des Bundesführers Seldte räumt viel leicht da und dort gehegte Befürchtungen aus dem Wege. Dennoch kann der Stahlhelm als Ganzes von der Neuord nung der politischen Dinge auch nicht verschont bleiben. Stahlhelm und Jungstahlhelm werden hinfort noch fester in die nationalsozialistische Front eingegliebert. Die zweite Welle der nationalsozialistischen Revolution droht jetzt auch den stolzen Turm der katholischen Parteien umzustttrzen. Der frühere württembergische Staatspräsident Bolz — nach Brüning der fähigste Mann des Zentrums — mußte sich schon vor Tagen nach der Feste Asperg in Schutz haft begeben. Aeußerungen, die er auf dem christlich-sozialen Parteitag in Salzburg machte, wurden ihm zum Verhäng nis. Auch gegen die Bayerische Volkspartei scheinen die bayerischen Lanbesbehörben bestimmte Verdachtsgründe über ihre Verbindungen nach Oesterreich hin zu besitzen. Be kannte Politiker der Bayerischen Volkspartei, die sich durch vorgefundene Schriftstücke belasteten, sitzen nun wie ihr württembergischer Kollege Bolz in Schutzhaft. Auflösung der Kampfringe, Ginschmelzung des Stahl helms in die NSDAP., Reinigung der katholischen Parteien — die nationalsozialistische Revolution schreitet mit einer bewunderungswürdigen Folgerichtigkeit weiter vorwärts. Es gibt nichts, was von dieser zweiten Welle der deutschen Revolution verschont bleiben könnte. Selbst der General direktor der Reichsbahn, der allmächtige Dr. Dorpmüller, mußte an seinem eigenen Leibe erfahren, baß seiner Wirk samkeit heute Grenzen gezogen sind. Unter dem Druck der Eisenbahner-Fachschaften und der NSBO. mußte er sich wohl ober übel zu einer „Siebung" des BerwaltungSratS der Reichsbahn entschließen. Die „Nester des Widerstands" werden von der zweiten Welle der Revolution rücksichtslos zerstört. Der neue deutsche Staat kann nur dann aufgebaut werden, wenn die Aufbauarbeit nicht von irgendeiner Seite her sabotiert wird. So flutet die zweite Welle über di« deutschen Lande. Das deutsche Volk soll den Sinn dieser elementaren Natur ereignisse rechtzeitig verstehen lernen. Der «eichskomschclsWheer der Deutschaastonalen Aronk. von Msmorck, der Knf Wochen Staatssekretär im Preußische« Jonenastnisterinm war, ist am Mittwoch- nachmittag M einer Vernehm««- ta das Vertin« Staats pol,zeiomt getaden «ad non SA dorthin geleitet worden. wnrde einer eingehenden Vernehmung unterzogen, die .Mittwochabend noch nicht abgeschlossen war. 2« der Der- nehmung Suherte « immer wies«, dah er keine Ahnung gehabt habe, wie die ZÄftände tatsächlich in den Lampfstas- l el» geweta» leie*. U AMW M IMWiMlkll AMiilW. ff Berlin. Die Berliner Blätter berichten alle in großer Ausmachung über die Aktion gegen die deutschnatio- ualen Kampfringe. Eine eigene Stellungnahme bringt bisher lediglich der „Angriff". Das Blatt betont, daß die Aktion weder überraschend noch auch nur einen Augenblick zu früh komme. Sie stelle den notwendigen und organischen Abschluß einer Entwick lungsetappe im Zuge der nationalsozialistischen Revolution dar. Die Kampfringe sei«« letzter sichtbarer Ueverrest der unseligen Parteien-Anhäufnng gewesen und als solcher naturgemäß der Auslösung verfallen, denn die national sozialistische Revolution bedeut« Ablegung der Parteiherr schaft durch ein Volksführerregime. Unverständlich sei es daher, daß die deutschnationalen Kampfringe ihr zahlen mäßiges bedeutsames Anwachsen erst nach dem Umschwung erfuhren. Mit allen verfügbaren Kräften sei diese Partei organisation geradezu unmäßig ansgeblasen worden. Die Frage sei akut geworden: Gegen wen wollte der Kampf ring eigentlich kämpfen? Die Frage sei in dem Augen blick beantwortet worden, da man fcststellte, dast die Kampf ringe Zuflucht von Hunderten, ja Tausenden ehemaliger marxistischer Terroristen geworden seien. — Die Nieder- schalgung und Ausrottung des Marxismus, so führt der „Angriff" weiter ans, ist unsere Aufgabe. Wir haben sie als notwendig erkannt und auch unverzüglich begonnen. Und wir lassen uns bei dieser Arbeit durch niemanden ins Handwerk pfuschen. Denn dast wir unser Handwerk ver stehen, wird kaum jemand zu bestreiten haben. In diesem Zuge werden rücksichtslos alle Mauselöcher ausgeräuchert, in die sich der Marxismus verkrochen hat, um hier seine giftigen Bakterienkolonien zu züchten. Für diese Arbeit werden unS auch die deutschnntionalen Kampfringführer einst dankbar sein, denn wenn ihnen die marxistische Welle im eigenen Haus erst über den Kopf ge wachsen wäre, dann hätte es keine Rettung mehr für sie gegeben. Es wird von nationalsozialistischer Seite anläßlich der Aktion betont, cs tue jedem nationalen Deutschen leib, daß man auch gegen nationale Deutsche habe einschreitcn müs sen. Es sei ganz unzweifelhaft, daß sich in der DeutschnaUo- «aleu Front sehr wertvolle aufbauwillige Elemente befin den, die aber von einem Dell von ihrer Verantwortung nicht bewußten Führern nun in eine Lage hiueinmanöv- riert worden seien, die geradezu unhaltbar sei. Man sprach in politischen Kreisen gestern abend davon, baß der Besuch des ReichSministerS Hugenberg bei Reichs kanzler Adolf Hitler nicht ohne Rückwirkung aus die poli tische Konstellation -er Zukunft bleiben werde. Diese Annahme hat bisher noch keine Bestätigung gefunden. * MlWMlNler SIMM lei Ming. vdz. Berlin. Wie das VdZ.-Büro meldet, hat für die Deutschnationale Front der Reichstagsabg. Schmidt, Hannover beim Reichstagspräsidcnten und Preußischen Ministerpräsidenten Görjng telegraphisch Einspruch erhoben gegen die bei deutschnationalen Reichstagsabgeordneten vor genommenen Haussuchungen. Die führenden Deutsch nationalen, darunter der Reichstagsabg. Timm, sind inzwi schen wieder ans der Haft entlassen worden. Die Deutsch nationale Front wird in Verhandlungen mit den maß gebenden Stellen eine Klärung der entstandenen Zwischen fälle zu erreiche« versuchen. Vor Abschluß dieser Verhand lungen ist mit wettere« offiziellen Mitteilungen der Dentschnationaleu Front in dieser Angelegenheit nicht zu rechnen. Auch Winterfeldt erhebt Einspruch. * Berlin. Der stellvertretende Führer der Deutsch» nationale« Front, Dr. von Winterfeldt, hat an den Mini sterpräsident Göring ein Telegramm gesandt, in dem er gegen die Haussuchungen bei Mitgliedern der Deutschnatio nalen Front und bet den deutschnattonalen Geschäftsstellen, sowie bei Reichstags- und Landtagsabgeordneten Einspruch erhebt. Sie Mm MW lle MWjMelli I» VMM MMWHM. ff Berlin. Zu dem Verbot der Kampfringe de» Deutschnattonalen Front fKampsstaffelnf und der viS» marck-Jugend erfahren wir noch folgendes: Das Verbot ist durch das Geheime StaatSpoltzeiamt in Verbindung mit besonderen Bereitschaften der Schutzpoli zei bis zum Abend in ganz Preußen restlos dnrchgesührt worden. Der preußische Ministerpräsident sah sich umso mehr zu dieser Maßnahme veranlaßt, als die Führung der Kampfstafseln eine unglaubliche Rücksichtslosigkeit ange sichts deS ihr in loyaler Weise bekanntgegebenen Materials an den Tag gelegt und eine Abstellung der unerträglichen Zustände nicht in Angriff genommen hat. Aus dem vom Geheimen Staatspolizeiamt beschlagnahmte-, Material wi d in immer stärkerem Maße erhärtet, daß die Kampsstasseln bis zu 7N Prozent kommnnistisch und marxistisch durchsetzt sind. Die Durchsicht der Mitgliederlisten hat ergeben, daß nicht nur die einfachen Mitglieder der marxistischen Orga nisationen, sondern auch die Funktionäre in die Kampsstaf- seln übcrgetreten und dort ihre staatsfeindliche nnd zer setzende Tätigkeit vollank weiter dnrchgesührt haben. Auch Elemente, die aus der SA. uns anderen nationalen Wehr- verbänden wegen verdächtiger Gesinnung und anderer Um stände ausgeschlossen wurden, sind in die Kampfstasfeln in führende Stellen ausgenommen worden. Ein ganz besonderer Typ innerhalb der Kampfstaffeln ist der sogenannte KS.-Mann Bridan aus Berlin. Dieser Führer ist zwanziamal in -en letzten 10 Jahren vorbestraft, darunter wegen Diebstahls, zweimal wegen Sittlichkeits, verbrechen, wegen Erregung öffentlichen AergernisseS usw. Ferner sind ihm die bürgerlichen Ehrenrechte ans 5 Jahr« abgesprochen. Im Bezirk des Polizeireviers 8ü sind von 18 KS.-Lentcn 8 als marxistische kriminelle Verbrecher fest gestellt worden. In zahlreichen Kampfstafseln wurden prominente Mitglieder der Berliner Ring-Vereine fest gestellt. Weitere Ermittelungen haben ergeben, daß diese gan zen Verbrecher nicht nur den Kampfstafseln, sondern dar, über hinaus anch organisatorisch der Dentschnational<-n Front angehörten. Das erschwert die Lage außerorden lich, denn auch die Deutschnationale Front müßte also nach de« von zuständiger Stelle gemachten Angaben von diesen Leu ten gereinigt werden. Die Gesamtstärke der Kampfstasfeln betrug In Berlin etwa -MV. Davon sind 2MN bis zum Februar aktiv im marxistischen Lager tätig gewesen. Sie sind nur nach eigener Aussage aus dem Grunde in die Kampffront einae- tretcn, um ihre staatsfeindlichen Pläne durchzuführcu. Die kommunistischen Elemente haben es verstanden, sich bis in die obersten Führerstellen -er Kampfstafseln hineinzu manövrieren. Der Führer der Stabskampfstasfel Schuster ist ein ehemals bekannter Rotarmist, er ist früher Führer -er Noten VolkSmarine gewesen. Ein anderer Führer einer Sonderkampfstaffel Dietrich gehörte der Fremdenlegion an, ein Merkmal, das man sehr viel bei Kampfstaffelleuten hat feststellen können. * Hngenber- und die Auflösung der Deutschnationalen Kampfringe. * Berlin. In Ergänzung zu den Protesten der Ab geordneten von Winterfeldt und Schmidt-Hannover im Zusammenhang mit der Auflösung der Deutschnattonalen Kampfringe verlautet von dem Reichsministcr Hugenberg nahestehender Seite, daß dieser sich die Verbotsgründe nicht zu eigen macken könne, und daß er auch seine Auffassung über diese Maßnahme bereits zum Ausdruck gebracht habe, bisher lediglich der „Angriff". M Ale bei einer SWmi in MM. Zwei SA-Leute lebensgefährlich verletzt. ff Berlin. Bei einer Schießerei in der Dahlwitzer Straße in Köpenick sind, wie die Polizei mitteilt, zwei Per sonen getötet und zwei DA.-Leute lebensgefährlich verletzt worden. Einer der Getöteten war Angehöriger der SA. Der Täter, der ehemalige Angehörige der SPD., Anton Schmaus, wurde sestgenommcn. ff Berlin. Zu den blutigen Zwischenfällen in Köpenick erfahren wir folgendes: Die Dahlwitzer Straße befindet sich in einer Siedlung von Einsamilien-Hänsern, die meist von sozialdemokratischen Gewerkschaffssckrctärcn und Funktio nären bewohnt werden. Seitens der SA wurde im Hause Dahlwitzer Straße S eine erfolgreiche Haussuchung nach Mass«« porgeuomme«, wobei mehrer? Kisten mit Pistole» und Munition beschlagnahmt werden konnten. Als die letzte Kiste die Treppe hinuntertransportiert werden sollte, öffnete sich plötzlich die Tür und der SSjährige Sohn Auto« des Ge werkschaftssekretärs Schmaus gab mehrere Schüsse ab, durch die ei» Zivilist und «in SA-Mann getötet und zwei SA.- Leute, darunter der Truppführer, lebensgesährlrch verletzt wurden. Die SA. erwiderte das Feuer. Das durch SA. verstärkte Ucberfallkommando riegelte das ganze Viertel ab. Der Täter konnte verhaftet werben. Er wurde in das Polizeipräsidium gebracht. Ei« drittes Todesopfer. Berlin. sFunkspruck.) Zu der Schießerei in Köpenick erfahren wir, daß der SA.-Mann Robert Gleuel an den Folgen seiner schweren Verletzungen heute früh im Kran kenhaus gestorben ist. Auch der Zustand des schwerverletzteu SA.,Mannes Klein ist hoffnungslos.
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