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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-06
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1933
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Riesaer Tageblatt und Auiriger lEl-e-M m-Isiyeiga). r««--'-»,- Tageblatt Riesa. V s V , Dresden 1536. Fernruf Nr. 20. Dar Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Girolafse: Postfach Nr. 82. Großenhain, des Amtsgerichts und der AmtSamvaltfchaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Piesa Nr. 52. deS HauptzollamtS Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. ISS. Donnerstag, 6. Juli 1833, abends. 8«. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erschetut je»e« T-a abend« -/.S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. ve,ug«prei«. gegen Borau«zahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM 214 «inschl Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduklionSverteusrungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir un« da« Recht der Preis- erböbuna und Nachforderuna vor. «uietaeil für die Nummer de« Ausgabetage« sind bi« S Uhr vormittag« aufzugsben und im voran« zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« SS mm breite, 8 mm hohe Trundschrift-Zeil« (S Gilben) W Gold-Pfennig«; di« 8S mm breit« Reklamezeil« 100 Gold-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Feste Tarif«, »«willigt« Rabatt «lischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« «ingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort- Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstig« irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. GeschiftSftelle: «»etheftraßk 5». Verantwortlich für Redaktton: F. Tetchgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Flak, Riesa. Ser Varteienstaat endgültig begraben. Großzügige Aktion znr Rettung Ostpreußens. vorläufiges Ende der WeltwirlschastSkonserenr. Lehren der Volkszählung. bd. Soeben sind die Hauptzahlen der ReichSvolkSzäh- lung bekannt gegeben. Sie können als bekannt gelten. Es lohnt sich aber, an diese Zahlen eine Betrachtung zu knüpfen. Vor dem Kriege hatte Deutschland 67,8 Millionen Einwohner, setzt swenn wir die Saarländer zuzählen) rund 66,1 Millionen. Diese Differenz ist auf die Abreißung deut schen Gebietes vom Mutterlanbe zurückzuführen. An sich ist die Bevölkernngszahl gestiegen, was sich am besten aus dem Vergleich mit den Feststellungen der Volkszählung von 1S25 ersehen läßt. Ohne das Saarland, wo ja nicht gezählt werden konnte, und die laufenden Buchungen zur Unter lage herangezogen werden müssen, hat sich die Bevölkerung in acht Jahren um 2,7 Millionen vermehrt. Deutschland ist das volksreichste Land in Europa. Und gerade diese Feststellung berechtigt unS zu dem Hinweis, daß der deutsche Lebensraum unmöglich weiter beschnitten bleiben kann, wie bisher, bah wir die Forderung ans Rückgabe der ehemaligen Kolonien stärker erheben müssen, und daß wir die Forderung erheben dürfen nach dem uns zu Un recht und unter Fälschungen und Unkenntnis der ge schichtlichen Vergangenheit geraubten Gebote. Der Ruf nach größerem deutschen LebenSraum ist durch die neue Zählung begründet. Nun zeigt aber die Volkszählung eine andere Erschei nung: Der Zuwachs der Bevölkerung ist nicht auf Neu geburten zurückzufübrcn, sondern auf die Verlängerung der Lebensdauer, eine Erscheinung, di-» ja jetzt von den Wissen schaftlern vielfach diskutiert wird und die nicht nur bei uns bemerkbar ist. Die — sagen wir — alte Generation über wiegt die Jugend, die Zukunft nimmt den kleinen Teil der Bevölkerung ein. Der Ruf nach GebnrtenzuwachS wird demnach durch die Zunahme der Bevölkerung nicht berührt, sondern vielmehr berechtigter erscheinen angesichts der Ueberalterung: denn der Jugend gehört die Zukunft, in der Jugend liegt die Kraft. Wenn man glaubte, der Zug zum Lande sei bereits so stark, das; eine Entvölkerung der Städte zu befürchten wäre, so sagt die Volkszählung gerade das Gegenteil. Noch immer locken die Städte, noch immer geht die Volksbewegung in der Hauptsache zu den großen Städten. So ist zum Beispiel die Bevölkerungszunahme in Würt temberg mit 4,56 Prozent zu verzeichnen, während die Hauptstadt Württembergs, Stuttgart, eine BevölkerungS- zunahme von 9 Prozent in acht Jahr»n nachweisen kann. In den Stäl-ten mit mehr als IN IM Einwohnern sind im Durchschnitt sogar Steigerungen der Einwohnerzahl bis 8,3 Prozent zu beobachten. Die kleineren Gemeinden weisen dagegen im Durchschnitt eine Zunahme nur von 26 Prozent aus. Die Landflucht ist demnach eine große Täuschung ge wesen, trotz aller Siedlung, trotz aller Propaganda, geht der Zug in die Großstädte. Diese neue Feststellung dürfte zu einer noch stärkeren Propaganda führen, um den Land bewohner klar zu machen, um wieviel besser sein Los auf dem Lande sein kann als in den Großstädten. Die Landflucht bleibt weiter «in Problem. Auch die Frage der Gliederung der Bevölkerung in «inen weiblichen und «inen männlichen Teil ist interessant genug, untersucht zu werden. Man muß daran denken, -aß tatsächlich in Deutschland zum ersten Mal in der Welt der Zustand eingetreten wäre. Laß der männliche Teil der Be völkerung den weiblichen überwiegt, wenn wir nicht die großen Opfer im Kriege gebracht hätte«. Jetzt entfallen 81,7 Millionen auf die männliche, 83,6 Millionen auf die weibliche Bevölkerung. Die Opfer deS Krieges dem männ- lichen Prozentsatz zugezählt. würde die männliche Bevöl kerung überwiegen. Das ist um so überraschender, da man immer noch behauptet«, «s würden mehr Kinder weiblichen Geschlechts geboren. Demnach läßt sich aus der Statistik -er Schluß ziehen, -aß die Sterblichkeit -er weiblichen Kinder größer sein muß. Bevölkerungspolitisch ist beachtlich, daß in der Etnwoh- nerzisfer eine große Lücke in den Jahrgängen klafft, die dem Kriege geopfert wurden, die an di« Front kamen und dort den Heldentod starben. Das ist in -en AlterSjahrgängen von 2«. bis zum 58. Lebensjahr. Wenn diese Jahrgänge auch nicht ganz dezimiert sind, so sind sie doch erheblich verringert. Man wird, di« weitere Auswertung der Volks zählung abwarlen müssen, um weitere Schlüsse zu ziehen. Jedenfalls sind die Zahlen außerordentlich lehrreich und werden unsere politischen Maßnahmen nach vielen Rich, iungen hin beeinflussen können. Die Bolkszählung wurde mit gutem Grunde vorgenomwen, »enn nur das genaue Wissen über -ie Struktur der>cBevölkerung macht «S ja einer Regierung möglich, den-Hebel richtig anzusetzen. SeWlmWung -es Zentrums In einer Mitteilung de« Zentrums wird bekaanlgege- ben, daß sich die Partei im Einvernehmen mit dem Reichs kanzler ausgelöst Hal. Der AuNSsungsbeWus Vie Auflösung der Deutschen Zentrumsparkel wurde be- konntgegeben durch folgenden Auslösungsbeschluß der Reichs parteileitung; „Die politische Umwälzung hak das deutsche Staatsleben auf eine völlig neue Grundlage gestellt, die ür eine bis vor kurzem mögliche parteipolitische Betätigung keinen Raum mehr läßt. Die Deutsche Aenkrumsparkei löst sich daher im Einvernehmen mit dem Herrn Reichskanzler Hitler mit so fortiger Wirkung auf. Mit dieser Auslösung gibt sie ihren Anhängern dle Mög lichkeit, ihre Kräfte und Erfahrung«»» der unter Führung des Herrn Reichskanzlers stehenden national«, Hront zur positiven Mitarbeit im Sinne der Festigung unserer natio nalen. sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse und zur Mitwirkung am Reuaufbau einer rechtsstaatlichen Ordnung rückhaltlos zur Verfügung zu stellen. Vie Zentrumspartei vollzieht dsn notwendigen organi satorischen Abbau mit tunlichster Beschleunigung. Sle darf hierbei lonalerweise damit rechnen, daß die Abwlckeiungsar- beiten nicht gestört werden, daß Beschlagnahme von bishe rigem Parleigui, wie politisch bedingte Verhaftungen von ehe maligen Parteiangehörigen in Zukunft unterbleiben und be reit» verhaftete wieder freigelassen werden, soweit nicht Ver dacht strafbarer Handlungen vorliegt. Sie gibt ferner der berechtigten Hoffnung Ausdruck, daß dle bisherigen Anhänger der Zentrumspartei durch den Füh rer der nationalsozialistischen Bewegung in Zukunft vor Dif famierung und Zurücksetzung geschützt werden und doch d e katholische, zum nationalen Staat positiv eingestellte Pres e die gleiche Behandlung erfährt wie die übrige nationa e Presse. Den MandakstrSgern im Reichstag, den Landtagen und in den kommunalen Körperschaften »st hinsichtlich der Beibe haltung ihrer Mandate völlige Entschlußfreiheit anhelmge geben. Die Mitglieder der bisherigen Zentrumssraklionen treten also nicht geschlossen als Hospitanten in die Fraktio nen der RSDAP über, sondern bleiben vorerst fraktion «- l o » und lediglich durch Verbindungsmänner mit den Frak tionen der RSDAP in Fühlung. Dle Bestellung dieser Ver bindungsmänner erfolgt in unmittelbarer Verständigung mit dem Arakllonsvorsihenden der NSDAP. Im Einvernehmen mit Herrn Reichskanzler Hitler und dem zuständigen Arakllonsvorsihenden der RS DAV wird al» Verbindungsmann der bisherigen Reichskagssrakiion des Zentrums Dr. hackelsbergsr bei der Lsichstagvsroüiou der RSDAP bestimmt." Me KM öliMn »er zentkmr. Maudatsniederlegung bisheriger führender Zentrums» abgeordneter. )t Berlin. Wie wir erfahren, beavsichttge« bekannte Führer des bisherigen Zentrums, dem Beispiel beS Prä laten Letcht, deS Führers der ehemaligen Bayrischen Volks- partet, zu folgen und ihre Mandate zum Reichstag und zum Landtag niederzulegen. Ob ihre Nachfolger dann in ein HospttantenverhältntS zur NSDAP, treten ober überhaupt die Mandate annehmen, steht bet der augenblicklichen Lage dahin. Wie verlautet, befindet sich unter denjenigen, die auf ihr Mandat verzichten wollen, auch der bisherige Reichs führer des Zentrums, Reichskanzler a. D. Brüning. Ur- sprüngltch hatte man die Auflösung der Deutschen Zen- trumSpartet schon für die Mitte der vorigen Woche erwartet. Die SavtuettSsitzung am Freitag und die Reise. beS Reichs- kanzlerS nach Reichenhall zur SA.» und Dtahlhelmführer- tagung machten eine Fühlungnahme mit ihm, die vom Zentrum in der Gestalt eines Empfangs des Reichskanzlers a. D. Brüning durch Reichskanzler Adolf Hitler vorae- jchlagen worben war, unmöglich Inzwischen hatte aber der Zentrumsabgeordnete Hackelsberger mit dem Reichsinnen minister Dr. Frick bereits Fühlung ausgenommen. Am Dienstag wurden dann in Berlin die Verhandlungen über die Auflösung des Zentrums fortgesetzt und am Mittwoch dann nach einer weiteren Fühlungnahme zu Ende geführt. Der: abschließenden Bescheid erwartete man bereits gegen 6 Ifhr abends. Zu dieser Zeit waren die Vertreter der bis herigen Zentrumspresse in das Gebäude des preußischen Landtags zu einer Pressekonferenz zusammenberufen worden. Die Reichssührpng deS Zentrums verhandelte inzwischen noch im Hebwigskrankenhaus, wo Reichskanzler a. D. Brüning wohnt, über die weiteren Formalitäten, und der Abschluß der Verhandlungen zögerte sich von Stunde zu Stunde hinaus. Erst in später Abendstunde konnte dann das abschließende Eommuniqus mitgeteilt werden. * WWW «MI MWWlM Men WsverMDe «es zeulrms. Berlin. sFnnkspruch.) Die gegen verschieden« Hilf», verbände des Zentrums getroffenen Maßnahmen sind, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, soweit sie den ratho» lischer» Jungmännerbund betreffen, insoweit rückgängig ge- macht worden, als bas bei dem Vorgehen beschlagnahmte und sichergestcllte Material und das Vermögen zurück gegeben wurde, soweit es zur ordnungsmäßigen Durch» führung des Geschäftsverkehrs erforderlich ist. Diese Maß nahme ist erfolgt mit Rücksicht auf das bisherige Ergebnis der angestellten Ermittlungen. Die Rettung vftvreubens Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Adolf.Hitler und in Gegenwart des Oberpräsidenten von Ostpreußen, Erich Koch, fand in der Reichskanzlei «ine Besprechung über Maß nahmen zum Wiederaufbau der ostpreußischen Wirtschaft statt. Hierbei wurde festgestellt, daß die Rettung Ostpreußens aus seiner gegenwärtigen Notlage gesondert von den Land wirtschaftsproblemen und auch von dem Osthilfeproblem in Angriff genommen werden muß. Ls müsse eine großzügige Aktion eingeleitel werden, durch die öffentliche und pr.oate Aufträge au« dem ganzen Reich bevorzugt nach Ostpreußen gelegt werden. Darüber hinaus sollen in Ostpreußen auch auf dem Kulturgebiet vom Reich au, weitgreifende Pläne durchgeführk werden. Die ostpreußische Bevölkerung soll gerade jetzt bei Beginn der Erntearbeit das Bewußtsein Haven, daß der Ertrag au» der Arbeit gesichert ist und daß der Lebens- und Ausbauwille de, gesamten deutschen Volkes heule meße denn je geschlossen hinter dem Letdensland Ostpreußen fleht. Die amerikanische ErNöraag Die Konferenz soll wetterarbeilen Mr können uns heute vor rungen weniger ratsam ««SS-SS——----'M-! Die amerikanisch« Delegation gab Mittwochabend eine Erklärung aus, in der es abschließend heißt: wenn es Länder gibt, in denen Preise und Kosten be reits faktisch im Gleichgewicht stad, hallen wir es nicht für die Aufgabe der Konferenz, sie zu überreden, ohne jeden Zwang eine Politik zu betreiben, die ihren eigene« Interes sen Mderspricht. Erste Aufgabe ist, me Preise wieder auf ein Rivea« zu bringen, auf dem die Industrie und vor allem die Landwirtschaft mit Gewinn und Erfolg arbeiten können. Zweite Aufgave ist, die so «reichte Stabilität aufrechtzuor- hatten. Die Rolle, die daun Gold und Silber spielen sollen, dürste ein weiterer Gegenstand für die Konferen e. wie d-h — M «Mm Ich «iS «IIWMIIM «niizelmi tilM la «Mmll. M.
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