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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-10
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.07.1933
- Autor
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger (Llbeblatt mir Rviekger). Tageblatt Riesa. Dresden 1530. Fernruf Nr. 20. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft '> Girokafle: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa istr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. F-158. Montag, 10. In» 1933, abends. 86. Fahr«. Dar Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta, abend« '/,k Uhr mit «u«nahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 «inschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten» von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis, «rböhung und Nachforderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: F. Teichgräber, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Flak, Riesa. Reichskonkordat abgeschlossen. Schweres Zugunglück bei Apolda. — 4 Tote. kllSriW der NrelMerr dm Men. Amtlich wird mikgeleill: Das Reichokonkordot ist Sonn abendabend 6 Uhr von Vizekanzler von Papen und kardinal- staalssekrelär Pacelli paraphiert worden. Vizekanzler von Papen teilte folgendes mit: Der Abschluß dieses Vertragswerks ist historisch bedeut sam, weil zum ersten Mal keil der Gründung des Reiches diese, seine rechtlichen Beziehungen zum Heiligen Stuhl regelt, was bisher den deutschen Ländern vorbehalten war. Richt minder bedeutsam aber ist es, daß die beiden hohen Autoritäten, von deren Zusammenwirken das Wohl der Völker abhängt — nämlich die Autorität der Kirche und die Autorität des Staates — In diesem Vertrage ihre von Gott gesetzten Einflußsphären sich gegenseitig sichern und gegen einander abgrenzen, um in umso größerer Harmonie dec geistigen, kulturellen und staatlichen Wohlfahrt des Landes zu dienen. Die Herstellung klarer Zuständigkeit wird In Zukunft jeden Streit zwischen dem Staat und der Kirche llusfchließen. Ich bin deshalb überzeimt, daß das abgeschlos sene Konkordat einmal der geistigen Mission der Kirche nütz lich sein wird, dann aber auch in hervorragendem Maße dem inneren Frieden des deutschen Volkes und dem Werden des Neuen Staates dienen wird. Glückwunsch des Reichskanzlers Der Reichskanzler hat folgendes Telegramm an Vize- kanzler von Papen gerichtet: »Nehmen Sie, bitte, Herr Vizekanzler, zu dem erfolg reichen Abschluß des neuen Vertrages zwischen dem Deutschen Reiche und der Katholischen Kirche meinen aufrichtigen Glückwunsch und meinen Dank entgegen. Herzlichst gez. Adolf Hitler.* Verfügungen Adolf Hitlers Gleichzeitig mit dem Abschluß de« Konkordate« erläßt der Reichskanzler folgende Verfügung: »Durch den Abschluß de« Konkordate» zwischen dem Hei- llgen Stuhl und der deutschen Reichsregieruna erscheint mir genügende Gewähr dafür geaeben, daß sich die Reichsange- hörlgen de« römisch-katholischen Bekennkniffe« von jetzt ab rückhaltlos in den Dienst de« neuen nationalsozialistischen Staat« stellen werden. Ich ordne daher an: die Auflösungen solcher katholischer Organisationen, die durch den vorliegende» Vertrag aner kannt sind und deren Auflösung ohne Anweisung der Reich». Legierung erfolgte, sind sofort rückgängig zu machen. Alle Zwangsmaßnahme« gegen Geistliche und andere Führer dieser katholischen Organisationen find oufzuheben. Eine Wiederholung solcher Maßnahmen ist für die Zukunft uazu- lchsA und rmrd noch Maßgabe dar bestehenden Gesetze be- Jch bin glücklich in der Re-erzeugung, daß nunmehr eine Epoche ihren Abschluß gefunden bat, in der leider aur zu oft religiöse und volmsche Jokepefiea la eine scheinbar unlösüche Gegensätzlichkeit geraten wäre«. Der Mischen dem Reich und der «alholichen Kirche abgeschlossene Vertrag wird auch auf diesem Gebiet der Herstellung de» Frieden» dienen, dessen Alle bedürfe«. Ich habe die starke Hoffnung, dich di« Regelung der da» evangelische Gtauvensbekennlni» bewegen de« Fragen la hMM ZÄt dius« Akt d-r LasMlmsg glKMch vollenden wird * Der Nihrer Ml iimkerdet Den katholischen Pviestern^k jede poiiflsche Tätigkeit Anläßlich der Tagung dvr Lül in Dortmund, an der rund 70 000 SA-Männer au» Westfalen teilnahmen, hielt Reichskanzler Hitler ein« Ansprache. Er gab einen kurzen Rückblick auf die letzten vioegehn Hahr« und betonte: Wir haben in den letzten fünf Monate« dem deutschen partikula- ristischen Kaiserstaat den Todesstoß verseht und dem Parti- kularismus der Parteien ein Ende bereuet. Und wenn in diesen Tagen die letzten Parteigebilde zusammengesunken sind, unfreiwillig oder nicht, so willen wir genau, warum sie es taten. Vie Parteien find beseitigt und werde« niemals miederkehren. Diese Parteien stoßen jetzt argen eine eiserne Organisation de» nationalen wsllen». Wir haben uns dieses Ziel gesteckt, und ich werde dieses Ziel verfolgen und mit mir alle meine Mitkämpfer. Und wenn wir einen Mißerfolg haben sollten, werde ich am näch sten Tag wieder anfangen. Wir werden die Kaufkraft unse res Volles wiederherstellen und die deutsche Wirtschaft wie der befruchten, und werden damit den Millionen Menschen nicht nur Lebensmöglichkeit schaffen im materiellen Sinn, sonern werden ihnen die Verzagtheit nehmen, die in der Aussichtslosigkeit liegt, mit der sie den Aufgaben des Lebens gegenüberstehen. Hitlers Appell au die SA Ich möchte angesichts dieser ganz großen Aufgaben einen Appell an Sie richten: Wir sind die größte Organs«- tion, die lemals in Deutschland bestanden und die alles an dere besiegt hat. Damit haben wir auch eine ungeheuere Verantwortung auf uns geladen, dies« große Verant wortung in uns, die Geschicke des Reiches so zu'führen und so zu leiten, daß wir vor der deutschen Geschichte dafür jederzeit einstehen können. Indem wir unsere Fahne in ganz Deutschland in Ehren halten, haben wir die Aufgabe bekommen, darauf zu achten» daß diese Fahne nicht geschändet wird. Fahnen werde» nie- mal» geschändet vom Gegner, sondern nur von den Trägern. Darum schart Euch um diese« Symbol und führt Euch so, daß die kommende Generation la Euch die stolze« Fahnen- träger der deutschen Erhebung sieht. Seid eine Front von eiserner Disziplin, Entschlossenheit und Mut, eine Front der Brüderlichkeit und Kameradschaft. Dann werden alle ver suche der Gegner, diese« neue Deutschland vielleicht zu stür zen, in sich selbst zusammenfallen. Die höchste Tugend war immer eiserne Zucht, blinde Treue und Disziplin, und vor allem immer Beharrlichkeit. . Die Millionen in Deutschland vertraue« auf un« und sehen in un» da« Einzige, was ihnen in der Rot und im Elend überhaupt helfen kann. Der Zusammenbruch würde die Millionen verzweifeln lassen. - Nach der Rede des Reichskanzlers stimmte die Menge das Deutschlandlied und das Horst-Wessel-Lied an. Wer hätte semal» geglaubt, daß fünf Monate nach unse rem Machtantritt da« Zentrum die Fahne verlassen würde, wir sind glücklich darüber, denn wir mochten gerne, daß der Kampf lm religiösen Lebe« ein Ende nimmt und sind auch glücklich, daß es gelang, in Rom ein Konkordat zu varaphie- ren, auf Grund dessen nunmehr für alle Zukunft den Prie stern verboten sein wird, sich politisch in den Parteien zu be tätigen. wir sind glücklich darüber, weil wir die religiöse Rot von Millionen Menschen erkennen und wissen, wie sehr sie sich danach sehnen, nicht priesterliche Vertreter der Par teien, sondern einer religiösen Ueberzeugung zu sehen. Damit ist aber zugleich der politische Machtkampf abgeschlossen. Wir sehen beute zwei riesige Aufgaben vor un s, die uns in der nächsten Zeit beschäftigen werden. Nun müssen wir den deutschen Menschen für diesen Staat erziehen. Denn die Form wird immer dann vergehen, wenn der Mensch nicht ihr lebendiger Träaer ist und wir wollen den Menschen zum Träger neuer Staatsform aus bilden. Unser nationalsozialistischer Staat soll ewig stehen, indem wir die Bürger zu ihm erziehen, indem wir da» deutsche Volk auf den Sinn dieser 3d««« hundertprozentig einstellen. Die zweite Aufgabe ist: Wir sehen in Deutsch en eine riesige Armee von Menschen, die ohne Arbeit und damit ohne tägliches Brot ist. Der vergangene Staat hat in fünfzehn Jahren die gesamte Wirtschaft zerstört und ruiniert. Wir haben immer erklärt, daß wir nicht für bloße Theorien kämpfen. Wir stehen jetzt vor der größten Aufgabe, die je einem Staat gestellt worden ist: Wir müsse« die Millionen armee der deutschen Arbeitslosen besiegen. Al» ich am 30. Januar die Macht übernahm, bat ich wir vier 3ahre Zeit au». Run find von diesen vier Jahren nicht ganz sechs Monate vergangen und wir haben in dieser Zelt die Zahl der Arbeitslosen um rund 2 Millionen herun- kergekämpft und werden sie weiter Herunkerkämp fen, Monat um Monat, Jahr um Zahr, bi» wir diese Frage gelöst haben. S-gug bei Apolda entgleist. 4 Ate, 16 öSwrrinMle. Die Reichsbahndireftioa teilt mit: Am Sonntag um 15,10 Uhr entgleiste vor dem Bahnhof Rlederfireba der D-Zug 15 Stuttgart—Berlin vermutlich infolge Gleirver- wersuug. Sech« Personenwagen fielen um und liegen an der Böschung. vw jetzt find drei Tote, zwölf Schwerverletzte und eine Anzcchl Leichtverletzte geborgen worden, deren Na me» noch nicht feslstehea. Die Leichtverletzten setzten ihr« Reise mit dem nichteatgleisteu Augteil fort; die Schwerver letzte« wvrdea dem Sraakeahan, in Apolda zugeführt. Veld« Gleise wäre» gesperrt. Der eingleisige Betrieb ist um 1ö,00 Uhr wieder ausgenommen worden. Die Zahl der Toten bei dem Eisenbahnunglück bei Nie dertrebra bat fich bi» Sonntagabend auf vier erhöht, «ad zwar wvrdea zwei männliche und zwei weibliche Leiche« feslaestellt. Getötet wurden: Ara« Marie Luise Behring- Uhta, Schwerin: ein unbekannter, dunkelblonder Reisender, sein Teanrstm «thätt dl« Zeichnung M. W. 2S. 10. 05 bi» 12.10. 07. sr war mit eivem blauen Wettermantel mit der Firmeainschrift Peeck, Berlin L, bekleidet. Auf dem weg zum krankenhau« starb G. Zieiling, Neusolz (Oder). Line Lob, liegt noch unter den Trümmern. Sle Ilm» der vermMtni. Folgende sechzehn Schwerverletzte wurden in das Apol- daer KHrristenhaus gebracht: Helene Kuner t-Landsherg lWaiüE Jcchcmnes R o h d s-Derlin„ Frieda Rohd e-Ler- lin, Karl B e g e m a nn-Charlöttenburg, Anna Neuen burg-Berlin, Martha Gehrli ch-Leipzia, Margarete Spannu t-Berlin, Elisabeth Z i l l-Äerlin, Marianne R a- d a z-Berlin, Frida Laue r-Kohlberg, Otto Huber t-Wücz- bura. Berthold Iuyg «-Magdeburg (Schaffner), Hanna Heintz e-Guben, Fritz Hufi g-Erfurt, Margarete Haug- Berlin-Dahlen und Ernst G u th «-Magdeburg. — Weitere zwei Verletzte konnten bereits aus dem Krankenhaus ent lassen werden. M M Alk. Erfurt. (Funkspruch.) Die auS privater Quelle stammende Annahme, Satz daS Eisenbahnunglück fünf Todes opfer gefordert hätte, war dadurch entstanden, daß der ^körper der eineu aufgefundeue« Person stark zerstückelt war. Man hatte fälschlich angenommen, daß es sich um zwei ver- unglückte Personen handele. Apolda. (Funkspruch.) Der am Sonntag bei dem Eisenbahnunglück geborgene unbekannte Tote ist als der Ober-Jng. Paul Goerig ans Leipzig fcstgestellt worden, Seine Frau liegt verletzt im Krankenhaus Apolda. Die AufräumungSarbetten, die die ganze Nacht über fieberhaft fortgesetzt wurden, sind soweit gefördert, daß die Strecke in langsamem Tempo miede« befahre« werden kann, M zWMM 6kt WM. Erkürt. (Funkspruch.) Die Retchsbahndirektion Erfurt gibt über daS Zugunglück bet Apolda folgendes bekannt: Der Unfall fand um 1k Uhr IS statt. Um 18 Uhr 48 und 18 Uhr 48 fuhren die Htlfszüge von Erfurt ab. Schon vor der Ankunft der Htlfszüge waren alarmierte Hilfskolonnen und Aerzte zur Stelle, so daß die Verletzten sehr schnell ge- borgen und nach dem Apoldaer Krankenhaus gebracht wer- den konnten. Nach kurzer Zeit war der oberste Betriebs leiter der Eisenbahnbirektion Erfurt zur Stelle. Reichs statthalter Sauckel, Ministerpräsident Marschner und der Landrat von Weimar trafen nach kurzer Zett aletchfallS ein
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