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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330720
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-20
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1933
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: NNd tEl-e-lM LL- AMtiM). Postscheckkonto: Tageblatt Riesa. v 5 s - Dresden 1580. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amishauptmannschaft Girokaffe: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Amtsgerichts und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, des Finanzamts Riesa und Riesa Nr. ÜS. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 167. Donnerstag, 20. Juli 1S33, avenvs. 86. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tas abend« '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VezngSPretS, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintretens von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns das Recht der Preis erhöhung und Nachsorderung vor. 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Verantwortlich für Redaktion: F. Teichgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Ditt-iich, Riesa. Sachsen erhält 3,6 Millionen für Hausreparaturen Das Konkordat in Rom Unterzeichnet. Freiwillige Spende« znr Förderung der nationalen Arbeit sind Pflicht. Politische Zusammenkunft in München. MW WA Will. Bor den Besprechungen Hendersons mit Hitler. — Der letzte Rettungsversuch für die Abrüstungskonferenz. Arthur Henderson, Präsident der seit 18 Monaten mit Unterbrechungen tagenden Abrüstungskonferenz, ist ernst lich um die Verwirklichung der Weltabrüstung bemüht. In Genf redeten sich die Abrüstungsfachleute auseinander. Eine breite Kluft gähnte zuletzt zwischen dem „französischen Block", der sich jeder wirklichen Abrüstung widersetzte, und den Freunden Deutschlands. Botschafter Nadolny, Deutsch lands Wortführer bei der Abrüstungskonferenz, redete sehr offen von einem „Begräbnis erster Klasse, als sich die Ab rüstungskonferenz Ende Juni bis zum 16. Oktober ver tagte. Deutschland widersprach der Vertagung. Aber die anderen Mächte überstimmten das Reich. Henderson weiß, baß man mit den alten Verhandlungs methoden in Genf wahrscheinlich niemals zu einem Ende kommen wird. Dazu sind die Gegensätze zu groß, die An sichten über den Grad der Abrüstung zu geteilt. Man rühmt dem ehemaligen britischen Außenminister Henderson ausgleichenbe und vermittelnde Fähigkeiten nach. Im Genfer Völkergetriebe vermochte er aber seine Fähigkeiten nicht zur Geltung zu bringen. Einen Augenblick dachte Henderson daran, gelegentlich der Londoner Weltwirtschaftskonferenz sich mit den Staats männern ins Einvernehmen zu setzen. Die Londoner Wandelhallen boten dazu wenig Möglichkeit. Und so ent schloß sich Arthur Henderson kurzerhand zu einer großen Rundreise durch Europa. In persönlichen Verhandlungen mit -en Regierungshäuptern wollte er die leidige Ab- rttstungsfrage soweit klären, daß die Konferenz am 16. Okt. nur noch „Formalitäten" zu erledigen hätte. Zuerst reiste Henderson nach Paris und ließ sich von den Franzosen ihren Standpunkt darlegen. Rom war die zweite Etappe. Und von Rom aus fuhr Henderson direkt nach Berlin. Mehrere Tage unterhielt er sich in der Retchshauptstadt mit dem Reichsaußenminister, mit dem deutschen Hauptdelegier ten bei der Abrüstungskonferenz und mit -en militärischen Sachverständigen Deutschlands. Einen ganzen Koffer von Informationen nimmt Herr Henderson nach Prag lseiner nächsten Etappe) mit. Worüber man im einzelnen in Berlin verhandelte, dar über wird selbstverständlich Stillschweigen bewahrt. Man weiß nur, daß die Besprechungen in einem freundlichen Geist „und in dem Bestreben geführt wurden, Linen Erfolg der Abrüstungskonferenz vorzubereiten". Vor englischen und amerikanischen Pressevertretern ging Arthur Henderson sogar etwas aus sich heraus. Als eine politische Sensation empfanden es jedenfalls die Journalisten, Laß Henderson «uch den deutschen Reichskanzler in München besuchen wird. Es liegt dem Abrüstungspräsidenten sehr viel daran, mit dem deutschen Regierungschef die politische Lage zu bespre chen. In seiner großen ReichStagSrede vom 17. Mai ging ja Adolf Hitler ziemlich ausführlich auf di« Ereignisse bet -er Abrüstungskonferenz «in. Deutschland verkündete damals durch den Mund seines Führers die Zustimmung zu dem bekannten englischen Abrüstungsplan. Die Erklärungen des Reichskanzlers ermöglichten erst «ine weitere Fortfüh rung der Genfer Abrüstungsbesprechungen. Henderson wir- jetzt gemeinsam mit Adolf Hitler überlegen wollen, wi« man unter Beachtung -es deutschen Gleichberechtigungsanspruchs zu einer wirklichen und dauerhaften Abrüstung gelangen kann. Arthur Henderson hält wenig von langatmigen Konfe- renzverhandlungen. Das Abrüstungsproblem hängt — -aS ist seine Meinung — an einem deutsch-französischen Aus gleich. Deshalb redet der Abrüstungspräsident einer Zusam menkunft -es französischen Ministerpräsidenten mit dem deutschen Reichskanzler bas Wort. Adolf Hitler und Eduard Daladier sollen sich an den Verhandlungstisch fetzen. All« übrigen Mächte halten sich zunächst abseits. Punkt für Punkt, Zug um Zug müßten die beiden Männer am Ver handlungstisch die Streitfragen durchgehen und miteinander zu klären suchen. So will es wenigstens Henderson. Die Gegensätzlichkeit der verschiedenen Standpunkte kennt er. Aber nur in direkten Verhandlungen der beiden Haupt gegner sieht er eine Möglichkeit, die Abrüstungskonferenz doch noch zu einem befriedigenden Abschluß zu bringen. Der Welt soll nicht das Schauspiel eines „Begräbnisses erster Klasse" geboten werden. Es geht also in -er Aussprache zwischen Adolf Hitler und Arthur Henderson um sehr ernste Dinge — vielleicht sogar nm die Zukunft Europas. Henderson bietet sich als ehrlicher Makler an. Es wird wahrhaftig nicht an Deutsch land liegen, wenn die politischen Gespräche wider alles Er- list Ulk „UWl" »kl SmWststW. NM «MW Ml WklWWll MlellWÄMMWU. )s Saarbrücken. Die Regierungskommission des Saargebietes teilt folgendes mit: Das Saargcbiet ist rin Abstimmungsgebiet. Die Be völkerung des Saargebietes ist berufen, durch Abstimmung ihren Willen über drei durch -en Friedensvertrag näher bezeichnete Fragen zu äußern. Die Abstimmung hat frei, ohne jeden Zwang, z« erfolgen, woraus sich ergibt, daß jedermann das Recht hat, für seine Ueberzengung einzu treten und für sie zu werben. Es ist somit selbstverständlich, daß jede politische Betätigung im Saargebiet, welche sich im Rahmen der Gesetze mit der einen oder dee anderen -er durch den Fricdensvcrtrag vorgesehenen Lösungen befaßt, gleichmäßig gestattet ist und unter dem Schutze der Staats gewalt steht. Es darf daher in dieser Hinsicht nicht zu un zulässigen -Handlungen gegriffen werden wie z. B. Ver rufs- oder Aechtungserklärungen, Ehrverletzungen und vor allem Drohungen. Es ist unstatthaft, -aß jemand z. B. als Verräter gebrandmarkt wird, weil er im Hinblick auf die Volksabstimmung die eine oder andere politische Auffassung vertritt. Die Regierungskommission als Vertreterin des Völkerbundes greift weder zugunsten der einen noch Ser anderen Partei in den politischen Kampf ein. Ebenso müssen die Richter und sonstigen mittelbaren und unmittelbaren Staatsbeamten im Dienste dieselbe Neutralität gewissenhaft beachten. Die Negierungskommission ist somit verpflichtet, dann einzugreifen, wenn die durch den Friedensvertraa gewähr leisteten Rechte bedroht erscheinen und sic ist auch ent schlossen, in dieser Hinsicht alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen. „Die MstMl" Mr SMkeMmg. )l Berlin. Der Erlab der Regierungskommission des Saargebietes im Hinblick auf die Volksabstimmung verdient auch im Reich größtes Interesse. Die an -er Spitze des Erlasses verzeichnete Tatsache, daß das Saargebiet ein Ab stimmungsgebiet ist, hat in den vergangenen Jahren in den Handlungen der Völkerbundsregierung nicht immer ihre volle Würdigung gefunden. Bekanntlich mußte die deutsche Regierung darum kämpfen, daß wenigstens eines -er gröbsten Verstöße gegen den Charakter des Saarlandes als Abstim mungsgebiet -ie vertragswidrige Besetzung durch fran» zösische Truppe« beseitigt worden ist. Eine weitere Selbst verständlichkeit ist es, daß die Abstimmung ohne jeden Zwang zu erfolge« hat und- jeder für seine Ueberzeugung eintreten darf. Eine Beschränkung dieser natürlichen Frei heit -er Meinung und der Propaganda ist es aber, wenn die Regierungskommission in dem gleichen Erlaß Richt linien aufstellt, die so gehalten stnL, daß diese sich ausschließlich gegen die Befürworter der deutschen Lösung der Saarfrage wenden. Das Wort „Verräter", das die RegicrungSkom- mifsion für unschlüssig erklärt, kann nach Lage der Dinge im Saargebiet nur für diejenigen in Frage kommen, die sich für de« Wille« der überwältigenden Mehrheit der Saar« . bevölkern»« «nd ihrem deutschen Empfinden in Widerspruch setzen und die Interessen einer fremden Macht besorge». Auch die Regierungskommission sollte wissen, -aß derartige Leute überall und unter allen Umständen als Verräter be zeichnet werden, und -aß das Ehrwidrige in der Hand lungsweise dieser Leute und nicht in der verdienten Kenn zeichnung liegt. In ihrer mehr als dreizehnjährigen Tätig keit hat die Regierungskommission zureichend Gelegenheit gehabt, Leu wahren Willen der Gaarbevölkernng, die keiner Bevormundung bedarf, kenne« »« lernen. Ihre Aufgabe ist es, alle Maßnahmen zu treffen, damit dieser Wille, der durch all die Jahre hindurch konstant geblieben ist, unver fälscht zum Ausdruck kommt, nicht aber die Bekundung dieses Willens durch Ausnahmebestimmungen zugunsten landfremder Elemente zu erschweren. Der Völkerbund als Treuhänder des Saargcbietes wird darüber zu wachen haben, -aß der oberste Grundsatz des Saarstatntcs, das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung nicht durch ei» nur scheinbar neutrakes System beeinträchtigt wird. * MchÜMMW INI öMMdlet MlMteil. )l Saarbrücken. Die Regierungskommission hat die auch im Saargebiet für den 23. Juli in Aussicht genom menen kirchlichen Neuwahlen verboten mit der Begründung, daß das Reichsgesctz vom 14. Juli über die Verfassung der Deutschen Evangelischen Kirche, aus Grund dessen die Neu wahlen ausgeschrieben sind, im Saargcbiet keine Gültigkeit hat. Die kirchlichen Neuwahlen könnten daher Lis zur ge setzlichen Regelung dieser Frage im Saargcbiet nicht statt- finden. warten ins Stocken geraten sollten. Deutschland wird mit sich reden lassen, wenn man ihm gleiche Rechte in der Völker runde gewährt. Der jetzt gerade 70jährige Henderson ist einfacher Leute Kind. Welche Schwierigkeiten mußte -er proletarische Eisengießer überwinden, ehe er sich zum Zeitungsschreiber, bann zum Organisator -er Arbeiterpartei und schließlich zum Außenminister Sr. Majestät des britischen Königs heraufarbeitete. Bon dieser Zeit her bewahrte sich Hender son seinen mitreißenden Optimismus. Solche Zuversicht steckt an. Und der ehrliche Makler Europas würde als Weltfriebensstifter noch in kommenden Zeiten gepriesen werden, wenn es ihm tatsächlich gelingt, bei Herrn Paul- Boneour und bei Herrn Benesch Verständnis für einen „wirklichen Frieden" zu erwecken. Me «w gemeldek wird , wird Sachsen von den reparalwren in«s^«nt Z,S Millionen RM erhallen. Diese Summe so« fstr Zastandsehnngvarbesten an Wohngebäuden, Instandsetzung und ümlnm uou Wohn- «ad Wirtschaftsge bäuden in kmdnstrlschafttiche« Betrieben und Teilung von Votzmmgea uad Mn von len verwendet werden. Das Konkordat Unterzeichnet. Rom. sFunkspruch.f Die Unterzeichnung des Kontor, dates zwischen dem Heilig«« Stuhl uud dem Deutschen Reich ist erfolgt. dkl MemlKn m- MWen Mittet. js Berlin. Der Reichsaußenminister hat sich heute vormittag zur Teilnahme an den Besprechungen zwischen dem Reichskanzler und dem Präsidenten der Abrüstungs konferenz Henderson nach München begeben. HeiMrs»» Mteme'gs nM MWm. ff Prag. Der Präsident der Abrüstungskonferenz Henderson ist heute früh SSO Uhr im Kraftwagen mit den ihn begleitenben beiden Herren des VölkerbundsfekretariatS nach München abgefahren, wo, wie bereits gemeldet, Be sprechungen mit -em Reichskanzler Aböls Hitler «nd dem Reichsaußenminister stattsindeu. Alle spenden Arbeit. Ein Appell des Staatssekretärs Reinhardt. Der Staatssekretär im Reichsfinanzministerium, Rein hardt, richtete im Rundfunk an alle Volksgenossen einen Appell, sich an der freiwillige« Spende zur Förderung der nationalen Arbeit zu beteiligen, wobei er u. a. darauf hin wies, daß schon jetzt im Reichsfinanzministerium täglich Berge von Briefen-und Telegrammen einlaufen, in denen Volksgenoffen aller Stände mitteilen, daß sie bis Ende März 1934 lansend eine« bestimmte« Hnndertsatz von be stimmten Bezügen ober Einnahmen als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit an ihr Finanzamt überweisen lassen. Anschließend griff Staatssekretär Reinhardt aus der großen Zahl der Briefe und Telegramme einige heraus, die besonders aufschlußreich für den Opferwillen der Bevölke rung sind. So bat u, a, Lin schweMiraMschWatLk Par-
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