Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193307213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-21
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.07.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
« « d Anrriger (LlbeblE mL Ameiger). Tageblatt Riesa. Dresden 1580. Fernruf Nr. 20. Da« Messer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Dirokasse: Postfach Nr. 52. Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, der Finanzamts Riesa und Riesa Nr. 52. des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 168 Freitag, 21. Juli 1S3S, abends. - 8«. Iain«. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Ta« abend« '/,« Uhr mit «urnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mari ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM 2 14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de« Eintreten« von ProduktionSoerteuerungen, Erhöhungen der Lohne und Materialtenpreis« behalten wir un« da« Recht der Preis- »Höhung und Nachforderung vor. Anzeige» für di« Nummer de» Ausgabetage« sind bi« 9 Uhr vormittag» aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; «ine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für bi« 89 mm breit«, 8 nuv höh« Grunbschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennige; d,e 8» mm breit« Reklamezeil« 100 Told-Pfennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag, «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise«. Rotattonsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: »oetheftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: F. Teichgräber, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Ditt-Kch, Ries». Reichskanzler Hitlers Besprechung mit Henderson. Allem lei MWWi Wulm zm MriM ein« Mimm. Sachsen» das Land -es Kraftverkehrs. SIMM Im Neu. Im nahen Osten ziehen sich Wetterwolken zusam men. Sie brauchen nicht gleich elektrische Entladungen im Gefolge zu haben. Aber das deutiche Volk tut gut daran, wachsam die Dinge zu verfolgen. . . Das deutsch--rnssische Verhältnis ist durch den „Ber liner Vertrag" jichergcstellt. Trotzdem verbergen die ver antwortlichen sowjetrussisch>en Staatsmänner (die teilweise jüdischer Herkunft sind) nicht ihre Mißstimmung gegen „Nazi-Dcutschland". Herr Litwinow, Außenkommissar der Sowjetunion, kehrt von der WeltwirtschaftSkonfcrenz nicht etwa auf geradem Wege nach seiner Heimat zurück. Er macht absichtlich einen Bogen um das Deutsche Reich und läßt sich lieber mit Franzosen und Oesterreichern in politische Gespräche ein. Jndnstrieaufträge hat er für an dere Länder, bloß nicht für Deutschland. In der gleichen Beit werden die Fäden mit dem polnischen Nachbarn fester geknüpft. Karl Radek, der be rühmte bolschewistische Zeitungsschreiber, ließ sich jetzt eben tagelang auf einer polnischen Rundreise von den Piisudski- Osfizieren feiern. Voller Bewunderung stand er vor den gewaltigen Hafenbauten des Danziger Konkurrenzhafens Gdmgen. Gemeinsam mit Herrn Radek werden in Warschau auch Offiziere rind Mannschaften eines sowjetrussischen Flugzeuggelchwaders enthusiastisch begrüßt. Und Professor Stronlki, der Außenpolitiker der polnischen Rechten, schrieb in einer Zeitung die bedeutungsvollen Worte: „Wir wollen Frieden mit Rußland und mit Deutschland, aber mit beiden nur auf Grund der jetzigen territorialen Ord nung. Wenn daS nicht möglich ist, dann wollen wir den Frieden mit demjenigen von beiden, der diele Bedingung annimmt." Das Polen Pilsudskis wünscht neuerdings enge und freundschaftliche Beziehungen mir Sowjetrußland. Und die geschäftigen Russen schlagen nur zu gern in die dargcbotene Hand. Litwinows Vertreter in Moskau, der frühere Ber liner Botschafter Krestinski, hat dieser Tage sogar durch blicken lassen, daß zwischen Polen und der Sowjetunion im Einvernehmen mit Frankreich ein Geheimabkommen zu- standegekommen sei. Gemeinsame Aktionen sind in diesem Abkommen vorgesehen für den Fall, daß im Rahmen des Viererpaktcs etwa Entscheidungen gegen den einen oder anderen Vertragspartner getroffen werden. Für den Fall kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Polen soll sich Sowjetrußland sogar zu einer offenen Hilfeleistung verpflichten. Wieweit Frankreich die Kennt nis solcher Geheimverträge mit dem Geist des Viererpaktes in Einklang bringen kann — das muß erst noch untersucht werden. Das russisch-polnische Geheim abkommen gibt jedenfalls der politischen Entwicklung im nahen Osten eine ganz neue Richtung. Deutschland aber — das verhaßte „Nazi-Deutschland" der Russen — soll die Zeche bezahle». Die gleichen Männer, die sich heute in Warschau mit freundlichen Reden die Hand drücken, standen sich 1920 noch als Todfeinde gegenüber. Der Sieg des Marschall- Pilludski über die Russen in der WeichfelschLacht von 1920 wird noch heute in Polen als die größte Waffentat der neueren Zeit mächtig gefeiert. Die Erinnerung an diese Zeit hindert aber die polnischen Politiker nicht, sich jetzt mit den bolschewistischen Sendlingen an einen Tisch zu setzen. Gemeinschaftliches Borgehen in weltpolitischen Ver wickelungen — das ist der letzte Sinn des polnisch-russi schen Geheimabkommens. Rußland und Polen sehen sich auch in einer gemeinsamen Fvont gegen d-ie nationalen Selbständigkeitsbestrebungen der Ukrainer. In der Sowjet union leben schätzungsweise etwa 30 Millionen Ukrainer, in Polen 6 Millionen. Wenn sich jetzt Polen und Sowjet rußland über die ukrainisch« Frage verständigen, dann verliert das ukrainische Problem feine fprengstosfartige Wirkung. Manchem polnischen Politiker mögen sich heute noch die Haare sträuben ber der Vorstellung eine- freund schaftlichen Zusammengehens mit den Bolschewisten. Aber in Polen regiert Pilludski; und der mißtrauische Mar schall deckt nun einmal Polen- Wendung nach Osten. MttmeHr Mast» mtz Ms. sf München. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, verbrachte die letzte Nacht in München. Heute Freitag vormittag wird er die Stadt auf einer Rundfahrt besichtigen und um 12,2ö Uhr seine Reise nach Parts fort- sehcn. Rcichsaußenmtnister FrLr. ». Neurath wirb München ebenfalls am heutigen Svstigg vormittag verkaSen. Sie Münchener Besprechungen. Donnerstagabend fand zwischen S und S Uhr im Hotel „Reginapalast" in Gegenwart des Reichsaußenministers die Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler und dem Präsi denten der Abrüstungskonferenz, Herrn Henderson, stakt. Ls wurden dabei die in den Besprechungen in Berlin noch ofsen- gebllebenen Punkte eingehend erörtert. Durch die Besprechungen in Berlin und München, in denen der deutsche Standpunkt zu den von Henderson bei der Vertagung der Abrüstungskonferenz in Genf erläuterten Punkten eingehend dargelegt wurde, ist die Möglichkeit gege ben, den Meinungsaustausch über die Abrüstungsfrage mit dem Ziel der Errichtung eine« Abkommen« fort zusetzen. Allerdings dürste nach Meinung unterrichteter Kreise die von Henderson in Berlin der Presse gegenüber als wün chenswect bezeichnete Zusammenkunft zwischen dem Reichskanzler und dem französischen Ministerpräsidenten Da- ladiex doch noch eine weitere diplomatische Vorbereitung er forderlich machen. Sine MtmelW mit JeiAerlm. f( M ünche n. Der Präsident der Abrüstungskonferenz empfing den Münchener Vertreter des Eonti-Nachrichten- Büros heute vormittag zu einer Unterredung in der er über seine weiteren Absichten Aufschluß gab. Präsi dent Henderson wird sich, wie bereits angekündigt, heut« mittag nach Paris begeben, um dort mit Paul Boncour und Politis zu sprechen. Bon dort aus will er nach London fahren. Bis Ende September sollen dann die übrige« Hauptstätte Europas besucht werden und zwar Warschau, Budapest und Wien. Präsident Henderson hofft durch diese Besprechungen soweit z« kommen, daß der Text der Ab» rttstungSkonvention der dann vorliegenden Form von dem Hauptausschuß der Konferenz am 1ü. Oktober in der zweite« Lesung angenommen werde« könnte. MWl A. AW Ul »t» UOM. Das Juliheft der Dilder-MonatssLrift „Dus sHön« Sachsen" beschäftigt sich bevorzugt mir den beiden großen kraftsportlichen Veranstaltungen vom 21. bis 23. Ntti und vom 26. bis 30. August. Der sächsische Innenmini ster Dr. Fritsch, ein besonderer Förderer des Kraftfahr wesens, schrieb dazu einen Aufsatz, der in knappen Um rissen die Bedeutung Sachsens für den Kraftverkehr aufzeichnst. 0 Sachsen, als das am dichtesten besiedelte Land der Erde, hat naturgemäß einen hervorragenden Anteil am Kraftverkehrswesen. Die sächsischen Staatsstraßen wa ren schon in Vorkriegszeiten in aller Welt als vorzügliche bekannt. Diesen Vorsprung hat sich Sachsen zu erhalten ge wußt, so daß der Kraftfahrer jederzeit gern den Weg über Sachsen nimmt. Die sächsischen Staatsstraßen, die für den Krastwagenverkehr in erster Linie in Betracht kommen, haben eine Gesamtlänge von über 3500 Kilometer; das ent spricht einer Entfernung von Berlin bis Konstantinopel und zurück! Die Länge der sächsischen Straßen insgesamt be trägt über 20000 Kilometer, eins Zahl, die weit über das Doppelte von etwa gleichgroßen deutschen Ländern und Provinzen ausmacht. Auch hinsichtlich der Zahl der Kraftfahrzeuge steht Sachsen unter den deutschen Ländern bei weitem an der Spitze. Er entfielen nach der Statistik im Jahr 1932 in Sachsen auf ie 34 Einwohner 1 Kraftfahrzeug, m Preußen dagegen erst aus 46, in Bayern und Thüringen auf 40 und im Reichsdurchschnitt aus 43. Selbst die Stadt Berlin weist nur einen Durchschnitt von 38 auf! Bei diesem starken Verbrauch in Sachsen war es naturgegeben, daß sich eine starke Krastfahrzeugmdustri« im eigenen Land entwik- kette. Seit dem Zusammenschluß der westsächsischen Produk tionsstätten zur „A ut o-Unlo n" wird ein wesentlicher Teil der deutschen Kraftfahrzeuge in Sachsen hergestellt. E» ist selbstverständlich, doch Sachsen bei sein« vtttehm« poetischen Bedeutung im gesamtdeutschen Rahmen «dwn b e- sonderen Anteil an dem gigantischen Plan der Reichs- regteruna zur Schaffung des großen Äutobahnnetzes «hält. So wird die zweite Nord-Süd-Linie, die von Ostpreu ßen Über Berlin nach München und weiter nach Statten führt, die sächsischen Großstädte Leipzig und Plauen berühren. Ebenso wird die zweite West-Ost-Linie, die da» Saargebiet mit Oberschlesien verbinden soll, Sachsen durch- schnewen, und zwar über die besonders wichtigen Punkte Leipzig und Dresden. Pie Teilstrecke Leipzig—Dres den sc« übrigen» nach den Zusicherungen der Neich-regis- «ung bevorzugt auagebaut werden. Die Sächsische Regierung wird vdn sich «üw alles daransetzen, um da» voy Viesen Stmckqn nicht berührte.Gebiet des Erzgebirge» durch besonders guten Ausbau der Zubringerstraßen an die Autabahnstrecken anzuschließen. Bei der großen Bevölkerungsdichte und dem geraHzu idealen Straßennetz Sachsen«, das bi« in die Höhen des <Kz- gebirge» in ausgezeichneter Verfassung ist, erklärt sich auch okne «witers». das iL Land Ler LLt»d4»LL«Z» kehr tn emem vevorzugken Maß ausMaüi Ist. DieMrek- kenlänge des Betriebsnetzes der staatlichen Kraftwagenlinien beträgt in Sachsen 3300 Kilometer, die Zahl der beförderten Personen im letzten Jahresdurchschnitt IS Millionen! Dazu kommt noch das Autobusnetz der Reichspost, das an Länge und Bedeutung hinter dem der staatlichen Kraftwagenlinien nicht viel zurücksteht. Der Sachse ist ein besonderer Anhänger des Kraftfahr- sports. Seine Automobilklubs, die Kraftfahrstaffeln der SA der NSKK zählen mit zu den stärksten und lebendigsten im Reich. Auch die verschiedenen weit über Sachsen hinaus be kannten Rennveranstaltungen, z. B. das Lückendorf-Berg rennen (Zittauer Gebirge), das Hohnstein-Rennen (Sächsische Schweiz) und das Grillenburger Rennen bei Dresden, das Marienberger Dreiecksrennen (im Erzgebirge) sprechen für die große Beliebtheit des Automobilsports in Sachsen. Für einige, besonders geeignet erscheinende Rennstrecken schweben übrigens zur Zeit Ausbaupläne, über die eine endgültige Entscheidung noch aussteht. Neben einer Reihe kleiner Veranstaltungen stehen m diesem Sommer zwei große Automobilsportveranstaltungen bevor, die über oder nach Sachsen führen. Dom 21. bis 23. Juli wird die große Dauerprüfungsfahrt „2000 Kilo meter durch Deutschland" (Baden-Baden, Stutt gart, München, Chemnitz, Dresden, Berlin, Köln, Mann heim, Baden-Baden) von den Automobiloerbänden im Zu sammenwirken mit dem Nationalsozialistischen Kraftfahrer korps durchgeführt. Die Strecke für Kraftwagen läuft in Sachfen über Oelsnitz i. V., Zwickau, Chemnitz, Freibera, Dresden und Großenhain. Für Motorräder, deren Strecke nur 1300 Kilometer beträgt, nimmt die Fahrt in Chemnitz ihren Anfang. Sicherlich werden Hunderttausende von Sport begeisterten dieses gewaltige Rennen auf der sächsischen Strecke beobachten. Eine noch größere sportlich« «ngeleaenheit für Sachsen wird die 4. Internationale Polizei st ernfahrt vorn 28. bis 30. August, deren Ziel Dresden sein wird. Man rech- net mit einer aktiven Beteiligung von etwa 20000 Kraft- fahrern! Beteiligt sind alle Motorsport-Abteilungen der Schutzpolizei in Deutschland, ferner zahlreiche ausländische Polizeiabteilungen und schließlich die Motorstaffeln der SÄ, SS sowie des Stahhelm au» dem ganzen Reich. Die Der- anstaltung wird für Sachsen ein sportlicher undverk, hr «- politisch,» Ereignis von höchster Bedeutung wer- den; das wird besonders unterstrichen mit der llebevnahme der Ghrenprotektorates durch dey Reichskanzler Adolf Hitler. - > Di« Teilnehmer der Pplizeisternfahrt werden nach Ab- schluß der einzigartigen Veranstaltung von Dresden aus bonderfahrren in das sächsisch« Grenz land östlich und westlich der Elbe unternehm««. Bei ditzser Gele genheit wird mancher der Kraftfahrer, dem di« vorzügliche berühmten AutÄmßm «Mm.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite