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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193309303
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19330930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19330930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-30
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.09.1933
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Drahtanschrift, U A UV^ ÄllMgeH. Postscheckkonti Tageblatt Riesa. Dresden 1530. Fernruf Nr. SO. Da« Riesaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannschast Girokass«: Postfach Nr. SS. Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amtsanwaltschaft beim Amtsgericht Riesa, de« Finanzamts Riesa und Riesa Nr. er des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. 229 Sonnavenv, 30. September 1933, abends. 8tz. Aahrn. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta« abend« '/,« Uhr mit vuSnahm« der Sonn, und Festtage. VezngSpretS, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug «M. 2.14 «iuschl. Postgebühr (ohne ZustellungSaebühr). Für den Fall de» Eintretens von Produktionivert-uerung-n, Erhöhungen der Löhn« und Materialienpreise behalten wir ua» da» Recht der Preis, «höhuno und Nachforderung vor. Auietge» für di« Nunnn« de» Ausgabetages sind bis S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Platze« wird nicht übernommen. Grundpreis für di« SV mm breite, S mm hohe Grundschrist»Z«ile (S Silben) 2S Gold-Pfennig«; di« 8S mm breit« Reklamezetl« 100 Gotd-Psennig«; zeitraubender und tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung», und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungrbeilag« .Erzähler an der Elbe». — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSetnrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise». NvtationSbrmk und Berlag: Langer L Winterlich, Riesa. GefchrftSst«»«: »»«theftrab« L». Verantwortlich für Redaktton: Heinrich Uhlemaun, Riesa: für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. 3u Hindenburgs 86. Geburtstag. Marschall der Nation, Vater -es Vaterlandes. Das Schicksal geht wunderbare Wege. Es ließ einen jungen Fähnrich bei Königgrätz eine Batterie des österrei chischen Brudervolkes erstürmen. Eine Schrapnellkugel durchschlug seinen Helm, aber ließ den Stürmenden selbst unverletzt. Welchen Verlauf wohl die Weltgeschichte ge nommen hätte, wenn damals in einer Zeit, die uns heute schon wie eine Sage anmutet, der Fähnrich Paul von Hin denburg den Heldentod gestorben wäre. Denn aus dem jungen Leutnant der Einigungskriege wurde 4» Jahre später der Erretter Ostpreußens. Aus dem Erretter Ost- Preußens wurde der einzige Feldherr de« Weltkrieges, des sen Antlitz sich allen Völkern der Erde eingeprägt hat und der zum Sinnbild wurde für sein Volk. Der Krieg ging verloren, aber Paul von Hindenburg führte mit unendlicher Entsagung und Ueberwinbung seines eigenen Selbst das Feldheer geschlossen in die Heimat zurück. Damals rettete er zum zweiten Male das Reich. Heute feiern wir in Hin denburg den Marschall der Nation und den Vater des Vaterlandes, in dessen Hand ruhig und sicher die oberste Leitung der Geschicke des Reiches liegt. Denn es ist nicht so wie in westeuropäischen Staaten, wo der Präsident nur Aushängeschild ist für den jeweils herrschenden Partet- egoiSmus, sondern Generalfeldmarschall und Reichspräsident Paul von Hindenburg trägt persönlich alle Verantwortung für das deutsche Geschehen, er ist sich dieser Verantwortung vollauf bewußt, und er hat zu wiederholten Malen bewte- sen, baß sein Wort noch immer den letzten Ausschlag gibt. Welch eine Spanne liegt wiederum zwischen dem Rück marsch der Frontarmee im November 1918 und dem unter Hindenburg vollzogenen Durchbruch der nationalen Revo- lution im Frühling 1938! Hinden'vurg selbst ist sich in die ser ganzen Zeit immer gleich und treu geblieben. Der getreue Eckart, der sich nach Hannover zurückgezogen hatte, sprach nur dann Worte voller Nachdruck und Gewicht, wenn es ihm notwendig erschien. Weder der Untersuchungsaus schuß der Revolutionsgrößen, in welchem marxistische Rechtsanwälte über Fragen der Kriegskunst zu urteilen sich erdreisteten, noch das Gekeife des „Vorwärts", als Hin denburg 1925 die Präsidentschaft des Reiches übernahm, reichten an seine Gestalt heran, die etlvaS von der Größe des Waffenmeisters Hildebrand besitzt. Auch bas Verken nen seiner lauteren Absichten durch die nationale Opposi tion konnte den allein seinem Gewissen Verantwortlichen nicht im Tun und Lassen beirren. Hindenburg wurde Jahre hindurch nicht verstanden. Man erwartete von ihm, daß er sich Hals über Kopf in politische Unternehmungen stürzen sollte, die damals noch Abenteuer waren. Wahrhafte staats männische Größe aber zeigt sich erst darin, daß die entschei ¬ dende Tat im rechten Augenblick erfolgt. Gerade die natio nalsozialistische Revolution brauchte ein retardierendes Moment, das jenseits des Parteienkampfes stand und da für bürgte, baß die Kräfte des Kommenden in aller Ruhe reifen konnten. Die Geschichte wird Hindenburg hier eben so gerecht werden, wie sie dem Felbherrn von Tannenberg ober dem Führer des Rückzuges von 1918 gerecht wurde. Ein gütiges Geschick hat Hindenburg mit einer unzer störbaren Gesundheit und mit einer bewundernswerten Frische des Geistes auSgestattet. ES ist die gesunde Raff» des altpreußischen EdelmanneS, also des hochgezüchteten deutschen Bauern, der seit Jahrhunderten seinen Besitz vor bildlich verwaltet und im Dienste der preutz. Könige ober des Preuß. Ritterordens die Tugenden der Herrschaft und deS Dienstes erwarb. Herrschaft hat Hindenburg rücksichts los gegen die Urteile selbst seiner Freunde geübt, wenn er von der Gewißheit und Richtigkeit einer Sachlage und eines Befehls überzeugt war. Bei Tannenberg wollte niemand die Verantwortung dafür übernehmen, daß nicht doch die Armee Rennewkampf der deutschen Ostarmee in den Rücken marschieren und eine furchtbare Niederlage der Deutschen herbeiführen werde. Hindenburg trug die Ver antwortung, Rennenkampf marschierte nicht, und die Schlacht von Tannenberg wurde gewonnen. War es im vergangenen Jahr politisch nicht ganz ähnlich? Brüning erwies sich der Verantwortung nicht gewachsen, den sieg reichen Nationalsozialismus in einer Form, die seiner Macht entsprach, an der Führung des Reiches zu beteiligen. Hindenburg nahm wiederum die Verantwortung auf sich. Die Geschichte wird ihm recht geben, und sie hat ihm heut» schon recht gegeben. In Hindenburg und Hitler sind die beiden Pole deut schen Wesens in einer unübertrefflichen Weise vereinigt. Temperament der Jugend und Weisheit des Alters. Ber- körperung de« völktschen und des staatlichen Prinzip», Süden des Reiche- mit seinem künstlerisch-kulturellen Ein schlag und preußischer Norbosten mit dem überpersönlichen Pflichtbegrtff und der schweigsamen Härte. Niemals seit BtSmarck und Wilhelm l. haben sich die beiden Führer des Reiches, der legitime und der legale, so wundervoll ergänzt wie Hindenburg und Hitler. Hindenburgs Großvater war Sandmann und preußischer Offizier und wurde 9« Jahre alt. Hindenburgs Vater bestellte seine Scholle und diente Sem König von Preußen. Er starb im Alter von 94 Jah ren. Wir brauchen Hindenburg nur zu sehen und die Ge sundheit seiner Rasse festzustellen, und wir wissen, daß auch er noch viele Jahre zum Segen des Reiches sein Amt ver- walten wird. Das Wachsende bedarf der schützenden Obhut seiner greisen Bebachtsamkeit. Alle Segenswünsche vereini gen sich am 2. Oktober auf Vater Hindenburg. Am 1. Ok tober hat bas deutsche Volk den Tag ber Ernte gefeiert. Möge eS Hindenburg vergönnt sein, die Saat in ihrer rei chen Fülle aufgehen zu sehen, die unter seiner Herrschaft als Marschall der Nation durch den Führer des Volkes, den von ihm berufenen Kanzler Adolf Hitler, ausgestreu- wurde. Ausruf an die deutschen Bauern siir das WinlerhilsSwerk. Dle Vorbereitungen für den Erntedankkag aus dem Bückeberg bei Hameln find beendet. Alles ist genistet für den Aufmarsch der 500 000, der ein Bekenntnis de, neuen Deutsch land zum Bauerntum und seiner straft «»erden soll. An Dich, deutscher Bauer, aber richten wir die Arag«: Bist auch Du selbst rech» gerüstet? wir meinen mit unserer Frage nicht die äußeren Zurüstungen, die zu iedem rechten Erntefest gehören, wir fragen: List Du auch innerlich recht gerüstet, würdig, den Eeutedavktag zu begehen? Du kannst nicht ehrlich ia sagen, wenn Du nicht für das Wlnterhllfswerk Deine Gab« berettgefiell» hast. Der ist de, eigenen Brotes nicht wert, der nicht be- reit ist. zn teilen mit dem Darbenden. Vein Erntedonk ist leeres Wortgetön, wenn er nicht durch die halsende Tat bestätigt wird. Deutscher Bauerl Du haft einst das gehässige Geschwätz liberaler und marxistischer Zeitungen über den Egoismus de, Dauern als bitteres Unrecht empfunden, da»'Dir die Aornesröte ins Gesicht trieb. Da« Bekenntnis de, ganzen deutschen Volke, zum Bauerntum am Erntedankfest ist eine Rechtferti gung, wie sie schöner und eindrucksvoller nicht denk bar ist. Vie Vauernfpende für das Winterhilfswerk ist die Bestäti gung aus dies, Bekenntnis, wieder fragen wir: Hast Du da» Deine schon getan, damit diese Antwort so ausfällt, daß sie auch den letzten noch Zweifelnden überzeugt? wenn nicht, noch ist es Zeit, das bisher Versäumte nachzuholen, wer schnell gibt, gibt doppelt. Hast Du aber bereit» Deine Vsticht getan, so weiht Du vielleicht einen Nachbar, der noch säumte; rede ihm la» Gewissen. Jede leere Hand ist ein Schandfleck für da» ganze Dort. Alle müssen geben, damit allen geholfen werde. Die deutsche Schicksalsgemeinschast kann aus keinen verzichten. Keine IlWWg »es WWWM. * Berlin. Die Reichsführnng des WintcrhilsSwcrkeS betont noch einmal, daß der Gedanke des Eintopfgerichtes am kommenden Sonntag als ein einmütiges Bekenntnis des deutschen Volkes zur Volksgemeinschaft konseqnent durchgeführt werde« soll. Verschiedene Gastwirtschasts- und Hotelbesitzer beabsich tigen, diese vom Führer gewünschte Maßnahme dadurch zu umgehe«, daß sie ein Eintopfgericht aus den Tisch bringen, dessen Herstellungspreis über de» Betrag von 59 Psg. hinansgeht. Es sei deshalb noch einmal nachdrücklich darauf hingc- wiesen, daß die Zubereitungskosten des Mittagessens aus keinen Fall de» Höchstbetrag von S9 Psg. für jede einzelne Person überschreiten, sondern im Gegenteil nach Möglich keit darunter bleiben sollen. Auch Vor, «nd Nachspeisen müssen an diesem Tage fortfallen. An alle Volksgenosse« wirb appelliert, die Durchführung dieser nationalsozialistischen Maßnahme streng zn über wachen «nd alle Eintopfgerichte zuriickzuweisen, die nicht den vorstehenden Richtlinien entsprechen. Auf Grund einer Anfrage, ob anch Gerichte im Preise unter 58 Pfg. verkauft «»erden dürfen, teilt die Reichs führung des Wiuterhilfswerkes mit, daß selbstverständlich den ärmeren Volksgenossen nicht zugemntet werden kann, SO Pfg. auszugebeu. wenn er gar nicht in der Lage ist, S0 Psg. zu erlege».
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