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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193310171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19331017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19331017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1933
- Monat1933-10
- Tag1933-10-17
- Monat1933-10
- Jahr1933
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1933
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Riesaer Tageblatt »--»KMM: «nd Attieiger lLtbeblatt mü> Ämeiger). Lageblatt Riesa. d ,. Dresden. 1530. Fernruf Nr. 20. Das Riesaer Tageblatt ist das zur Verösfenllichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Girokass«: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamts Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52. 243. Dienstag, 17. Oktober 1S33, avenbs. 8«.Jahrg. Da« Riesa« Tageblatt «scheint ieben L<« abend« >/,S Uhr mit »uSnahv» der Son», und Festtage. veznzSpret«, gegen Barauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 «inschu Postgebühr lohne Zustellungsgebühr). Für den Fall de» Eintreten» von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materialienpreise behalten wir uns da« Recht der Preis» «rhöbuna und Nachsorderunq vor. Auieigeu für di« Nummer de» Ausgabetage« sind bis S Uhr vormittags auszugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen undi Plätze» wird nicht übernommen. Grundpreis für die SS nun breite, S mm hohe Grundschrift-Zeil« (8 Silben) 25 Gold-Pfennige; di» 8S mm breit« Reklamezeil« ISO Gold-Pfennige; zeitraubender und «bellarischer Satz 50'/. Aufschlag. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« etngezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«» und Erfüllungsort' Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähl« an der Elbe". — Im Fall« höher« Gewalt — Krieg od« sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» d« Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat d« Bezieh« keinen Anspruch auf Lieferung od« Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Rotationsdruck und Berlag: Langer 4 Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: »-«thestrab« SS. Verantwortlich für Redaktion: Heiurrch Uhlemann. Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Geode Verwirrung m Genf. Abrüstungskonferenz bis zum 2«.Sttober vertagt. FlMrWk Mm skk MWIIIIW M IMtt. * Paris. Die Genfer Sonderberichterstatter der großen Pariser Informationsblätter unterstreichen am Montag die allgemeine Verwirrung, die in Völkerbunds» kreisen im Anschluß an den Austritt Deutschlands auS der Genfer Einrichtung herrscht. Als besonders charakteristisches Zeichen hierfür hebt der Ausienpolitikcr des „Echo de Paris", Pertinax, den Umstand hervor, daß Simon und Paul- Boncour seit dem Sonnabend noch keine Gelegenheit ge funden hätten, in einen Meinungsaustausch über die neu geschaffene Lage zu treten. Die beiden Außenminister hätten sich lediglich am Sonntag einen Augenblick in den Wandel gängen des Völkerbundsgebäudes unterhalten. Man habe dabei beobachten können, daß sich der englische Außenmini ster starke Zurückhaltung auferlegt habe. Ganz allgemein könne man feststen«», daß in Genf größte Verwirrung herrsche. Keine der dort vertretenen Regierungen habe bisher irgendeine feste Haltung angenommen. Man habe sich lediglich dahin geeinigt, das Telegramm des Reichs außenministers, in dem die Gründe für den Rücktritt Deutschlands auSeinandergelcgt seien, mit einem kurzen Brief zu beantworten, der jedoch in allerhöflichster Form gehalten werde. Pertinax fordert, daß man den Völkerbund sobald wie möglich anfsordern solle, die Rolle zu spiele», die ihm als Hüter der Entrvaffnungsbestimmungen des Ver sailler Vertrages zusalle. Es handele sich nicht darum, vom Völkerbund irgendeine wirksame Tat zu erwarten, zu der er unfähig sei. Aber gerade die Aufrollung der Militär frage und die Meinungsverschiedenheiten, die dabei zutage treten würden, würden selbsttätig den Paragraphen 7 des Artikels 15 des VölkcrbundsabkommenS in Kraft treten lassen, wonach jedes Land seine volle Handlungsfreiheit wiebergewinne. Das „Journal" unterstreicht, man habe am Sonntag in Genf franzäsischerseits darauf gedrungen, vor dem Ausein- nndergcycn eine Entschließung zu fasten, die die Bedin gungen nennt, «nter denen eine Rückkehr Deutschlands nur möglich sein sollte. Leider hätte sich die französische Abord- nnng mit ihrer Entschließung nicht durchsetzen können. Es seien kaum 21 Stunden nach dem Austritt der Reichsregie rung verstrichen und schon gäbe es leider zu viel Mächte, die geneigt seien» unter allen Umständen eine Wiederversöb» nnng anznstrebe«. Man müsse leider feststellen, daß -le verschiedenen Genfer Abordnungen west davon entfernt seien, die Energie und gemeinsame Auffassung zu zeigen, die angesichts der deutschen Herausforderung wünschenswert wäre. * Paris. Der ehemalige französische Botschafter in Nom, Henry de Jouvenel, der regen Anteil an dem Zu standekommen des ViererpaktcS hat, erklärt am Montag im „Excelsior", daß dieser Pakt in seinem Artikel 3 gerade den Fall vorgesehen habe, daß die Abrüstungskonferenz scheitern könnte und die Verhandlungen dann im Rahmen des Mercrpaktes fortgesetzt würden. Da es sich jetzt, wie ausdrücklich in diesem Artikel hervorgehoben werde, um die Regelung gewisser Fragen handele, die Deutschland und die anderen Unterzeichner des Vertrages «»gingen, bestehe keinerlei Veranlassung, die Verhandlungen nicht im Rah men dieses Paktes fortznsctzcn. Die französisch-englische Front, die, so fügt de Jouvenel hinzu, sich in Genf bewährt habe, werbe sich ebenso bet den Verhandlungen im Rahmen des ViererpaktcS bewähren. Auch das „Oeuvre" tritt für die Fortsetzung der Ver handlungen ein. Wenn auch zugegeben werden müsse, baß der Viererpakt juristisch gesehen nach dem Austritt Deutsch lands aus dem Völkerbund keine Existenzberechtigung mehr habe, so dürfe man sich unter den gegenwärtigen Umständen doch nicht zu sehr durch juristische Erwägungen leiten lassen. Die „Volants" fordert die französische Regierung auf, das Angebot des Führers anzunehmeu und in direkte Ver handlungen mit der Reichsregiernng zu treten. Man dürfe sich in Frankreich nicht einbilben, daß es möglich sei, «in 85-Millwnen-Volk, das zum Aufschwung der Kunst «nd Wissenschaft so viel beigetrage« habe, vou der europäischen Karte zu streiche». Direkte deutsch-französische Verhand lungen würden außerdem der beste Anstalt sür die Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund bilden. Wenn es auch den gegenteiligen Anschein habe, so sei der Augenblick für der artige Verhandlungen doch recht günstig. Man branche «nr aufmerksam die große Rede des Führers z« lesen, um sest, zustellen, daß sie über das Elend des deutschen Volkes «nd die Bemühungen der nationalsozialistischen Regierung Aus führungen von ergreifender Aufrichtigkeit enthalte. Gegen über Frankreich habe der Führer eine Geste gemacht, die selbst der bei den französischen Sozialisten so beliebte Brüning niemals gewagt hätte. Die Wachsamkeit könne Frankreichs Devise bleiben, aber das Mißtraue« dürfe nicht rur Regel werde«. lpr. Der deutsche Bauer war in den letzten Monaten und Wochen nach Jahren harten politischen Kampfes dazu übergegangen, mit der planmäßigen und sachlichen Aufbau arbeit zu beginnen. Wir standen kurz vor Abschluß der ersten Aufbauperiode. Mitten in diese Arbeit hinein ertönt der Ruf unseres Führers zu erneutem politischen Kampf. In diesem Kampf wirb die durch Adolf Hitler und den Reichsbauernführer Walter Darrs zusammengeschweißte deutsche Bauerufront ihre Feuertaufe zu bestehen haben. Der Wahlkampf der nächsten Wochen unterscheidet sich von den Wahlkämpfen der vergangenen Epochen dadurch, daß er unter ganz anderen Gesichtspunkten geführt wird. Es gilt nicht, für die verschiedenen Parteien und Interessenten grüppchen mit mehr oder weniger hochtönenden Verspre chungen Stimmen zu werben, sondern cs kommt darauf an, das gesamte deutsche Volk zu einer einheitlichen starken Willenskundgebung der ganzen Welt gegenüber,.»usammen- znreißen. Der Bauer soll im Staat Adolf Hitlers der erste Mann sein, er hat deshalb auch in dem kommenden Wahl kampf in vorderster Front zu stehen. Es kann sich für uns in den Wochen vor dem 12. No vember nicht darum handeln, in «ine fruchtlose Diskussion über politische und agrarpolitische Tagesfragcn einzutreten. Kein denkender Mensch, der die Ehre genießt, sich zum deut schen Bauernstand rechnen zu dürfen, kann bestreiten, daß die nationalsozialistische Regierung nicht nur den besten und stärksten Willen gezeigt Hai, dem Bauern bas zu geben, was des Bauern ist, sondern daß sie auch grundlegende Erfolge zu verzeichnen hat, baß sie Taten vollbracht hat. die für den Bauern eine Zeitenwende herbeiführen, deren Bedeutung wir heute noch nicht ermessen können. Die Befreiung des Bauern, aus den Klauen des liberalistischen Kapitals durch das Erbhofgesetz, die Loslösung der Bauernwirtschaft von den Schwankungen der Konjunktur und aus der Abhängigkeit von üer Börsenspekulation durch bas Gesetz über die Besse rung der Preise, soweit es die Kaufkraft der Bevölkerung erlaubt und endlich das Landstandsgesctz, das den Bauern die Möglichkeit gibt, sich zu einem Syndikat von unerschüt terlicher Kraft zusammcnzuschließen, sind die untrüglichen Zeichen des Willens und der Tatbereitschaft der nationalen Führung. Wir deutschen Bauern werden dem Kampfruf des Füh» rers freudig folgen, weil wir wissen, baß wir nur durch Einsatzbereitschaft bis -um letzten dem Führer einen kleinert Teil des Dankes abstatten können, den wir ihm schulbiE sind. Es gibt für «nS Bauer« am 12. November mrr etuck ganz klare Entschetdnng: Entweder wir sind für Adolf Hitler «nd damit für «iü neues deutsches Bauerntum und eine neue große Zukuust der Nation, oder wir sind gegen Adolf Hitler «nd bwmif für Deutschlands Untergang. Wir deutschen Bauern wolle« und werden am 12. November ein flammendes Bekenntnis ab» lege« zur nationalsozialistischen Idee, unserem Bauernkauz» ler Adolf Hitler, zum Baueruführer Walther Darrt und zum kommende« Deutschland. Deutscher Dauer an die Front! Von Hellmut Körner, M. d. R., Landesbauernsührer. Nie emieWesse zm MW SeutWMs MS SM WIMM. * Moskau. Die gesamte sowjetrusstsche Presse be- schäftigt sich mit der Frage des Austritts Deutschlands aus dem Völkerbund. Die „Prawda" schreibt u. a.: Der Aus tritt Deutschlands hat das wacklige Gebäude in Genf sehr stark erschüttert. In Genf wurde in der letzten Zeit so viel nutzlos geredet und geklatscht, daß man niemals ernstlich an irgendwelche politischen Dinge herankommeu konnte. Des wegen wird die Erschütterung des Völkerbundes bei uns kein Bebauern Hervorrufen. — Die „JSwestija" betont, daß der Austritt Deutschlands unbedingt die Entscheidung über das Weitcrbestehen des Völkerbundes bringen müsse. Der Völkerbund habe sich politisch so stark blamiert, daß an seinem Fortbestehen gezweifelt werden muß. In den Augenblicken, in denen an ihn Entscheidungen herantraten, versagte er und versuchte, sich unter die Decke der nutzlosen Entschließungen zu verstecken. Wien will vermitteln. * Rom. Ein Leitartikel im „Journaling b'Jtalia", der „Wiederaufnahme der Aktion" betitelt ist, bestätigt die bereits geäußerte Annahme, daß Italien von neuem als aktiver Vermittler in der Abrüstungssrage auszutreten be absichtigt. Nach Ansicht deS halbamtlichen Leitartikler- Gayda ist die Behauptung gewisser ausländischer Blätter vollkommen falsch, daß nm,mehr alle Brücken abgebrochen seien und jedes Land mit Ausnahme Deutschlands in bezug auf die Rüstung volle Handlungsfreiheit wiebergewonnen habe. Italien halte die Brücken nicht sür abgebrochen und die Tür nicht für zugeschlagen. WI-NMM M öir Mil SIMM iv Ms. )l Parts. Außenminister Paul-Bonconr traf heute früh in Paris ein. Mit dem gleichen Zuge langte der eng lische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, Sir John Simon, an, der heute nach London weiterfliegt. * Lis 28. Moder «erlagt * Genf. Der Hanptansschuß der Abrüstungskonferenz trat Montag nachmittag vor überfülltem Saal und Tri bünen zusammen. Der deutsche Sitz, der sich unmittelbar neben der Präsidententribüne befindet, bleibt leer. Die deutschen Beamten des Völkcrbundssekretariats sind eben falls auf der Sitzung nicht erschienen. Präsident Henderson eröffnet die Sitzung mit einem kurzen znsammenfasienden Bericht über die letzten Verhand lungen. Eine grundlegende Veränderung habe jetzt ein neues Arbeitsprogramm notwendig gemacht. Henderson verliest sodann wörtlich die Note b«A desto scheu Außenministers vom 14. Oktober, ebenso wie Sie tttz der vorhergehenden Sitzung des Präsidiums angenommen» Antwortnote, die vom Saal mit Beifall ausgenommen wird« Henderson schrieb von sich aus hinzu, daß die Erklärungen der deutschen Regierung über den bereits festliegenden Mißerfolg der Abrüstungskonferenz und fehlenden Ab rüstungswillen der schwergerüsteten Mächte nicht unent gegnet bleiben könnten. Die Antwortnote an Deutschland wurde sodann vom Hauptausschuß ohne weitere Aussprache in -er von uns be reits gestern veröffentlichten Fassung angenommen. Im Anschluß an die von Henderson vorgetragene Reso lution in der Sitzung der Generalkommission erklärten die Vertreter Polens, der Türket und Rußlands, sie hätten den Resolutionstext eben erst erhalten und seien zu den vorder gegangenen Verhandlungen nicht hinzuaezogen worden. Un ter diesen Umständen seien sie nicht ohne weiteres in der Lage, der Resolution zuzustimmen und behielten sich ihre Stellungnahme vor. Der Vertreter von Ungarn erklärte, daß sein Land sich wegen seines entwaffneten Zustandes ebenfalls in besonderer Lage sähe. Die Erklärungen der vier genannten Vertreter wurden von der Generalkommission als Stimmenthaltung aufgefaßt. Henderson antwortete auf die Erklärungen ziemlich erregt. Es wurde beschlossen, die Note abzusenden, und festgestellt, daß sie mst den genannten Reserven angenommen worden sei. Ls wurde ferner beschlossen, da« vüro bis zum 25. Ok tober und die Generalkommission bis zum 26. Oktober zu vertagen. Henderson sprach die Hoffnung au«, daß die Re gierungen in der Zwischenzeit ihre Vertreter mit Instruk tionen versehen mochten, die den baldigen Abschluß einer Konvention ermöglichten. Der Gesamteindruck ist der einer allgemeinen Unsicherheit und des Gefühls, daß die Aktion durch die abgegebenen Erklärungen an Schlagkraft eingebüßl hat. * Amerika hält sich sern Da die durch Deutschlands Austrittserklärung gesck)af- fene Lage nicht als beunruhigend betrachtet wird, wird das amerikanische Außenministerium auch keine Schritte in dieser Angelegenheit unternehmen. Die Vereinigten Staaten seien lediglich und ausschließlich nach Genf gegangen, um an den Abrüstungsarbeiten mitzuwirken. Von der Erörterung rein europäischer Fragen werde Amerika sich strikt fernhalten. Norman Davis bleibt einstweilen in Europa, um die Regie rung über die Entwicklung der Abrüstunasfraae auf dem Laufenden zu halten.
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