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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193401192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-01
- Tag1934-01-19
- Monat1934-01
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1934
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift: UUd MlbtblM Mld AMeigtk). P°stsch-«°nt« Tageblatt Riesa. * Dresden 1580. Fernruf Nr. so. Da» Riesaer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen der SmtDhauptmannschast »irotast«: Postfach Nr. 52. Großenhain, des Finanzamt» Riesa und de« Hauptzollamt» Meißen behördlichersett» bestimmt« Blatt. Riesa Nr. 52. 16 Freitag, IN. Januar 1S84, abends 87. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint «eben Tag abend» '/.» Uhr mit «uSnahme der Gönn- und Festtage. ve,«g»»reta, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Anzeige« für die Nummer des Ausgabetage» sind bi» 10 Uht vormittags aufzuaeben; eine Gewähr für La» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4» mm breite mm.Zetle oder deren Raum S Rpf-, die 00 mm breite, 8 gespaltene Reklame-mm.Zeile im Textteil 2ö Rpf. lGrundschrift: Petit 8 mm hoch). NachwetsungSgebühr 27 Rpf-, zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife. Bei Einziehung der Gebühren durch Klage oder in Konkursfällen, sowie durch ZwangSvergletch wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförderungSeinrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Notatiousdruck uud Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestratze 5». Hauptschriftleiter: Heinrich Uhlemann, Riesa, verantwortlich für den gesamten Tertteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Verantwortlicher Anzetgenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. D A. Xil. S8r 6ÜW. Riesenaufmarsch -er sächsischen SA in Dresden Vie diesjährigen Veranftalttmgen der sächsische« SA )l Dresden. Die Gruppe Sachsen der SA. hatte am Donnerstag nachmittag zu einer Prestehesprech«», nach Dresden cingeladcn, in der Gruppenslihrer Hayn, in dessen Begleitung sich Brigadesührcr Graf Du Moulin-Eckart und Standartenführer Nüßler befanden, über den gewaltige« Aufmarsch der sächsische« SA. in Dresden berichtete, der für den 25. März 1RU vorgesehe« ist. An dem geplanten Auf marsch werden weit über 10» »00 sächsische SA-Männer mft k bis 7ütt Fahnen und Standarte» teilnehme«. Dieser Auf marsch, zu dem auch der Stabschef der SA., Röhn», nach Dresden kommen wird, dürfte eines der gemalftgste« Schau« spiele werden, das Lachse« und ganz De«ifchla«d ie gesehen hat. ES bandelt sich nicht nm ein Schauspiel rein äußerlicher Art, sondern mehr als INOOUO sächsische SA-Männer wolle« bei diesem imposanten Aufmarsch ihr einheitliche» Bekennt nis ablegen zu ihrem Führer und dem von ihm geschaffene« neuen Deutschland. Der Aufmarsch selbst findet auf dem Flugplatz in Dresden statt, wo eine große Tribüne errichtet werden soll. Dort wird Stabschef Röhm die Front der in drei gewaltigen Quadern auiaebanten SA «breiten. Dann werden diele gewaltigen Manen einige Bewegungen an»- sübren. an die sich der Vorbeimarsch der sächsischen Motor- and Rcitcr-SA. in Ltnrmsront mit Fahrzeugen und Pferden anschließen wird. Die gesamte SA. wird bei dem Aufmarsch i« Mantel erscheinen. Mit Recht wies Gruppenführer Hann ans den selbstlosen Op'ersinn der zu einem großen Teil noch er werbslosen SA.-Männcr bin, die sich das Geld zur Anschaf fung dieses Mantel- fast buchstäblich vom Mund« abgespart haben. Die sächsische SA., die bereit» durch den Marsch nach Nürnberg und bei vielen anderen Angelegenheiten ihre vorzügliche Haltung und vorbildliche Disziplin erwiesen habe, werde auch bei dem kommenden großen Aufmarsch zeigen, daß sic an der Spitze aller deutschen TA.-Gruppen marschiere. In den Mittagsstunden des 25. März wird sodann auf dem Lachsen-Platz die ßlllWmg nr veilkmis V die leWM» SA-Milmek stattfinden. Die Enthüllung wird durch den Stabschef der SA. vorgenommen werden. Im Anschluß daran findet ein Vorbetmarsch der SA. »ar Stabschef Röhm statt. Wenn auch alle Einzelheiten der Veranstaltung vorläufig noch nicht fest stehen, so läßt sich doch schon jetzt sagen, baß dieser Riefen- ««smarsch der sächsische» SA. in Dresden wahrscheinlich da» größte Ereignis für Sachse« im Fahr» l9t>4 werben wird. Im Verlause der Besprechung teilte Gruppenführer Hayn dann noch mit, daß für de« 2l>. Mai ein AWlM dkl SA W SlliÜI stattftndcn werde, an dem die Gruppe Sachse» «" .Müll Mann beteiligt sein werde. Tie sächsische» SA-Männer würde« den Weg nach Berlin wieder»« z» F»ß ,»rückleg«», wozu bereit» die Genehmigung der obersten SA-Führung vorlicgc. Derartige Dreisen würden voraussichtlich in Zu kunft jede» Fahr zweimal veranstaltet werden, nnd zwar im Frühjahr in Berlin und im Herbst — zum jeweiligen Reich-partritag — in Nürnberg. Die sächsisch« SA. würde zu ihrem Marsch nach Berlin wahrscheinlich am 10. Mat an treten. Am IX Mat würden sich die einzelnen Gruppen der SA. etwa 50 bis 7n Kilometer von Berlin entfernt versam meln, um von diesen Versammlnng-vlätzen am 1». und 20. sternförmig nach Berlin zu marschieren. Der Si»«arsch nach Berlin werde durch das Brandenburger D»r erfolgen, denn c» sei schon immer der glühende Wunsch der gesamten deutschen LA. gewesen, durch da» Brandenburger Tor in die Hauptstadt de» Deutschen Reich«» einznnmrschi«rrn Dieser Wunsch werde nun im Mai de» Fahre» 1084 endlich in Er füllung geben. Zum Schluß machte Sta»d«rte»sühr«r Nüßler noch aus da» am 11. Februar in Oberwiesenthal stattfindende Minne« in MWeii e« aufmerksam, zu dem bisher 80 Mannschaften und insgesamt 400 Wettkämpfer gemeldet worden sind. Im Vordergrund der Veranstaltung werden Mannschaft»- und Patrouillen läuse stehen, wobei noch verschiedene Sondcranfgaben zu «r- füllen sind. Abstimmungssieg ChaMemps MktW »kl MkiWIlM MUMk Im lklWM ökNt MMMMlLkMIM js Pari» Der Senat setzte am Donnerstag nachmittag seine außenpolitische Anssprache fort. Al» erster sprach der radikalsozialistische Senator La Braust«, der sich vor al«« mit der angeblichen A»früft«ng Deutschland» befaßte, bi« er fts Gefahr für Europa darstellte. Der radikalsvziaiistische Senator Lasont glaubte, Zweifel an der Aufrichtigkeit Deutschlands äußern z« müße«. Er erinnerte, wie dies ja bereit» verschiedentlich geschehen ist, an die Erinncrnngen StresemannS und behauptete, Deutsch land habe sich seither nicht geändert. ES genüge. Hitler» Buch „Mein Hamps" zu lesen, nm sich über Deutschland im klaren zu sein. Er begrüßte schließlich die Rede Roosevelt», deren Bedeutung nm so größer sei, al» sie auf den »lärmenden Austritt" Deutschlands au» dem Völkerbund dem Hanshalt d«S F«ftizmt»ifters begonnen. Außerdem hat der Zustizminister die sofortige Aussprache über den von der Regierung vor einigen Tagen «ingcbrachten Gesetzesentwurf verlangt, der allen denjenigen, die sich Verfehlungen zum Schaden der Sparer haben zuschulden kommen lasten, den Handel mit Wertpapieren verbietet. Die Interpellation des rechtsgerichteten Abgeordneten Hcnriot über die gerichtliche Untersuchung de» Falle» Ltavisky verursachte gleich zu Beginn einen wahren Sturm. Der Kammerpräsident hatte zeitweise Mühe, die Ruh« wie der herzustcllen. ES zeigt sich, daß diese Angelegenheit auch parlamentarisch noch nicht begraben ist. In dem Geklapper der Pultdeckel, den Zwischenrufen nnd dem Klatschen der Abgeordneten, mit dem sie ihr« je- SlSlllM «SW-RAtir m dkl lkMiWeil Ammer ft P a r i s.. Die Kammer hat am Donnerstag nach mittag die Beratung bcS Haushaltes sür 19S4, und »war mit gefolgt sei. Senator L«mcr„ stellte dir Behauptung aus, da» Er gebnis der französischen Politik sei die Ausrüstung Deutsch lands. Paul-Voncour habe »vergessen zu erklären, was er eigentlich unter „internationaler Zusammenarbeit" verstehe. Kontrolle, Sanktionen und Nichtangriffspakte, dt« imr Papiertetzen seien, wünsclw Frankreich nicht. Er «üb sefti« Frcnnde forderten, daß man Frankreichs Militärmacht «icht antaste, so lange keine bester«« Garantie« vorhanden sei,«. Frankreich brauche sich nicht von anderen ins Schlepptau nehmen zn lassen, sondern müsse eine entschlossene franzö sische Politik betreiben. Hierauf trat eine SitzungSpause ein. weil» sprechenden Gesinnungsgenossen zu unterstützen ver suchten, verhallte ab und zu sogar die Glocke des Präsi denten. ES gab «ine erregte Auseinandersetzung zwischen den Interpellanten und dem Finanzminister. Immer wieder griffen einzelne Abgeordnete von ihren Bänken in die Aus führungen HcrriotS ein. Sachliche Angriffe wechselten mit persönlichen Seitenhieben. In dem Hin und Her zwischen rechts und link- war minutenlang kein Wort zu verstehen, so baß der Kammerpräsident schließlich die Sitzung abbrach. sWlWr IvrW Im Skml Sin die AllßkMM * Paris. Im Senat wurden nach Wiederaufnahme der Sitzung zwei Entschließungen eingebracht, von denen die eine den Senator Lcmery zum Urheber bat, während die zweite vom Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschuss«», Berenguer, und einigen seiner Freunde stammt. Nachdem Berenguer seine Entschließung näher begründet hatte, s» «m ihre ln- itiemal, daran gedacht, einem so großen Land mU so glor reicher Vergangenheit, da, mit seinem großen Genie oem a bringen konnte, l« Lah- griff Mt«tfterpräfid«,t Shout««,» da» Wort und erklärte er bedauere, daß da» französische Volk nicht mit größerer Aufmerksamkeit der außenpolitischen Aussprache im Senat gefolgt sei, weil c» gegenwärtig durch bedauerliche Skandale zu sehr abgelenkt werde. Er wolle di« Ergebnisse der fran zösischen Politik rechtfertigen, die in der Erweiterung der Freuudschasten Frankreichs bestünden. Ministerpräsident Chautemp» erklärte, man habe Dinge über di« deutsch« Innenpolitik oorgetragen, Frankreich aber habe zu groß« Achtung vor allen anderen Völkern, als daß es sich in die innerpolitischen Angelegen heiten seiner Nachbarn einmische. Der plötzlich« Austritt Deutschland» au, d«m Völkerbund sei ungerechtfertigt. Frankreich hab« so viel« Zugeständnisse gemacht, um seinen Friedenswillen zu bekunden. Frankreich have außerdem niemals daran gedacht, einem so grohen Land mU so glor reicher Vergangenheit, da, mit seinem großen G«nle dem internationalen Leben viel Nutzen bringen konnte. >« Lah men der anderen Völker den platz zu vermehren, der Ihm jykomme. Wenn man von Abrüstung spreche, handle e, sich Immer nur um da» Stadium für später zu treffende Maß nahmen. Eine Politik internottonaler Verhandlungen schwäche da, vertrauen der Freund« zu Frankreich nicht. E» gebe große Länder, die ihre eigen« Auffassung haben könnten, aber die feste llebereinfiimmung der Meinungen der beiden großen europäischen Demokratien Irankreich» nab Englands sei der Pfeiler desDveitsrieden». Aas die Aus- sührungen Roosevelt, könne «r im Namen des französische« Volk«, antworten, daß Frankreich niemals einen Angriff,- krieg führen werde, und keinen Zentimeter fremden Lande, fordere. Der Völkerbund sei sicher nicht vollkommen, aber Frankreich könne nur solche Reformen annehmen, di« die Internationale Zusammenarbeit förderten, niemals aber «ine Art Direktorium. Auf die deutsch-französischen Besprechung g e n anspielend, erklärte Chautemp», man habe mit „einiger Romantik" von direkten Verhandlungen gesprochen und ver sucht, sie dem Grundgedanken des Völkerbundes gegenüber zustellen. Das treff« nicht zu, denn die Fragen, die mit Deutschland aufgeworfen worden seien, gingen sämtliche Länder an. Diese Verhandlungen könnten auch nicht fort gesetzt werden, wenn sie aus die wiederausrüstnag himnw- ftihren sollten, denn derartige Zugeständnisse würde« not gedrungen zum „bewaffneten Frieden" führen und damit in Widerspruch zu den Grundsätzen des Völkerbundes stehen. Abschließend forderte Chautemp« den Senat auf, sich geschloffen hinter di« Regierung zu stellen, um ihr di, mora lisch« Kraft für di« schwierigen Verhandlungen zu geben, in denen sie sich augenblicklich befinde. V«r Sena» sprach daraus der Regieruua für Ihre Au ßenpolitik mit 257 gegen Z Stimmen da, vertrauen au», und zwar durch Annahme folgender Entschließung: Der Senat bleib» dem Völkerbund «ad allen ans ihm hervorge- gaugenea Abkommen, insbesondere dem Locarnooertrag, tteu. Er erinnert an die heiligen Grundsätze dieser Pakte; er vertraut der Legierung, daß sie da» Friedenmverk im Lahmen des Völkerbundes forste«, um ihre in- teraattonalen Freundschaften ,u stärke« und ihr« aakio- aaleverk ei digung zu sichern sowie die Sicherheit Frankreich, zu festigen. Er geh» ohne Zusatzauttag zur Tagesordnung über. Kt»d»eb««e> ia «le» Zn den Nachmittag- und Abendstunden des Donnerstag sanden ia Wien erneut Kundgebungen statt. Eine zahlreich« Menschenmenge versammelte sich vor dem Hotel „Imperial", la dem der italienisch« Staatssekretär Suvich wohat^lowle vor der Oper. Die Polizei ging vor und luchte die Menge in die Nebengassen abzadraagea. Unmittelbar vor dem Operngebäude explodierte ala Papierböller. Za einzelnen Straßen der Innenstadt träte« Lichtstörungen eia. Kraft wagen fahren dnrch die Straßen, ans denen Papierböller «schleudert wurden. Dl« Polhel nahm zahlreich« Verhaf tungen vor.
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