Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193406197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-06
- Tag1934-06-19
- Monat1934-06
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.06.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt und Auielger lLlbeblaü mid AuMger». 1.»,«.-,°»» Tageblatt Riesa. - Dresden 15SÜ. Fernruf Nr. so. Da« Riesaer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtßhauptmannschafi Girokafle: Postfach Nr. 52. Lroßenhain, de« Finanzamt« Riesa und de« Hauptzollamt« Meißen behördlicherseit« bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52. Fs 14V Tienötag, kN. Juni 1S34, abends 87. Jahr«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» V.« Uhr mit «»»nähme der Dann» und Festtage, «ezug-prel», gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne ZustellungSgebtthr). Anzeige« für die Nummer des Ausgabetage» sind bis 10 Uhr vormittags auszugeben: eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4«; mm breite mm Zeile oder deren Raum 8 Rpf., die W mm breite, 3 gespaltene Reklame-mm-Zeile im Tcxttcil 2ä Rpf. lGrundschrist: Petit 2 mm hoch). NachweisungSgebühr 27 Rpf., zeitraubender und tabellarischer Latz M"/, Aufschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife ä Nr. 1. Bet Einziehung der Gebühren durch Klage oder in Konknrsfällen, sowie durch Zwangsvergleich wird der für Auftrage etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlung»« und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Rotationsdruck und Verlag: Langer K Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goctdcstrastc 5«. Hanptichriftleitcr: Heinrich Uhlemann, Riesa, verantwortlich für den gesamte» Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Wilhelm Flal, Riesa. D. A. V. 8t: ti-18. Schwere Bluttaten -er Sollftchgarde Ser Weg rum Reich Mk WMMMkkllvIW WM-MIkl Vin Nationalsozialist erstochen )i München. Der österreichische Preffedienst meldet: In Braunau am Inn fand Sonntag, den 17. S. 1834, eine Knndgcbnug der „Vaterländischen Front" statt. Aus der Heim fahrt dcrtcilnchmcndcnHeimwehrleutekamesinNenmarkt im Hausrnckkreis zn schweren Ausschreitungen derHeimwehrleute gegen Nationalsozialisten. In der Station Neumarkt standen, als der Zug ciusuhr, einige Nationalsozialisten, die dasTurner» abzeichen trugen. Die Heimwehrlcule forderten ohne irgend eine Veranlassung die Nationalsozialisten auf, dir Abzeichen abznlegen, wobei sie wüste Drohungen auSsticßen. Der LA Mau» Lepp Koestliuger weigerte sich, der Aufforde rung nachzulomme» und wurde daraufhin durch Bajonett stiche in den Bauch so schwer »erlegt, daß er 2 Stunden danach seinen Verletzungen erlag. Andere Volksgenossen konnten sich nnr durch Fluch« dem Wüten der Heimwchr- lcntc entziehen. * Mch in Amten MlchkkllllW» «MS Ilillmllrzillllltki Siebe« Schwerverletzte )i München. Der österreichische Preffedieust meldet: Ain Sonntag, den Kl. Juni, sand in Gmünd in Kärnten ein Tressen der christlichsozialen Partei statt, zu dem aus ganz Kärnten etwa 2UN«> Teilnehmer erschienen waren. An» der Stabt selbst und aus der Umgebung der Stadt nahmen fast feine Personen teil. Aus der Heimfahrt der Teilnehmer der Kundgebung drangen in Patcrntvn im Trautalc ost märkische Lturmschärlcr in ein Gasthaus ein, in dem Natio nalsozialisten saßen und gingen unter wüstem Schimpfen mit Waffengewalt gegen die Nationalsozialisten oor, ohne daß eine Veranlass»«« hierzu bestand. Ein Nationalsozialist wurde durch 7 Bajonettstiche verletzt. Einem andere» Natio nalsozialisten wurde der Bolldart samt der Sau« vom Gesicht gerissen. Tie Nationalsozialisten hatten durch diesen Ucbcrsall nicht weniger als r Schwerverletzte zu beklagen. lledeMnW ürs emimöeleu vollMen Millers Milli X Warschau. Am Montag vormittag fand in der heilig Kreuz-Kirche ein Pontisikal-Reguiem für den er mordeten polnischen Minister Pi crackt statt, das Kardinalerzbischof Kakowski zelebrierte. Der offene Sarg war vor dem Hochaltar aufgcbahrt. An dem Gottes dienst nahmen neben den Familienmitgliedern des Ver storbenen der Staatspräsident, die Regierung, viele Ver treter des Heeres, der Behörden, der Diplomatie und .zahlreiche Abordnungen von Organisationen teil. Die Trauerrede hielt Prälat Poplawski, ein persön licher Freund des Verstorbenen. Er schilderte Pierackr be sonders als Menschen und gläubigen Christen. Als Mini ster habe ibm vor allen Dingen die Frage des Verhält nisses zwischen Staat und Kirche, deren Studium er viel Zeit geopfert habe, bewegt. Dann setzte sich der gewal tige Trauerzug zum Hauptbahnbof in^ Bewegung. Hinter dem -sarg gingen die Familie, der Staatspräsident, die Regierung, die Diplomaten, Vertreter des Sejm und Senates, des Heeres nsw. Marschall Pilsudski ließ sich durch den ältesten General vertreten. Als der Traucrzug auf den, Hauptbahnbof anqelangt war, hielt Ministerpräsident Kozlowski eine Ansprache. Der Grundgedanke, so sagte er, der ocn Verstorbenen in seiner Eigenschaft als Innenminister stets erfüllt habe, sei besonders der gewesen, «inen Gleichklang herzustellen '.wischen autoritärer Regierungsform und den Rechten und Freiheiten des Staatsbürgers sowie zwischen dem staats tragenden polnischen Volk und den übrigen nichtpolnischen Nationalitäten im Polnischen Staat. Dieser Gedanke habe auch stets seinen bedeutenden Reden im Parlament zu grunde gelegen. Tic Regierung werde vor keinen Maß nahmen zurückschreckcn, um das blutige Verbrechen zu sühnen. Dann verabschiedete sich Kozlowski mit warmen Worten von dem Verstorbenen als seinem treuesten Freund. Das Begräbnis findet heute Dienstag in Ncn-Sandcz statt. Mütll über die vreMche Miate im Dritte» «ei» Der preußische Staatsrat versammelte sich Montag im Neuen Palais in Posdam zu einer Vollsitzung, die Minister präsident Göring mit einer Rede einleitete, m der er u. a. ausführte: Inhaltlich zeigt der Staatshaushaltsplan, der Ihnen vor liegt, ein umfassende« Bild der vielgestaltigen Arbeit der Staatsregieruna. Wenn der Etat ausgeglichen ist, wenn ge rade setz Mittel bereitaestellt worden sind, die auch über da» Materielle hinaus Vie Grundlagen für di« Entwicklung sicherstellen, dann ist da, ein besondere» Verdienst des Fi nanzminister». Die heutige fiaak»politische Loge gestatt«« es nicht mehr, preußisch« Angelegenheiten allein unter preußischen Gesichts punkten zu betrachten. Seit die Reichsresorm in Atuß gc- komme« ist. kann vielmehr bi« Arbeit der preußischen Staats- regierung «ad die Weiterentwicklung de, preußischen Staat»- wesen, nur noch im Hinblick auf die große Ausgabe richtig verstanden werden, die Preußen im neuen Reich zu erfül len hat. Lief« Ausgabe besteht darin. Vorkämpfer und vausteiu diese. Dritte« Reich«, zu sein, von der Macht- ergrelfung an hat Preußen sich al» Schrittmacher de. Dritten Reiche, bewährt. Don ausschlaggebender Bedeutung war die Reorgani sation der Polizei. Auch die Schaffung der Geheimen Staats polizei war eine Notwendigkeit. Eine weitere Aufgabe, die auch weit über Preußen hinaus in das Reich hineinstrahlt, war dir Schaffung der ersten Grundlagen für die Erneue rung de, kulturellen Lebens, hier mußte tatsächlich Stein für Stein herbeigetragen werden. Eine besonders wichtige Voraussetzung für den Neubau des Reiches liegt in der Er richtung und Sicherung einer nationalsozialistischen Rechts pflege. Wir müssen wieder zu einem deutschen Recht kom men, zu einem Rechtsbewußtsein, das jeder einzelne Deutsche in seiner Brust trägt. Ein Eckstein in dem Aufbau dieses neuen Rechtsbewußtsein» ist das Erbhofgesetz. In letzter Zeit war es mir vergönnt, noch andere wich tige Verbindungen zwischen dem Reich und Preußen herzu stellen, und zwar solche organisatorischer Art. So ist jetzt auf fast allen Gebieten die Einheit hergestellt. Mit Aus nahme des Finanzministeriums sind sämtliche preußischen Ministerien mit Reichsministern besetzt; aber auch der preu ßische Finanzminister gehört dem Reichskabinett an. Von hoher Bedeutung ist ferner die Personalunion, die zwischen dem Reichsunterrichts- und dem preußischen Kultusministe rium neu geschaffen worden ist. Vor wenigen Tagen ist weiter die preußische Instizver- waltung mit der Reimsverwaltung in der Spitze verbunden worden. Alle diese staatspolitischen D-rbindungen treten aber gegenüber jener Verbindung zurück, die die Vorausset zung für die Durchführung der Reichsresorm gewesen ist, gegenüber der Verbindung des Reichs-Innenministeriums mit dem preußischen Innenministerium, die unter eine Spitze, unter dem alten Vorkämpfer unserer Bewegung, Reichsminister Frick, vereinigt wurden. Das Reichsinnen- ministerinm ist für die künftige Verfassung verantwortlich, es ist das Beamtenministcrjuin des Reiches und hat gleichzeitig die große und gewaltige Aufgabe der Reichsresorm vorzube- reiten. NLK. Potsdam, 18. Juni. Es war ein glücklicher Gedanke, zur Sitzung des Preu ßischen Staatsrats auch einige wenige Männer der Preise zu laden und sic so teiluclnucn zn lassen an einem Erlebnis, das in der Entwicklung der neuen Rcichsgcstaltung eine bc- dentsame Etappe darstcllcn wird. Ter Ralimrn der stillen Arbeitssitzungen des Prenßi- ichcn Ltaatsratcs ist bekannt, aber immer wieder erneut eindrucksvoll. Die langen Tafeln, an denen in gemein famcr Nebcrlegnng die Männer sitzen, die Staat, Kunst und Wissenschaft des grüßten der bisbcrigcn Länder des Deut schen Reiches repräsentieren, sind ein eindrucksvoller Rad men, ein würdiger Hintergrund jür die grundlegenden und staatsmännischen Worte, die Göring in eineinhalbstündiger Rede sprach. Die Rede Görings war von kluger Uebcrlegung getragen, aber mit heißem Herzen vorgctragen. Er hielt kein abstrak tes, Naatspvlitischcs Kolleg, sondern seine Worte waren die Worte eines Nationalsozialisten, der in seiner Aufgabe lebt, in ihr ausgebt und aus ihr seinen engen Mitarbeitern die entscheidenden Richtlinien gab. Es lag die Atmosphäre der ziclbewußten Tatbereitschast über diesem Gremium der nationalsozialistischen Staats arbeit. Wir wenigen Prcssemänner, die wir der Stunde bei wohnen dursten, hätten gewünscht, alle die ausländischen Heyer gegen den nationalsozialistischen Ltaot bei nns zu haben, um ihnen dir ernstr. klar in die Zukunft schreitende Führungskraft zu zeigen, die st» hier offenbarte, ihnen zn zrigen die einfache Klarheit, mit der ohne Sentimentalität der Weg ausgezeigt wurde, den die innerpolitischc Entwick lung in Deutschland geben wird, um dos herzustellen, was tausend Jahre deutscher Geschichte vergeblich ersehnten und was im Nationalsozialismus die geeinte Nation beute mit doppelter Kraft erhofft: Das auf Sie Jahrtausende hin ge festigte Reich. Ministerpräsident Göring als der Führer des größten der bisherigen Länder stellte in klaren Zügen den Sinn der in den letzten Wochen und Monaten erfolgten Zusaurmen- saffnu« der wichtigsten Reichs- und preußischen Ministerien heraus. Mit diesen Maßnahmen ist das Grundprinziv jeder dauerhaften Staatsgestaltung in den Vordergrund ge- stellt worden, da» Prinzip der organische« Gestaltung. Man ist nicht hingegangen und hat mit Rotstift nnd Landkarte mit einem Ltrich das Reich ansgeteilt, sondern man bat mit klarer Erkenntnis, daß das gute Fnnktioniercn nnd stockungslose Arbeiten der Staatsapparate auch nicht ans kürzeste Frist gestört werden darf, eine klare Lösung qe- fanden, die den Weg zur weiteren Entwicklung ebnen wird Diese Lösung, die das Kennzeichen der weitblickenden Uebcrlegung tragt, ist eine im tiefsten Sinn revolutionäre Tat, denn sic bringt die Entwicklung innerer geistiger Um wälzung. die die nationalsozialistische Revolution mit sich bringt, ein historisch bedeutsames Stück weiter. Dieser Weg, der später zn einer weiteren organischen Gliederung des ganzen Reiches führen wird, trägt als Kennzeichen die harre Fundierung jeden Schrittes, der ans ihm getan wird. Mit Recht werden die Schritte langsam nnd gesichert getan, denn dieser Weg soll ja zu neuen Jahr tausenden führen nnd der Van des neuen Reiches mnß io angelegt fein, daß er in kommenden Geschlechtern nicht nnr der .seit, sonder« auch ihren Stürmen trotzen kann. Man wird dann znrnckdenken an liniere Tage, man wird znlnckdrnken an den großen Vanplan, der mit Genauigkeit in diesen Jahren entworien nnd mit Lnstematik durchgenihrl wurde Man wird de n Himmel danken, daß die Bauherren nicht den Bau überstürzten svndern ibn überlegten, daß sie den zweiten Ltein erst setzten, wenn der erste richtig saß Und wan wird es als das historische Verdienst des grö' tcn Landes P enßen nnd seines Ministerpräsidenten rnb men daß er nicht nur ohne Zögern, sondern mit beispiel hafter Aktivität daran gegangen ist. die staatsgestalt non gestern in die Staatsaestalt non morgen übcrznlciten. Preußen zeigt sich in diesen Fahren der Wende der deutschen Geschichte wieder seiner großen Tradition würdig. Es zeigt mit den kühnen schritten, mit denen es den Weg znm neuen Reich beschreitet daß der Name Preußen nicht die Bezeich nung eines Staates oder eines Lande- ist, sondern wirklich daS ist, als was ibn alle Deutschen im Norden wie im Lüden sehen, ein Begriff, ein Erhos, das znm geistigen Grund gestaltcr des nationalsozialistischen Staates geworden ist. Mir wissen, daß dieser Geist des Preußentums, der in den Jahrhunderten den preußischen Ltaat durchdrungen und großgemacht hat, heute daran ist, seine Vollendung darin zn erfahren, daß dieser Geist der Geist des Nationalsozialist! scheu Reiches sein und über die Fahrhnndcrte bleiben wird Das ist der Sinn des Weges Preußen znm Reich, der Sinn der cindrncksnollcn Stunde im Neuen Palais zu Potsdam, in der Göring diesen Weg zeichnete nnd als Rich tnng ivies. Am Ende dieses Weges wird stehen das große geschloffene Reich, das der arnßa« geschloffenen dcntschcn Nativ« würdig ist. Helmut Diindermann.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite