Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193408038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-08
- Tag1934-08-03
- Monat1934-08
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1934
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt und Anzeiger (Lldedlatt and AMckaeri. Tageblatt Ries«. Dresden IS«. Fernruf Str. 20. Da« Rigaer Tageblatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschaft »trokass« Postfach Nr. L2. Lroßenhain, de« Finanzamt« Riesa und des Hauptzollamt« Meißen behördlicherseit« bestimmt« Blatt. Mesa Nr. tt > H79 Freitag, 3. August 1934, abends 87. Jahrgl Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Ta« abends '/.6 Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. B-zuaSprei«, gegen Vorauszahlung, für «inen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellungsgebühr). Anzeigen für die Nummer des Ausgabetages sind bis IN Uhr vormittags aufzugeben.- eine Gewähr für das Erscheine» «n bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundprels für die gesetzte 4 i mm breite mm-Zeile oder deren Raum v Npf., die 0N mm breite. 3 gespaltene Reklame-mm-Zeile im Textteil 25 Rps. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). NachweisungSgebühr 27Rpf., zeitraubender und tabellarischer Satz 50° . Aufschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch aufgegebene Anzeigen ohne Gewahr. Feste Tarife ä Nr. 1. «ei Einziehung der Gebühren durch Klage oder in Konkursfällen, sowie durch Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlungs- und Erfüllungsort. Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt —Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der Befördernngseinrichtungcn - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach, liefern»» der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Rotationsdruck und Verlag. Zanger ch Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle' Goetbeltraste 59 Hauotickiristleiter* Heinrich^Uhlemann, Riesa, verantwortlich für den gesamten Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Verantwortlicher Anzetgenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. D A.^Vll. 34:^371' An das deutsche Voll! Ausruf der Reichsregieruno Die Reichsregicrung erläßt folgenden Aufruf: An daS deutsche Volk! Reichspräsident Generalscldmarschall von Hindenburg ist am 2. August 1934 früh 9 Uhr in die Ewigkeit eingr- gangen. Zwanzig Jahre nach Ausbruch deS Weltkrieges hat sich der große Soldat zur großen Armee begeben. DaS ganze deutsche Volk vernimmt die Traucrbot- schäft des Heimganges unseres toten GcneralfeldmarschallS uiit tiefer Ehrfurcht und schmerzerfüllter Ergriffenheit. Tagelang richteten sich die Herzen von 67 Millionen Deut schen ein letztes Mal auf in der bangen Hoffnung» daß eS der unverwüstlich erscheinenden greisen Kraft deS Reichs präsidenten noch einmal gelingen werde, der unerbittlichen Natur, die sich anschickte, ihr Recht geltend zu machen. Widerstand zu leisten. Die Hoffnung war vergebens. Hin denburg ist tot. , Damit hat das deutsche Volk seinen ehrwürdigen Re- Präsentanten verloren. In tiefer Ehrfurcht und Dankbar- kett gedenkt eS in dieser Stunde der fast unabmrßbaren Verdienste, die der Generalfeldmarschall und Reichspräsi dent sich um den Frieden, die Ehre und daS Glück der deutschen Nation erworben hat. 1 Wie ein monumentales Denkmal aus ferner Vergangen heit großer deutscher Tradition ragte er in unsere Zeit hinein. In ihm verkörperten sich noch die Erinnerungen an die leidvollen und blutigen Kämpse, die das deutsche Volt um feine staatspolitische Einigung dnrchfechten mußte. Er stand noch als junger Vertreter seines Regiments im Spiegelsaal von Versailles, als das Kaiserreich proklamiert wurde. Er hat diesem Reich in langen Friedcnsjadren als pflicht getreuer Soldat lein Leben und seine Kraft zur Verfügung gestellt. Schon schien es, als ob dieses arbeitsreiche mensch liche Dasein in einem gesegneten Lebensabend seinen Ab schluß finden würde: da brach über Deutschland der Welt krieg herein. Als Hindenburg, in schwerster Stunde der Nation gerufen, das Kommando über die ostpreußischen Armeen übernahm, sah das deutsch« Volk in banger Sorge nach dem uralten Ordensland. Durch die Rettung Ostpreu ßens von Invasion und Ueberflutung durch fremde Truppen wurde er zum erstenmal zum Vater des Vaterlandes. Vier Jahre lang war er dann für unser Volk und die Welt die Verkörperung deutschen Soldatentums und preu ßischer Pflichterfüllung^ Mit seinem Namen verknüpfen sich die unvergänglichen Siege, die die deutschen Armeen an ollen Fronten des großen Krieges an ihre Fahnen heften konnten. Im November 1918, als über Deutschland Verrat. Chaos und Verzweiflung hereinbrachen, blieb er der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. In einer herben und männlichen Pflichtauffassung, die schon vom Schimmer einer fast mythischen Verklärung umgeben war, stellte er sich in schwersten Schicksalsstunden dem deutschen Volk wiederum zur Verfügung und führte die Armeen in die Heimat zurück. In diesen Wochen und Monaten wuchs er zum Symbol deutscher Pflichterfüllung empor. Wiederum vergönnte das Schicksal es ihm nicht, in Ruhe und wohlverdienter Abgeschiedenheit vom öffentlichen Leben seine Jahre zu beschließen. Noch einmal erging der Ruf des Volkes an den fast Achtzigjährigen, und der mlichtgewohnte Soldat des großen Krieges versagte sich auch diesem Ruf nicht. Zweimal wurde er zum Präsidenten des Deutschen Reiches gewählt. In all den Wirren der Nachkriegszeit ftand er immerdar über der Parteien Haß und Gunst. Wenn alles wankte, blieb er fest. Wenn jede Ordnung und jeder innere Zusammenhalt zu schwinden oder zu zerbrechen drohte, an ihn klammerten sich dann die letz ten Hoffnungen eines verzweifelten Volkes. Er stellte seinen glanzumstrahlten großen Namen zvr Verfügung, wenn es galt, die deutsche Nation nach innen und nach außen würdig zu vertreten und ihre Lebensrechte der Welt gegenüber zu verteidigen. Hindenbura wurde im Frieden das, was er im Kriege gewesen war: Der nationale Mythos des deutschen Volke» Am 3 0. Januar 1983 Motz er für die funge Nationalsozialistische Bewegung die Tore des Reiches auf. In gläubigem Vertrauen auf die unbesiegbare Lebens- lraft seines Volkes lMe.er dfe Berantwortung in die Hand der deutschen,,A.<Mch»Mb§scksiug damit die Brücke vom Lhpeüleichcn hat er seitdem zum jungen Deutschland gestanden und gegenüber allen Bedrohungen seine schützende und seg- nende Hand über daS neue Reich gehakten. Es war viel leicht daS höchste Glück seines betagten Lebensabends, nun zu wissen, daß das Schicksal der Nation in sicherer Hut lag und daS Reich so fest gegründet war, daß es allen Stürmen und Anfeindungen trotzen konnte. In ihm verkörperte sich die tiefe Versöhnung, die am 30- Januar 1933 zwischen dem Deutschland von gestern und dem von morgen stattgefunden hatte. Sein durch die vielen Jahre innerer Zerrissenheit unüberhörbar hindurch- dringenderRufnach Einigkeit ging in wunder- barste Erfüllung: die Klassen und Stände schlossen sich Im Zeichen des Nationalsozialismus zusammen und wurden in eine feste, unerschütterliche Volksgemeinschaft vereint. Dem deutschen Volk aber schien es so. al» sei Hinden burg aus der Reihe der Lebenden nicht mehr herauszuden ken. Unfaßbar war uns allen der Gedanke, daß er einmal von uns gehen könnte. L.aS unvorstellbar war, ist nun doch bittere Wirk lichkeit geworden: Hindenburg lebt nicht mehr. Ter ge treue Ekkchardt des deutschen Volke« ist von uuS gegan gen. Der Ratton aber bleibt die dankbare und gesegnete Erinnerung an eine große, monumentale, über die Zeit wett. hinauSragcnde soldatische und staatsmännische Per- loniiiykcit und das edle und unübertroffene Beispiel einer herben, mäniilich-heroischen Pflichtaussaffung, die sich im Dienste am Vaterland verzehrt«. In Ehrfurcht und Erschütterung beugt die Nation ihr Haupt vor diesem großen Toten. Seine nimmermüde Sorge um das Reich soll von jetzt an unsere Sorge sein. Seinen kmnpf.u« deS deutschen BakkeS Freiheit, Glück F^ohqp<nW^t»ber,nh««m wir als Verpflichtung und BemmckMis. Ein reiches, vokieS, von Arbeit und Segen gchröntzeS LeAcn M< damit zu Ende gegangen. Das Grüßie, was von einem Menschen -chggt vmche» kann, auf ihn triM es z»: Er HM dwech Mm« Heimgang dl« Well ärmer gemacht; Das deMfche v«Bk wird daS hehre Andenken seines Lebens und Wirken« i« den Schrein seines dankcrsülttrn Herzens verschließen. Der Ruhm seiner Taten in Krieg und Frieden wird von Enbel zu Enkel bis in die fernsten 'pefchteckster wettevgetrage« werden. Wir aber wollen un« glücklich preisen, den große« alten Mann noch mitten unter un« gesehen zu haben, der eingegangen ist in unsrer Gc schichte als „Seneralfeldmarschall von Hindenburg"! Die ReichSregierung. Verletzung im Tannenberg-Denkmal Unter dem Vorsitz des Reichsministers für DolksoufAS- rung und Propaganda, Dr. Goebbek, sand im Propoganda- mimstcrium eine Chefbesprechung über die Durchführimg der offiziellen Trauerfeierlichkeiten anläßlich des Hinschcidens des Reick-spräsidenten Generalfeldmorfchall von Hindenburg statt. In dieser Besprechung wurde im Einvernehmen mit der Familie von Hindenburg folgendes Programm für die Trauerfeierlichkeiten festgesetzt: Am Montag, 6. August, mittags 12 Vhr, findet chne Trauerfeter de» Reichstages statt, M d« Einla dung an das Diplomatische Korps, an die Reichs- und Lön« derregierungen, an die obersten Reichsbehörden, an dte Wehrmacht und an Organisationen und Verbände der Beam ten, der Arbeiter, der Wirtschaft vnd des Kulturkebens durch den Reichstagspräsidenten ergehen. Auf dieser Trauerkund- aebung wird der Führer und Reichskaucker Adolf Hitler sprechen; seine Rede wird umrahmt von Tranermusik. Die große nationale Trauerseier findet am Dienstag, 7. August. 11 Ahr, im lonuenberg-Tkattoualdeukmol bei Hohenstein ia Ostpreußen statt. In der Nacht vom Montag, 8. August, zu Dienstag, 7. August, 24 Nhr, wird die Leichs des verstorbenen Reichspräsidenten Generalfeldmarfchav von Hindenburg in militärischer T ra u e r pa ra d-e von Neudeck nach Tannenberg »bergeführt. Der mikitärische Trauerkondun endet zwei Kilometer nach Abmarsch von Neudeck. Der Sarg wird von hier bis zwei Kilometer vor das Tonnenbergdenkmal übergeführt. Dort tritt wieder militärische Leichenparade bis zum Tannenberg-National denkmal an, wo der Sarg in dem Ehrenhof des Denkmals vor dem Kruzifix und einem dort zu errichtenden Altar auf gebahrt wird. Nach dem Einmarsch der militärischen Trauer- parade, der Abordnungen und Fahnen und der Traditions truppenteile des Generalfeldmarscholls, nämlich des 3. Garde- Regiments zu Fuß, des Inf -Regt». 91 und des Inf--Regta. „Generalfeldmorschall von Hindenburg" Nr. 147 beginnt um 11 Uhr die Trauerfeier mit dem Trauermarsch aus der „Eroica" von Ludwig van Beethoven. Es folgt eine An- spräche des evangelischen Feldbischofs der Reichswehr. Hieran schließt sich der Choral (Militärmusik und Gesang der Trauergemeinde) „Ein' fest« Burg ist uns« Gott". Darauf hält der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, eine Traueransprache. Anschließend folgt oas Lied „Ich hott' einen Kameraden". Während dieser Musik feuert die außerhalb des Tannenbergdenkmals ausgestellte Ehrenbat terie einen Trauersalut. Dann wird der Sarg unter dem Spiel der Nationalhymnen indenFeldherrnturm des Tannenbergdenkmals übergeführt. An dieser Feier werden das Diplomatische Korps sowie die zu erwartenden Abgesandten fremder Staaten teilneh men. Neben den Reichsministern, den Reichsstaatssekretären, den Reichsstatthaltern, den Chefs der Länderregierunaen werden dieser Feier vor ollem Offiziere und Soldaten der Akten Armee, insbesondere die Tana«a be rg kckm p s« r, beiwohnen. Auch wirb die ostpreuNskhe BcvSNrrimg in weitestem Nmfang Gelegenheit haben, bet dieser Feier zugegen zu sein. In Anbetracht deS beengten Raume« ergeben isii dieser Feier Einladungen mrr au männliche Teilnehmer. Die Beförderung von Berkin nach Hohenstein erfolgt in Son- Verzügen der Reichsbahn. fiklMlMk Im zM kl DMl Während der nationalen Trauerfeier im Tannenberg. Denkmal am Dienstag. 7. Augnst, tritt um It^lS Uhr in ganz Deutschland «ine Verkehrspause von einer Minute zu» Zeichen des stille« Gedenkens a« den dabiugelchicdenen Reichspräsidenten nnd Generalseidmarschall ein. Alle Ver kehrsmittel und alle Fußgänger bleiben um diese Zeit für ei« Minnte stehe« Znm Zeichen deS veginnes dieser allgemeinen Verkehrspanse werden in ganz Deutschland die Glocken geläutet. DaS Glockenläuten dauert eine Viertel- stunde. Zu gleicher Zeit mit der Trauerseier im Tannenberg, denkmal finden in ganz Deutschland Tranerseierlichkeite« statt, die von der Wehrmacht, den Parteistellen, den Bebör- den sowie von Organisationen und Verbänden abgehalten werben. ES wird Vorsorge getroffen, daß die Teilnehmer an diesen Veranstaltungen die Uebertragung der nationalen Trauerfeier im Tannenbergdenkmal hören können. So wohl die Trauerseier im Reichstag als auch die im Tan- uenbergdenkmal wird i« Rundfunk über alle Sender über tragen. Die Rundsnukorganisation der NSDAP trisst Vorsorge für «inen weitesten Volkskreisen zugänglichen Ga met nschMtSempfang. Sachse« »eileid (lpr.) Innenminister Dr. Fritsch hat an Oberst von Hindenburg, Schloß Neudeck, folgendes Telegramm ge richtet: „Tief erschüttert empfange ich die Nachricht von dem Ableben Ihres Herrn Vaters und spreche Ihnen im Namen der Sächsischen Regierung das aufrichtigste und herzlichste BcNeid au«. In grösster Ergriffenheit gedenkt in dieser Stunde daS gesamte sächsische BoN de« unvergeßlichen GcneralseldmarschallS und Reichspräsidenten, dessen hohe Verdienste um Volk und Vaterland im Bewußtsein des deutschen Volkes immer lebendig bleiben werden. Für den Ministerpräsidenten sei- Pt- Fritsch. TtaalsmitzMr."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite