Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193409212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-09
- Tag1934-09-21
- Monat1934-09
- Jahr1934
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.09.1934
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Taisun über 3entral-Iapan Hunderte von Toten )s Tokio, Ein von schworen Rcgensällcn begleiteter Taisnn raste heute Freitag vormittag mit einer Stnnden- geschwindigkeit von 45 Meilen quer durch Zentral-Iapan. Er nahm leinen Anfang bei Osaka und ging über Kioto in das japanische Meer. VS entstand eine Springflut, durch die aus einer der vorgelagerte« Inseln etwa 2886 Häuser überschwemmt wurden. Man befürchtet groste Verluste an Menschenleben. Der Weg, den der Taisun genommen hatte, biete« den Anblick eines Trümmerfeldes Ansgeristene Bäume und Tclcgraphenmasten sowie die Trümmer von zerstörten Häusern liege« «irr durcheinander, In Osaka find zahlreiche Hänser, darunter mehr a l s 48 Schulen, eiugestürzt. Militär wurde sosort ange- sordert, um sich an dem RettnngSwerk zu beteiligen. Die Zahl der Tote« beläost sich bisher aus etwa 488, In Osaka ist scrncr ein berühmter Tempel zerstört worden. Dabei sind 15 Personen verlest« worden In Kioto wurden ei« AmtSgebäude und mehr als IN Lchulhäuser vernichtet. Rach den ersten Berichten sollen hier etwa 1808 Schulkinder unter den Trüm mern begrabe« wordeu sei», Etwa INN konnten sosort «ach dem Unglück wieder befreit werden. Der Eisenbahnverkehr zwischen Tokio, Osaka und Shimonoscki ist unterbrochen. Zahlreiche Züge sind verunglückt, Einzelheiten über diese Unglücke stehen noch auo. Auch der Telegraphen- und Tclephonvcrkchr im UuglückSgcbiet ist unterbrochen. Man ist der Ansicht das, eo sich bei dem Taisun um den schwersten handelt, der während der lcsttcn SN Jahre Japan heimgesuch« hat Während die Schäden aus dem Festlande ungeheuer grost sind, sind die Verluste der Schiss« fahrt verhältniomästig gering, da von einer meteorologischen Station rechtzeitig Warnungszeichen abgegeben werden konnten )f Tokio. Wie zu dem TaisunUnglück in Zentral japan ergänzend gemeldet wird, konnten nach ange strengter Tätigkeit der Rettungsmannschaften in Kioto von den mehr als IMN unter den Trümmern der Lchulhäuser bearabcnenen Schulkindern 500 gerettet werden. Ta- Schicksal der übrigen Kinder ist ungewiss. Durch die Lpringslut sind an der Küste des Inländischen Meeres mehrere Städte verwüste« worden, Etwa 50 000 Wohnge bäude sind zerstört worden. Bei den Zugnnsällcn sind nach den bisherigen Nachrichten etwa 100 Todesopfer zu be klag«». Die Ausläufer des Orkans haben sogar noch Tokio erreicht; jedoch wurde nur geringer Schaden ver ursacht. WAIlimmWekSk.M m «le „SeMen Wftes" ndz. Berlin. Zu der bevorstehenden ReichStagung der deutschen Christen hat der Reichsmtnistcr des Innern, Dr. Frick, folgendes Geleitwort geschrieben: „Die derzeitigen Spannungen in der deutschen evange lischen Kirche erfüllen mich mit ernster Sorge. Ich begrübe deshalb jeden Anlab, der die Möglichkeit bietet, die Bcsrie- dnng der Lage in der Deutschen evangelisch«» Kirche zu sörderu. Rach Abschluß der organisatorischen Neuordnung werbe« alle Kräfte eingesestt werden müssen, um zu einer Verinnerlichung des religiösen Lebens zu gelangen. Nur aus diesem Wege kann ei« für Volk und Staat in gleicher Weise gedeihlicher Ausbau der evangelische« Kirche voll zogen werden, bei dem alle kirchenpolitischcu Bestrebungen einzelner Richtungen «nterbleiben müssen, wen« es zur Gestaltung einer Kirche in des Wortes tiefster Bedeutung kommen soll. I« der bestimmte» Erwartung, dab sich die Arbeit aus der Reichstag««, der Deutschen Christ«» tu be ¬ sonderem Mab« diesem Ziele zuwenden und zu greifbaren Ergebnissen führen wird, wünsche ich der Veranstaltung volle» Erfolg." * We MRW In WWWs, js Berlin. Der Rcichsbischos Müller veröffentlicht folgende Erklärung: In einigen Zeitungen wird behauptet, ich hätte bei meinen Ausführungen in Hannover dem Katho lizismus den Kampf angesagt. Eine derartige Ausführung steht im Gegensatz sowohl zu dem Wortlaut meiner Aus führungen als auch zu meinem eigenen Wollen. Ich habe lediglich erklärt, Luther habe die Absicht gehabt, eine rom- freie Kirche zu schaffen. Wir wollen in Deutschland nicht etwa einen Kampf gegen die katholische Kirche. Im Gegen teil stehe ich auf dem Standpunkt, daß die beiden großen christlichen Kirchen nicht gegeneinander zu arbeiten haben, sondern eine gemeinsame Aufgabe haben, nämlich zur Er ziehung de« brutschen Menschen alle religiösen und ethischen Werte uu Konfessionen ganz und gar einzusetzen. Riesaer Tageblatt und Anzeiger Medlalt nur LuMer) Freitag, 21. September 1S34, abends 87. Jahrg ^°221 Reichstagung -er Deutschen Christen Rechttwaller Jäger Ewer die Bedeutung -er Tagung 2 -1« Kühe, jwein» re und Markt wichts« Postscheckkonto- Dresden löbll. »irokaffe: Rtesa Nr. öS. w-d- vicht Da» Riesaer Lageblatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der LmtShauptmannschast Großenhain, des Finanzamts Riesa und des Hauptzollamt« Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. n «nt- barten Lanb- konnte ! k»as lauern m ge- Drahtanschrift: Lageblatt Ries«. Fernruf Nr. 28. Postfach Nr. Ü2. -ö» 45 S» )t Madrid. Nach langem Stillschweigen gab der spauische Innenminister am Donnerstag zum ersten Male Erklärungen z« den «Gerüchten über revolutionäre Um triebe in Spanien ab. Aus seinen Ausführungen gebt lur- vor, dab die Polizei in Madrid in der Wohnung eines ehe maligen sozialdemokratischen Abgeordneten eine Werk- ftätte zur Herstellung von Bomben sowie 90 Kilogramm Dynamit gesunden bat Weiterhin wurden in Madrid der Propagandaleiter und einige Studenten der sozioldemokia- ttschen Ztudentcnvereinigung „PUE", die an den spani schen Universitäten «ine grobe Rolle spielt, bei einem nm- sangretchen Wasseutransport überrascht. Pulverkisten. Pistolen »sw. sollten in den Umkleideräumen eines Sport platzes untergebracht werden. Im Augenblick der.Inhalt nähme der Täter wurde von einem Tounstenauto aus, da- offenbar zur Bewachung dr- Transporte» bestimmt «var, aus di« Polizetbeamten et« Gewehrsener eröffnet, das jedoch keine Loser gefordert ha«. Die im Lause des Mitt woch und der daraus folgenden Nacht ongestellten Unter-, suchungen des Falle» sördertrn u. a. Auszeichnungen und Pläne ans Tageslicht, die deutlich die Arbeitsweise der Marxisten nach Art des amerikanischen Gangsters erken nen lasten. Die Revolution sollte nach den gefundene» Auszeichnungen am Hellen Tage ausbrechcn. Bomben ¬ anschläge sollten in den belebtesten Straben Madrids ein« Panik unter der Bevölkerung Hervorrufen. Die vom Ne- voluttonSau-schub herau-gegcbcnen Befehle sür die marri» stischen Mordbrenner ordneten an, dab die nur unter Schwierigkeiten einzunehmenden össentlichen Gebände, wie das Kiegsministcrium das Bcrkehrsministerium. die Poli zeidirektion usw. einsach in die Lust zu sprengen seien Sämtliche uniformierte Personen in Kasernen usw. seien zu ermorden. Unter den von den Revolutionären beson ders gekennzeichneten Personen befanden sich natürlich in erster Linie die Minister. Am Abend des Revolutions tages sollten die Berbasteten vom Revolutionsgericht ver. urteilt und hingerichtct werden. Zur selben Ztunae batten die einzelnen roten Behörden die Ausgabe gehabt, zahlreiche weitere Gebäude zu sprengen und in Brand zu stecken Die spanische Regierung versuch« mit allen gesetzlichen und wenn es sein must, »och darüber hinansgehendcn Mitteln — durchzugreisen und glaubt an Hand der um» sangrrichen Verhaltungen Waisen- und Dokumenten sund« der letzten Tage den geplanten Staatsstreich der Marxisten verhüten und der revolutionären Bewegung Herr werden zu können. )s Berlin. Die grobe Reichstag»«« der Deutschen Christen am 21. und 22. September steht im Zeichen des Ausgleiches und der Versöhnung. Heber die Bedeutung dieser ReichStagung sprach am Donnerstag abend vor der deutschen Presse der RechtSwalter der bentsche« evange lischen Kirche, Ministerialdirektor Jäger. Er wie- daraus hi«, dab die Amtseiusührung des Reichsbischoss am kom menden Sonntag weit über da» persönliche hinaus von snmbolischer Bedeutung sei, denn eS dokumentiere sich hier der Schlußstrich, der unter die Gesamtentwicklung in der deutschen evangelisches Kirche gezogen werde. Die Eu»- wicklung habe damit allerdings noch nicht ihr Ende erreicht, es »erde jetzt der innere Ausbau einsetzen. Dr. Jäger erklärte weiter, daß weder die äußere, noch die inncrfichc Kirche Gegenstand eine- KirchcnstreiteS sein sönne. Bei den Kirchenstrrits bandcse es sich nm die irdische Organisation. Der Staat habe nicht die Absicht, in GlaubenSangelegenhriten einzngreiten, nur müßten die irdilckten Formen und die sonstigen irdischen Verhältnisse gleschgerichtet sein. Tas Wort Gotte» werde in seiner ganzen Ausdehnung nicht gehemmt Es herrsche vollkom mene Freiheit des Glaubens und der Verkündigung. Wenn aber die Freiheit mißbraucht werde, um Disziplinlosigkeiten zn begeben, könne die- tm Intereste der notwendigen Ord nung nicht geduldet werden. Die Kirchenpolitik sei «ich» eine Sache der Psarrer »nd Bischös», allein verantwortlich sei die höchste Führung der Kirche. kirchennolitik habe nicht» mit dem Worte Gottes »nd der Verkündigung zu tun, die Kirche müsse aber von dem absoluten Willen getra gen sein, dem Worte Gotte» und seiner Verkündigung bis tnS Letzte gerecht zn werden. Mit Bezug auf da» Gesetz über den Diensteid der Geist lichen und Beamten erklärte der Vortragende, daß die Ausgaben, die den Geistlichen gestellt werden, nur im Roh men einer Ordnung erfüllt werden können, wie da» aus der Erde unumgänglich notwendig sei. Durch da» inzwischen erlassene Reichsgesetz über die Vereidigung der öffentlichen Beamten sei das Gesetz über den Diensteid der Beamten aufgehoben. Infolgedessen sei angcordnet worden, daß bis zum 2l. September die Beamten der Kirche, wozu auch die Gcmeindebeamteu und Geistlichen rechnen, die in einem Haupt- oder Nebeuamt Beamte sind, vereidigt werden. Da die eigene Gesetzgebung der Kirche dadnrch zu einem wesentlichen Teil ausgehoben lei. so sei man zu der Auffas sung gekommen, daß auch die Geistlichen den Beamteneid leisten müßten, allerdings in Verbindung mit einem Pfar rer Pflichtgcsetz, das die Pflicht des Pfarrers in seinem Amte klarstclle. Sie bolschewistischen Umstnrzvlüne in Spanien WlesseiimeWle kilWWkn »er ilmWen zmemWers Das Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark ohne Zustellgebühr, durch Postbezug NM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellungsgebühr). Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr sür das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm.Zeile oder deren Raum 8 Rpf., die 80 mm breite, 3 gespaltene Reklame-mm-Zeile tm Textteil 25 Rpf. sGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Nachweisungsgebühr 27 Rpf., zeitraubender und tabellarischer Satz b0'/. Aufschlag. Bei fehlerhaftem undeutlichen Manuskript wird Haftung abgelehnt. Telephonisch ausgegeben« Anzeigen ohne Gewähr. Feste Tarife ä Nr. 1. Bet Einziehung der Gebühren durch Klage ober in Konkursfällen, sowie durch Zwangsvergleich wird der für Aufträge etwa bewilligte Nachlaß hinfällig. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten ober der Beförderungseinrichtungcn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises..— Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goethestraße 59. Hauptschristleiter: Heinrich Uhlemann, Riesa, verantwortlich sür den gesamten Textteil. Stellvertreter: Rudolf Büttner, Riesa. Verantwortlicher Anzeigenleiter: Wilhelm Dittrich, Riesa. D. A. VIll. 34: 6387. Doch rat- »ffer- Sie an« ' be. Of. Ra. sung- ete«. e be» «ad Mlt» av»r noch krieg Der »rSch ützen Da ve» Das Gesetz zur Sicherung deS reformierten Bekennt- niSftandeS ist, wie Dr. Jäger weiter mitteilte, heute in Vollzug gesetzt worden, ebenso ist die Eingliederung der evangelischen LgndeSkirchcn von Bauern und Württemberg erfolgt. Tie Arbeiten deS VerfastungSansschustcS werden voraussichtlich im Oktober einen gesetzlichen Niederschlag finden. Tgdurch wird einmal das endgültige Verhältnis der Landeskirchen oder Gcbietskirchen zur Reichskirche ge ordnet, zum anderen der Aufbau der Gemeinde als der wichtigsten Grundlage der Kirche in ihrem Verhältnis zur Gebictskirche und zur Reichskirche. Abschließend erklärte Dr. Jäger, daß die finanziellen Fragen in Zukunft nur noch einheitlich vom Reich zur Rcichskirche geregelt würden Tie Ausbildung der Pfar rer müsse anders als bisher vorbereitet werden; man werde eine gewiße Auslese sür Stadt ober Land oder sür höhere Ausbildung schon in früherer Zeit treffen und eine HauptansbildungSstätte sür die Erlesenen schassen, wofür das „Augustincrklostcr" in Erfurt auSerseben sei. Weiter seien zu bearbeiten die Frage des Religionsunterrichts und ein umfassendes Disziplinarrecht. Er hoffe, daß die Errungen und Wirrungen, die so viele Kräfte in sinnloser Weise verschlungen hätten bald ihr Ende finden möchten und daß eine Zeit komme, in der «nsbanarbeit im Sinn« des Führers geleistet werde. Der Rcichsleiter der Deutschen Christen, Vizepräsident Dr. Kinder, verbreitete sich ausführlich über das Pro gramm der ReichStagung. Er betonte nachdrücklich, baß die Bewegung „Deutsche Christen" mit der deutschen Glau- bcnsbcwegung in religiöser Beziehung nicht das geringste zu tun habe. Oberkirchenrat Laugman«, Reichsschuluna-obmann der Deutschen Christen, sprach über die theologisch-wissenschaft liche und theologisch-praktische Arbeitstagung auf der kom menden Reichstagung. Wir wollen nicht, erklärte er, rin neues Heidentum in die christliche Kirche cindringen lassen, noch unsere evangelische Kirche katholisch werden lassen, wir wollen nicht die freie theologische Wissenschaft gängeln und ihre Wahrheitsforderung einengen. Unsere christliche Verantwortung führt uns zur Bejahung des National sozialismus und unsere nationalsozialistische Verantwor tung hält uns im Christentum. Mit Luther und Hitler sür Glaube und Volkstum!
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