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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193409223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19340922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19340922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-09
- Tag1934-09-22
- Monat1934-09
- Jahr1934
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1934
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I »fSt?kis?Z5 ! z H jedem Bager einen Abdruck vour Sta-thau-haltpla» fürs kommende Jahr und eine tleberficht über da» ftädt. Vermögen zu überlassen. Lebhafte Propaganda eröffnete -er Verein Sei den Landtags- und Stadt verordnetenwahlen 1849 an der Leit« de» Baier- landsvereins. Im März erhielt der Verein einen neue» Obmann. ES wurde beim Stadtrat beantragt, -en Zinsfuß bei der Sparkaffe für Einleger zu er höhen, Lie Jahrmarktstellen alle 10 Jahre neu zu ver losen, auch Lie Braukommune bildet« den Anlaß za lebhaften Auseinandersetzungen usw. Ein Gegengewicht zum Vaterlau-Socretn bildete -er 1843 neu ins Leben gerufene Verein «Für Gott, Köukg und Vaterlan ü', in den nur solche als Mitglieder ausgenommen wurden, die durch wirkliche Mitglieder vorgeschlageid waren. Es han delte sich um einen rei« konservativen Verein. Der Dresdner Aufstand und seine Rückwirkung auch aus die Vaterlaudsoereine konnten aber auch nicht ohne Einfluß ans Lie Steilung LeS Advokaten Lretzschmar in seinem SchriftleiteroerhSltutS beim »Beobachter an der Röder' sein Er erwählte den besseren Teil: «Mangel au Zeil" veranlaßten ihn, die Schriftleituug uiederzulegen,- fto übernahm der Verleger Th. Haffner, der als Politiker für feine Zeitung Julius Schanz in Leipzig gewonnen hatte, der nun Li« politische Abteilung des «Beobachters' leitete. Seine erste Arbeit be»»nu mit den Aorten und einer Träne im rechten Auge: »Deutschland geht mit Riesenschritte» -er alten bösen Zeit wieder ent gegen. Es wird einem schwer, zu verschmerzen, wte unsere glorreiche Märzreookution verhunzt rnd ver pfuscht worden ist: Die Nationalversammlung ist tot, mit ihr ist die letzte März-Errungenschaft gestorben, die schönste Frucht der Revolution vernichtet'. ES war erklärlich, wenn ein Manu wie Schanz so Anfang Juli schreibt, nachdem Mitte Juni König Friedrich August von Sachsen seinen LaudeSkindern das End resultat der Dresdner Revolution mitgetetlt hatte: »Die Verfassung, die ich hiermit heute zur öffentliche« Kenntnis bringe, ist ans den Verhandlungen hervor gegangen, die in Berlin zwischen den Bevollmäch tigten meiner Regierung und denen der Regie rungen von Preußen und Hannover stattgesuudeu haben. Sie hält den Entwurf der Frankfurter Versammlung in Len meisten Punkten fest nuü weicht von ihm nur da ab, wo eS zum Wohle Deutschlands zur Begründung einer starken Reichsgewalt, zur genaueren Begrenzung ihrer Rechte den Eiuzelstaateu gegenüber unabweislich nothwendig war. Lie ent spricht dem auch von mir lebhaft gefühlten Bedürfnis einer kräftigen Einigung -es deutschen Vaterlandes. ES find alle Staaten Deutschlands eiugckadea wor- -en, sich dieser Berfassuug auzuschließeu, welche einem demnächst auf Grund -es vereiubarte» Wahlgesetze- eiozuberufeudeu Reichstage zur Zustimmung vorge legt werden soll. Ich bin ihr beigetreteu unter dem ausdrücklichen Vorbehalt der Zustimmung der sächst- scheu Kammern, Jetzt gilt es, daß alle wahrhaft -eutschgeftunten Männer SachseuS sich vereinigen, meine Regierung auf dem betretenen Wege, -em ein zigen, der noch zu -em erstrebten Ziele führen kauu, zu unterstützen.' Dieser Aufruf »An das sächsische Volk" war unterzeichnet von den Miaister» v. Zschinskp, Frhrn. v. Beust, Rabenhorst, Frhrn. L Friesen und Behr. Die ReichSverfassuu-, tu -er Frankfurter unL in -er Berliner Fassung gegeu- übergestellt, wurde von allen sächsischen Zeitungen, auch vom »Beobachter an -er Rödel', veröffentlicht. Schriftleiter Th. Haffner, der sein Presse-Er zeugnis jetzt außerdem noch »Demokratische- Wochenblatt für Großenhain uns an- grenzende Ortschaften' titulierte, machte zwar alle Anstrengungen, mit Beginn des 4. Quar- tals 1849 über die Mißerfolge der demokratischen Be wegung mit «ine« Aufruf zum Bezug der Zeitung hinwcgzutäuschen — doch geradeso wie die demokra tische Bewegung hatte auch fein ZeitungSunter- nehmen schon de« Todeskeim i« sich. Darüber hinweg halfen alle schönen Worte nicht. Und in -teser Ueber- hebung leistet ihm sein politischer Mitarbeiter Jnltu» Schon, Gefolgschaft na- Mithilfe: »Die Sache -er Demokratie ist die Sache -er gesunden Vernunft,- fie kennt daher auch keine Versöhnung mit -em Absolu tismus als der Sache -er Unvernunft'. Mittlerweile hatte Bürgermeister Hofmann in Hain znr Anmeldrrng in die Stimmlisten für Lie SandtagSwahl aufgernfeu. Stimmberechtigt war feder männliche volljährige Bürger für die zweite Kammer, der z« Wählende für die Erste Sammer maßte auch Grundbesitz haben. Der Demokratische Verein i» Großenhain stellte de« Etaatsmtnister Dr. Bra u » in Plane» al- Kandidaten aas, -te Wahl fand qm IS. an- IS. Oktober statt von nach«. 3—6 Uhr,- die Auszählung der abgegebenen Stimme» erfolgte am 18. Oktober, muhm. S Uhr, im Stadtver- orduetenfitzungSsaal. Dr. Braun wurde gewählt. Diese Kandidatur an- Sahl wurde -em Demokrati schen Verein zum Vorwurf gemacht, -er diesen aber von sich wie- mit dem Hinweis »Air muffen an- be gnügen mit dem, wa- uns -er Frühltng 1848 brachte, die Verwirklichung de- MärzprogrannnS de- Mini ster vraau'. Henle denkt mau darüber bekanntlich an-erS. Für die L. Kammer wurde der Gutsbesitzer Haden ans Lotzdorf durch die Demokratische Partei gewählt, während Gutsbesitzer Pal« au- Zadel durchfiel. Es ist immerhin heute von Interesse, -aß die Feststellung des Wahlergebnisses mehrere Sache« in Anspruch nahm — heute ist da» bekanntlich in einigen Stunden fürs ganze Reich erledigt. Erwähnt fei noch, -aß allen Zeitungsredaktesre» in Leipzig durch die SreiSdirektion untersagt war, Aufforde- rungen za einer öffentliche» Feier des Todestages Robert Blums in ihre Zeitungen asfzanehmen. Der neue Landtag eröffnete feine Sitzungen am 1». Novbr. mit einer Thronrede, die nicht ganz nach dem Geschmack -er Demokraten gewesen fein mag. Den Kammern ging sofort ein »euer Wahl gesetzentwurf zu, -er für die S. Sa innrer Wahl- mäanerwahlen vorfah, zu denen nur berechtigt teil- znnchme» war, roer 25 Taler Stenern zahlte. Da ging allerdings etwas za weit. Eine lange Lebens dauer war daher jedenfalls diesem Landtag nicht bc- fchieden: beide Kammern wurden Ende Juni 1856 abermals aufgelöst, dem gleichen Schicksal verfiele» demokratische Turnvereine auf Dörfer» des Bezirk- Leipzig. Di rauf fetzte ein Kampf darüber eiu, ob die Kammern doch nicht kompetent seien. Die zweite Sammer hat sich im August für kompetent erklärt und aufs nene versammelt,- viele Mitglieder wei gerten sich, den Sitzungen beizawohnen. So wurde gegen den Bürgermeister -er Stadt Leipzig wegen dieser feiuer Weigerung da- Disziplinarverfahren eiageleitet. Gegen renitente Abgeordnete, die trotz dreimaliger Aufforderung, in -en Sitzungen zu er scheine», nicht diesen Folge leistete», wurde die Vakanz ihrer Sitze ausgesprochen, darunter wäre» BrockhauS-Leipztg, Solf-Schrrbiy, Rewitzer-Ehemnitz» Harkort-Lerpzig »fw. Mit der Zett war aber »te nationale Regler»»« doch Herr der Lage geworden. lForftetznng folgte Druck und Berlag von Lanaer n. Wictterik». Sttei«. — Smi-llLrütleUer: tzemrich Uhl«»«»» Ries» Matter zur Fffege der Keiinattrebe, der Heimatforfchung und des Heimatschußes. Ursch,ist t» Folg, al« Brilaa« prm Riesaer La-eklatt mrirr Nitmkkmrz t«r Drredv» HttmMmusrmu in Mts«. «oHdrM, «uch »V «r 28 Rief», SS. September I«4 7. Jahrgang Grnndzug der Äaulschen Befitzfolge» i« Röderau Lrchioarvett ov« Alfred Stahr Nachdruck verboten. — Alle Urheberrechte Vorbehalte». Da- alteingesessene Bauerugeschlecht der Kaule raachte nrk»»-lich zu« erste» Male i« Jahre 1541 auf, de»» am „Dienstag Brigitte', am 1. Februar genannten J-Hre-, erfolgte der »Abschied' „Im, <ia» xobrvedov 2»iaaboo vrd»u ebrlicb v^neresit» ras grvqor Aaoloo »» »sä«»» -mär« tbvvl» von »ag» sttüebor aolorävnwgso" deS ^geäaedts» vbrlieb um ä« gutb, vviebs, grvgm- llanl» rum dvsitrtbuin datb." Im Jahr« 1560 wurb« Michael geboren; und darnach erschien die Familie Kaule zu Röderau in den «esten -e- jünge re» Gregor 1577 und des »jungen Michael' 1581 (Ge- durtsjahre ihrer Siuder). Die Reihe -er hiesige» Begüterten enthielt 1575 nur -en jüngeren Gregor, der das ehemalige 7. Gut (jetzt Hausbesitz Wadewltz) besaß; Michael hiugegen gelangte 1580 in de» Besitz -eü Gutes Nr. 2. Die Kaul« befanden sich 1575 auch unter -en Begüterten zu Zeithain, und zwar in dm Aesten deS Mar? und -es Hentzel Saulle' und zu Moritz, -ort wohnte ein Georg Kaule. Die Rödcrauer Bauernschaft vom Jahre 1575: »Gall Peckcrr,- Peter Ockeritz (Ocker); Peter Krause; Gregor Kaule,- Hans Ocker,- Balthasar Nietzsche; Mathes Erdtmann; Hans Ködel, der Richter.' Der jüngere Gregor Kaule hatte einen Sohn und Erben mit Namen Michael <geb. 1577), dessen Sohn Bartholomäus lgeb. 1606; verheir. 1631 mit Elisabeth Hofinann aus Moritz) die Schrecken des Dreißigjäh. rigen Krieges erfuhr. Als an, 5. März 1637 die schwedische Armee »unter Keldmarschall Johann Banner von Torge althier feindselig eingefallen un schrecklich und barbarisch gewütet', wurde »da- Dorff Röderaw' bei »7 Huffuer»' und „8 Heußlern' gänz lich abgebrauut. Bartholomäus Kaule, im Kampf um sei» Gehöft (7. Gut) verwundet, floh zu seines Schwiegereltern nach Moritz, ,v» er alsbald verschied. tiv.: i. Gut-Nr. 1; 2. Gut--Nr. 2; 8. Gut--Nr. 8; 4. Gut - Nr. 7; 5. Gut - Nr. 10; 6. Gut - Nr. w (- Brau- «ret); 7. Gut —Nr. 1l (—HauSbesitz) nach heutigem Stande. Mit diese» Bartholomäus aber erlosch 1637 die Nach kommenschaft deS jüngere» Gregor Kaule für »»fer Rödera»; »euu -te Witwe -eS Bartholomäus Kaul« heiratete 183» eine» Haus Nitzsche, de« Besitzer deS be»achbarte» ehemalige» 8. Gute- (jetzt »Brauerei'), de« sie da- 7. Gut und dazu »och «ine kleine Bauer»- wirtschaft mit i» die Ehe brachte. Beide Güter biU deten 200 Jahre lang das Besitzt»» der Familie» Nitzsche. Die Wetterführung -e- Geschl«chtS der Kaule zu Röderau blieb sonach ausschließlich -er Nachkomme», schäft -e- Michael vou 1560 (Gut Nr. 2) überlasse», dessen Sohu Haas (geb. 1585) ebenfalls die Schrecke» des Dreißigjährige» Kriege- erlebte. »Anno 1632 de» 27. Jnlt ist Hanse» Kaulen- zu Röderau sei» Töch terlein Anna, ein Kind von 9 Jahren, auch an der Pest gestorben.' Am »29. Juli den 9. Sonntag Trini- tatis ist Hansen KaulenS Weib Anna Kraufin in einer Hütte, da hinweg fie der Pest wegen aus Ihrem Hanfe entwichen, gestorben.' »Den 2. Anguft Diens tag nach dem 9. Sonntag Trinitatis ist Hansen Kan tens zu Röderau sein ander Töchterlein Christina an der Pest gestorben.' „Den 3. August ist gedachten Hansen Kau lens zu Röderau fein Drenstjunge Gcor« gius Peter auch an der Pest gestorben und folgenden Tages beerdigt worden. Gott fteure dem Würg Engel um Christi willen.' — Infolge Wiederverheiratung des Hans Kaule mit Christine, Thomas Ockers Toch ter (Gut Nr. 1) im Jahre 1633, war 1658 fein gleich« uamiger Sohu (HanS, geb. 1616) und Erbe deS Gute» Nr. 2 zugleich Besitzer des Gate» Nr. 1, das uahez« 250 Jahve lang geradlinig tu Säuischen Händen ver blieb. Die Rödcrauer Bauernschaft vom Jahre 1663, der Reihenfolge ihrer Güter entsprechend aufgeführt: »l. HanS Kaule wegen Thomas Ocker» Gute . . » II. Hans Kaule wegen seines andern Gutes . . » III. Günther Nitzsche ... IV. Hans Geißler . . , V. Regina, Bartholomäus FaustS Witwe . . ,
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