Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193410239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19341023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19341023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-10
- Tag1934-10-23
- Monat1934-10
- Jahr1934
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.10.1934
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3ur WoAr W die Berusöerziehung des deutsch«! Menschen Veranstaltet tzo« Amt für Erzieher (NV.«Lehrert»»k Eichfe») der RTDAP. »om 28. di» 87. vttsßer 1-84 - Adolf Hitler hat der deutschen Arbeit «nieder di« Ehr« gegeben, di, ihr gebößrt. Unsere netto»«!« Arbeit «en» unser politischer Glaube find unsere stärkste» »ässe«. Uoermübltche« nn» ßpchwerttge» »chassen sichert nn» »en Leiftvng-vorfprong, der »« unserer Behaupt«»« i» der Welt »otweudig ist. Darum haft Du, deutscher Mau», und D», beutsche Ara», »uß »ar allein D«, deutsche Äugend, die heilig« Dslicht, all« Dein« Kräfte, di« Dir an» Del»«« Blut« ««sch«»« worbe», «»»-»setz«» sllr Dein «all! Du nmtzt ft« bilden und »Hegen und betätige« siir unsere Gemeinschast, wie «» »ns«r Führer sordert. VerofSeoSbilbovg und Er« ziehoog durch Echule, Hitlerjugend, Arbeitsfront nut Arbettddteuft Hand in Hand, «i»a»d«r ftlltzend nud ergllozeob, miteinander dienend und mettrtsernd, bestihtge« »ar Höchstleistung. Wir ermarte» daher non jedem pslichtbewußteuvolkSgenoffe», daß er die »orhandeue« Mdglichreit«, zu seiner d«r«sliche» And, und Weiterbildung in reichstem Mast« h««»tzt nnd fördert. Heil Hitler! NSDAP »rei« Großenhain: KreiSleiter H o l b t n g h au s e n, MdR. KretSschulungSletter Wollno KreiSamtSleiter flir Erzieher (NSLV.f Schütze AreiSunterabtetlnugöleiter ftir berusdbtldenb« Schulen Ficke Hitler-Jugend: GefolgschaftSführer Wendt, Führer des Banne- 101 der HI. Irmgard Richter, Führerin des Untergaue» 191 im VdM NS Aranenschast: KreiSfraüenschastSleiterin Thieme Deutsche Arbeitdsront: Kreidobmann Roth KreiSamtSleiter NS.-Hago Ret big KreidhandwerkSführer Kunert Reichdnilhrftand KreiSbauernführer Fath L«. de» «EDAP.: Obersturmdannsührrr Wendt, Führer brr Standarte 18 Freiwilliger Arbeitddienst: Gruppenführer Grebel, Arbeitdführer Arbeitsamt Rtesa-Gratzenhain: Dr. Kästner, Vorsitzender vehdrde«: Gewerbeschusrat für Dredhen-Nord Dr Günbek AmtShauptmann von Zezschwitz, Großenhain Vezirkdoberschulrat Dr Trögel, Großenhain Erster Bürgermeister Dr. Bernhardt, Großenhain Erster Bürgermeister Dr Schulz«, Riesa Bürgermeister Vvrngen, Radeburg Eröffnung der BerusSerziehungSwochc des liSLV. Sachsen in Mesa Möglichkeit, di« Kinder «inst so zu erziehen, wie «» sür Bolt und Staat notwendig ist. Wir. wollen zeigen, das, unser» Schulen im Sinne ded Führers tätig Nnd, die Jugend zu «»ziehen zum Deutschtum und zur Treue, zur Gelundheil und zu berusttcher Tüchtigkeit!" Kur» nach Aö Uhr nachmittag» war nach drrisachem Steg-Heil aus d«, deutsch. Schul, und den Führer Adolf Hitler, auSgrbroch» »on Herrn Gewerbeoderkehrer Eichler, somit die Eröffnungskundgebung sür Riesa beendet. SS schloß sich nun ein allgemeiner Besuch der Ausstellungen der hiesigen Berufsschule an. In deren Zimmer Nr »1 hotte man all« die Arbeiten zur Schau gebracht, di« von den Schülern der einzelnen BerufSarten innerhalb d,S jüngst verskoftenen SchulhalbjabreS ,ng«fertigt worden waren Trotz der Kürze der für die Anfertigung bemessenen Zeit mar bei dem AuSstellungSmaterial sofort festzustellen, mit welcher Gründlichkeit und peinlichsten Genautgkeit die Schüler an den einzelnen Gegenständen gearbeitet haben. DaS zur Schau gebrachte Material war durchaus Quakt, tättmateriak. ES liefert« den Beweis vom Fleiß de« Schü lers. etwa» Ordentliches »u lernen, um etwa» Brauchbare» »u schaffen: eS zeugt« aber auch davon, welche wertvollen Erzieberkräste der Vehrkörper der BerusSIchul, lein eigen nennt: hier kann man wohl mit Stolz und mit Recht »o« wahren Meister de» Fache« sprechen. , Die Begrüßung der Gäste in diesem Ausstellungsraum, der der Aufsicht de» Herrn Berufsschullehrer» Wittig an- oirtraut war, nahm Herr Mewerteoberlehrer Eichler vor. Einen besonderen Teil der Ausstellung nahm die Ah. teilung ein. die die Leistungen der BerusSschülerinnen im hausfraulichen Sinne zur Schau brachte. Wo» sah man da nicht alle- Schöne an Handarbeiten, an hau-wirtschaftlichen GeorauchSgegenstiinden und au» dem Gebiet der Kinder- pflege. Au« hier bekundeten di« ausgestellten Gegenstände, daß die Schülerinnen »on dem Gedanken durchdrungen find, fleißig zu sein im Lernen, um führend zu werden im Kön- n«n und in der Leistung Di« kurzen, einführenden Wort« des Letter» der Elek- trikerabteilung, Herrn Oberlehrer Haack, die er an die Be sucher ded Elektrolabpratorinm» richtete, seien hier wieder- gegeben: Deutsche Manner und Frauen! Sie sind unserer Einladung zur Verns-lchulwerbewoch« gefolgt. Wir wollen Ihnen einmal vor Augen führen, welche Mittel und Wege un» zur Verfügung stehen, di, schulentlassen« Jugend, die berufstätige Jugend, zu de,tlche» LaiftuugSmenich,» heran- zubilden. Nur allein aus di« Leistung kommt e» an, wenn da» deutsche Volk wieder auf die Höh« gelangen soll, die e« vor dem unseligen Weltkrieg «innabw- Di« Erziehung zur Leistung ist «in« unserer Hauptausgaben. Leistung in der Berufsschule schafft Vürdigüug ihrer Arbeit Würdigung aber hat FIr-ernng im Gefolge, und durch bi, Förderung ist wiederum gesteigert« Leistnng möglich So schließt 'ich der Ring. Zur keiftungSbikdung müssen Theorie und Praxis zysammenaehen: ober in unseren Fall «mgesetzt. Neben di« eigentliche Schularbeit -«hört di« Betätigung in der Lehrwerkstatt. Für all« yerufSzwrtg, müßten solche Lehrwerkstätten pprhanben sein. Wo die Berufsschule Be- fitzerin ein«» eigenen Grundstückes ist, lasten sich dies« For- derunarn erfüllen. Andererseits stehen dem zu viele Hi» derniste im Weg. DaS haben wir hier in Riesa am eigenen Leib« verspürt. Was nützen di« besten Absichten und Wünsche, wenn die Raumsrage gebieterisch .Halt!" sagt. Erst im letzten Jahr« ist «S un» gelungen, «inen Raum, eben diesen, in dem Ti« sich fetzt befinden, für ein Elektro- labvratorium frei zu bekommen. SS ist ein Anfang! Der Raum allein aber tutS nicht, «S kommen Einrichtung-- gegenständ« in Frage, bi« bet der heutig,n schwierigen Finanzlage der Stabt einfach nicht zu »«schaffen waren. Und trotzdem festen Sie «ine gut« Ausstattung. Ich will an dieser Stell« nicht versäumen, unseren Förderern: der Elektrogemetnschost und dem SW Riesa, dem Lauch» Hammerwerk und dem SV. für bi« tatkräftige Hilfe aller- herzlichsten Dank auSzusprechrn. Heil Hitler! ' Anschließend fand «in Rundgang, mrbunden mit Er- läuterungen und etlichen interessanten Vorführungen, statt. ! Gegen 7 Uhr abend« waren somit die AuSstellungSbesuch« aus Anlaß der SrbssnungSfeter zur BerusSIchulwerbewoch« beendet. Herr Rektor Dr. Streit bat die Anwesenden noch, am kommende« Freitag den WrrdeoortragSabenb der Be rufsschule bei Hip'---r zu besuchen nnd sich auch im täglichen Lebrn^krei» für zahlreichen Besuch dieser abendlichen Ver anstaltung etnzusetze». Die Woche für die BrrusSerziebuna -««.deutschen Men- schen wurde gm Montag, den 2Z. Oktober, nachmittags 17 Uhr in der Turnhalle der Pesialozztlchule durch den hiesigen Obmann des NSLB., Herrn Ltadtrat Rektor Dr. Streit ervfsnet- Zunächst hieß der Redner alle Erschienenen, unter denen man di« Herren Schulleiter und Lehrer, sowie Schüler und Schülerinnen der Berufsschule, der Oeffentk. Höheren Handelslehranstalt und der Landwirtschaftlichen Schule, ebenso Vertreter der hiesigen Industrien, de» Han del- und Gewerbe» bemerkte, herzlich willkommen und dankte ihnen für ihre Anwesenheit. Anbererseit» gab er seiner Enttäuschung über die Gleichgültigkeit der Allgemein heit dieser Veranstaltung gegenüber entsprechenden Aus druck. Sodann führte der Redner, nachdem er den Ausfall der Rundfunkübertragung der Rede de» Gauamt.leiterS be» NSLB. Sachsen, Herrn Göpsert, Dresden, bekannt- »«geben hatte, weiter au«: Die von der GauamtSlettung für Erziehung eingerichtete und von der Regierung ar- nestmigte BerusSerziehungSwoche soll zeigen, «ad die Jugend bereit» gelernt bat und schon leisten kann und wo hin sie noch geführt werden soll. Kam ed nach dem verrat von 1918 nicht mehr darauf an, ob und wie «in junger Mensch «inen Beruf erlernt batte, so lautet heut« di« Losung: .Dentsch« Arbeit muß wieder OnalitStSarbei» werden!" Darum ergeht an die heutige Jugend der Appell, alle» Wissen und Können daran zu setzen, da» Ansehen Deutschland» in der Welt wieder in die Höst« zu bringen und seine Leistungen wieder konlurrenzsäbig und aus dem Weltmarkt sührend zu gestalten. Im Anschluß sprach al» Vertreter der Riesaer berus». bildenbrn Schulen — Höhere HandelSlehranstal«, Landwirt schaftliche Schul« und VerusSschul« — Herr Gewrrbeober- lehrer Eichler zunächst über die Folgen de« Wirtschaft-- krieg«, der in der allgemeinen Arb«tt»losigk,it unter be« vergangenen Regime seinen Höhepunkt erreichte. »Da trat der Führer auf den Plan, der seine höchste Aufgabe in der Rettung der Volksgenossen au» der Arbett»losennot erblickt. Noch ist diese nicht überwunden Denn draußen in der Welt sind andere ausgetreten, die unseren Handel an sich gerissen hasten. Deshalb gilt e« für un», Qualitätsarbeit zu leisten und zu schassen. Und darum haben wir diese Woche de» deutschen Menschen unter die Losung gestellt: Dnrch Qualitätsarbeit zu» LeiftuugSvarspr»»»! Sowohl da» ernst« Streben nach Erreichung de« gesteckten Ziele», al- auch die Wege, auf denen es erreicht werden soll, und dere» einer der wichtigsten die Arbeitsleistung der Beruf«, bildenden Schulen ist, verlangen Vertrauen gegenüber all denen, die mit helfen wollen. Wir wissen genau, daß wir die Erziehungsarbeit nur zum Teil verrichten. Betonen wir auf der «inen Seit« bi« werktättge und theoretische Be- rofSavSstUdung, so vernachlässigen wir nach der anderen Seite nicht die Menschenbildung. Und hieraus ergibt sich der Aufbau unserer Arbeit»- und Stundenpläne. Sollen di« gesteckten Ziele erreicht werden, bedürfen wir auch weiterhin de» Vertrauen» unsrer Stadtgemeinde, di« jeder zeit durch Bewilligung aller erforderlichen Mittel und nicht zuletzt in der Behebung der Raumnot die hohe Bedeutung einer gut burchgegliederten Berufsschule anerkannt hat. WaS die zusätzliche Berufsausbildung anstelangt, so haben di« Berufsbildenden Schulen stet« -en Standpunkt ver treten, helfend zur Sette zu stehen. Doch vor einem warnen sie, der Zerstreuung der erforderlichen Mittel in de« Zetten der Finanzpot. Man gebe nicht für Ding«, Ein- richtungen, bi« in der Berufsschule bereit» Vorstand«« sind, nochmal» Geld au», sondern bringe un» auch hie« Ver trauen entgegen! Einen wesentlichen Bestandteil der Be» ruf-bildenden Schulen umfaßt beute das Mädchenberuf»- schulwesen. 9S Prozent der weiblichen Jugend findet ihre Ausbildung bei un». Unb deshalb müssen erforderliche Mittel für den Ausbau diese» jüngsten Zweige» am Baum der Berufsbildenden Schulen bewilligt werde«. Anderer seits ist «» nicht angängig, zweck» Erzielung von Erspar- Nisse« bi« Pslichtstundenzanl weiter berunterzubrüae«, wir e« Ostern 198» geschehen ist. Die» verträgt sich chlcht mit dem Grundsatz, durch Höchstleistungen Qualitätsarbeit er» zielen zu wollen. ES verträgt sich aber auch nicht mit de« Grundsätzen ber Erziehung der weiblichen Jugend, und erst r«cht nicht mit den Ausführungen de» Führer», bi« da in den Worten gipfeln: De» Volke» Zukunft ist bi« deutsch« Mutter! Die Grundlage für bi« Hingabe an den schönsten, aber schwersten Berus einer Frau legt die Berufsschule. Li« gibt unserer Heranwachsende» weiblichen Jugend die Ml Wirzl m ötUMlWM M Am Sonnabend, den 20. Oktober 1934, wurde vom Herrn Ersten Bürgermeister Dr. Schulze im Kranken- Haus« in Gegenwart der Herren Krankend ruSSrzte und he» Personal» Herr Dr. med. Pfefferkorn aus Zwickau al- der neu« ärztliche Letter der chirurgisch, gynäkologischen und geburtshilflichen Abteilung und zu- gleich al» Chefarzt de» Stöbt. Krankenhauses Riesa in sein verantwortungsvolle» Amt eingewiesen. Herr Dr. Pfefferkorn war langjähriger erster Assistent der chirurgisch-gvnäkologischen Klinik am Staat» licken Krankenstift und Forschungsinstitut Zwickau (Sa.) und al» solcher Mitarbeiter von Herrn Geheimrat Pros. Dr. Heinrich Braun, dem Altmeister der Chirurgie und bekannten Schöpfer der örtlichen Betäubung. Ferner lei tete Herr Dr. Pfefferkorn al» Chefarzt die chirurg.» avnäkologische Abteilung am Thür. LandeSkvankenhauS in Altenburg. ES geht Herrn Dr. Pfefferkorn ein guter Ruf voraus und man darf sich der Erwartung hingeben, daß unter der Leitung de» neuen Chefärzte» daS Städt. Krankenhaus Riesa sich »um Wohle der ihm anvertrauten kranken Menschen fernerhin segensreich entfaltet. HFM Ar Wkk»Mtt Il/lsi kl MM Am 21. Oktober fand in Wülknitz da» Sportfest de» Unterbann«» II lül statt. Eingel«it«t wurde die Brranstal- tung durch den FeldgotteSbienst auf dem Sportplatz. Den Vormittag füllten sportliche Wettkämpfe au». Nach einem Propagandamarsch durch Wülknitz sprach in einer Kund- gebung Pg. Schneider, Großenhain, zu den versammelten Iugenbverbänden (HI., BDM-, DJV-j. Am Nachmittag wurden lustige Spiel« und Wettkämpfe vorgeführt. Den Abschluß ber Veranstaltung bildete der deutsche Abend im Gasthof Wülknitz. H. B. MUMtzW III ter WMUlWIM MMIk vor die Berufswahl gestellt, lehnt ein großer Teil Ker Mädchen die Beschreitung de» intellektuellen Bildung-- weg?» ab. Gründe dafür sind ihre Abneigung gegen die Vorherrschast deS Geiste» einerseits und ihre be- sondere, andersartige Begabung andererseits. Sie liegt auf einem ganz anderen Gebiete al» beim Manne. Diele Tatsache ließ eine Schulart entstehen, die e» sich zur Auf. gäbe macht, die rein weiblichen Anlagen der Mädchen und die Ke-äjte ihre» Geiste» zu harmonischer Entwick- lung zu bringen. Däe bauSwirtschaitliche Berus-ickule bietet die Vor bereitung auf den späteren B-rus der deutschen Hau»- jrau und Mutter. Im dritten Reich soll die Frau wieder die Stelle einnehmen, die ihr von Natur au» gebührt, sie soll wieder Dienerin und Hüterin der Familie werden, au» der dem Staate gesunde, zufriedene, leistungsfähige Nachkommen erivochsen tollen. „Die gesamte Erziehung und Ausbildung der Mädchen muß mehr al» bisher ans die künftige leibliche und geistige Mutter abzi-len". Des halb ist auch.der Au-dau der weiblichen Berus»- und Fach- schulen wünschenswert. Dem vraktisären Unterricht ist in den beruflichen Schulen ein we,teS Feld eiugeräumt. Er ist «in wichtige» Erziehungsmittel, dessen Wert schon Pestalozzi erkannt bat, und bietet auch bäusia rin lehr starke» Gegenge wicht gegen die in den EntwicklungSjabren oft über mäßig gesteigerte GesühlSeioste^lung der Mädchen. Soll aber der praktisch« Unterricht «inen Erfolg ver zeichnen, muß er sinngemäß ergänzt und vertieft wer den durch theoretische Fächer, die alle in Beziehung zu- einander stehen. Die Schule entwickelt ober nicht nur Fädigkeiten und vermittelt Fertigkeiten, sondern wirkt auch charakterbildend. Da» Leden in der Schulaemeinschaft gewöhnt die jungen Mädchen an Ordnung, Disziplin, straffe Zuckt Beson der« sinnfällig erscheint die« im Kochunterrickt. Nachdem die zu verwendenden Nahrungsmittel chemisck und bio- logisch behandelt worden sind, tritt da- Gericht mit all seinen Forderungen in den Mittelpunkt. Die jungen Mädcken arbeiten in Gruppen. Je vier Schülerinnen btt- den ein« Familie. Sie werden zur Selbständigkeit und Pslichtrrsüilung dadurch erzogen, daß ihnen Ordnung«- amter »verteilt werden. Selbständiger Einkauf, Vertei lung der Nahrungsmittel, richtige Verwendung de» zur Verfügung stehenden Wirtschaftsgelde», geschmackvolle» An richten usw. erziehen die Mädchen zur Sachlichkeit, ent wickeln Urteil»- und Denksäbigkeit. Idr Verantwortung», gesühl wird geweckt durch die Beobachtung de» Kochvor- gange«, durch die Ueberwachuna de« Feuer». Da- gemein- same Makl schasst di« Grundlage zu guten Umgang»- formen. Die Lebendigkeit und Bielseitigleit der Arbeit läßt sich kaum beschreiben, man muß sie selbst erleben, und sie »erden tatsächlich auch von den Schülerinnen be glückt rrfobren. Da» hierbei aussteigende Frodgefühl ist ost so groß, daß e« sich «inen Au-weg bahnen muß. ES findet Erlösung im Absinaen eines deutschen Volksliedes bei den Ausräumorbeiten, o« dadurch wiederum leicht und beschwingt erledigt werden. Die Erziehung zu durchdachter, selbständiger, der- ontwortungSoewußter Arbeit ist auch vornehmste» Ziel de» NähunterrichtS, der in unserer beruflichen Schul« Wäschenähen, AuSbessern, Schneidern und da» AuSsübren von Handarbeiten umfaßt. DaS Zeicknen einfacher Schnitt«, da- Entwerfen von '.Nüstern, da« Abformen von Kragen usw wecken di« Phantasie, entwickeln Formen-, Farben- und Tchönb«it»Iinn umd bilden die Urteilsfähig- ketten. Ausdauer, Geduld und erlernte Geschicklichkeiten lassen Geschaute« und Erdachte« körperhaft werden. Die mit der praktischen Tätigkeit Hand in Hand gehende Stoss kund« sorgt auch hier wieder ak- theoretische Ergänzung für ,in« Bereicherung de» notwendig»« Wissen-. Und end lich vermittelt der seldstverfertigte (Gegenstand ein be- glückende» Gcköpsergefübl Der Unterricht soll die jungen Mädcken empfinden lehren, daß di« Ardeit keine Last, sondern da« höchst« Glück de« Leden« ist. Wt, «in roter Faden zieht sich durch alle Unterricht»- disziviinen das Zielstreben: die Schülerinnen zu eckten deutschen Frauen heran,«bilden. Körperliche Ertüchtigung und stete Fühlung mit dem Leden sind zwingende Not wendigkeiten. Alle die Eigenschaften, welche der natür lichen Veranlagung der Frau entsprechen, sollen geweckt werden. Di« Fähigkeit zu opfern, sich selbst zu verleug nen, in anderen aufzugehen, ist ja besonder» der Frau eigen. Au« ihrer echten Weiblichkeit gewinnt sie ja auch die Kraft zur Ueberwindung von Schmerz, Leidenschaft und Enttäuschung, die Kraft zur Lösung innerer Konflikte. Vermitteln wir den Schülerinnen Vorbilder von echten, pflichtgetreuen yrauengestalten, di» durch den Reichtum ihrer Gaben da- Volk beschenkten, leben wir ihnen selbst ein vörhildlicke« Leben vor, so dürfen wir Wohl auch da« Ausgeoen ber Saat hassen, die wir al- Keim in die Herzen der anvertrauten Mädchen leg'«. Auf diese Weise dienen auch wir unserem lieben Vaterland« unk helfen an unserem Teil mit am Ausbauwert uns««- Führers.
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