Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193412085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19341208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19341208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-08
- Monat1934-12
- Jahr1934
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1934
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Uiesaer Tageblatt und Anielger (LlbedlM Mtd Ämciger). »««-«-NU Tageblatt Riesa. »LV Dresden 1580. Fernruf Nr. 20. Da» Riesa« Tageblatt Ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft «trokasse: ' Dottiack Nr. 52. Großenhain, d-» Finanzamt» Riela und des Lauvtrollamt» Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. Riesa Nr. 52 ^?286 Sonnabend, 8. Dezember 1S84, abends 87. Jahra. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bet Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (0 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg., Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bi» 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen «ud Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4« mm breite mm-Zeile oder deren Raum S Rpf., die SV mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Tertteil 25 Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergcbühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz 50°/. Aufschlag. Bei fernmündlicher «nzeigen-vestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesanbter Anzeiaentezte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- nähme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr. 2. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangeneu Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße 52. 9er Streit Ungarn und Jugoslawien vor dem Völkerbund in Gens )( Genf. Nach vielem Hin und Her ist der Bölker- dundsrat doch zu seiner mit Spannung erwarteten Sitzung zusammengetreten. Kurz vor 8 Uhr waren Saal und Tri büne außerordentlich stark besetzt; auch der ungarische Außenminister wohnte der für sein Vaterland so bedeut samen Sitzung bei. Am unteren Ende des RatStisches hatten aus der einen Seite der ungarische Delegierte Eckhardt, aus der anderen TituleScu und Feftitsch Platz genommen. Wie vorgesehen, eröffnete anstelle Bcueschs der portn« giesische Delegierte Vasconcelles di« Sitzung. Er faßte den Sachverhalt der südslawischen Klage noch einmal ganz kurz zusammen und erteilte dann dem südslawische« Außen« Minister Festitsch das Wort. Der südslawische Außenminister begann mit der Fest stellung, daß der Mord an König Alexander «nd Bartha» ,n der Welt die größte Erregung hervorgerusen habe, be, sonders aber das südslawische Volk anss schwerste erschüttert labe. Mit Recht habe sich eine starke Volksstimmung gegen dirsrnigen gewandt, dir die Verbrecher durch ihre mora lische Unterstützung befähigt haben, ihre finstere Tat zu voll bringen Das südslawische Volk habe» dabei nicht nnr seine« heldenhafte« König betrauert, so«der« es habe sogleich rwpsunden, daß der Mord ei«e schwere Bedr»h««g de« Frieden» bedeute. Trotzdem habe da» Volk seine Würde und seine Kaltblütigkeit bewahrt, aber nnr deSßalb, weil es noch Vertrauen in die Völkerbundscinrichtungen habe, von denen es erumrle, daß sic den Frieden und die internatio- nalc Moral schützten. Von de« gleiche« Gefühlen beseelt, wende er sich beute nun an de« Völkerbund, um »or ihm ans die Verantwortung hinzuweisen, die die ungarische« Behörden aus sich geladen hätten. Er sei sich dabei bewußt, daß ein« derartige Anschul, digung als ungewöhnlich schars erscheinen müsse, zumal wenn sie in so bestimmten Ausdrücken vor dem höchsten Organ der internationalen Gcmeinschast erhoben wird. Deshalb habe seine Regierung sich auch nicht leichten Her- ,e»S zu diesem Schritt entschlossen. Dann ging der südslawische Außenminister aus die Einzelheiten der gegen Ungar« gerichtete« Anschuldignngen ein. Die terroristischen Anschläge, die Südslawien zur An zeige bringe, seien nur der Ausdruck einer in Ungarn orga nisierten und genährten Verschwörung gegen die Unver- iehrlichkcit und Sicherheit des südslawischen Staate» ge nesen Südslawien habe deshalb «icht zulasse» könne«, daß eine Handln««, di« sich «»mittelbar gegen feine Einheit und Sicherheit richtete, als Frage allgemeiner Natur ver kleidet wurde, als eiue abstrakte und uupersüuliche Frag«, die so behandelt worden wäre, als ob weder die Ursprünge noch das Endziel genügend bekannt und bewlese« wären. Trotzdem hätte die südslawische Regierung nicht» dagegen einznwendcn, wenn diese Aussprache gegen die Unter drückung der Terroriftendrohungcn anch ans ein allgemei neres Gebiet getragen wird, um so de» Abschluß eine» in ternationalen Abkommens »orznbereiten, das an die Stelle des fehlenden gute« Willens gewisser Regierungen trete, damit sie an der Unterdrückung der terroristische« Hand lungen ans ihrem Grund und Bode« mitarbeite«. Fm weiteren Verlauf seiner Ausführungen erklärte Festitsch, die Tatsache«, ans die sich di« Anfchnldigunge» ber südslawischen Regierung gründete«, sei«« derart, daß sie klar die Verantwort««» gewisser «ngarifcher Behörde« ««b damit der ungarische« Regierung seihst seftftellten. Di« un garische Regierung habe wissen müssen, daß sich gewiff« Be hörden mit den in Ungarn ansässigen terroristischen Ele menten eiugclaffcn hatten. Au« einer erneuten Aufzählung der in der südslawischen Denkschrift bereits geltend gemach ten Argnmcntt! zog Feftitsch wiederum die Schlußfolgerung, daß das Attentat von Marseille das logische SndergebPiS der von der ungarischen Regierung aus ihrem Bode» ge- duldeten verbrecherischen Umtriebe sei. Er erhob gegen Ungarn di« weitere Anklage, daß ans seinem Gebiet «ach dem Marseiller Attentat keine Feststellungen hätte« getroffen werden können. Feftitsch schloß mit ber Versicherung, daß es der südslawischen Regierung serulleg«, mit Ungar« Händel zu suchen, ober politisch« Ziele z« »e«, folgen. Der tschechoslowakische Außenminister und auch ber Außenminister Rumänien« schloffen sich den Erklärungen Feftitschs ausdrücklich an, wobei sie sich das Recht zu späte ren ausführlichen Aeußerungen vorbehielten. Der uugarsfche Delegierte Tibor vo« Eckardt ergriff hierauf bas Wort zu ausführlicher Erwiderung, die etwa dreiviertel Stunden dauerte. Er ging davon aus, daß seit Woche» ei« heftiger Feldzug gegen die Ehre der unga rischen Regierung betrieben werde, und stellte dem die maß volle Haltung Ungarns, das sich grundlos angegriffen fühle, gegenüber. Er erwähnte die tiese Mißbilligung, di« das Marseiller Attentat bei der ungarische« Regierung und de« ungarischen Volke gefunden babe, und protestierte nachdrück- ich gegen den Versuch, diese« Fall z« einem politische« Isanöver «ege« Ungar« ansznnntzen. Die südslawische »resse habe sofort nach Marseille ihre Campagne begonnen und die südslawische Regierung sei zur Ausweisung unga- Der Führer hei der GebnrttlagSseier de» Generalfeldmarschnlls h. Mackensen Dem großen Heerführer und Generalselbmarschall des alten Heeres wurde an seinem 85. Geburtstag ein« beson dere Ehrung zuteil: Der Führer und Reichskanzler A-ols Hitler begab sich in Begleitung des ReichSwebrminister» «nd de» RcichsaußenministerS persönlich nach Falkenwalde bei Stettin, um dem alten Haudegen seine Glückwünsche und htzn Gruß de» deutschen Volke» zu überbringen. Link» hinter Mackensen seine Gattin, hinter ihm Reichsaußen minister Freiherr von Neurath, hinten link» Reich», wrhrminister Generaloberst von Blomberg, (recht» über Neurath) General von Fritsch, der Chef der Heeresleitung. rischer Staatsangehöriger geschritten, deren Gesamtzahl in der letzten Woche sich auf belaufen habe. Durch da» Sinftrömen mittelloser Flüchtlinge sei an der ungarisch südslawischen Grenz« ein« unhaltbare vag« geschasfe«. Ungarn wolle keine Repressalien ergreifen, behalte sich aber vor, da» Eingreifen des Völkerbundes zu verlangen Eckardt wandte sich sodann der südslawischen Anklage zu. Er erklärte, nichts halte der Prüsung stand. Die Aus lösung des Lagers in Janka Puszta sei im April begonnen und im Oktober beendet worden. Das Vorhandensein von Fanta Puszta könne Ungarn nicht im Zusammenhalt mit Marseille belasten. Nach Kenntnis der nngarifche« Regie, rung hab« kein Land so strenge Maßnahmen gegen die kroatischen Emigranten getrossen. Ferner stellte Eckardt fest, niemals habe sich eine zivile oder militärische Behörde mit der terroristischen Aus bildung von Emigranten beschästigt, niemals hätten Emi granten von zivilen oder militärischen Behörde» Waffen ober Explosivstoffe erhalten, und niemals seien ihnen Geld mittel geliefert worben. Auch hätten die kroatischen Emi granten aus gesetzlichem Wege keine ungarischen Pässe er halten können. Ungar« habe keine Verschwör««« gegen Südslawien angezettelt »der unterstützt. Die südslawische Denkschrift erwähne nur die Attentate, die von Kroaten ausgeführt wurden. Das seien nicht die einzigen auf südslawischem Boden gewesen. DaS Asylrecht, das Ungarn den Kroaten gewährt habe, sei nicht über die allgemein anerkannten Grundsätze htnauSgegangen. Die Bewegungsfreiheit der bulgarischen Emigranten in Südslawien nach dem Sturz Stambuliskys und ber ukrain. Emigration in der Tschechei sei größer gewesen als die der Kroaten in Ungarn. Wenn die Nachforschungen der ungarischen Behörden nach den Umtriebe» ber Emigranten «in negatives Ergebnis gehabt hätten, so sei daran anch die Haltung Südslawien» schuld, da» keine genauen Angaben geliefert habe. Der Mörder Georgiefs sei niemals in Ungar« gewesen, keine Vorbe- reitungshandlung sei auf ungarischem Boden auSgesübrt ivorden. nicht einmal von den Statisten de» Marseiller Attentats. Ungarn sei durch seine tausendsäbrige Tradition der Notwendigkeit übcrhobcn. sttr sich Propaganda zu mache«. Es habe nicht die geringsten Verantwortlichkeiten Die Ivahren Ursachen des Attentats seien in der inner, politischen Lage Stidslawiens zu suchen Der ungarische Revisionismus, gegen den sich die Aktion der Kleinen Entente im Grunde genommen richte, sei gerade das Gegen teil von'Terrorismus. Er sei ein Mittel konstruktiver Friedenspolitik. Ucberdics gehöre Kroatien nicht zu den Gebieten, auf die sich der ungarische Rcvissionismus richte Ungarn habe stets den Wunsch gehabt, mit seinen südlichen Nachbarn in Frieden und Freundschaft zu leben. M Mitkkkii ffedkn Der ungarische Vertreter v. Eckhardt bezog sich im übrigen auf die Denkschrist, die heute Sonnabend veröffent licht werden soll. Der türkische Außenminister Tewsik Rüschtü Be« «ab it« Ngme« der Balkan-Sntcnte eine Erklärung ab, in der tzesordert ivird, daß das Doppelattentat von Marseille, das sich an so viele andere anrcihe und einen anarchistischen Zustand in Europa geschaffen habe, völlige Ansklärnn« nnde, «nd baß die international« Zusammenarbeit znr Unterdrück««« des TerroriSmnS organisiert werde. Der rnmänische Außenminister Tttnlesc« erbat und er hielt vom Präsidenten des VölkerbundsrateS die Zusiche rung, daß die Aussprache am Sonnabend «icht geschloffen Berd«. Tttulescu meinte, di« Kleine Entente werde zu
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