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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193502060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19350206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19350206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1935
- Monat1935-02
- Tag1935-02-06
- Monat1935-02
- Jahr1935
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1935
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eile en. >er- . Der Marxismu» hatte es verstanden, große unsere-Volt«» äeaen^a« Eigentum als solche« aufzuh Unser Volt ierftel in z>oei Laaer. Da« «ine Lager tekdigte die Keckigkeit des Privateigentum« und das andere erklärte jede« Eigentum für Diebstahl tun Gemeinwesen. Dadurch ging «in Rist durch unser gesamte« Volksleben, der jede Gemeinschaftsarbeit unmöglich machte. Der Ratio- nalsozialtSmu« hat diesen Gegensatz aus einer höheren Svene überwunden. Er hat im bemühten Widerspruch zu allen bolschewistischen Lehren das Eigentum alö die Grundlage der Entfaltung der wirtschaftlichen Kräfte er kannt. Aber nicht da« Eigentum in dem schrankenlosen Sinne de« liberatisttschen Eigentumsrechtes, sondern da« Sigentum im Sinne einer höheren sittlichen Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit. ES ist «ine alte germanische Auffassung, daß da« Eigentum deS Einzelnen ein Leden der Allgemeinheit ist. Wer diese« Eigentum nicht verbessert und mehrt und zum Nutzen der Allgemeinheit verwendet, der ist unwürdig, weiter Eigentümer zu sein. In unserem neuen Recht spielt diese Ide« bereit« wieder eine ausschlaggebende Rolle. Demjenigen Erbhofbesitzer, der sein Eigentum schlecht und »um Schaden der Allaemetnlieit verwaltet, der sich seiner Aufgabe für die Ernährung seine« Volke« und für die Er- Haltung der Art nicht bewußt ist, kann sein Erbhof abge- stwochen werden. Derjenige BetriebSsükrer, der sich im Ginne unserer henkigen Auffassungen al» unwürdig für di« Leitung eine« Betriebe« und für die Führung der Menschen erweist, kann seine« Posten« entsetzt werden. Eigentum gibt nicht nur Rechte, sondern auch bindende Pflichten gegenüber der Allgemeinheit. Die pathetischen Deklamationen der Weimarer Verfassung über den ver pflichtenden Charakter de« Eigentums werden im national- foziakistischen Staat von lebendiger Wirklichkeit. Sin außerordentlich wesentlicher Teil de« deutschen Eigentum« ist da» Eigentum' des Haus- und Grundbesitze«. Der nationalsozialistische Staat hat auch den Hau«- und Grundbesitz in sein WIrtschaftSsnstem eingegliedert und dafür Sorge getragen, daß er nicht inebr als ein Fremd körper im Volk«, und Wirtschaftsleben scheint, im Gegen teil. da- Bestreben geht dahin, möglichst viele Volksge- nvssen mit dem Han«, und Grundbesitz unlöslich »» ver binden. Jeder Deutsckw, der die Möglichkeit und die Fähig, keit dazu hat, soll in die Lage verletzt iverden, einen wenn auch noch so kleinen bänSlichen Besitz sein Eigen zu nennen. Damit wird da« gesamte Volk wieder in Grund und Boden verwurzelt. Kürzlich sprach Professor Dr. Hunke im Auf trage der Reichsleitung der R^DAP. auf der Fübrer- tagung des fientralverbnndes Deutsclier Hau»- und Grund- besitzervereine gerade über diese Eigentnm-sragen in Ber- btnlnma mit dem Haus- und Grundbesitz Professor Hunke bekannte sich zu einer strikten Bejahung de« Eigentums begriffe-, eben weil da- Eigentum allein im Stande ist, die höchsten Kräfte der menschlichen Leistung auszulüsen. Aber «r bezeichnete da« Eigentum gleichzeitig als eine Ver pflichtung im Dienste der Allgemeinheit. Denn nur au« einer Gesinnung heraus, die solche Verpflichtung aner kennt, wachsen die grasten staatlichen und wirtschaftlichen Leistungen der Völker. Professor Hunke erinnerte in diesem Zusammenhang an den vreußisrlien 8ieist, an den großen König, der der erste Diener seines Staate« war, und an da« alte Preußische Sprichwort, daß, wer auf de» König von Preußen schwört, nichts mehr habe, wn« ihm anaehürt. Au« dieser Einstellung heraus, aus dieser Bereit willigkeit, alles für die gemeinsame Leistung einzusrtzcn, ist allein der gewaltige politische Aufstieg des Preußen- tums erklärlich. Da« Bestreben ledr« guten und vorwärts gcriclüeten Deutschen ist, zu Eigentum zu gelangen, eben weil Eigen tum allein die Grundlage für eine selbständige und unab hängige und damit sür da» VolkSgauze nützliche Lebens führung gibt. Al>er nstr wissen, daß Eigentum auch sür den Einzelnen nicht nur Vorteile, sondern auch Sorgen mit sich bringt. Dies gilt in erster Linie auch sür den Hau»- und Grundbesitz, und manch einer wird diese Erfahrung noch maciwn müssen. Diese- wird nicht gesagt, nm irgend einen Menschen von diesem üvege, der der Weg de« ganzen Volke« sein soN, abzuschrecken, denn neue Pflichten erhöben das Verantwortungsgefühl des Menschen und lassen ihn innerlich reifen Sie erwecke» In ihm menschliche Kräfte, die sonst vielleicht brach gelegen hätten. Je mehr da« deutsklw Volk nach dem Willen der nationalsozialistischen Staatsführung in diesen Zustand de- vermehrten persön lichen Eigentums hineinwächst, desto deutlicher werden auch olle Volksgenossen die damit verbundenen Pflichten und Gorgen erkennen und auf diesem Wege wird da« Verständ nis sür di« Pflichten und Sorgen aller derer erivachsrn, di« heut« in den Augen vieler Volksgenossen die beguemcn Nutznießer de« Eigentum« sind. Eine solche Entwicklung wird aber dazu beitragen, den l^cist der Volksgemeinschaft zu stärken, den der Führer im ganzen Volke und in allen seinem Lebensbezirhungen verwirklicht wissen will. UMtteOMt MrlM »er MkMistt )l Berlin. Zu dem bei den Standesämtern erhält lichen Ahnenpeß hat nunmehr R«ich-i»e»»i»ifter Dr Frick in einem Erlaß an die Landesregierungen eine reichSrechtltch« Regelung bekanntgegeben. Der Minister sagt «. a, daß der Nachweis der arischen Abstammung von ri« und derselben Person in vielen Fällen mehrfach gegen über verschiedenen Stellen geführt werden müsse und daß d« Nachweis «leichtert werde, wenn dabei atn Ahnenpaß, an- dem sich di« notwendigen Feststellungen treffen lassem. S,nutzt wird. Im Interesse der Erleichterung der Eintra gung«« in den Ahnenpaß will der Minister keine Bedenken dagegen geltend machen, daß die Standesbeamten die Rich tigkeit feder Eintragung bescheinigen, die mit einem ihnen vorgelegten ordnungsmäßig ausgestellten Kirchenbuch- oder Htandcsrcgisterauszug übereinstimme. Diese Auszüge sollen aber in der Regel nicht vor mehr als zwei Jahren ausge stellt sein. Der Ahnenpaß, so sagt der Minister, .dient au«- > schließlich zum Nachweis der arischen Abstammung. Er er setzt also nicht die Beibringung von Personcnstanbsurkun den in anderen Fällen. Die Standesbeamten haben hieraus besonders hinzuweisen, wenn der Ahnenpaß zum ersten Mal zur Vornahme von Eintragungen vorgelegt wird." Als Gebühr für jede Bescheinigung bestimmt der Minister einen Betrag von ü,lü ^.z', mit der Maßgabe, daß bei jeder Vorlage nicht mehr als höchstens 1 .H.« an Gebühren ent stehen sollen. SiMlMA k« vkkierWlWkr st Nm )s Rom. In Rom trat am Dien-tag abend der Lreier- antzschuß de- Völkerbundes sür die Saarsrage zu seiner Schtußtagnng zusammen. Die zu den Schlußberatungen nach Rom entsandten drei deutsche« Sachverständige« trafen in der Nacht zum Mittwoch in der italienischen Hauptstadt ein und nahmen heute vormittag ihre gemeinschaftlichen Besprechungen mit den französischen Sachverständigen und dem Dreierau-schuß auf. Die Fertigstellung de- Echlußberichte- kann, da «- sich fast nur um redaktionell« Fragen handelt, so erfolgen, baß rr, wie in unterrichteten Kreisen angenommen wirb, tzereits Ansang nächster Woche in Gens vorliege» mied. Ardettsrüagang tm WM« weit geringer als früher NSK. Der Arbeitseinsatz tm Winter steht immer vor Schwierigkeiten, die den Beschäftigungsmvglichkeiten bet Austenarbeit«« durch die jahreszeitlich«« Eiuslüff« gesetzt sind. Langbauernde Frostverioben legen naturnotwenbtg berar- tige Arbeiten still und di« hierbei Beschäftigten müssen ent lassen werden und kommen al» Arbeitslos« in Zugang, auch wenn die Aussicht besteht, daß diese nach Beendigung der Kältepertobe ihre verlassenen Arbeitsplätze wieder ein nehmen können. Der verhältnismäßig milde Winter IMS auf ISS« hatte eine sehr späte und nur einmalige Freisetzung von S44M0 Arbeitskräften in, Monat Dezember gebracht. In diesem Winter begann die Zunahme an Arbeitslosen jedoch schon im Rauember mit Sk «>«»>, denen tm Dezember weitere 3ö3<>00 folgten, womit der Gesamtrückgang immer noch mit 7000 unter dem de» Vorjahre» zurückblieb. Da die Kältewelle jedoch auch den Januar hindurch in ganz Deutschland anbielt, wird mit einer «eiteren erheb« licheu Zunahme a« Arbeitslose« aus de« Austruberus«« zu rechnen sein. Sie ist an« den angegebenen Gründen un vermeidlich und kann auch nicht durch vermehrte Einstel lung i, der Industrie wettaemacht werden. Denn die Entlastungen in den Außenverusen kommen stoßweise und umfassend, während die Mehreinstellungen in Industrie und Wirtschaft allmählich und dem Bedarf entsprechend vor sich gehen. Vergleicht man die Zunahme der jahreszeitlichen Arbeitslosigkeit in den Jahren vor der nationalsozialistt- schen Machtergreifung mit der de« Vorjahre» und der vor- auösichtltchen Entwicklung in diesem Jahre, so wird man feststellen können, daß das regelmäßige Anschwrllen der winterlichen Arbeitslosigkeit gegenüber früher erheblich kleinen Ausmaße angenommen hat. Der Zahl der Arbeitslosen nahm während der Winter monate 1027-28 um 1,022 Millionen 1V28—22 um 1.8N0 Millionen 1VS0-8N um 1,80» Millionen 1080— 31 um 1,730 Millionen 1081- 82 um 1,öOö Millionen 1932-33 um 0.802 Millionen dagegen 1088—84 nur um 0,844 Millionen zu. Während also in den früheren Jahren der Reschäftigung-rffckgaug de« Winter» zwischen ein bis -n»ei Millionen Mensche« erfaßte, ist dieser tm Vorjahr noch wett unter einer halben Mil lion geblteben und wird auch in diesem Winter wesentlich gegenüber den Zahlen der Jahre 1037—1083, in denen sich gleichzeitig der konjunkturelle Niedergang spiegelte, zu- rttckblriben. Wenn dennoch das Ausmaß -es winterlichen Beschäf tigungsrückganges in diesem Jahre größer sein wird als im Vorjahre, so darf daran« nicht ein Nachlasten in der energischen Bekämpfung der Arbeitslosigkeit geschloffen werden. ES ist vielmehr zu berücksichtigen, daß seit dem Vorjahr die Gesamtzahl der Arbeitslosen um weitere 1,7 Millionen abgenommen hat, daß also der Ausgangspunkt der winterlichen Zunahme bei einem Stand von 2,27 Mil lionen Arbeitslosen im Oktober 1VS4 gegenüber 3,7 Millionen im Herbst 1083 liegt. Ganz abgesehen von den Mehreiuftellnugen in den witternngsnuabhängigcn Bernsen sind also im vergangenen Jahre auch ganz erheb lich viel Arbeitskräfte neu den Austenberusen zugestrvmt, -te nun eine entsprechende größere Freisetzung zur Folge haben wüsten. Die Zunahme der Arbcitslosenzahlen im Winter ist also ein ganz natürlicher Vorgang, der sich im Wirtschafts leben immer wieder abspielen muß, und der vor allem auch beweist, daß das nationalsozialistische Deutschland, entgegen den immer wieder au» dem Ausland auftauchen- den Behauptungen, die Arbeitslosigkeit nicht aus dem Wcae künstlicher Beschäftigung beseitigt, sondern einzig und allein durch organische Wirischastsbelebung, die dann in den Sai- svnberufen ebenso organisch dem Wechsel unterworsen ist. Der 8aus- und Grundbesitz in der nationatsozialifüfAen Wirtschaft Man macht sich in der Oessentltchkrtt vielfach keine rich tige Vorstellung von der volkswirtschaftlichen Bedeutung de« tm HanSbrsitz sestgelegte» Kapitals. Vor dem Kriege ist in den bekannten Berechnungen de« VolkSvermögens der Wert de» städtischen Haus- nnd Grundbesitzes aus mehr als 100 Milliarden Goldmark veranschlagt-worben. Auch heute stellt der Hau«- und Grundbesitz eine gewaltige Kapitalsummr bar, obwohl er durch di« mörderische Steuer- und ZtnSpolittk de« marxistischen Snsiem« in seiner Sub stanz schwer bat leiden müssen. E« ist nnr zu einem Teile das Etgcnkapital der Hau«- und Grundbesitzer, da» hier seine Anlagen gesunden hat. Für die BolkSgesamthett von entscheidender Bedeutung ist daneben die Tatsache, daß Mil lionen deutscher BolkSacnoffrn al» Sparer an der wirt schaftlichen Sicherung des Hau«, und Grundbesitze» inter essiert sind. Die» gilt sowohl sür die Besitzer von Psand- bricsen. al» auch sür dteienigrn, die ihre Erlvarntste riner Iparkastr anvertrant baden, oder die später einmal An wärter ans eine Rente der RcichSoersicherung Nnd. Denn Sparkasten. Hypotbekenanstalten, BcrsicherunaSgefrllfchastrn und Träger der ReichSversichernng stellen bekanntlich einen erheblichen Teil ihres Vermögen« in Gestalt von Hypothe ken dem Hans- nnd Grundbesitz zur Verfügung. Ein wirt- schastltcher Niedergang de» Han« nnd Grundbesitze» mußte somit für die ganze Volkswirtschaft nnd sitr jeden einzelnen Volksgenossen unabsehbare Folgen haben. Somit ist der Hauv- und Grundbesitzer der größte Lparkapitalverwalter in Deutschland. Anvertraut»« Gut muß sorgsam behandelt werden. Nicht nnr zur Erhaltung de« Etgenkapitals, sondern auch de« anvertranten Kapitals, obliegt dem HauS- nnd Grundbesitzer deshalb die Pflicht der sorgsamen Wirtschaft. Konkret auSgedrttckt: Da« in den Häusern investierte Kapital muß vor dem Versal! geschützt werden. Deshalb wüsten die Häuser in brauchbarem Zu stande erhalten werden. Diese Wcrteerhaltung bedingt nun eine sehr erhebliche Tätigkeit de« Hau«- und Grundbesitze« aus dem Gebiet der laufenden Arbeitsbeschaffung. Auch hier haben viele von den geltenden Größenordnungen kein« rechte Vorstellung. Vor dem Kriege gab der deutsche HauS- uno Grundbesitz jährlich etwa IX Milliarden Gokdmark für HauSinstanbsetzungSarbeitrn aus. Al« die wirtschaftliche Drosselung durch da« marxistische System einsetzte, versielrn zahlreiche Häuser, weil kein Geld für Instandsetzungs arbeiten mehr da war. Die Regierung hat durch die groß- zttgige Aktion dr» Reiche» zur Förderung von HauSrepara- turen und WohnungSumbauten dafttr gesorgt, baß wenig- strn» die schlimmsten Versäumnisse de» Systems wieder aus geglichen werden konnten. Da» Ziel muß aber sein, daß ein wirtschaftlich gesunder Haus- und Grundbesitz in der Lag« ist, dies« gewaltig« Arbeitsbeschasfnng au» eigener wirtschaftlicher Kraft durchzusühren; denn davon gebt «in Strom der Wirtschaftsbelebnng an», der die gesamte Wirt schaft in dauernder Bewegung hält. Wenn der deutsche Haus- und Grundbesitz heute noch nicht in der Lage ist, die wirtschaftlichen Ausgaben voll zu erfüllen, die ihm in der nationalsozialistischen Wirtschaft gestellt werden müssen, dann tragen wir auch hier an den Sünden der Vergangenheit. Erst allmählich kann es gelin gen, dir wirtschaftliche Gesundung des Hans- und Grund besitze« dadurch herbeizusttkren, daß ein vernünftige» Ver hältnis zwischen Einnahmen nnd Ausgaben hergestellt wird. Da selbstverständlich der Mtetstand im allgemeinen — von besonder» gelagerten Ausnabmen abgesehen — nickt erhöbt werden kann, bleibt zur Wirdrrberstrllung einer rentablen Wirtschaft nur der Abbau der auf dem Hau»- und Grund besitz ruhenden Losten. Diese Entlastung aber kann nus Gründen der allgemei nen Steuer- und Wtrtlchgstsvolitik nicht so schnell vor sich geben, wie e« rein sachlich wünschenswert wäre. Abgesehen von der bevorstehenden -,'üprozcnttgcn Lenkung der HanS- zinSsteuer ist zunächst eine weitere Entlastung de« Han»- und Grundbesitzes nicht zu erwarten. Selbstverständlich wird dl« allgemeine wirtschaftliche Erholung auch dem Hau«- und Grundbesin inlosern zugute kommen, al» die Zahlungsfähigkeit der Mieter sich hebt und infolgedessen die Summe der uneintreibbaren Mietreste sich vermindert. Neben den Stenern spielen die Zinsen sür den Haus und Grundbesitz heute eine sebr schwerwiegende Nolle. Die Entwicklung hat dahin gesühr«, baß in der Regelung der ZinSfrage neue Wege gegangen werden. Die organische Gesundung der Wirtschaft durch die ArbettSbesckassunas- maßnalimen de« nationalsozialistischen Staate» und das wtedcrerwachte Vertrauen werben sich auch auf die Höbe des Zinsfüße« anSwirken. Andererseits läßt sich nicht leug nen, daß der beute noch übliche Durchschniitsztnssatz die wirtschaftliche Bewegungsfreiheit der Hausbesitzer meist in unerträglicher Weise einschnttrt. Dazu kommen erhebliche Mißstände auf dem Hypothekenmarkt, ans dem die heutige Praxi« der kurzfristigen Hnvoihrkenbegebung und -ver- längerung vielfach zu rein kapitalistischen Zwischrngewtn- nen ausgenntzt wird. E» liegt aber ans der Hand, daß wir zu einer Festigung der Wohnwirtschaft nnd damit auch zu einer Stabilisierung der Mieten nicht kommen iverden, bc- vor sich die Verhältnisse aus dem Realkrediimarkt nick» im Sinn« einer durchgängigen Herabsetzung der Zinslasten geklärt haben. Von den gewaltigen sozialen Aufgaben, die der Hau»- und Grundbesitz gerade im nationalsozialistischen Staat Kat, und die mit Recht in der letzten Zeit besonder» in den Vor dergrund getreten find, soll an dieser Sielt« im einzelnen nicht die Red« sein, wohl aber ist die Erkenntnis notwendig, daß nur «in wirtschaftlich in sich gefestigter Hau»- und Grundbesitz in der Vag« ist, die soziale« Pflichten in vollem Umfange zu erfüllen, die der nationalsozialistisch« Staat an ihn stellen muß. .Völkischer Beobachter" Nr. 18/ISSö. AW lWMkk MNWkllirstM M k. FkbkM X Pari». Anläßlich tzer Wiederkehr de» ti. Februar bat der nationale Verband der ehemaligen Krieg»teilneßmer lNRC> einen Ausruf erlassen, der am Mittwoch in allen Ortsgruppen der UNE- ver lesen werden wird. Der Verband erinnert daran, daß die ehemaligen Frontkämpfer vor einem Jahr auf die Straße gezogen seien, damit Frankreich in Ehre und Sau berkeit lebe. Pari» habe vor einem Jahr da» Erwachen der Frontgeneration begrüßt. Seitdem seien gewiß einige Ergebnisse erzielt worden. Ntan hab« dl« Politik der Zu geständnisse abgebremst, die so lange verfolgt worden sei, daß sie Frankreich bi» an die Grenze der Revolution nnd de» Krieges geführt habe. Die Gerichte hätten sich an die Arbeit gemacht, einige Parlamentarier seien verhaftet und schüchterne Reformen auf finanziellem Gebiet an- gedahnt worden. Da» sei aber unzureichend. Di« ehe maligen Frontkämpfer wollten tm Vertrauen in die Zu kunft den mvstischcn Glauben an da« nationale Schicksal Frankreichs wtederbeleben. Sie würden die Inhaber der Regierungsmacht zwingen, dem Lande die Wahlreform, die Staatsreform, die moralische, wirtschaftliche und soziale Reform zu gewähren, die «S leidenschaftlich wünsche. Ein gewalttätige» Vorgehen sei nicht geplant: wenigsten hofften di« ehemaligen Frontkämpfer, daß sie nicht ge zwungen werden würden, diese Haltung zu ändern. Der Aufruf schließt: „Bauern, die ihr trotz voller Speicher Vvm Zusammenbruch bedroht seid, Arbeiter, die ihr durch die Arbeitslosigkeit schwer heimgesucht seid, Franzosen, die ihr von Steuern bedrückt und wegen der drohenden Gefahren beunruhigt seid, ehemalige Front- kämvfer und Jugend, laßt euch sagen, daß der nationale Verband der ehemaligen Frontkämpfer eine in sich zu sammengeschlossene feste Macht und einen entschiedenen Gemeinschaftswillen darstellt, den nicht« zum Zurück weichen veranlassen kann. Auf in den Kampf zur Siche rung de« französischen Frieden« wie in den großen Tagen der Ovferbereitschast". Die Feuerkreuzler haben einen Aufruf an die Mauern anschlagen lassen, in dem e« heißt: „Wir werden weder den Politikern noch den Regierungen bienen. Die machtlosen imd unruhigen Gruppen, die losen Komitees und Parteien werden unsere unvergleichliche Kraft nicht mißbrauchen. Tie gegenwärtig« Regierung, die zwischen der roten Fahne und der Trikolore schwankt, Inflation und Verstaatlichung verursacht, wird un« nicht an ihrer Seite finden. Wir wollen mit Aästung den ersten Sieg der französischen Moral feiern". Der Verband der republikanischen Kriegs teilnehmer veröffentlicht eine Mitteilung, in der er die Mitglieder auffordert, sich für Gcgenkundgebungen bereit zu halten, wenn Männer des 6. Februar sich zu neuen Herausforderungen verleiten lassen sollten. Ein« Abordnung der radikals o»ialistisch«n Fraktion bat den Ministerpräsidenten, dem Pension»- Minister mit der Vertretung der Regierung bei der Ge dächtnisfeier in der Notredame-Kathedrale für den 8. Februar zu beauftragen. Flandin lehnte die- mit den, Hinweis ab, daß« bereit» vom Ministerrat hierfür ersehen worden sei.
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