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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.01.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070126020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907012602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907012602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-01
- Tag1907-01-26
- Monat1907-01
- Jahr1907
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DezuaS-Prer- ttr Letp»^ ,»d vor«««: 5» der d*«^» Ezpediti,» »der der,» *»4gob«siellra ab» geholt »»a«ucv. Slu-gad» L (l «al tSgUch) 7v M, «»»gab» - iL mal rLgllcd) SV bei fiastellaag tu« va»» «»»gäbe SO M., Antgabe S » Marl. Druck, »nie« an-- württge, «»»gab,Nelle» and durch dir Poll bezogen <1 mal täglichUnnrrdald Deutschland« monatlich 1 Maik, iür Ornerreich»Ungarn 5 L 45 d oierteljSdrlich. di» übrige» Mader laa« sZeitungevket-liVe. Diese Nummer lost« aaf -44 Oß L allen Bahabdie» uad bet III kl(l den Zeitung».Brrkülliern i * Arbattr»» gab VrprdUtao, Jahanaibgati« relepho» Nr. 153, Nr. 222. Nr. I I73. Berliner Nr»attt,n»-Vure«ll: VerUa K^V. ?, Prinz ttouis Ferdinaad» ktrage t. Drlevbou l. Nr. VL7L. « Abend-AuSgabe 8. KiMM TagMM Handelszeitung. Amtsblatt des Nates und des Natizeiamtes der Ltadt Leipzig. An^eiaen.PreiS die «gei-alt,ne Oeruzeu» Mr »«Mp» Inserat» aas Leipzig and llmgebatta Sv If, Aamiltea-^ WohuaaqS-». Glellea-Vazetae«, sölvi« An» »nd Ver kä al« St) PI, siaaagiell« vnzeigia SO BI, für Iu'erate von aulwürt» SO Bk. vieklamen 75 Bi, ouSwörts l Mari. Beilag». grdüdr 4 Mark». Lausens »zki. Postgebühr. wefchäst4a»zeigru an broorzugtrr Stell» im Piels» erhöht Rabon nach Larii. FürAnlnale vom lu-Iand« be'onderer Darif. Änzetgen-Aanadme. Au-uftu«pl«tz 8, »et lümtlichrn Filialen ». allr»Aaaonr»a. Lrvedtttonea der Za- und «a«>an»»4. ür dal Lrichrinrn an beiiimmtrn Lagen u. lützen wird keine Garantie übrraommea. vaapr-Ftttalr Berlin: TarlDuncker, tzerzat.Bayr.Hofb»chha adlg, Lützownrage IO «Telephon VI, Nr. 4SOS). idilial-(?rveSition. Dresden,Marienstr.34. Nr. 28 Sonnabend 26 Zanuar 1W7. 2ur lZelcbrtagttvZbl. Vtsherkger Wahlergebnis im Vergleich mit -em vsm 1b. Auni ^YO5. und Wlltsckastl. Bereinig. 1VIÄ bet der Haupi- rvaht crwLhli >vc>7 bei der Haar»- rvatzi ivvi kamen in die Liickww IVV7 iommen in d e Tiicdwal) wn wurden la Lrirdwivl fterogh.r Antisemitcn^) 8 14 10 9 Bayer. Bauccnb. 2 — I 1 I Bund d. ^.'andw. I — 5 2 2 Däne 1 I — — —— Deuiicke Neich-p. 7 9 15 17 12 Deut ck> Boit-p. L 8 9 6 Eii.-Lotkr. 7 7 4 »r 3 Freii. Beninigg. Fre>>. Bolkep. — 1 12 16 1<i 5 24 38 LI Äonicr^aiivr LI 44 34 3<> LO NalionaUidrrole 0 17 63 67 43 Polen 14 18 N 6 To-ialdemokiatcn 56 L9 118 99 25 Welsen —- —— 3 7 Keniiom 88 ' 82 3.) 8t 12 Wildkonscrvattor L 1 ü — 5 Wildlideraie — 2 4 3 2 E nscktz'e? sich Tcnlsch sozial, Resoimrartei, Tt>risilich-saziol Es fehlen nur noch ö Wahlkreise von 387. Sszial-emskratiscl'e Gewinne und Vertn'ke. Im rrst»n Wahlgang 1903 eroberte die Sosialsemokiatie folgende 56 Watiltreije. Tas Sckickial dle'er Wadlkreijr war am 25. Iauuar 1907: Alte ab arg Stichwahl zw. Soz. u. ReichSp. Alrona Zozialv.mosiat. Anuavrrg i. Sa. Siickwalt -w. Soz. und Nallib. LichrrSleben Losialdeuiokrat. Auerdack Siichioavl zw. Soz. und Natlib. Berlin I! Soziaidemotiat. Brrvn III Soziaidemakrat. Bkil « IV Sozwib. iiivkrak. Berlin V Lozmideinokrak. Verl,» VI So-galveinokrat. Bransenvvrz Ltickwaki zw. Soz. und Natlib. Biaunf i wetz Wirocl a tlicke Bereinigung. Brr^iai, West säirisinnige BollS.arte:. Bremen Slickw. zw slieis. Bollsp. u. ?o:. Etxmintz Loziaidemo'rat. Daimüadt Ltickwalli zw. Soz. und Natlib. Düdeia Stichwahl zw. Soz. und Nailid. Dr»ev»n-Land Soz-albemokrat. Diesvrn r. v. E. rogaldemolrat. Dres en l. d. E. Stichwahl zw. Soz. und Natlib. Elberteid Ltickwadl zw. Soz. und Reichsv. Äiaackau Sozialdemokrat. igiocha Parteilos grw HaU» Freisinnige Volkspartei. Da, Lchlckial dieser Wahlkreise war am 25. Januar 1907: '.WMuUtg t Hamburg ll Hamburg lU Hannover Kiel Lttozig-Land Löban in Sa. Lübeck Marienberg i. S. v.eißen Miitweida Müii i en Naumburg Niederbarnim Nürnbeig Pinneberg Pirna Plauen i. B. Nandow Rickenbach i. Schl. Neuß ä. L. Neuß f. L Rostock Sckwar burg-Rudolstadt Solingen Sonneberg Stollarrg i. S- Stuitgart Teltow Waldcnburg Ziitan iwickau Neu gewonnen hat die Soz aldemolratie augcni'cheinlich nur Mülhausen i. Elf. Im ersten Wahlgang 1903 »robeite d'e Sotialdemolrutie iolgenve Wahlkreise: -onal.eino.rai. Sockalveinoirat. Sonaldemolrat. Sosialdemokrot. Soziatvemokiat. S izialveinokrat. Naiiouallideral. Sozialdemokrat. Reioimvaltei. Stia wadl zw. Soz. und Resp. Sozialdemokrat. So latvemokra». .rrevinnige Volkspartei. So ialdemolrat. Sozialdemokrat. Nationatliberal ung'wiß. Wiriickaitl. Bereinigung. Liilwchl zw. Soz. u. Volksp. Siitlwant zw. Soz. u. Kons Stichwahl zw. Soz. u. Zentrum. Nationatliberal. Nationatliberal. Stick vadl zw. Soz. n. Natlib. N 'tional!>bera- Toz-alvemokrat. Nock ungewiß. Sozialdeniokrat. To, aliemotiat. Soiatdeinotrat. Sozialremo rcn. Slit wavl -,w. Soz. u. Bo k:p. Sozialdemokrat. Einzelne». Tie Wahlen in Württemberg. Ein Privattelegramm auS Stuttgart meldet uns: Die So-.ia!ocmolratie verlor in Württemberg drei Wablkreise: Eßlingen, Boeklingen, Gocpoingen. Nur Stuttgart v.'imockten sie im ersten Wahlgange zu behaupten Das »Zentrum bat seinen bis- kennen Besitz Wieder. Bei den sieben Stichwahlen in Württemberg sind beteiligt: 6 Bol sparteiler. 4 Bancrii- bündler» 2 »Zentrum, l Sosialoemotrai und Friedrich Nau mann als Kandidat der freisinnigen Bereinigung. Bon allen Aantibenen vgs aest?- -n Wablgaugs außeibald Stutt gart erb'ell Erzderger zB.oeracu- cis bög> le Sr m iienzakl Mit 20 083. Ans Bayern meldet uns rin Münchener Plivaite'.e- gramm: Selbst München 2, Bollmars angeblich sichere Domäne, ist iniolge deS enormen A,.wachsens der l bcralen Stimmen becrobr. In ganz Bayern zeigt sich eine starte Zunahme der liberalen Siimmcn. Als interessante Resultate seien noch genannt: Malkewiy (Kons.) rst in Eolberg gegen Dr. Barth wieder j gewählt. Gcrlack und Naumann kommen in die Stich» Feuilleton. L, Ist rum Lrsioun«», «le «eit cker ge uocke Nenscheaverfluncl rcircht. Ls ist such hier, wie im i-eden: cker gemeine siüeasch geht hin, «ohin cker Vor nehme mit sechsen fühlt. ' kimie.idery. Der gezvvhnliche gesuncke sLenscheuverstsnck ist en schlechter Rechter, rodslck es sich um grope Dinge hsockelt. Lene» Kenan. Ich hsde mich emsig bemüht, risr Dun cker Menschen «eckcr ru belachen, noch ru deiveincn, such nicht «z ru versbschrl'ea, sonckera er ru begreifen. Spinor». Ulcht slleia cks» Tlngeboroe, sonckera such ckss Lr- «oldenr Ist cker ckea>ch. Soetd«. Di» n»«»n Verösfentlichnngen -er Deutschen Sü-p»larexpevitisn. Das mächtige Werk, bas die Ergebnisse der deutschen Südpolarerpeditwn von den Jahren 1'0» dis 1903 aus- nehmen soll und einen ganzen Stad von Gelehrten und Hilfsarbeitern bis zum Jahre I9l2 in Anspruch nehmen wird, har während der letzten Monate bedeutende Korlschritte gemacht, so daß jetzt schon acht zum Teil umfangreiche Hefte auS den verschiedenen Abteilungen erschienen sind, szür d e Monographie der festen Erdoberfläche ist das erste Heft res zweiten Bandes, das den von der Expedition entdecken un> eingehend erforschten Gaußberg betrifft, von dewnderer Wichtigkeit, auch zeigt es zum ersten Male, in wie muster gültiger und wahrhaft künstlerischer Bollkommenbeil die Ausstattung deS Werke» mit Karten und nach Photographien angefertigten Tafeln anaelegt ist. Die photooräphlsche t Bilder, wie sie dem Ganyoergheft und dann auch oem zul tzt erschienenen ersten Abschnitt des botanischen Bandes der- gegebrn sind, gehören wohl zu dem schönsten, wa« an wiss n- schaftlichon Veröffentlichungen bikh.r geboten worden ist. Die von Dr. Groll nach Aufnahmen von Drygtlssl und Gcuerta entworfene Karte zeigt, welche Fülle von geozra- phi'chen Einzeldeodachtungen sich in einem solch'» Bilde bei genügend arosiem Mahstab unterbringen lägt. Man erkennt darauf nicht nur die Hödenverhältnisse aus? aenaueste bis zu Unterschieden von 10 Metern, sondern überschaut auch nut einem Blick die Stellung der merkwürdigen Bergkuppc zu der unendlichen Dicke de» stsidpolaren Inlandeises, man sieht, an welchen Stellen das Gestein sich von EiS und Schnee frei -Lit; mau erkennt die Grenze zwischen den taub geborenen Eismosse» »ad denen de» Meer eise»; mau nimmt die einzelnen Moränen wahr, die das ström.nde Eis auf geschüttet hat und tut sogar einen Einb ick in die Ströml nr des Eises selbst und in die Wirkungen, d-e dadurch auSzeudt werden. Tie ersten Abschnitte de? Texies lehren, w.e eine 'o eingehende Aufnahme mit den heutigen zuverlässig n Feininstrnmenten der Wissenicha't zustande kommt. D:nn schildert Professor v. Trygalski die Eig nI-riten des G utz- bergcs selbst und seiner Umgebung. An mehr als einer Hinsicht hat sich diese nicht ganz 400 Meter Hobe Kuppe als ein merkwürdiger Gegenstand aeogiaohischer Untersuchung erwiesen. Er liegt gerade am nörhlichen Rinde der von Südpol her alles verhüllenden Inlandeisdecke, so oatz er mit seinem Gipfel über diese hinausrazt und mit seinem Nordfuh gerade ans Meer grenzt. Seine dunkeln Geste: s- massen vulkanischer Entstehung bilden gleichsam eine An ziehung für die Wärmestrahlen, indem in seiner Nuchkar- schast das Eis stärker abschmilzt als must. Immerhin fg! auch der Berg trotz seiner geringen Hake eme eigene B r> ei'ung, die sich deutlich von der Inlankeiswa >e unterscheiden lägt. An dieser Stelle ist eS auch möglich gewesen, Bem.iie daiür zu sammeln, dasi sich daS gewal:ae Z-nlandeis in einem langsamen, aber doch dauernden Nuckiang beendet. Die Eisbildungen auf dem Berae selbst si ch jünger als "a^ Inlandeis, das 'rüber die ganze Kuppe überdeckt batt'. Noch schärfere Kennzeichen für die wichtige Tatsache, dah das In landeis seit yeranmer Zeit wenigstens in die'e-n Teil d S Südnolargebietes im Rückzug begriffen ist, bat die Er forschung der Moränen deS Gausiberg s geliefert die neben Gesteinstrümmern deS Berges selbst bis zum Zipfel hinauf auch erratische Blöcke fernerer Herkunft enthalten. Trv- galski hat sogar Nachweisen können, das, in dem Rückzug des Inlandeises drei Pausen einaetreten sind. An den Moränen loht sich ferner erkennen, das, sie durch eine dar'zontale B - wegung des Eises vom Südpol her gebildet worben sind, wie denn das Inlandeis »uch deute noch in die'er Richtung strömt. Von allgemeinerer Wichtigkeit ist noch die hier ein wandfrei beobachtete Tatsache, dasi dis E S an ei-«m Hindernis, wie es in diesem s^all d r Gausiberg darstrllte, auch auswärts strömen, also das in idm enthaltene Material an Gesteinsbrnchstiicken bergauf transportieren kann. Eigen tümlich sind die Formen des Gausiberges insofern, als sich eine Abstufung der Gehänge in fünf Höhenlagen erkennen läht. Diese Stufenhilduna erklärt Drvo'lski einmal auS der ursprünglichen Verteilung der Lavaströme, die d n Ganstberg zusammensetzen, sodann ab-'r an? d'n Wi'k 'ng n des strömenden Eikes auf die Oberfläche deS festen Gest in', während Professor Pblsivvi, der Geo'ogc der Expedit o >, ibre Entstebuna hauptsächlich durch die verschieden st rke Wirkung der Verwitterung über un> i'N'er d m Elte zu b'- aründcn sucht. Das allgemeinste Interest- dürst» die E'- örterung der fdraae finden, wie lange wobl schon in dieser Gegend deS SubvosargrbieteS eine Ei-zeit besteht. tted r ihr Aster lasten sich zwar keine bestimmten Angaben micken, iedoch ist anznmebmen, dasi schon eine lang« sZeit v'rstrich'N ist. seit doS Ei« sich vom Gouhbera cumick^nzsthen b go-nen lmt. Früher ist die Eisdecke jedenfalls mindesten? um lo viel mächtiger gewesen, dah der ganze Dery davon über strömt war. Dadurch mnsist auch aus den St-nd des Wei'- meer^ ein Einfluß auSgeübt werden, indem die ungeheurca wabl. Bassermana ist in seinem neuen Wahlkreise ge wählt unk FuSangrl ging seine- Manvates vurck einen von se ner eigenen Partei (Zentrum) aujgesteUlea Kanvioaten ichiankweg verlustig. Eine Ovation für -en Reichskanzler unS seine Antvert. Um Mitterngcht ftlvmie eine zaklreiche B olksmenge, auS medreren tausenv Perivnen bestekenv, vor VaS bereiis geschlossene Gitterior des R ei cks ka n z lerp a tais. Di« von ver Menge gelungenen parriotiichen Liever wurven nur unieibrochen rurck jubelnv« Hurras und Hochs aus Bülow Ais Viele Ovationen anvauerten und sich lortgeseyi verstärkten, crsckien der NeichStanzler im Borbofe. Ais er in die Nike deS Äiticrs trat, wurve er inil juveinven Zuiuten begrüsit, die eist ocrsiummien, als der NechStauzier sich awcbictle, das Wort zu ergreifen. Unter lgiNlo'er Si'lle begann er: „Ich danke Ibnen sür die freunvlicbe Begrüßung (Bravo', vor allem aber sür die naiionale Gesinnung, v'.e Sie hierher uelührt Kak. (Siürm scher Beifall, Ruf: Sr- lennuin). Mein großer Aintevorgänger, vor rem wir alle vis in Ebrfurckt neigen Bravo), sagte vor Kalo 40 Jak- ren: , Setzen wir nur da» deutsche Bolk in den Satlet, reiten wird es >chon können." (Wierer- kolter Jubel, zusi m lience Rufe.) Ick boffe und glaube, ras reuocke Bolt hat heute gezeigr, daß es noch reiten tann lstüimich.r Beilall), unv wenn bei den Stich- waklen jeoer seine Schuldigkeit lut, so wiro die aanze Wett erkennen, daß daS teutlche Bolk fest im Salict sitzt unv alles n i ev r rreit et. Was lich leincr Wvylsabrl unt seiner Größe in ven Weg stellt (minulenlang anhalicndcr B.iiaU, Rus: Silentmm, Silentium!). Unv nun, meine Herren, bitte ick Sie, mit mir einzuliimmcu in den Rui: „Die Nation, das deulsche Bolk, bock, Kock, lock!" (Liürmiicker Jubel; Gelang: „Dcutickland, Deutschland über alles*.) Nach rem Berklingen deS Liedes wiederbolten sich die Ovationen, solange der Reichskanzler noch sichtbar war. Als sick der isinst zurückzog, zerstreu« sich dir Menge in der größien O r i», g unter dem Aki'ii gen pattioti cher Lieder. Sie bewerte sich zum Schlosse. An der Sckloßb'ücke stellt« sich ihr ein starte- Polizeiaufgebot entgegen, welches den Adrua ver Menge verlangte. Diese machte vor o<m Kron- kr>n:enpsta's Hast, „He i D r im Si>.«» rani* nngrnv, wobei die Kronpriu zet» in am ^en'ier erschien uuv sich rankend verneigte. Weiter wird gemeldet, daß, während die Polizei sich bemühte, die Menge vom Reichokansteixalais zuiückzudalten, ein Hoswagen mst vem Prinzen Eilet Frieorich erschien. Kaum batte ri' Menge ten Prinzen erkannt, so brachen rie palriotrsche» Kundgeb uugen mit elementarer Gewalt tos. Eismaisen am Südpol das Wasser anzcgen, so daß in der Antarktis der Meeresspiegel sich hob und dafür im tropischen Gebiet niedriger stand als beute. Wahrscheinlich ist der Rückzug des Inlandeises im Südpolargebiet ungefähr gleich zeitig erfolgt wie der des Inlandeises, das im hohen Norden Grönland bedeckt. An diese Darstellung schließt sich die geologische Beschrei bung durch Prosestor Philippi. T«r Berg sl tli sich da ci s ein isolierter B.rsaltkegel. Das Gestein ist eine durste Lava, der ähnlich, die der Bestw in seiner neueren Er ivklo 8- tät'gkcit anssthf'i. Wahrscheinlich war diese Lava des "'antz- bcrges heim Ausbruch sehr strengslüssig, und Asche sch int nur wenig auSreworfen zu sein. Nach Beendigung d r Eruption folgte nach eine sZeit der Solfataren, d e an '-em Vorkommen von Schwefel erkennbar ist. Durch cinm Bci- aleick mit oen Bcrhältnisien aus d u stergueleuiu'ctn ist ?u schließen, daß der AuSbruch des Ga.chb.rgez wc hrsch inlich am Ende der Tertiärperiode de' Erdgeschichte erfolgt ist. Tie Verwitterung der errati'chen Blöcke auf dem Gaußbeige erinnert an die Erscheinunaen. die in Wüsten zu beobachten sind. Spätere Eruptionen scheinen 'm Ganßb rge nicht stotsae'unden zu haben, da nirgends Moränen von vulka nischer Lava durchbrochen worden sind, wehrend an anderen Stellen Beweise dafür gefund n sind, daß die duckant'cbe Tätigkeit am Rande antarktischen kfk'tlande?. nn> zwar an der KiE'e g-^en den Indischen und Atl'-nt'schkn ssdz-an, noch bis in d'e süngste Ieit hinein eine Iortsekuug gesund n hat. Rach früheren Untersuchungen ist unter den jung vulkanischen Gesteinen des Südvola'aebi'tes e ne va .ifis! « und eine atlantische Gruppe unierscki den worden: der Gaußdcra gehört wahrscheinlich zu der letz'eren — Die ein gehende Beschreibung der vulkanischen Gesteine des Ga ch- berae? hat Dr. Rheinisch sLeipzm) besvigt. In diesem Ab schnitt werden nacheinander der Leucstbasalt, die mag matischen Einschiebungen, die -'re uden Einschlüsse in der Lava und d'e spärlichen, durch A chenauswürfe entstandenen Tufie behandelt. Ierner ist der erste Teil de? Abschnitt s über die erd magnetischen Beobachtungen der Ervedition erschienen, vie allein 'wei große Bände füllen werden. In dem vorliegenden Heil beschreibt Dr. Luyken da? au» den Kerguelen für die Dauer der Ervedition geschaffene Gebäude zur Bevbachtuni der magnetischen Variationen mit seinen Einrichtungen und Instrumenten. Diese woanetiichen Studien basten den doppelten Kwcck, einmal als Basis für die magnetischen Beobachtungen der in der Antarktis selbst tätigen Hauvt- ervedition in dienen, und zweiten' ein Bindeglied in der internationalen Kette von maane'ißchen Studien zu bilden, die gstjckneitig durch daS Lusa'nwenwirkgn einer größeren Labl von Unternehmungen geschaffen worben war. Die Wahl be-' Platzes ertvie? sich al-' günstig, namentlich wegen deS verhältnismäßig einfachen Verlaufes der magnetischen Erscheim'ma-n. so baß nickt nur sickere absolute Werte er wartet, sondern auch Eiaenbeiten im Ver'auf bi-s r Er- kckeinumgen leick'er erkannt werden konnten. Auß-rdem hatten auf den Kerguelen sckon lrüher magnetische Veod- acktungon stattgefunden, die ersten durch Jam--- Eo-k enr keiner zweiten und dritten Weltreise in den Jahren 1773 und 1776. Die Schilderung Luyken- eröffnet «inen Einblick in Illi. Jahrgang. vss Neueste vom Tagr. (Dt» nocki Schloß der Redaktion eiagegangc;e» Depcschea strkcn auk der 3. Seit» des Hauplblatte».^ Tic Posc> er strzbischoksfrage. Wie vie „N^u: politisch« Evliejpondcnz* vou vertiautN - würviger Seite ersäktt, soll cs in ver Absickt Maßgaben: > Kreise liegen, die Zustimmung keinem ver seitens ve-- Do kapiIolS vorgescklagen n .zLandiralcn ür den Erzli'cko .: von Posen unv Gne'en zu er'e leii Es soll viclmc^r ve. Plan bestehen, den Errbisckoistukl von Polen unr Gneien, ter im Jahre I82l v^einigt wurde, wi der zu leiten, so daß es in Zutuns' einen Erzkischozstult von Posen und einen solcken von Gnisen geben würde. Eine verartige Teilunz würde zweitellos den Beifall aller national Gesinnten, auch in der Provinz Posen, finden. Damit würve auch der Titel „FürsiprimaS von Polen" end gültig verickwinden, ter eine faktische Berechtigung nicht mehr bat unv nur nock eine bisiorische Reminiszenz darsiellt. Da es ke n Polen als solches mehr gibt, würde es nur eine togiscke Konsequenz sein, wenn auch der Titel eine- Fürst» primaS von Polen definitiv verichwände. Statistisch sei hierzu angeführt, daß die Diözese Posen 528 tatkolische Geistliche bei 929 000 Seelen umfaßt, Ine D»ö,ese Griesen ragegen 254 katbostsche Geistliche bei 433 187 Seelen, di« Diözese Gneseu also nur halb s" groß ist, wie die Dwzese Posen. Tie vraunschwciger Frage. Der Meinungsaustausch unter den Bundesregierungen über den Schritt Braun'ckweigS beim BundeSral ergab an geblich, wie uns ein Berliner Privattelegramm meldet, die Uebciemstlmmung der großen Mebrzabl der Bundesregierungen m>t dem Slanlpanki Preußen-, so daß die Wahl erues neuea Regeolen ersorderstch sei. Mr. Lw ttenhaw. Die Meldung von einer Demission des Gouverneur» vou Jamaika wirv oifiziell weder in Abrede gestellt, noch be stätigt. Man erklärt, daß dcr Depeschenwechscl zwischen dem auswärtigen Amt und dem Gouverneur sortcaure. — Wie auS New Hork gemeldet wird, ist nach unanfecklbaren amt lichen Benchlen die erfolgte Landung der amerikanische« Marineiruppen ans ausdrückliches Eriucken der britische», durch die Revolte der Znchihauöiniassen schwer bedrohten Behörden ersolg'. Die geplant geweienen amerikanische» Hiisv xpcdii'onen untellke beu setzt, uns zwar iusolge der Berichie der Augenzeugen über inhumane Behandlung der Fremden. Amtlich gilt dcr Zwischenfall als abgeschlossen. Brimchruiii, Sc» äjtcrrrichischcn ArtiUcrte. Unser Prag er Korrespondent schreibt unS: Das „Pilsner Tageblatt" bringt die ihm auS verläßlicher Quelle zugelommene Nack ickt, daß lür 3 südliche Korps 13 Maschinengewehr- abieiluugen zu je 2 Malchineiigeweyreu ausgestellt werde», ferner sollen 5 Haubitzendivisioncn für Belagerungen Mit lä Zentimelergeschützen «rrichkck werden. Diese L Dwisioueu die große Sorgsamkeit, mit der mnsneti'che Bcobachtungcu ausgeführt und schon langer 5>aud vorbereitet werden müssen. Die Instrumente der Station waren nicht nur mlt ganz besonderer Vorsicht entwarfen und aus<gefübrl, sondern schon vor Antritt dcr Reise längere Zeil im Observatar.um in Potsdam geprüsl worden. Die AnIa.'e des SlattoiiSaeoäudes auf brn Kerguelen erforderte mit Rücksicht auf daZ rau'e Klima, vor dem die empfindlichen Instrumente zu schützen waren, ganz eigene Vorsichtsmaßregeln. Mußt - doch bi? Tem peratur des Innrnraumes selbst im härtesten Winrer stets o»f einer glcicksea 5döhe von ettzm I9'/-> Grad erhalten ''ieibtn. waS durch Heizung und einen wirksamen Wurm'schutz er reicht werdou mußte Sobald sich der Einfluß einer Tew- peraturändernng zeigte, ertönte ul^balo ein tlektrjfch.r Wecker, der die Aufmerksamkeit d.'s Beobachters und feinen Eingriff erzwang. Selbstverständlich wcrsen auch die feine., und komplizierten Insirumente >r die maguctiscke Be.'o achtting aufs genaueste üeschri-'c . Die *entfcl>'e O; crttferison en -s»». sV o n uilserrm Londoner K o r r e s p o n d e n i e ri l Seit Händels siamp'c:, um lttuc italieni we Lorr eigentlich die deuljchen L,-crn2irektoren in London alle ^cncu Glück gehabt. Es ist niemolS zu einem bleibenden finan ziellen Erfolge gekommen, w i ocr sie dauerns,. ^rist.-n-.siiE reit einer deutschen äko inkübne begründe: buirc. ^>-ld': Hans lll'ichtcrs .L,riun:oK.', sic er mit de: Ein-u!:.ina !Lag- ners in London erriclie. vcnnochten daran iuckn-s u änderl, Tie Gründe sind mannigfach. Niemand wird lagen, seE unter der alten Queen ein augusteisch Aller blühte — zu ?,eiten deS Prinrgemttils war es einigermaßen anders. Uns wie dcr Hoß 'o sie Gesellichan. in Enalane weit mehr, a!<^> in irgend einem anseren Lande, Was m.r ein Overnidcater nennen, beißt in England eine „Inri'ck"- Bühne", ein rechr dunkler Begriff, an dem nur das eine '!ar ist, die Tendenz nach einer icntimentalen, im besten Falle vielleicht oolksiüm- licken Musik. Lvnicki im deuttckeu Sinne ist der Engländer nicht. Bej 'einen Lebzeiten hat Weber in England Triumphe aeieiert, aber mit der „Eurvantbe", seiner wenigst ooikstüm» lichcn ».per: zum „Freischütz" Kat das englische Publikum heute noch kein Verständnis. Momrt wird io au» wie gar nicht gespielt. Lorping ist eine lcrra incoqnita und so soN. Beetbooens „Fidelio" Hal vor acht Jahren in Eooentgarben den größten Enthusiasmus bcrvorgerusen. aber vor einem Publikum von „Intellektuellen", und seitdem hört man ihn praktisch nur im Konzertsaal Ein großes deutsches Publi kum nach Eooentgarben zu rieben, ist wohl überhaupt unmög lich. Dazu ist der Gciell'ckastSkreis dort zu üvpig, sind dre Preise zu hoch und die deutsche Einwohnerschaft London», wenn auch wohlhabend w doch n'-*'' reich genua. Ilnb nun trotzdem dieser außerordentlich« Erfolg der diesjährigen b«ut. schen ^Ver! Ein Ersolg zwi'cken Weihnachten und Paria» mentserösfnung, olio ebc eigentlich die Gesellschast-iaison be gonnen hat. Ter Gründe sind allerlei Während die früheren unbe kannten Unternehmer die Sajion den ganzen Winter hin- durchschleppren. bat das Syndikat deß Herrn Frank Rendk«, ernes bekannt.-n Mu'iknnternehmerS, sich sehr weißlich crur eine vierwöchige Stagione beschränkt, für bi« daß Publikum da ist. Wäbr»nb ttüher dt« Vpr«U«u«r d«m grä^«u ß-ütU»
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