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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.02.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070201020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907020102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907020102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-02
- Tag1907-02-01
- Monat1907-02
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* Ein Pslaktcr aus den Mund. Ta? unter der Redaktion crier ttadeuensüflrer erscheinende Blutt „Nvwl", das kürz- gii mikgeteilteii Enkhüllupgen über Beeinflussungen der .-vlitii Skolvpi'i? durch reaktionäre AdrlS- und ^>rund- aeslNerverdöude brachte, ist behördlich unterdrückt worden!! tamü wird die Nachricht nicht unwahr! * 2z» Odessa drangen 20 bewaffnete Männer in eine Truckerei ein, banden fäuuliche Arbeiter, bemächtigten sich der Tuben und druckten mehrere tausend Exemplare eines Aufrufs an die Seeleute. Dann luden sw die An'rusc in Droschken und fuhren cilcndö fort. * Die serbischen Handelsverträge. Die Regierung brachte :u der Skupjchlina die Gesetzesvorlage über die mit Frank' reich. Italien und Rumänien abgeschlossenen Handeis- oerträge ein. * Aus Rumänien. In der Sitzung der rumä:i11chen Kammer legte der Kriegsminister Mano einen Gesetzentwurf .cher die Errichtung vierter Bataillone bei den Infanterie regimentern vor. Die Kammer nahm den Gesetzentwurf riber die Organisation der Handelsmarine an. * Amerikanische Finanzen. Die Regierungseinnaflmen im Monat Januar betrugen 55 237 497 Dollars, die Aus gaben 47 830 000 Dollars. Lokales uns vermischtes. Wetterbericht Se- kgl. sächs meteor. Institut» zn Dresden. Voraussage für den 2. Februar. Mäßige nördliche Winde, veränderliche Bewölkung, zunächst noch 'Niederschläge, langsam nachlassend, Froslwetler. T) Bon der Universität. Das Kgl. Ministerium des Kni- :us und öffentlichen Unterrichts hat den außerordentlichen Droressor und Assistenten am Zoologischen Institut der Uni versität Leipzig Tr. pdil. Woitercck für den Monat Juli dieses Jahres zur Beendigung der Vorarbeiten an der Bio- .egischen Station zu Lunz in Niederösterreich beurlaubt..— sterner hat dasselbe Ministerium dem Unioersitätsmusik- direktor Proirssor Heinrich Zöllner für den 31. Januar 1907 die erbetene Entlassung aus seinem Amte erteilt. * Aus dem Juucrn Afrikas zurückgekchrl ist gestern der Direktor des Leipziger Museums für Völker kunde, Professor der Ethnographie an der Leipziger Uni versität, Tr. phil. Karl Weule. Vom Reichskolonialamt war ihm im Frühjahr 1906 die Leitung und Durchführung einer ethnographischen Expedition zu den Völkern in der weiteren Umgebung des Manyara- und des Cyassi-Sces in L e u t s ch - Ost a f r l k a angctragen worden. Auf sein Ansuchen ist dann Professor Tr. Weule beurlaubt worden und es wurde ihm weiter, da die Forschungsreise einen er heblichen Nutzen für die Sammlungen unseres Völker museums versprach, ein namhafter Beitrag aus städtischen Mitteln gewährt. Mit Tauschartikeln, sowie den nötigen wissenschaftlichen Instrumenten uiw. reich ausgestattet, hat Professor Tr. Weule darauf d-e Reife an getreten, von der er nun nach neunmonatiger Abwesenheit iurückgekebrt ist. — Ueber die Reise selbst können wir heule schon vorläufig folgendes Mitteilen: Mitte Juni traf Pro fessor Tr. Weule in Dar es Salam ein: sodann begab er sich nach Lindi, wo er Ausnahmen machte, Photo- wie kinematographisch, Teile phonographisch ststlegte und auch ethnographiscki sammelte. Am 11. Juli marschierte er von letzterem Orte ad und kam, die große Barrabarra über Ruaja, Mrua, Mlama, Njangao, Hatlia, Tichekantje, Nau- mro. Tschikukwe beibehaltend, am 17. Juli in Massassi an. Tort verblieb er zwei Wochen, um nach freiem Belieben arbeiten zu können. Am 31. Juli verließ er Massassi und marschierte zunächst zum Häuptling Nakaam in Mwiti, van da nach etlichen Taaen durch menschenleere, eintönige Baum- arassieppen über Mkululu zum berühmten Wajao-Häupt- ling Matola in Tschinguluaulu. Tort verblieb er bis zum 25. August. Da er um diese Zeit von einem hitzigen Fieber heimgesucht wurde, begab er sich zunächst an die Uier und auf die Inseln des nahen Rowuma, um dort Erholung zu suchen. Dann trat er die Reise nach Akundoude an. Es galt hier unter anderem über eines der intcressaniesten, aber auch am schwierigsten zu erschließenden Forschungs gebiete, die Pubcrtätsseiern des weiblichen Geschlechts, Auf schluß zu erlangen. Es gelang ihm, über die entsprechenden, in ihrer Kompliziertheit und . Natürlichkeit" wahrhaft aben teuerlichen Vorgänge bei den Wajao und Wakonde im Lause der Zeit, wenn auch nach vielen Versuchen, großen Opfern an Zeit und Aufwendung großer „Honorare" zum Ziele zu gelangen. Von Akund"nde marschierte Prof. Tr. Weule über Tschingulugulu und Tichauru direkt nach Newala auf dem Mokondcvlatcau. Namentlich durch Mithilfe des Nor wegers Knudlen, der unbegrenztes Vertrauen bei den Eingeborenen besaß, konnte er hier eine Fülle von Studien vornehmen. Sie betrafen namentlich Sprachaufnahmen. In den dichtesten Menschenhausen stand der Reisende stunden lang, Lieder, Gesänge und Tänze ausnehmend und inter linear übersetzend. Außerdem sammelte er alles, was über haupt sammclnswert war. In der zweiten Oktoberwoche marschierte Professor Tr. Weule von Newala über Mahuta nach Utschistchira zu d->m kleinen Volksstamm der Wangoni Diese Slammesgcnossen unserer gefährlichen Gegner am oberen Rowuma-Nyassa haben, wie die Forschungen der Reisenden ergaben, sprachlich gar nichts mit den ersteren ge mein. 'andern iprechen ein dem Kimucra verwandtes Idiom. Im übrigen und ihre Bestehungen zu den Kaffcrn-Wangoni stets feindlicher Art gewesen, indem sie von diesen von den Zuslu'fen des Rowuma in ihr heutiges Gebiet vertrieben worden sind. Aus Furcht vor den hier hausenden Elefanten haben sic angciangen. auf Pfahlbauten zu wohnen. Von Ntscisttschiva zog Tr. Weule wieder nach Masuig, wo er bis Milte November verblieb und das dortige Volkstum studierte. Als die Regenzeit anbracb, zog er über Luagalla in beschwerlichen Märschen an die Küste zurück nach Lindi. Mit dem Gesamtergebnisse seiner Expedition, die außer einer 'ast 2000 Stücke umfassenden ethnographischen Samm lung etwa 1300 photographische Ausnahmen, zahlreiche pkono- und kinematographi'me Ausnahmen birgt, ist der Reisende außerordentlich zufrieden. * Tic Tr. Töhncrsche Volksschuljrcund-Penfionskafle, die durch die Kultusministerialkasse verwaltet werd, hatte im vergangenen Jahre bei einem Stistungsvcrmögen von 25 460 .X. eine Einnahme von 1075,32 .X und eine Ausgabe von 1000 ^l., die an evangelische Lchrerswitwen und Waisen gezahlt wurden. * Eine prächtige Wivterlandjchast hat der letzte heftige Schneefall draußen in Wald und Flur geschaffen. Es lohnt sich außerordentlich, einen Spaziergang hinaus ins Freie zu unternehmen, um die Landschaft in ihrem schönen Winterllcide zu schauen. Blendend weiß deckt der Schnee die Erde, liegt er auf den Aesten der Bäume, hat er sich auf den Zweigen der Nadelbäume zu flaumigen Ballen gehäuft. Wundervoll sind die grotesken Gebilde und unzählbar die phantastischen Formen, die die über und über mit Eis kristallen behangenen Aeste dem bewundernden Zuschauer bieten. Draußen auf der Landstraße wirbelte der Wind den Schnee zu ansehnlichen Wehen zusammen und die beim grauenden Morgen der Stadt zufahrenden Landleute können «in Lied davon singen, wie der Schnee den Verkehr hindert. Schon gestern hatten wir stark darunter zu leiden. Eine reiche Quelle des Vergnügens ist dagegen starker Schneefall für di» Jugend. Allerorten erstehen unter den kunstfertigen Händen der den verschiedensten Altersstufen Anaehörenden Schneemänner aller Dimensionen und Swanzen von großer Mächtigkeit. Natürlich werden die letzteren bei den ab und zu entbrennenden Kämpfen um ihren Besitz auf das Hartnäckigste verteidigt. Ein solcher lustiger Schneekrieg gibt zu allerhand Heldentaten die denk bar beste Gelegenheit, denn iede Kugel trifft ja nickst und selbst der kleinste Knirps vernicht es, den Kriegsviad zu betreten. Jeder Platz scheint hierfür geeignet, und der Kinderfreund freut sich jetzt über das lustige Treiben der Jugend in lebhafter Erinnerung an die eigene Kindheit. Hoffentlich nimmt die Schneeherrlichkeit nicht ein rasches Ende. * Ter große Schneefall der letzten Tage ist in einer tiefen meteorologischen Depression zu jucken, die leit längerer Zeit zu beobachten gewesen ist. Im Sommer bringt uns dreie Depression die heftigen Landregen. Wird es kälter, io treten Schneefälle ein. Die Depression, die uns den Schnee gebracht hat, war vorgestern in ganz Süd- Skandinavien zu beobachten und ist dann über die Ostsee zu uns gekommen. Aehnlich verhielt es sich im Jahre 1893. Wie die große Kälte der vergangenen Woche, so ist auch der starke Schneesall der letzten beiden Tage völlig überraschend gekommen. * Die Lage der Kellnerinnen. Eine Nachiversamm- lung der im Gastwirtsckastsgewerbe tätigen Personen beider lei Geschlechts beschäftigte sich mit der Hebung der Lage der Kellnerinnen und des sonstigen hierbei in Frage kommenden weiblichen Personals. Nach einem Vorirage einer Frau Niedermeycr-München, in dem die wirtschaftliche Lage der Kellnerinnen usw. als äußerst mißlich geschildert wurde, pnd nachdem der Leiter der hier errichteten Kellnerinnen-Univn, Hofmann, zum Anschluß an diese aufgefordert hatte, wurde beschlossen, in einer späteren Versammlung eine Kellnerinnenseklion des Zentralverbandes deutscher Gast» wirtsgehilsen in Leipzig zu gründen. * Die Barbier- und Friseurgehilsen beschäftigten sich in mehreren in den letzten Tagen abgehaltcnen Veriamm- lungen mit einer Reihe in ihrem Gewerbe vorhandenen Mißständen und beschlossen, um deren Beseitigung herbei- zusüliren, sich an de« bevorstehenden Wahlen zum Jnnungs- aehilfenausschusse zu beteiligen und nur solche Gehilfen in diesen Ausschuß zu wählen die sich nicht in allen Stücken den Arbeitgebern fügen, sondern auf die Beseitigung dieser Uebelständc dringen. * Aufnahmeprüfungen verschoben. Auch am neuen König!. Lehrerseminar zu L.-Connewitz sind die Aufnahmeprüfungen verschoben worden. Sie finden nun mehr Mittwoch, den 6., und Donnerstag, den 7. Februar, statt. Die angemeldeten Prüflinge erhalten in den nächsten Tagen besondere Vorladung. * Fcuerbcricht. In einem Hause der Demmerinastraße in Lindenau und in der Nickauschen Brauerei in Gohlis sanden gestern unerhebliche Schadenfeuer statt. Sie wurden von der Feuerwehr bald gelöscht. * Ausgeglitten. Am Floßplatzc kam gestern eine 48jährige Wirtschafterin infolge Ausgleitens zu Falle und brach das rechte Handgelenk. * Meuchlerischer Uebcrfall. Ju der Georgcnstraße wurde gestern abend ein Tischler von einem Unbekannten von hin ten angcsallen und in die linke Brust gestochen, worauf der Unbekannte entflohen war. Die Verletzung ist nicht lebens gefährlich. Anscheinend hat sich der Täter in der Person getäuscht. * Abgestürzt. Im neuen Maschinenhause am Berliner Bahnhose kam gestern abend ein dorr beschä'tigter Schlosser dadurch zu Schaden, Saß er nach beendeter Arbeitszeit beim Überschreiten eines Kanals ausglitt und Meter tiej aostürzte. Er blieb besinnungslos liegen und wurde, da er anscheinend schwere Verletzungen erlitten harte, im Rettung»- wagen ins Krankenhaus gebracht. * Erwischter Dieb. Verhaftet wurde ein schon mehrfach vorbestrafter, 29 Jahre alter Tischler aus Borna, der dringend verdächtig ist, aus einer Villa in der Kaiser Wil helm-Straße eine Anzahl Sildersachen gestohlen zu Haden. Die Sachen hat er durch Verkauf zu Gelde gemacht. * Diebstähle. Gestohlen wurde von einem Rollgefchirr ein Neisekorb, gezeichnet X. v. I, enthaltend Tafeltucher, Servietten, weiße Bettwäsche, Oberhemden und Stehkragen im Gesamtwerte von über 300 ^l.. Die Wäschestücke find L. Q, L. v. und VV. v. gezeichnet: in der Pfaffendorfer Straße ein Fahrrad, Marke „Händels Triumph"; aus einem Lokal in der Katharinenstraße ein Winterüberzieher, ein Filzhut und ein Spazierstock. In dem Ueberzieher befanden sich eine Anzahl Familien- und LegitimationSpapicrr, auf Gustav Gottschald lautend; aus einer Niederlage in der Gotlschedstraße drei gebrauchte Gobelins, Jagdstücke dar stellend; aus einem Keller in der Eisendahnstraße ein Faß mit Backfett und ein Faß mit bayerischer Schmelzbutter im Werte von 100 ^l. — In der Berliner Straße entwendete ein unbekannter, etwa 16 Jahre alter Bursche ein Paket, enthaltend 14 Meter Bettzeug und Wäschestücke. — Aus dem Speicher eines Grundstückes in der Brandvorwerkstraße wurden eine Anzahl wertvoller Schnitzsachen, sowie Klei- dunas- und Wäschestücke im Werte von über 500 ge stohlen. Einzelne Gegenstände sind mit Tmte „Orr" ge zeichnet. * Tas Reisebuch des deutschen Lehrerdereins erfährt in diesem Jahre reine Neubearbeitung. Im zeitigen Frühjahr soll nur ein kurzer Nachtrag erscheinen, der die allerwich- tigsten Veränderungen enthält, die im Lause des ver gangenen Jahres einoetreten sind. Neuaufnahmen können nur in vereinzelten Fällen stattsinden. Etwaige Aende- rungen und Berichtigungen sind bis Mitte Februar an die Kommission zur Herausgabe des Reisebuches Berlin R.39, Fennstraße 3, einzusenden. * Ländliche Cinfamilienhöuser. Don dem Umschwung in der Anschauung der Gesialtung moderner Bürgerhäuser geben gegenwärtig eine Anzahl Entivur'sikiz-en Zeugnis, die vom Archi tekt Curt Böienbrrq im Atelier unseres einheimischen Architekten Professors Max Bösenberq gefertigt worden nnv jetzt im Schau fenster von Wilhelm Röper (Goethesrraße, Ecke Grimmaiscbe Straße! ausgepellt sinv. Auf den ersten Blick zeigen sie, daß in ihrem Ausbau eine ganz natürliche, mit den einfachsten Mitteln arbeitende Hausarchiteklur angestrebt ist. Das Aeußere dieser Baulichkeiten ist ohne jeden plastischen Schmuck nur in glatten Flächen gehalten, die durch Tür- und Fensteröffnungen, ober zum teil durch vorspringende Räume und Anbauten unlerbrocheu werden. Durchgehends, außer dem Kellergeschoß, aus zwei Stockwerken, einem Unter« und einem Oberge'ctwß bestehend, gestalten mehrere vermöge der Höhe ihrer Daä entwickelung, wenn erforderlich, in e nem zweiten Obergechoß noch einige Keine Räume anzulegen. Aus vrn beige- fügten Gruadlissen ist zu erleben, daß der Archiiekt nicht nach einem bestimmten Schema gearbeitet, vielmehr bei jedem Projekt auch »ine neue ^öiung sich zur Aufgabe gestellt hat, denn die auch außen wahrnehmbare Gruppierung der Räume ist ein» äußerst mannig faltige. Tas äußere Ansehen dieser Häuser, mit ihren vor- und rückipringenden Bauteilen, Erkern, Veranden, Loggien, teils über deckten Haupteingängrn, die stets an der Vorderseite des Hau eS angebracht sind, rüst daher auch einen wirklich malerischen Eindruck hervor. Für die Tackdeckung sinv entwecer Ziegeln oder Schiefer- dcckung vorgegeben. Letztere ist bei einzelnen Projekten auch als äußere Wandb-kteidung des obere» Stockwerkes verwendet, ebenso treten Holzbekleidungen, wie sie die Landhäuser des Schwarzwalces aufweiien, bei anderen als Schutz der Wand- flächen ani. Die Einirittshal-'e, die meistens auch als Garderoberaum dient, gestattet den direkten Zugang sowohl zum Empfangszimmer, wie auch zur Diele. Die Trepvenanlage ist gewöhnlich in die Dule so eingebaut, daß sie ganz oder teilweise zu überleben ist. In einigen Entwürien sieht man die Diele durch beide Hauptgrschosse durchgefüdrt, womit eiu großzügiger Charakter erreicht ist. Die Küche ist immer mit dem Speisezimmer oder da, wo die Diele als Speiseraum dient, mit dieser in Verbindung gebracht, jedoch durch einen dazwiichen liegenden Anrichtraum getrennt, damit die Küchen» geiüche nicht in die Wohnräume bringen tönnen. Von der Küche aus führt auch ein zweiter Ausgang ins Freie. Die Schlas- bezw. Kinder» uns Fremdenzimmer, Diensiboteinoum, ein zweites Klostt uns Bad, welches stets mit dem Hrrrjchaslsschlaüimmer in Ver- binvung steht, nehmen das obere Stockwerk rin. In allen Anlagen machen sich rein praktische Gesichtspunkte geltend, Vie aber immer dazu dienen, den Charakter des Wohnlichen uns Behaglichen zu erhöhen. * Ein Hosball-Jntermezzo. Aus Berlin wird geschrie ben: Das meiste Aufseycn in den hiesigen Hoskreisen erregt zurzeit die Anwesenheit eines Mr. Harry Lehr aus New Park. Nicht so sehr segen seines auch höchst respek tablen Reichtums — ein paar lumpige Millionen wird er wohl haben — als wegen der minder respektablen Art seiner Umqangsformen. Mr. Lehr hat seine Millionen nicht in der Wiege gefunden. Er Dar drüben ein ein'acher, aber bildhübscher — Sek tag ent, der Gnade vor den Augen einer Mrs. Astor fand, die ihn in den Kreisen der oberen Vierhundert in Zirkulation brachte. Sein Debüt war äußerst glücklich, denn er eroberte trotz seiner bürgerlichen Herkunft — auch Schönheit adelt — eine millionenschwere Miß Drexel und machte in der New Parker Gesellschaft durch seine Exzentrizitäten alsbald von sich reden.. Er gab ein Tiner, zu dem alle Teilhaber rm Nachtkostüm er scheinen mußten, und zeigte seinen philosophischen Sinn in der Veranstaltung eines Soupers, das neben den Damen und Herren der Gesellschaft auch eine Anzahl Po nies und Schweine um die Tafel vereinigte; seine sonstigen Lebcnsgewohnheitcn lassen ihn als den Typ des Gentlemau- Rowdys erscheinen. Mr. Lehr folgte auch dem Zuge feiner Landsleute nach dem Osten und erschien vor kurzem in Be- gleitung seiner Gattin und Schwiegermutter in Berlin, wo er durch Vermittelung des amerikanischen Botschafters bald Zutritt zu den Hofkreisen erlangte. Er debütierte damit, daß er oei der O o e r h o f m e:st e r i n in graukarriertem Jackcttanzug, buntem Hemd, gelben Schuhen und rundem Hut vorfuhr. Er besitzt den Ehrgeiz gleich dem einstigen Prinzen von Wales, neue d Hoden zu kreieren. Auch an einem großen Empfange beim Botschafter T.wer nahm er im gleichen Kostüm teil. Beträchtliches Aer^ernis Hal das Betragen des überseeischen Gentlements auf dem Ber liner Hofball yervorgeruien. Er wollte auch hier eine neue Tracht einsühren und erschien in weiten Beinklei dern, die eine Handbreit über dem Knöchel endigten, weißen Seidenstrümpfen und ausgeschnittenen Lackstieseln mit Bril- lantagrassen. Bei der Tefilierkour sollte seine Gattin als noch nicht vorgestellte Tome 1int:r den D-amen der Botschaft rangieren. Darüber erboste sich der von seiner Bedeutung durchdrungene Mr. sehr heftig, skandalierte, als ob er in einer New Parker Bar eine Whiskyschlacht komman diert hätte und erklärte, daß man für den ganzen Plunder, den die anwesenden Damen onhatten, noch nicht den Schmuck seiner Gattin kamen könne, die er so weit hinten nickt stehen lassen werde. Um einen größeren Eklat zu vermeiden, tat man ihm endlich den Willen und ließ seine Gattin ausrücken. So erzählt man sich in der amerikanischen Gesellschaft Ber lins, die wob! über die Abenteuer ihrer tonangebenden Landsleute richtig informiert sein wird. Nun kann er wenig- stens in New Pork erzählen, daß er dank seiner amerika nischen Draufgängerei die Rangordnung auf dem Berliner Ho'ball umgeslvßen habe . . . Starke Schneefälle. Aus Berlin wird gemeldet: Noch immer liegen dieSchneemaffen zu Bergen ge türmt aus Straßen und Plätzen und hinvern den Ver kehr. Im großen und ganzen versagen alle öffentlichen Verkehrsmittel nach wie vor. Das Ende Lieser Kalamität ist augenblicklich noch nicht abzusehen. Da die Schnee schipper mit Streik drohen, erhöhte der Oberöürgir- meister ihren Lohn auf 3 ^X. — Aus U n g a r n. G a l i z i e n und Schlesien und den Alpenlänvern wirb fortdauernd kolossaler Schneefall gemeldet. Tie Verkehrsstörungen steigern sich. Zahlreiche Personen wurden durch Lawinen verschüttet. — In Hannover gab es nur leichten Schnee fall in der letzten Nacht, wodurch der Verkehr in der Staor und Umgegend nicht gestört wurde. Zu Mittag setzte stärkeres Schneetreiben ein, nachdem am Vormittag Helles, klares Wetter bei Sonnenichein und Null Grad vorherr schend gewesen ist. — Aus Frankfurt a. M. wird ge- meldet: Hier herrscht prächtiges Wetter. Ueber Nacht ist kaum eine Spur Schnee gefallen. Die Störungen im Tele graphenverkehr, die gestern den ganzen Tag undatierten, sind wieder behoben. — Gestern trat, wie aus Köln oe- , richtet wird, mäßiger Schneefall im Rheingebiet ein. In der Eifel liegt der Schnee meterhoch. Verkehrsstörungen sind bisher nicht gemeldet worden. — Aus Braun schweig wird mitgeteilt: Heftige Schneestürme haben in den letzten Tagen den Harz durchoraust und erhebliche Ver kehrsstörungen hervorgerufen. In den Straßen der Harz dörfer liegt der Schnee durchschnittlich einen Meter choch. Auf der von Harzburg nach Braunlage führenden Post- einer direkt wissenschaftlich -u nennenden Gründlichkeit und gelangte immer zu demselben Ergebnis, zur Unschuld seines Freundes. Das Ergebnis hat er fetzt im „Standard" und im „Daily Telegraph", den beiden Blättern, zu deren ruhm voller Tradition von jeher, die Ausdeckung von Justiz irrtümern gehörte, der Oefsentlichkcit unterbreitet. Er plädiert, da es keine Berufung und kein Wiederaufnahme- verfahren gibt, für die Ernennung einer Kommission von drei Richtern, die Edalji außer der Freiheit cum seine Ehr: wiederaeben sollen. Die Au'nahme von Sir Conans Ent- Hüllungen ist derart, daß an der Ernennung Lieser Kom mission nicht zu zweifeln ist. Ter Inhalt der Enthüllungen ist die Vernichtung aller Indizienbeweise, worauf das Urteil gegen Len Inder ge gründet gewesen. Als Inspektor Campbell am 18. Auaust Edalji verhaftete, deutete er aus zwei Stellen an dessen Nock und behauptete, dort Pferdehaare zu sehen. Edaljis Familie, die Dienerschaft, der gastliche Pfarrer wurden alle, ohne die Beschuldigung gegen Edalji zu kennen, herbeiqerufen und konnten ebensowenig wie dieser leibst, Pierdehaare scl-en. Tie Polizei hätte nun nach dem Polizeiarzt, nach dem Tierarzt oder sonst einem Sachverständigen schicken, von diesem die vo.i ihr gegebenen Pserdehaare rekognoszieren und in einem Umschlag unter Siegel legen lassen müssen. Sie tat nichts on alledem. Sie nahm Edaljis Rock und trug ihn zu dem ncich lebenden Pony in Lessen Stall. Tort wurde das Pony 'ckoss'en, ein Stück von der Haut de? verendeten Pferdes amt Len Haaren hcrausgcichnitten, uns dieses Beweisstück ''ammen mir dem Rock nach der Polizeiwache getragen, wo 2 Stunden später der Arzt 29 zweifellos von dem Pony ^rührende Haare auf dem Rock entdeckte! Bei ,Edaljis "erbastung waren dessen Stie'el naß und der Rand seiner 'inkleider beschmutzt, obwohl 'ckön.'s Wetter berr'ckte, wo- -?7! es in der Nacht vorher stark geregnet hatte. Hieraus Roß die Polizei, daß er in der Nacht vorher in dem drei- viertel Meilen oom Ptcrrrbau'e ennernten Stalle uewestn ein müßte. Das sind 'sie Hauotbeweile gea°n Edalji. Die Tierärtte, die das Pony ae'eben, Laben nun dem Sckrift- 'esser-Tctekt-y bekundet, daß jeder "."-iv'win bei ein-m 'erartinen Schnitt L-'^e^'^ürzen tragen würde, um nck i nen da? stank spritzende Blut nr schützen. Weder auf Edalji? nach amren Blutspritzer. Eda'jf hatte am Abend 'einer Verhaftung wnen einstündiaen „Constitutio- nal", einen Sva-straon" vor ^?m Esten oemacktt und zwar nachgewie'en-rmaßen au» schmutzten und nassen Weaen. ^deprie der PalOei dahin aeaancen. da? Ver brechen mäste van 9 Nur 30 Min. abend? am 17. August be- oanaen stin. Sir Conan beweist zunächst, daß Edalji es nickt uack t9 bedangen haben kann Er 'cklic' zn dieser Ke!t im s-lb-»n Zimmer mit dem leickt^öriaen P'arrer: das Hau'- war verriegelt und u n'ck.psten: dt Rvli-ei beoßgckte'e Sa? Hau? bereits ru jener Zeit und stib niemanden herau?» knmmen. Daun lolat de'' Beweis, daß Edaist nickt nor 10 Ilbr am Sckanvlatze der Tat cmwe'en ''ein kann. Er war brnds 'vöt von Gci'ckästen in Birmingham zurückaekammen. Man >ah cku — e'^" 8^ llbr 'm Schubladen dc? Tor'c?. Nm 9 Ubr 30 Min. ''aß er mtt seiner Familie »u Ti'ck, r"Ra, sauber, kurz, wie gewöhnlich! In der Zwischenzeit mühte der blinde Mann zu Hause gewesen sein, seine Hauskleidung angelegt, unbemerkt das Haus verlassen hoben, dreiviertel Meilen quer landein, über Zäune und Eisenbahndämme, ge rannt sein, ein sinnloses mit der Abstinenz und Tierliebe des Buddhisten unvereinbares Verbrechen begangen haben, und keiner der Tischqenossen sollte die geringste Veränderung an ihm bemerkt haben. Soweit die Enthüllungen zur Unschuld Edaljis. Zur Frage der Schuld Greens macht Sir Conan noch keine Enthüllungen, aber er spricht mit einem über zeugenden Ernste bereits davon, daß er dessen Schuld nach weisen kann. Er spricht weiter mit einer in ihrer strengen Abgcwogenheit düster anmutendcn Energie von der Auffin dung des Schuldigen im Ministerium des Innern, der die Fehler der Polizei und der Justiz so lange verdeckt hat. Tie Gediegenheit des Mannes und fein Scharfsinn sind der Oeffcntlickkeit hinreichende Bürgschaften seiner Aus führungen. Es ist nickt ausgeschlossen, daß der Roman- schrciöer der Strafreform den Sieg erringt; seine außer ordentliche Popularität ist "ine gewaltige Wasse für die gute Sacke. Man bat dem alten, sensationellen Gerichtsjourna- listcn 'einen Rittertitcl vielfach mißgönnt und belächelt. Nack diesem Feldzug wird ihm niemand mehr einen anderen, besseren Rittertitcl streitig zu machen wagen: den Titel des Ritters für Unschuld und Recht. * * Ein Papyrnsfuno von ungewöhnlicher Bedeotnny ist dem Gencralimpektor von Mittelägavten dem französische» Gelehrten G. Lefebvre, geglückt. Er sand durch Aus grabungen bei dem Torfe Kom-Ickgaou etwa fünfzig gut erhaltene Papnrusrollen mit laotischen Texten aus dem 7. nachchristlichen Jahrhunserte, ferner eine 4,50 Meter lange Nolle mit dem griechi'chen Testament eines Ein wohners der Stadt Antinopolis und daneben noch das Konzept zn demselben Aktenstück mit vielen sehr inter essanten Einzelheiten. Den Hauptstind aber bilden nicht weniger als 1200 völlig N"ue griechische Vene des Lustspiel dichters Menander. Die Ver'e stehen, wie die „Köln. Ztg." mitt.-ilt, auf 17 Blättern von einer Handschrift, die mög licherweise «inst den gau'cn Menander enthielt. Von den Blättern sind, wie der Cnld'^e-- selbst an die Par.ser Acadömie des Inscriptions berichtet, 14 ziemlich pul er holten, die drei andern haben arg gelitten. Ten Anfang macht ein Blatt mit der Periocko, dem Perionenverzeichn s, und den 52 ersten Versen eines bisb-r noch nicht fest gestellten Lustspiels. Es folgen -wci Blätter mit 141 Versen der „Geschworenen", sodann neben Blätter mit etwa 500 Verstn aus dem Lustspiel „Das Schiedsgericht", die zu sammen mit schon ''rüher bekannten Verien cs ermöglichen, dieies berühmte Stück de? Menander Akt 'ür Akt wieter- berzustellen. So wird durch diesen neuen Fund zum ersten Mule ein Stück der sogenannten neuen griechischen Komösie bekannt, die man bis'er fast nur nach den römischen Nach ahmungen des Plautus und T'r^nz ^eu"tti'm 'onnte. Die Veröffentlichung deS neuen Fundes ist noch in diesem Diutcr zu erwarten. * Das Gedächtnis der Fische. Eine große Reihe von Laboratorien, die für Laz Studium alles gebens im Meere und zur Beobachtung Irr er'chiedenen Flicharten bestimmt sind, ist an der Ostküste Amerikas, hauptsächlich auf Grund der Sti'tungen Carnegies, errichtet worden. Unter diesen nimmt das Institut in Tortugas eine besonders wichtige Stellung ein. Es besteht aus sieben Gebäuden und verfügt über eine Jacht und drei gute Barkassen, mit denen be ständig Forjchungsfahrten nach den benachbarten Rissen und über den Golfstrom unternommen werden. Die Jacht ist 60 Fuß lang und kann mehrere Wochen auf See bleiben, da sie mit einer vorzüglichen Maschine ausgerüstet ist. In den letzten beiden Sommern sind nun van diesem Laboratorium aus Beobachtungen und Experimente gemacht worden, die das tausendfältige Leben in den Tiefen des Golfstromes illmtrieren und auf die geistigen Fähigkeiten und Gewohn heiten der Fi'che ein neues ''sicht wer'en. Unter allen Raub fischen, die in den Gewässern nm die Tortuqasriffe leben, hat der graue Barsch an Zahl und Stärke die Oberhand. Das Gedächtnis dieses Fisches aurde nun durch mehrere Ver suche, die man vornahm, auf 'eine Stärke hin erprobt. Der graue Barsch nährt sich hauptsächlich von einer kleinen silber farbenen Sardine. Werden nun einige von diesen Sar dinen hellrot gefärbt und mit den anderen zusammen ins Meer geworren, so stürzt 'ich der Barsch zunächst bereit willig und gierig auf die silberfarbenen; aber bald vrobiert er auch die rotgefärbten, finde*, daß sie ebensogut 'chmecken, und verschlingt sie nun ebenso eifrig wie die silberfarbenen. Darauf wurden einige Sardinen hellblau gefärbt und mit den roten und silberfarbenen uiammen ins Meer oeworsea. Zuerst vermied der Fisch sorgfältig die blauen Sardinen, aber allmählich machte er sich auch an sie, kam auf den Ge schmack und 'raß von nun an die blauen SaLdinen ebenso eifrig wie die anderen. Jetzt wurden aber kleine Stücke von Seenesseln an den blauen Sardinen befestigt; der Barsch schoß gierig auf die Nahrung zu und wurde dabei von der Seenessel gestochen. Die Tiere fuhren erschrocken zurück und lxttten nach wenigen Minuten die bei den blauen Sar dinen erregten unangenehmen Eindrücke so aut bebalten, daß sie sie sorgfältig vermieden und nur die roten und silbernen Sardinen fraßen. Am nächsten Tage jedoch hatten sie i'ire Erfahrungen wieder völlig -ergessen. stürzten sich auch auf die blauen Sardinen und mußten erst durch die Nesteln an das Vergangene erinnert «'den. Durch andere Versuche wurde bewiesen, daß sogar so niedrig stehende Lebewesen wie Seeanemonen und Korallen 'N ihrem Verhalten durch Ver such« sich über die Schädlichkeit gewisser Dinge belehren lassen und sie dann sorgfältig vermeiden. * NeneS über kqnsrcione. Wie leien in der „Franks. Ztg.": Francekco Cquarciones Malerlckule. die im 15. Iakrtzundert in Padua florierte, genoß zu ibrer Zeit eine» solchen Rufs, raß die Surcbreiienden Fürsten nnv aroßra Herren sie mit ihren Besuchen in brebrrn pflegten. Viltorio Lazzarint wird demnächst unbekannte Dokumente über Cquarciones Leben, seine Werke, keine Be- ziebunqen zum großen Mantegna un'' anderen Meistern ver- Sssentlichrn. Die Quellen dieser Forschungen fließen aus de» Paduaner Archiven. In der Rasrepru» 6'arte wird einiges daraus mitorteilt. Wir erkadren, daß Sqnorcione der Sobn eines Notars auS Boroiento war, in seiner Fugend da? St neiSerbandwerk betrieb unv sich mit Siicken betchü ttgte. Crn 1429 hören wir von ihm al» Maler; 1431 nimmt er «inen gewisstri Michele, Sobn eines Barbiers zu Vicenza, zu sich in die Lehre. 1410 traten Dario da Treviso und fast gleichzeitig Mantegna bei ihm als Scküler eia. 1448 malle Mantegna eia kjtarbilv für eine Kirche. Dokumente beweisen, daß er bereits damals selbständig arbeitete. Am 16. Mai desselben Jahres übernahm Manieona mit Nicolo Ptzolo den Auitrag, für 350 Golvdulmen die Hülste der Pacuaner Kapelle Ovetari in den Eremitani mir Fresken zu Ichmücken. Ten anderen !eil — was sehr überraschend ist — mallen der in Murano ansässige Deutiche Giovrnni b'Alemcwna uns fein Schwager Antonio da Murano aus, die Arbeit kam übrigens nicht zum Abschluß, da d'ÄIeniagna 1450 starb. Mehr als unter Squarciones Einfluß stand damals Mantegna uu er dem des 28j:drigen Nicolo Pizolo. eines Vicrrrtiners. früher Schüler und Gedllse Tonatellos. Equarcione fcheint besonders einem Schüler, namenS Marco Zoppo, Sohn eines Fischhändlers, aeneigt gew-sen zu jein, denn 1455 vermachte er diesem durch schriftliche Schenkung leine Malereien, Zeichnungen, das Atelier usw. Zovpo übersiedelte indes bald nach Venedig und ist nie in den Besitz des Vermächl- nisses gekommen. * Kleine Chronik. In einem Vortrag im Münchener Museumsverein bat Professor Tr. »art Voll nachgewiesen, daß die auf ker Rückseite des Rubensschen kleinen „Jüngsten Gerichts" (Pinakotb.ek-Kaialog Nr. 738> in der Münchener allen Pinakothek befindliche Landschaft von Rubens Meisterband selbst gemalt ist. Nach Abwaschen des Staubes und Schmuyks erblühte die gut geschonte Landschaft in ihrer garnen ursprünglichen Frische unv konnte den Vergleich mit der sogenannten Reqenbogen- landsckast, der andern, ebenfalls in der Münchener Pinakothek befindlichen Rubensschen Landschaft, vollständig aushalten. Mit diesem Nachweis ist auch der Versuch abgeschlagen, das kleine »Jüngste Gericht" als nicht in einem Guß gemalt und oben an gestückt hinzustellen, wie man nach dem Stich von I. Suyverhoes, ver nur Teile ter Tmel wiedergibt, bat konstruieren wollen. — Aus New Pork wird berichtet: John D. Rockeieller hat sich bereit erllärt, eine Stillung von 8 Millionen Mark für Vie Errichtung einer neue» Universität in Louisville zu machen, unter der Be- Vingung, daß eine gleiche Summe von anderer Seite, die an der Gründung der Hochschule interessiert ist, aufgebracht wird. Die Uuiversiiät von Louitwlle soll mit Ven geplanten Universitäten der Baptisten und Methodisten vereinigt werden, währenv das Grund stück für das zu erricktende Gebäude von der Stadt dergrgeben wird. Tie Methodisten haben bereits eine Million zur Ver- lügung, die Baptisten versprechen 12i>0000 und auch weitere Zuwenvunaen stehen für die Universität in sicherer Aussicht. — Der höchste Bern von Nordamerika ist nach langen fruflt- lo en Ver ucben endlich bestiegen worden. Es m die- der Mc. Kin ley-Bern in Alaska, der die reipeltable Höbe von 6420 m hat. Ter kühne Forscher, der dies Wagnis vollbracht hat ist der Amerikaner l)r. F. A. Look, der sich schon mehrmals durch schwirr ge Berg- besleigungkn ausgezeichnet bat. Ter Berg selbst wurde erst 1896 be annt. — Das Kuratorium Les österreichischen Hceres» museums hat beschlossen, zur Zentenarfeier der Schlacht von Acpern im Jahre 1909 eine Ausflellung „Erzherzog Karl und leine Zeit" zu verankiallen. Tas Kuratorium bittet schon jetzt olle, die geeignete Ausstellungsgegenstände besitzen oder ober deren Vorhandensein Auskunft geben tönnen, um Einsenkona von Milteiluugen an die Adresse des HeereSmustumS im Artillerie- Arkrnal. — DaS Mitalicd des Kal. HoitheaterS in Hannover, Hans Mischkr, ist gestorben. Mischle war früher auch am Leip ziger Dtadttheatrr tätig.
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