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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 11.03.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070311015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907031101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907031101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-11
- Monat1907-03
- Jahr1907
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«r. 7V. IVU SahrA. Leipziger Tageblatt. «oatag, II. «Lrz 1W7. der<»ch»»e» sie» Wiefeutuauaer LeiL»»fiÜwasserS; gege» die AnsstellLuo vo» Ndeeßdvch-Aertooaateu i« den Strohe« tvcll mau kei«e BeCe»te» «Hede«. — I« Lehrerkollegium des hie sigen Gyrnu-ajnaen» gehe, zu Ostern 1907 folgend« Verändc- rnagen vor sich: Oberlehrer Dr. Wiudisch ist vom Not der Stodt Dresb« ««,« Obertehrerstelle E Ditzttmmschen Gvm- ncrsunu irbertrogen worden - Oberlehrer Weder ilst an das Gymnasium M Plomen verletzt: Kandidat Keil geht an di« Lehr- und ErPemnmSonstolt iFreimourerinftitutj in Dres den-Striesen über; Roalschvllebrer O. W. M. Sa>midt wird vom Revigymmrsi«« Zrtton an daS hiesige Gymnasium versetzt. h. Kirchberg, V. Mär» fDie Stadt als Erbin.) Wie wir erjohren, hat der hier geswrbene Privatmann Kail Eduard Helm di« Stadtgemeinde Kirchberg zur Universal erbin seine- gesamten hinterlassenen Vermögens eingesetzt, das ca. «in« Vierteimillion beträgt. Hiervon sind nach den Bestimmungen des Testaments an Legaten usw. annähernd 150 000 anszuzachlen, so daß der Sdädt der immerhin noch ansehnliche Betrag von IM 000 zur freien Beifügung bleibt. S«in Hans bat der Verstorbene der Kirchgemeinde vermocht und an dies« Schenkung die Bedingung geknüpft, daß in dem Hause ein -weites Diakonat errichtet werde. 8. Oschatz, 10. Mär». lDer Reifeprüfung an der hiesiy «n Realschule), di« unter dem Vorsitz des Kgl. Kommissars, Konrektor Prof. Dr. Hey aus Dobeln, stottfand, und gestern abend beendet wurde, unterzogen sich 16 Schüler. Sie bestanden alle und erhielten in den Sitten I, in den Wissenschaften 3 Id, 1 H, 8 Ild, 5 Illa und 1 III. Hur Zackien; Umgebung. * Halberstadt, 9. Mörz. (Beseitigung eines Aus fi ch t s t n rm e s.) Der Harzklub-weigverein Halberstadt beschloß den Abbruch dek Aus-sichtsturmes aus der Koiser- höbe. Der Turm ist sichr schadhaft und mußte, um Unglücks fälle zu verhüten, polizeilich gesperrt werden. Von einer 'Seite wurde -war gewünscht, daß der Turm des schönen Panoramas wegen erhalten l leide. Da di« Neparaturkostea aber sehr Hobe sind und der Harzklub noch andere sehr wich tige Ausgaben zu erfüllen hat, wurde doch vorgeschlagen, den Turm auf Abbruch zu verkaufen. Die Mehrheit entschied sich für den Abbruch. * Görlitz, 10. März. (Gehaltsaufbesserung. — Selbstmord eines Schauspieler s.s Mit der Ausbesserung der Gehälter für Beamte und Lehrer befaßte sich die gestrige Stadtverordnetensitzung. Die Polizeibeamten fangen nach der neuen Skala mit 1500 Mark an, Höchstgehalt 2500 Mark. Die städtischen Forstbeamten sollen erst zum Herbst aufaebessert werden und zwar in der Höhe der staat lichen Forstangestellten, lieber die Erhöhung der Lehrer gehälter entspann sich eine sehr lebhafte Aussprache, die da hin neigte, die Lehrer mit den Sekretären glcichzustellen. An Gemeinde-Grundsteuern werden 2,6 pro Tausend des gemeinen Wertes, Gewerbesteuer 160 Proz., Betriebssteuer 200 Proz. der Staatssteuer, Gemeinde-Einkommensteuer 120 Proz. der Staats-Einkommensteuer erhoben. — Er schossen hat sich in der Nacht zum Freitag, der 17 Jahre alte Schauspieler Ernst Pfaffenbach in seinem Logis, im Hause Luisenstraße 20. Der Verstorben« war Mitglied des Schau- spiel-Ensembles^das im Wilhelm-Theater das Ausstattungs märchen „Die Mäusekönigin" seit etwa einem Monat aus führt. Pfaffenbach hatte vor dem Selbstmord einen Ab schiedsbrief an seine hier lebende Mutter, deren einziger Sohn er war, geschrieben, in welchem er der Mutter sein Vorhaben mitteilt und wegen der Tat um Verzeihung bittet. Sericdttrasl. —ab. Leipzig, 9. März. Während de» Eilenburger Tischlerstreik» war «S dem wiederholt wegen Betrags, zuletzt mit «in«» Jahr« sechs Monaten Zucht bau 8 bestraften StuLisobrlka«. ten und Möbekhändier Kart Ernst Hofmann in Leipzig, der seinen Hauptstestorf von Eilenburger Tischlermeistern -u entnehmen pflegte, im Oktober vorigen Jahres nicht möglich, Stühle und Model ans Eilenburg geliefert zu erstalten. Er versbe nun nach LuckewwaLe und setzte sich mit dortigen Tischlermeistern in Verbindung. Di^en spiegelte er dann vor, er beschäftige 16 diS 20 Gesellen, und machte auch größere Bestellungen, die er sich unter Nachnahme nach Leipzig senden ließ. Als die L-uckenwaLer Tischlermeister die bestellten MÄel auch absandten, nahm H. die Nachnahmesendungen nicht an. Er teilte den Lieferanten vielmehr mit, die Sachen seien zu spät in Leipzig angekommen, so daß er keine Ver wendung mehr für di« Möbel stade. Er bat die Lieferanten dann, die Nachnahme aufzubeben und ihm. die bestellten Waren ohne Barzahlung zu überlassen. In dreißig Taoen Werste er Zahlung leisten. Hierdurch schädigte H. den Tisch lermeister Th. um 135 Die Gebrüder L., welche die Nach nahmesendung nickt aufgehoben statten, erlitten insoweit Ver luste, als ihnen durch die Annahmeverweigerung bedeutend« Spesen und Unkosten entstanden. Ebenso schädigte H. den Tischlermeister H. durch sein Vorgehen nicht unerheblich. Wegen Rückfallsbetrugs vor die VI. Strafkammer des Landgerichts Leipzig gestellt, suchte H. die Sache so hin zustellen, als ob ihm jede betrügerische Absicht ferngeleaen stab«. In der Verhandlung wurde festgest.'Ut, daß H. in der fraglichen Zeit überhaupt nicht zahlen konnte, da er wieder- holt erfolglos gepfändet worden war. Er hatte nur ein« leer« Niederlage. Auch gehörte das Geschäft seiner Ehefrau. Trotz seines Leugnens wurste H. des ihm zur Last gelegten Betrugs überführt und zu zwei Jahren Gefängnis, sowie -um Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte aus die Dauer von fünf Jahren verurteilt. Mit Rücksicht aus die Höhe der er kannten Strafe wurde tz. w«gen Fluchtverdachts sofort in Hast gsnommen. Kunstkalender. Theater. Lrivziger et.Itt-rhcatrr. Im Neuen Theater gelangt am TtenStaa die Pantomime ,,Dcr verloren« Sohn", hierauf die einaktig« Oper „Das sutze Elfi" zur Ausführung. Jur Allen Theater ist Dienstag da« erfolg- retclie Lustspiel „j>u arrnsieber' angelegt. Berrinig« Leipziger Schauspielhimsrr. Im Schauspielhaus« wird heute Montag und Freitag das Klosterschauspiel „Der Adt von St. Bernhard" (Fortsetzung don »Brüder von St. Bernhard) wiederholt. TienSlag und Freitag gastiert Herr Lari William Büller nochmal-, und zwar am Dienstag als Striefe in „Der Raub der Sabinerinnen" und am Freitag als Lord Dabberley in »Charlehs Tante". Mittwoch ge langt „Kinder" zur Aufführung. Bei halben Preisen wird am Donnerstag „Der wilde Reutlingen" gegeben. Sonntag gelangt Schillers „Jungfrau von Orleans" mit Frl. Lhnard vom Hofthcater Karlsruhe als Gast aus Engagement zur Aufführung. — Im Neuen Operettentheater finden Montag und Freitag kein« offiziellen PoritrUungen statt. DienStaa wird die Operette „Prinzeß Bob«" wiederhol!. Mittwoch gelangt mit gänzlich neuer Ausstattung in Dekoration und Lostüm „Eine Na«l in Venedig" zur Aufführung. Vattrnberg-Thcater. Heut« Montag geht der originelle Schwank „Der Raub der Sabinerinnen" in Szene. Morgen wird zum ersten Male „Der Vielgeprüfte" von Metzer-Fdrster gegeben. I« rheatrrsaale drö Kristallpalaftr» findet heute Montag das erste Gastspiel des unter Leitung don Olga Wohlbrück und Waldemar Wend land stehenden Berliner Figaro-Theater- statt. Zur Aus führung gelangen „Eine Hochzcitsnacht", Satire von Arthur Stieler, „Der Ehicagoer Landwirt" nach Mark Twain, deutsch von Waldemar Wcndland und „Unterm Bett" von Leo Poldi, deutsch von Waldemar Wendland. Die Vorstellungen beginnen um 8ZH Uhr. Billetts sind im Kristallpalast und bei Aug. Pölich zu haben. Konzerte. Heute abend 7K, Uhr findet im Kammermusiksaale des Zentral- theatcrS der bereits wiederholt angezeigte Klavierabend von Marqa- «uhert a— Verl» patt. «intrittSkarteu stud bi« « Uhr abend« b^ Paul Zschoch« und I. H. »«SeiSkh, M «ubi««»« »et P«l (bttze, sowie don 7 Uhr ad an der AdendkaH« »» hab«. Da» «»hmische »«reich^orte« verunstaltet heute abend M vhr P» grotzen Festfaal, ho» ZeutruiHenw» »in«» veolhovenaheud M »oll-ttimlichen «tnlrittspretse». Zur Aufführung Miau»«,: Streich- M»artr« KU», Oh. 1»; Kiadtertri» v ch» (mttvr MitwirA», don AI fr« Vetseuaner); LiederkretS „U, die fern« Geliebte" (Kai» «ersünger Pink» «nid Alfred Reis«,«, er); Sakadu-Variatione» (Klavier: Alfred Reisenauer); Streichquartett rSur, Op. SV. Korten bei L. A. Klemm, Franz Jost, sowie abend« an der Kaste. (Siebe Anzeige.) Vereinswesen. Der Verein fiir RatnrheiNnnde Seipzig-West verauftnltet ou,r,en Dien-tag, den 12. März, im Etablissement Schlotz Lindenfels tu L -Ltn- denau einen üffeiitlichen Bortragtabend, an dem über da» Thema: „Die vorgeburtliche Erziehung al» Weg zur Leredelung kommender Geschlechter" gesprochen wird. Der Vortrag wird von Schirr« meister-Berlin gehalten, beginnt abend» ZHS Uhr und ist der Zu tritt frei. Derqnügunqe». KristnapalaN-DHeatrr. Rur noch dies« Woche ist de« hiesigen Pu- blikum Gelegenheit geboten, sich do, de« Vorzüglichkeit de» derzeitigen SptelplaneS zu überzeugen. Aentralcheater. Da» Weinrestaurant liefert fortgesetzt seinen Gästen ein« tadellose Verpflegung. Abend- spielt da- Quartett „Modern" bet freiem Eintritt. — Im Wiener Cafe täglich nach mittags und abend- Wiener Salonmufik, Eintritt frei. Pofthof, Grimmaischer Stetuweg S. I« Las« (erste Etage) stehen für Freunde dr- Billardsport« drei erstklassig« Vour-Billard« zur Ver fügung. Im Parterre-Restaurant täglich Freikonzert don den lustigen Tölzern. Die Kapelle, die au- S Damen und 8 Herren besteht, ist in folge ihre« vorzüglichen Spiele« sehr beliebt beim Publikum und sind die Konzerte auch stet- gut besucht. Dillluttzrr Gosen ft« be z»m Silbernen Vür. Auch unter de« zahl reich hier weilenden Fremden gibt e« «in« erklecklich« Anzahl, die di« Gose zu schätzen wissen, namentlich wenn dieser Stoff in so vorzüglicher Pflege wie bet Arthur Müller verabreicht wird und obendrein noch so auSgezichnete Kvchenverhältntste herrschen. Albertgarte». Di« MontagSkonzerte der Seidel-Sänger erfreuen sich grober Popularität; auch da« heutige Programm ist sehr interessant. Da« Konzert beginnt 8 Uhr. Hierauf grober Boll. Schühenhaw» , -SeürrhEfo,. «g. a—»d find dt« Bennewitz- SÜNMtk ffWMiUiffrl WWd werdo, ihr tzoogÜDkicho» gWk Erstaufführnug bringen. Der Dttekler Kai mund Bennewitz hat wieder einig« aktuell- Ensemble» produziert, bisst»»« des Sotree « Uhr, de« Valle» 10 Uhr. Lageskaleu-er. OrKeEche Vi-N»theA,r vot««bt»1„ 0. (»chtll«fw. M.) 71t—«t Uhr »»end«. voH « btb Vtt. («urzner Str. 01. P1J 7—« Uhr abend». »tavtische» Musen» drr »Udr»ru Ktt»d« «w Leipzlgcr ttoastvrrci» (am Augusni«platz) geSisuet „ Same- »ud Feiertagen vo» zzii Hi tz Uhr. Montags mm 1-—- llh«, « d«, übrige» woehentage, vo» 1V—v Uhr. E>utrM t» da» Mus «am Samitaa», Mittwoch« »nk> Frei- t^» fr». MontuM 1 ^l, LkeMtaa». L«lner—a«» »nd Sonnabend, »0 Via. au^Xrtzsountaoe» » Pt». Für Besichtigung d«» «ttugersche» Beethoven wtrd eiu desoubcre» Eitttrttttgeld vo, 1 erhoben. Der Eintritt tu die AuSslelluug de» KlUiskverrtn» bettäg1 für Rtchtmit. g liebe, 1 «K. Graib-Mnseni», Musnl» für v-UerAtud«, gebffuet «z Som»- and Feier- tage» vo, IvZh—» Uhr; a, h« ädrige, Taaen don 10—8 Uhr. Viomags' geschtost«. EtMrM Son»abend» »0 Ws«, ioust frei. Vrasti-Muie»», linutlgrWrr»«»,ie^, Mältnet «» So»m- und Feier tagen vo, Ilfth—8 Uhr. ail Wochentage» do» 10—- Uhr, Montag» Mschloste» EintrM «mmadend» SO Psg„ sonst stet, vtdliothet ge- äfsaet. Sonn lag» vo» 10HH—1 Uhr, a» WocheMogen do, 10 Uhr vorm. bt» « Uhr adendS Montag« geschlofw». Eiurritt iederzett tret. Da» AuMrmmtsr,« de» NMuersltLt ist, «ttt Ausnahme der Unwersttäis- seriell, seden Sonntag vo, 11—1 Uhr de« PÜbttkum unentgeltlich geöffnet. Lvglm» d. h. lluwersttüt-str.. Aiderttml«. Erdgesch. recht». Sammiaugen »e» Verein» für vtr Geschichte tietpztg», Johannispl. 8, ll. (Aste« Johannishofpiiai.) Geöffnet Sonntag« und Mittwoch« von 11—M Uhr. EtMrM X) Ms», «UM>er 10 Vf«. Muten« stt« Krteg»«rr«uer»i,gc» de« verbände» deutscher Kriegs- Veteran«. Brüht Tmhhall«, Ausaang ». Geöffnet all« Wochen- tags v<m A—1 8—H Ühr» Mouarchcllhügei »et MriiSderf. Prächtig« Au-stcht «tf die Schlachtfelder von 181». Interessant« Sammlung ». Erttlnerungen a. h. Völlerfchlucht. Danerude sK>»rrdr«u»»prlt»u«. Täglich geösfa«. Süll AuLlleUer, Eia- tritt 10 vfg. Panorama. Di« Schlacht bet Bapanm« am S. Januar 1871. Dioramen: Lu» der Schlacht bei Sedan: 18er süchs. Jäger und 1l>7er erobern eine Witrmllrul en-Batlrrie. — Sturm der Bayer« inst Lotgny am 2. De zember iP7it. — La« historisch« Eckfenster Kaiser Wilhelm» 1. — Täglich geofsuet don »rüh 8 bl» abend» - Uhr. Lewzlger Palme,,,arte». Tüglich geöffnet. Eingang«: Plagwttzer un» Frankfurter Strotz«. Zoologtiche- «ar«, tüglich geöffmt. Schtllrrvan» tu Sohl», MenckeNratz« t>. tüchkich geöffnet. Ssisui ttooftrsik - Vamasl kolienns 8eil!e u. „Heaueberg- Seide- v. Mk. 110 an porto- u. zollftei. S»t7 Muster umstehend. Seilleiikdrillt. usuuedorß in Lüriod. Iv MiUivne» vr. Loos' Flatulin - Pillen wurden in kurzer Zeit für gerestrlle Verdauung, bei Blähungen, Säurebilduiiq u. §od- brkuwn gebraucht Dir io varzüglich wirlend« u ttr.kovs' Flatulin-Piilen sind in Originai-Schachlrln zu 1.— in allen Avoihrkrn erbäitttch. mnnw Best.: Dpks. Natr. Rhav. ks. Magnes. je 4, Fenchel-, Pfeffern,.- Kümmclöl je 8Tr. kÄsiitiiMlkIiWsii 8se!i, z Frankfurt9M. f RAMÜch^rp^amne« Ga?6vUsn-öukt8n. AlS Vorspeise x. eine appetitrrizende Delikatesse. »M7» In Schlnsscldgse» oder Tuben sparsam kn Verbrauch. Feuilleton. Rivierostudien. II Ein Deutscher, der sich in Nizza lange Jahre aufgehaltcn, teilte die Bewohner der Stadt in zwei ungleiche Teile: in Räuber und Beraubte. Diese scharfe, resolute Scheidung kommt der Wahrheit allerdings recht nahe. Und es ist weder eine Ehre, noch ein Trost, wenn versichert wird, die Passiva seien in diesem Falle viel bedeutender als die Aktiva. Die Versuche, den Fremden zu übervorteilen, sind ebenso häufig, wie skrupellos. Für eine Droschkenfahrt von einer Viertelstunde fordert ein Kutscher 3 Francs, während der Tarif, der hinter irgend einem Polster versteckt liegt, 1 Francs Vorsicht. Es gibt Lokale, in denen man ein Wein glas voll Milch mit 2 Francs bezahlt. Indessen: nicht die geschriebene Preisliste ist cs, die dem Fremden und insbe sondere dem Kurgast die Taschen leert, es sind, um mit Sophokles zu reden, die unwandelbaren, ungeschriebenen Gesetze, denen der schwache Mensch unterliegt. In und um Nizza herrscht das Jeu. Es sind wenige, die sich ihm entziehen können, da die Versuchung beständig, systematisch und raffiniert betrieben wird. So wenig ein Israelit oder ein Protestant in Rom die Peterskirche aus seinem Programm ausschalten wird, ebensowenig kann sich einer, der Nizzas Luft atmet und sich in dieser Hunte-Voise rder Huut-xoüt-Atmosphäre, wohl fühlt, auf die Dauer der Versuchung widersetzen, einmal, und sei es nur zum Scherz, einen Franc im Spiel zu riskieren. Nicht, wer verliert, sondern wer gewinnt, ist der Hereingefallene. Denn sobald der erste Franc mühelos und im Handumdrehen erworben ist, regt sich das Bedürfnis io muko moariü^. Auf die selbstverständliche naive Freude dessen, der ein wenig Glück hat, rechnen alle Jeu-Jnhaber. Man spielt in Nizza schlechterdings überall. Es gibt kein Theater, in dem nicht während des Zwischenaktes (und darüber hinaus! der Boule-Tisch von Spielsreudigen umlagert wäre. Es gibt Leute, insbesondere junge Leute, die sich ihr Theater billett zu „erarbeiten" pflegen. Und manchmal ein Diner dazu. Sie fangen, noch vor Beginn der Vorstellung, an -u setzen, und wenn sie einiges Glück haben, so erobern sie in einigen Minuten 5 oder 10 Francs. Es gibt jeden Abend in jedem Theater von Nizza solche Glückliche, die für ihren Theaterbesuch von der Direktion quasi noch honoriert werden. Indessen: diese Direktion weiß ganz genau, daß, wer zuletzt lacht, am besten lacht. Sie wartet. Der Be sucher kommt wieder. Erst recht dann, wenn er Glück hat. Eines Tages verläßt ihn das Glück, und um es zu zwingen wiederzukehren, wirft ihm der Betörte das Doppelte und Dreifache dessen nach, was er von ihm er langte. Die Versuchung durch das Spiel erstreckt sich im Westen bis nach Cannes, im Osten sogar bis nach San Remo sauf italienischem Gebiet), dessen neues Kur baus zu besichtigen jedermann freisteht. Auch hier verfährt die Direktion nach den Prinzipien der Spielerjusti». Jeder Biedermann ist geladen, von einem Dutzend spielen zehn, verlieren acht. Das Eintrittsgeld wird einfach in anderer Form erhoben. Man hat M o n t e C a r l o, auf das man in diesem Zu sammenhang ia ganz von selbst gerät, ein Paradies genannt. Man spricht deffenungeachtet von einer Spielhölle. Mich erinnert diese Zusammenstellung an den Montmartre von Paris, aus dem die beiden bekannten Tingeltangels Ciel und Enfer stehen oder standen. Himmel und Holle vertrugen sich La auf Erden ebensogut miteinander, wie Paradies und Hölle in Monte Carlo. Nizza ist neidisch auf das Renommee der Nachbarstadt. Monte Carlo seinerseits möchte Nizza aus der Welt geschafft willen. ES ist krassester GeschäftS- neid, der die gegenseitigen Antipathien und Schikanen zeitigt. Monte Carlo oehcruptet, Li« Nn-molle der Fronden komme an die Riviera, um zu spielen, Niz^a behauptet, seine kli- matilchen Vorzüge zögen in Wahrheit auch die Leute herbei, die in Monte Carlo 'vielen, ccher in Nizza wohnen. Man bekämpft sich in Afnchen, 'n riesengroßen Plaügten, wie in klettern Zettelchen, di« » Hunderten «nd Tastenden nachts an die Häuser geklebt werdcn. Ab und M erscheint dann wieder eine blutrünstige Broschüre, in der di« Opfer von Monte Carlo beschrieben und die Leute angeruseu werden, dem „schändlichen Treiben" ern zu bleiben. Mißvergnügte kcnrftn auch wohl solche Broschüren und lassen sich mit Wonne neuen Wind in die Glut blasen, die si« rm Herzen trogen. Aber wer nimmt diese Traktätchen in Wirklichkeit ernst'? Es ist Tatsache, daß die Leich: eines Selbstmörders in Monte Carlo aus unheimlich 'chnelle und etwas brüske Weise bei seite geschafft wird. Aber der Spielsoaldirektion einen Vor wurf daraus zu machen, ist recht unverständig. Handelte sie nicht so entschlossen und wären ihre Beamten nicht so gut geschult, so würde der Vorwurf, man nehme auf das Emp finden oes Publikums zu wenig Rücksicht, doch erst recht er hoben werden. Es ist doch eigentlich selbstverständlich, daß man den gräßlichen Anblick eines Toten oder Sterbenden den Promenadeubesuchern nach Möglichkeit vorenthÄt. Die Pracht der Toiletten ist in Monte Carlo nach wie vor außergewöhnlich. Paris, Wien, London entsenden ihre besten Erzeugnisse nach hier. Etwas Glanzvolleres und für das Auge Bestechenderes, eine stärker« Anhäufung von Mil- lionenwericn an Perl-en und Diamanten als in den Spiel sälen von Mont« Carlo am Abend oder bei den großen Bällen in Nizza läßt sich schlechterdings nicht denken. Vom Mode standpunkt aus betrachtet, kann sich ein« Festvovstellung im Königlichen Opernhaus zu Berlin mit diesen grandiosen Schaustellungen des Reichtums nicht messen. Man sicht auch nach wie vor eine große Zahl schöner Frauen in Monte Carlo. Hervorragende Schönheiten sind nicht selten, man begegnet ihnen hier häufiger, als in einer Stadt wie etwa Verona oder Rom, die in dem Rus« stehen, viele schöne Frauen bergen. Aber schon beim „Kavalier" fangt das Uebel an. Kellner mit seinen Manieren spielen erfolgreich den Grafen. Männer, die daheim ob ihrer Verdienste hoch geehrt siich, kommen sich hier wie die letzten vor. 9iur wer di« Sprache des baren Geldes redet, setzt sich durch. Die gesellschaftliche Mischung erreicht in den Spielsälen zu Monte Carlo einen tragikomischen Höhepunkt. Neben der Gräfin, deren ele gant« schlanke Hand nur noch ein oder zwei Ringe zieren und deren tief« Augen von chweren Sorgen und vielleicht vom Niedergang eines Geschlecht? zu sprechen scheinen, neben der verwöhnten Aristokratin, sitzt «in ordinäres Weib, dem das Leben nichts als Fußtritte versetzt«, irgend eine auf sch-anr-bare Weise zu Geld qrlangte Kupplerin, di« ihrem „Glück" am Roulettetisch «in wenig nach>helsen will. Und das Schicksal bat seinen eigenen Willen: während «S der darbenden Aristokratin die Fünf-Francsstücke mit unerbitt licher Regelmäßigkeit abnimmt, erraffen die stumpfen Hände der grauen Dirne Haufen von Gold. Man liest in schaurig-schönen Schilderungen immer wie der von den „stieren Blicken" nud den „verglasten Augen", die man am Spieltisch sehen soll. Ich habe Hunderte vmi Personen aufs Korn genommen. Frauen und Männer jeden Standes und jeden AlterS. Wcher in den öffentlichen Sviel» iälen zu Moirte Carlo, noch in den Privatzirkeln -u Nizza habe ich dergleichen beobachtet. Man beherrscht sich durchweg, lieber diese ai»gesichl8 der wüsten gesellschaftlichen Mikbang doppelt awerkenn entwerte Kraftprobe der Selbst» beHerrsckmng geht inan sehr mit Nnrecht im allgemeinen hin- weg. Gewiß sieht man manches Auge, das zu tränen be ginnt. beobachtet man manchen mühsam unterdrückten Wort vamps -wischen ihm und ihr, gewiß erlebt man hier unü da einen aufgeregten Disput Zwischen Spieler und Croupier, der fast sieis damit endetbaß die Bank einfach zahlt, aber was wollen derartige Falle bedeuten angesichts der Masse der Spieler, der Höhe mancher Einsätze, der notwendign« inneren Aufregung, die sich jedes Spielers bemächtigt, der nicht gerade eine Million »der mehr im Rücken hat? Im großen ganzen herrscht gerade in Monte Carlo «in« musterhaft« Ordnung, und man kann hundertmal spötteln und witzeln über dös Verhafte» der Bonk, die rn alle» Zweifel sw llen noch kurzem Disput sich gern ergibt und den gewünschten Betrag auszahlt, etwas Vornehmes »nd Koulan- tes liegt rn dieser Art di« Dinge M erledigen, doch, auch wenn die Bank lediglich aus Berechnung so bandelt, wir si« bandelt. Nichts ist verpönter in Monte Carlo, als der Skandal. Sobald einer Rodoo zu machen droht, sofort wird Theater «nd Aonzerte. Leipzig, 11. März. I'. V?. Nenes Operetteu-Theater. Matinee der Schülerinnen von Isadora Duncan. — Der dumpfe Ton eines Gong, das Silberläuten eines Glöckchens erklangen — dann hob sich der Vorhang. Man sah wieder, wie bei der Duncanschülerinnen-Herostmatinee, einen grauen Wolkenvrospckt, und auS den Kulissen kamen kleine Bar- füßele hcrauSgelaufen, später auch größere, um als Send boten Isadora Duncans für eine Reform der Tanzkunst ein zutreten, zu den bereits gewonnenen Freunden neue z« werben. Und das dürste erreicht worden sein, denn man hörte unter den sehr zahlreich herbeigekommenen Besuchern manchen Ausruf der Befriedigung, und das Beifallsklatschen wuchs mit jeder Tanznummer. Es wurde diesmal etwas mehr mit „Requisiten getanzt, mit Zweiqe«, Bändern, Kränzen, Reifen. Angenehmerweise war Keses Zubehör ohne olle Aufdringlichkeit, fiel nirgends aus dem Rahmen heraus. Die Trachten zeigten den bekannten feinen Kolo- rismus, neben vielem Weiß auch wärmere, aber niemals schreiende Farben, dabei immer solche, die in glücklichem Verhältnis zu der Idee der verschiedenen Tänze standen. Und diese hatten abermals den Vorzug, deS kindlichen Cha- rakters nicht zu entbehren, jedoch ans die höhere Stufe deS künstlerisch Geschauten emporqehoben zu sein, im Rhythmus der Bewegungen sowohl, wie in der Formierung der Gruppen. Ohne jegliche Geschraubtheit entwickekte sich ein freies Spiel fuuger Kräfte. Natur war die oberste Lehr meisterin aewefe», Natur, wie sie sich dem künstle, rischen Auge erschließt, und „natürliche Schönheit" hieß daS Losungswort für alleS Dargebotene. In Gegensatz zu hüpfender Grazie traten dann zwei Vorführungen, di« dem gemessenen Schreiten gewidmet waren uud durch ihre ae- ruhig-edle Würde ein eigenartig fesselndes Adagio der Be wegung bildeten. Hatten während deS ersten Teiles der Matinee hauptsächlich Kompositionen von Corelli den musi kalischen Untergrund abgegeben, so worben nach der Pause Nummer, des Herbstprogramms repetiert, ». o. der aller liebste „Schleiertanz snach einem Walzer von Lanuer), PasmoreS Lied ^vatceminK rbv klocear, swobei der obli gate Gesang freilich etwas dünnskimmig geriet), sowie „Rosenringel" und ^Tanzreigen" von Humperdinck. Letztere beide gehören unbedingt zu den hübschesten, reizvollsten Wir- dmve» der Deen ca» schule. L»ch das »»ter de» Z»gab«» ihm der Mund mit einem Goldstück geschlossen. In beson ders bedrohlichen Fällen stapft man ihm wohl auch ein 500 oder 1000 Froncs-BIllctt hinein. Es i-st klar: riss« erst ein- mal die Unsitte ein, seinen Gefühlen freien Lauf zu lass««, so nähme der Skandal kein Ende mehr. Dann würde das Feilschen und Handeln im Spielsaal zu Monte Carlo schlim mer als auf dem Fischmarkt. Darum legt die Direktion den allergrößten Wert darauf, den äußeren Anstrich vornehm und glanzvoll zu erhalten. Mögen sich die Menschen nach innen verbluten, nur nichts merken lassen, nur den Ruhigen spielen, das ist die Devise von Monte Carlo. Und das Publikum ist überaus gelehrig. Wegen eines gering fügigen Anlasses kann die Direktion jedermann den Eintritt «dauernd verweigern. Wer möchte sich dieser Gefahr begeben, solange er noch hoffen kann, sich ein Vermögen zu erspielen? Und wer anderseits spannte seine Hoffnungen, sobald er zu spielen beginnt, nicht höher, als seine Verhältnisse ihm zu spielen gestatten? Ein jöder hofft. Und wenn er auch nach oußenhin verzweifelt, im innersten Innern ist noch eine kleine lichte Stelle. Der geringste Gewinn genügt, dos Licht erheblich erstarken, di« Hoffnung aufs neue crufblühcn zu lassen. Und — das ist der Lauf der Svielerwelt — mit der Hoffnung wächst der Wagemut. Es ist immer wieder der alte Rechenfehler, daß man vlödlich d«n Mut an die Stelle des Könnens setzt. Man dann den Fehler zwanzigmrl gemacht haben, unter dem Einfluß des Spiels, während der Steigerung und Belebung der Gefüge, enthusiasmiert durch «inen momentanen Erfolg, macht man ihn zum einund- -wanzigstenmal. Nur wer zu Unterst zu liegen kommt rn diesem Massengrab der Hoffnungen, ist als endgültig ein gesorgt zu betrachten. Die Z-chl der Scheintoten in Manie Carlo wächst prozentual mft der Zahl der Verlustsummen. ?. 2sob. spendete „Ballspiel" sah man gern wieder. Zusammen fassend gesagt, war die Veranstaltung ein „Kursus in körper licher Anmut , daran nicht nur das Auge seine Freude haben konnte, wobei zugleich für künstlerische Zwecke wie nicht minder für Zwecke der Jugenderziehung manches zu lernen war. Was man Isadora Duncan selbst als Mangel aus gelegt hat: daß ior Tanz nicht steigendes Temperament habe, niemals die Glut der Tarantella zu erreichen vermöge, diese moderierte Art wird zum Nutzen für ihre Schule, Hilst Stil bilden. — Am Flügel saß Herr Hermann Lafont. Seine Soli verflüchtigten sich durch übertriebenes Pia- nissimo stellenweise ins Wesenlose. Aber die Tänzerinnen begleitete er gut und elastisch. Man vergaß nicht, Eliza beth Duncan mit hervorzurufen, die an dem Gedeihen der jungen Schule wesentliche Verdienste hat. * Berliner Musik. Im Königlichen Opernhaus« wurde am Freitag zum ersten Male Älrxander Ritter« einaktige Oper „Der faule Hans" anscheinend mit Erfolg ausgefüvtt; freilich weiß man zurzeit nicht, inwieweit der Beifall durch da« anweienv« Kaiferpaar gewissermaßeu iuggertert workeu ist. Ueber die Lebens- lühigkeit dieser Oper zu eutfweidrn, ist natürlich nicht leicht. Aber ich glaube, daß heule der rechie Zeitpunkt für diese — leider muß es gesagt werden — Epigrammmusik verpaßt ist. Di« Oper erschien zuerst vor 22 Jahreu; damals hätte man noch der mit- und nach- wagnerischen Epoche «iuiges Interesse abgewiuuen kvnaeu. Ritter gehörte seinerzeit der neudeutscheu Richtung zu, wie si« sich außer iu Wagner besonders in Liszt, Peter LorueliuS u. a. verkörperte. Dir Eiu- Wirkungen dieser Richtung sind natürlich auch tu seinem „Faulen Hans" zu spüren, und es ist fraglos, daß sich in Ritter ein frtu- Knuiges Talent offenbarte, wie das au» seine» andere» Werken hervorgeht. In seiner Srstliugsoper tun sich indessen zu viel Schwächen auf, als daß diese» Werk einen bleibeudeo Wert haben könnte. Der bedenklichst« Fehler ist der Mangel an irgend einer greifbaren Individualität; dazu kommt, daß die Hauptthemea eigenartig verwaschen uud «aplastisch erscheine». Sie prägen sich zur Rot da ei», wo eine gewisse Trivialität de» Ausdruck» vor liegt. Und gerade die» ist das Bedenlliche; denn es gelang Ritter nicht, für die vielen ßut gemeinten und fein erdachten Perioden Interesse zu erwecken, weil sie eben dem Zuhörer »ur al» eine verschwommene nachempsundene Masse erscheinen. Leider batte Ritter — und da» ist ebenfalls für das weitere Bestehen deS Werke» ausschlaggebend — auch nicht den richtigen Blick für «tu gediegene» Textbuch. Die von Felix Dahn angegebene Sage von dem „faule» Ritter" idem siebenten Sohu« de» Grafen Hariuagh der erst daun erwacht, al» fünf dänische Riesen das Schloß zu stürmen suche», um die dorthin gerettete Königin gefaugeu zu nehmen, und der diese Riese» mit einem Streiche zu Boden schlägt, um zum Lohue die Hand der Königin zu erhalten. Dies« Sage liest sich wohl ganz gut, wirkt aber, szenisch gebaut, sehr wenig. Ja sogar da» Gespenst der un freiwillige« Komik kann kaum gebannt werden, wenn diese struppigen und maskrnmäßig entstellten Ries« (wer denkt da übrigens nicht an „Fasold" und „Fasuer") von dem erzfaulen Schlingel der Reihe nach mit spielender Leichtigkeit erlegt oder doch weuiastru» nieder- gehauen wertem In der Tat amüsierte sich mich da« Publikum über diese naiven Szenen köstlich uud nur mit einiger Müh« konnte man aut den Rest der Handlung noch aufpassen. Die Aufführung war wohl im Ganzen durch Richard Strauß gut vorbereiiet, aber die Liuzrlausführungeu ließe» mauchrrlei zu wünsche« übrig. Jus- besondere kann ich Penvari»!, der an Stelle de» erkraaktrn Krau», den faulen Litetbeldeu sang, nicht beifttmme»; sein Gesang fällt mir mit seinen unsteten Töne», wir ich da» scho» früher einmal bemerkt hab«, direkt auf di« Nerven. Etwas besser war di« Königin de» Frl Rose, wirtlich gut nur Herr Knüpfer al- Graf Hartung. Der Premisr« ging Leo Blech'» bereit» bekannter Einakter „Da war ich" voran. k. L. * Kleine Chronik. Man schreibt uv» au» Weimar: Wie vertäutet, soll an Stelle de» ersten Präsidenten dr» „Deutschen Küusilerdllndes" Grafen Leopold von Kalckrroth (Stuttgart); welcher sriuerzeit infolge Todesfalles in seiner Familie sein Amt nieder legte, Professor Klinger (Leipzig) in Aussrcht genommen sein. — Ferner teilt un» unser Weimarer Korrespondent unter dem S. mit: Im Jnterimstkeater faud heute abend in Gegenwart de» Dichter« sowie de» Grosiherzog» dir Erstausführung (fite Weimar) von Richard Boß' Drama „Schuldig" statt. Bet ganz vorzüalicher Rolleubesetzuag — Weiser ^Thomas Lehr), Frau Schiff«! -Kaibel lMartbu Lehr). Herzberg (Karlz Frl. Erland (Aili») — und tüchtiger Regie iKarl Grube) eratete da» Stück oach dem ersten Akt »ob namentlich am Schluß große» Beifall. — Iu Dresden ist der Li«>«r Maler und Nüdsirar Johauue» Rüger gestorben.
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