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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.03.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-03-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070320022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907032002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907032002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-03
- Tag1907-03-20
- Monat1907-03
- Jahr1907
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stabet am 7. April ia Kvaig-brück statt. Auf diesem wird Reich-tagsabgeorvueterZimmermaa» über dieReichskazS- »oahleu uav die Stellung der Reformpartei sprechen. Gleich zeitig soll über die Stellunguahme zu vra LaadtagSwable» berate» werden. cst. iüc,e» eine vandelshochschule. Die Stuttgarter Hauvetskammer bat sich, wie uu» ein Privattelegramm meldet, »ast einstimmig gegen die Errichtung einer pandelshochschale in Stuttgart ausgesprochen. Mir- bestimmend für die ablebuende Stellungnahme wurden geltend gemacht die MWäade, die au den anderes deutschen HaodelS- bochschulea durch das 'starke AuSläadertaw sich geltend machte« und die dadurch begründete Annahme, daß eine neue Handelshochschule wiederum in erster Linie der ausländischen Konkurrenz zugute kouunen würde. * NaltoaaUwerale vrWrnisation t» Lachsen, I» Löbaa bat sich ein »atioaalliberaler Bereiu fürdeu zweiten sächsischen ReichStagSwahlkrei« gebildet, dem bereits zahlreiche Mitglieder beigetrete» sind. Den Borfitz sükrt Geheimer Iustrzrat Berner. b. Sazialdemokratte und veretaSgefetz Wie eiue Ber liner Korrespondenz meldet, ist die Anklage wegen Verletzung des preußische» VereiuSgesetzeS durch Vie Lbhaltnng der sozialdemokratischen Redaktrurkoaferenz im ReichStagSgebäuve nunmehr gegen den sozialdemokratischen Parteivorstaud, nicht gegen die meich-tagSftaktioa erfolgt. * Ei» MUttärtvuftrtt „Giorvale d'Jtalia" versichert, zwischen dem Krieg-Minister und dem großen Geoeralftab fei wegen der Ausgaben für neue Artillerie em schwerer, kaum auszugleichender Konflikt auSgebrochen. * Arauz-stsche Westbahu. Die Eiseubahnkommission des Len als wählte den Berichterstatter für den Gesetzentwurf über den Rückkauf veS Netzes der Westeisenbahnen und erteilt« ihm de» Auftrag, den Bericht mit dem Antrag auf Ablehnung der Vorlage zu schließen. * Tkladerei in Marokko. Auf Antrag de- englischen Gesandten haben die Vertreter der Mächte ein Schreiben an den Snltan gerichtet, in dem Einspruch gegen den Sklavenhandel in Marokko erhoben und energisch dessen Ab- fchaffnog verlangt wird. * Die Lulersuchuug n» Sofia. Das weitere ErgebniS der Untersuchaug bestätigt vie Entdeckung von der Existenz eine- weitverzweigten anarchistischen Netzes. Erdrückende Beweise liegen gegen den Büchieumacher des Militärarsenals, BlaSkow vor, vou dem es sich herausstellt, daß er einer der Hanptauarchlsren ist. BlaSkow war auch Mitarbeiter des von dem Banvenchef Gerdschikow berausqezebeaen geheimen anarchistische» Blattes «Freie Gesellschaft". Zahlreiche neue Verhaftungen wurden vorgeuommen. Die Regierung beab sichtigt, eine Gesetzesvorlage eiuzubriogen, nach der künftighin die Leute, die widrvanschläge gegen die Minister aussubreu, standrechtlich abgeurteilt werden sollen. — Nach StambulowS Ermordung mag man nicht so energisch vor. — Zkonomow von der «Balkanska Tribuns" hat nach jünftägigem Schweigen sich bereit ertärt, Aussagen zu machen, die sür oen Abschluß der Untersuchung entscheidend sein dürften. * Freihafen Wladiwostok aufgehabeu! Aus der Er klärung des Ministerpräsidenten Stolypin in der Reichsduma ist noch nachzutrazea, daß eine Vorlage angekündigt wurde, die die Interessen Rußlands im fernen Osten durch Ab- ichaffung de» Freihafens Wladiwostok wahren will. — Äl>o vie „offene Tür" wirb zugefchlossen"! * Russischer ReichSral. Im ReichSraie wurde die Regierungserklärung gestern abenv ebenfalls von Stolypin verlesen und hier mit Zeichen VeS Beifalls aufzenommeu. Von drei von der Rechten, vom Zentrum und von der Linken gestellten Anträgen auf Uedergang zur Tagesordnung wurde der deS Zentrums mit großer Mehrheit angenommen. Er hat folgenden Wortlaut: «Nachdem ver Reichs rat die Mitteilung der Regierung zur Kenntnis genommen bat, gibt er seiner vollen Bereitwilligkeit Ausdruck, an der Rralifrerung der Pläue und Maßnahmen der Regierung mit- ^arbeiten, die unter Verwirklichung der Entschlüsse ver köchsten Macht, die neues Leben iu das Land gerufen hat, vaS Wohlergehen des Volkes und die Beruhigung les Landes zum Ziele haben werden, und ging zur Tagesordnung über." * Das Meter in Täurmark. Das dänische LauvSthing nahm gestern in dritter Lelung die Regierungsvorlage über die Eiusühruug des metrischen Systems an. Damit ist das Gesetz endgültig vom Reichstage genehmigt. * Schwedische Wahl-Reform. Der schwedische Reichstags ausschuß beschloß mit 4 Stimmen Mehrheit die Annahme ver StimmrechtSvorlage. * lthtaesischo» Zollamt. Der amerikanische Konsnl in Mnkd« bat dem Staatsdepartement mitgeteilt, daß am 21. d. Mw. in Antung vou de» Ehiaesea ein Zollamt er öffnet wird. Leiktmgrrchim. Zu ver vom Reichstage bewilligte» Aufbesserung für Sie »uterea uut mittlere» Veamtea schreibt die „Köln. Ztg": „Die Reichs beamten werde» die Freodenbotschafy die ihnen dir «estrige Reich-tagSfitzuug gebracht Kat, mit Besriediguua vernehmen. Mit ihnen teilte» diese Empfindung der Freude über eine wohlge- luugevr Aktion zur Besserstellung der Beamten in der Zeit einer gewissen empfilldlichen Notlage die Mehrheit-Parteien, die konservative rechte und die liberale linke Teste de» Haufe». Sie dürfen nch, wie es auch iu den Kundgebungen der S-tzuug zum Ausdruck gekommen ist, mit gutem Rechte dieser Äenngtunng dia- gebr», um so mehr, al» sie in dopvelter Richtung zu lämpsen batten, einmal nach der Seite der Unschädlichmachung eiue» den Erfolg gesührdeudra Demonürationsantrags de» Zentrums mit seinem sozialdemokratischen Gesvlae hin, und zum andern in Einsetzung des ganzen Schwergewichts und Nachdrucks ihrer Argu mente gegenüber dem Reichskanzler und der Nrichsschatzverwaltung." Die Politik des Kneifens betitelt sich ein entrüsteter Artikel des «Vorwärts", dem wir folgeuve hübsche Probe entnehmen: „Unsere Hurrapatrioien sind von ihrem deliranten Eiegestaunul noch immer nicht znm Bewnßisein der politischen Wirklichkeit zurückgekehrt. Noch immer hängt ihnen der Himmel voller Geige». Sie ballen noch immer dieselbe» Siegesrevcn, di« sie auf de» zur Feier des Wahlsieges veraustaitrlen Festbanketts zum besten gegeben haben. Ja ihrem Siegesrausch kommt ihnen auch gar nicht die beispirlloie Feigheit der Regierung zum Bewußtsein, die den sozial demokratische» Anklagen geflissentlich ausweicht, trotztem die An- »chnldignngen diesmal unrnolich schwereres Belastungs material enthalten, als die Anklagen, gegen die sich Bülow im Falle der IS'XU Xl- Affäre seinerzeit so ei'rig verteidigte. Die Re- giernug hat sich seildem eine moralische Rhinozeroshaut zugelegt — aber da- ist doch kein Beweis ihrer Stärke, sondern nur ihrer Leiipieltosru Skrupellosigkeit, Oder sollten sich die Parteien Les Blocks wirklich einbilden, sie Hütten diesmal einen Wadierfolg er st ritten. daß sie sür alle Zeiten des Sieges sicher wären? Das wäre denn doch eine geradezu adentcnerliche Selbsttäu'chung, denn trotz Flotten-Keim und Reichslügenvcrband hat die Opposition diesmal noch immer die Mehrheit der Stimmen ans sich ver einigt, wie Bebel in der heutigen Reicksragsfitzung treffend hervor- bob. Den Blockparteien ist es diesmal gelungen, eine Atillion Stimmen von der „Partei der Nichlwühler", den politsich Indiffe renten nnd llnaufgellärten, durch eine beispiellos inienstve uud ikrupellose Wahlagitation kerauszüholen. Daher ihr Erfolg! Aber düs Reservoir ist schon diesmal nahezu erschöpft. Möglich, daß diese Elemente das nächste Mal ihre Schuld gleit noch tun. Tann aber sitzen Regierung und Regierungsparteien wieder auf dem Trockenen!" Lokales unck vermischtes. Äsetterberickt Ser Lat. sachf. inetesp. Instituts Z« DresSeu. Voraussage für Sen 21. März. Starte »übliche Winde, veränderliche Bewölkung, vorübergehend Niederschläge, Temperatur nicht erheblich geändert. * Auszeichnung Treudienender. In sei um Dienstag abgedaltencn Versammlung des Vereins Leipziger Gasrwirie wurde eine große Anzahl von Angestellten siir langjährige Dienste ausgezeichnet. Es erhielren 20 die goloene Medaille für lOjÄrige Dienste, 16 die silberne sür 6jährige und :L ein Diplom sür 3jährige ununterbrochene Dienstzeit. * Die militärische Platzmafik wird uusgeführi: Donners tag, Len 21. März d. I., durch das Musikkorps des 7. In fanterieregiments „Honig Georg" Nr. 10V vor der Woh nung des Staotkommandanten. Beginn II Uhr 15 Miu. vormittag. Programm: Isa. „Sanktus", l>. Hochzcitsfest- warsck von Muttkcn. 2> Ouvcrcure z. Op. „Das Glöckchen des Eremiten" von Maillart. 3j Phantasie a. 0. Op. „Lohen- arin" von Wagner. 4j „Tip — Toxff" Polka brillante, Solo für Tromba, von Vollstedt, 5) a. „SolocjAs Lied", d. „Aul- tras-Tauz", a. „In der Halle des Bergkönigs" a. d. Suite „Peer Gynt" von Grieg. 'st Frühlingsgruß, Marsch von Donath. " Die Wett gehr unter! Die Fabel vom beoorstehenoen Weltuntergang wird gegenwärtig wieder einmal in weiten Kreisen der Bevölkerung herumgerragen, und zwar soll Ende März sam 1. April?) ein Komet mit der Erde zusammen stoßen und ihr "en Garaus machen. Bon ängstlichen Leuten sind in dieser Beziehung sogar bei verschiedenen Astronomen Anfragen eingelausen. Es heißt, den verhängnisvollen Zu sammenstoß habe der italienische Professor Matteucci unge- iundigt. Der sitzi aber ruhig aus dem Vcsuv-Observcttorium, weiß von einem drohenden Kometen nichts und verwahrt sich energisch dagegen, die Fabel des bevorstehenden Weltunter- ganges ins Publikum gebracht zu haben. Der „Köln. Ztg." zufolge soll sie als schlechter Witz zuerst von, einem Blatte i» Pisa veröffentlicht worden sein, italienische Zeitungen druckten den Unsinn als ernsthafte Sache nach, and aus diese» ist er dann auch in deutsche Zeitungen übergegangen. * Die „Kranke »pslrgrnu" derhaftet. Wir haben wieder- hott von der „frommen Schwafler" berichtet, die sich bald hier und do bald einlogiert, WirtSleuten von ihrem segens reichen Berufe erzählt hatte und dann, wenn sie allein war, plötzlich verschwunden war. Wertgegenstände waren gewöhn lich aus der Wohnung edcnsalls verschwunden. Mu» konnte sich über das raffinierte Vorgehen der Gaunerin nicht genug wunder». Aber trotz ihrer Dreistigkeit ist sie Loch eine recht beschränkte Pensa». Sie setzte ihr Manöver gleichmütig weiter fort, obwohl sie sich doch sogen mußte, daß alle Zimmeroermieter durch die Notizen in den Zeitungen aus sie genügend aufmerksam gemocht worden sein mußten. Sir halte nur ihre» falschen Atomen Koch in einen anderen falschen Namen gearchert. Sie nannte sich von nun an Marie Stein. Als solche stellte sie sich gestern einer Familie i» der Emilienstraße vor. Sie erzählte da, daß sie in eiaei Heilanstalt in Stellung sei, aber von ihrem Oberarzt jetzt Urlaub erhalten habe. Aha! Die „Krankenpflegerin! Die Wirtin wußte sofort, mit wem sie die Ehre doste. Diesmal sollte die schlaue Gaunerin in eine Falle gegangen sein. Die Wirtin ging angeblich aus den Handel ein, wies der frommen Schwester ci» hübsches Zimmer an und schickte bau» sofort nach der PÄizci. Jetzt fitzt die Diebin, eine wiederholt vor bestrafte 46 Jahre alte Näherin aus Erfurt, hinter Schloß und Riegel. Die ganze Geschichte ist wieder einmal ein Be weis, wie die oielgelästerte Presse den Behörden gute Dienste leisten kann. * Vorsicht, Elter»! Wie sorgsam der Eltern Augen iiber alle Dinge wachen müssen, wenn kleine Kinder im Hause sind, lehrt folgender Fall: In «iner Wohnung in der Lin- oenthaler Straße in Gohlis stöberte vor einigen Tagen ein l^r Jahre alter Knabe in einem offenen Schranke herum. Ta erwachte das Kind eine Flasche. Raich führte es sie an den Mund und trank die Flüssigkeit aus. Als die entsetzte Mutter hinzukam, war es schon zu spät. Das Kind hatte Essigsäure getrunken. Gestern ist es an der Vergiftung gestorben. Tas Beklagenswerte bei solchen Nnalücksfällen ist, daß die Eltern neben dem Schmerz und den Vorwürfen auch oft noch die gerichtliche Strafe zu tragen haben. Also Vorsicht, wer über kleine Kinder wachen muß! * Neues aus Gastwirtskreisen. Das bekannte Restau rant „Zills Tunnel", das ca. 30 Jahre im Besitze von Louis Treutler war, gehi an Glockauer, bisher Oberkellner im „Goldenen Einhorn", über. 1ÜV Mark Belohnung. Unter Anwendung von Nach schlüsseln wurde, wie bereits berichtet, am Sonntag aus einer Wohnung in der Lilienstraße in Reudnitz ein Betrag von ca. 800 .4 gestohlen. Auf die Wiedererlangung des Gelbes bat der Geschädigte obige Belohnung ausgesetzt. * Die Maurer Leipzigs beschlossen in einer am Diens tag im „Volksbanse" abgebaltenen Versammlung, nach einem Vorträge über das Thema: „Wandlungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik", die Aufnahme einer Einkommenstatistik. * Diebstähle. Gestohlen wurden von einem Neubau in der Oder mann strafe 10 Stück neue Messinghähne mtt der Firmenbezeichnung Gebrüder Rost, im Werte von 140 Mark: vom Korridor einer Wohnung in der Weststraße zwei Dutzend weiße DamastseroieUen und 14 Stuck Kopfkissen bezüge. Die Wäschestücke sind mit Monogramm M. W. ge zeichnet: aus einem Arbeitsraum in der Tauchaer Straße ein Winterüberzieher aus blauem, glattem Stofs mit dunkelgrünem, karrierlem Funer; in der Wurzner S kraße ein vierräderiger Handwagen mit Leileraufsatz. Diebe, die es auf die Beraubung von Bodenkammern ab gesehen, haben in der letzlen Zeit wiederholt gestohlen, und zwar in der Waldstraße zwei Deckbetten mit roten, E. D. und A. L. gezeichneten Inletts, und ein Kopfkissen, und um Ransrädter Steinweg funk seidene Kleider, §wei rosa farbene, ein grünes, zwei weißseidenc, sowie, ein weißes, punkriertes Tüllkleiü. — Zur Rechenschaft gezogen wurden rin 27 Jahre alter Heizer und ein 41 Jahre alter Handelsmann. Ersterer ent wendete aus den Lagerräumen einer Fabrik in der Weißenfelser Straße in Plagwitz, wo er in Stel lung war, nach und nack etwa 600 Kilogramm Zinkplatten im Werte von 300 il, die er zu billigen Preisen an den Handelsmanan abliex. — Verhaftet wurde eine schon wieder holt vorbestrafte 23 Jahre alte Kellnerin aus Lissa i. Böhm., die aus einer Wohnung in der Nordstraße einem jungen Mädchen einen Geldbetrag von 43 .<l gestohlen hatte. * Eia geringfügiges Schadenfeuer, das leicht größere Dimensionen hätte unaehmen können, ereignete sich heute vorrniitag in der zehnten Stunde im Grundstück Höllische Straße 12. Hier war im Drogengeschäst der Firma Ge brüder Lodde aus bisher unaufgeklärte Weise ein Posten Wachs in Brand geraten. Als die schnell herbeigerufene Feuerwehr erschien, war das Feuer durch das Hauspersonal bereits gelöscht worden, so daß die Wehr nicht erst in Tätig keit zu treten brauchte. * Zu dem Unfall im Fahrstühle des Grundstücks Brühl Nr. 76/78 sei bemerkt, oaß der verunglückte Monteur Heiue nicht Leibnizftraße 3, sondern Leibnizstraße 30, III., wohn haft ist. O 18 0Ü0 erschwindelt. Aus Witte» a. d. Ruhr wird uns milgeteilt: Auf einen mit der Unterschrift einer hiesigen Großfirma versehenen gefälschten Wechsel wurden bei der Märkischen Bonk 10000 L erhoben. Der Täter ist noch wicht ermittelt. Ein Wriapanscher. Aus Landau berichtet uns na P r i v a t t'e l e g r am m: Die hiesige Strafkammer ver urteilte den Wtlwhändler Waffe vier von Diedesfeld »>egen Weinfälschung zu drei Monaten Gefängnis und 900 X Geldstrafe. Gleichseitig wurde die Einziehung von 24 000 Arter Wein verfugt. Die Bergwerkskatastrophe »o» Klei »-Rossel» bildete gestern den Gegenstand von Beileidskuadgödungen inZrer- schiedenen parlamentarischen Körperschaften. Folgende Tele- grararne berichten uns darüber: Aus Straßburg: Bei Eröffnung ver gestrigen Sitzung des Loadesausschusses gewachte Präsident von Jaunez iu warmen Worten des schrecklichen Unglücks von Klein-Rosieln, das nicht nur in Eliaß-Lochringen, soa- Lern auch über die Grenzen des Landes hinaus innigste Teilnahiw- wachgerusen habe. Besonders wohltuend Hütteri die Beileidskundgeüungen des Kaisers und der Kaiserin allenthalben gewirkt. Zum Zeichen feiner Anteilnahme er hob sich das Haus und ermächtigte den Präsidenten, den Hinterbliebenen und dem Haase de Wendel sein Beileid auszudrücken. Nntevstaatssekretär Mandel schloß sich km Namen der Regierung des Ausführungen des Präsidenten an. Sollt? staatliche Helfe spater nötig sein, so werde dem Hause eine entsprechende Vorlage gemacht werden. Aus Brüssel: Der Senat beschloß aus Vorschlag fernes Präsidenten, dem sich der Minister des Auswarrigeir anschloß, Deutschland den Ausdruck seiner Teilnahme für die Opfer des Grubenunglücks ü» Saargebiet zu über mitteln. Verunglückte Arbeiter. Beim Transportieren einer etwa 7000 Kilograurm schwere» Waise vom Dampfhammer noch dem Glüfwsen in Hayingen in Lothringen verumainckten drei Arbeiter. Einer wurde gelötet, zwei schwer verletzt. — In den Rheinische» Stahlwerken in Duisburg stürzte» drei Arbeiter vom Dache. Einer ist tot, zwei schwer verletzt. Elementen» im Auto. Aus Paris wird uns mitaeteUt: Aus der Rückfahrt aus dem Ministerrat st i'e ß das Auto mobil Elemenceaus in der Avenue des Champs Elysees mit einom Lastwagen zusammen und erlitt mehrfache Beschädigungen. Clemeuceau selbst blieb unser- letzt. Ein Schulschiff gekentert. Im Hasen von Kopenhagen kenterte bei starkem Sturme bas neuerbaute, fast fertige Schulschiff „Wiking". Von 50 im Innern beschäftigten Arbeitern erlitten mehrere ernste Verletzungen. Das Schiff soll nicht sehr beschädigt sein. Ter bestrafte Gott. In der Stabt Patschou in der Provinz Petschili, die seinerzeit während der internationalen Expedition nach China eine kleine Rolle spielte, ist es jüngst einem Gott übel ergangen. Es herrschte eine Art Pocken» epioeinie, und Sa die chiuesisckien Aerztc mit ihrer Kunst nichts ausrichleten, io wurde vor Sem Gotte der Heiüunst fleißig Gold- und Silberpapier verbrannt, damit er der Seuche Einhalt tue. Aber weder dieses, noch andere Opfer nutzte» etwas, und selbst feierliche Umzüge, bei denen am Hellen Tage viel Feuerwerk verknallt wurde, bewogen den Gott nicht, sich der Palschvuer anzunehmen. Da verlor der dort residierende Tavtai die Geduld und gab den Auftrag, die Erkrankten iu Len Tempel des unbarmherzigen Gottes zu bringen und so das Gebäude gum Spital zu machen. Das geschah auch, und so bat der in seiner Bequemlichkeit empfindlich benachteiligte Gott jetzt seine Strafe erhalten! Der Henker im Gefängnis. Im Wrborger Gefäng nis für Einzelhaft befindet sich augenblicklich der Boll- strecker aller Todesurteile des Standge richts, der Henker Foma Ssein. Seine .Karriere" begann Ssein mit der Hinrichtung der Mörderin des Gene rals Minn. sinaida Kouopljcmnikowa. Vorher hatte Ssein eine ganze Reihe von Mordtaten verübt, darunter auch sie Ermordung einer aus elf Personen bestehenden Familie im Jamburgschen Kreise. Nach seiner Verhaftung wurde er im Gefängnis in Ketten gehalten. Nachdem Ssein cingewilligt hatte, die Konopljannikawa hinzurichten, wurde er in die Peter-PauI°Festung übergesührt. Nach einer von ibm vollzogenen Hinrichtung der Teilnehmer am Raubüber- fall am Fonarny Per. wurde er in das Gefängnis für Ei» zelhaft übergeführt. Hier genießt der „Brave" eine ReHv Bequemlichkeiten. Tollwut der Wölfe. Aus oem Kreise Jegorjewsk i» Rußland wird geschrieben, daß der außerordentlich harte Winter «ine M a fs e n t o l I w u t als Folge des Hungers unter den Wölfen hervorgerusen Kat. Die Wölfe dringen am Kellen Tage :n die Dörfer ei». So sind sieben Personen im Dorfe Jodmost sArchangelskaja Wolost) von Wölfen auf die ibm gegeben wurden, war ein irohes Mahl, in oen Sälen oes blauen Sternes, wo sich die ausgezeichnetsten hiesigen 'Aelehrten, unscrn würdigen geistvollen Oberhofpreviger T. Ammon an ihrer Spitze vereinten, um den lieben Frem den gastlich zu bewillkommen. Ein Lorbeerkranz, reich um- wanoen mit Immortellen, wurde ihm da gereicht im Namen uniers finnigen Professor Haffe, welcher im blauen Stern wohnt, aber durch Berufspftichten abgchalten wurde, dem Fest beyzuwohnen, ein Gedicht begleitete den Kranz. Alle Feste zu erwähnen, die ihm zu Ehren veranstaltet wurden, ist unmöglich, eines, welches ihm besondere Freude zu machen «chien, war ein Abend bcy Friedrich Kuhn, wo die heiterste Gastfreundlichkeit herrschte und der Geburtstag seiner ab wesenden theuern Gattrnn recht schön und rührend gefeyert wurde. Ter Nachruf, welchen derselbe gemüthvolle Dichter an ihn richtete und in unserer Abendzeitung bekannt machte, ist zu schön und sinnig, als daß er nicht auch in Ihrer Kaiser- ttadt sollte schon gekannt and gelesen seyn. Eine der zarte- iten Huldigungen war eine Ueberraschung, welche Jean Paul am letzten Sonutagmorgcn, den er hier verlebte, gemacht wurde. Er wohnte in einem Gartenhaus, hier wurde ihm vor seinen Fenstern früh um fünf Uhr eine Morgenmusik gebracht, welche wie ein Svmmernachtstraum in seinen Schlummer bineintönte. Zu den Chören der erwachenden and jubelnden Vögel gesellten sich erst ernst und feyerlich, gleichsam wie eine fromme Morgenhymne singend, die ver muten Klänge von Pedalharfe und Waldhorn; als dieß Gebet, in der Poesie der Luft gedichtet, verhallt war, über ließen sich beide Instrumente ihrem romantischen und phan- lasieoollen Charakter und schienen nun in Tönen ein Bild u weben von den verschiedenartigen Werken des Dichters, ald schwangen sie sich, südlich leidenschaftlich, durch alle Ge- ttlde der Phantasie, bald verschmolzen sic in süßer Innigkeit hre reinen Klänge, bald überließen sie sich mutdwilliy der neckenosteu Laune, einander autwortend und lockend, bis sie endlich ein kräftiges und freudiges: Lebe hoch, lebe wohl und vergiß »ns nicht! auszusprechen ichienen. Wer nicht den Zauber dieser devden vereinten Instrumente kennt, wenn sie meister- . oft gespielt in der reimten Morgenluft und Sonntagsstille ertönen, der kann sich keinen Begriff von der überirdischen Wirkung dieser Musik machen. Am letzten Tage von Jean Pauls Hiersehn brachte er noch einige sehr frohe Stunden in dem schönen Pillnitz zu, wo ihm die Freud« wurde, noch eine ufälligc Unterredung mit unserui sinn- und geistreichen Lrinzen Johann zu haben. Zum Abend hatten ihm viele einer Freunde ein reizendes Fest aus der Briihlschen Terrasse vereitel, Kränze und Opferttoinmen und, was besser ist, ireue liebevolle Herzen darrten seiner, leider aber vernetzens, durch empörende Zudringlichkeit wurde cr in seinem Zimmer :äs spät in die Nacht zurück^edalten und so seinc unendliche Gutmütigkeit noch zuletzt auf eine recht hqrte Probe gesetzt. lm 12. Juny verließ er Dresden, von utffern besten Mün chen beqteiet. * Das Foltwaugmuscum in Ha«ea Es ist noch immer Nicht genug bekannt, daß mitten in Deutschlands nordwest- ttchvm Industriegebiet, in dem kleinen, nur vierzig Tausend Einwohner bergenden Städtchen Lagen i. Westfalen sich ein Mus«m befindet, das gleichsam a,s eine Hochkura der mo dal«« Küsst «scharr ward« kann. Ez ist^iatz das so- geuaaurc „Folkwang '-Muieum, aus um ItXO von Karl Ernst Ostdaus gegründet wurde, der sich dadurch unvergänglichen Ruhm als ein großherziger und weitblickender Kunstsörderer für alle Zeiten sicherte. In weiser Erkenntnis der große» Bedeutung, die die jüngste Entwickelung der modernen Malersi, vor allem die Bewegung, die wir mir dem Namen des Neoimpressionismus zu belegen gewohnt sind, sür die spätere Gestaltung der Kunst har, legte sich Osthaus mit be sonderer Aufmerksamkeit auf das Sammeln von Kunstwerken längerer Talente, die bei der großen Rtenge noch kein Ver ständnis gesunden batten: so konnte ei mit geringen Kosten Werke erstehen, die bereits deute Schätze repräsentieren und deren Wert in den nächsten Jahrzehnten noch beträchtlich wachsen wird. Namentlich waren es die französischen Meister, denen Osthaus sein besonderes Interesse zuwandte; so besitzt das Museum ein Freilichtporträt einer weißgeklei deten Dame von der Hand Renoirs, das zu den be deutendsten Schöpfungen des großen Impressionisten gehört. Auch Manet ist in der^Tammlung vertieren, wenn auch nur mit einer kleinen Studie. Dagegen ist von seinem Vorläufer Daumicr ein großes Bild — „Die Verspottung Ctzristi" — vorhanden. Ganz besonders reich ist der Bestand an Bildern Paul Gauguius, dieses ungestümen Pfad finders einer neuen, wild-prächiigen Welt. Nirgends offen bart sich einem das seltsame, stürmende Wesen dieses Künst lers mit größerer Klarheit, als gerade hier, wo acht seiner Werke an einem Ort vereinigt sind. Der von Gauguin stark beeinflußte Vincent van Gogh ist im Museum mit vier wertvollen Bildern vertreten; von Neoimpressiouisten bat der Folkwan« wundervolle Sümpfungen von G. Seurat, Tböo oan Rysselberghe, Paul Signac, Ed- mond Croß und Maximilian Luce aufzuweisen. Aber auch deutsche Kunst hat in dem stillen Bau des west fälischen Städtchens eine würdige Stätte gefunden. An selm Feuerbachs herrlicher „Orpheus" ziert sein In neres im Verein mit einem Pan-Bild des alten Böcklin, einer von einer Herde belebten Landschaft HansTbomas und einem aus dem Jahre 1875 stammenden, erstaunlich kühnen Damenporlrät Wilhelm Trübners. Von den Jünoeren sind vor allem vertreten: Christian RohlfS, der sich nach mancherlei Wandlungen zu einem überzeugten Anhänger des Pointillismus entwickelt hat, und Emil Rudolf Weiß, der nicht nur Vorzügliches auf dem Ge biete der Holzschneidekunst, zu deren Förderung in Deutsch land er viel beigetragen geleistet Kat, sondern auch ein tüch tiger Maler — namentlich von Akten und Blümenstückeii — ist. Zwei charakteristische Gemälde des neue und eigene Pfade wandelnden Schweizers Ferdinand Hodler ver- vollständigen diese mit so vornehm-kultiviertem Sucherfinn zusammengestellte Galerie. Doch nicht nur malerischen, auch plastischen Leistungen zeitaenöffffcher Künstler schenkt der Begründer des Fvlkwang sein« Beachtung, mrd von seinem künstlerischen Geschmack zeugen die Arbeiten unserer deut schen Meister Tuaillon und Stimsch^ des großen Fran-osen Auguste Rodin, de- gemalisth-wikden, i« Paris wobnhcfften Italieners Rosso, und bek juuoeu Belgiers George Minne, dessen gotifch^treuge Art eff Schöoftntgen dem Sinn des Beschauers n^er rücken. Die von HenrvoandeDelde besorgt« Inuendeko- raff« des vvrnehm-r-hig««, vov Karl Gerard i« d«t- ,chen Frührcnaissaucestil errichteten Muscumsbaaes schasst den liebevoll zusammengeiragenen Kunstwerken einen wür digen Hintergrund und verleiht oer Sammlung, ihr auch die letzte Spur des Zufälligen und Zerstreuten nehmend, den Charakter eines geschloffenen Ganzen, das wir als ein kla'- sisches Dokument zeitgenössischer Kunst betrachten dürfen. * Niedergang der kirchlichen Kaust i» den Rheiulaude«. Man schreibt uns aus Düsseldorf: In der Sitzung des Pro- dinziallandtages führte bei den Beratungen über die Be willigung von Mitteln für die Unterstützung der historffcben Kunst der Provinzialkonseroator Prof. Dr. Clemen-Bonn lebhafte Klage darüber, daß das Niveau der Kirchenbemalung in den letzten zwanzig Jahren eher schlechter als besser ge worden sei. Es fehle, so laate Prost Clemen, tatsächlich bei den uns zur Verfügung stehenden Kirchenmalern au künst lerisch ausgebildeten Krätten und an Sinn für den einheit lich-monumentalen Stist der auf die Architektur des Ganzen Rücksicht nimmt. Am ichlimmsten aber falle ins Auge der Mangel aus figürlichem Gebiete; es fei in den letzten zehn Jahren in den Kirchen des Rbeinlandes, alten und neuen, in rein äußerlicher Nachahmung der alten Stilformen so viel geschaffen worden, daß ein erschreckendes Zeugnis für den Tiefstand des künstlerischen Könnens auf die sem Gebiete vorliege. Dieses tiefe Niveau fei geeignet, die Kirchenkunst in den Rheinland«» ,n der beschämendsten Weise bloßzustellen. Zum Glück seien die Ausmalungen zum großrn Teil so ichlecht ausgeführt, daß sie schon jetzt von den Wänden herunterfielen. In den Nachbarprooinzen stehe es allerdings ebenso schlimm, wenn nicht noch schlimmer, aber die Rheinprovinz als das älteste Kunstland der Monarchie solle auch am frühesten das Bestreben zeigen, diesen künst lerischen Mißstand zu beseitigen. Man müsse fordern, daß, wo künstlerische Arbeit in Frage komme, sie auch von den richtigen Händen übernommen werde. Die schlechte Hand- werkerarbeit sei nicht einmal billig. Wenn eine Gemeinde >ie Kosten für große Ausmalungen nicht bestreiten könne, so olle sie «S sich an einer ganz einfachen dekorativen Aus- chmückung genügen lassen. Die Proviuzialkommission für Denkmalspflege habe seit einem Jahrzehnt schon hierüber Klage gefnyrt. Cs sei eine Sonderkommifsion eingesetzt worben, »m diesem Unheil zu steuern, und es sei auch mög lich gewordeu, viele- Schlimme zu verhindern uud einiges bessern. Die hohen geistliche« Behörden hätten in allen Einzelfällen sich auf den Boden der Anschauung dieser Kom mission gestellt, aber der Staatsschatz sei eia sehr ge ringer, und besonders fehle es an gesetzlichen Handhaben, in alle« Fällen, wo nicht kirchliche oder öffentliche Mittel i» Frage kämen. Nur eia Deukmäler-Schutzgesetz würde aus diesem Gebiete vieles verhindern, was jetzt durch irregeführt« Gemeindeu and schlecht vorbereitete Künstler gesündigt werd«. * Zwei ,»der»»»te Bilder Grü»ew»ld» glaubt, wie wir 'N der „Kunsichrovik" lesen, Christian Rauch in den Flüoel- bildern der Nikolaus-Altors in St. Lorenz in Nürnberg festgestellt zu hoben. Sie sistd um so ivtereffanter, als sie ein Bindeglied daAtellea würben zwrichen de« berüdwteu Bild der Alten Diaakochek „Die Unterredung deS heiligen Lras- bisbeenitgMz leicht mit den üldriEAt Wer«» d-A Merft«rS Mtt, »nb oem Jstrcheümer Altar in Kolmar. Die BiGer, die die Heiligen Nikolaus und Ladislaus darstellen und 1,94 :0^> Meie: groß sinv, zeigen das bewußt auf Lösungen spezifisch malerischer Probleme in Licht und Farbe ausgehende Können des großen Malers; in der Wahl der Farben hängen sie auch auf das engste mit den Flügeln des beglaubigten Altarbildes in der Maria-Schneekapelle in Aschaffenburg zusammen, die die Heiligen Marti» und Georg darstellen und de, denen genau dieielbcn Farben «ruf dunklem Grunde leuchten. Leider sind sie kostbaren Bilder stark verschmutzt und nachgeduukelt. * Friedrich Hause »der Beerbohm Trees Gastspiel. Der Berliner Korreipondeut der „Daily Mail" hat Haase im Hinblick auf das Gastspiel Beerbohm Trees interviewt und um seine Ansicht über englische Schauspielkunst befragt. „Es ist die Tatsache, daß eine englische Gesellschaft Shakespeare spielen wird, der Hauptnmstand, der dem Besuch sein be sonderes Interesse für uns Deutsch« gibt", so meinre Hache. ,Die 'Deutschen gerade sind ja jetzt so berühmt als Erläuterer »Ldakefpeares, daß England zuletzt i» uns seinen Meister in dieser Hinsicht anerkannt bar. Aber einen Punkt gibt es, in dem die Engländer uns bei der Darstellung Shakeipeares immer voraus sein werden: Shakespeares Frauencharattere können von einer deutschen Schauspielerin niemals getreu dargestellt werden. Die deutsche Form der Ausbildung bringt eben keine Frauen hervor, die fähig wären, Shakespeares wichtigste weiblichen Rollen darzuftelleu. Diese sind ihrem We,en und ihrer Herkunft nach durchaus englisch und können nur von englischen Frauen verkörpert werden." Haase schloß mit einem Lob der englischen dramatischen Kunst. ^Das englische Drama", sagte er, „behauptet gegenwärtig, wie die Berliner Theaterzettel zeigen, einen hervorragenden Platz auf der deutschen Bühne. ES ist aber mehr die englische Dramenliteratnr, als die englisch« Schauspielkunst, die wir hier bewundern." " kleiue Tdrmffk. Io Rom find die Borgia-SLIe im Vatikan dem große» Publikum wiülrr zugänglich gemacht worden, do der Staatssekretär Kardstwl Merrq del Bal a, diesem Tag« seine neue Wohnung im Hauptpalafi de» Latstaus bezöge» bat. — Im Kaffer Wilhelm - Mus«»« z« Krefeld findet vom S1. Mai bi» zum LI. J»li eka« Au»ftelltt»g moderner französischer Kauft statt. Zur Förderung de» Unternehm en» hat sich et» französische» Komitee gebildet, da« au» zehn Mitglieder» besteht, de» Künstler» Sibert Bartholomc-, Albert Besuard, Henri Marti», Llande Monet, Auguste Rodin, Theophil Steinl,» u»d Leu Herren L. BLaövite, Konservator de« Luxembourg-Museum«. S. Lövy, Herausgeber der Zeitschrift ,.Xrr et DöeorutiouI. Maciet, Bizepräfident der Union Leolrule ä« Xtt« äScorutiku, und H. Marcel, Generaldirektor der National bibliothek iu Pari». Die Susftelluug wird Werke der Malerei »ad Plastik uud i» beschränktem Maße mich Erzeugnisse der angewandten Kunst umfasse». — I» Wie» ist der durch seine btbltoaravhischen Arbeite» bekannte Echuistsleller Arth« L Zelltuek im Alter »»» 31 Jahren gestorben. Er verfügt» über ein wahrhaft erstaunliche« bibliographische» Wissen. Er hatte, wie di« „Allgemeine Zeitung" mitteilt, rioe Reibe vou umfangreichen Uulernedwungen wke di« „Iuteroatioaale Bibliographie der Kunstwissenschaft" (IdOL. di« „Bibliographie dm vergleichenden Ltteiattlrmschtchte" (I908-. eiue „Soethe-Biblioarapbir, eine „Bibliographie L« Theater- gafchtchtt" ». dgl. iw» Adr» guätft».
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