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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.07.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070709022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907070902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907070902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
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Dienstag, 9. ^uli 1907. 1«^ Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Geschäftslage im Ledergewerbe. * Tie Unterbrechung, die die Aufwärtsbeweguna der Nohstoffpreisc im Ledergciverbe erfahren hat, läßt die Leder verarbeitenden Branchen wieder etwas optimistischer in die Zukunft blicken. Allmählich fing die andauernde Preissteigerung der Rohstoffe doch an, die Gestehungs kosten der Leder verarbeitenden Gewerbe in einer Weise zu steigern, daß die bisherige zunehmende Rentabilität der Betriebe in Frage gestellt wurde. Ter jetzige Stillstand der Preise ermöglicht nun, daß die Fabrik preise mir den Rvhstosspreisen in Einklang gebracht werden, resp. dem schnelle» Aufstieg der ersteren nachfolgen können. So suchen speziell im Schuhgewerbe die Fabrikanten resst, die Händler höhere Preise durch mischen: da das Geschäft sich in der letzten Zeit weiter recht befriedigend entwickelt bat, wird es verhältnismäßig leicht, höhere Schuhpreise zu erzielen. Obwohl die Preise für Häute und Felle in den letzten Monaten nicht weiter gestiegen sind, während sic in der entsprechenden Zeit des Vorjahres scharf hinankgingen, stehen sie freilich noch beträchtlich über den Borjabrspreisen. Im Mai waren die Großhandelspreise für Häute und Felle pro Doppelzentner^» Mark folgende: Bremen, Ochsenhäute, beste trockene: 215 s210>, Kips^Murbungah: 300 12601; Hamburg, Ochsen häute, trockene westindische: 2tz> (187,50s; Köln, Kipfe: 260 (230); Frank furt a. M., Kalbfelle: 348 (355s. Von Frankfurt a. M. abgesehen, stehen die Nohstoffpreise noch an allen wichtigeren Märkten über denen des Vorjahres; ssie haben sich auch im Juni über dem Stand des Vorjahres gehalten. Bewirkt wurde die Stabilität der Preise durch das etwas stärkere Angebot ein heimischen Rohstoffs, während die Zufuhren von außerhalb immer un- gcnüs^nd und sogar noch hinter denen des Vorjahres zurückbleiben. Tic Einfuhr der wichtigeren Nohstofswrten betrug nämlich im Mai in Doppelzentnern: Kalbfelle aller Art: 22 344 (32086), Rindshäute aller Art: 01102 >00 8951, Büffelhäutc: 1589 <2132», Roßbäute usw.: 9790 (12 7701, Lammfelle: 3618 (50111, Schaffelle: 47N (73661, Z'egenfelle: 4638 (4898). Die minimale Zunahme der Einfuhr von Nindshäutcn vermag den Gejanitrüogang nicht auszualeichen; selbst die Wichtigkeit, die aus ländische Rindshäute für die deutsche Lederverarbeitung besitzen, ist nicht ausschlaggebend, da die Jmporteinschätzung bei Kalbfellen weit stärker ins Gewicht fällt. Wenn also das Angebot von Rohstoff am deutschen Markt in letzter Zeit zugenommen hat, so ist das ausschließlich am die Vergrößerung der Viehschlachtungen im Inlande selbst zurückzuführen. Tie Einfuhr von Leder hat im Mai etwas zugenommen, sie kommt indes für das deutsche Lederaewerbe nur in ganz geringem Umfange in Betracht. Die knappere Einfuhr von Rohstoff veranlaßt die ver arbeitenden Gewerbe um so mehr, auf Erzielung höherer Fabrikat preise zu sehen, als für den Herbst wieder eine Zunahme der Nachfrage in Aussicht siebt. Speziell im Schuhgewerbe ist nicht nur die gegen wärtige Marktlage sehr günstig, sondern es wird auch allgemein ein befriedigendes Herbstgeschaft erwartet. Dadurch allein wird aber ein zu nehmender Bedarf an Leder bedingt. Börsen- «nb Handelswesen. -1- Leipziger Börse vom S. Jnli. Tie freundlichere Stimmung der letzten Tage wurde beule etwas beeinträchtigt durch den vorliegenden Reichsbankausweis; Berlin kam daraufhin aoacschwächt, zumal da auch New Vcrk gestern in schwächerer Haltung schloß. Hier war die Tendenz noch unverändert fest, wenn auch der Geschäftsumfang viel zu wünschen übrig ließ. Wenn sich auch die Kurse einer großen Anzahl Industrie aktien in den letzten Tagen kräftig erholt haben, so ist das Kursniveau doch verhältnismäßig noch zu niedrig, als daß es dem Aktienbesitzer einen Anreiz zum Losichlagen des Besitzes bieten könnte; man wartet vielmehr vielfach auf bessere Zeiten. Die Folge davon ist, daß für eine ganze Reihe Werte Materialmangel herrscht; so mußten z. B. aus diesem Grunde Wernshausen Vorzüge und Zeitzer Paraffin gestrichen werden. Najork und Hohburg Ouarz kamen wieder zur Notiz und stellten sich ungefähr je 3 Proz. besser. Recht fest lagen vor allem Kohlenwertc, von denen die Mehrzahl bessere Notizen erzielten; in erster Linie sind hier zu nennen Gottes Segen Aktien und Prioritäten, Erz gebirger, Zwickauer Brücken, Concordia. Naumburger Braunkohlen waren unverändert gefragt. Rege Nachfrage erhielt sich für Schulz zu erneut anziehendem Kurse; in Sächsischer Emaille konnte die Nachfrage nicht voll befriedigt werden. Beide Leipziger Straßenbahnen besserten ihren Kursstand weiter auf bei starker Kauflust seitens des Publikums. Bessere Kurse erzielten auch Hugo Schneider, Stöhr, Leipziger Strick garn, Hartmann. Chemnitzer Werkzeug waren im Einklang mit den niedrigeren auZwärtigen Notierungen billiger; auch Schönhcrr und Sondermann gingen zurück. Mansfelder Kuxe bröckelten eine Kleinig keit ab. Leipziger Baumwolle, Hupfeld, Halle Zement und Schiffahrts aktien lagen ebenfalls schwächer. Pinkau, Prttler, Krietsch Vorzüge wurden auf alter Basis erwähnt. Bankaktien gaben nach, insoweit sie von Berlin abhängen. Leipziger Credit waren gut behauptet. Spar- Bank, Löbauer Bank und Immobilien vermochten sich auf dem gestrigen Kursstand nicht zu halten. Eiscnbahnaktien lagen ruhig. Aussiger Aktien zogen erneut an, Genußscheine waren unverändert gefragt; Prioritäten neigten eher zur Schwäche. Von ausländischen Fonds war wenig die Rede. Auf dem Markt für heimische Anlagewerte wurden vor allem 3vroz. Sächsische Rente in größeren Posten gehandelt. 3proz. Reichsanlcihe und die neuen Schatzanweisungen lagen schwächer, 3kproz. Rcichsanleihen waren eine Kleinigkeit besser. Sonst waren die Ver änderungen geringfügig. Die Gesamttendenz war still, aber fest. — BezugSrecht: Hupfeld 2. .Höher waren: Italien kurz b -H, London kurz '/« Wien kurz 10 Iproz. Sächsische Rente 0,05, Russische Noten 0.35, 3'/,proz. Leipziger 0,15, 3 /»vroz. Erbländer 0,10, Leivziger Hypotheken Ll 0,10, 3'/,proz. Reichs 0,10, Aussiger Aktien 0 50, Raab-Oedenburg 0,25, Serben 0,40, GerSdorfer 18 ^ii, Prioritäten 20 .4!, do. II 25 Gottes Segen 23 Prioritätsaktien 28 Zwickau-Brückenberg 5 ./L, Oelsnitzer 8 Große Leipziger 0,40, Leipziger Eleltriiche 0,50. Hartmann 0.50, Leipziger Strickaarn 1, Meerane 1» Stöhr 0,50, Wernshausen 5, Halle Zucker 0,50, Sächsische Emaille 1,25, Schneider 2,50, Schulz 0,75. Niedriger waren: Brüssel kurz 5 /H, Leipziger Hypotheken XIII 0,05, Preußische Zentrai-Boden von 1890 0,20, von 1906 0.40, 3proz. Reichsanleibe 0,20, Lchatzanweisungen 0,10, Graz-Köflach 0,25, Busch Kronen 0,20, Tux- Boden 0,25, Karl Ludwig 0,50, Kronprinz Rudolf 0,50, Lemberg steuerfreie 0,50, 4vroz. Leslerreichische Lokalbahn 0,50, 3proz. Oesterr. GtaaiSbahn 0,25, Pilsen-Priesen 0,25, Ungarische Gold 0,10. 89er Rumänen 0,75, Kulkwitz 1, Disconto 0,50, Handelsanteile 0,50, Svar-Bank 0,25, Deutsche 0,75, Dresdner 0,50, Löbauer Bank 0,25, Immobilien 1, Bochum 0,75, Gelsenkirchen 0.50, Harpen 1, Laura 1, Mansselöer 2 Hapag 0,50, Lloyd 0,75, Schönherr 1,25, Sondermann 0,75, Zimmermann 1,50, Leipziger Baumwolle 1, Hupfrlv 0,75, Halle Zement 0,25. Bank, und Geldwesen. Hf Der Rcichsbankauswcis vom 6. Juli zeigt, daß auch in der ab gelaufenen Bcrichtswoche §u Anfang noch bedeutende Anforderungen an die Kassen der Bank gestellt wurden, die sich dadurch noch erhöhten, daß sich die Ultimoansprüche zum großen Teile erst am 1. Juli geltend machten, da das Institut immer noch 200,7 (89,2> Millionen Mark Noten zu versteuern hat. Die Verringerung der steuerpflichtigen Noten um 129,2 Millionen Mark gegen 192,8 Millionen Mark laßt erkennen, daß die Rückflüsse noch recht langsam in die Bank fließen. Allerdings ist die Abnahme der Anlagen mit 243 (230> Millionen Mark etwas größer sl im Vorjahre; auch ist zu konstatieren, daß die Regierung die Bank dies mal nicht in Anspruch/geuommen hat. Im einzelnen verweisen wir auf die nachstehende Tabelle. ' :ci»Udc tand . . rücickrtassensckirine. ":»!«» and. Banke» achtel . , . . ^cmbard .... Effekte» .... Lonsiiqe Aktiven . (ÄruntkavUai . . nkeiervcsond» . . tl'NemnUans . . ^troeintaien . . S-'niuie Passiven . Viotemcierv- L Die Berliner Banksirma Friedländer Pollack ist. wie nunmehr bekannt gegeben wird, aufgelöst. Liquidator ist der Bankier Anton Ephraim in Berlin. ** Straßburger Stadtanleihe. Ein Straßburger Bankenkonsor tium übernahm 15 Millionen Marl 4proz. Anleihe zum Preise von 98k Prozent. Die Tilgung erfolgt vom Jahre 1916 ad innerhalb 40 Jahren. /X Bayerische Handelsbank in München. Der Bank wurde die Ge nehmigung erteilt, innerhalb der gesetzlichen Maximalgrenze des Pfand- briefumlaufs 4proz., unverlosbare Hypothekenpsandbriefe auf den In- Haber im Gesamtbeträge von 10 Millionen Mark auszugeben. Berg- «nb Hüttenwesen. Phönix, Aktienacsellschast für Bergbau und Hüttenbetrieb. Von der Verwaltung des Phönix wird offiziell mitgeteilt, daß das Gerücht von einer Kapitalserhöbung vollständig aus der Luft gegriffen sei. Ein Kapitalbedarf sei überhaupt nicht vorhanden und demgemäß eine Er- Höhung nicht einmal erwogen worden. hu. Rheinische Kohlenhandels, und Reedcrcigesellschajt (Kahleukoutor) in Mülheim. Nach dem Geschäftsbericht wurde ein Ueberschuß aus Kohlen- und Frachtenrechnung erzielt in Höhe von 8 783 402 ^l. Nach Abzug aller Unkosten mit 1 723 688 .E sowie der Abschreibungen mit 228 669 (826 9971 können 6 923 700 (4176 397» .k als Dividende aus geschüttet werden. Der Aufsichtsrat erhält 69 237 und der Rest von 161148 .tl wird vorqetragen. Wie die Verwaltung erklärt, beträgt der Gewinnanteil der Gesellschaft 75 (501 Pfg. auf jede Tonne der Beteili gung. Es wird beabsichtigt, eine Kapitalsvermehrung, die gleichzeitig eine Erhöhung der Beteiliaunaszifser bedeutet, vorzunehmen, und zwar soll sie schon am laufenden Geschäftsjahr voll teilnehmcn. Es wird beab sichtigt, von der Dividende von 75 Pfg. nur 60 Pfg. auf jede Tonne der Beteiligung auszuzahlen und die restlichen 15 Pfg. den Gesellschaftern auf Kapitalrechnung gutzubringen. Eine Verstärkung der Betriebs mittel sei deshalb noch notwendig, weil die Verkäufe für das laufende Jahr einen entsprechend größeren Umfang erreicht baden und anderseits darauf Bedacht zu nehmen sei, daß bei einer etwa eintretenden Ab schwächung der Konjunktur mit der Lagerung größerer Mengen gerechnet werden müsse. Im abgelaufenen Geschäfts;ahr betrug der Lieferungs aussag rund 1 Million Tonnen und der Gesamtversand 9161041 (8407 1551 r. Tie Aussichten des neuen Geschäftsjahres würden den Verkäufen nach als gut bezeichnet werden können, wenn nickt für das Jahr 1907/08 wieder Zweifel an die Lieferungsfähigkeit der Zechen und Zuteilungen des Kohlensyndikats gesetzt werden müssen. Im ersten Vierteljahr habe man schon von neuem einen erheblichen LieserunZs- ausfall zu verzeichnen gehabt. G Bei der Gewerkschaft Hermann 2 in Hildesheim haben die Ab- tcufungsarbcEen nach Mitteilung des Vorstandes einen guten Fortgang genommen. Die Teufe beträgt gegenwärtig 4851L m. DaS Gebirge ist wasserfrei. « Am Kupfcrmarkte in Amerika hat in der verflossenen Woche ein Umschwung zum Besseren sich herausgebildet, der naturgemäß auch nach Europa herübergegriffen hat. Die Verbraucher haben sich, um Deckung für ihren drängenden Bedarf zu suchen, am Markte wieder ein- gefunden, so daß namhaftere Mengen von raffinierter Ware von Hand zu Hand gegangen sind. Immerhin ist der Umsatz auf beiden Seiten des Atlantischen Ozeans noch vom Hand in den Mund-Charakter geblieben, und aus diesem Verhalten werden die Konsumenten auch für die nächste Zeit sich noch kaum befreien können. Trotzdem liegen Berichte vor, denen zufolge Verhandlungen über namhafte Abschlüsse stattfinden, und wenn für die zukünftige Preisgestaltung sich nur erst eine feste Basis Hal finden lassen, dürfte der Begehr, der zurzeit noch sehr zerstreut ist, sich sehr bald konzentrieren. In London befindet das vorhandene Metall sich unter sehr scharfer Kontrolle: es werden namhafte Prämien für prompte und baldige Lieferung bedungen. Die AÜgcmeinverhältNlsse sind zugunsten einer mäßigen Wertbrssernng, und auf feiten namhafter Häuser herrscht in dieser Beziehung großes Vertrauen. Größere Mengen von Kupfer können in den Händen der amerikanischen Produzenten sich nicht angesammelt ha. en, da die Herstellung während der ersten fünf Monate etwa 17 Millionen Pfund hinter dem Gewichte des gleichen Zeitraumes im Vorjahre zurückgeblieben ist. Da außerdem der Bedarf des Konsums nicht zurnckgcgangen ist, so kann, abgesehen von gelegent lichen spekulativen Einflüssen, der Preis des Metalls kaum durch etwas anderes als durch Nachfrage und Angebot reguliert werden. Tatsache ist jedoch jedenfalls, daß die Preisdrückerei, die letzthin in den Ver einigten Staaten stattgesunden hat, meistenteils von der zweiten Hand ausging, deren Vorräte aber gleichfalls stark zusammengeschrumpft sein dürften. Viel wird von dem neuerdings eingeleiteten Vorgehen der Amalgamated Company abhängen, die, um die Weiterverarbeiter auf die Probe zu stellen, begünstigten Kunden kleinere Menge Lake-Superior- ware angeboten hat, und zwar zu 106 Lstrl., mit dem Resultate, daß alles promptest aus dem Markte genommen ist und der Preis sich auf 107 Pfund Sterling erhöhte, während gleichzeitig die New Aork Metal Exchange ihre Notierung um 25 Punkte auf 23K bis 24 Cents hinauf setzte. Tie straffere Tendenz trat auch am Londoner Markte für Stand- dardware hervor; es sond dort ein mäßiges Geschäft, zumal in Juli- und Augnstlieserung, statt; erstere holte von 98 bis 100 Lstrl., letztere von 95 bis 98 Lstrl., während die Werte von Dreimonats-Ltanvard- knpfer zwischen 92k und 94k Lstrl. schwankten, schließend mit fester Tendenz zu 99K Lstrl. für prompte und 93K Lstrl. für Drcimonatsware. Die Verschiffungen von New Bork, Baltimore und Philadelphia betrugen in der verflossenen Woche 2902 t. Schlußnotierungen sind: tough 104 bis 104K Lstrl. — 2K Proz.: best selected 104 bis 105 Lstrl. - - 2K Proz.; elektrolytisches 105 bis 107 Lstrl. netto; starke Bleche 111 Lstrl.; ost- indssche Bleche 112 Lstrl. per Tonne. St«ffgerverb» ir. Berliner Jutcspinnerei nnd Weberei. Die Verwaltung sagt in dem soeben veröffentlichten Prospekt, daß die Stralauer Fabrik im abge- laufcncn Geschäftsjahr 1906/07 einen Umsatz von 4,1 (3,1) Millionen Mark und die Bautzener Fabrik einen solchen von ungefähr 1,17 (0,98) Millionen Mark erzielt hat, wobei die erhebliche Steigerung von Roh jute zu berücksichtigen ist. Ob die Gesellschaft eine Dividende und in welcher Höbe bezahlen kann, steht noch nicht fest. Schoppe- und Cordonnetfpinnerci, Aktiengesellschaft, in Altdorf. Die Gesellschaft wird nach der „N. Z. Z." auch für 1906 wie im Vorjahr keine Dividende verteilen. Verschiedene Indnftriegesellschaftsn. 8 Die Leipziger Gummiwarenfabrik, Aktiengesellschaft, vorm. Julius Marx, Heine -v Co. teilt durch Rundschreiben mit, daß ihr langjähriges Vorstandsmitglied Direktor Leopold Schimpfs sich entschlossen hat, in das Privatleben zurückzutreten; es erlischt somit dessen Unterschrift mit dem 1. Juli. An dessen Stelle ist der bisherige Prokurist und Leiter der Filiale Wien August Brück zum Mitglied des Vorstandes ernannt worden. L- Wurzener Kuustmnhleuwerke und Biskuitfadriken dormalS F. Krietsch, Aktiengesellschaft, in Wurzen. Der Geschäftsbericht für das am 30. April abgelaufene Geschäftsjahr besagt, daß das Jahr 1906/07 der Gesellschaft sowohl in der Mühlenabteilung als in der BiSkuit- bäckerei lebhafte Beschäftigung und auch zufriedenstellende Ergebnisse ge bracht hat. DaS Gewinn- und Verlustkonto ergibt einen Ueberschuß vou 257 142 (125 7561 .K, dessen Verwendung in folgender Weise beantragt wird: 12756 ^tl dem Reservefonds, 60 000 .k für Sondcrabschreibung auf Maschinen und Mobilien mit Rücksicht aus die beträchtlichen Neuanschaf- fungen, 57 500 4k als 5 (4> Proz. Dividende auf die Prioritäts-Stamm- aktien, 20 456 4k für Tantiemen, Gratifikationen und zum Pensionsfonds, 46 500 4l al- 5 (4» Pro-. Dividende auf die Stammaktien, 7872 .E für Tantieme an den Aufsicht-rat, 52 057 (2007) 4k Vortrag auf neue Rech nung. Der Betrieb der Mühlenwerke ist durch Einstellung neuer Turbinen, durch Erweiterungen und Verbesserungen, namentlich in der Gersterollerei, sowie durch eine Gleisanlage in der Roggenmühle weiter vervollkommnet worden. Für die Bi-kuitbäckerei wurde eine Kühl- anlaae beschafft, um die in immer größeren. Umfange begehrten, mit Scborolade gefüllten oder überzogenen BiSkuitsorten auch in der warmen Jahre-zeit Herstellen und lagern zu können. Der gesteigerte Umfaß in Däckereifabriraten erfordert weiter die Beschaffung einiger neuer Maschinen, deren Aufstellung demnächst erfolgen soll, nachdem die dazu nötigen baulichen Veränderungen bereit- ausgesübrt worden sind. D,e entstandenen höheren Ausgaben für Reparaturen werden darauf zurück- geführt, daß die Kosten für Veränderungen an Baulichkeiten und Be triebs«,nrichtung sowohl in der Mühle als in der Bäckerei, die mit den geschaffenen Verbesserungen -usammenhinarn, -um großen Teil auf da» Reparotureukonto übernommen worden sind. Der Warengewinn beläuft sich für dos Jahr 1906/07 aus 1 498 230 (1 256 610) .«(. Die Generalunkosten sind von 898 516 .(( im Vorjahre aus 940193 .1t ange wachsen, die Abschreibungen aus 97 710 (100 9451 .X sesrgesetzl worden. Tic Bilanz weist an Debitoren die Summe von 1 299 146 (1 211 446) .X, an Kreditoren 1 063 U15 (1053 705) .«t aus. Der Wechjelbestand betragt 97 509 (63 908) K, die Akzeptschuld 1 727 087 (1 936 29.) .tl. Der Warrn- bestand wird mil 1872 956 (2066 937! ,<l anSgewiesen. lieber den Gc- schästsgang im lausenden Fabre enthält der Berich, teine Angaben. Die Generalversammlung finde, am 18. Juli statt. L Sächsische Bronzewarenfabrik, Aktiengesellschaft, iu Wurzen i. S. Nach dem Bericht für das am 30. April abgelausene Geschäftsjahr 1906/07 beträgt der dem Umsatz entsprechende höhere Bruttogewinn unter Hinzurechnung des 7169 (3609) it betragenden Vortrages aus dem Vorjahre 429 683 (389 895) .K. Nach Abzug der jährlichen Aufwendungen von 207 824 (199 659s ./( und der in diesem Jahre besonders reichlichen Abschreibungen an 107 535 (86 480) .<( stellt sich der verfügbare Rein gewinn auf 114 323 (103 755) <l, der wie folgt verteilt werden soll: Tan tieme an den Aufsichtsrat 8963 .<(, an den Vorstand 8963 .<, 12 Proz. Dividende (wie i. V.) gleich 52 560 .E, Aufwendung für Beamte und Arbeiter 7500 .K, DelkrederefvndS 20 000 .E, Baufonds 10000 .<(, Vor ¬ trag aus neue Rechnung 6336 Kl. In der Bilanz werden die Debitoren mit 264 268 (224 5861 -K, die Warenbestände mii 398 935 (393 9091 die Kreditoren mit 204 1 42 (135 7201 .ll ausgewiesen. Ueber das abge laufene Jahr äußert sich die Verwaltung wie folgt: „Unsere Umsatz ziffer ist gestiegen, weil es uns gelang, weitere Absatzgebiete zu erobern und höhere Verkaufspreise zu erzielen, die die empfindliche Steigerung der Rohmaterialienpreise einigermaßen ausglichen. Schon im vorigen Jahre wurden die Lieferungen nach Rußland eingeschränkt. Seitdem ha, sich die dortige Geschäftslage verschlechtert. Las war bei den Abschrei bungen auf Außenstände zu berücksichtigen. Die Ausstellung einer größeren Dampfmaschine ist erfolgt. Die dazu erforderlichen Um- und Neubauten sind vollendet. Die weiter geplanten Neubauten wurden be anstandet; es soll an sie erst dann heranaetreten werde», wenn sich das Geschäft dauernd weiter günstig entwickelt. Das zu ihnen erforderliche Areal befindet sich bereits in unserem Besitz. Die Zweiggeschäfte ar- beiten befriedigend; die in Leipzig und Magdeburg schlossen mit er freulichen Ueberschüssen ab." Ueber die Aussichten heißt es in, Be richt: „Wir sind mit reichlichen Aufträgen, die uns arif Monate be schäftigen, in das neue Geschäftsjahr eingetreten. Den an unsere Leistungsfähigkeit gestellten größeren Anforderungen sind wir durch Aus stellung der neuen Dampfmaschine, zweckmäßiger Arbeitsmaschinen und der neuen Äesselanlagc gewachsen, so daß wir trotz empfindlicher Kon kurrenz vertrauensvoll in die Zukunft blicken und auf gedeihliche Weiter entwickelung unseres Unternehmens hoffen." Die Generalversammlung findet am 14. August statt. (2! Die Aktiengesellschaft Ferdinand Beudix Söhne in Berlin hat, wie sie mitteilt, neuerdings wieder einen größeren Auftrag der Stadl Berlin erhalte». Es handelt sich um die Holzarbeiter, bei den geplanten Schnlbaute». . Aus der Lederindustrie. Wie aus Frankfurt a. M. gemeldet wird, tagten dort gestern die Berliner, Frankfurter, Offenbacher und Stuttgarter Lederwarenfabrikanten zur Gründung eines Verbandes zur Wahrung der Interessen der Industrie. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt. ** Die Aktiengesellschaft für Kohleudeftillation in Gelsenkirchen schlägt eine Dividende von 17 Proz. aus die Vorzugs- und von 12 Proz. auf die Stammaktien vor (wie i. V.). ** Preisermäßigung in der Gummi-Industrie. Wie aus Hannover berichtet wird, hat die Continental Caoutchouc Compagnie eine nichk unerhebliche Preisermäßigung für Gummireifen und Gleitschutzdeckeu eintreten lassen; die Ermäßigungen bewegen sich zwischen 5 bis 15 Proz. und gehen für einzeln« Sorten noch darüber hinaus. ** Der. Breitenburger Portlandzementfabrik wurde vom Staat Hamburg die Lieferung von 6 Millionen Kilogramm PortlandzcmeNi übertragen. Bei der L>ubmission hatten gefordert: die Breitenburger Fabrik 3,05, die Portlandzemcntfabrik Hemmoor 3,44, die Fabrik Ger mania in Lchrte 3,40 .X. Die Möbelfabrik PortoiS L Fix in Wien wird von der Verkehrs bank in eine Aktiengesellschaft mit zwei Millionen Kronen Aktienkapital umgewandelt. ** Die Aktiengesellschaft Dynamit Stabe! errichtet in Preßburg eine neue Düngerfabrik und eine neue Fabrik für Kupfervitriol. Lranrpsrtwesen. ir. Die Allgemeine Berliner OmniduSgesellfchast erhebt vom 15. Juli ab versuchsweise für die Deckplätze der Kraftomnibusse einen einheitlichen Fahrpreis von 10 Pfg. ohne Rücksicht auf den zurückgelegten Weg. <-) Berliner Elektroinobil-Drofchken-Aktiengesellschaft. Direktor Ernst Peiserl ist aus dem Vorstand der Gesellschaft ansgeschieden. Die Frachtkontorgescllschast in Hamburg, die mit dem deutschen Kohlendepot verbunden ist, hat neuerdings außer in Cardiff auch in Newcastle-on-Tyne ein Einkaufstontor errichtet. O Dux-Bodenbachcr Eisenbahn. Neber die Gründe, die für die Ver waltung bei dem inzwischen von der Generalversammlung genehmigten Ankäufe der Braunkohlenwerke der G. G. Bobbescken Erben in Trieb- schitz maßgebend waren, ist dein Berichte des Vcrwaltungsrates folgendes zu entnehmen: „Geleitet von der Absicht, für die nunmehr der gänz lichen Auskohlung entgegcngehenden Duxer Werke einen Ersatz zu finden, der für eine Reihe von Jahren eine ansehnliche Produktion erwarten läßt, sind wir über den Ankauf der G. G. Bobbeschen Werke in Ver handlungen getreten und haben unsere Organe angewiesen, die Werke einer eingehenden Expertise zu unterziehen. Die Saxonia- und Washington-Schächte haben im verflossenen Jahre rund 240 000 r auf den Markt gebracht, und dürfte diese Produktion noch auf eine lange Reihe von Jahren auf gleicher Höhe erhalten werden können, vorausgesetzi, daß die Marktlage es gestattet, diese Quantitäten zu entsprechenden Preisen abzusetzen. Die beiden Schächte Saxonia und Washington sind in vollkommen betriebsfähigem Zustande, so daß größere Investitionen nickt erforderlich sein werden. Um alle möglichen Kautelen für eine ge deihliche Entwickelung des Betriebes zu schaffen, haben wir Verein- barungen getroffen, die uns den Absatz der Kohle zu einem gesichcrlen Preise gewährleisten." Der Kaufpreis beträgt 1050 000 Kr. Chesapeake and Ohio-Eisenbahn. Die schon angekündigte Emis- sion beträgt nach der „Frkf. Ztg." 10 Millionen Dollars bproz. Equip- mentbonds. *— Schifsahrtspool-Konferenz. Wie die „Hamb. Nachr." an zu ständiger Stelle erfahren, ist bereits eine vorläufige Verständigung erzielr worden. Die Beratungen über die Einzelheiten des neuen Abkommen werden noch fortgesetzt. Vetrieb-au-weise. ir. Erfurter Straßenbahn. Juni 44 333 (44 032) .tl; seit 1. Oktober 359 442 (335 326) Allgemeine Lokal- und Straßenbahngesellschast. Juni 536101 (mehr 17 610) .(l. Anatolischc Cifenbahnen. Vom 18. bis 24. Juni Stammnetz Haidar- Pascha-Angora 417 028 (— 12 989) Frcs., seit 1. Januar 2 790 677 (mehr 268 5551 FrcS., Ergänznngsnetz Eski-Schehir-Konia 56 431 (Z- 7975t Francs, seit 1. Januar 1 153 411 (-1- 161346s Frcs., Zweigbahn Hamidie- Ada-Bazar 3719 (-ss 1556» Frcs., seit 1. Januar 55 458 (-4- 6010) Frcs., zusammen 177178 (— 3458) Frcs., seit 1. Januar 3 999 546 (ss- 435 911) Francs. Verbände. 8 Die Bereinigung der Exportfirmen in Berlin hielt kürzlich eine Sitzung ab, in der u. a. über den Fortgang der Bemühungen zur Grün dung weterer Exportvereinignnaen in Deutschland berichtet wurde. Nach diesem Bericht sind die Vorbereitungen in Frankfurt a. M.. Leipzig und Nürnberg nunmehr soweit gediehen, daß demnächst die Gründung von Vereinigungen der Exportfirmen in Sachsen, Bayern und Sndwestdeutsckland erfolgen kann. Auch für Bremen, Köln und Elberfeld ist die Gründung von Exportvereinigungen, nnd zwar durch Vermittelung des Vereins Hamburger Exporteure, in Aussicht ge nommen. ?llS Propagaudamaterial für die Gründung weiterer Export vereinigungen und für den Anschluß der in Deutschland verstreuten Exportfirmen an bestehende Vereinigungen wurde beschlossen, einen Be richt über die Tätigkeit der Verenigung feit ihrer Gründung im Jahre 1896/97 hcrauszngeben, da ein solcher Bericht am besten ein Bild davon geben kann, welche Erfolge durch den Zusammenschluß des ExporthandelS ,n Spezialvereinigungen erzielt werden können.
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