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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.08.1907
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070802028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907080202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907080202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-02
- Monat1907-08
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Beklage Freitag, 2. August 1907. Leipziger Tageblatt. «r. 212. 1V1. Jahrgang. Leipziger Hrmdelszeitung. Derrtschlands Ltsenvevsovgung im ersten Halbjahr 1907. * Als ein in Anbetracht der unsicheren Aussichten im Eisengewcrbe gerade kein sehr erfreulicher Umstand dürfte es vielfach bezeichnet wer den, daß die Versorgung Deutschlands mit Eisen im ersten Halbjahr gegenüber 1906 äußerst stark gewachsen ist. Kehrt die Lebhaftigkeit der Nachfrage nach Eisen im Herbst wieder, so war es sicher gut, daß durch eine reichliche Versorgung ein Roheisenmangel verhindert wurde; kält sich die Nachfrage aber, wie vielfach angenommen wird, in der nächsten Zeit in den gegenwärtigen Grenzen, so ist allerdings die Gefahr einer Uebersättigung des Konsums nicht von der Hand zu weisen. Es ist hervorzuheben daß im Juni wohl auf die Abschwächung der Nachfrage hin die Roheisenerzeugung solvohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahre eingeschränkt worden ist, so daß die Versorgung des einheimischen Marktes, selbst bei Berücksichtigung des Außenhandels, niedriger war als im Juni 1906. Insgesamt betrug die Versorgung Deutschlands mit Eisen während der ersten sechs Monate in Tonnen: 1904: 3 266138, 1905: 3 249266, 1906 : 4 034 368, 1907 : 4 472112. Es ergibt sich demnach für dieses Jahr eine Steigerung von 10,8 Proz. Von 1905 auf 1906 war zwar die Ver sorgung noch stärker gewachsen; das erklärt sich aber so, daß im ersten Semester 1905 die Roheisenerzeugung und -Versorgung unter dem Berg arbeiterstreik gelitten batte. Deshalb war auch von 1904 auf 1905 em Rückgang eingetreten. Die einheimische Roheisenerzeugung ist nur zur Hälfte an der Mehrversorgung gegenüber dem Vorjahre beteiligt, die andere Hälfte entfällt auf den Außenhandel in Eisen, Eisenwaren und Maschinen. Die Roheisengewinnung ging von 6117126 r im ersten Halbjahr 1906 auf 6 355 953 t im ersten Semester 1907 hinauf, nahm also um 238 827 t zu. Am erheblichsten ist relativ die Gewinnung von Stahl- und Spiegeleisen gewachsen, indes die Steigerung bei Thomas- und Gießereiroheisen verhältnismäßig gering ist. Bei Bessemer- und Pud- delrobeisen ist sogar eine Abnahme der Produktion eingetreten. Auf fallend ist die geringe Ausdehnung, die die Roheisengewinnung im rhei nisch-westfälischen Bezirk genommen hat; sie bleibt sogar absolut noch hinter der des lothringisch-luxemburoischen Bezirks zurück. In Schlesien hat die Roheisenerzeugung mittelmäßige Fortschritte gemacht, trotzdem aber war dort die Zunahme noch größer als in Rheinland-Westfalen. Einen relativ weit höheren Anteil an der Zunahme der Versorgung als die einheimische Erzeugung hcrt die Einfuhr von Eisen. Sie betrug im ersten Halbjahr 1906 348 965 t und ging auf 488 987 t im ersten Halbjahr 1907 hinauf. Es hat also eine Steigerung um 40 Proz. stattaefunden. Die Zunahme verteilte sich auf alle Gruppen; besonders kräftig stieg der Import von Roheisen, aber auch Eisen- und Stahlwaren sowie Ma schinen wurden stärker importiert als 1906. Im einzelnen betrug näm lich die Einfuhr während der ersten sechs Monate in Tonnen: » 1905 1906 1907 Roheisen, Brucheisen 88 453 172 214 260 975 Materialcisen, Stahl, Eisen-und Stahlwaren 52 264 88 078 120 708 Maschinen 41 152 44486 50301 Die Roheiseneinfuhr ist besonders im zweiten Quartal äußerst stark angcwachsen und ging über die vorjährige erheblich hinaus. Als dritter, die Versorgungszunahme bewirkender Faktor kommt eine nicht unbe deutende Exporteinschränkung dazu. Die Ausfuhr von Eisen und Eisen waren einschließlich Maschinen ging von 2 463 323 t im ersten Semester 1906 auf 2 372 828 t im ersten Semester 1907 hinab. Auf die verschie denen Gruppen verteilte sich die Ausfuhr in Tonnen wie folgt: 1905 1906 1907 Roheisen, Brucheisen 212 089 273 154 221 684 Materialeisen, Stahl, Eisen-u. Stahlwaren 1217 008 1510 490 1 458 811 Maschinen 140676 131947 154 797 Zurückgegangen ist die Ausfuhr namentlich bei Roh- und Brucheisen. Börsen- nnd Handelswesen. Leipziger Börse vom 2. August. Die ununterbrochene Lustlosigkeit der Börsen schwächt ihre Widerstandskraft bedeutend; der Tendenz fehlt jeglicher kräftiger Rückhalt, so daß die Kurse weiter weichen bei kleinem Geschäft und ungenügender Nachfrage. Auf dem Fondsmarkte lagen vor allem 3proz. Sächsische Rente recht schwach; desgleichen gaben 3'Z-proz. Consols etwas nach und die neue 4proz. Leipziger Stadtanleihe. Die übrigen Werte waren im großen ganzen auf diesem Gebiete besser behauptet, vor allem lagen Pfandbriefe bei einigen Umsätzen fest, 4proz. Landwirte erzielten einen etwas besseren Kurs. Von fremden Fonds war wenig die Rede. Auch in Bankaktien war das Geschäft recht schlep pend, Leipziger Credit, ferner Sparbank und die Mehrzahl der Ber liner Institute waren billiger. Eisenbahnwerte hatten ebenfalls kein nennenswertes Geschäft aujzuweisen; nur 3s4proz. Aussiger wurden etwas lebhafter zu altem Kurse gehandelt, Busch Kronen waren eher angeboten. Auf dem Jndustrieaktienmarkte überwogen die Kursab schwächungen, ohne daß das Angebot irgendwie dringend geworden wäre. Die Baisse in Rohkupfer wirkt auf die Haltung der Mansfelder Kuxe weiter ungünstig; es gingen darin heute größere Beträge zu billigerer Notiz um, die aber wieder von sehr guter Seite ausgenommen worden sind. Schwächer lagen heute u. a. auch beide Leipziger Straßenbahnen, Thüringer Gas, Zeitzer Paraffin, Stöhr, Tittcl, Wernshausen, Solbrig, Falkensteiner Gardinen, Hartmann, Kulkwitz, Oelsnitzer Kuxe. Zu altem Kurse waren Thüringer Wolle und Hupfeld erwähnt, Fritz Schulz angeboten. Höher gefragt waren nur Polyphon. Die Gesamttendenz war schwächer. Höker waren: London lang 1 Paris kurz 5 Oesterreichische Noten 0,05, Russische Noten 0,10, 3proz. Leipziger I 0,10. 3'/«proz. Landwirte 0,15, 4proz. Landwirte 0,10, Graz-Köslach 0,75, Lombarden 0,25, Kaschau-Ocerberg Silber 0,35, Gold 0,10, Ungarische Goldrente 0,10, GotleS Segen III 115 Polyphon 2. Niedriger waren: 3proz. Sächsische Rente 0,40, 3'/,proz. Sachsen 0,05, 3V,proz. Dresdner von 1905 0,20, 4proz. (neue) Leipziger 0,10, Leipziger Hypo theken L und 0 0,10, 3'/,proz. Consols 0,10, Graz-Köslach Emission 1902 0,50, Kulkwitz 3, Zeitzer Paraffin 0,50, Leipziger Credit 0,05, Handelsanteile 0,50, Spar-Bank 0,25, Darmstadter 0,50, Deutsche 0,25, Dresdner 0,75, Reichsbank 0,25, Bochum 0,50, Mansfelder 12 OelSnitzer Kuxe 19 ./«, Große Leipziger 0,25, Kleine 0,50, Hartmann 0,75, Schubert I, Faltenslein 1, Solbrig 1, Stöhr 0,50, Dittel 0,75, Wernshausen Stammaktien 0,75, Thüringer Gas 0,50. Bank- und Geldwesen. Der Reichsbankansweis vom 31. Juli zeigt eine etwas stärkere Inanspruchnahme der Bankmittel als zur entsprechenden Zeit des Vor jahres. Dies wirkt um so weniger erfreulich, weil die Bank dadurch, wie wir bereits vermutungsweise mitteilten, wieder mit 26,8 Millionen Mark steuerpflichtigen Noten belastet ist, während sie zur entsprechenden Zeit des Vorjahres über eine steuerfreie Notenreserve von 58,1 Millionen Mark verfügte. Die Zunahme der Wechsel und Lombarden bleibt mit 52 (80) Millionen Mark bedeutend hinter dem Vorjahre zurück, dagegen hat das Effektenkonto nicht wie im Vorjahre eine Erleichterung, sondern noch eine kleine Mehrbelastung gefunden. Im einzelnen verwci en wir auf die nachstehende Tabelle. Z1./7 <-.eaen den M7 2Z 71907 Melallbesiand . , Neicheiassenlchein« . Noten and. Banken Wechsel . . . . Lombard. . . . Effekten . . . . Sonstige Aktiven . Grundkapital . . Neiervesond« . . Notenumlauf . . Giroeiulaqen . . Sonstiqe Passiven . Notenrelcrvc . . - 4559? Im Juli wurden 3 960 240 300 (3 551 882 600) 'F abgerechnet. Disconto-Gesellschaft. Wie aus Frankfurt gemeldet wird, be- absichtigt Otto Ulrich, Direktor der Disconto-Gesellschaft zu Frank furt a. M., am I. April 1908 sich ins Privatleben zurückzuziehen, nach dem er in diesem Institut seit 36 Jahren tätig gewesen ist und er mit Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand sein Ausscheiden schon vor längerer Zeit angckündigt hatte. Als am 1. August 1901 die Disconto- Gesellschaft die Geschäfte des Stammhauses Rothschild übernahm, wurde Ulrich mit der Einrichtung der Frankfurter Niederlassung des Berliner Instituts betraut, di» »uter seiner Leitung sich rasch und kräftig ent wickelt hat. — Weitere Halbjahrsausweise deutscher Hypothekenbanken. Der Obligationenumlauf der Frankfurter Hypothekenbank in Frankfurt a. M. betrug Ende Juni einschließlich 4,20 Millionen Mark Kommunalobligationen 425,42 Millionen Mark d. i. gegen Ende Dezemher 1906 ein Zuwachs von 6,09 Millionen Mark; im I. Halbjahr 1906 war eine Steigerung von 10,04 Millionen Mark und im II. Halb jahr eine solche von 2,26 Millionen Mark zu verzeichnen. Ter Hypo- ihekenstand erhöhte sich im I. Semester d. I. um 6,78 Millionkn Mark auf 453,55 Millionen Mark; im I. Semester des Vorjahres betrug die Zunahme 10,37 Millionen Mark und im II. Semester 3,65 Millionen Mark. — Tie Landwirtschaftliche Kreditbank in Frank furt a. M. weist für Ende Juni einen Obligationenumlauf von 8,18 Millionen Mark aus, d. i. gegen Ende Dezember 1906 eine Steigerung von 0,03 Millionen Mark; im Parallclsemester des Vorjahres betrug die Zunahme 0,01 Million Mark und im II. Halbjahr 1906 4,26 Millio- neu Mark. Ter Hypothekenbestand zeigt Ende Juni eine Abnahme nm 0,04 Millionen Mark auf 8,43 Millionen Mark, während im I. Se mester des Vorjahres der Rückgang 0,003 Millionen Mark betrug und das II. Semester eine Steigerung um 4,42 Millionen Mark brachte.— Bei der Bayrischen Bodenkreditanstalt in Würzburg stellte sich der Gesamtbetrag der umlaufenden Hypothekenpsandbriefe am 30. Juni auf 140 475 500 F (Ende 1906 141298 000 .tl), wovon 3158 500 -lt lombardiert waren. Dagegen war der Gesamtbetrag der in das Hypothekenregister eingetragenen Hypotheken nach Abzug aller Minderungen 144 224 638 (144 735 936s F. — Die M i t t e I d e u t s ch c Bodenkreditanstalt in Greiz hatte am 30. Juni 41 159600 (42 201 900s F Hypothekenpfandbriefe, 18 595 600 (19 049 100s .tt Grund rentenbriefe und 55 500 (57 7001 K Kommunalschuldverschreibungen im Umlauf. Dagegen verfügte sie über 42 790 559 (43 804 457) .tl in das Hypothekenregister eingetragener Hypotheken, 22 145 675 (22 146184s gegen Erwerbung von Grundrenten ausgezahlter Rentendarlchen und 346 099 (346 099s .tl Gemeindedarlehen. — Vereinsbank in Nürnberg. Der Stand der am 30. Juni ins Hypothekenregister ein getragenen Hypothekendarlehen sowie der zu gleicher Zeit in Umlauf befindlichen Pfandbriefe, verglichen mit dem Stande vom 31. Dezember 1906, zeigt nachstehende Ziffern (in Millionen Marks: Hypotheken Zu gang 4,93 (3,09s, Stand 274,10 (269,17), Pfandbriefe Zugang 2,85 (5,99), Stand 267,98 1265,18s. H Holsten-Bank in Neumünster. Ter Abschluß für das erste Laib jahr 1907 weist eine Zunahme des Umsatzes von über 60 Millionen Mark gegen das erste Halbjahr des Vorjahres auf. Ter Reingewinn erreicht ungefähr die Höhe des ganzen vorjährigen Reingewinnes (243 317 K>, so daß bei weiterer günstiger Geschäftslage eine höhere Dividende wie in den Vorjahren (17 Proz.) bei großen Reservestellungen zu erwarten sein dürste. (d Die Schweizerische Nationalbank hat den Diskontsatz auf 414 Proz., den Lombardzinssnß auf 5 Proz., den Satz für Vorschüsse auf fremde Goldmünzen auf 314> Proz. festgesetzt. Goldbewegung. Es wurde gemeldet, daß von dem letzten aus Trans- vaal in London eingetrosfenen Goldc eik erheblicher Betrag von der Deut schen Bank erworben worden sei. Diese Meldung ist insofern unzutref fend, als die Käuferin des Goldes die Deutsche Bank London Agency war, die dies in Ausführung eines ihr von Wien übermittelten Auftrages lat. Wenn dies anderweitig damit in Verbindung gebracht wurde, daß dieses Gold zur Zahlung einer fälligen Rate auf oft letzte russische An leihe Verwendung finden soll, so muß diese Version als unzutreffend bezeichnet werden. Vielmehr dürfte laut „Ä. L.-Ä." das Gold von dem Wiener Institut, für dessen Rechnung es gekauft ist, nach Konstantinopel und Aegypten dirigiert werden, und zwar nach letzterem Lande als Rem bours für Baumwollbezüge und zur Unterstützung der dortigen, immer noch in schwierigen Verhältnissen sich befindenden Handelswelt. tz Amerikanische Finanzen. Die Staatsschuld der Vereinigten Staa ten von Amerika hat im vergangenen Monat um 23 902 850 Doll, abgc- nommcn; der Barbestand des Schatzes beträgt 1684 605 842 Doll. — Die Regierungseinnahmen betrugen im Juli 55 906 465 Doll., die Ausgaben 66813 345 Doll. Berg- rrnb Hüttenwesen. ir. Der Bochumer Vereist für Gußstahlsabrikation wird in unmit- telbarer Nähe des alten Schachts der Zeche Engelsburg einen neuen Schacht abteuftn, der mit dem alten Schacht durchschlägig verbunden werden soll. Der neue Schacht soll etwa 760 m tief geführt werden. jj Dcutsch-Oesterreichische Mannesmannröhrenwerkc. Die Vermal- tung teilt zu der bereits gemeldeten Schätzung der Dividende auf 10 (5) Proz. noch mit, daß diese Schätzung der Mindestsatz sei' möglicherweise könne aber noch etwas mehr verteilt werden, wenn die Verhältnisse zur Zeit der Dividendenerklärung günstig liegen. Dos Geschäft gehe auch jetzt noch anhaltend günstig. ss Gewerkschaft der Zeche Helene und Amalie. Die Betriebsrech nung für Juni ergab bei einer Kohlenförderung von 58 549 (52 786s r und einer Koksherstellnng von 17 832 (10 865s r eine Einnahme von 1055 055 .ll, während die Ausgaben 862 662 .K erforderten, so daß ein Betriebsüberschuß von 192 392 (125 654) K verblieb. *— Der Köln-Müsener Bergwerks-Akticnverein in Creuzthal (Kreis Siegen) ist, wie der „Köln. Zta." mitgeteilt wird, gegenwärtig ernstlich mit dem Plane beschäftigt, zu seinen Hochöfen ein großes Martinwerk zu bauen. O Ueber die Verladungen des Kalishndikats von konzentrierten Kalisalzen, Kalirohsalzen und Kicserit im Juni liegen nunmehr die offi ziellen Ziffern vor. Danach betrugen auf K-0 berechnet die Gesamt verladungen im Juni 1907 284 794 D.-Ztr. gegen 284 820 D.-Ztr. im Juni 1906, sic hielten sich somit ungefähr aus der vorjährigen Höhe. In folge des beträchtlichen Rückgangs der Verladungen in den Monaten Januar bis Mai repräsentierte der Gesamtversand des ersten Semesters 1906 nur 2 507 587 D.-Ztr. K-O gegen 2 557157 D.-Ztr. in der ent- sprechenden Zeit des vorigen Jahres. Im einzelnen wurden versandt im Juni ca. 281 167 (267 424) D.-Ztr. Chlorkalium zu 80 Proz. inkl. des Versandes des Werkes Sollstedt, 32 953 (27 601) D.-Ztr. schwefelsaures Kali zu 90 Proz., 17 837 (3772s D.-Ztr. schwefelsaure Kalimagnesia zu 48 Proz., 46 055 (56 941) D.-Ztr. Kalidüngesalz m. 20 Pro-., 18 955 (16 820) D.-Ztr. Kalidünaesalz m. 30 Proz., 26 940 (26 459s D.-Ztr. Kalidüngesalz m. 40 Proz., 731 572 (819 985s D.-Ztr. Kamil und Sylvinit, 18 270 (12 958s D.-Ztr. Karnallit und Berg- lieferst und 29 098 (36 502) D.-Ztr. Kieserit in Blöcken. Im ersten Semester 1907 wurden versandt 1134 603 (1 180 940) D.-Ztr. Chlor kalium zu 80 Proz., 209 819 (214 272) D.-Ztr. schwefelsaures Kali zu 90 Proz., 167 398 (217 090) D.-Ztr. schwefelsaure Kalimagnesia zu 48 Proz., 159 247 (133 632) D.-Ztr. Kalidünger m. 38 Proz., 324 762 (446 671s Doppelzentner Kalidüngesalz m. 20 Proz., 140 303 (136 897s D.-Ztr. Kali- düngesalz m. 30 Proz., 903 575 (792 384) D.-Ztr. Kalidüngesalz m. 40 Proz., 9 818 010 (10 139 727) D.-Ztr. Kamst und Sylvinit, 425 294 (446 222) D.-Ztr. Karnallit und Bergkieserit und 120 488 (159 383) D.-Ztr. Kieserit in Blöcken. Aus den Vcrsandziffern pro Juni und für das erste Halbjahr 1907 ergibt sich, daß das Kalisyndikat im laufenden Jahr recht unbefriedigend gearbeitet hat. Statt einer Ausdehnung des Ver sandes, wie sie infolge der Vermehrung der Zahl der fördernden Werke resp. der Syndikatsmitglieder erforderlich ist, ist ein nennenswerter Rück gang der Verladungen zu verzeichnen. In den Kreisen der Kaliindustrie erwartet man, daß es gelingen werde, im Herbstgeschäft einen Ausgleich für die bisherigen Ausfälle zu finden. D Der oberschlesische Kohlenversand betrug in der zweiten Juli hälfte 112 202 (104 850) t, seit Jahresanfang 1770 604 (1582 627) t. ** Die Vereinigten Oesterreichisch-llngarischen Kupferblech-Walz- Werke haben den Preis für Kupferblech um 10 Kr. ermäßigt. ir. Am amerikanischen Eisenmarkt steht nach dem Wochenbericht deS „Ironmonger" die Nachfrage beinahe still, aber der Streik in den Erz minen könnte die Veranlassung zu Eindeckungen bieten. Stsffgewerbe. ss Die Aktiengesellschaft für Kunstseidenindnstrie nach Chardonnet für Italien mit dem Sitz in Paris hat sich aufgelöst. Verschiedene Industriegesellschaften. 8 Wagenbestellungen Preußens. Das Königliche Eisenbahn- Zentralamt in Berlin ist beauftragt worden, wegen Uebcrnahme der Herstellung von 1495 Personenwagen, 640 Gepäck- und Postwagen und 14160 Güterwagen verschiedener Gattung mit den Wagenbauanstalten, die gegenwärtig für die preußische Staatseisenbahnverwaltuna beschäf tigt sind, in Verhandlung zu treten. Die- Anlieferung dieser Fahrzeuge soll bis zum 31. Oktober 1908 erfolgt sein. 8 Märkische Maschiuenbauanstalt Ludw. Stuckenholz, Akliengesell- schäft, in Wetter a. d. Ruhr. Wie man uns berichtet, hat diese im vori gen Jahre aus der Verschmelzung der beiden Gesellschaften Märkische Maschinenbauonstalt vorm. Kamp <K Co. und Ludwig Stuckenhol- ent standene neue Aktiengesellschaft das erste Geschäftsjahr oorteilhajt be endigt. Es ist infolge starker Beschäftigung zu guten Preisen ein an sehnlicher Reingewinn erzielt worden, der die Verteilung einer ent sprechenden Dividende auf das erhöhte Aktienkapital zulüßl. Tie Wie dereinführung der Aktien zum Handel an der Berliner Börse soll bean tragt werden, sobald eine günstigere Situation der Börse dies empfeh lenswert erscheinen läßt. h Deutsche Cottouölwerke, Aktiengesellschaft in Liqu.. in Köln a. Rh. Die Liquidationsschlußrechnung schließt mit einem Gesamtverluste von 678 800 .ll ab. 323 200 gleich 32,32 Proz. des Aktienkapitals sind zurückgezahlt worden. Versichernnaswesen. 8 Teutonia in Leipzig, Allgemeine Renten- Kapital- und Lcbcnsvcr- sicherungsbank. Im Juli belief sich der Annagszugang in der Lebens- versicherungsabteilung auf 3 413 300 (2 778 900s .tl. In der Unfallver sicherungsabteilung wurden neue Policen ausgefertigt über eine Gesamt- jahresprämie von 15 847 (9983s .t(. Transxsrtwefen. /v Getreidetrausporte auf den russische» Eisenbahnen. Ter Chcf der russischen Eisenbahnverwaltung hat allen örtlichen Verwaltungen der Staats- und Privatbahnen durch ein Zirkular vorgeschrieben, un verzüglich Maßnahmen zu treffen, damit zum 1. September, zum Be ginn der vergrößerten Getreidetransportc, jede Linie die Möglichkeit hätte, ihre Durchlaß- und Transportfähigleit zur regelmäßigen und raschen Beförderung von Getreide auszunutzen. Zur Erreichung dieses Zieles verlangt der Chef der Eisenbahnverwaliung, daß die Anlage zweiter Gleise, der Bau von Weichestellen, die Erweiterung der Sta- tionslinien und alle übrigen zur Verbesserung des Verkehrs erforder lichen Arbeiten rechtzeitig beendigt würden. Das Hauptgleis muß in soweit remontiert werden, daß die Züge es nicht nötig haben, ihre Geschwindigkeit zu verringern. Auf den Stationen müssen Lager räume vorbereitet sein, ferner Brcsente, Unterlagen und andere Vor richtungen zur besseren Lagerung von Getreide. Schließlich muß der Stationsdienst aus Beamten bestehen, die genügend mit dem Verkehr vertraut sind, nm im Falle einer Anhäufung von Gütern durch energische Maßnahmen dem Nebel der Ansammlungen vorzubeugen. Außerdem soll zur Verhütung von Getreideanjammlungen den Besitzern von Privatlagern bei Eisenbahnstationen das Recht cingeräumt werden, selbst dann, wenn die Stationen ihre Speicher schon geschlossen haben, d. h. auch außer der Dienstzeit, Getreidesendungen zum Transport an- zumclden, zu welchem Zwecke auf den Stationen Dejouren eingeführt werden sollen. ** Die Southern Pacific-Eisenbahn hat eine Jahresdividende von 6 (5) Proz. erklärt. ** Betricbserweiterungcn englischer Schiffahrtsgesellschaften. In der Generalversammlung der Londoner Schiffahrtsgesellschaft Furneß, Withv L Co. erklärt der Vorsitzende, die Gesellschaft würde die Linien zum Transport von Passagieren und Auswanderern von kontinentalen und englischen Häfen entwickeln, um aus der enormen Ausdehnung dieses profitablen Zweiges der Dampfschisfahrt Vorteil zu ziehen; er könne bezüglich dieser Frage jedoch nur diesen kurzen Hinweis machen. Shell Transport and Trading Company. In der am 29. Juli in London abgehaltenen Generalversammlung dieser großen Petroleum gesellschaft konstatierte der Vorsitzende, daß der erstattete Bericht von be- jonderem Interesse sei, weil seine Ziffern in der vorliegenden Form den Aktionären zum letzten Male unterbreitet würden. Mit Einschluß des aus dem Vorjahre herübergebrachtcn Vortrages belaufe sich der Reingewinn auf 567 501 Lstrl. Zu Abschreibungen auf Schifsc und An lagen seien 100 528 Lstrl. verwendet worden, auch sei der Verlustsaldo, der aus der Liquidation des europäischen Oelgeschäftes erwachsen sei, ab geschrieben worden. Ein Blick auf die Bilanz lehre, daß die Erwartungen der Verwaltung betreffs eines höheren Ertrages aus den Produkten der Gesellschaft vollständig berechtigt gewesen seien. Wenn nicht die Ver einbarung bestanden hätte, daß für 1906 keine höhere Dividende als 5 Proz. ge-ahlt werden dürft, würden die Einnahmen mit Leichtigkeit die AussAüttung von 12'/» Proz. gestattet haben, denn nachdem 70 000 Pfund Sterling zurückgestellt worden seien, um Schiffe und Einrich tungen in die Beschaffenheit zu bringen, wie sie in dem Uebereinkommen mit der Royal Dutch Company vereinbart worden sei, habe man noch 172 370 Lstrl. zum Vortrag auf neue Rechnung behalten gegen 85 355 Pfund Sterling im Voriakre. Nach Hinweisung auf den Wertumfang des Geschäftes der Gesellschaft hob der Vorsitzende noch hervor, daß die Verschiffung der Gesellschastsprodukte durch die Nederlandsch-Jndische Industrie en Handel Maatschappij ein Total von 294 312 r erreicht habe, wovon der größte Teil durch die Asiatic Petroleum Company während des laufenden Jahres -ur Verteilung gelange. Das Ergebnis für die Shell Company sei deshalb das größte jemals erzielte. Am 1. Juli sei eine Dividende von 10 Proz. p. 2. ausgeschüttet worden, und wenn die Produktion der Oelfelder im gegenwärtigen Umfange sich erhalte, auch die Lage des Petroleummarktes die gleiche bleibe, so werde man voraus sichtlich am 1. Januar nächsten Jahres eine noch höhere Dividende aus- zahlen können. Vetrioboauswelse. Leipziger Elektrische Straßenbahn. Im Juli wurden 2 208 314 Personen befördert und 209 844,60 .ll vereinnahmt gegen 2 022 406 Per- sonen und 191531,23 .E Einnahme im Juli 1906. Seit 1. Januar wur den 15103 783 Personen befördert und 1 418 743,62 .E vereinnahmt gegen 13 539 260 Personen und 1 273 410,07 .k im gleichen Zeitraum des Vor jahres. ir. Elektrische Hoch- und Untergrundbahn in Berlin. Juli 354 536 (335 960s .«. Hamburg-Altonaer Zentralbahngesellschast. 140 357,10 (147 451,70s Mark, seit 1. Januar -st 10927,70 .X. Breslauer Straßeneisenbahngesellschast. Juli 316 567 (-st 516951 Mark, seit 1. Januar 1872 692 (-st 178 324s .«. Amerikanische Eisenbahnen. Einnahmen der Southern im Juni: roh 4 609 000 (-st 315 000s Doll., rein 1 177 000 (-st, 109 000s Doll. Verbände. V. Sächsisch-Thüringischer Ziegclverkaufsvercin, G. m. b. H., Sitz Gera. Durch Beschluß der Generalversammlung ist das Stammkapital von 22 200 um 13 100 .tl aus 35 300 erhöht worden. Herr Baumeister Äuchmann-Gcra ist aus dem Vorstande ausgeschieden und an dessen Stelle Kaufmann Fexer-Gera als stellvertretender Geschäftsführer ge wählt worden. ss Die Konvention der Falzzicgelsabrikanten von Kaldenkirchen, Bracht und Brüggen wurde bis zum Jahre 1908 verlängert. Die Falz ziegelpreise wurden um 7 .tk erhöht. 8 Verein der Deutschen Kaufleute. Anläßlich des TelegiertentagcS des Vereins, der am 5. August in Breslau seinen Anfang nimmt, werden zwei Fragen von Wichtigkeit eingehende Behandlung finden. Die erste Frage ist die der Arbeitskammern. Es soll in dem vorgesehenen Vor- trage nicht nur die Frage, ob paritätische Kammern oder Handlungs- gehllfen- resp. Arbeiterkammern erörtert werden, sondern die wichtige Frage nach dem Gebiet der Wirksamkeit u. a. eingehend besprochen werden. Die zweite Frage, die zur Besprechung gestellt wird, ist die Frage der Pensionsvcrsicherung der Privatangestellten. Es wird ein berufener Beurteiler der Angelegenheit, frei von aller Sentimentalität, die Sache beleuchten. Es mutz hier unbedingt erst einmal in den Kreisen der Privatangestellten klargestellt werden, was erreichbar und durch führbar ist, bevor der Gesetzgeber daran geht, di« Wünsche zur Aus. fnyrung zu bringen. Schon diese beiden Fragen, die eingehend behandelt werden sollen, geben der Tagung des Vereins der Deutschen Kaufleute eine weitreichende Bedeutung. Aber auch sonst wird der Delegierten tag wichtige Beschlüsse zu fasten haben, gilt es doch der Entwickelung Rechnung zu tragen, die der Verein seit seinem letzten ordentlichen Dclc- giertentage genommen hat; er ist von 8000 Mitgliedern auf 20 000 ge wachsen und ist heute der zweitgrößte Gewerkverein im Verbände der Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereine.
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