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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.08.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907082101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-21
- Monat1907-08
- Jahr1907
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Mittwoch, 21. tlngvft 1907. Leipziger Tageblatt. Gerrchtssaal. Reichsgericht. 7s. Leipzig, 20. August. Bon der Haftpflicht einer Schützeageiellscha t. Bei dem im Sommer 1903 abgehattenen Schutzeniest der Derenvorker SchützengesellschaiL er eignete es sich, daß am Nachmittage des 14. September das in einer sür die Sch itzen bestimmten Holzbude uuoelschlosseu aufbewahrte Pulver explodierte wobei der mit den Schietzarbeiten beschäftigte Arbeiter Hirth aus Düsseldorf erheblich verletzt wuroe. H. machte daraufhin gegen Vie Derendorfer Schutzen» gesellichast Schadenersatzansprüche in Höbe von ca. 9000 geltend, und zwar nach 8 618 des Bürgerlichen Geietzbuches, da nach dem Dienstverträge die Schützengeiellschast sür einen sicheren Aufbewahrungsort des Pulvers zu lorgen halte. Die Beklagte wendete dagegen ein, datz der Kläger selbst bas Unglück durch Rauchen oderAnzünden von Feuerzeug verschuldet habe. Das Landgericht Düsseldorf erkannte daraufhin auf Abweisung des Klägers. Dieses Urteil wurde auf die Berufung des Klägers vom Oberlandesgericht Köln aufgehoben und auf einen Eid res Klägers erkannt, daß er weder in unmittelbarer Nähe des Pulvers geraucht noch Feuerzeug angezündet habe. Bei Leinung dieses Eikes solle der Anipruch des Klägers zur Hälfte für gerechtfertigt gelten, bei Wei erung des Eides sollte es bei der Abweisung der Klage bleiben — Gegen das oberlansesgerichlliche Urteil hatten beide Parteien Reviaon beim Reichs- gericht eingelegt. Ter Hl. Zivttienat des letzteren erkannte noch weiter zugunsten des Klagers, indem er kte Revision der Beilagen zuiückwies, aut die Revigon des Klägers hin a er aussvrach, dag bei Leistung des vom Berufungsgericht normieclen Eires die Klage als vollständig gerechtfertigt zu gellen habe, und nur im Weigerungsfälle abzuweilen sei. Wiegen Beleidigung eines Lifiliers ist am 31. Januar vom Land gericht Sten al der Handelsmann Reinhold W zu einem Monat drei Tagen Gefängnis verurteilt worden. Am 19. September I9o6 sollte die 2. Kompagnie des Magdeburgijchen Infanterie-Regimentes Nr. 66 aut einem Bauernhöfe die Mittagsmahlzelt einnehmen. Bei Lieser Kompagnie diente der Lohn des Nng.klagten. Der letztere ging hin und forderte seinen Sohn nut, mit ihm in den Gasthof zu kommen uns Kaffee zu tunken. Der So.n wollte mitgehen, aber der Kompagnieführer, Oberleutnant H., ge alle e dies nicht und verwies ihn auf den Hof zum Mittagessen. Der An geklagte begann zu schimpseu und meinte, solche schuftige Behandlung brauche fich sein Sohn nicht gefallen zu lassen. Die Beleidigung ist in dem Worte schuftig erblickt woiden. Eine weitere Beleidigung wurde in einem Briefe ge funden, den der Anaeklagie nach dem Manöver an Las Kommando gerickiet Halle. — Tie Revision des Angeklagten, der nur berechtigte rlnleresjen wahr genommen haben will, wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. ^königliches Schöffengericht. » Leipzig, 19. August. I Einen Sterbenden bestohlen. Am 26. Juni erlitt der Tr. K. auf dem Aorkplatz einen Schlaganfall, an dessen Folgen er innerhalb einer halben Stunde gestorben ist. Als der Kranke zu Boden fiel, eilte ein vorübergehender Mann hilfsbereit herzu und machte sich um seine Person zu schaffen. Andere Passanten beobachteten indessen, daß der barmherzige Samariter dem Kranken nicht etwa seine uneigennützige Unterstützung angedeihen ließ, sondern daß es ihm lediglich um dessen Wertsachen zu tun war, er hatte sich die goldene Uhr, den Trauring und das Taschentuch bereits angeeianet, als er durch einen herbei gerufenen Schutzmann verhaftet und ihm die gestohlenen Sachen auf der Polizeiwache wieder obgenommen wurden. Auf der Wache stellte man auch die Personalien des Diebes fest, es war der fünfzigjährige Handels- mann Israel Hein von hier, der sich vor dem Schöffengericht zu verantworten hatte. Das Gericht berücksichtigte strafmildernd, daß Hein wegen eines Eigentumvergehens noch nicht bestraft worden ist, doch mußte als erheblich strafschärfend die Roheit und die Gemeingefähr. Uchkeit, die der Angeklagte an den Tag gelegt hat, in Betracht gezogen werden und so lautete denn das Urteil auf eine Gefängnisstrafe von fünf Rionaten. Bei der Höhe der Strafe und da Hein fluchtver dächtig ist, hielt das Gericht es für angezeigt, ihn sofort in Haft zu nehmen. Königliches Landgericht. -ob. Lcipstg, 20. August. Unter der Anklage der Untreue stand der Stcinbossierer Karl Anton B. vor dir Ferienürattammer 0. Der Angellagte war Vertrauensmann beim Verbände der Sleinarbciiec TeulschwndS <Gau Leipzig 4) und halte sich als lvlcyer an den von chm vereinnayinien Mitgliederbeiträgen vergriffen. Bei einer vorgenommknen Kasienrevinon fehlten IlO./6, die B. nach und nach für seine P-watzivecke verwendet datie. Tas gegen den Angeklagten gefällte Urteil lautete auf einen Monat Gefängnis. Unter Ausschluß der Leffcntlichkeit verbandelte dle Ferienstrafkammer U gegen den 60jährigen Handarbeiter Wilhelm Hermann M., welcher des Stttlich- keilsverbrechens nach 8 176 III des Strafgesetzbuches in drei Fällen ongeklagt war. In einem Falle wurde M. freigeiprochen. Wegen der beiden anderen Fülle wurde M. unter Anrechnung eines Monats der Untersuchungshaft zu acht Monaten Gefängnis verurteilt. Bcrnntrcunng. Am 29. November vor. I. hatte sich der bei der Dampf- ziegelei-Funia M. R. in Borna angeüellte 55 Jahre alte Prokurist Sch. frei willig der LtaalSanwaltichait gestellt, nachdem ein Haflbewhl gegen ibn erlassen worden war, weil er verdächtig rrichirn, 80000 bis 10OO0i» ./L zum Nachteil der Inhaberin der Firma veruntreut zu haben Nach Len Büchern konnte ein Betrag in der nngenomiivnen Höhe aber nicht belegt werden. Für Len Fehl betrag wurde Scheller zunächst verantwortlich gemacht. Während seiner Unter suchungshaft ertlärle der Angeklante, Latz er nur hin und wieder einen Betlag aus der von ihm verwalteten Kaste entnommen habe, um seinen damals stellen losen Sohn zu unterstützen. Ter Fehlbetrag von 100 000 sei dacurch ent standen, Latz er die Ziegelsteine zu niedrigeren Preisen an die Käufer abgegeben labe, als er eingetragen habe. Sch. halte auch ein Verzeichnis zusammen- genellt, ans dem zu eriehen war, Latz er rund 1600 vereinnahmter Geichäslsqelder sür leine Privatzwecke verausgabt habe. Dieses Genän.nis wurde auch bei Erhebung der Anklage in Betracht gezogen. In der Verwandlung vor der Ferienslrafkammer 6 des hiesigen Landgerichts gab ter Angeklagte an, Latz er nicht genau angeben könne, welche Summe er sür feine Privatzwecke aus der Gelchaftttasse entnommen habe. Er habe seinen Gehalt, ter monatlich 180 betragen habe, stets unregetmätzig erhalten und sich das Gehalt nur ratenweise entnommen. Der Gerichtshof zog zugunsten des bislang noch nicht bestraften Angeklagten in Betracht, datz er offenbar feiner Stellung nicht gewachsen gewesen ter und datz er selbst nicht genau gemuht habe, wieviel er eigentlich der Kaste seiner Prinzipalin unbefugter Weise enl- nommen habe, und verurteilte ihn wegen Untreue und Unterschlagung zu einer als durch die Untersuchungshaft veibustt zn geltenden viermonatigen Gei ängnisstrase. Von der Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte sah das Gericht nach Lage Les Falles ab. . Herr Direktor und Redakteur Dr. Max Obnefaksch-Richter in Steglitz bittet uns mit zuteilen, datz er Schristüeller und Dr. phil. sei, ledoch nicht ter neben ihm als Gelchäftsführer des Kunstverlages Leporello tätig gewesene und mit ihm zusammen wegen Postporto-Hinterziehung verurteilte Kaufmann Herr Willy Schuly-Engelhard, der irrtümlicher Weife neulich bei Besprechung des rnteiesjanien Rechtssalles an seiner Stelle als Schriftncllcr und Dr. phit. bezeichnet worden ist. Spsrt. Neitsport. Renne» zu Pest am 20. August. (Eigene Drchttneldung) St. Stesans-Preis. 80 000 Kr. Distanz 1800 m. Baron S. Uechtritz' F.-H. ..Sixtus", 4j., 49 irx (Heidt) 1., Baron G. Springers F.-H. „Jsobar", 4j., 49 ic-x (PiS) 2., Baron A. Rothschilds br. H. „Rother Stadl" 4j., 61 (F. Tarall 3. Tot.: Sieg 154 :10, Platz 78, 85. 63: 20. Ferner kiesen: „Furoja Legeny", „Krinaly", „Jonos vitez", „Santuzza", „Simson", „Liebes- lied", ,,Hieronymus", „Old Coin". Rennen zu Deauville am 2V. August. (Eigene Drahimelvung.) I. Prix de Lassen 300) Frcs. Tist. 2500 m. „El Biar" 1., „Corn- statt" 2., „Pour la P itrie" 3. Tot.: Sieg 221:10, Platz 80, 70:10. 7 Pferde liefen. — 11. Prix de Trouville 5000 Frcs. Dist. 2600 m. „Andaloux" 1., „Le Radium' 2., „Indiana" 3. Tot.: Sieg 53;10, Platz 82, 41: lO. 4 Pferde liefen.— III. Prix du Conseil GSnSral 2000 FrcS. Dist. 100t m. „Brive" 1.. „Mobawk" 2., „Jump Ost" 3. Tot.: Sieg 188:10, Platz 40, 20, Kt: 10. 9 Pferde liefen. IV. Prix de la Touques 12000 Frei. Dist. 1000 w. „Northeast'' (Zellhouse) 1., „Barney' 2., „Caai Comba" 3. Tot: Sieg 24: 10, Platz 14 22: 10. Ferner lief: „Sonnerie". V. Grand Handicap de Deauville 20000 FrcS Dijl. 1600 m. „BStSran" (I Ran ch) 1., „Gloriette" 2, „Tagliamenio" 3. Tot.: Sieg 56:10, Plaü 22, 24, 42:10. Ferner kieken: „Ckamv d'Or" „Dincent"- „Novio", „Don Ruy", „Grenat II.", „Ile de France III.", „Cartolina", „La Sibsrienne", „Gisane", „Nouka Hivn". VI. Prix de Cloture 3000 FrcS. Dist. 2400 w. „Claudia" 1., „Saint Lsonhard" 2., „Viamie" 3. Tot.: Sieg 19 :10, Platz 15, 21, 33:10. 10 Pferde liefen. * Strausberg setzt heute sein Meeting fort; bestdotiert von den sechs Konkurrenzen des Tages ist das einleitende Zweijähcigen-Renoen LeS Preises von Hohenstein (1700 .6, 1200 m); nach seiner Karlshorster Form gegen „Margiana" besitzt „Edda" die erste Chance vor „Joseph I.", „Vis maior" und „Dezimus". Von den zwei Jockei-Hürden-Rennen liegt der Preis von Oberbruch (1500 2600 m) zwilchen „Wild Girl", „Fcrency", „Dennoch" und dem debütierenden „Olaf", Las Bukower Hürden-Rennen (1500^. 2600w) zwischen „Niemand", „Dennoch", „Italia" und „Suahely". Für die Professio nals ist nur ein Jagdrennen, der Preis von Dahmsdorf (1500 400" m) reserviert; „Marjolainr IV.", die sich in Heringsdorf gut zu „Fiiquette" hielt, hat auf ihrer Lieblingebahn die erste Anwarttchast vor „Galinko" und dem sehr günstig gewichteten „Botenlohn". Zwei Herien-Jagdrennen vervollständigen das Vroiramm. Im Markgrasen-Jagd-Rennen (Ehrenpreis und 13(0 3500 w) scheinen Provinzgrößen, wie „Fityiug", „Unameü", „Gourmelte" und „Gceville" die Situation zu beherrschen, während im Preis vom Spree wald (E rcnvreiS und 1500 ./i, 4000 m) ein Pferd „Foresalher", der Bezwinger einer „Friquetle', überlegen die Situation bcberrscht; zwilchen „Unamed", „Cüpkes", „Cabira", „Greville", „Fievler" und „Bo;ar" düiste es ein scharfes Ende um die Plätze geben. 8 Rciiucn zu Dresden. Die Eröffnung der Herbstsaison am kommenden Sonntag, den 25. August, nachmittags 2'/, Uhr dürfte dem Dresdner Rennvercin wieder einen vollen Erfolg bringen, da d.r in Aussicht stehende Sport großartig )ein wird. Tie au diesem Tage zum Austrag kommenden sechs Rennen sind mit 17 500 ./tl an Preßen und zwei Ehrenpreisen dotiert. Ter Graditzrr Stall geht von Frankfurt mit den sieben Pferden „Hammurabi", „Ganges", ,Ka adu", .Abendrölhe". „Horizont I", „Laubsroich" und „Sagamore" nach Iffezheim weiter, wähnnd er von Hovpegarten noch „Jauchzer', „Leopard", „Waldkater" und das Führpferd „ESquice" nach dem Oostale Nachkommen läßt. Tie Geivinusniiime drs Weinbergschen LtallcS ist nach den schönen Erfolgen bei dem Frankfurter Meering aus 374 233 .>4 gestiegen. Bon den >3 Konkurrenzen des Meetings wurden acht auf der „Flachen' gelaufen, und auf tie Hälfte von diesen legten die Träger der blau-weißen Streifen Beschlag. Außerdem besetzten noch zwei den zweiten Platz Von ler Gew nnjumme ent fallen auf „Fets" 124 600 ./?, auf „Desir" 99020 dann folgt durch den Sieg im Alexander-Rennen „Alvo" mit 53 095.^ vor„Fabula" mit 18 055 ./L, dem Zweirädrigen „Horizont II" mit 15 000 ./6 „Jnira" mit 13 802 ./L und „Polycarpus" mit 13115 >2 Im gan en slenerlen 24 Pferde zu der hohen Gewmnsumme bei, doch haben einige von ihnen inzwischen den Stall Weinberg verlassen. Tic Streitmacht ScS Weinbergschen Stalles für Baven umkaßt nack der „Sport-Welt' die dreizclm Psccbe „Fets", „Fabula„Faust", „An mut", ..Nomore", „Clnvigo", „Alvo', „Horizont II", „Jnira", „Pavane", „ArtuS", „Pallasch" und „Barrikade". --- G. Stern kommt nach Baden, um „Seian" im Fürstenberg-Memorial und Monneur Calmans Hengst „Book" in: SttfluugSpreis zn reiten. * Internationale Pfcrvc-Rennen in Luzern am 6., 8. und 10. Sep- tember. Tie Vorbereitungen für die Lies rührigen Rennen sind im vollen "'ange. Mit -dem 6. August, als Schluß crmin der Nennungen für sämtliche Rennen, mit Ausnahme i>on vieren, ist die Zchl der nngemeleeten Pferde auf 320 ge stiegen, ein Ergebnis, das als ein sehr best e igcndcs bezeichnet werden darf, hat es doch letzt schon die Zahl sämtlicher Rennen gegenüber dem letzten Jahre crr ich'. Für die vier rcstierenden Rennen, von denen drei als Nennungsichlutz den 27. August babcn, das vierte das am tritlen Renntag zu laufende „Ab- schie srcnnen" bildet, sind ebenfalls noch günstige Resultate zu «warten. Na-sport. --- Bon den Pariser Bahne» ist der amerikanische Halbdauerfahrer Mac Lean für eine Reine von Rennen verpflichtet worden. Tic englischen Raömciftcr.chatten wurden in Birmingham aus- gefahren. Im Championat über 50 Meilen siegte der ehemalige Amateur weltmeister Meredith, Hari bedrängt von Robeition, den er nur mit einer Länge Ichlug, in 2 St. 18 Min. 3 Sek. Die Meisterschaft über eine Meile für Tandems gewannen Johnson-Hamlin. LnKballsp-rt. In Borna schlug der dortige Fußballklub „Concordia" I den Verein sür Bewegungslpiele I zu Zwenkau mit 2:0. -8- In Halle standen sich am Sonntag im erstklassigen Wettspiel der Leipziger Verein sür Naiensport und der F.-K. „Hohenzollern"- Halle gegenüber, in welchem der V. f. R. mit 4:1 das Feld als Sieger ver lassen konnte. «> Tcr Sportklub ,,Hellaü"-Halcuscc veranstalieie am Sonntag auf der Chaussee Hundekehle-Beelitzhoft ein 1500 und 75oO m Wettlaufen. Das 1500 m Laustii gewann E. Janke (S>. C. „Concordia") in 5 Minuten vor E. Holz („Hellas"), während im 7500 m Laufen M. Mills (Berliner S. C. 1903 in 27:7, 2/5 vor F. Danziger (Turnveiein-Bcrlin) und W. Bauz (S. C. „Arminia") siegte. — st. litt bm-Wcttgehcn. Bei dem 30 Km-Wettgehen um die Meister schaft von Bauern, das am Sonntag bei dem vom ehsportverein München veranstalteten I. Internationalen Leichtathletik-Meeting zum Austrag kam und von Freising bis Mün cn-Herzogparle führte, siegte Xaver Slehbeck- München in Ler vorzüglichen Zeit von 3 Stunden 9 Minu en. 2. Habler- München. 3. Naincr-ftinncbcrg der bisherige Meisters baftsgeher von Bayern. 4. Sllllagintweit. 5. Seilenberger 6. Schutzmann Siegle-Stuttgart (Meister- schaftsgeher ron Württemberg. — Das 300o m-Gehen gewann Paul Pitsch- Aiiijig in 14 Minuten 26 Sekunden, dessen Bruder, Walter Pitsch, das I5Oo m-Gehen in 7 Minuten 21 Sekunden gewann. «r Tic Wiener Riugkümpsc ergaben am 34. Abend im Kampfe um die Weltmeisterschaft den Sieg ron Äimable de la Ealmette-Frankreich über Müllec-Teutsctstand in 25:43 und des Ostpreußen Siegfried über den Rheinländer Cnsioph in >6:32 Im Kampf um Len Trostpreis wart Rouen-Frankreich in 17:46 Geriglow-Polen und im Entscbeidungskamvf Burghardt-Wien durch Schutterürehgriff Bahn-Deutschland nah einer Ge- jammtzeit von I Stunde 28 Minuten. Wassersport. 8 Tcr Leipstger Schwimmklnb „Otter" von Itttttt veranstaltet am kommenden Sonntag nachmiiiai 3 Uhr im hiesigen Germaniabab am Schlenßiger Weg lein int. Schau- und Wettschwimmen. Ein Tamenreigen, geschwommen von Mitgliedern des I. Leipziger TamenubwimmklubS „Germania" von 1903 Wasserballspiel sowie mehrere Wettkämp'e und zum Schluß eine Wasserpantomime werden Veranlassung geben, daß auch das dtessährige Fest zahlreich besucht werden wild. O. Wettschwimmen im Reiche. Das nationale Wettschwimmen in Cassel iah als .v>auvtkonturlenz eine Treielstaseite; in diesem Rennen blieb die Mannschaft Les I. Hanno.erjchen L.-K. von 1892 (Joen, Bollmovr, Gubener) siegreich. TaS Hanplspringen um Len Ehrenwandervrris der Stadt Cassel gewann Kur> Behrens vom Lchwimmipvrlttub „HellaS'-Magdeburg vor H. Sieger (S.-V. München-Gladbach). — Dem internationalen Wett schwimmen, Las der Verband der Hamburger Schlmmmvcnine in Hamburg- MundSburg veranstaltete, blieben leider die Ungarn fern, doch ging der ge meldete Australier Tbeo B. Tartacover vom East Sidney Swimming-Klub an den Start. Ec gewann das Schwimmen über die kurze Strecke (loo w) in der guten Zeit von 1 Min. 11'/, Sek. Im groben Rückenschwimmen (10) m) lancete Alno Bieberstein iSchwimmsportklub „HellaS"-Magdeburg) als Erster. Ten Senatspreis schwamm Emil Rausch (S.-K. ,,Po>cidon"- Berlin) als Sieger nach Haute vor Meyer-Hamburg und Tarlacover-Sidncy. Z Im großen LchwtmmcrprriS von Joinville-le-Pont rehabilitierte « sich der Wiener Otto The ff von seiner Niederlage am Sonntag. AlleidingS war sein damaliger Bezwinger nicht anwesend. Shesf durchschwamm die Strecke von 500 m in 7 Min. 30,1 Sek. I) Tie Rndcr-Mcisterschaite» von Europa gelangten am Sonntag bei trübem Welter in Kehl bei Straßburg i. E. zwischen den dem Internationalen Ruder-Vrrbande angebvrenden LanaeSvelbänden von Belgien Frankreich. Italien, der Schweiz und Eljatz-Loihringen zum Austrag. ES beleiligien sich 27 Vereine aus den genannten Ländern. Dir Europa-Meislerschajl im Vierer, Zweier mit Steuermann und im Achter wurde von dem Belgien vertretenden Royal Sport Nautique de Gand gewonnen. Im Einer blieb Gaston de la Plane von der Socislö Nautique de la Basse-Leine-Paiis siegrei.y und den Doppelzweier gewannen die Mailänder Vertreter. Von den Eisäffern voll brachte Ler Ruderklub Mühlhausen die bene Leistung, La cr im Doppelzweier Len dritten Platz hinter den Franzoien besetzte. , Unterrichtswesen. ttm rechn,tum zu Hildburqkiaiilkn fanden am 13., 11. und IS. August unter dem Tarkip des Herzoglichen ReglerungSlommiltars Lberkaurals Fritze aus Meiningen die Neifcprüsungcii nach dem Sommcrkcmeslcr Natt. An ihnen beteiligten slch 105 Kandidaten, und zwar 74 der Maschinen- und Elcllrolechnilerschule und 31 der Bau- gewerk- uns ricfbaiischuie. 100 Kandidaten tonnte das Zeugnis der Reife erieitt werden, und zwar b mit .Auszeichnung destanden', 1V mit .Recht gut üeslanoen ", 27 mit .Gut bestanden" und V2 mit „Bestanden". — Da« Wintersemester beginnt am tb. Oktober. Rr. 23l. 101. Jahrg. Neues aus aller Welt. Seusatioaeüe Briese i« der Heu-AfsLre Die Familie Molitor, die sich nach dem Hau-Pro-esse schwer« An griffe gefallen lassen mußte, setzt sich zur Wehr. Sie hat einem Freund« eine Reihe von Aktenstücken zur Verfügung gestellt, aus denen hervor, geht, daß auch der Verteidiger Haus, Rechtsanwalt Dietz, an eine Freisprechung seines Klienten nicht glaubte und seiner Ueberzeugung in einem Briefe an die unglückliche Gattin des Angeklagten Ausdruck ge geben hat. Die von dem Freunde der Familie Molitor jetzt veröffent lichten Briefe lauten: 23. Januar 1907. Liebe Olga! Ich frage, willst Du nicht von der Zeugenschaft zurücktreten. D i e arme Mama ist tot, aber Baby und ich leben. Ich werde zerfressen von Weh um den Aermsten. Wenn er nur um Gottes willen nicht den Schuß gesteht. — Mein Mann sagte mir, er wollte nicht, daß er mich kompromittiere, es wäre viel leicht besser, ich ließe mich scheiden. Er ist so gebrochen, daß es keinen Ausdruck für mein Seelenleid gibt. Warum kann da nicht eine erlösende Lungenentzündung oder so etwas kommen . . . Lebe wohl und herzlichen Dank — was könnte eine Hölle bieten in Ver gleich zu meinem Seelenweh. Deine Lina. Weiter sind bemerkenswert zwei Briese des Rechtsanwalts Dr. Dietz an Frau Hau vom 12. April d. I. In dem einen Schreiben teilt Tr. Dietz mit, daß an eine Freisprechung nach Lage der Dinge nicht zu denken sei. Tas zweite Schreiben betont, daß sich Hau über den Ernst der Situation keiner Illusion hingebe. Hierüber wird aus Karlsruhe telegraphiert: Dr. Dietz erklärte, daß die beiden Briefe vom 12. April geschrieben worden seien, bevor er Frau Hau gesehen und gesprochen habe. Erst im Mai fand die erste Unterredung mit Lina Hau statt, in der diese Aufschlüsse gab, die Dr. Dietz zu einer ganz anderen Auffassung der An gelegenheit veranlaßten. Es ist dies übrigens von Tietz auch in der Hauptverhandlung wiederholt betont worden. Diese Briefe sind von ihm geschrieben worden, als er noch keine Ahnung von dem Verhältnis des Hau zu Olga Molitor hatte. Der „Fall Hau" im Kinematographen. Aus Baden-Baden wird berichtet: Auf dem Leopoldsplatz strömte gestern ein sehr zahlreiches Publikum zusammen, denn man sah alle die Gestalten, die im Prozeß Hau eine Nolle spielten — Hau mit dem falschen Bart, Freiherrn v. Lindenau, ich glaube sogar der Staats anwalt und der Verteidiger waren darunter — im Postgebäude ein- und ausgehen. Unter dem Publikum herrschte natürlich allgemeine Aufregung und allgemeines Anstaunen der Prozeßbeteiligten; nach mittags noch erzählte einer dem anderen, er habe Hau „wirklich" gesehen. Die Sache klärte sich indessen bald auf. Eine Kinematographen- Gesell schäft hatte Aufnahmen im „Prozeß Hau" ge macht und ein Schauspieler die verschiedenen Persönlichkeiten mar kiert. Es wird also nicht lange dauern und die Welt wird mit einer Darstellung des Hau-Prozesses im Kinematographen beglückt werden. O Ter Mord an der Baronin Biedermann in Baden bei Wien, über den wir seinerzeit auSlührlich berichteten, ist in ein neues Stadium getreten. Dieser Tage wurde im Weingarten hinter der Villa der Baronin der Schmuck der Ermordeten aufgefunden. Die Juwelen waien in Geschirr vergraben und wurden nun von dem Gariner, der die Villa bewacht, entdeckt und der Polizei übergeben. Die Wichtigkeit dj^ses FunveS wurde keinen Augenblick verkannt. Es ist klar, daß nur jemand, der mit den Verbältnissen der Villa ansS allerbeste vertraut war, die Juwelen der Baionin an jener Stelle vergraben und wieder ausgegrabcn haben lonnie. Dazu kam, daß der Fund in den Tagen gemacht wuide, da der Gärtnergehilfe Nowak in Baden weilte. Nowak stand leinerzeil in Diensten der Baronin und wurde nach dem Morde, als der Tat verdächtig in Untersuchung gezogen und in Haft genommen. Er wurde auch angeklagt, jedoch sreigeiprochen. Nun kam er in der letzten Woche aus Pola, wo er als Matrose dient, nach Baren, um als Zeuge in dem EbrenbeleidigungSvrozeß vernommen zu Werre,,, den der Arzt der ermordeten Baronin, Dr. Reitler, gegen den Maler Johannes Mayerbofen angestrengt hatte. Eben in diese Zeil der Anwe,enbeit Nowaks in Baden säUt auch die Amfindung der Juwelen der Baronin. Der Gartner, der, wie erwähnt, gegenwärtig die Villa beaufsichtigt, erklärt, daß er erst vor einigen Tagen jene Stelle passieil habe, wo der Scttmuck i-tzt ausgeiuncen wurde, daß er levoch damals dort n chlS Verdächtiges bemerkt habe. Als er dann spater wieder an jene Stelle kam, sand er die Erde aufgewühlt. Beim Nähertretcn sah er ein Geschirr, in dem die Schmuck,scheu lagen. Nowak, der verhört werden sollte, war inzwitcben schon abgereist. ES heißt, daß sich in einer Gesellschaft eine Frau be,uncen habe, die eine Verwandte sein soll. Man kombiniert, daß in dem G schirr, in dem der Schmuck lag, sich auch Bar.^ld befunden habe, und daß der Unbekannte sich nur dle>eö »„geeignet und cie Schmuck- fachen, deren Verwertung ihm Schwierigkeiten berei'et haben würden, zurückgetassen habe. Geschäftsverkehr. Der Goldpokal von Nürnberg am 18. Augujr wurde von F. Lheilc ge- Wonnen. AIS Zweiter placierte sich der bekannte Russe I. Ncbcla. Beide fahren Las schnelle und stabile Brcnnaborrad. Wochennachweis der Bevölkcrunfisvorgänge in ^eipziq. Leipzig, den 19. August 1907. T»< EtitttMsche Amt »er Stadt Leipzig Dr. Hasse. BevölkerungKvorgänge TZ Zr ZL G Standesamt Leipzig Zusammen Leipzig U 1 III I lV (Neu-Leipzig V ) Einwohnerzahl aut den 1. Juli 1807 berechnet. s 88 Z Z Z R Sevorene m der Woche vom 4. August bi« mit Z! 2 kl D 10. Augull 1'307. Lcbendgedorene. männlich« K2 31 14 44 9 153 » wcibiiche 37 31 16 tiü u 1-tl . zusammen rS 08 30 79 18 25 i Tanmler ehelich Geborene 01 68 29 6,1 18 243 » unehelich » 2 I 18 41 Totgeborene, männliche 2 l 1 —— 4 » weibliche 1 2 1 2 6 . zusammen 3 1 8 — w Tarunicr ehelich Geborene 1 3 1 3 8 - unehelich — —- Gestorbene (auSschl. Totgeborene) in der Woche vom 1t. August v»« mit 17. August 1907. Gestorbene überhaupt, männliche 34 23 6 lb 5 Xi - - weibliche 2U -2 1 18 3 73 » » zusammen ki 4> 7 31 8 Tarunrer nnicr 1 Jahr alle Kinder 13 28 4 19 . ehelich Geborene 14 -Vi 8 1b i»^ . unehelich » 1 8 1 1 8 17 Tosesuriachen. Zahl der Fälle: 1. Kindbettsleber — — — — — 2. Scharlach — 1 — 1 3. Masern und Röleln 1 1 4. Diphlherte und Krupp — — -- — b. Kcuchhuiten — 1 2 —- 3 0. Tupdu« — — — 7. Tuvertuios« I» 2 1 1 l lt> 8. Kranlhciien der NttnungSorgane i! b 8 14 Darunter Jnstuenza — «d — — —» 0. Magen- und Tanntaiarrh einschlietzllch Brech. durchkall 7 13 2 12 1 Sö Darunter unter l Jahr « 18 I U 1 32 10. Gewaltsamer Tod ». Selbstmord — 1 —— —— 1 d. Mord und Totschlag, iowle Hinrichtung c. Verungluckuiig oder andere gewaltsame 1 — —» — 1 ttinwirkuna 4 —- I k U. Alle übrigen Todesursachen 31 23 4 14 5 «9
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