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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193705246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-24
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1937
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1. Beilage znm Riesaer Tageblatt. Montag, 24. Mai 1937, abends 99. Jahrg ik«fr.ö7 eines Mannes, Ser a«S de» Volke heran». iden er !UNg ien. coß- ardt au». den Einzelheiten, auf die er «inging, al» er sprach, zeigte sich der Mann, der den Luxu» er idt. !att- ktLltel!« »lkastr. 5- wßn ff j rtastl. ssvakkeftt ro pi«. dem Bahnhof wurde ihnen ein herzlicher ihre Angehörigen «nd Abordnungen der i und des Lufthafens Rhein—Main sowie von Volksgenossen bereitet. Stürmisch ans Herz gedrückt, freudig dem Bruder Auch die Angehörigen der noch in ame- liegenden Besatzungsmitglieder 29. Deutscher Mieterlag Großkundgebung im Deutschen Museum fische! g« St. 12 § . St. 12^ St. 1« 4 125 »18 4 125 8 22 4 125 8 25 4 125« 184 e 10 St. 554 llerlocken Staatssekretär Dauser erklärte, das Bestreben gehe dahin, allen und besonders den Minderbemittelten durch nachhaltige Förderung des Wohnungsbaues ein Heim zu beschaffen. Di« bäurische Landesregierung werde deshalb ein zusätzliches Bauprogramm durchführen, das die Errich tung billiger und ausreichender Mietwohnungen für kinder- reiche Familien ermögliche. Nachdem Bundesführer Dr. Groß einen llcbcrblick über die Arbeiten des Bundes in den letzten zivei Fahren gegeben hatte, sprach der Präsident der Rcicksanstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Geheim rat Dr. Syrup, der aus die Bedeutung der gesunden Woh nung für das Volk und auf die enge Verbindung zwischen Wohnungspolitik und Bauwirtschast hinwics. An -en Führer, den Reichs- und preussischen Wirt, schastsmintfter, an den Reichssustizminiftcr und an den Reichskommissar für die Preisbildung wurden Telegramme gesandt, auf die herzliche Antworttelegramme entgingen. LstvSkr Kg'rsgNcfAstz LasoL >»r Str»»,, S > ff München. Im Kongreßsaal des Deutschen Mu- seums vereinigten sich am Sonnabend 250« Vertreter aller deutschen Mtetervereine zu einer Großkundgebung im Rahmen des 29. Deutschen Mietertages mit etwa 159 Ehrengästen aus dem Reich, darunter Ministerialdirektor Dr. Volkmar vom Reichsjustizministerium, Ministerialrat Tr. Ebel als Vertreter des RcichSarbeitsministcrs. Nach der Begrüßung durch den Bundessührer des Bundes deutscher Mtetervereine, Rechtsanwalt Dr. Groß, ergriff Ministerialdirektor Dr. Volkmar das Wort. Er stellte die einheitliche, auf das Gesamtwohl ausgerichtete Zielsetzung des Bundis deutscher Mietervercine und des Zentralverbandes deutscher HauS- und Grundbesitzer vereine heraus, deren erste gemeinsame Tat die Schaffung dcS deutschen Einheitsmietvertrages gewesen sei. Bürgermeister Dr. Tempel, München, zeigte die Ziele, gerechte Mietpreise und eine menschenwürdige und gesunde Wohnung für jeden Volksgenossen, ans und legte die be reits getroffenen Maßnahmen, wie die Darlehnsgewäh- rung, die zinS- und ttlgungsfreien Zuschüsse usw. dar. Freitag esiiie. »r «r. Unterredung eines Franzosen mit dem Führer „Ein Mann, der aus dem Volke herausgestiegen ist" früher zwischen Hand- und Kopfarbeitern machte, «nd sagte mit- Recht, sie zu unterscheiden, sei nicht so leicht, wie man glgubt, denn die Geistesarbeit greife stellenweise in den Bereich der Handarbeit hinein, und gewisse Mechaniker oder Monteure leisteten in Wirklichkeit Kopfarbeit, während ge wisse Buchhalter, die sich einer höheren Kategorie zurechnen, doch eine mechanische Tätigkeit verrichten. Aber der Ge danke des Kanzlers kommt immer wieder auf dasselbe Problem zurück, d. h. darauf, was zu machen ist, um der zahlreichsten Volksschicht zu einer andern Einstellung -um Leben zu verhelfen. Bis in die letzte Zeit hinein, so sagte er, bestand auf den Schissen der großen Reedereien ein erschütternder Gegensatz zwischen dem Luxus, der den Passagieren vor- behalten war, und dem Leben der Besatzung. Auf der einen Seite jede Raffinesse und alles nur Begehrenswerte und ans der anderen Seite keine Annehmlichkeit, oder Bequem lichkeit, sondern schwierige Daseinsbedingungen und un gesunde Verhältnisse. Vergebens bestanden wir darauf, baß dies geändert werben möchte. Als wir verlangten, baß die Besatzungsmitglieber bester untergcbracht werden sollten, er hielten wir zur Antwort, daß der Platz auf den großen Dampfern zu teuer sei, als daß unserem Wunsche entspro- chen werben könnte. Als wir verlangten, daß den Be< sabungSmitgliebern ein besonderes Deck Vorbehalten werben sollte, um frische Lust zu schöpfen, sagte man uns, das biet« technische Schwierigkeiten, deren Lösung den Ingenieuren noch nicht gelungen sei. Heute hat die Besatzung auf den Schiffen anständige Kajüten, sie hat ein Deck zu ihrer Ver fügung, wo sie sich auf Liegestühlen erholen kann, sie hat Radioapparate, um sich zu zerstreuen, sie hat einen Speise saal, wo sie zusammen mit einem Deckoffizier ihre Mahl zeiten einnimmt, und all diese Verbesserungen waren nicht zu sehr teuer. Man mußte nur wollen." „Der Führer spricht dann von den Kraftwagen. Die Zahl der Kraftwaaenbesitzer steigt immer mehr. Er spricht von den Schisfsrelseu, die die Arbeiter bis nach Madeira und nach den Kanarischen Inseln führen, zu der Insel Rügen, wo ein Badestrand hergerichtet wird, der jährlich 800 000 bis 900 000 Menschen ausnehmen kann. Ans diese Weise werden gewisse Annehmlichkeiten nicht mehr einer kleinen Zahl vorbehalten, und dem Neid wird die solang« gewährte Nahrung fehlen. In Berlin selbst wir- ein groß«S Luxushotel gebaut, aber zu gleicher Zeit und in derselben Straße wird man ein HauS für die Organisation „Kraft durch Freude" errichten, das den Zweck haben soll, Licht in das Leben deS Volkes hinein zu bringen. Es handelt sich also nicht darum, einigen etwas weg- zunehmcn, sondern vielen etwas zu geben. Der Kanzler spricht mit einer ruhigen Stimme, kaum, baß er sich für einige Augenblicke unterbricht. Sein Gesicht ist ernst, vielleicht aus Sorge über die Ding«, von bene» er nicht spricht." „D«r Führer sprach »ehr vor mir, »lS daß er zu »i« sprach. Er gibt sich ganz seiue« Ideen hi» «nd hat »«k diese im Sin». Was ich empsa»d, während ich id» zuhört«, «ar vor alle» der Eindruck, wie sehr er «it setuem Volk« eine Einheit bildet. Er spricht oo» ih» weniger mit der Fürsorglichkeit eines Mannes, der sich »«» Volke herab neigt, als vielmehr mit der Zuneigung und dem Verwandt» schastSgesühl c - I " 5. I.. -I ' _ " " ' 7 gestiegen ist. Auch in vom Luxus . . anfänglich von außen angesehen bat und der ihn übrigen» nur verschmäht, wo e» nur von ihm abhing«, ihn krnnen zu lernen. Alles, was ich an den vorhergehenden Tagen ge sehen hatte, hat mir klar gemacht, wie sehr das national sozialistische Regime bemüht ist, die Arbeit zu verherrliche«. Die Worte des Führers zeigten mir, welchen Wert diese» Regime auch darauf legt, daß wieder Freude herrschen soll, denn diese beiden Dinge lasten sich nicht trennen. Man muß zur Freude zurück. Sie mutz herrschen bei der Arbeit sowohl, als auch in den Mußestunden. Da» Regime hat einen neuen Begriff geschaffen, bi« Ehre der Arbeit. Die Häßlichkeit «nd Unsauberkeit, die da» z« führe«, daß so viele Menschen ihren Arbeitsplatz nicht gern haben können, sind streng verpönt. VS werden Wett bewerbe zwischen den Fabriken veranstaltet, und die hellste» und freundlichsten, in denen jeder freudig seine Arbeit tu« kann, werde» durch Preise ausgeftattct. Ma« sieht also, «S handelt sich nicht darum, den Arbeiter« nur Annehmlich keiten oder Vorteile z« verschassen, die sie apathisch hin» nehme«, es handelt sich vielmehr darum, sie selbst durch Arbeit und Freude einem Zustand z»,«führe», de« sie bis, her «och nicht erreicht hatten." )s Paris. DaS „Journal" veröksentlichr am Sonnabend im Rahmen seiner Umfrage „Wohin steuer, Europa" einen Artikel des Mitglieds der Französischen Akademie Abel Bonnard über seine Begegnung mit dem Führer «nd Reichs kanzler Adolf Hitler. Bonnard verweist zunächst auf die in Deutschland gewonnenen Eindrücke und fährt fort: „Alles, was ich in Deutschland gesehen hatte, hatte mich also von den mächtigen Anstrengungen des uat onalsoziali, stische« Regimes aus sozialem Gebiet überzeugt. Dieser Eindruck sollte in der Audienz, die ich bei n Führer hatte, bekräftigt werden. Bei dieser Unterredung hatte ich nicht die Absicht, ihn über all die außcnvolittschcn Probleme zu befragen, die in diesem Augenblick den ZtstanlH Europas kritisch erscheinen lasten, und über die es sür einen Mann, der ein großes Reich führt, recht schwierig :st zu sagen, was er denkt. Mein Wunsch war ein anderer. Ich wollte sehen, worüber der Führer von sich aus mit mir 'prechen würde. Man müßte für das furchtbare Drama, > das die Welt heute verwickelt ist, schon sehr wenig Sinn haben, um nicht von einer tiefen Aufmerksamkeit erfüllt zu icin, wenn man einem dieser Männer gegenübersteht, die die Nationen so zusagen aus ihrer Mitte hervorgebracht haben, um durch sie allen Gefahren, die sie bedrohen, bi« Siirn zu bieten. Das, was der Führer mir sagte, entspricht vollkommen dem, was ich in den vorhergehenden Tagen in Deutschland ge sehen hatte. Abgesehen von einem Hinweis auf die ehe maligen Frontkämpfer, die, wir «r mir sagte, diejenigen Männer sind, zu denen er in allen Ländern das meiste Zu trauen hat, weil sie wirkliche Erfahrung habe.: und er sich auf ihre Klugheit verlassen kann, handelte alle», was er sagte, von den sozialen Bestrebungen der Negierung, deren Chef er ist. Die Unterredung begann mit einem Berglc ch zivischeu der Gesellschaft von heute und der der Vorkriegszeit. Ich hatte gesagt, denn ich halte es für wahr: Wenn jene Welt von früher bequemer und angenehmer gewesen sei w nn sie dem Behagen des einzelnen mehr geboten habe, so biete dafür die Welt von heute schon durch die Schwierigkeiten, die sie mit sich bringt, der männlichen Jugend mel.r Gelegenheiten, sich zu bewähren. Sie sei härter als früher und drama tischer, aber vielleicht auch poetischer, weil wir in diesem Kampf mit der Wirklichkeit die tiefsten Quellen o«S Lebens erschließen. Der Führer stimmte dem mir einer Gebärde zu. aber ich sehe doch ganz gut, baß er etwa» anderer An- sicht «st. Ohne Zweifel, sagt er, kann bi« Welt von heute einigen erergisch'en Männern «in Gefühl des Glücks geben durch die Tätigkeit, die sie im Kampf mit den Sil.w errglerten ent falten. Und, was mich anbetrifst, so wäre *ch in oer Periode von 1890 bis 1914 nicht glücklich gewesen. Aber dies gilt nur für eine kleine Zahl: die Masse interessiert sich gar nicht von sich aus für diese großen Probleme. Ohne Zweifel kann man die Masten für die Lebensfragen der Nation begeistern, aber das allein kann die Maste der Mensche» nicht befrie digen. Viele Menschen arbeiten täglich nun Stunden in manchmal sehr wenig angenehmen Verhältnissen und in einem Beruf, den sie nicht kelbst gewählt haben." Sie müssen in ihrer Seele ein inneres Gluck haben, LaS ihnen das Leben erträglich macht. Um sich ihrer aiizu- nehmcn, genügt «S nicht, die materiellen Voraussetzungen ihre» Daseins zu ändern. Der Führer sprach darauf von der Organisation „Kraft durch Freude", die „das Gefühl der Freude in die Masten bringen und das Volk lehren soll, sich zu freuen. Kurz sage ich, der Mensch soll sowohl in seiner Seele, als auch in seinem Berus wieder erfaßt werden, also in dem, was er auf Grund seines Schaffens und ans Grund seiner Per- s sönlichkeit ist. Es handelt sich nicht nur darum, ihm ein HauS zu bauen, sondern man mntz darin auch ein Licht er strahlen lasten." Der Kanzler fährt fort. „Im AnSlande glaubt man, Deutschland lebe unter einer Diktatur, aber vor 19S» ging es viel diktatorischer zu. Sine Regierung wie die unsrig« könnte sich gegen den Millen des Volkes nicht an der Macht halten. Das Volk ist für mich, weil es weiß, daß ich mich wirklich mit seinen Nöten beschäftige, daß sei», seelische« Probleme mich interessieren." Der Kanzler erklärt weiter, was er alles für das Volk getan hat und was er tun will. Ans den Vergleich zwischen dem jetzigen und dem früheren Zustand zuritckkommend, meist er darauf hin, welche außerordentliche »nd neue Schwierigkeiten eS für Deutschland bereitet, die »otwendiqen Rohstoffe so bald als möglich selbst Herstellen zn müssen, weil es diese Rohstoffe, die es bisher nicht selbst erzeugte, ans dem Ausland nicht in ausreichendem Maße kaufen kau«. DaS Ausland nehme nicht im entsprechenden Umfang deut sche Waren ab. Er erwähnte den Unterschied, den man Eile»« zur Luftschiff Kat»ffr»v-e Zusammentreffen zweier unglücklicher Umstünde. Der Untersuchungsausschuß in Lakehurp vernahm Dr. Eckener über die Ursache der „Hindenburg"-Kata- strophe. Im Verlaufe der ausgedehnten Erklärungen meinte Dr. Eckener, die Ursache des Lecks in einer der Leckaa-ielleu türme er sich nur la erüärro- daß tvlsls« Will . . . 584 . . 78» ) 500 » 954 ij 500 »65 4 500 8 654 deiittuma weit«« vpi« Bei dem Unglück kam auch die Ehefrau Emilie Imhoss aus Harburg ums Leben, die auf dem „Hindenburg" als erste Luftschiff-Stewardeß Deutschlands tätig gewesen war. Am Sonntag mittag fand ans dem Neuen Friedhof in Harburg die feierliche Beisetzung statt. Hieran nahmen neben den Angehörigen Vertreter der Luftwaffe, der Zeppe- ltnreederei, führende Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht teil. Unter den zahlreichen Kranzspenden befanden sich auch Kränze des Reichsluftfahrtministers Generaloberst Göring, der Zeppelin-Reederei, der Kreis leitung der NSDAP., der Stadt Harburg-Wilhelmsburg und der Deutschen Lufthansa. Nach der Trauerpredtgt von Pastor Dieckclmann sprach Kreisleiter Drescher erhebende Worte des Abschiedes. In Waging in Oberbancrn erfolgte die Beerdigung des Steuermanns des Luftschiffes „Hindenburg" Ludwig Felber. 2000 Leidtragende aus nah und fern wohnten der Trauerfcier bei, darunter starke Abordnungen der Partei. Die Deutsche Zeppelinrcedcrei war mit ihrem Dritten Of fizier vertreten. Krcisleiter Kammerer-Berchtesgaden hielt die Gedenkrede und gab bekannt, baß in der Heimat gemeinde des verunglückten Helden eine Gedenkstätte errich tet werde, die der dauernden Erinnerung an den pflicht treuen deutschen Helden geweiht sein soll. Während der Trauerkundgebung kreiste eine Flugzeugstaffel brr Deut- scheu Lufthansa über dem Friedhof. Zwölf Ueberlebenbe der „Hindeuburg"«Bcsatzung in Frankfurt «. M. herzlich begrüßt Zwölf Ueberlebenbe der Besatzung des Luftschiffes .Hindenburg" trafen am Sonnabend abend in Frankfurt a. M. ein. Auf ! Empfang durch Zeppelin-Reederei durch Tausende wurde der Sohn die Hand gereicht, rikanischen Hospitälern „ waren fast vollzählig erschienen. Wie eine Erlösung wirkte es für sie, als von den Kameraden erklärt werben konnte, baß sie kurz vor ihrer Abfahrt die Verwundeten noch ein mal besucht hätten und die bestimmte Erwartung ausspre chen konnten, daß alle gerettet und bald in die Heimat zu rückkehren würden. Ministerialdirigent Mühltg-Hofman« vom ReichSluft- sahrtministerium begrüßte die geretteten BesatznngSmit- glieder und bankte ihnen für ihre treue Pflichterfüllung. Zwei Gedanken stellte er heraus, von denen die Anwesen den beseelt sein müßten, 1. der Gedanke an die noch in amerikanischen Krankenhäusern liegenden BesatzungSmit- glieder und Passagiere, zweitens der Gedanke, daß für die Sache der Luftschiffahrt das Unglück kein Hemmni» bedeu- ten dürfe. „Ich weiß", so schloß er, „daß Ihr alle bereit seid, für das nationale Werk, für -a» Werk be» Grafen Zeppelin Euer Leben einzufetzen." Direktor Issel von der Zeppelin-Reederei dankt« eben falls den geretteten BesatzungSmitgltebern und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch die noch in Amerika befind lichen Männer der Besatzung bald in die Heimat zurück- kehren könnten. ^Äti", w sgM M « tik BüWtzMMßvtU« »eftetzimg der „Siudeulmrg'Luser Trauerseiern in Frankfurt und Friedrichshafen. Unter überaus starker Beteiligung der ganzen Bevöl kerung find am Sonntag fünf Opfer de» „Hindenburg"- Unglücks in Frankfurt am Main zu Grabe getragen wor den: Kapitän Lehmann, Funkosfizier Franz Eichelmann, Geschirrwäscher Fritz FlackuS, Elektriker Ernst Schlapp und Oberfunkinspektor Willi Speck. Ueber dem Friedhof kreiste eine Jagdstaffel mit Trauerflor an den Tragflächen. Nach den kirchlichen Feiern sür die beiden Konfessionen in der Trauerhalle setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Unübersehbar war die Zahl der Kränze und Blumen, die mit dem Kranz de» Führers den Särgen vorauSgetragen wurden. Zehn überlebende Mitglieder der Besatzung geleiteten ihre Kameraden. Hinter den Angehörigen gingen die Vertreter der Partei, der Wehrmacht und des Staates. Am Ehrengrab der Stadt Frankfurt, daS nahe bet dem Grabmal für den toten Segelflieger Groenhoff auf geschüttet war, hielt der Trauerzug. Die Särge wurden versenkt, in der Mitte der des Kapitäns, rechts und links dse seiner Kameraden. Die Geistlichen segneten die Gräber. Eine Ehrensalve der Marine-SA. hallte in die Stille. Dann rief Gauleiter Sprenger den toten Helden den letz ten Gruß der Heimat zu: „Wir werden dem Werk und seinen Toten ewige Treue hallen und mit festem Willen an die Arbeit für eine bessere Zukunft gehen!" Sech» vpler in FriedrichsWen beigeletzt Am Sonntagvormittag wurden aus dem neuen Fried hof in Friedrichshafen sechs bei der Katastrophe des „Hindenburg" tödlich verunglückte Besatzungsmitglieder »ur letzten Ruhe gebettet. Zu Beginn ver Trauerfeier sprachen der evangelische und der katholische Geistliche den Hinterbliebenen Trost zu. Gräfin von Branden stein-Zeppelin bekundete im Namen der Familie Zeppelin den Angehörigen Mitgefühl und Mittrauer und dankte den toten Helden. Als Vorsitzender der Zeppelin- Stiftung sprach Graf von Soden-Frauenhofen ttefbeweate Worte deS Danke- an die deutschen Männer, die ihr Leben opferten und mttgeholfen haben, die welt umspannenden Ziele in die Tat umzusetzen. Direktor Dr. Schmid sprach für die Gefolgschaft deS Luftschiffbaues den Angehörigen herzliche Anteilnahme auS. Er schloß mit dem Ruf, der den toten Kameraden so vertraut war, .Luftschiff voraus!" Staatssekretär Waldmann brachte den Toten vom Lande Württemberg einen letzten Gruß. Im Namen der Gauleitung der NSDAP, widmete Lan- deSstellenleiter und Gaupropagandaletter Mauer letzte Grüße. Namens der Stadt Friedrichshafen sprach Bür germeister Bärlein. Für die Besatzung dankte Kapitän v. Schiller den toten Helden für ihre Treue zum Werk deS Grafen Zeppelin, die sie mit dem Leben besiegelt haben «nd gelobte im Namen aller Kameraden der Deutschen Zeppelin-Reederei, in gleicher Weise dem Werk und der Idee treu zu bleiben. Je acht Besatzungsmitglieder deS Luftschiffs „Gras Zeppelin" trugen einen toten Kameraden zu Grabe. Un- ter Trommelwirbel wurden die Toten in das mit Tan nengrün und Blumen geschmückte Ehrengrab der Stad« Ffi?8richShafen gebettet. WWWWWWWWW einer scharfen Wendung des Luslschl,»s venu uauoungs- Manöver und einer dadurch auSgeübten Strukturspannung besonders im Heck ein VerbindnngSdraht gesprungen sei und in eine der Gaszellen ein Loch gerissen habe, daß also daS Zusammentreffen zweier unglücklicher Umstände, nämlich daS Reißen deS Drahts und die Bildung eines statischen Funkens die Katastrophe auSlöste. Alle anderen Theorien bezeichnete Dr. Eckener als unmöglich oder sehr unwahrscheinlich. Aus die Frage, was er von Sabo tage halte, erwiderte Dr. Eckener, e« lägen hierfür keine genauen Anhaltspunkte vor. Er könne Sabotage deshalb nur alS theoretische Möglichkeit betrachten, glieder gewandt, „seid jetzt das Bindeglied zwischen dem dqhtngegangenen Schiff und uns, Ihr seid die Verbindung vom Tod zum Leben. Ihr bringt den Geist der Kamerad schaft und den Geist -er Toten mit zu uns."
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