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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-05-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193705291
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-05
- Tag1937-05-29
- Monat1937-05
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.05.1937
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s 'N 8 -8 Z S sss 8L L>s NZ W SA 5^ 3 - SV. Jahrg. Sonnaben», SS. Mei 1987, abends ^-12S Drahtanschrift» Lageblatt Ries« Fernruf »887 Vostfach Nr. M Postscheckkonto: »««den 1«9 Girokass« «es» «r. » NLMLÄ«"'"W dL'N?mm " d°es L-gabetaL auszugeben; -in- Gewähr für da» Erschettcen an b«sttmmten TaaenZi die gesetzte 46 mm breite mm.Zetle ober deren Raum 9 Rpf., die SO mm breite, » gespaltene mm.Zeil« im TeLtteil 75 Rpf. s^rundschrtf, Satz ö6"/. Aul'" " ' ' «"iv»,» n,,a nickt drucktechnischer Art aus. Precsnne vcr.-oec »ronrur» oorr ^riv«,>»»»-»»»->», ,»,«-» und ^h^ung und Ger"chtsstand Höhere Gewalt. Betriebsstörungen usw. entbinden den «erlag von allen e,»gegangenen und A«rrtgrr MchM Mtd AaMA .. .WLL'W^L"»rL'L'W» ' I und de» Ha«vtzollamt«s Metten - ' au^et'rmnderföWnde Ne.) 56 Pfg., Einzelnummer IS Pfg. «»zeige» Mr ^Nd Plätzen wirb nicht übernommen. Grundpreis für . «s, r»i-s" ^»s,-re üi^malt. »etriebsstürunaen usw. entbinden den Berlgg von allen «Ittgegangenen Berpfllchtungen. Geschäftsstelle. Ries«, Goetheftraß« ö». Riesaer Tageblatt ' Geoßftmbgebnng i« der Dentschlaud-Salle Die chernaltzest Wird anögeroltel trieb«,. (Neuer minutenlanger Beifall s « ist -«»»re«», feftzc. stellen, daß sich die Kirche» d«e deutschfeindliche« Zeitung«» i« Ausl«»de für ihr« Sabw tagezwecke bediene». Bei uns kann jeder nach seiner Facon selig werben. Der Protestant mag Protestant, der Katholik Katholik bleiben, und wenn einer beides nicht ist und trotz dem Thrift zu sein erklärt, so soll auch er bleiben, wa» tr ist. Die Kirche soll sich aber nicht in die Angelegenheit«« des Staates hineinmischen. Nir sorgen für unser Volk, und di« anderen sorgen für bi« «wige Seligkeit. Man sollt« meinen, baß sie damit genug zu tun hätten." Der Minister wandt« sich alSban» g«g«« bi« geraden« tnsaw« Unterftellnng, baß Deutschland den Religio»»« »nt«rricht an» »er Schul« beseitigen »oll«. -ES gibt »»» einwal", so erklärte «r „ter h«it«r«r ZnsitmmnnM „keine protestantische Erdknnd« und keine katholische NäiM Der Minister wandt« sich dann den SittlichkeitSpro- -effe» gegen Orden-geistliche zu und führt« hierzu aus: Auf «ine« gan, anderen vlatt allerdings stehe« »1« Sez»alpro,efi« geschrieben, die in diesen Wochen und Mona, ten in vielen Städten de» Reiche» gegen ein« Unzahl von Mitgliedern de» katholischen «lern» -urchgeführt werden und fast ausnahmslos für bl« Angeklagten zu schweren Gefängnis- und Zuchthausstrafen geführt haben. Diese Sache geht im Augenblick nicht so sehr den Staat al» viel mehr b«n Staatsanwalt an. SS handelt sich dabei auch nicht, wie von kirchliche» Kreise« dnrch A»sftreu»»g ««, kontrollierbarer Gerücht« glauben ,« machen »ersacht wird, u« bedanerltche Ein^lerschttnnnge«, sonder» um eine« allgemeine» Sittenoersall, wie er in diese« erschreckende» sind «mpdrende« AnSmaß kan« »och einmal in der gesam te» K»lt»rgeschichte der Menschheit seft,»stelle« ist. Wenn demgegenüber behauptet wirb, da» seien alle» nur Gcheinprozeffe, di« dazu dienen sollten, die heilig« katholisch« Kirche zu kompromittieren, so muß ich darauf folgende» zur Antwort geben: Ich bin in d«n letzten Wochen beruflich verpflichtet ge- wesen, «inen, wenn auch nur geringen Bruchteil des ein- schlägigen Material» in den amtlichen Prozeßakten selbst durchzustubieren. Ich kann nur sage«, »aß ba-, was »ar, über in den Zeitungen steht, gerade,« winzig anmntei »«, haarsträubende» Sittenverwildernng gegenüber, die hi«r tatsächlich zntage tritt Wenn also von kirchlichen Kreisen erklärt wirb, die veröffentlichten Prozeßberichte gefährdeten die Sittlichkeit der Jugend, so muß ich demgegenüber be tonen, daß nicht die Zeitungen, die diese Berichte bringen, sonder» di« verbrecherischen sexuellen Verirrungen des katholische« Klerus das leiblich« und seelische Wohl »er deutschen Jugend ans daS ernsteste z« bedrohe« geeignet sind. Und ich kann mit allem Nachdruck vor de« deutschen Volk, das in dieser Stunde mein Zuhörer ist, betont«, daß dies« Sexnalpest mit Stumps «nd Stiel anSgerottet werden muß «nd wird? «nd wenn die Kirche sich daz« al» z« schwach erwiesen hat, so wird das »er Staat besorge«. Er befindet sich dabei in einer in diesem Halle merk würdig anmutenden Gesellschaft. Auch im Jahre 1967 hat es im monarchischen Deutschland f„ ganz kleinem Umfange gegen drei oder vier Mitglieder -eS hohen Adel» ähnliche Prozesse gegeben. DaS Blatt des Zentrums, di« „Ger mania", das damals bekanntlich Wortführer und Sprach, rohr »er katholische« Kirch« ««» »es hohen katholische» KlernS in Deutschland war, schrieb bei dieser Gelegenheit unter dem 27. und 29. Oktober 1997: „ES handelt sich hi«r um mehr als lediglich um vor würfe sittlicher Perversität gegen beliebig« Einzelperso nen, an denen die Oefsentlichkeit kein besonderes Inter esse hat. Die Dinge, welche in diesem Prozeß der Oessent- lichkeit enthüllt worden sind, beanspruchen vielmehr eine besonder« Beachtung, «eil sie in kulturhistorischer wie in znerft und ,»meist al» Deutschs fühlen!" Immer wieder erfüllte tosender Beifall die Deutsch» landhalle, al» der Minister diese Gedankengäng« mit seiner Satire und scharfem Witz weiter auSspann und ««ter Hin weis auf eine geharnischte Erklärung Napoleon» «egen klösterliche Anmaßungen und klerikale Einmischungen ist di« Staatsangelegenheiten ironisch feststellte, daß Deutsch land durchaus nicht den Anspruch auf Originalität erhebe, wenn e» sich heut« mit den kirchlichen Autoritäten auSetu» andersetze. Dr. Goebbels rechnet mit kardinal wunbelein ab in Deelin lang sich keineswegs von der Welt abschließen, eS wolle sich nur nicht für alle Zukunft von der Willkür anderer Länder abhängig machen. Damit ersüll« der Führer «inen tausend, jährigen Dran« unseres Volke», de» träum vou einer wah^n nattonale« Souveränität. (Neuer stürm. BeifaLj Diese Lebensprobleme könnten nur von dem ganze» Volk gelüst werden, in hingebungsvoller Einigkeit aller Beruf», und Bevölkerungsschichten. Di« «ati»«als*»lall» frisch« Regierung habe die ehrliche Absicht, auch «tt de« Kirche« Friede« ,« halte«. «Wir »erde«", so führte der Minister au», -di« Kon fession«« nicht religiös, sonder« nur politisch einigen. L4» erheblicher Mangel an Rohftosse« komme. DaS ist nichts Unehrenhaftes! „D«e Welt ttite besser", so erklärte Dr. Goebbels, „wenn sie nicht, ans solche« Erwägnnge« heranS mit Steinen nach uns würfe,- wenn sie sich ihrer eigenen Sünden erinnerte, die uns in diese Lage gebracht haben; wenn sie sich im Gegenteil darüber freut«, daß ein« Führung der Ordnung, der Kraft und -er Disziplin in Deutschland am Ruder ist; daß unser Volk nicht, eine Brücke zur Anarchisierung des alten Europa bildend, dem Bolsche wismus anheimsällt. Wir haben vor unserem Volk und vor der ganzen Welt nicht» zu verbergen, aber wir sind zu stolz dazu, mit diesen Sorgen in der Welt hausieren zu gehen. Wir handeln nach dem Grundsatz: „Hilf Dir selbst, dann Hilst Dir Gott!" Unter immer neuem stürmischen Beifall führte der Minister weiter aus, daß da» ganze dentsche Volk zu« Führer ei« unerschütterliches Vertrauen besitze» baß der ununterbrochene Kampf des Führer» mit den täglichen Sorgen nur dazu beitrage, den Führer der Nation um so liebenswerter zu machen, weil st« daraus sehe, daß der Führer auch mit seinen Sorgen mitten unter dem Volk stehe. Dr. Goebbels sprach dann von dem Ziel, das der Füh, rer mit seiner Politik »ersolg«: Er »olle die vesreiuug der deutscheu Ratto« «ach iuueu «ud «ach außen. Ueber da» Ziel des Sozialismus, erklärte der Minister, sind wir un» alle einig. Der Sozialismus will in weitestgehendem Maße gas Bolk an den Gütern der Nation teilnehmen lassen. Der Führer und seine Regierung lehnen «S aber ab, durch eine mechanische Lohnerhöhung «ine ästttzmsittfch« Preis erhöhung herbeiznsühren un- damit eineu neuen inflatio nistischen Kreislauf zu beginnen. Die 856 bi- »MMill. die in jedem WinterhilsSwerk umgesrtzt wurdkn, erhöhten den Verbrauch gerade der ärmsten Schickten unsere» Volke». Da» ist Sozialismus, der auf friedlichem Wege verwirk licht worden ist. Der Minister wie» weiter nach, -aß trotz der gespann« ten Lebenslage unseres Volke» der Lebensstandard des schassende» dentsche» Arbeiter» im allgemeine« höher sei al» in Ländern, di« große Rohstossgebiet« besitzen. Der Lebensstandard in Deutschland werde aber ständig noch weiter erhöht. Da» sei auch die Ansgabe de» ««Ne« Bier- jahreSplaneS. Mit diesem BierjahreSplan wolle Deutsch ¬ es Berlin. Di« Ankündigung, daß der Berliner Gauletter Reichsminifter Dr. Goebbels ans die verlenm, derische« Anwürfe des katholischen Kardinals Mundelet« in Amerika antworte« «erde, brachte der Deutschland-Hane am Freitag abend bei der Großkundgebung des Gaues Ber lin der NSDAP, eine» Massenbesuchs de« mau schon ehe« al» Maffeuaustnrm bezeichnen konnte. . Als um 18 Uhr die Tore der weit gespannten und fest lich geschmückten Halle geöffnet wurden, waren im Hand umdrehen die besten Plätze «m Parkett und im unteren Rang beseht. Eine halbe Stunde später gab es hier nicht einen einzigen Sitz mehr. Auch die beiden unteren Ränge füllten sich zusehends. Dabei strömten noch immer mit allen Verkehrsmitteln neue Besuchcrscharen in den gewal- tigen Bau. Selbst zu beiden Seiten des Parketts standen die Besucher. Nur der Mittclgang war durch SS. srrige- balten wordew Wie bei allen Großkundgebungen spielte der Musikzug des Gaues Berlin unter Standartrnsührer Fuhsel die alten und neuen Lieder der deutschen Freiheits bewegung. Besonders stark war bi« in. und ausländische Presse vertreten. Die riesige Halle vermochte schließlich die Schar der Besucher nicht mehr aufznnchmen. Die Rede des Ministers wurde durch Lautsprecher in den großen Terrassengartcn der Deutschlandhallc übertragen, der ebenfalls überfüllt war. Kurz vor dem Beginn der Kundgebung erscheint Netchsmttttfter Dr. Goebbels, begleitet von dem stellvertre tenden Gauleiter Görliher, dem LA. Gruppenführer von Jagow, dem Berliner Polizeipräsidenten Gras Helldorf und seiner ständigen Begleitung, von einem ohrenbetän» bende« Jubelfturm empfangen, der sich wiederholt, als der Minister das Podium betritt. Alles ist von den Plätzen aufgesprungen, um dem Doktor. zuzujnbelN. Nach dem Einmarsch der Fahnen eröffnet der stellver tretende Gauleiter Görlitzer die Massenkundgebung und gibt da» Mort dem Berliner Gauleiter, der erneut mit minutenlangen Hcilrufcn und Händeklatschen begrüßt wird, ba» sich immer wiederholt, bi» er durch eine Handbewegung um Ruhe bittet. Dr. Goebbels spricht Die mit größter Spannung im In- und AuSlande er wartet«, fast zweistündige Rede des Ministers, der da» ganz« deutsche Bolk am Rundfunk lauschte und bi« zwei- fello» ein lautes Echo in der ganzen Welt finden wt«L ritz die Massen in der Deutschlandhalle immer und imnwr wieder zu stürmischen und begeisterten Beifallskund gebungen hin. Ehe sich Dr. Goebbels dem geradezu sensationell wir- lenden Hauptteil seiner Rede zuwandte, legte «r eingangs di« Gründe dar, die bi« Führung de» nationalsozialistischen Staate» immer wieder veranlassen, vor das Volk zu treten und mit ihm alle lebenswichtigen Probleme zu erörtern. ES fei bi« Aufgabe einer wahrhaft volkSverbnudene» nnb rrvoluttmrär«» Bewegung, die ga«^ Rattan, dt« lebend« «nd die komme««, fortdauernd im Gaisin ihrer Weltanschauung ,« erziehe« «nd sich ihr« Hilfe «nd ihrer Mitarbeit an versichern. Di« NSDAP, könne sich darum nicht etwaselbst auflösen, wie üi«S die anderen Parteien nach der Machtübernahme mehr oder weniger freiwillig ge. tan hätten. Sie müsse immer und immer wieder in» Bolk gehen, genau so wie die katholische Kirche unaufhörlich zu ihrer Gemeinde spreche und ständig auf die Eroberung der Mensche» und der Seelen auSgehe. DaS sei der Begriff der „kämpfenden Kirche". „Da» ist einer der hauptsächlichsten Gründe, warum die katholische Kirche 2666 Jahre alt ge- worden sei. Un- wir habe« auch di« Absicht-, so erklärte -er Minister unter stürmischem Beifall, „8099 Iah«, wenn »ich« »ach älter,« werde«. E» genügt un» nicht, ba» Bolk zu besitzen, sondern wir wollen alle kommenden Generationen für un» erobern und sie lehren, nicht nur unverbindlich nationalsozialistisch zu denken, sondern verbindlich und ver pflichtend nationalsozialistisch zu handeln. Darum predigen auch wir in regelmäßigen Abständen vor unserer politischen Gemeinde, das heißt, vor unserem deutschen Bolk. Wir be dürfen seiner Mitarbeit zur Lösung der vielen drängenden Probleme, die unser harren, und andererseits hat da» Bolk auch «inen Anspruch darauf, zu erfahren, was die Regie rung will." So sei die nationalsozialistische Partei im besten Sinne des Wortes eine „Bolkspartet", und unser Staat sei darum die demokratischste Regicrungssorm, die eS über haupt gebe. Hinter uns stehe die ganze Nation. Mit Dik tatur habe dies nicht das geringste zu tun, un» die da» sagten, hätten von wahrer Demokratie nicht einen Hauch verspürt. „Demokratisch ist ei« Regime, in dem «ach einem eherne» Grundsatz immer di« besten «nd tüchtigsten Söhne des Volkes an die Führung gestellt werden. Da» ist »ei «ns ohne Zweifel der Fall. Bei uns ist wirklich die Kraft und die Intelligenz der Nation an di« Macht gekommen, und unser ganzes Bolk ist «ine große Kameradschaft geworden, . von einem einheitlichen Willen de» Aufbaues beseelt, nicht nur bet Wahlen, sondern jederzeit hinter seiner Regierung stehend." .. Verdienten wir vielleicht die Verachtung der Welt, weil wir Sorgen hätten? Unsere Sorgen das dürfe man doch nicht vergessen, seien nicht auf mangelnden Fleiß oder mangelnde Intelligenz, sondern darauf zu rückzuführen, -aß zu der ungünstigen geographischen Lage «in fühlbarer un politischer Beziehung einen zeitgeschichtlichen Hintergrund von außergewöhnlicher Bedeutung haben. ES war freilich längst kein Geheimnis mehr, daß die sittlich« Perversität namentlich in hochgestellten Kreisen in den letzten Jahren «ine unheimliche Verbreitung gefunden hat. Der Prozeß hat mehrere Personen vor den Richterstuhl der Veffent- lichtest gebracht, jene Mitglieder unserer ältesten Adel»- geschlechter und Herrscherhäuser, bi« ihre bevorzuge» Stellungen zu den schamlosesten Orgien, zur niedrig«» Böllerei und zur verächtlichsten Befriedung ihrer wtder» natürlichen SinneSlust mißbraucht haben. Di« fittengeschichtlich«» «nd politischen Enthüll«»»« Haden di« Notwendigkeit und Dringlichkeit offenbart, daß hier Wandel geschasfe« werde« muß bezüglich der Ver breitung dieser widernatürlichen Unzucht. Man wird nun entschiedener den Weg zur sittlichen und politischen Ge sundung einschlagen und mit eiserner Streng« verfolgen, damit das -eutsche Bolk nicht dem Niedergang verfällt und an seiner Zukunft irre wird. Trotz allen Schmutze», der in dem Prozeß Moltke- Harden aufgewühlt worden ist, ist doch nnr ganz ober flächlich in dem sittlichen Sumpf gerührt worden. Nur ein gan, kleine» Zipfelchen ist von der in weiten Kreisen der vornehmen Gesellschaft herrschenden Unstttlichkeit ein wenig gelüftet worden." „Wer stärkt den von der Seuche ergriffenen und bedroh- ten Kreisen da» Gewissen, wer iveist sie darauf hin, wie sie durch ihr schändliche» Gebaren nicht nur sich selbst und ihre Familien zugrunde richten, sondern auch die in den weitesten Kreisen des Bürgertums vorhandene Ab neigung gegen den Adel stärken, den Thron blotzstellen, dem st« näher stehen al» andere Sterbliche, ja, unsere Feinde durch die Zeichen des Verfall» ermutigen, die sie al» Kainsmal geschlechtlicher Entartung an sich tragen? Wo alle» aufs Aeußerlicke gestellt ist, wo in allen Sckich- tev rücksichtsloseste Erwerb»- und Genußsucht herrscht, EwigkeitSmomente völlig zurücktreten, Religion, Kirch lichkeit und Sitte ganz abgetan, im besten Falle ein Pro dukt der Erziehung und Gewöhnung sind, da ist der Bphen für alle Laster geebnet." ,«» ist also nicht neehr al» recht «nd billig, baß »er n«ti»nalsozialistisch« Staat, heute in einer ähnliche» Lage, »tzr gegen Tausend« von kirchlichen Sernalverbrecher« nach b«ntselben Rezept vorgeht, das im Jahre 1W7 die „Ger- »uuia gegen ein« ganz Nein« adlige Eliqne vorfchlng. AH der , katholisch« Kl«rn- kann davon üb«rze«gt sein, daß hetzte,, .wie »i« „Germania" iw Jahr« 1W7 sch»» verlangte, xWchieden der Weg znr sttttiche» »nd politische« siMnn. Hsing «ingeschlage« »nd mit eiserner Streng«'verfolgt Mrd, bas dentsch« Volk nicht dem Niedergang verfällt »»» «»' seiner Znknnst irr« wird".
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