Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193706154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19370615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19370615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-06
- Tag1937-06-15
- Monat1937-06
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1937
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kems vom Tage in VW «ndWort „MelNeinv Nr. i" Am Freitag nachmittag steht auf hem Altmarkt, in Dresden hinter dem RehfeldhauS eine Reihe großer mWch verbundene» Autoschauwagen, in denen bas ganz«' Drama der sowfetMssischen Staatssührung dokumentarischk.nMch Original-Lichtbilder und durch einen einprägsamen T^nfikm »Weltfeinb Nr. 1" vor Augen geführt wird. Df« grauenvolle Auswirkung der satanischen Methoden de» Bolschewismus ficht den Beschauer des Film» an «nb an Hand zahlreicher Lichtbilder bei einem Runbgang durch hie Schau wirb ergänzt, was im Film nicht behandelt werde« konnte. Bet einer kleinen Eröffnungsfeier, zu de»,-sich um sich «in richtige» Bild von den Vorgängen im Osten Europa» zu machen und im Vergleich mit der national sozialistischen Staatssührung darüber klar zu werben, was «» zu hüten gilt. . Die Schau Bleibt bis zum SV. Juni in Dresden und ist ' täglich von voruttttags S Uhr bis abends 21 Uhr geöffnet. A. Hempel. Leitspruch ftir 1». Juni 1»»7 Was der fernste unserer Stämme leidet durch Unrecht und Gewalt, daS soll uns schmerzen wie eine Wunde an unserem eigenen Leib. Heinrich v. Dreitschke. Roichtzautzenminifter Freiherr vo«*Neurath i» Budapest Während seines AusenthalteS in Budapest legte RctchS- austenminister von Neurath am ungarischen Heldendenkmal »inen Kranz nieder. — Freiherr von Neurath mit dem LanbeSkreiSleiter der NSDAP, am Heldendenkmal in Budapest. lWeltbild-Wagenborg — M.) Bild recht». Die Beisetzung he» »eh« Juugmädel in Rhodt In Anwesenheit de» ReichSsugenbführers Baldur v. Schi rach wurden am Sonntag die zehn Jungmädel des BDM. die Opfer der Naturkatastrophe bei Edesheim, unter Teil nähme lausender Volksgenossen, in Rhodt unter Rietbur, beigesetzt. Sämtliche Dienststellen der Hitler-Jugend uni der SG. statten im ganzen Reiche die Flaggen auf Halb mast gesetzt. lScherl-Wagenborg — M.) Vertreter der Bewegung, der Wehrmacht und der Reich», und Staatsbehörden eingefunden hatten, stellte Kreislet: er Walter heraus, datz Europa» Kulturvölker nach wie vor ständig Mtl,.den, Schanzen gegen die bolschewistisch« Ge fahr wachW, müssen und bäh e» durchaus irrig sei, wenn man annavme, Hie bolschewistische Gefahr wäre bertzit» , überwunden. Die teuflisch« Fratze de» Juden, der an der Spitze de» Bolschewismus steht und seiner Magd, die Dik tatur des internationalen Kapital», grinst noch allenthalben hervor und wartet auf «inen Augenblick, um die Menschheit aufeinander zu Hetzen, damit sie sich zerfleisch« und Juba nach bewährter Methode wieder einmal ernten könne . . . Jeden, denk sich Gelegenheit bietet, sollte die Schau ansehen, Groh« Mensche« au» aller Welt trafen sich bet der KDF.» Tagung in Hamburg Griechische Trachtengruppe beim Tanz. lWeltbild-Wagenborg — M.) Italienisch« Ingen» zn Besuch in Berlin 12W Angehörige der „Acabemia Littoria del Foro Musso- lini*, in der' der Führernachwuch» für die italienische Ju- i gendorganisation .Opera Nazionale Balilla* herangebtldet ! wirb, trafen zu mehrtägigem Besuch in Berlin ein. Die I Jungfaschisten in ihrer schmucken Uniform nach der Ankunst I auf dem Anhalter Bahnhof. lScherl-Wagenborg — M) IS« »v Xnkniirw.V«iag. SW 68 sso Ich falle über ihn. Wasser! Wir werden abgekühlt. Str fitzen da und sehen einander an. Reichen un» die Hand und lachen. Wir find zwei Narren. < ,, Wir holen frisches Wasser, und diesmal tun wir'» lang, samer. Nach dem Spülen kehren wir den Raum auf. Bringen die Bänke, Stühle und Tische in Ordnung. Dann find wir fertig. Nun da» überstanden ist, haben wir eS nicht mehr so eilig. SS ist auch vorteilhaft, in der dnnklen Nacht den Weg nach Hütte S langsam zurückzulege«. AlS wir angelangt find, kommt eS uns auf «z paar Minuten Warten» nicht mehr an. Wir ziehen unser« Stiefel au», waschen un» gründlich und rastere^ un». Dann gehen wir in unseren „Bunker* hinaus und legen un» auf meine Klappe. Franz bringt seine Taschenlampe so an, datz wir beide genügend Licht haben. Md da öffnen wir nun unsere Briefe. SS ist ganz still. Frau Hupf schnurrt in DolfbauerS Bett. Und drautzet^ durch die Tür gedämpft, lachen und plaudern di« Kameraden. Und dann hören wir nichts mehr von alledem., Sehen auch Frau Hupf nicht, die näherkommt, angeloMHüisch da» Licht. . . ... - Achtzehntes Kapitel -sl- Wir sind jetzt drei Wochen in der Hütte und machten um nichts in aller Welt wieder weg. Man kann eß-nicht gut sagen, warum. ES ist einfach gemütlich. JedeLHolz- scheit unterm Ofen lacht uns an. ES ist schon so: DNS Einfachste birgt da- meiste Glück in sich. Und es ist ein wahres Glück, weil fein« eigentliche Mutter die Arbeit ist. Die Arbeit, der all« Zufriedenheit entspringt. Di« Hetze tagsüber von einer Hütte zur anderen. Der ständige Aufenthalt im Freien. In der rauhen Bergluft. Mutter ist da di« Hütte, wenn sie uns abends aufnimmt. Da» Feuer im Ofen. Di« rauchgeschwärzt, Decke. Die Kame raden. > Sie stehen rund um den Ofen und wasche» sich. Sprühe«, Zischen. Sie fitzen am Tisch. Lesen, schreiben, flicken, plaudern. Auf der Hol,Veranda draußen stehen sie. Putzen Stiefel und bürsten Anzüge au». Senn di« Tür aufgeht, steht man «in Stück klar auägesternten Nacht himmel. Hoppe kauert mit einigen anderen in dunkler Ecke. Priemt und spinnt «in lange» Garn. Geschichten von dar Waterkant. Küchemann orgelt «in paar dunkle Töne. Herbert Franz summt di« „Weiße Laube*. Und dazwischen SedelmeierS immer wiederkehrender r „Tür zua!* ?.-i Sir gehen «eist bald zu Bett. Immer mit dem Vor satz, noch ein Weilchen zu plaudern. ES bleibt zumeist beim Vorsatz. Wenn man erst einmal tu der Klappe liegt, dann ist eS au». Da fallen einem gleich in der ersten Minute chie Augen zu. E» ist so schön, still zu liegen. Aus hartem Mroh, da» leis« knistert, wenn man bloß «in bißchen tiefer atmet. Zu liegen, faul und gelöst und zu denken» patz man eine ganz« Nacht vor sich hat. ES herrscht ein so angenehme» Dunkel. Die Tür zu dem Aufenthalts raum zeichnet sich al» erhellte» Viereck in der Schwärze. DahintA fitzen sie noch beisammen. Da gibt e» noch schwere TGeschichten. Frohe» Lachen, das beinahe ist wie MuttettkMlcheN. Und da» führt un» in den Traum hinüber. .... i Ja^M da» mutzich auch erzählen. Wenn man sich nach Rtziternacht der schlafenden Hütte nähert, hat man durchaus ^»icht den Eindruck, al» herrsche hier bereit» Rühe. Man steht zwar nirgend» Licht. Aber man hört StimmeW.Das erweckt ganz den Anschein, als säßen die Leute. stlDWexnd im duyllen Aufrntbalt»raum beisammen. Tritt man ein, so ist niemand zu s-hen. Die Leut« liegen alle in den Betten und schlafen. Und sprechen im Schlaf. DaS ist eine Beobachtung, die jeder von uns schon gemacht hat. Bisweilen wird sogar gesungen. Goßler, ein Kamerad au» Selb, den bei Tag noch keiner hat fingen hören, singt im Schlaf mit Vorliebe den Schlager „Zwei himmelblaue Augen*. DaS kommt nun schließlich auch anderswo vor, daß einer im Schlaf singt. Im übrigen find e» nicht selten Angstrufe und Schrei« de» Schrecken», die die Schläfer von sich geben. ES kommt vor, datz einer aus dem Bett springt und in» Freie rast, wo er dann zu sich kommt. Mir ist da» ebensall» schon passiert. ES ist ja begreiflich und erklärlich. Die Enge de» Bettes macht sich auch im Unterbewutztsein de» Schlafenden bemerkbar. Man braucht sich nur zu drehen oder den Kopf ein Nein wenig zu heben und stötzt irgendwo an. Da» erzeugt sofort die AngstvorstelluNg, man liege in einem engen Käfig und tönn« sich nicht bewegen. Und da find dann sofort schreck hafte Träume von einstürzenden Bergen und dergleichen da. In wachem Zustand denkt kein Mensch an so etwas. Hm Traum ist e» ander». Da redet man dann irre» Zeug, schreit auf oder rennt gar au» seiner Klappe. E» müßte interessant sein, eine ganze Nacht wach zu bleiben und auf da» Traumgerede zu lauschen. Bet Tage Weitz keiner mehr etwa» davon. , ' , In dieser Woche noch wird die Räumung von Hütte 1 vorgenommen. E» gibt ziemlich Arbeit, die ganze Lin- richtung und da» «üchenzeug nach Hütte 2 zu schaffen. Wir find alle froh, datz die Lauferei jeden Tag bis zur Äarrer Säge herunter ein Ende hat. Hütte 8 wird nun vollständig belegt. ES wird noch enger. Aber daS ist man ja gewöhnt. Und nun alle beisammen sind, wird e» erst recht gemütlich. ' , So viel hab' ich von Iben schon gelernt, datz ich den Freitag für einer» UnglückStag ansehe. Als aber an diesem .Freitag ein Palet auS Berlin eintrtfft, bin ich die längste Zeit JbenS Anhänger gewesen. j..'... ILortsetzuyg folgt.).
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder