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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193711106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19371110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19371110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-11
- Tag1937-11-10
- Monat1937-11
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1937
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i Riesaer Tageblatt so. Jayrg Rittw»«, 1«. «ovember 1937, a»e«»S Postscheckkonto: Dresden 1580 Girokaffer Mesa Nr « N-rayianftyrisH Tageblatt Mosa Fernruf 1R7 Postfach Nr. l» düben, meinen herzlichen Gruß zu entbieten. Die- gewinnt an Bedeutung gerade an dem Tag, wo in einem feierlichen Dokument gegen die kommunistische Drohung die italienisch, deutsch-japanische Front eine feierliche Bestätigung erfahren Hat, und wo wir in Neapel die Berbrüberung der national sozialistischen und faschistischen Arbeiter gefeiert haben, anf b»en T«t'Skeit die Ordnung und daS Blühen unserer beiden Länder gegründet ist. Mussolini." Telegramm Mussolinis an Dr. Ley . ll^Erlin. Auf das au» Neapel von Dr. Ley und den 8000 deutschen „Kraft durch Freude"-Kahrern an den Duce gesandte Telegramm hat Mussolini nachstehendes Telegramm an Dr. Ley gerichtet: „Indem ich Ihnen für Ihr Telegramm danke, freut e» mich, den deutschen Arbeitern, die Sie in Italien begleitet NSK. Al« im ersten KriegSsahr das deutsche Volk in der Heimat den Heeresbericht beS 11. November 1914 las, da ahnte wohl noch niemand, baß diese Wort-: „Westlich Lange» marck brachen junge Regimenter un ter dem Gesang „Deutschland,Deutsch» land über alles" gegen' die erste Linie der feindlichen Stellungen vor und nahmen sie", unvergessen blei» ben würden, und daß der Begriff „Langemarck" verpflichtend in den Herzen der deutschen Fugend fort leben sollte al» Symbol opfer» bereiten heldischen Einsatzes für Bolk und Reich. WaS war in ienen Herbsttagen 1914 geschehen? Nach der Marne» schlacht begann der gewaltige Wett lauf der Heere auf beiden Fronten, der die örtliche Ueberflügelung de» Gegners erstrebte, und der, da die» nicht gelang, die Front immer wei ter dem Meere zuführte. Die Somme — zum ersten Male — und Lille waren Abschnitte auf diesem Kampf wege, auf den im Norden die vom Fall Antwerpens kommenden deut schen Truppen zumarschierten. Die Lücke zwischen Lille und Antwerpen aber wurde auSgesüllt von einer neuen deutschen Armee, deren Auf marsch sich in aller Stille Mitte Ok tober vollzog, bi» er, kurz vor dem Angriff, von ben Engländern ent- . . — , deckt wurde. Diese neue Armee, au» fünf Rekervekorp» bestehend, setzte sich zum größten Teil au» den Krieg»- freiwilligen aller Altersklassen und aller Schichten de» Volke» zusammen, die im August 1914 sich zur Fahne gemeldet hatten und in größter Eile und unter größten Schwierigkeiten inzwischen notdürftig aus gebildet worden waren. Fünfzigjährige und Sechzehn jährige marschierten hier im selben Glied. Lehrer und Schüler, Meister und Lehrling, Arbeiter und Student. Die meisten waren von den Bänken der Hochschulen und Gym nasien gekommen. Dingend, geschmückt, erfüllt von Ihrer tiefen Begei- sterung, waren sie durch die liebliche Flandrische Ebene herangezogen, ohne Erfahrungen im Kampf und ohne da» wahre Angesicht deS Krieges zu kennen. Nur vom Willen nach vorwärts beseelt und der Hoffnung, ben Gegner zu überrennen. Sie waren bereit, ihr Leben für da» Vater land zu opfern, so wie «S eines deutschen Kämpfer» wür dig ist, und sie ahnten noch nicht, wie grausam die Wirk lichkeit werden sollte, die vor ihnen lag, und wie unbarm herzig der Tod, der sie erwartet«. Schon am 18. Oktober stießen die ersten auf ben Feind und «» begann jene Schlacht, bi« 22 Tage dauern sollte, die qus den Knaben todvertraute Männer machte und die Blüte der beutschen Jugend vernichtet«. Im Hügelkranz östlich Ypern kam der Vormarsch »um Stehen. Hier hatte der Gegner seine Hauptmacht aufgebaut, Truppen, die in ben Kolonien zu Meistern der Schlacht geworden waren. Gegen sie rannten die jungen Regimenter an, sie stürm ten, wie sie e» aus dem Kasernenhof gelernt hatten, und wurden Reih« auf Reih« dahingemäht. Di« flandrisch« Erde trank ihr Blut, die flandrische Landschaft wurde ver wüstet, bi« flandrischen Dörfer sanken in Schutt zusammen. In wenigen Stunden lernten die Jungen das Grauen der Materialschlacht kennen, der sie ihre Leiber ungeschützt Preisgaben, und ben Tod, ben sie sich wohl so ganz ander» vorgestellt hatten. Sie sahen ihr« Führrr und Kameraden fallen. Aber immer aufs neu« wurde der Sturm vor getragen, wenn der Befehl e» forderte, ein Dorf nach -em anderen wurde -em sich geschickt verteidigenden und die deutschen Formationen ständig in Verwirrung bringenden Gegner abgerungen. Becelaere, Poelkapelle, Birschot«, Dixmutben, Houthulster-Wald, die Yser — da» sind Namen jenes Ringen» in der Flandrischen Ebene. Mitten darin: Langemarck. Schon seit den Oktobertagen «mkämpft, war diese» Dorf Zenttrum de» letzten großen deutschen Angriffe», der ben entscheidenden Durchbruch herbei führen sollte, nachdem im Norden die Belgier fklbst durch Oeffnen der Schleusen ihr Land dem Wasser übergeben hatten. Noch einmal erhoben sich am 11. November die müden Regimenter au» ihren vom Regen durchnäßten Stellungen. Die da» Grauen gelernt hatten, stürzten sich noch einmal hinein, bereit »um letzten Einsatz. Ueber ihren Sturm aber und über ihrem Fallen erhob sich machtvoll da» deutsche Lied. Niemand weiß, wer e» angestimmt hat, Symbol Lmraemarü DaS Vermächtnis von Flandem — 3m Geist der deutschen Jugend auf ewig lebendig Die deutsche KriegSgräberstätte Langemarck-Nord bei Ypern (Flanderns. Ehrenfeld mit alten vetonunterstänben, umgeben von rotem Mohn und einem Wassergraben. (Wagenborg-Archtv-M.) «nd Auzergrr MtblaU Mld AnMgerj. -"S und de» Hanptzollamte» Meißen « T« abend» '/.» Uhr mit »«»«ahme der Sonn- und Festtage. BezugSpr^«, bet «orau»,ahlung,für«tn-n M°nat S Mark, ohne Zustellgebühr, taebübr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (s aufeinanderfolgende Nr.) V5 Pfg., Emzelnummtt iS Pfa. nuzeigeu mr rb etwa schon bewilligter Nachlav ymmuig. ErfiillungSort für Lteferung allen «ingegangeuen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraße o9. Ver Durchbruch aus der Isolierung In seiner Rod« vor seinen alten Kampfgenossen im Münchener Bürgerbräu-Keller hat Adolf Hitler u. a. fest gestellt, daß die politische Vereinsamung Deutschlands vor- bei ist und zwar auf Grund eines machtpolitischen Ge wichtes, daS sich das neue Deutschland selbst, d. h. aus eigener Kraft geschaffen hat. ES ist da» «in« Feststellung, die in ganz wenigen Worten die gesamte deutsche Geschichte von 1919 bis heute zusammenfaßt. Genau genommen hat bas Deutschland der Nachkriegs zeit zwei Perioden der politischen Isoliertheit durchmachen müssen. Die erste reichte vom Kriegsende bi» zum Januar 1988. Deutschland war politisch isoliert nicht etwa nur al» der soeben erst durch Uebermacht unrühmlich zu Boden gerungene Kriegsgegner, doppelt verhaßt wegen seiner heroischen Tapferkeit und seine» Opfermutes gegenüber ein«r Front von 27 Nationen — es war noch viel mehr isoliert deshalb, weil e» nach seiner völligen Entwaffnung, Entrechtung und Ausplünderung selbst für den kleinften Staat keinerlei machtpolitisch wertbaren Faktor mehr bar stellte. Mit anderen Worten, Deutschland hatte jeglichen BündniSwert verloren. Kein Mensch dachte auch nur im Traum daran, mit diesem Deutschland etwa» andere» ab zuschließen al» bestenfalls «inen Handelsvertrag oder sonst ein harmloses Abkommen: schließlich konnte ja niemand in -er Welt, weder im Deutschland der Systemzeit noch draußen, auch nur mit 19 Prozent Sicherheit angcben. was für Kreise und Kräfte morgen oder übermorgen am Ruder sein würden. Die zweite Periode der Vereinsamung Deutschlands entstand auf einer gänzlich anderen Basis. Man hatte sich in ben politischen Kreisen d«S Auslandes den später so kostspielig geworbenen Lurn» erlaubt, diese „Nazis" al» eine jener vier bi» fünf Dutzend politischen Sekten Deutsch lands anzusehen, der man selbst nach dem Hinaufschnellen ihrer Mandatszahl im Reichstag von 12 auf 197 bei ben Wahlen vom 14. September 1989 noch immer keinerlei ernste Chance gab. Diese selben „Nazis" übernahmen dann eines Tages die Macht in Deutschland nicht etwa so im sattsam bekannten Spiel der Weimarer Parteien, son dern sie demonstrierten einer höchst verblüfften, ja ver ärgerten Welt, daß sie au» dem so nachdrücklichen Ver sailler Unterricht von 1919 bi» 1988 schlechthin alles gelernt hatten und nun ihre Erkenntnis in die Errichtung erst emes autoritären, dann gar eines plötzlich wieder wehr haften und souveränen Staate» ummünzten. Damit war also da» ganze lukrative Versailler Gkschtift, daS 18 Jahr« lang di« höchsten Zinsen in der gesamten politischen Ge- schichte der Welt für seine Begründer getragen hatte, zum Teil bereits illusorisch geworden, zum Teil gefährdet. Da nun dieses auSgeplünberte Deutschland kaum mehr etwa» bieten konnte, was die rohstoff- und gebiets mäßig übersättigten Militärgrobmächte vor allem de» europäischen Westens noch irgendwie reizen konnte, so sah man keinerlei Veranlassung, mit dem nun wieder erstar kenden, dem neuen Deutschland so schnell wieder in» Ge- schäft zu kommen, wie man «s jetzt gegenÄber dem sich konsolidierenden nationalen Spanien tut, sondern man betrieb diplomatisch, macht- und wirtschaftspolitisch, ja so- gar kulturpolitisch ganz planmäßig die Isolierung diese» Deutschland, -aS sich amnaßte, dke von Arankvetch und England ein für allemal festgelegte europäische Ordnung kühl und selbstbewußt als unerheblich beiseite zu schieben. Man zettelte internattonale Perschwörungen gegen Deutsch, land an, angefangen von der kleinen Intrige bi» »um groben StnkretsungSsystem de» Moskauer Paktes, »er ja heutzutage nicht nur offizielle, sondern auch inoffizielle Mitglieder hat. Diese zweit« Periode der Vereinsamung begann eigent lich schon zu enden mit »er Wiedergewinnung der deutschen Wehrhoheit, durch die Deutschland — machtpolitisch ge- sprachen — wieder bündntSfähig werden mußt«. Es Ke- fcrte aber darüber hinaus den Nachweis, daß «S sein« Außenpolitik ebenso aktiviert hatte wie fein« Innenpolitik, indem es an Stell« der so gut wie bedingungslosen Er- füllungSpolitik da» Grundgesetz jede» souveränen Staate», die Gleichberechtigung, zur Maxime feine» Handelns nahm. Diese» Deutschland freilich, da» seinen Befähigungs nachweis für eine höchst selbständige, sehr souveräne Politik liefert« und heute Seite an Seite mit zwei großen, mäch tigen Freunden dabinschreitet, während sein Ansehen un- aufhaltsam in der Welt wächst, ist freilich etwas ganz an deres als jenes Deutschland, daS eigentlich nur noch eine historische un- Halbwegs geographische Erinnerung war. Dieses Deutschland war nun allerdings so „bündnisfähig" geworden, wie man e» in der westeuropäischen Auslegung sich nur vorstcllen konnte — aber stehe da: das Dritte Reich harte auch jetzt wieder feinen eigenen Kopf, kümmerte sich nicht um diskreditierte Zwangsvorstellungen der westeuro- putschen Versailler Schule und lieferte in ostentativer Widerlegung der Bündnismanie Beweis um Beweis, daß ein moderner, selbstbewußter wehrfähiger Staat gar keine Bündnisse abzuschließen brauch^ um seine Stellung in der Welt zu erobern und zu halten. Aber diese knappe Zusammenfassung der Geschichte -er deutschen Isolierung und de» Durchbruche» au» der Ver- einsamung wäre unvollständig ohne Heranziehung der „gewaltigen Umstellung de» Denkens und der Gesinnung" iin deutschen Volk, von der unser Führer jetzt ebenfalls in München gesprochen hat. ES ist klar, daß «tin national- stolzes, bewußt einige» Bolk in den Händeln der großen Politik ein ganz anderes Gewicht barstellt al» «in Bolk, da» sich in dreißig oder vierzig Parteien ausspvittert, um sich ans dreißig- bis vierzigfache Weise untereinander das Leben möglichst schwer zu machen. Nun ist der Durchbruch aus der weltpolitischen Isolierung gelungen. aber plötzlich singt e» di« Front, all« Not de» Tode» über- windend, Weihe de» Sterbens, Bekenntnis und Erfüllung de» Leben». Langemarck — Episode au» einer Schlacht, die wenige Tag« darauf erstarrt«. Langemarck — leuchtende» Symbol höchsten Einsatzes deutscher Jugend und bereiten Sterbens für da» Vaterland. Wohl sang in jene« Tagen ein Dichter da» Lieb vom „Tob der jungen Kriegsfreiwilligen von Ypern", aber vor den anderen mächtigen Ereignissen der nächsten Krieg», jahve, vor Verdun, der Somme, vor der späteren Flan- dernfchlacht und den Taten auf anderen Schauplätzen beS BölkerringenS schien «», al» ob di« ganz« Größe der Herbstschlacht 1914 mit dem Geschehen bei Langemarck ver- gesfen sei. In Trauer gedachten ihrer wohl die Mütter un- Väter, Frauen und Kinder, die dort ihr« Söhne und Männer und Geschwister verloren hatten, aber das deutsche Bolk, di« Heimat wußte nicht mehr viel von Langemarck. Da war «S da» deutsche Studentent um, da» sich diese» Namens wieder erinnerte und ibn -cm ganzen deutschen Volke lebendig erstehen ließ. 1928 besuchte di« vom internationalen Studentenkongreß in Paris heim kehrend« deutsche Delegation den Heldcnfriebhof von Lange- marck und fand ihn in ungepflegtem Zustand. Ihr sofort gefaßter Einschluß, hier «ine Gedenkstätte zu schaffen, wür- dig des großen Sterbens der jungen Kämpfer, setzte sich schnell in di« Tat um. 1982 war daS Werk vollendet, und al» di« Studenten das Ehrenmal übernahmen, da be- kannten sie, da» Gedenken an den Opfertod aller derer, die 1914 hier fielen, als Vermächtnis in ernster Verpflich tung für alle Zetten lebendig zu erhalten und die Flamme, die bas Wort „Langemarck" in -em Herzen der Jugend wieder entzündet batte, niemals verlöschen zu lassen. Das deutsche Studententum, das damals die Mehrzahl der Kämpfer gestellt halt«, übernahm für das gesamte deutsche Volk die Pflege de» Gedankens von Langemarck, die ihm allerdings entglitt in einer Zeit, da innere Auseinander setzungen seine Kratt minderten. Heute, nach einer Zeit innerer Festigung und Einigung, geht es mit Ernst daran, die einst übernommenen Ver- pflichtungen so zu erfüllen, wie es der Wille de» Führers ist. Deines Vertrauens sich würdig zu erweisen, steht die junge Generation in der Hochschule mit aller Kraft und Begeisterung bereit. Das Erbe derer von Langemarck will sie durch ihre gesamte studentische Erziehungsarbeit dein ganzen Volke lebendig erhalten. Ausdruck dafür ist die Fahrt des Reichsstudentenftthrers und seiner Amtsleiter am 11. November nach Langemarck, -er im Ehrenraum des Friedhofs Kränze niedcrlegcn wird. Au der Seite des StubententumS aber steht die Hitler jugend. Erst in den letzten Tagen hat sie durch die Ein führung des Opferpfennigs gezeigt, daß die in ihr ver- einigte deutsche Jugend sich der Größe des Heldentums von Langemarck bewußt ist und sich ihm in ihrer Ergän- zungßarbeit und ganzen Haltung tief verpflichtet fühlt, das Gedächtnis an ben Opfertod der Jugend durch Taten zu ehren und immer in der deutschen Jugend wachzuhaltcn. J-283 ^-"ZaBung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von ,
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