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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193712015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19371201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19371201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1937
- Monat1937-12
- Tag1937-12-01
- Monat1937-12
- Jahr1937
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1937
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kämpfung der fett Jahren mit zunehmender Heftigkeit auftretenden Diphtherie-Seuche aus eigenen Mitteln vor- zunehmen. Insbesondere wurde über die gerade,» tröst» losen Zustände in den Krankenhäuser« der sndetendent. sch«, Bezirke Klage geführt. .. .Tadle tschechoslowakischen Regierungsbehörden auf dieser Tagung trotz wiederholter Einladung nicht vertreten Maren, faßt« die Aerzteschaft einstimmig einen an die Vrager Regierung gerichteten Beschluß, in dem die Be reitstellung der erforderlichen Mittel für die Seuche», bdkämpsung gefordert wird. Riesaer Tageblatt »u Großenhain SO. Jahrg. Srahtanschrist« Tageblatt Mesa Fernruf 12S7 Postfach Nr. SS Postscheckkonto! Dresden 1SLO Birokasse: Nies- Nr. SS Satz SO'/. Aufschlag. Bei fernmündliche, »n,e,g«n.«est-uung ooor -nvo schon bewtMater Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung ««d A«r»r-»r MchMmd AaMa». und de» HauptzollamteS Meitze» . So marschiert der VieriahreSpla«! Die letzte» Wochen der groben Erfolge «nb Erfindungen Das harte Wort, Deutschland baue sich seine Wirt schaft aus dem Müllkasten auf, das unlängst in einer aus ländischen Zeitung zu lesen stand, ist klar und eindeutig durch die Tatsache widerlegt, daß Deutschland ja keiue Ersatzstoffe, sondern neue, mindestens gleichwertige, wenn nicht bessere Nzustoffe schafft. Die deutscher Erfinder, die Ehemiker und Techniker haben idr Hauptaugenmerk seit geraumer Zeit darauf gelenkt, bisher nicht verwendete Materie ter Wirtschaft nutzbar zu machen, nicht aber um daraus etwa Ersatz zu schaffen, wie wir ibn aus den Zähren de? Weltkriege? her gewähnt sind, sondern um Neustoffe. Der VieriakireSplan bedingt zwangsläufig eine Verlagerung aller Teile der Wirtschaft und nicht zuletzt gerade der Ernährungswirtschaft, um uns von der aus ländischen Einfuhr au? (Gründen der Deviseneinsparung freizumachen, lieber diese? alle? ist schon zu Hunderten von Malen geschrieben und geredet worden, nun aber soll im nachfolgenden Teil ein Abriß der Erfolge der letzten Wochen gegeben werden. Mehr denn ie bat die dentsrhe Walindustrie und die wissenschaftlich ernährungschemische Walforschung an Be deutung gewonnen. Man verwendet jetzt grobe Mengen an Walöl und Walmedl, wobei von letzterem zu sagen ist, daß eS dem Fischmehl im Zntterwert keineswegs nach- siebt. Die Gewinnung von frischem Walfleisch wird dem nächst in gröberem llmfangc ausgenommen, stellt es doch ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel für den Winter dar. Eine umwälzende Erfindung ist den Wissenschaftlern in Hamburg auf dem Gebiete der Eiim'ißprodilktion gelungen. Es wird Zischeiweib gewonnen, ein vollkommen neuer Rohstoff, der absolut geruchSloS ist Diese? Zischeiweib kann zur Herstellung vieler Nabrungs- und Gennßmittel verwendet werden, weil es einen hohen Gehalt an Pro tein aufweist. Zn Deutschland werden etwa jährlich 800 Mllionen Eier verbacken. Wenn für Backzwecke eine 50- Vrozentige Verwendnug von Zischeiwrist stattfindet, so werden damit rund lM Millionen Hühnereier für den Ber- brauch in den Haushaltungen frei Die Propaganda der Ernäbrnngswirtschaft erstreckt sich überhaupt ans einen viel gröberen Zischkonlnin al? bisher. Aber auch die Industrie macht sich den Zisch zu nutze. Auf dem Marst beginnt -ine neue Lederart wesent lichen Einslub zu nehmen: das Seesischleder. Die Häute dazu stammen von deutsckwn Seefisckzen, so beisvielsweife vom Seelachs, Kabeljau, Blaufisch, Lengsisck und Gold- barsch. Der Herstellung der neuen Ledersorte, die viele Liebhaber finden dürste, sind langjährige umfassende Ver suche voransgeaangen. Das Seefischleder wird in groben Mengen zur Verfügung stehen, da das Rohmaterial für den neuen Werkstoff sehr reichlich anfällt. Papier und Pappe werden ans kostbaren und raren Rohstoffen bergestellt. Jetzt sind bei der Hauptvereini gung der deutschen Brauwirtschaft Versuch gelungen, aus dem Hopfentreber unter Beimischung von Altpapier Pappen herzustellen. Der Hopfentreber ist ein Abfallprodukt, der ohnehin keinen Nährwert mehr besitzt und auch der Er- näbrungswirtschast nicht mehr dienstbar gemacht werden kann. Ursprünglich gingen die Versuche darauf hinaus, an- diesem Hopfentreber Bierfilze herzustellen, diese Versuche haben sich jedoch wegen der mangelnden Saugfähigkeit des Produktes als unzweckmübig erwiesen. Nunmehr wird man Pappen zu Reklamezwecken Herstellen in einer Bei- Mischung von 75 Prozent Hopfentreber und 25 Prozent Altpapier. Man weist, dast die meisten Papierarten Holz als Bestandteil ausweisen. Nun ist maor seit längerer Zeit dazu übergegangen, Blöcke und Bückzer aus hauchdünnen Holzfolien kerzustellen. Die Baumstämme werden ausgeteilt und in besondere Schneidemaschinen eingespannt. Diese Maschinen sind mit austerordcutlich scharfen Messern ver sehen, so daß die einzelnen Holzblöcke in dünne Scheibchen von ungefähr einem viertel Millimeter Dicke zerteilt wer- den. Ebenso gibt eS schon besondere Maschinen, die ein unmittelbares Bedrucken diese? „Holzpaviers" gestatten. Selbstverständlich können die hölzernen Bücher nicht auf die gleiche Weise wie Papierbücher gebunden werden. Man reiht die aus Holz gefertigten Buchseiten ähnlich anein ander wie perforierte Blätter. Man könnte die Reibe der gjgantisckzen Erfindungen und Entdeckungen der letzten Wackum noch beliebig ver mehren, allein die vorgenannten Beispiele mögen unter Beweis stellen, dast in allen Teilen des öffentlichen Lebens an neuen Stoffen gearbeitet wird und der Erfolg deS wirt schaftlichen Vierjahresplane? durch dieses unermüdliche Tempo ohne weiteres garantiert ist. Das Befinden General Ludendorfis st München. Ueber das Befinden General Luden dorffs ist am Dienstag um 19,30 Uhr folgender Bericht abgegeben worden: ,DaS Befinden General LudendorssS hat sich in de« letz, ten 24 Stunden etwas gebeffert. Die Nacht «ar ruhig, wenn auch noch gewisse Kreislaufstörungen die Lage als «ruft er scheine« lasten. Dieser Ernst der Lage wird sehr rasch nicht schwinden können. 20098M V«,i,ch«r iahe« ..swartete Kunst" 1l München. Die Ausstellung „Entartete Kunst", die die peinlichen Machwerke eine» überlebten Klüngels geist- reichelnder Sensationshascher anprangert, ist seit ihrer Er öffnung bis einschließlich 28. November von 2909899 Per- ,onen besichtigt worbe«. Sum Lag der Nationalen Golidarttitt Ami -em Volk — kür das Volk Elasa» der rlaüoa Mr die gukinMSauMabe des «SW. To« »es VetemUitMeS zur N»U»oemei«IchaU d« Lat NSK. Eie gingen durch das Trommelfeuer des Weltkrieges: sie marschierten vor der Feldherrnhalle in München: sie bahnten sich den Weg durch Mafien aufgehehter Men- scheu: des Zührers alte Kämpfer. Sie waren es auch, die in vielen Versammlungen da» Neue verkün deten, was der Führer schaffen wollte und was beute in so vielen Punkten bereits Wirklichkeit geworden ist. Und sie werden auch am Tag der Nationalen Solidarität wieder auf der Straße stehen und, mit der Sammelbüchse in der Hand, sich für die einsetzen, denen unver- schuldete Not das Leben noch nicht so glücklich und schön werden läßt wie der groben Menge der Volks- genossen. Menschenmengen scharen sich um Sammelbüchsen, die bas Zeichen des WinterhilfSwerkeS tragen, der größ ten sozialen Tat der Welt. Ein Großteil von denen, die früher ab seits standen, opfern für die Volks gemeinschaft, und auch jene beken nen sich durch die Tat für daS, was sie früher bekämpften an» einer Wahnvorstellung heraus, die ihnen artfremde Elemente aufschwätzten! Die Idee hat den Steg da vongetragen. Und die Künder dieser Idee, sie werden heute um lagert, sie kämpfen weiter für die Volksgemeinschaft. Ob sie heute ReichSmintster, Letter staatlicher und städtischer Behörden, Führer in Parteiorganisationen sind, sie sind nicht zu „Spitzen" im alten Sinne geworden, sondern stehen mitten in der Volksgemeinschaft. Denn sie sind ja selbst ein Teil von ihr. ES ist endlich wieder die natür liche Auffassung hergesteNt worden, so wie sie bei unseren Altvorderen herrschte, daß der eine für den anderen ein stand daß er ihm Obdach, Essen und Trank gewährte und ihn nicht verkommen liest Au» der HlutSgemein- schaft heraus kam der Einsatz, so wie er heue an- der Volksgemeinschaft kommt. Es gab eine Zeit, in der diese Haltung ein anderes Gesicht trug, in der, so möchte man bald sagen, alles in da» Gegenteil veickebrt war. Unter dem Einsatz de» einen für den anderen, unter der Solidarität verstand man das Zusammenhalten von Massen, die sich über die Welt hinaus zur internationalen „Gemeinschaft" die Hand gaben, um andere .Klassen zu bekämpfen. Der Wahnsinn mußte scheitern: und die Beispiele der Geschichte haben denen Reckst gegeben, die die nationale Solidarität auf ihre Zahnen schriebe». — Ebenso spaltete sich damals die Wohlfahrtspflege in zwei Lager: In gut ge stellte Menschen, die Almosen gaben — und in solche, die sie empfingen. Man veranstaltete sogar Feste, zu denen nur die eingeladen waren, die im tttglichen Leben als füh- rende Persönlichkeiten galten und die sich auf Grund ihrer finanziellen Mittel eine Unterbrechung ihres etwas ge langweilten Leden» schaffen konnten. ES ist selbstver- stündlich, daß der Frack und da» große Gesellschaft-Neid das äußere Anzeichen dieser Veranstaltungen waren, und dast ein Medraufschlag am „Kalten Büfett" oder im „Basar" das bringen sollte, was den Armen übergeben wurde. ES war mehr eine Beruhigung des Gewissen», wa? diese Menschen zu derartigen „hochherzigen" Daten führte, noch dazu, weim sie auf dem Wege zu der Ver anstaltung Menschen gesehen hatten, denen Hunger und Not im Gesicht geschrieben standen. S8aS aber blieb den Armen dabei: was wurde ihnen zur Linderung ihrer Not gegeben? Oft blieb nicht sehr viel übrig, denn die Gestaltung verschlang ein Großteil der Einkünfte, und das, was als Rest blieb, wurde einem Ver- em oder einem Verband überwiesen, der eS sich zum Ziel gesetzt hatte, aus Mtleid den Äermsten zu helfen. Es ist keine Frage, daß nur derjenige etwas auS der Damm- lung erhielt, der diesem Verband nahestand, der irgend An« Souuabeud; Tag der Nationalen Solidarität Unsere Aufnahme vom vergangenen Jahre zeigt den Führer, wie er am Tage der Nationalen Solidarität nach Abschluß der Straßensammlung einig« Künstler empfängt, um ihnen «ine Spende zu geben: Karin Hardt, Frau von Platen und Tugen Klöpfer beim Führer. tWagenborg-Archtv-M.) welche „Beziehungen" zu den Wohltätigkeitsmännern batte und der es verstand, da- Mitleid der die Gaben Ver teilenden zu erregen. Daß diese Maßnahmen gar nicht» auSrichteten, noch dazu, wo sie oft am verkehrten Platz angesetzt wur den: daß die Geschenke von den Armen nicht ander» al» Almosen gewürdigt wurden, liegt tn der Natur der Sache. Die ungeheuere Last an Not und Elend, dir au» den vergangenen Jahren der Mißwirtschaft der nationalsozia listischen Regierung üb.-rlassen wurde, konnte nur durch umfassende Maßnahmen beseitigt werde». Und hier durf ten auch keine staatliche» Einrichtunsen helfen, um diese» Erbe auszulöschen, sondern das Volk selbst mußte in seiner Gemeinschaft dafür einstehen. Jeder Volksgenosse, zeke Volksgenossin mußte dazu ein Ovfer gebe», »m bi« Wohlfahrtsaufgabe durchzusühren, die notwendig war. Da» WinterhilfSwerk des deutschen Volk«» wurde bald zu der Enirickstnng, die alle zu Betreuenden erfaßte und ihnen aus der Leistung der Gemeinschaft die Mittel gab, tun, voll Kraft und Stärke, das Leöenssckiicksal selbst zu meistern. Der Kampfruf „Keiner soll hungern, keiner soll frieren!" rief alle Volksgenossen aus, um die größte 'kkot im Augenblick abzuwrnden. um ,u verhüten, daß viele Menschen, die nickst mehr aus noch ein wußten? in ihrer Not, den Freitod dem Leben Vorzügen. Nach der Bewältigung dieser dringendsten Tagesauf gaben fand da» WinterhilfSwerk, neben der weiteren Betreuung, schon seine Ausweitung zu den Zutun stS- aufgaben an der Gesundheitsführung deS deutschen Menschen. Auch diese Maßnahmen erlxllten ibre Mittel aus dem Aufkommen des Winterdilfswerkes. Mit ihrer.Hilfe werden die Mensck^n von Jahr zu Iabr glücklicher werden. Und alles das erreichte die Volks gemeinschaft und ihre Ovferbercitschaft. So stehen auch am Tag der Natj onalen Soli darität, am 4. Dezember, lvieder führende Männer und Frauen mit der Sammelbüchse und rufen zur Solidarität aller deutschen Menschen auf. Und die Opfer, die die Men schen' geben, werden helfen, den Betreuten die Mittel dereitzustellen, um sie über die Wintermonate hinweg zu bringen und die Gesundheitsführung von Müttern und .Kindern, den Trägern der Ewigkeit unseres Volkes, zu sichern. Ein Volk hilft sich selbst! Trostlose Bilder aus der Tschechoslowakei Diphtherie «Met unter sndete« deutschen »«der« — Tschechische Behörden bleibe« ««tätig )s Prag. Bor kurzem fand tn Aussig sTschechoslowa- keO eine große Tagung der sndetenbeutschen Aerzteschaft ^att. die sich mit der Frage der Diphtherie-Bekämpsnug beschäftigte. Die Vortragenden wiesen darauf hin, daß di« Schwierigkeiten kämpfenden subetendeutschen Gemeinde» nicht tn der Lage find, di« ve-
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