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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193802044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-04
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1938
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- 4 laßen. Äußerte« sind bette Mannschaften aut in Norm/ «ab dte letzten Resultate beweisen. Die Norösachsen haben «er gangenen Sonntag gegen Gütwest gezeigt, daß in ihnen etipa« steckt und find nur durch große» Pech um den verdket,- ten'Steg gekommen. Am Sonntag erscheinen Ne noch mit verstärkter Mannschaft, in einer Aufstellung, die Man al» Beste, wa» die Gröditzer stellen können, bezeichnen kann. ESWielerk Lundström I; Kegler, Thürmer; Petzolb, Albrecht, GÄdner; Haseloff, Sommer, Hantusch, Lundström ii, Götz«. Fuhball in der 1. Dresdner Kretsklasse In tzer .1,. Dresdner Fußball-KreiSklass« werden am SÄntag folgende Punktspiele — Beginn mit zwei Au». naMen 14.15 Uhr — ausgetragen: 1. «btlg.: SC. 04 Freital — SB. Rabenau liotzo) - BWG. Strb, Dresden — Tgde. DreSd.-Nordw. Spvg. Dre»d«n>Oft — VfL. Rb. Freiberg Dresdner Spvg. 1V10 — SG. IM Dresden S. Abtla.: Svvg. 97 Großenhain — BB. 08 Meißen . - Sytelva. EoSwig — VfL. Reichsbahn Meißen ' Siemen» Sörnewitz — SV. Lichtens«« L SB-Röderau — TB . Frauenhain " » Abtla.: SB.Niedersedlitz — Zeiß-JkonDreSd. c Spielvg. Neustadt — VfL. Reichsbahn Pirna L Tgde. Bad Schandau — Wacker Dresden : TB. DreSden.Gruna — SB. 07 Copitz Poftfportvg. Dresden — SB. 00 Dresden > Abtkg.: Fort. Dresden — TD. Jahn Dr.-Sotta sio.45) ATD- Dippoldiswalde - VfB. 07 Radeberg Lportlust Dresden — TB. Ottendorf-Okrilla VfL, Rb. Dresden — BWG. Allianz Dresden .! TSV. Reichenberg — Dresdner Sportbrltder - VfL. Reichsbahn Riesa in Koselttz Da» letzte Punktspiel auf fremdem Boden tragen die Eisenbahner in Koselitz auS. Das knappe Ergebnis der Kofgttzev -egen Lichtensee am letzten Sonntag mahnt zur Vorsicht, und dazu sind die Plätze der Landvereine nicht immer die besten. «Reichsbahn muß am Sonntag auf Eichler und Lamprecht verzichten und da Mann nicht gerade in bester Sviellaune ist, muß auch hier Ersatz geschaffen werden- Zum Glück verfügen die Riesaer über genügend Nachwuchskräfte. Am kommenden Sonntag ist nun auch der ehemalige Saarbrücker Wieczorek für Reichsbahn frei. Unter Führung von Eolling dürfte das die stärkste Stürmerreihe sein, die Reichsbahn auf die Beine bringt. Der übrige Teil der Mannschaft war bisher immer gleich güt beseht und wenn Heitmann im Tor etwas sichrer im Fangen wird, dann dürften auch die Torwächtersorgen be hoben sein. 14,30 Uhr loerden folgende Leute Riesa ver treten! Heilmann: Lorenz, Thiele: Engel. Eleser, Stopp; Wieczorek, Goldmann, Eolling, Hasse,' Sonntag. Die 2. Elf und Fugend sind für Sonntag noch frei- Futzball tm VfL. Glaubttz Priestewitz 1. - BsL. «laubitz 1. Kommenden Sonntag treffen sich beide Mannschaften t« Punktkamps in Priestewitz. Wiederum kann Glaubitz nicht mit stärkster Mannschaft nach Priestewitz fahren, da Matthe» und Röder noch durch Krankheit verhindert find. Nach den Leistungen der letzten Spielsonntage der Glau- bitzmt muß e» auch gegen den Tabellenletzten zu einem Stege laugen. Aber Priestewitz wird sich tüchtig anstrengen, um ehrenvoll abzuschneiden. Also aufgepaßt, daß e» nicht «ine Neberraschung gibt. .». Die Handball-Gauliga am Sonntag In der Handball-Ganliga werden auch diesen Sonntag wieder fünf Punktkämpse durchgeführt, nach der«» Er ledigung acht Mannschaften dann nur noch zwei Spiele auszutragen haben. In drei Spielen find am Sonntag Ueberraschungen eigentlich nicht zu erwarten. Da» sind die Treffen zwischen Gut» Mut» Dresden und MTSA. Leipzig, »wischen BWG. Zeiß-Jkon Dresden und «TB. Leivzig. Schönefeld sowie zwischen Sportfreunde Leipzig und MSB. Arankenberg. Alle drei Leipziger Mannschaften sollten sich behaupten. Ungewißer ist der AuSgang der beiden anderen Tressen in Leipzig zwischen Spiekvg. Leipzig und TSV- 1807 Leipzig sowie zwischen Fortuna Leipzig und TuB Werdau. Nachträgliche Spielwertnng in der Handball-Ganliga -- DaS am 18. Januar in Frankenberg ausgetragen« Handball-Gauligafpiel zwischen MSV- Frankenberg und ATV Leipzig. Schönefeld, da» di« Schönefelder 11:8 ge wannen, ist setzt nachträglich al» Punktspiel gewertet wor den. Ursprünglich war da» Spiel al» Freundschaft-begeg- nung ausgetragen worden, da der Schiedsrichter nicht er schienen war. Die Hanbball-Sptelordnung verlangt aber. Wtnterfvoettffmvfe »er Sitter-Jugend . . Heiß brannte vom Narblruen Himmel dir Wintersonne tN.baS Werdenfelser Land, auf dessen Höhen einige Grad Kälte herrschten. Damit waren geradezu ideale Bedin gungen für den A b sah rt S lau f für HI. und DH)M. gegeben, denn der starke Frost hatte den Schnee sehr schnell gemacht. Mir prächtigen Leistungen warGte unser Nach wuchs auf. Ueberrgschend kam der Vormarsch h-r Schlesier, Sächselt "»ib Schwarzwälder, die zusammen mit den Hochländern in der oleick»en Klass-« starteten und auSg-«- ^eichnet abschnitten. To belegte der Schlesier Georg Kohl rn der Klasse 1 mit nur zwei Sekunden Abstand den zweiten Platz hinter dem in 5:28 Minuten siegenden Ernst Lang-Hochland. In der HI.-Klasse 1 belegte im AbsahrtS- lauf auf schwieriger Strecke Heinz H a u s <» r-W al t « r S - dorf (O.-L.l m 5:-Ul einen 1. Platz, während in Klasse 2 der Oberwiesenthaler Oskar Schubert in 6:38 an 6.. Stelle und damit ebenfalls w-it im Vordertreffen endete. Die Hitlerjunaen beider Klassen gingen über ein Teilstück der Kreuzeck-Ttanbardstrecke, die übri-xni Klassen benutzten >ie sogenannte Danienabfahrt. V-ibe Strecken wiesen sechs Tb re ans. Dir Anforderungen waren hoch gestellt, so daß eS reichlich Stürze gab. > , Entscheidungen im Eisstadion Jin Olvmpjschen EiSstadjon Wurde der Dreikampf der Eisschnelläufer beider Klassen abgeschlossen. Im 3000- Meter-Lauf der Aelteri-n wurde d«r führende Moller nur Vierter, aber in der Gesamtwertnng war sein Vorsprung groß genug, um ihn dennoch zum Sieger de§ Dreikampfes werben zu lassen. Der Westfale Köhler b-hanptctc sich in der Klasse 2 durch seine« -ersten Platz über 1500 Meter und wurde damit ebenfalls Dr-eikampssieger. Ter BTM. begann das Kunstlaufen mit den AuSschci- dungSübnnaen der Pflicht Von den 45 Mädeln bestanden neun diese Prüfung nicht, so daß noch 36 zur Kür zugelasscn werden konnten« Die PweiSträgek im Kunstlaufen Die Begeisterung Und der Schwustg^lnit denen die Hitler-Jugend und da» Jungvolk die Kür zum Eiskunst läufen in Angriff nahmen, lnaren nicht zu übertreffe«. Das Olympia-Stadion war «in Nachmittag stark besucht, nicht -nur HJ.-Angehärige, auch das sachverständige Publikum zollte den ausgezeichneten Leistungen auf dem Ei» verdien ten Beifall. Ergebnisse: HI.: 1. Karl Waldeck (Westfalen) 47,9 P.: 2. Walter Hofer (Franken): 3. Willi Egen (West falens DJ.: 1. Gert Aschenbrenner (Berlin) 43,0 P.; 2. Robert Unger ((Franken): 3. Fred Emanuel (Westfalen). Berlin Gruppensieger i" Bei den EiSbockebkämpfen der Hitleriungen war in der Gruppe A ein Entscheidungsspiel zur Ermittlung des Grilvpciisie.gerS zwischen den Gebietsmannschaften von Berlin und Westfalen notwendig geworden. Die körperlich stärkere Berliner Mannschaft schlug die Westfalen sicher mit 3:0 <1:0, 1:0, 1:0) und sicherte sich damit den Gruppeusieg mit 6:0 Punkten. Die vier Gruppensieger sind: Berlin) Pattr. Ostmark, Hochland, Ostland. Weitere Ergebnisse: Gebiet Sachsen — Gebiet Württemberg 0:0; Hamburg —^iffuhr-Niederrhein 0:0: FraNwn — Mittel rhein 4:0: DJ.r Hochland — Württemberg 8:0. -aß sich die Mannschaften gegebenenfalls auf einen UNpar- tettschen einigen müßen. Handball in der Dresdner Bezirksklasse In der Dresdner Handball-BezirkSklaffe gibt eS am Sonntag folgende Punktspiele: Staffel ä: Tade. Nossen — Svortfr. 01 Dresden BsL. Reichdb. Dresden — TSB. Pirna BB. 08 Meißen — Tade. Heidenau Riesaer SB. — TB. Niederhä»tich Staffel N: TB. Fretberg — Allian» Dresden Tschft. Rabenau — Spielvg. Dresden BsL. ReichSb. Pirna — TB. Leubnitz-Neuostra TB. Radeberg — Tgde. Dresden Interessante Handballbegegnung auf der Hindenburg-Kampfbahn Am kommenden Sonntag steigt auf -er Hlnbenburg- Kampsbakn im Rahmen eine» Punktspieles der Riesaer KreiSklaße eine äußerst interessante Begegnung. TB. Riesa 1. und GohliS 1. rückten durch völlig unerwartete Siege über die Führenden der biesigen Staffel, TB- Lommatzsch und TB. Weida, in den Bordergrund, so daß die Begegnung TB. Riesa 1. — GohliS 1. starkes Interesse anSlvsen dürfte, wollen doch beide ihrerseits den Besten ermitteln. Die Elf -e» TB. Riesa, di« beim letzten Spiel eine gewiße Auf erstehung feierte, dürfte auf eigenem Platze Vorteile besitzen und möglicher Weise den Sieg landen können. Di« Mann schaft ist gut vorbereitet. ES spielen: List; Jllgen, Lohse; Riedrich, Walter» Gchieritz: Pankratz, Dietrich, Boigt, Nau mann, Hoffmann. Anwurf de» Spiele» ist 14.80, Hinden- burg-Kampfbahn Riesa. Die Jugend-Elf konnte keinen entsprechenden Gegner finden. Dle Gerätturner im Dienst des WHW. Sin« Dentschland-Riege turnt i» Dresdner Zirku» Garrasant In Dresden turnt am Sonntag «ine Dentschland-Riege de» ReichSsachamte» Turnen in einer Veranstaltung, deren Erträgniße restlos dem Winterhilfswerk zufiteßen. Dresden hat al» einzige sächsische Stadt eine derartige Veranstal tung erhalten und weiß die Bevorzugung auch zu würdigen, denn der Dresdner Zirku» Sarrasani ist mit seinen 5000 Plätzen bereit» fett langem restlos ausverkauft. Di« Zu- schauer werben Hochleistungen de» deutschen Gerätturnen» zu sehen bekommen. In der ReichSriege turnen so bekannt« Turner wie Stangl-München, SteffenS-Lüdenscheid, Kleine- Leuna und Friebrich-München, weiter aber so ausge zeichnete Nachwuchsturner wie Jsele-Heidelberg, Lüttinger- Ludwigshafen und Otto-Leuna. Umrahmt wird da» Turnen der ReichSrtege von ausgewählten Darbietungen der Dresdner Turnerinnen. Die Veranstaltung beginnt bereit» 10,80 Uhr, den» die Reichsriege geht am gleichen Tage noch einmal in AottbuS an den Start. Hallen-FaustbaLturuier de» «TB. Dresden Der ATB. Dresden veranstaltet am Sonnabend und Sonntag in seiner großen Halle ein au» Sachsen und den angrenzenden Gauen gutbesetztes Faustbalkturnier. In den verschiedenen Klaßen sind die Dresdner Mannschaften natür lich sämtlich vertret«», u. a. auch der deutsche Frauenmeister TD. für Neu- und Antonstadt. Gemeldet haben aber außer dem Mannschaften wie TB. Kötzschenbroda, TB.. Chemnitz- Kappel, ATV. Simbach, 1877 Chemnitz, ATB. Leipzig, TSB. 1867 Leipzig, TB. Forst und eine Mannschaft der Luftwaffe Klotzsche. Auch Campe englischer Poltzpimetster Nach Mitternacht erst wurden in der Londoner Alber« Hall die internationalen englischen Polizei-Meisterschaften im Boxen beendet. Sie brachten der kleinen deutschen Expe dition zwei große Erfolge, gelang e» doch Mietschke und Erich Campe, die Titel im Leicht- und Mittelgewicht zu er ringen. Einen ganz hervorragenden Kampf liefert« Erich Campe, der in der Schlußrunde einen einwandfreien» stür misch gefeierten Punktsieg über DavieS-Nottingham errang. Der Berliner liefert« den besten Kampf während de» Tur nier». Im Schwergewicht wurde Porter-Colchester Meister, der in der ersten Runde den Bonner Boosen auSgeschaltrt hatte. — Vom Leichtgewicht aufwärts fielen die Titel an: Mietschkc-Berlin, JoneS-London, Campe-Berlin, Scott-Not» tingham, Porter-Colchester. Roth wurde Puuktfieger Belgien» HalbschwergewichtS-Weltmetster Gustave Roth stellte sich nach seinem einwandfreien Sieg über Josef vef- selmann-Köln in Zürich gegen den Schweizer Meister Sak- ter von Büre« vor. Der technisch großartige Belgier fand in dem jungen Eidgenossen zwar Herzhaften Widerstand und siegte über 10 Runden sicher nach Punkten. R««d «m Heuser—Sy» Da» Rahmenprogramm zur WeltmeisterschaftS-AuSschei- düng zwischen Adolf Heuser und Karel Sv» am 10. Februar tm Berliner Sportpalast verspricht guten Sport. Im Schwer gewicht ist der Schwede John Anderflon Gegner de» Düssel dorfer Wallner». 2 ebenfalls internationale Kämpfe kommen im Halbschwergewicht zum AuStrag. Arno Przybilski-PotS- -am trifft auf Primo Bassi und Jean Kreitz-Aachen auf dessen Landsmann Combi-Mailand. Die Einleiitung bestrei tet der Examateur Seidler-Berlin, der äl» Ko-Sieger über Hornemann und Köhler-Leipzig gegen einen noch zu bestim menden Gegner den OualifikationSkampf für den Uebertrit» zum Beruss-Boxsport macht. Großer USA-Erfolg von Scholz-BreSla« Der überaus barte Breslauer Schwergewichtler Emil Scholz traf ln PittSburg auf den HalbschwergewichtS-Welt- metster John Henrn Lewis. Der Deutsche lieferte dem Halbneger einen großen Kampf unterlag über 10 Runbov nur nach Punkten. Ilrhrberrechtsschuß durch Derlagsanstalt MantzMünche« 19. Fortsetzung. Nachdruck verboten. Konrad von Andermatt kehrte zu der Bank zurück. Sein Herz pochte stürmisch, er umklammerte den Holm der Lehn«, Hatz seine Finger schmerzten. Hatte er da» alles nur ge träumt? War Marei wirklich hier gewesen? Ja! Ja! Die Lust, die ihn jetzt schneidend anfiel, war eben noch weich und warm gewesen von ihrem kindlich-reinen Atem; der Himmel, lodernd vom Feuer tausender Gestirne, schien ar« vor dem Zauber ihrer Jugend, ihrer Schönheit, ihrer Zärt lichkeit; das Weltall begrenzt vor der Tiefe ihrer Augen.-. Und doch war etwas Fremde», Kaltes zurückgeblieben, etwas, das Konrad nicht froh werden liest. Angestrengt späht« er ins Tal, ob er ihr« Gestalt noch einmal sehen konnte. Der Mond stand jetzt im Scheitel seiner Bahn, sein Silberlicht fkost mit unendlicher Füll« über die Landschaft. Scharf gezeichnet hob die Straße sich van den dunkleren Wirsen ab; sogar «in Feldweg; den Ändermatt kannte, war deutlich zu erkennen. Aber. Marei Kammlacher blieb unsichtbar, Er wartetf .«ine Ditttelstunde, eine halbe. Als er den Hohlweg ins Tal hinunterstieg,, konnte er sich nicht erklären, wie sie sei nen Augen hatte entgehen können. ' , ' 7. „Schon ausgeschlafen, Baron?" , ' Vr. Kammlaicher schloh die Tür und trat näher an Kon» rod Andermatt'heran, der mit verschränkten Armen äm Fensterkreuz lehnte. „Wie Sie sehe«! Ich bin seit mehr als drei Stunden au', lieber Doktor. Was führt Sie zu mir?" Der Arzt sah mit seiner hohen «eisten Stirne und de« dicken Brillengläsern au» wie «in Astronom in Bilder büchern. Sein Gesicht schien von der ewigen Sorge, ernst und würdig zu erscheinen, ganz verdrückt zu sein. Bei sei nem Anblick schoß dem wilden Konrad das Blut zu Kopf. Er wiinfchte nichts sehnlicher als eine Auseinandersetzung mit diesem Menschen, den er seit dem Geschehen der letzten Nacht maßlos haßte. Vr. Kammlacher lächelte verlegen. „Ich komme aus Wunsch meiner Frau," sagte er etwa» unsicher. „Meine Frau findet nämlich, daß wir Sie als unser» nächsten Nachbar, ja Mitbesitzer sozusagen, schon längst hätten ein laden sollen. Ich bitt« Sie um Entschuldigung wegen die ses Verstoße», Herr Baron! Aber ich dachte, Sie würden nicht viel Wert darauf legen, mit uns in Verkehr zu tre ten .." Konrad blickte seinem Besuch völlig unbewegt in die Augen und gab keine Antwort. Hinter dieser Maske aber rang der Wunsch, Marei möglichst oft zu sehen, mit der Abneigung gegen einen Mann, der sich von seiner Frau al» Boten ihrer Launen verwenden ließ. ,Er weiß doch alles,' ging es ihm durch den Kopf. .Warum haßt er mich nicht? — Und wenn er mich haßt, weshalb spielt er vor ckir dies« Komödie?' „Bet dieser Gelegenheit möchte ich einmal offen mit Ihnen reden, Herr Baron," fuhr der Arzt nach einer klei nen, peinlichen Pause fort. „Nämlich, es ist mir äußerst unangenehm, daß ich ... Wenn man so hinter meinem Rüchen..." Andermatt horchte auf. Sein Blut begann in den . Schläfen zu rausche«, er duckte sich innerlich zum Sprung wie «in Raubtier, das seinem Gegner, einem plumpen, un beholfenen Gegner, kampfbereit gegenübersteht. Wollte ihn dieser Vorzugsschiiler de» Lebens herausfordern? Gut. ' Besser jetzt al» später, lieber heute als morgen. „Was geschieht hinter Ihrem Rücken, vr. Kammlacher?" fragte er scharf. . „Entschuldigen Sie, bitte, ich habe mich vielleicht un geschickt au-gedrückt, Herr Baron, Ich wollte sagen, daß mein Besitz durchaus nicht und um keine Summe verkaufe lich ist," stieß der Arzt unter sichtlicher Überwindung hervor. Konrad von Andermatt lachte. „Sie überschätzen meii^ Gefühl für ererbten, aber leichtsinnig verlorenen Familien besitz, lieber Doktor," rief er. „Was da hinter Ihrem Rük- ken, wie Sie behaupten, vorgeht, ist mehr der Eifer meiner Agenten al» mein eigener. Die Leute wollen natürlich verdienen. Und deshalb entwickeln sie jetzt den Ehrgeiz, da» weiland Eigentum der hochgeborenen Freiherren von Andermatt möglichst lückenlos zusammenzuleimen. Ich be- dauer«, daß man auch Sie belästigt hat. Es ist die» ohne mein Zutun geschehen und wird nicht mehr vorkommen. Aber wollen wir uns nicht setzen, Doktor? Bitte!" Ei« nahmen vor benr Kachelofen Platz, und Andermatt holt« ein silberne» Likörflakon und kleine Becher herbei. „Auf Ihr Wohl. vr. Kammlacher!" sagt« er und bohrt« seinen Blick in die Augen des Andern. „Prosit!« Der Arzt lehnte sich im Sessel zurück und schien krampf haft nachzudenken--„Sehen Sie, es ist immer das Gleiche," begann er zögernd. „Frauen haben an sich viel Macht über uns, Ehefrauen nöch mehr „Besonders wenn sie... also, wenn man sie liebt!" warf Konrad «in. . , . - - „Erinneren Sie sich an Marei?" „Natürlich. Sie war sehr schön." Vr. Kammlacher lachte verlegen. Feines Rot stieg in seine Watrgrn, kroch über seine hohe Stirn, daß sie fleckig wurde und ihm einen peinlich albernen Ausdruck verlieh. „Marei ist noch immer sehr schön," sagte er mit un verhohlenem Stolz. „Und hät Sie dementsprechend in der Tasche, lieber Doktor," ergänzte Andermatt zynisch. „In der Tasche ist wohl zuviel gesagt, aber ich kann nicht leugnen, daß ich ihr gern jeden Wunsch erfülle-" , , Eortfetzung folgt.)
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