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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193803120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380312
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380312
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-12
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.03.1938
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1 vk«a«t znni Riesaer ra«e»lait. Soniiavcn», IS. MSr; 1938, abends »I. Aahrg HV»8voburi--l.) Ihr lebt! lZum Heldengedenktag) Brüder, die die Not der Schlacht verschlungen — Nicht in heiligen Erinnerungen, Nicht nur in der Ehrenmale Ruhm Lebt unsterblich euer Heldentum! Blut, das stürmend ihr für nnS gegeben Ward zu eures Volkes cwgem Leben, Eurer Seele heil'ge Heldenstärke Ward zum Fundamente unsrem Werkel Daß die Sonne über uns noch strahlt, Habt ihr einst mit eurem Blut bezahlt, Tab uns friedvoll keimt im Lenz die Saat, Danken wir nur eurer Opfertat, ' Daß ein Deutschland wuchs auS Schmach und Scherbe« Sieghaft neu, erkaufte euer Sterben, Und die Glut, die heut' uns oorwärtsreibt. Ist nur Geist von euerm Heldengeist! Daß die Kinder wieder sorglos spielen. Zahlten die, die für uns kämpfend sielen. Jedes Gärtlein, lieber Blumenduft Ist erkauft mit einer Helbengruft, Alles Glück, das dkr das Schicksal gab, Dankst du irgendeinem Massengrab, Tab voll Sonne unsrer Mütter Sehnen, Rann ein Strom von heil'gen Frauentränen! Brüder, die ihr euch einst selbst gegeben. Aus dem Opfer eurer jungen Leben Ward der Kraftquell einer neuen Zeit' Opfertat ward zur Unsterblichkeit! Ob ihr fern im Reitergrabc ruht, Euer früh vergossenes Heldenblut Ist der deutschen Seele glüher Braud, Ewger Herzschlag unser»» Vaterland! Felip Leo Göckeritz Mr VeuMiand Dos Gcmelnschaftsopfer der ganzen Nation Zum Heldengedenktag 1938 Auf Halbmast weben die Fahnen, schwarze Trauer flore decken das bunte Tuch, die Degen der natioualsozim liitischen Wehrmacht senken sich, das deutsche Volk gedenkt seiner gefallenen Söhne- Zwei Jahrzehnte ist eS nun schon her, dab die Fron ten des WeltkrieaeS im lebtet» Ansturm aufeinander orals ten lieber die Aecker und Gärten der Heimat strich der Frübliugswind, die ersten grünen Tvihrn der jungen Saot keimten hervor. D-e Bauern aber, die sie sonst be stellten, oder die Städter, die auf ihren» Arbeitsweg sich am ersten Grii» der Varls und ihrer kargen Gärte»» er freuten, lagen in der geschund-nen nnd zerstückelten Erde des Trichterfeldes und was ihre Augen sahen, war seit vier Jahren di? blutige Saat de? Kriege?, war nur die Ernte de? Tode?. Als die grauen Marschkolonnen heimkehrten, mischte sich in das Wiedersehen der dumvf> Klang der Toten glocken. lieber zwei Millionen deutscher Soldaten deckte derselbe Boden, der ihren siegreichen Vormarsch getragen batte nnd Jabre hindurch ihr Verteidiaunasloall gew-sen war, wie er zuletzt ihre Ruhestatt für alle Ewigkeit wurde. Zwei Millionen Gefallene — ei» Toter aus je 35 Einwohner, eine riesige Armee au? allen Ständen. Stämmen, Landschaften und Berufen de? deutschen Volkes, das nngelienre Gemeinschastsovser der ganzen Natio ii. Oft genug ist die Frage nach dem Sinn dieses Ster bens gestellt worden, und es ist verständlich, das» die Mutter, deren einziger Solin, die Kinder, deren Vater fiel, sich nicht mit wortreichen Versprechungen zufrieden geben konnten. Das Wort vom „Dank des Vaterlandes, der ihnen gewiß sei", wurde zur abgeklapperten Ardens art. Diese »vrworrene und sittenlose Nachkriegszeit, die nicht einmal die lebenden Kämvfer des groben Krieges so zu stellen verinvclite, wie es ihre erste Schuldigkeit und Daukesvflickt gewesen wäre, die es zulieb, dab über deu Männern aus den Gräben Schieber, Deserteure und alles übrige Jnflationsgesclnneib sich in kommerziellen und poli tischen Pfründen breit machte, die Rentner und Krieger witwen enteignete, alte Feldsoldaten zu Stemvelgeldemp- länger» herabwürdigte, s e entehrte und verlachte — wie hätte eine solch,' Zeit ein wahres und tiefes, verpflichtende? Dankbarkeitsgefühl für das Vlntopfer der Gefallenen auf bringen können? Das allein war denen Vorbehalten, die in dem Eisernen Kreuz nickt ei» „Brudermordabzeichcn" sahen, sondern die äußere Anerkennung für tapfer erfüllte Pflicht, die nicht durch pazifistisches Phrasengewäsck den Opfertod der zwei Millionen besudelten, sondern als Vorbild für all« Zeit hinstelltcn, was jene vier Jahre lang für Deutsch land, für die Heimat und das Volk leisteten. Und aus der iungcn Generation des kommenden Reiches wuchsen die Nachfahren der grauen Front. Sie waren Geist von ihrem Geist. Tic fragten nickt nach dem Warum, sondern sie handelten so, wie ihre Väter nnd Brüder gehandelt hatten, aus dem Zwang ihre? Blute? und einer Ge sinnung heraus, die Deutschland hieß- So vereinten sich die Opfer eines Volkes in Waffen mit den Opfern der erwachenden Nation. Die damals zogen hinaus, um ihr Vaterland zu schicken und ihren Nachkommen eine sickere und arbeits frohe Heimat zu erhalten. Ihr Kampf hat seine Boll endung in den Taten des Deutschlands Adolf HitlerS ge sunden. Ihr Sterben war nicht umsonst. Und wenn an diesem .Heldengedenktag das Lied vom guten Kameraden er ringt, so schwingt sich aus dem gedämpften Klang der frömmeln der nenerstandcnen Wehrmacht und eisenstarken Weltmacht die sieghafte Melodie unseres nationalsozia Nüsschen Bekenntnisses empor: „Die Fahne hock, die Reihen fest geschlossen..." Treue um Treue Zum Heldengedenktag IW" Heldengedenktag -- in ganz Deutschland klingen die Glocken, Weden die Fahnen des Dritten Reiches, ein ganzes Volk gedenkt seiner Söhne, die ihr Leben gaben für den Bestand des Reiches, für die Zukunft der Nation. Seit 14 Jahren ist dieser Tag dem deutschen Volke immer mehr anS Herz gewachsen nnd Kum selbstverständlichen Brauch tum im Ablauf deS Jahres geworden. Als der Volks Hund Deutsche Kriegsgräbersürsorge im Jahre 1924 den Sonntag Rlemrnis-eve glS VoUstvaUtzrtag rum Gedenktage für die Gefallenen machte, da war es freilich unmöglich, diesem Tage einen anderen, einen heldischen Namen zn geben Die Regierungen der Snnrmzeit, die nicht einmal die feierliche Würde diese? Tages gesetzlich schützen wollten, hätten in ihrem Hab gegen alles Heldisch' einen „Helden gedenktag" verboten. Trotzdem bat der vom Volksbuud ge schaffene Tag das Gedächtnis an die zwei Million u deut schen Krieasgesallenen im Reick und in aller Welt wack- gehalten, denn alle, die in Deutschland gesund und bolz nnd zukunstSgläubig waren, bekannten sich zu diesem Ge denktag. Nicht müde Klage und trauernden Verzicht, son dern die Hoffnung auf das Anfärben der millionenfachen Ovsersaat sollte dieser Tag bedeuten, deswegen bai ibn der Volksbund in die Zeit des steigenden Lichtes, de - erwachen den Lebens gelegt Die Saat in aufaegang"». beute »'eiert ein einiges, stolz s nnd stackes Volt den H ldeng denk- tag, den der Führer im Jahre 1G>l »um staallickeu F.-ier tag erklärte Und über den Gräbern unserer Tapferen wachsen die Ehrenmale, die der Volksbuud Deutsche Kriegsgräbersürsorge errichtet: sie künden vom Opfermut nnd der Treue deutschen Soldatentums, malmen zur Treue und zum Oviersinn alle, die im neuen Deutsch land Adolf Hitlers des O Piers der Väter gedenken. DW«..«it»cr»ienst. Blick in eine Hall« des ArmrkmuseumS Karlsruhe. Weltkrieg und Heldeugedenken. Von Dr. Kurt Martin, Karlsruhe. Am Heldengedenktag 1938 wird die Abteilung „Weltkrieg" des ncugeschafsenen Armeemuseums Karlsruhe, das den Namen „Deutsche Wehr am Oberrhein" führt, eröffnet. Die Ausfüh rungen des Galeriedirektors Dr. Martin, der zusammen mit Oberst a. D. Blankenhorn dieses neue vaterländisch« Denkmal gestaltet, kenn- zeichnen die grundsätzlichen Gedanken und Ziele, unter denen dieses Museum entwickelt wird. VVDX. Die Ehrung der Toten wird vertieft, wenn sie mit einer Mahnung an die Lebenden verbunden ist. Diese »st nur sinnvoll durch den Nachweis des tatsächlichen Opfers nnd der vollbrachten Leistung. Zum Gedenken tritt dann die Erkennt nis, und damit die Achtung und Ehrfurcht vor dem wirk lichen Geschehen. Diese Grundsätze versucht das Armeemnseum Karlsruhe „Deutsche Wehr am Obcrrhci n" an der geschicht lichen Entwicklung und insbesondere durch die Darstellung des Weltkrieges anschaulich zu gestalten. Nicht das Museum steht im Vordergrund, sondern das Denkmal und die Lehr stätte. In der Vereinigung beider Inhalte licM die wesent liche Bedeutung des Aufbaues, der in dieser Form meines Wissens noch nirgends durchgcführt worden ist. Von den drei ehemaligen Marstallgebänden am Karls ruher Schloßplatz wird in den beiden äußeren das Buch der Geschichte aufgeschlagen, die sich in Wort, Bild, Karte und Gegenstand vergegenwärtigt. Nicht der Gegenstand, der ost nur zufällig und in lückenhafter Reihe erhalten ist, wurde betont, sondern da? Geschehen mußte gezeigt werden, damit der Betrachter in klarem Zusammenhang zu erkennen vermag, Was Volk und Wehr am Oberrhein für das werdende Deutschland vollbracht haben. Damit »oll Vie geringe «wrve- reitung für den Ehrenraun» gcschafsen werden, zu dem die gewaltige Halle des minlcrcn Marstallgebäudcs noch im Lause dieses Jahres gestaltet wird. Tas höchste Symbol d«S Soldaten, die Fahne, und die Zeichen des höchsten Opfers, die Totenlistcn werden den einzigen Inhalt dieses ernsten Raumes bilden. Er ist nickt als feierliche Halle innerhalb eines Museums gedacht: die Absickt gehl dahin, daß hier dat Denkmal für die deutschen Truppe« del OberrheinS errichtet wird. Die Darstellung des Weltkrieges, die in noch nicht ab geschlossener Form nunmehr der Ocffcntlichkcit übergeben wird, »vill die durch Feiern hervorgcrufcne vorübergehend« Erinnerung zur bleibenden erbeben. Es war zu zeigen, daß das Blut unserer Väter und Brüder, das in diesen vier Jah ren geflossen ist, unser eigenes Blut ist, in dem wir die star ken Wurzeln unscrcr Kraft und Einheit finden. Deshalb steht jeder Einzelne in der Dankesschuld, die der Weltkrieg hinterlassen bat. Den tieferen Sinn dieser Aufgabe, die da- mit auch dem Armeemnseum Karlsruhe „Deutsche Wehr am Lbcrrhcin" gestellt war, galt es eindringlich nnd sachlich ru- gleich zu verwirklichen. Werner Bänmclburg hat dastür die Worte geprägt: „Wer singt das Lied deS deutschen Soldaten? Nicht die Heeresberichte, die in Verlegenheit gerieten, woher sie ne» Worte des Lobes und der Huldigung nehmen sollten. Richt die Orden, mit denen man die Uebcrlebcnden freigiebio ae- schmückt. Nicht die Denkmäler, die man den Toten daher» errichtet. Es ist eine ganz stille, ganz verschwiegene Ange- legenkcit des Herzens. Ein Vcrncigcn, eine wehmütige Trauer, ein Erschauern, cm Zahnczujammenbcißen und ru, Gebet." Wieviel deutsch« Svldate« siele«; Die gesamten deutschen Vcrluste an gcsallrnc« und gestoe- bene» Toldatrn der mobilen Trupp« drtragcn: tm Feld- und Vesatzungshrrr .... 1990 87« in der Kriegsmarine 34 83S in den Kolonien 1188 Vermißte, die als tot anzusehrn sind . . 100 000 2 036897 Diese Zahl bedeutet, daß unser Volk in jeder Mi««1« be» Krieges einen Loldatcn durch den Tod verlor. D«r »tt die sem Männecverlust verbundene GrburtcnauSsall Wirch ««f 3,5 Millionen geschätzt In den Freikorps fielen 1919 20 4432 KLmptz« M Deutschland, darunter 653 Offizier«. Aus „WaS brauchte der Weltkrieg?" Kyfshäusrr-Berlag. Berlin.
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