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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193803192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380319
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380319
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-03
- Tag1938-03-19
- Monat1938-03
- Jahr1938
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.03.1938
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Sie Jugend voran Vie Sitter-Jugend Veuilch-Sefterreichs Durch schwere Kampfjahre zu Sieg und neuen Aufgaben In diesen Tagen, da das deutsche Volk im Reich und in Oesterreich seine Wiedervereinigung erlebt, da die na tionalsozialistische Bewegung in Oesterreich aus dem Dun kel eine» offiziell nicht mehr vorhandenen und staatSgesetz- lich verbotenen Daseins mit elementarer Gewalt wieder bervorbrach an» Licht und die politische Führung auch dte- w» deutschen BolkSteil» übernahm, ist mit nicht geringerer Kraft und Wirkung auch die Hitler-Jugend Oesterreichs wieder herrlich auferstanden. Schon am Freitag, den 11. März, also noch vor dem Sturze Schuschniggs, der am Abend dieses Tages erfolgte, wurde sie zusammen mit SA. und F in der Landeshauptstadt von Tirol zu HtlsS- und Ordnungsdiensten herangezogen,- eines der ersten Presse« bilder vom Freitagabend in Wien zeigt marschierende HF. i« meisten Hemden und den im Reich so wohlbekannten HJ.»Fahuen, und in den Sprechchörcn, die den Führer am Sonnabend abend in Linz bcgrttstten, hörte man immer wieder vteltansendstimmtg den Ruf „Die Jugend grüßt den Führeri" Am Sonntag daraus stehen 4999 Jungen und Mädel ö«r HI. Wien» schars ansgerichtet vor dem Wiener West- bahuhos bereit zum Smpsang des JugendsührcrS des Deut sche» Reichs, der nun auch nicht mehr nur Im Geheimen und in der Idee, sondern offen und in der Wirklichkeit ihr Führer geworden ist. Diese Viertausend bildeten aber nnr einen Vortrupp, der in aller Eile zu diesem Empfang htnüberwtrkten und Begriffe wie „Deutsche» Jungvolk" und „Pimpfe" au» sich heran» hervorbrachten und sie bann später für die ND.-Jugendbewegimg im bisherigen Deut schen Reich zur Verfügung stellten. Auch viele der Füh rer der HI. in Deutschland kamen aus Oesterreich und der österreichischen HI., so Stabßsttkirer Hartmann Lauter bacher, der mit dem Ehef des Presse- und Propaganda- amtes der RIF., Oberbannsührer Dr. Lapper, schon zu Beginn des Jahre» 1928 eine „Junge Gemeinschaft" in Kufstein in Tirol begründet hatte. Gerade diese Beispiele beweisen überzeugend die „Bodenständigkeit" deS National sozialismus in Oesterreich, der also nicht, wie es von der sogenannten vaterländischen Seite gegen alle Wahrheit immer wieder vorgebracht wurde, al» ein fremdes auster österreichisches Gewächs der Bevölkerung Oesterreichs auf gezwungen wurde, sondern aus ihr selber erwuchs und im Gegenteil viele seiner Ideen und Formen verkörpert vor allem durch seinen Führer Adolf Hitler, dem Sohn« seiner oberösterreichischen Heimat, ins Reich verpflanzte. Die wieder im vollen Glanz des Tageslicht» erstan dene und stehende, von keinerlei Betätigungsverbot mehr behinderte HI. Deutsch-Oesterreich» steht also auf festem Grund, der eine rasche und gründliche Erfüllung der ihr seht gestellten grosten Aufgabe gewährleistet, nämlich der Aufgabe, die Jugend Oesterreichs in kürzester Zeit organi satorisch unb politisch auf deu Staub der Jugend im Reich Der Reichs« jugendführer sprach zur österreichischen Hitler-Iugend Am Sonntag abend fand in Wien eine machtvolle Jugendkundgebung statt, bei der der Jugendführer de» Deutschen Reiche», Baldur v. Schtrach, zu 49 900 österreichischen Hitlersungen u. BTM - Mädel» sprach — Ter ReichSsugendführer wäh rend seiner Ansprache an die österreichische HI. lWeltb -Dagenborg-M.s berbetgerusen worden war; denn schon am Abend beSsel- I oen Tage» versammelten sich nicht weniger al» 49 999 am ' Ehrendenkmal für die Gefallenen de» Weltkrieges am Eingang zum Heldcnplatz zwischen Bundeskanzleramt und Hofburg, wo ReichSsugendsührer Baldur von Schirach einen Kranz niederlegte und anschließend zur Wiener HI. sprach. Zollhäuser werden HJ.»Heime Welches Erlebnis sür diese 49 999, die einen in schwer- ster Not unb Unterdrückung ehern zusammengeschweistten Kern der groben kommenden Hitler-Jugend Wiens dar stellen, in dieser entscheidenden Stunde an» dem Munde ihre» JugendsührcrS als Erste die Verkündung des Ge setze» über die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich zu hören. Und welchen sichtbaren, sa ge- radezu plastischen Vorwurf fand die Freude diese» Erleb- ntffe» in der Mitteilung de» ReichSsugendsührer», daß die vielen Zollhäuser entlang der nunmehr für immer gefal lene« deutsch-österreichischen Grenze zu HJ.-Heimen und Jugendherbergen verwandelt werden würden! Was Wun der, baß der Zug der 49 999 über den Ring nach diesem Erlebnis einem Triumphzug glich, dem die vorangrtra- gene Blutfahne de» in der endlich überstandenen Kampf und BerfolgungSzeit gefallenen Niederösterreichischen Unterbannführer» Karl Thomas verheißungsvoll in die Zukunft weisend voranleuchtete. Dieser Zug und nicht minder der Vorbeimarsch der HI. vor dem Führer in Linz am selben Tag boten ein überwältigende» Schauspiel der ungebrochenen Größe «ud Krast der Hitler-Jugend Deutsch-Oesterreich» «ach so langen und schwere« Jahren ber versolguug. Kampf «ub Ausstieg Für die Außenstehenden mag diese rasche Wiederauf erstehung von einer fünfjährigen brutalen Unterdrückung, di« viele Tausende Jugendlicher in Not unb Elend, AuS- wegloslgkeit unb Verzweiflung gestürzt oder au» dem Lande vertrieben hatte, eine unerklärliche Ueberraschung bilden. Wer aber die Verhältnisse unb da» Werben dieser Jugendbewegung in Oesterreich kennt, der wußte und weiß, baß gerade sie in ber Zett de» Kampfe» unb der Ver folgung von allen Gliederungen der verbotenen unb tot- gesagten Partei mit am stärksten und lebendigsten war. Ihr war e» in diesen schweren Jahren nicht nur gelungen, den früheren Stand zu erhalten, sondern ihn sogar auS- ,«bauen unb vor allem eine Kerntruppe von Führern her- anzuztehen, die jetzt den mit einem Schlag zu erwartenden Ansturm bewältigen kann. Es ist ein ungeheure» Maß von Glaub«, Opferbereitschast und Leistung, da» gerade in dteser Tatsache sichtbar wird. Welche verwegene Einsatzbereitschaft war doch erfor derlich, nm etwa ein FtthrerschulungSlager, und war e» auch noch so entkernt, in den Bergen, durchzusühren! Und bock wurden solche Lager während dieser Zeit unb in ganz Oesterreich zu Dutzenden und oft mit Hunderten von Teil- nehmern und glänzendem Erfolg nicht nur begonnen, son- dcrn auch zu Ende gebracht. Die» trotz der allerschärsften und unablässigen Uebcrwachnng jenes Teils der Jagend, dem der „Nazismus" sichtbar aus die Stirn geschrieben stand. War eS ja ost ein Kunststück, auch nur in Gruppen von zwei bis drei Mann, sofern man nicht ein geeicht „vaterländisches" und klerikales Ponim besaß, unbespiyelt und unbehelligt durchzukommen. Diese Stärke und Lebenskraft der HI. Deutsch-Oester- rcichs bat freilich ihren Grund in einer starken und lebens kräftigen Vorgeschichte. In Oesterreich sind schon 1928 an vielen Orten Gruppen einer eigenen nationalsozialistischen Jugendbewegung entstanden, die bald von dort in» Reich zu briugen und die fünf Jahre Vorsprung sobald al» mög lich «inznholen. I« eine neue Zukunft In seiner Ansprache bat der ReichSsugendsührer diese schöne und verantwortungsvolle Ausgabe in die Worte ge faßt: „In der kommenden Zeit gilt e», die ganze deutsche Jugend auf das Werk des Führer» auszurichten und in den jungen Kameraden, die jetzt in eure Reiben eintreten werben, jene Ideale und jene Treue zu verwurzeln, die ibr Deutsch-Oesterreich und dem ganzen deutschen Volk in einer furchtbaren und harten Zeit vorgelebt habt." Die Landesleitung Oesterreich ber Hitler-Jugend hat diese Zielweisung de» RetchSjugendführerS freudig aufge- nommen und sofort mit ihrer Verwirklichung einge setzt. In etnem Aufruf, den sie unmittelbar darauf an die HI. Deutsch-Oesterreich» und an die gesamte Jugend die se» Landes richtete, heißt rv: „Nun gilt e» nicht, in die Vergangenheit zu schauen und an Rache zu denken. Jetzt heißt es: A« di« Arbeit! Von ber groben Kampfgemein schaft der letzten Jahre müssen wir nun hineinwachsen in die große ErztehungSaufgabe, und wir alle dürfen mithel- fen, unsere Heimat in eine freie deutsche Zukunft hinein zuführen." Die Geschichte der Hitler-Jugend in Oesterreich, vor allem die herrliche Tatsache, daß sie fünf derart harte Kampfjahre ungebrochen überwand, läßt uns an der Er reichung dieses Zieles nicht im geringsten zweifeln. Deutsch-Oesterreichs Jugend wird binnen kurzem ebenso geschloffen in der HI. und ihren Gliederungen stehe» wie die reichsdentsche Jugend bisher. Dr. Josef Barth. Pimpfe erzählen aus dem Lager Nicht umsonst setzt die Hitlerjugend schon zu Beginn des Jahres mit den Vorbereitungen und der Werbung sür die Sommerlager ein, die alljährlich in den verschieden sten Teilen der engeren 'und weiteren Heimat durchgc- sührt werden, sind doch diese Lager der wichtigste Teil in der Erziehungsarbeit der Hitlerjugend. Warum sie das sind? Weil hier die Jungen mehrere Wochen lang als Kameraden nur unter Kameraden leben und hier allen anderen Jungen sichtbar beweisen müssen, ob sie körper lich, charakterlich und geistig ganze Kerle sind. In den Lagern ist das am vollkommensten möglich, was so er strebenswert ist: die Erziehung zur Gemeinschaft und zur durck täü lüeweinichast und durch die Kame ¬ radschaft. Hier wird manche kleine Schwäche des Jungen mit Erfolg beseitigt, und er lernt frühzeitig Tugenden kennen und schätzen, die von ihm später einmal gefordert werden: Einsatzbereitschaft, Unterordnung, Kameradschaft. Je eher diese Tugenden dem Jungen anerzogen werden, umso leichter ist diese Ausgabe zu verwirklichen, umso erfolgreiäicr wird die an ihm geleistete Erziehungsarbeit sein. Darum ist es das Bestreben der Hitlerjugend, die Jungen möglichst schon im ersten Jähr, da sic Pimpfe sind, und von da an regelmäßig wieder, mit in das Sommerlager zu nehmen. Daß es den Jungen dort ge fällt, daran zweifelt niemand, der a»S eigener Anschauung das Lebe» und Treiben eines solchen Lagern t.-auen gelernt hat oder der seinen eigenen Jungen mit im Lager gehabt hat Und von tbm lich begeisterte Berichte hat geben lassen. Mädel de» Jahrganges 1SL8 bei der ärztlichen Untersuchung In diesem Frühjahr werden die Mädel deS Jahrganges 1928 in den BDM. ausgenommen. Ter Aufnahme geht eine allgemeine Untersuchung de» ganzen Jahrganges durch die zuständigen Aerzttnnen deS ObergaueS voraus, die zugleich auch den Eltern Kenntnisse von dem allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder gibt. — Bei der ärztlichen Untersuchung. lWagenborg — M.) Den Eltern vor allem, die selbst Jimgen haben, die gern mit inS Sommerlager möchten, und die noch nicht» von den Sommerlagern der Hitlerjugend wissen, mögen die nachstehenden Briefe au? imseren Lagern der letzten Jahre »eigen, was Pimvfe über ibr Lagar schreiben. Viel leicht tragen diese Briefe dazu bei. daß so mancher Junge, der noch nie mit dabei war, in diesem Jabr dock mitfäbrt in da» Sommerlager Tann fall e-- aber auch sofort mit dem Sparen anfangen Durch die Sparmarken, die er von seinem Fäbnleinfiibrer schon jetzt .rbalten kann, ist ihm da? ia leicht gemacht Und nun kommen die Pimpfe selbst zu Wort. Liebe Eltern! Vorgestern sind wir vier »»gekommen, und jetzt sind wir schon gan» beimiüh l" bat aar nicht lange gedauert, schon bei der Bodufa'nt lind wir alle gute Freunde ge worden. In meinem Zelt sind lauter f-ine Kerle, und unser Zeltsübrer ist ganz groß Damit Ibr aber "stich I-erubigt seid: zu essen gibt e? gut und re-chlich Wir sind immer ko satt, daß wir überhaupt nichts mehr essen können. Und kalt ist e? auch nicht Wir treiben jetzt tüchtig Sport und Sviele, singen vnd lernen viel, was ein Pimpf misten muß. Begeistert sind wir eigentlich alle. E» ist so herr lich liier im Lager, wir sind mitten im Wald, und wir versieben uns so gut, daß es einfach fabelhaft ist In den nächsten Tagen wollen mir mal mit den Bemodnern Fühlung nehmen nnd da? Gelände kennen lernen. Bald merdcn wir auch längere Fghrten unternehmen, es wird dann erst richtig. Wir sind zwar erst zwei Tage hier, aber gekgllen tut es uns sehr gut. Nnd da» sage ich Euch: Ich laste nicht locker, bis Ihr mich nächstes Jabr wieder mit laßt. Kommt doch mal ber und besucht uns, da werdet Ibr seben, wie schön wir's haben. Heil Hitler! Euer Karl. 68ZW0 Uebernacktunqcn in Sacksen? DI« sächsischen Jugendherbergen im Jahre 1987 Nachdem die Erhebungen über die Nebernachtarngen während des Jahres 1937 in den sächsischen Jugendher bergen zu Ende geführt worden sind, läßt sich nunmebr ein genagter Neberblick über die sächsischen Jugendherbergen im verflossenen Jabre geben. Nach der Machtübernahme im Jabre 1933 ging der Reichsverband für Deutsche Jugendherbergen. Ländesver- band Sachsen, daran, die bestehenden sächsischen Jugend herbergen den Anforderungen der Hitlerjugend anzupasien. Die Häuser waren, bis auf wennre Ausnahmen, in einem Unmöglichen Zustande, doch zielbewußte Arbeit richtete die Häuser «in, machte Heimstätten der Jugend daraus. Bor drei Jahren gab es in ganz Sachsen nur drei Jugend herbergen, die über 39000 Uebernacbtungen zählten. Im Jabre 1936 waren es bereit? drei, dagegen im verflossenen Jghre sogar zwei mit über 50000. Nachdem im Jabre 1935 die Burg Hohnstein wieder der deutschen Jugend zur Verfügung stand, stiegen hier die Besucherzahlen ravid und erreichten jetzt die Rekordzahl von 51000 Uebernacb- tungen, während an zweiter Stelle die Jugendherberge Dresden mit 50928 Uebernacbtungen stcbt. Ueberbaurl konnte das sächsische Felscngebirge eine bobe Besucher-adl aufweisen, denn nicht weniger als 149551 Uebernacbtungen wurden in den fünf Eigenheimen des Landesverbandes Sachsen gezählt. Hier fanden während der Sommer serien die Lager sowie Wochenendschulungen der HI. statt. Es ist nun Aufgabe der HI. und damit die Aufgabe des Landesverbandes für DJH., im Jabre 1938 die Vor aussetzungen zu schaffen, daß die Jugendherbergen sich auch leistungsfähig genug zeigen, den erhöhten Ansturm zu be wältigen. Dieses stößt nun auf Schwierigkeiten, denn die sächsischen Jugendl>erbergen sind überfüllt: leider mußten 77O00 Uebernacbtungen abgefckrieben werden. Hier setzt nun die besondere Ausgabe des Staates, der Städte und Gemeinden ein, dem Jugendherbergswerk die nötige Unterstützung zu geben, um die gestellten Auf gaben in Verbindung mit dem Jugendherbergsverband zu lösen. ES darf auf keinen Fall eintreten, daß die Jugend lichen womöglich in Scheunen, alten Schuppen oder leer stehenden Häusern usw. übernachten — denn der Raum erzieht den Menscl>en, und iu derartigen Räumen offenbart sich nicht die Kultur, die wir besitzen und die es gilt voran zutreiben. Welchen überragenden Einfluß die sächsischen Jugendherbergen auf die deutsche Jugend ousüben können, geht allein aus der Zahl vou ca. 683 000 Ueberuachtungen hervor, di« in Unserem KauberLich gezählt wurden.
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