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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.09.1907
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1907-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19070926018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1907092601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1907092601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1907
- Monat1907-09
- Tag1907-09-26
- Monat1907-09
- Jahr1907
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Nr. 267. 1O1.Jahrg. Leipziger Tagedlatt. Donnerstag, 26. September 1907. geht Deutschland von der „hinkenden" zur „reinen" Goldwährung über, denn die Reichssilbermünzcn gelten nur als Scheidemünzen und haben nicht die Eigenschaft gesetzlicher Zahlungsmittel. * Bo« Schwarzburgbuud. Die diesjährige Versammlung der Alten Herren des Schwarzburgbnndes in Sachsen sand am 18. Sep tember in Chemnitz statt. Sie war ziemlich zahlreich besucht. Ver treten waren natürlich besonders Alte Herren der in Leipzig dem 8.-L. q.'gehörcnden Verbindung Nordalbingia. * Der BczirkSvereiu Leipzig-Ost hält am Freitag, den 27. September, im „Schlotzkeller" eine Vereinsvenammlung ab, in der Direktor Wölke über „Städtische Elektrizitätswerke mit blonderer Berücksichtigung des neuen Leipziger Werkes" sprechen wird. Für nächsten Sonntag 3Vr Uhr ist eine Besichtigung des Völkerschlachtdenkmals unter Führung des Kammerrat Thieme in Aussicht genommen. * Lysol! In ihrer Wohnung in der Kronprinz st raße nahm gestern nachmittag eine 25jäbrige Plätterin in selbstmörderischer Absicht Lysol, wurde aber noch lebend ins Krankenhaus gebracht. Liebeskummer ist das Motiv der Tat. * Berunglückt. Auf dem Connewitzer Bahnhofe wurde gestern nach mittag ein dort beschäftigter polnischer Arbeiter von einem Güterzuge beiseite geschleudert. Er erlitt einen Schädelbruch und fand Aufnahme im Krankenhause. Au» -er Umgegend. * Grotzzschocher-Windorf, 25. September. (Ob st- und Garten bau a u s st e l l u n g.s Wie im Vorlahre wird der Gemeinnützige Ver ein auch in diesem Jahre am Freitag, den 27. September, abends und Sonnabend vormittag im Gasthof „Zum Trompeter" eine Ausstellung seiner Gartenerzeugnisse veranstalten. An dieser Ausstellung können auch hiesige Einwohner, welche Nichtmitgliedcr des Vereins sind, teil nehmen. Bei Gelegenheit dieser Ausstellung wird am Freitag abend, ^s,9 Uhr, der Obstbauwanderlehrer Wolanke aus Wurzen einen Vor trag über „Obstverwertung im Haushalt" halten. Gäste können durch Mitglieder eingeführt werden. Auch wird der Verein eine Prämiierung der besten Aussteller vornehmen. Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Nach den bereits vorliegenden Anmeldungen dürste die Ausstellung eine recht reichhaltige werden. Weitere Anmeldungen und zugedachte Ehrengaben sind dem Vorsitzenden, Schuldirektor Kleine, recht bald zu übermitteln. fs- Stünz, 25. September. (Unglücklicher Sturz.) Gestern stürzte die an der Leipziger Strahe 8 hier wohnhafte 26 Jahre alte Arbeitersehefrau Klara Cords derart unglücklich die Haustreppe herab, daß sie einen Beckenbruch davontrug und sofort nach dem Leip ziger Stadtkrankenhause gebracht werden mutzte. -s-f Wiederitzsch, 25. September. sVom eigenen Hunde ge bissen.) Der hier an der Delitzscher Stratze wohnhafte Arbeiter Emil Müritz wurde gestern beim Nachhausekommen von seinem Hunde ge bissen und derart schwer verletzt, datz er sofort nach dem Leipziger Stadt- Lrankenhause gebracht werden mutzte. Au» Sachsen. Dresden. 25. September. Veränderungen im höheren Verwaltungowefen. Dem Berahmen nach irrten am 1. Dezember unter den höueren VerwallungSbeamten folgende Aenderuagen eio: An Stelle Les aus Gesundheitsrücksichten in den Ruhestand tretenden Geh. Rates Dr. jur. Kunze im Ministerium des Innern ist der Amtsvauptmann Lossow tu Meitzen zum vortragenden Rate im Ministerium des Innern mit dem Titel und Range al- Geh. Regierungsrat ernannt worden. Zum AmtShauptmann in Meißen ist der Amtsiiauptmann Frhr. v. Oer in Marienberg und zum AmtShauptmann in Marienberg der Hilfsarbeiter im Miiiineriuni des Innern Oberregierungsrat Tr. CarON ernannt worden. An dessen Stelle wird der RegierungSassesjor Dr. Adolph bei der Amtshauptmann- schast Dresden-N. unter Verleihung des Titel- und Ranges al- RegierungSrat ins Ministerium des Innern versetzt werden. e- Tiefstand der Elbe. Der Wasserstand der Elbe ist derart ge sunken, datz nur noch etwa 30 Zentimeter Fall fehlen, um den Tiefstand des Jahres 1004 wieder zu erreichen. Am Ufer sieht man überall wieder die Schutt- und Kieshalden hervortreten. Das anhaltend gute Wetter übt trotz der kühlen Nächte einen unvorteilhaften Einflutz auf den SSvsserstand aus. Die Schiffahrt talwärts ist deshalb äußerst reg«, um noch die Güter an das Ziel zu bringen. -e- Scharlachepidemie. In dem Vororte Gittcrsee mutzte wegen Erkrankung von mehr als einem Drittel aller Schulkinder an Scharlach die Schule auf drei Wochen geschlossen werden. Drei Kinder der Familie Scheiupslng batten die Krankheit schon glücklich überstanden. Da er krankte am Ende voriger Woche das zehnjährige Mädchen an Scharlach- diphtheritls. Nach zwei Stunden war sie tot. Ehe sie noch begraben war, starb ebenso plötzlich am Sonnabend die zwölfjährige Tochter. * 2s Grimma, 25. September. (Pferdeversteigeruug. — Ob st- und Gartenbauausstellung.) Vor der hiesigen Haupt wache wurden am Montag vormittag 67 ausrangierte Dienstpferde des 2. Husaren-Regiments „Königin Carola" Nr. 19 öffentlich versteigert. Dazu hatte sich eine große Anzahl von Käufern eingesunden. Die Ver- steigerunq ging flott vonstatten. Im Durchschnitt wurden 160 für ein Pferd bezahlt. — Ter Bezirks-Obstbauverein Grimma veranstaltet den 19., 20. und 21. Oktober d. I. eine Obst- und Gartenbau-Aus stellung verbunden mit Obstmarkt im Hotel „Terrasse" hier. Anmel dungen zur Beschickung der Ausstellung werden bis 1. Oktober an Richard Wunderlich in Grimma, Walterstratzc 22, bei dem auch die nötigen Anmeldeformulare zu haben sind, erbeten. * Rochlitz, 25. September. (Prüfung der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz.) Gestern wurde auf dem hiesigen Schüyenplatze die Inspektion der Freiwilligen Sanitäts kolonne vom Roten Kreuz zu Rochlitz durch die Kolonneninspektion Leipzig I, Stadtrat Dr. Schanz und Stabsarzt d. N. Dr. mcd. Klemm, im Beisein vieler Freunde des Sanitätswescns abgehalten. Nach er folgter praktischer und theoretischer Prüfung konnte der Kolonne durch die Inspizienten das grötzte Lob für ihre Kenntnisse und Leistungen auf dem Gebiete des Sanitälswesens erteilt werden. r. Rödlitz, 25. September. (Neues Geläute.) Der Wunsch unserer Gemeinde, an Stelle des unharmonischen und zurzeit defekten Geläutes ein neues zu besitzen, geht seiner Erfüllung entgegen. Dte der Glockengießerei Franz Schilling-Apolda in Auftrag gegebene mittlere und kleinere Glocke treffen im Lause dieser Woche ein, so daß am nächsten Freitag die feierliche Weihe derselben erfolgen und ihr Ruf das erste Mal erschallen kann. Tas neue Geläute erhält den Dreiklang oex. t. Crimmitschau, 25. September. (Krankenkasse. — Ein- bruch. — Ehrungen.) Aufgelöst wurde auf Beschluß der städtischen Kollegien die seit längeren Jahren hier bestehende Dicnstboten-Kranken- tassc, die für die nicht mit dem Krankenoersicherungsgesetz in Verbindung stehenden hier beschäftigten Dienstboten errichtet war. Die Kassenmit- glicder wurden 3 Ortskassen überwiesen. — Bei dem Einbruch in ein Drogengeschäft in der Nacht zum Sonntag wurden von den Dieben .50 .X Bargeld gestohlen. — Durch Regierungsrat Dr. Edelmann von der Amtsbauptmannsckaft Zwickau wurde Herrn Müller im angrenzenden Frankenhausen das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit überreicht. Müller ist über 30 Jahre bei der hiesigen Firma H. Schön feld beschäftigt. Der genannte Negierungsbeamte überreichte am Sonn- abeyd bei Gelegenheit des 30. Stiftungsfestes der Freiwilligen Feuer wehr des Spritzenverbandes Neukirchen auch zwei Angehörigen der Wehr, Halbaner und Wolf, dos für 25jährige Tätigkeit von König Albert gestiftete Ehrenzeichen. Ihrem jetzigen Kommandanten Fabrik besitzer Karl Beckert überreichte die Wehr ein Bildnis seines ver- storoeren Vaters, des Gründers der Wehr und Branddirektor- Fabrik besitzer Alfred Beckert. k. Zwickau, 25. September. (Erfinder gestorben. — Jubelfeier.- UnglückSfall. — Sonntog-rube.) Ter Erfinder der im ganzen Fleischer- gewerbe zu findenden Würfel'chneidemaschine, Fltischermeister Georg Münch birr, wurde zur letzten R"he bestattet. — Der diesige Kaufmännische Verein, einer der g'Sßien Vereine Zwickau» begeht vom 88. bi- 30. d. MtS. die Jubelfeier ,eine- 2äiäbrigrn Be leben». Dr. Sommrrlad-Halle wird birrbet einen Bortrag >ber den „wirtichafllichen Werdegang de» druischen Volke-" balte». — Arbeiter iSiihrlm Müblmann in Wilkau erlitt auf einem birfiqen Neubau durch einen Sturz eine schwere Beinverletzuog. — Ti« Beschäftigung der Angestellten in Kontoren an den Sonntagen soll nur zwei Stunden an Le« Vormittagen »ach Rat-beschlnß betragen. d. Hartenstein, 25. September. (Schauturnen.) Der hiesig« Turn verein bi-It am Sonntag sei« Schauturnen bet schöner Witterung ab. Damen boten Stabrrigen. d. Aue, 25. September. (Pfarrerwahl.) Der bi-ber in Börnichrn bei Waldkirchen tätig gewesene Hili-g istlich» Heile au- Schedewitz wurde hier zur Besetzung der dritten GeistlicheiisteUe al- Pastor a'wilblt. * Plaueu i. B., 25. September. (Plauen als Kongreß st ad t. — Zwischen Lipp' und KelcheSrand.) Am 20. Oktober findet hier die Versammlung der Vertreter deS Verbandes der Tierschutz- vereine im Königreich Sachsen statt. Auch der Gau Sachsen der Deut schen Motorradfahrer-Vereiniguna hat beschlossen, den nächsten Gautag in Plauen abzuhalten. — Als sich eine fröhliche Tafelrunde zur Feier der silbernen Hochzeit eines hiesigen Stickmaschinenbesitzers im Hotel Streits Berg gerade -um festlichen Mahl niedergelassen hatte, wurde der Vater des Silberbräutiqams, der Privatmann Wilhelm Markus aus Schneeberg, an der Seite seiner Gattin, mit der er vor einigen Monaten noch die goldene Hochzeit gefeiert hatte, plötzlich von einem Herzschlag getroffen und verschied auf der Stelle. Das Fest wurde natürlich sofort abgebrochen. kl. Zwota, 25. September. (Messerstecherei.) Am Sonntag abend eutstand in einem hiesigen Restaurant unlrr drei Gästen eine Streiterei, die später auf der Strotze Fortsetzung land. Hierbei erhielt em Beteiligter mehrere Messer stiche in den HalS unv in- Bein, so Latz seine Unterbringung in ärztliche Behand lung sofort erfolgen mutzte. tsl. Fallruftctn, 25. September. (Zusammenstoß. — Wasserver sorgung.! Gestern abend fuhr vor dem Lass „Echo" im brnachbarte« Bergen, vor dem ein mit Langholz beladener Wagen stand, ein von Poggen- grün kommende- Automobil in Le» Wagen hinein. Die Insassen wuroen auf Vie Straße geschleudert, wobei einem lungru au- Plauen stammenden Manne, der tags vorher erst vom Militär entlassen war, ein Arm mehrmals gebrochen wurde. Der Chauffeur kam unverletzt davon. Der Berunglückte würbe dem Krankenhaus« Plaueu zugefübrt. Das Automobil wurde schwer beschädigt. — Die Versorgung der Stadt mit genügend gutem Wasser ist die fortgesetzte Sorge der Stadlvertretung. In der gestrigen Sitzung des Smdtvrrordnkten-Kollegiums wurden wiederum 5000 bewilligt für Ausschließung neuer Wasserquellrn im Muloengebiet. In den ausgedehnten Waldungen diese» Gebiete- dürsten sicher die Versuche von Erfolg sein. * Meißen, 25. September. (Ein städtisches Elektrizi- tätswerk) gedenkt die Stadtverwaltung Meißen in nicht zu ferner Zeit zu errichten. Das Stadtverordnetenkollegium nahm Donnerstag abend einen Antrag des Stodtrates an, der Firma Otto L Schlosser die nachgesuchte Erlaubnis zur Erweiterung ihres Elektrizitätswerkes zu versagen und dem Erwerbe dieses Werkes oder der Errichtung eines eigenen Werkes näher zu treten. Das Otto L Schlossersche Werk, das vor elf Jahren errichtet wurde, war nur für die innere Stadt konzessio niert und vom Betriebe im Triebischtale und im ganzen rechtselbijchen Stadtteil ausgeschlossen. Trotzdem, und obwohl ihm hohe Preise vorge schrieben wurden, damit es nicht zur Konkurrenz für die städtische Gas anstalt werde, hat es sich so entwickelt, daß die städtische Verwaltung jetzt Neigung hat, es als Eigenbesitz dem ertragreichen städtischen Gaswerke an die Seite zu stellen. Die Möglichkeit des Ankaufs ist in dem Ver trage mit der Firma vorgesehen. -f Zittau, 25. September. (Ratten als Diebe. — Er nennung. —Verunglückt. —Einweihung. — 25jährigeS Turnerjubilä um.) Auf seltsame Weise sind einem Bewohner des benachbarten Altstadt 160 .si abhanden gekommen. Um das Geld vor Dieben zu schützen, legte der Betreffende 8 Zwar-zigmarkstücke in einen Topf und verschloß ihn mit Papier. Als nun der Besitzer des Geldes dieser Tage in den Keller kam, sah er, daß das Papier vom Topf entfernt war und die Papierfetzen im Keller Herumlagen. Ratten haben sich über den Topf hergemacht und das Geld verschleppt. Es konnte bis letzt noch nicht gefunden werden. — Realschuloberlehrer Dr. Schmidt in Löbau ist zum Professor in der 4. Hofrcngordnung ernannt worden. — Infolge zu schnellen Laufens wurde ein auswärtiger Mann von einer Ohnmacht befallen. Er sank zusammen und schlug dabei mit dem Kopfe an das eiserne Geländer einer Umfriedigung. Mit heftig blutenden Wunden wurde er vom Platze getragen. — Der vom Verein Globus in der Jonsdorfer Felsenstadt errichtete neue Aussichtspunkt wurde gestern eingeweiht und ihm der Name Albertfelsen gegeben. — Am Sonntag waren es 25 Jahre, daß Lebier Jllgeu in Seifhennersdorf dem dortigen Turnverein angebört, darunter 21 Jahve als Vorsitzender. Er wurde zum Ehrenmitglied ernannt und ihm die darausbezügliche Urkunde, sowie ein kunstvoll ausgeführtes Bild als Zeichen für die dem Verein und der Tnrnsach« bewiesene Tätigkeit und Treue überreicht. Au» wachsen» Umgebung. '' ID Halle a. S., 25. September. (Erschossen) hat sich hier gestellt ein auf Urlaub weilender junger Lehrer, Woldemar W. aus Posen. Der Grund zur Tat soll in einem unglücklichen LicbesverhältttiS ju suchen sein. Llv. Weißenfels, 25. September. (Hinterziehung der Wan» Lerlagersteuer. — Wert zuwachs st euer. — Kampagne- beginn.) Kaufmann Gustav Röder in Leipzig hatte die Konkursmasse des Granelschen Warenhauses hierangekauft und die Bestände dann frei händig verkauft, und-war vom 14. Mai bis zum 17. August, deshalb hatte sich R. vor dem hiesigen Schöffengerichte wegen Hinterziehung der Hau sierer- und Wanderlagersteuer zu verantworten. Er wurde zu 1214 Strafe verurteilt, wobei den örtlichen Bestimmungen gemäß die Steuer pro Woche mit 40 berechnet wurde. — Wie wir vernehmen, hat das von den Stadtverordneten beschlossene Statut betreffend Erhebung einer Wertzuwachssteuer in der unterbreiteten Fassung nicht die Genehmigung des Bezirksausschusses gefunden. Der mutmaßliche Ertrag dieser Steuer isst für das laufende Etatsjahr mit 10 000 in den städtischen Haushaltplan eingestellt worden. — Die Arbeitsabschnitte bei den Zucker fabriken Weißenfels und Lützen beginnen am 1. und 8. Oktober. cZ Bad Köse«, 25. September. (Der Thüringisch-Säch sische Verein für Erdkunde zu Halle) hielt am Sonntag eine Wanderversammlung hier ab, wo Professor Dr. Henkel-Pforta über „Die Landeskunde der Umgebung von Naumbnrg und Kösen" und Dr. Wüst-Halle über „Die älteste Bevölkerung Thüringens" Vorträge boten. X Zeitz, 25. September. (Kreistag. — Katholische Kirche.) Der Kreistag wählte Landrat Winckler zum Provinziallandtagsabgeord neten, da Generaldirektor Winckler sein Mandat niederlegte. Es wurde noch beschlossen, vom 1. Januar 1908 die Einlagen bei der Kreisspar kasse mit 3^ Prozent zu erhöhen. Dem KreiSausjchuß wurde das Recht zugesprochen, je nach Lage des Geldmarktes den Zinssuß zwischen 3 und 4 Prozent sich bewegen zu lassen. — In Zepsendorf wird noch in diesem Jahre der Bau einer katholischen Kirche in Angriff genommen werden. Erfurt, 25. September. (Teckelklub.) Gestern fand hier ein interne- PreiSschliefen der Ortsgruppe Erfurt de» „TeckelNub Berlin" in dem neu an gelegten Kunstbau de» Verein» statt. S- war nur erstklassige» Material gemeldet und die Leistungen waren durchweg so vorzüglich, daß jeder der geprüften Hunde die frstge ryte Prüfung-zeit absolvierte. Al- P,ei-richi«r fungierten die Herren Tsckeuichner-Nordhausen und Richter-Salza. Da» Ergebut» war folgende»: l. Offene« Schliefen; 1. und Ehrenpreis: Lore (Holtzheuer-Erfurt); 2. und Ehren preis: Jägermeister Gchniepei (Hesse-Eisenach); 3. und Ehrenpreis: Sepprl vom Annenhos lH. Nemitz-Ersurt»; Reserve- und Ehrenpreis: Strupp vom Grasen berg lPohlmey-Ersurt). II. Neuliagsschltefen: 1. und Ehrenpreis: Lore Holtz- Heuer-Ersurt); 2. und Ehrenpreis: Heinz vom Anuenhof (Pohlmey-Erfurt!; 3. und Ehrenpreis: Sepp vom Annenhos lWetgelt-Erfurt; Reserve- «ad Ehrenpreis: Sirnpp vom Grasenberg lPodlmey-Erfurt'. Je höchst lobend« Erwähnung und Emenprei«: Hexe vom Weriatal ^Haupt-Eriurt), Ilse (Holzheuer-Ersurt', Zrnzi (Schade-Eifurt) 11l. Jugendichliesen: 1. und Ehrenpreis: Jägermeister- Schniepel. höchst iobeude Erwähnung und Ehrenpreis: Gretel vou der Luhr (Hesse-Eisenach)! * Eileubur«, 25. September. (Städtische-.) Die Stadtver ordneten lehnten in ihrer letzten Sitzung den Antrag de- Magistrat-, den Polizeioeamten, dem Vollziehungsbeamten und Rathauskastellan eine Teuerungszulage von je 100 X zu gewähren, ab. Das Kollegium batte sich schon einmal mit dieser Frage beschäftigt, damals war die Vorlage an den Magistrat znruckverwiesen worden mit dem Anheim- acben, auch die städtischen Arbeiter bei der Vergebung der außerordent lichen Zulaaen zu berücksichtigen. Dem Wunsche war aber seitens der Stadtverwaltung nicht entsprochen worden, so daß die Ablehnung er folgte. Außerdem gaben die Stadtverordneten ihre Alstimmung dazu, die Amortisationsquote zur Tilgung einer kürzlich zu einem umfang reichen Erweiterungsbau der Gasanstalt ausgenommen«« Anleihe i« Betrage von 196000 X. von 2 Prozent auf 2ä* Prozent zu erhöhen, so daß die Anleihe voraussichtlich 1932 getilgt ist. Zur selbständiaen Ein führung der Nebenbahn Pretzsch-Eilenburg wurde an den Eisenbahn fiskus ein N/L Ar großes städtische- Terrain zum Preise von 2T50 pro Ar abgetreten. Zur Verschönerung der Nordptomenade kaufte die Stadt das Bärsche Grundstück zum Preise von 14500 auf, und zur Herstellung eine- besseren ZuaanaSwegeS zu den hiesigen Dermatoid- werten trat die Stadt an diese ein etwa SsH Ar große- Terrain für 1000 ^(. pro Morgen ab. Schließlich wurde den Stadtverordneten noch mitgeteilt, daß der bisherige bürgerlich-oppositionelle Stadtverordnete Ingenieur Lehmann sein Amt niedergelegt habe. k. Halterft«tzt, 25. Sevtember. (Liebr-tragödie) Der 17jähr?g« Kauimann-lehrling Albert Fischmann erschoß heute in den Spiegelbergen dte gleichalterig« Verkäuferin Else Zorn und dann sich selbst. Di, Urach« ist unglückliche Lieb«. »oi»«« Julius Slüidusr, im«I Hüirtlxl Ho forte riüsvl M!«I kiauiuos Gerichtrsaal. Ver Mord im Lffener »tadtwaldi (Fortsetzung.) Lx. Essen, 25. September. Am heutigen dritten und letzten BerhandlungStage macht der Angeklagte einen niedergeschlagenen und fast kränklichen Etudiuck. Sowohl der Staatsanwalt al» auch der Verteidiger beantragen, für heute nachmittag mehrere neue Zeugen zu laden. Ein Geschworener berichtet über eine Arußeruug, die er von einer Frau Guslenhofer gehört bat. Dieser soll ein Polizeibeamter gesagt haben daß in,d«r Wohnung von Miß Lak«, in der Billa Grünwald, »tu sehr korpulenter Manu viel verkehrt habe Die Fra» Guslenhofer wird al» Zeugin vor gerufen und bestätigt da-. Das Gericht beschließt, den betreffenden Pollzeibeamten al» Zeugen zu laden. Bors.: Ich habe nur noch einige Fragen an den Angeklagten zu richten, aber unter Au-schlutz der Oeffentltch- keit. Darauf wird die Oesseutlichkett au-qeschloffen. Bors.: Halten Sie bei Ihrem Weggänge aus Ihrer Wohnung ein bestimmtes Zielt — Angekl.: Nein. — Bors.: Sie sind also planlos weggegangeu uuü stud ganz zufällig auf den „Schwarzen Weg" gekommen? — Angekl.: Jawohl. — Bors.: Wann ist bei Ihnen die Idee aufgetauchl, sich ein Mädchen herzunebmen. wie Sie sich aus drückten? — Angekl.: Als ich die beiden anderen am Schwarzen Wege lraf. Al- der Vorsitzende hierauf noch einige weitere Fragen au den An «klagten richtet, gibt vieler überhaupt keine Auskunft mehr, er sagt, er sei seit gestern furchtbar aufgeregt. Die Zeugenvernehmung wird darauf fortgesetzt. Zunächst werben die Zeugen vernommen, aus deren Aussagen hervorgeüt, daß der An- gellagle zur Zeit des Mordes gar nicht im Stadtwaio gewesen sein kann. Die Zeugin Frau »dort unterhält einen Mittags- und Abendtrfch, der von dem An geklagten feit dem 1. Oltober, also dem Lage des Mordes, benutzt wurde. Die Zengin bekundet auf bas bestimmteste, daß der Angeklagte am I. Oktober des Abends bei ihr gegessen habe. Seinem ganzen Auftreten war nichts anzu- merken. — Bors.: Sie wissen also ganz genau, baß es der 1. Oktober war? — Zeugin: Ja, es war das erstemal, als er bei mir zu Abend aß. — Zeuge Bureaubeamter Franz Kort, ein Sohn der Vorzeugin, bestätigt die Aussage seiner Mutter. Die Zeugin Hedwig Kort hat Buch über den Mittagsiiich geführt und legt dieses Buch dem Gericht vor. Es geht daraus hervor, daß der Angeklagte am 1. Oktober mittags und abends dort gegessen hat. — Bors.: Ihre Eintragungen Fräulein, sind sehr genau? — Zeugin: Jawohl, der Angeklagte muß spätestens 20 Minuten vor 8 Uhr bei uns gewesen sein. — Vors.: Dessen entsinnen Sie sich ganz genau? — Zeugin: Jawohl, ich bin ja schon 7*/. Uhr weggegangen; da war der Angeklagte schon bei uns. Eine andere Tochter der Frau Kort bestätigt ebenfalls, baß der Angeklagte am Abend des 1. Oktober dort gegessen hat. — Bors.: Woher wissen Sie das gerade so genau, daß er am 1. Oktober dort war? — Zeugin: Ich wurde von einer Freundin zum Spaziergang gebeten und sagte ihr, eS sei heute wieder ein neuer Herr zum Essen da, daS sei eine Partie für sie. — Zeuge Bureaubeamter Barletmann vom Kodlensundilat hat mit dem An geklagten zulammen gearbeitet. Er hat am Tage nach dem Morde im Bureau aus den Essener Zeitungen den Bericht über die Mordtat vorgelejen und der Angellagte Hörle dabei zu. Es sei ihm aber nichts anzumelken gewesen. Die Angabe des Angeklagten, daß er am Mordtage früher aus dem Bureau als die anderen gegangen sei, hält Zeuge sür unwahrscheinlich. Sie seien auch an jenem Tage alle zusammen au- dem Bureau weggegangen. — Zeuge Oberkellner Johnen (Dortmund) erkennt in dem Angeklagten den Mann wieder, der vom 1. bis 5. Januar unter dem Namen eines Studiosus v. Ecken in seinem Hotel gewohnt hat. Ain 5. Januar reiste er ab, ohne bezahlt zu haben. Von Dortmund muß sich der Angeklagte nach Koblenz begeben haben, denn er stellte sich dort bei einem Kellner-Agenten vor, und zeigte auch ein Zeugnis auf den Namen Kellner Land vor. Der Zeuge erkennt in einer Ansichtskarte, die ihm der Vorsipende vorlegt, die Karte wieder, die der Angellagte in Dortmund an jenem Tage von ihm gekauft hat, und die er an sein Essener Verhältnis geschrieben Hai. — Der Angeklagte bleibt dabei, daß er an jenem Tage nicht in Dortmund war. — Ein Zimmermädchen aus dem Hotel in Dortmund erkennt cbenialls den Angeklagten auf das bestimmteste wieder. — Darauf tritt die Mittags pause ein. (Fortsetzung folgt.) Der rNsrd im Jirkur. (Fortsetzung.- 8. L 8. München, 25. September. Auch heute wurde wieder in der Zeugenvernehmung sortgefahren. Zunächst wurden eine ganze Reihe von Leumundszeugen, die über den Charakter und die Lebensweise deS Angeklagten Auskunft geben sollen, vernommen. Der Zeuge Kommissar Frauen reit er (München) war früher Buchhalter im Zi tuS Bavaria der Familie Nirderlwjcr. Er kennt die Familie seit etwa 30 Jabren. Ihre Bermögensverdältnisse waren früher sehr günstig. Später äudeite sich da», denn die Söt>ne David und Karl brachten die,Familie in alleilci Fatattiättn. Wenn beide in Geldverlegenheit waren, dann überbrachten sie dem Zeugen Kleidungsstücke und Wertgegenstände zum Versatz. Der Zeuge gibt an, baß David Niederhofer ihm auw einmal einen gestohlenen Coupon zur Eiulölnng Die Hilfe gegen Nachwirkungen einer schweren Ärankieit behandelt das nachslelientie unter- schrisllich beglanbiqle Dokument! Berlin O., den II. Marz 1907, Wurschauerstr. 25. IV. Teile Ihnen ergebenst mit, daß Ihr „Bioion" ei» unschätzbares Präparat ist. Im Sommer 1905 erkrankte ich an Lungenbluten und war an den Folgen ein ganze» Vierteljahr bettlägerig, natürlich auch wegen Mangel an Appetit zum Skelett abgemagert. Da versuchte ich. nachdem ich schon Vieles gebraucht habe, Ihr Bioson. Als ich basielbe ungefähr 14 Tage gebraucht hatte, meikte ich schon Besserung. Nach Vorlchrift setzte ich nun zwei vollständige Kuren durch, mit einer Zwischenpause von einigen Wochen. Das Resultat mar großartig. Ich nahm an Kraft und Köipergewicht zu, Husten und Auswurf verringerte sich und bekam auch ein frisches blühendes Auslehen. So blieb eS den ganzen Winter und Sommer hindurch. Ihr Bioson bad« ich schon in vielen Familien empfohlen, da ich an mir selbst die grötzte Wirkung wahrgenommen habe. Hochachtungsvoll Frau M. Sperling. Unterschrift beglaub. Berlin 18. 3. 07. Hammer. Vorsteher der 76» Schul-Kommstsion. Bioson ist in Apotheken, Drogerien n!w.daS Paket zu drei M. erhält!, welche' für ziika l t Tnge an-reicht 20 jiingks sehen Sie au-, wenn Sie eine schlanke graziöse Figur besitzen; diese erreichen Sie am sichersten und schnellsten durch Gebrauch vou 60 «er«« sstsntMVÄtr>>«rrM 8sek, MU (ges. gesch.) Arutzerlich anwendbar. Garantiert unschädlich; enthält nicht Jod, wie andere derartige Fabrikate. Aerztl. empfohlen. Gracil zackrtzt nur da» Fett. Gracil wirkt nur an den Stellen, wo e» angebracht wird. Keine Zehrknr. Keine Aendernnader Lebensweise. vr. Ll. in M. schreibt: ,,Die Probedose babe ich erhalte« und bitte nm Zusendung von weiteren zwei Dosen Ihres Entfettung-mittel». ES hat ent- schieden eine Zukunft und sollten e» nnr recht viele Damen mit dicken Hüften, sowie dicke Männer anwenden usw." Giäfin V. in E-: „M t dem gesandten Entfettung-mittel war ich sehr zu frieden. Wollen Sie mir umgehend wieder drei Dosen schicken. Preis per Dose Gröhe 1 5.—, Größe II S.—. Zn beziehen durch En«rlap-theke, oder direkt durch die Gractl-To„ Wilhelmstrutze 10/0, di« i Mönche« LV. INO «nee«
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