Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193807194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19380719
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19380719
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1938
- Monat1938-07
- Tag1938-07-19
- Monat1938-07
- Jahr1938
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.07.1938
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Vie Vorgänge an der Wecho-WwMche« Grenze Augenzeugen berichten über die Fortdauer militärischer Maßnahmen an zahlreichen Stellen Tatsachen widerlegen die Prager Ausflüchte )l Berlin. Ueber die Vorgänge im tschecho-slowa- kischen Grenzgebiet werben nunmehr noch interefiant« Einzelheiten bekannt. So meldet der in das RieseugebirgS» gebiet entsandte Sonderberichterstatter beS „12-Uhr-Blat- teS" folgendes: Hirschberg im Niesengebirge. Seit Donnerstag vori ger Woche beobachtet man an der 10SN Meter hoch gelege- nen Grenzbaube bei Schmiebeberg, daß jeden Tag vier tschechische Offiziere, Soldaten und Zivilisten mit Bermes- sungsgeräten wichtige Vermessungen am Waldrand von Ober-Aleinaupa. im Sichtfeld der schlesischen Grenzbaud« gelegen, vornehmen. An den ermittelten Stellen ramm ten dann auf Befehl der tschechischen Offiziere die Solda ten weihe Pfähle mit rot angestrtchencm Kopf ein. Wie schon an vielen anderen Stellen, so werden auch hier nach diese« Vorbereitungen in den nächsten Tagen Tankfallen gebaut werden. Am Waldrand von Kolbcnborf in Rich tung auf die schlesische Grenzbaube sind Maschinengewehr nester vorgerichtet worden, die jedoch nur nachts besetzt sind, während sich am Tage die Schützen in den Wald zu rückziehen. An der Mohornmühle herrschte wieder leb hafter Verkehr. Dauernd treffen neue Militärabteilungen ein. Auch wird aus dem Grenzweg nach Kolbenborf erneut zahlloses tfchechischeS Militär angctrosfen. Seit Freitag beobachtet man täglich — wie zuverlässig von Reisenden berichtet wirb — bah in Hohenelbe in Sokolverbänden organisierte Krauen mit Gewehren ausgebildet werden. In der Nacht »um Sonntag durchrasten zahllose Lastkraftwagen mit tschechischen Truppen die Ortschaft Hohenelbe. . Zuverlässige Meldungen aus Rochlitz und HarrachS- borf besagen, dah der Bevölkerung durch die Behörden für die nächsten Tagt Einquartierung bevorstehe. Entlang dem RiescngebirgSkamm werden neue riesige Befesti gungen, Geschiitzstänbc und Maschinengewehrnester in überhetzter Eile hergerichtet, deren Bau man nach der deutschen Seite hin durch hohe Bretterzäune gegen Ein sicht schützt. Aus der 1800 Meter hohen Schneekoppe, die zur Hälfte deutsch und zur Hälfte tschecho-slowgkisch ist, treffen feit Freitag täglich tschechische Offiziere ein, die wichtige photographische Aufnahmen nach der dcutscheri Seite, und zwar nach dem Hirschberger Tal und in die Täler nach Landcshut in Schlesien und Liebau in Schlesien machen. Auch aus dem Kamm des RicsengebirgeS, unter halb der Schneekoppe, sind seit Freitag zahlreiche tschechische Offiziere beobachtet worden, die, sobald es die Sicht zu- läßt, photographische Ausnahmen von den deutschen Tälern machen. An der Grenze bei Nacbod werben in fieberhafter Tätigkeit von tschechischem Militär umfangreiche Befesti gungen angelegt. So sind an den der Grenze gegenüber liegenden Rcrgabhängcn zahlreiche Maschincngewehrnester, die dauernd besetzt gehalten werden, und betoniert« Ge schützstände gebaut worden. Die Waldränder sind durch Stacheldrahtverhaue abgesperrt. Desgleichen sind alle Wege des Geländes mit Ausnahme der groben Landstrabe, die durch die Geschützstellungen beherrscht wird, durch schräg in den Boden gerammte Eiscnpsähle sTanksallen) unpas sierbar gemacht. Ans dem das Tal an der Grenz« bei Nachod beherrschenden Berg ist — wie. man ohne Glas von der deutschen Seite aus beobachten kann — ein zghl- reicheS ArmterungSpersonal bi» in die späten Abendstun den emsig damit beschäftigt, tiefe Erdstollen auszuheben, Betonklötze zu versetzen und umfangreiche Befestigungs arbeiten durchzusühren; es ist offensichtlich, daß an dieser Stell« gröbere Festungswerke angelegt werben sollen. Der iiiS Waldenbnrger Grenzgebiet entsandte Sonder berichterstatter des „Ilf-Uhr-BlatteS" meldet: Im Grenzgebiet von Ober-Wüstegtersdorf wimmelt e» seit Freitag von tschechischen Gendarmeriebeamten und Grsnzjägern. In den Grenzbesestignngen sind neue Truppenteile «ingetrofsen, die zum Teil die bisher dort Dienst tuenden Truppen abgelöst haben, zahlenmäbig aber stärker sind al» die bisher dort Dienst tuenden Truppen teile, so dvb an verschiedenen Stellen im Walde Zeltlager errichtet wurden. In Politz und in Trautenau sind in der Nacht zum Sonnabend gröbere Truppenverbändc an gekommen und auf den Bahnhöfen ausgeladen worden, waö von zahlreichen Reisenden aus Trautenau überein stimmend berichtet wird. Wie sich bei genauer Kontrolle herausstellte, sind bei einer Reihe von Straben auch am Sonntag die Grenzsperren noch vorhanden, und zwar stets über die eine Strabenhälste, während die andere Strabeyhälfte frei ist: In der Gegend von Weckersdorf und Gühlenau sieht man an den Straben in kurzen Ab ständen Doppelposten, die erst seit Sonnabend dort stehen. Bon Grenzbeamten ist beobachtet worden, bab in der Nacht zum Sonntag durch WeckerSdors eine grobe Zahl von ge- schlossen«, Mtlitärlastkraftwagen fuhr, die mit Truppen beladen war. Bei MerkelSborf stehen seit Sonnabend früh an der Grenze sechs voll beladene Wagen mit Steinen für die Wegsperre. An der Stratze nach Braunau kann man mit blobem Auge Schützenlöcher, die mit leichten Maschinengewehr trupps besetzt sind, und Arttlleriebeobachtungen erkennen, an denen ein lebhaftes Kommen und Gehen herrscht. Im Reichensteiner Gebirge, und zwar im Grenzgebiet von der Gucke nach Neichenstein, sind in den letzten Tagen auf allen kleinen Feldwegen Bctonklvtzc angebracht und andere Wege durch senkrecht in den Boden gerammte Eisenpsähle gesperrt worden. Der in das sächsische und schlesische Grenzgebiet ent- sandte Sonderberichterstatter des „12-Uhr-BlatteS" gibt folgende Meldung: Görlitz. In der Rumburger Gegend bei Ebersbach in Sachsen sind die Maschtnenaeivrhrnester und die Unter- stände nicht nur nicht beseitigt, sondern in den letzten Tagen in aller Eile auSgebant worden. Auch in der Gegend von NeugerSbors in Sachsen bestehen all« Militärposten noch weiter. Die Posten der Gendarmerie und der Finanz wache sind seit einigen Tagen etwa aus die dreifache Stärke gebracht worden. Die Verstärkung der Ftnanzwache wurde in erster Linie au« militärischen Beständen vorgenommen. Hinter Rumburg ist die nach der Schöberburg benannte Schöberlinte sehr stark besrstigt worben,- sie wird weiterhin stark mit Militär besetzt. Das enMche KönigSpaar nach Varis abgeeeift )k London. Das KönigSpaar fuhr heute um 0.10 Uhr, von einer groben Menschenmenge begrübt, vom Londoner Victoria-Bahnhof nach Part» ab. Bi» Dover erfolgt die Fahrt in einem Sonderzuge, dann über den Kanal bi» Boulogne auf der königlichen Pacht „Enchantreb". Georg VI. trug beim Verlassen der englischen Hauptstadt die blau goldene Uniform eine» Admiral». DaS englisch« KönigSpaar von Dover abgefahren )l London. Unter dem Donner de» KönigSsalut» der Festung Dover verlieb da» KönigSpaar um 11 Uhr an Bord der Jacht .Enchantreb" den Hafen. Die Fünfte Zer- ttörerslottille gab bis zur Mitte de» Kanal» der .Enchan treb" da» Ehrengeleit. Dann übernahmen französische Kriegsschiffe diese Eskorte. Aubcr den KriegSschtssen hatte die britische Luftflotte 18 Flugzeuge de» 217. Geschwaders zum Geleit zur Verfügung gestellt. Im Gesolge des KvnigSpaare» besindet sich u. a. der englische Aubenminister Lord Halifax. Die Ausschmückung in Parts )l Parts. Bereit» gestern abend erstrahlte Pari» in feinem Festkleid, da» es zum Besuch de» englischen König», paare» angelegt hat. Tausende von Lichtern erhellten da» Dunkel, Tausende von Fahnen flatterten in den Straben und auf den Plätzen. Die Scheinwerfer lieben ihr« Licht- kegel über der Stadt spielen. Eine bunte Menschenmenge schob sich in den Boulevards, darunter viele Gäste au» der Provinz und auch au» England und Schottland. Letztere fielen in ihren kurzen bunten Röcken besonder» auf. Bi» tn die späte Nacht hinein dauerte da» fröhliche Treiben. Die Begrünung des englischen KönigSpaareS durch die Pariser Presse js Pari». Die Pariser Morgenpresse vom Dienstag Kehl ganz im Zeichen der für heute bevorstehenden An- tunst de» britischen KönigSpaareS in der sranzöfischen Hanptstadt. In dicken Schlagzeilen wird den Lesern noch einmal dir Freude Frankreich« und dir Snthusia«mu« der Pariser Bevölkerung über den Besuch vor Augen geführt. Bilder de» Herrscherpaare« und ihrer Kinder schmücken die ersten Seiten sämtlicher Blätter. Sine ganze Reihe von Blättern frischt in langen Spal ten alte Erinnerungen an frühere britische KönigSbesuche tn Frankreich, an gemeinsame Kriegserlebnisse zu Lande und zu Wasser oder an wichtige Ereignisse au» der Ge schichte beider Völker auf. Im übrigen stellt ein grober Teil der Frühblätter ebenso wie dir Abendvreste vom Montag die anläßlich de» KöutgSbesuche» stattfsudenden politischen Besprechungen heran«. „Matin" unterstreicht, dab die britisch-französische Freundschaft gegen niemanden gerichtet sei und der Aufrecht erhaltung de» Frieden» diene. Die Freundschaft beider Länder gebe Kraft und Stärke, um da» Zusammenpralle« feindlicher Block» zu verhindern. Beide Völker hätten die Gemeinsamkeit ihrer Schicksale erkannt und sich daher die Hand gereicht. .Petit Parisi««" bringt aus seinen ersten Seiten au»- lchlieblich Erklärungen bekannter französischer politischer Persönlichkeiten an» allen Lagern zu dem Königsbesuch. Neben dem Kammer- und Srnat»präsidentrn hat da» Blatt eine Reihe von Ministern, führenden Militärpersönlichketten, den Erzbischof von Pari«, da« Oberhaupt der protestanti- schen Kirche, die Vorsitzenden der auswärtigen Ausschüsse von Kammer und Senat, ja selbst den Grobrabbiner von Pari» um ihre Meinung befragt. In allen Antworten wirb die enge Zusammenarbeit der beiden groben Demo kratien sür di« Erhaltung de« Frieden» tn Europa und in der Welt hervorarhobrn und unterstrichen. In seinen ÄearühungSworten an die britischen Gäste schreibt Oberst d« la Rocque im .Petit Journal", bi« bri, tisch-französische Freundschaft nnd Solidarität sei nnd bleib« der Augelpuukt jeglichen europäischen Frieden«. Sine Abrechnung mtt böswilligen Krittlern und Setzern Deutschland will nichts als den Frieden — Die Fiele unserer Wirtschaftspolitik Neichsminister Funk in Ludwigshafen )s Ludwigshafen. ReichsmirtschaftSminister Wal- ther Funk sprach am Sonnabend abend auf einer Masten- kundgebung anläblich des Kreistages der ostpfälzischen Kreise des Gaues Laarpsalz der NSDAP, iu Ludwigs hafen in der Hindenburg-Halle vor rund 20 000 Volks- genossen. Zu diesem Kreistage waren mit Gauletter Bürckel sämtliche österreichischen Gauleiter und Krcisleiter erschienen. Reichsminister Funk ging in seiner Rede auch auf die wirtschaftlichen Probleme der Ostmark ein und stellte gegenüber verschiedenen Kritikern hinsichtlich gewisser wirt- schastlicher Schwierigkeiten, insbesondere in der PreiS- äestaltung, fest, daß allein die Tatsache, bab mehr als die Hälfte der bisherigen Arbeitslosen bereits heute in Arbeit und Brot'gebracht worben sei, die innere Haltlosigkeit solcher Kritiken beweise. Im wetteren Verlaufe seiner Rede wies Reichsminister Funk darauf hin, dab es, wie die Erfahrung lehre, zwei Monate im Jahre gebe, die besonders viele und heftige politische Beunruhigung zu bringen pflegen, nämlich die Monate März und Juli. „Wir wissen nicht genau", so er klärt« der Reichsivirtschaftsminister, „ob diese Tatsache sahreSzettlich oder kosmisch bedingt ist, ob sie mit den Sternen oder mit den menschlichen Hormonen zusammen hängt. Aber wir erleben in diesen wenig freundlichen Nulitagen eine noch unfreundlichere politische Atmosphäre: kein Tag ohne Hetze, kein Tag ohne Lüge, und während e» in der Welt überall kriselt, richte» sich die Hetze und Lüge gerade gegen da« nationalsozialistische Deutschland, da« in Ruhe und Ordnung lebt und arbeitet, um die Existenz des deutschen Volkes zu sichern und ihm eine besonders glück liche Zukunft zu schaffe«. SS scheint fast so, als ob die Wahrheit in der Welt überflüssig geworden nnd die Ver nunft zum Teufel gegangen ist! Man braucht wirklich eiserne Nerven, um all das Gift, baS zur Zeit wieder ein mal gegen Deutschland aus den bekannten internationalen Hetzkuchen auSgespritzt wird, noch ruhig ertragen zu können. Wir jedenfalls tun alle», um die Welt davon zu über zeugen, dah das deutsche Volk den Frieden will, nnd wir geben der Welt immer wieder nicht nur Beweise eines Willens, sondern zeigen auch Wege und Möglichkeiten auf, um die Welt zur Ruhe und zur Ordnung zurückzubringen und Kultur und Wohlstand der Menschen zu fördern. Was die Wirtschaftspolitik anbelangt, so haben wir ge rade auf diesem Gebiete bei den Verhandlungen, die wir in den letzten Wochen mit zwei Dutzend Ländern führen muhten, unter Beweis gestellt, dab Deutschland jederzeit bereit ist, seine Handelsbeziehungen zum Ausland im gegenseitigen Einvernehmen und zum Nutzen aller Betei ligten zu regeln, um auf diese Weise die Verwirrung und die Unvernunft im internationalen Güteraustausch zu be seitigen nnd wieder eine gesunde Weltwirtschaft aufzu bauen, allerdings nicht aus dem schwankenden und brüchigen Boden der WährunaSmampuiarronen und der internationalen Kredit- und Kapitalverpflichtungen, son dern auf der festen und gesunden Basis eines natürlichen Ausgleichs der Prodnktions» nnd Arbeitsoerhältnifle der einzelnen Wirtschaftsgebiete. Dah unsere Verhandlungen bereits mit einem Dutzend Staaten auf dieser Basis abge- schlossen werden konnten, ist der beste Beweis für die Rich tigkeit unserer Methoden und gibt uns das Vertrauen, dah wir auf diesem Wege wciterkommen werden- und zwar auch bann, wenn, wie es jetzt der Fall ist, einzelne Länder mit „silbernen Kugeln", d. h. mit politischen Krediten, die sen von Deutschland ausgehenden Neuaufbau des inter nationalen Handels- und Zahlungsverkehrs zu stören ver- suchen. Mit politischen Krediten schafft man keine gesunden und dauerhaften Absatzmärkte, wenn die natürlichen Vor aussetzungen nicht gegeben sind. Und es ist höchst bemer kenswert, bah die vernünftig und real denkenden Wirt- schaftskrcise in den Ländern, die gerade iu der letzten Zeit mtt politischen Krediten ihre Geschäfte, d. h. ihre Politik, zu machen versuchten, lebhaft gegen solche Methoden prote stierten, weil sie wissen, bah solche Kreditgeschäfte nicht der Wirtschaft dienen, vielmehr die gesunden und normalen wirtschaftlichen Funktionen stören und neue Verwirrung und neue Verluste zur Folge haben müssen. Auf der an deren Seite sehen wir aber auch mit Genugtuung, dah trotz aller Hetz- und Lügenpropaganda das Verständnis für die Methoden und Ziele der deutschen Wirtschaftspolitik in der Welt dauernd wächst. ReichSmintster Funk wies in diesem Zusammenhang auf die Reden des französischen Ministerpräsidenten Daka- dier und auf die Tatsache hin, dah die von diesem franzö- fischen Staatsmann geführte Wirtschaftspolitik in Frank- reich bereits nach kurzer Regierungstätigkeit eine wesent liche Beruhigung und auch eine Besserung der wirtschaft lichen Lage in Frankreich herbeigeführt habe. Abschließend betonte Neichsminister Funk, dah die Wirtschaft ebenso volksnah sein müsse wie die Politik und die Kultur. Auch der Wirtschaftler müsse mitten im Volke stehen und das Volk müsse über Wesen und Ziele der . Wirtschaftspolitik aufgeklärt werden, damit e» wisse, wofür eS arbeite. Denn das letzte Ziel der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik sei die Wohlfahrt des Volkes und di« Freiheit und Kraft der Nation. Das Echo und die angespannte Aufmerksamkeit, mit der die 20 000 saarpfälztschen Volksgenossen den Ausfüh rungen des Ncichswirtschaftsmtnisters folgten, bewies, das? die offene Aussprache auch über die schwierigen und bisher nur wenigen, verständlichen wirtschaftlichen Zusammen hänge auch tn einer Massenversammlung möglich, notwen dig und politisch zweckmäßig ist. Am Schluß der Versammlung wurden Neichsminister Funk und Gauleiter Bürckel immer wieder jubelnd von den Massen begrüßt. Mit Revolver und Gummiknüppeln gegen die Einwohner von Eger )s Prag. Am Sonntag veranstaltete der Egerländer Automobilverein in Karlsbad eine KameradschaftSsahrt nach Franzensbad und Marienbad. Bei schönstem Sommerwetter sammelten sich bei Eger die teilnehmenden Kraftwagen und Motorräder, die dann in einer langen Reihe die Stadt passierten. Namentlich auf dem Marktplatz hatten sich viele Hunderte von Einwohnern ausgestellt, die den durchfahren den Kraftfahrern herzliche Ovationen bereiteten. Dabei wurde ein Schauspieler des Egerer Stadttheaters, der die Automobilisten durch Zurufe begrüßte, von einem Staats- Polizisten verhaftet und abgeftthrt, was bei der Menge stürmische Psui-Ruke anSlöste. Darauf nahm die Polizei ' drei weitere Verhaftungen vor und ließ dann in der engen Gasse beim Polizetkommissariat ein Motorrad mit Beiwagen vorrücken Einer der Polizisten zog einen Revolver und andere gingen mit dem Gummiknüppel gegen die Menge vor, di« schließlich in mustergültiger Disziplin auseinander ging. „Keinerlei strafbare Handlung" Strafverfahren gegen Ludetendeutsche muß eingestellt werden Eine tschechische Sensation bricht kläglich zusammen fi Prag. Nach den Vorfällen in Warnsdorf (Nord- bödmen), wo am Tage vor den Gemeindewahlcn komm», niftischer Mob Sudetendeutsche überfiel, wurden bekanntlich 18 SdP.-Mttglieber verhaftet und ein Strafverfahren gegen. sie eingelettet Wie das „Ludetendeutsche Tagblatt" au» WarnSdors meldet, ist jetzt da» Verfahren von der Staatsanwaltschaft eingestellt worden, da den Sudetcndeutschen keinerlei straf bare Handlung nachgewtesen werden konnte. Die unschuldig Verhafteten werden nun gegen die unbegründete Anklage selbst die Anzeige erstatten. Damit ist di« ganze Angelegenheit, die bamal» von der tschechischen Presie al» große Sensation gegen die LdP. auf gezogen wurde, in sich zufammengedrochen. Kommunistische Hehzentrale in Tel Aviv auSgehoben )f Jerusalem. In Tel Aviv konnte eine wichtige kommunistische Hetz- und Fälschungszentrale auSgehoben werben. Die Polizei beschlagnahmte Tausende von Flug blättern, die in hebräischer, englischer, arabischer und deut scher Sprache abgefaßt waren. Sie wandten sich nicht nur im Namen der illegalen Kommunistischen Partei, sondern auch im Namen arabischer und jüdischer Organisationen an die Bevölkerung Palästinas. Diese Fälschungen hatten also nur den Zweck, weitere Verhetzungen und Verwirrungen anznstisten. Die Namen der Verhafteten, unter denen sich eine Frau besindet, gibt die Polizei noch nicht bekannt. Der nationalspanische Ministerrat tagte Großzügige sozial« Maßnahmen — Kredit sür die Land wirtschaft der befreiten Gebiete — Unterstützung linder, reicher Familien jf Burgos. Ueber die Tagung des nationalspani- schen Ministerrats, die unter dem Vorsitz des Generalissi- mus stattsaud, berichtete Unterrichtömiuister Sainz Rodri gues den Vertretern der Presse. Der Ministerrat bewilligte einen Kredit von 2» Millionen Peseten sür die Landwirt schaft der kürzlich befreiten Gebiete. Ter Kredit stammt aus Mitteln, die vom nationalen Laudwirtschaftsamt im Laufe des Vorjahres erspart wurden. Ein weiterer Kredit von k Millionen Peseten aus der gleichen Quelle wurde zur Unterstützung kinderreicher Familien bcreitgestellt. Da mit ist im ganzen nationalen Spanien eine Familiennuter« ftützung geschaffen worden. Ferner wurde vom Minister rat eine Verfügung erlassen, nach der ein zweiter Militär bezirk geschaffen wurde, der die kürzlich eroberten Provin zen umfaßt. Landesverräter hingerichtet )( Berlin. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Am Dienstag wurde der vvm ReichskriegSgericht wegen Landesverrats zum Tode verurteilte, am 28. Oktober 1014 tn Löwen sTchlesien) geborene Helmut Kuhlmann aus BreSlau hingerichtet. — Gelegentlich eines Verwandten besuchs tn einem Nachbarstaat« kam Kuhlmann mtt einem Sptonageagenten in Berührung. Er wurde als Spion ge wonnen und hat diese Verbindung fast 2 Jahre laug auf recht erhalten. Er hat militärische Angelegenheiten verra- ten. Den verhältnismäßig kleinen Verratslohn mußte er jetzt mit dem Leben büßen.
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