Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193902063
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-02
- Tag1939-02-06
- Monat1939-02
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.02.1939
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMiertampfipiele der fächMGi« Jugend m Mlenderg Einen prächtigen Verlauf nahmen die am Sonnabend und Sonntag in Altenberg ausgetragenen Winterspiele des HJ.-Gebtets Sachsen und des BDM.-Obergaues Sachsen, die mit den sächsischen Jugendmeisterschaften im Skilauf und Eislauf verbunden waren. Herrliches Wetter begün stigte die Veranstaltung, zu der sich der beste Nachwuchs aus ganz Sachsen eingefunden hatte. Ueberall, auf der Eisbahn, auf der Langlaufstrecke, im Abfahrtslauf und auf der Sprungschanze vollbrachten die jungen Kämpfer ausge zeichnete Leistungen, die den Beweis lieferten, daß der sächsische Nachwuchs letstungsmäßtg hinter dem anderer Gaue nicht zurücksteht. Die Schneeverhältntfse waren aus reichend, wenn auch nicht gerade gut. Der Sprunglauf auf der Sachsenschanze mußte ausfallen, und auch die Sachsen abfahrt konnte nicht benutzt werben. Die Springer gingen deshalb über die Raupennestfchanze, während sich die Ab fahrtsläufer am Kahleberg tummelten. Die Eisläuser und Eishockeyspieler fanden bei ihren Kämpfen im Altenberger Eisstadion ein dankbares und zahlreiches Publikum, das mit Beifall für die Leistungen nicht kargte. 207/Aue Sieger i« Geläudelaus Im Geländelauf der Klaffe ä der HI. lieferten sich am Sonnabend 21 Mannschaften, die aus je fünf Läufern bestanden, einen packenden Kampf auf einer sehr schweren, 6 Kilometer langen Strecke, die zahlreiche schwierige Ge- ländehindernisse aufmies. Auf halber Strecke hatten die Jungen eine Schießübung zu erledigen, die mancher Mann schaft wertvolle Zeit kostete oder sogar noch Strafminuten einbrachte. Als Beste erwiesen sich die an 17. Stelle ge starteten Johanngeorgenstadter 207/Aue, die nach 30:88 das Ziel erreichten. Ergebnis: 1. 207/Auc 30:38,- 2. 216/Dip- poldiswalde II 41:88. Gipser-Aschberg bester Springer Für den Sprunglauf war die Raupennestfchanze so gut wie irgend möglich hergerichtet worden. Alle drei Klassen, Deutsches Jungvolk, HJ.-Klasse 8 und HJ.-Klasse F, star teten gemeinsam. Bester Springer war der Aschberger Hans Gipser, der 18 und 18,5 Meter sprang und mit ins gesamt 36,50 Meter in der Klaffe ä vor dem Aschberger Friedel sowie den Oberwiesenthalern Seltmann und Fiedler belegte. Hu Klasse 8 erwies sich Hein, Kempf- 8 105/Annabcrg als Bester, doch wurde er von den drei Ersten des Jungvolkes, wo Grimm-12/106/Auerbach siegte, »och übertroffen. Schäfer-Altenberg Absahrtsfieger der HI. Groß war die Beteiligung am Absahrtslaus, der von der männlichen Jugend ebenfalls in drei Altersklassen be stritten wurde. Bestzeit lief auf der schwierigen Strecke, die nur technisch sattelfeste Läufer durchstehen konnten, der Altenberger Walter Schäfer mit 1:08. Nur eine Sekunde hinter ihm war der Oberwiesenthaler Fritz Göll. Auch in Klaffe 8 gab es durch den Altenberger HanSgeorg Franke in der guten Zeit von 1:05 einen Ostsachsensieg, während betm Jungvolk die Läufer des Jungbannes Auerbach am besten abschnitten. : Klara Pilz-Oberwiesenthal bei' de« «ädche» Ueber SO Mädel starteten im Abfahrtslauf in zwei Altersklaffen. Die Beste und Siegerin der Klaffe ä wurde sie Oberwiesenthalerin Klara Pilz, die für die Strecke 1:1V benötigte und Brunhilde Bertholb-Annaber- knapp auf den zweiten Platz verwies. In Klaffe 8 setzte sich The« Münzberger-Untergau 216/Dippolbiswalde an bi« Spitze. «»»emarie Bahr Meistert» i« Sisk«* *ftla»se« Am Sonnabend mit dem Pflichtlaufen und am Gon», tag mit dem Kürlaufen wurden im Altenberger Eisstadion die Meisterschaften des BDM.-ObergaueS Sachsen im Eis kunstläufen ausgetragen. Ten Meistertitel errang erwar tungsgemäß die Gaumeisterin Annemarie Bahr-DreS-e» mit 148,1 Punkten vor der Dresdnerin Inge Schulz und Sonja Fuchs-Döbeln. Bei den Jungmädeln gab «» durch Elga Richter gleichfalls einen Dresdner Sieg. Die beste» Läuferinnen zeigten zusammen mit den Vertreterin««» aus Berlin am Sonntag nachmittag vor vielen Zuschauer» ein Schaulaufen, bei dem sich alle Teilnehmerinnen durch hervorragende Leistungen den Beifall wirklich verdiente«. Gebiet Berlin siegt i« Eishacke» »2 In einem spannenden Eishockeykampf standen sich am Sonntag nachmittag die HJ.-Mannschaften der Gebiete Sachsen und Berlin gegenüber. Die Vertreter der ReichS- hauptstabt konnten den Kamps erst im letzten Drittel -auk ihres größeren Stehvermögens knapp zu ihre« Gunsten entscheiden. Tas Ergebnis lautete 3:2 11:1, 0:1, 2:0) sN« Berlin. Kampf a»s de« Rodelschlitte» I» dem großen Programm der Altenberger Meister- schaststage fehlte auch der Rodelsport nicht. 80 Teilnehmer der HI. und des DIB. starteten zu den Rodelrennen, fstr die die N-.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude* 50 Schlitte« zur Verfügung gestellt hatte. Natürlich endete» die Ein heimischen. die die Mehrzahl der Teilnehmer stellte», im Vordertreffcn. Bei der HI. siegte Petzold-88/216/Dippol- diswalde in 21,7 Sek. vor Nitschke-8/8/21S/Dippoldiswalde. Beim DIB. fuhr Schröder-18 21S/Dippoldiswalde mit 28,1 Sek. die beste Zeit. Äaofport-Weltverband tagte Steherformel bleibt — Neuer Meisterschafts-Wettbewerb In Paris trat der Rabsport-Weltverband lUCJ.) zu seinem «0. Kongreß zusammen, auf dem einige wichtige Fragen in Bezug auf die Weltmeisterschaften zu erledigen waren. Die Absicht, die Weltmeisterschaft der Steher künf tighin als Ausscheidungsfahren auszutragen und bei be stimmten Marken den jeweils Letzten des Feldes aus dem Rennen zu nehmen, läßt sich nicht verwirklichen und so verfiel dieser Antrag wie erwartet der Ablehnung. DaS ,letche Schicksal hatte der Vorschlag, für Amateure zwei Zeitfahren gegen die Uhr über 1000 Meter und 160 Kilo meter hinter Motoren auszuschreiben. Angenommen wurde dagegen, das WeltmeisterschaftS-Programm um ein Fünf- Kilometer - Verfolgungsrennen zu bereichern. Der Wett- bewerb, für den gleichfalls der Weltmetstertitel vergeben wird, gelangt schon in diesem Jahre in Mailand zum ersten Mal zur Entscheidung. Die Wahlen ergaben eine neue Besetzung des Präsidiums. Für den scheidenden Schweizer Burgi, der zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde, wählte der Kongreß Colltgnon-Belgien zum Präsidenten. Von den Vizepräsidenten trat Lüttwitz-Deutschland zurück, seinen Poften übernimmt Schwenninger-Deutschland. Für die Durchführung der kommenden Weltmeisterschaften wurde für 1040 Frankreich bestätigt und für die beiden folgenden Jahre Deutschland und Belgien vorgemerkt. Der nächste Kongreß findet anläßlich der Weltmeisterschaften am 26. August in Mailand statt und der Kalender-Kongreß tagt am S. Dezember dieses Jahres in San Remo. Radsport-Allerlei Der Berliner Pnran« nufer neues Sprintertalent, startete am Sonntag zum ersten Male in Paris, wo er in einem Internationalen Amateur- Fltegerkampf sowie in einem 500-m-Zeitfahren jedesmal nur ganz knapp gegen den italienischen Amateur Astolfi unterlag. — Auf der Stuttgarter Winterbahn wurde ein jagbenreicheS 100-lcm-Rennen entschieden, in dem Tertilte— Weimer erst in der letzten Wertung ihren Sieg gegen die punktgleichen Mannschaften Gilibertt—Bouchard und Kors- meier—Siebelhosf sicherstellten. Der deutsche Meister Richter gewann in der Dortmunder Westfalenhalle einen aus drei Läusen bestehenden Fliegerkampf gegen Scherens-Belgien. Richter erzielte 13,5, Scherens 12,5, Görardin-Frankreich und Loatti- Jtalten je 11 Punkte. Bei den Stehern, deren Läufe über 20, 25 und SO ßm angesetzt waren, teilten sich Metze, Loh mann und Lemoine in die Stege, doch reichte es für Metze aufgrund seiner besseren Plätze zum Gesamtstes mit 5 Pkt. vor Lohmann sS), Lemoine 17), Äautz 113) und Stach (14 P.) Mitteldeutsche Hochschul-Skimeist erschuften in Gottesgab Vehmlich-Dresden gewinnt die Kombination Die Mitteldeutschen Hochschulmeisterschaften im Skilauf, die am Freitag mit dem 18-Ktlvmeter-Langlauf begannen, wurden am Sonnabend mit dem AbfahrtSlauf, dem Kombi- «attonssprunglauf und dem Spezialsprunglauf fortgesetzt. Der Absahrtslaus wurde auf einer am Keilbergbang gelegenen, 1,3 Kilometer langen und etwa 350 Meter Höhen- unterschied aufweisenden Strecke ausgetragen. Die Bestzeit von 2:08 erzielte der Leipziger Altakademiker Schetelig, hinter dem Hasenknopf-Mittweida und Derschmidt-Berlin mit je 2:10 die nächsten Plätze belegten. Gehmlich-Dresden Sieger im Lang Sprunglauf Wie nach den Ergebnissen des Langlaufes nicht anders zu erwarten war, lieferten sich im Kamps um den Lieg in der nordischen Kombination der Altakademiker Dr. Müller- Prag und Gehmlich-Dresden einen harten Kampf. Dr. Müller konnte im Kombinationssprunglauf seinen Vorsprung aus dem Langlauf erfolgreich verteidigen und erhielt in der Kombination die Bestnote von 454,6. Da aber der Meistertitel nur an immatrikulierte Stndeuten vergeben werden konnte, holte sich Gehmlich-Dresden, der Deutsche Vochschulmeister 1038, mit Note 433,17 die Meisterschaft. In »er Gesamtwertung folgte an dritter Stelle der in Dresden »udierende Norweger Merckoll mit Note 330,V6. Gehmlich auch bester deutscher Springer Im Anschluß an den Sprunglauf zur Kombination durde auf der Keilbergschanze der Spezialsprunglauf auS- getragen, in dem sich der Norweger Kvistad-TH. Dresden als bester Springer erwies. Der Norweger erhielt für zwei Prachtsprünge von 40 und 40,5 Metern die Note 224, aber Gehmlich-Dresden stand ihm mit 47 und 47,5 Metern und der Note 221,6 nicht viel nach. Dr. Müller-Prag wurde in der Haltung eine Kleinigkeit schlechter bewertet, so daß er trotz zweier 48-Meter-Lprünge nur auf den 3. Platz kam. Der Torlauf wurde in zwei Durchgängen an einem Steilhang de» KcilbcrgeS anSgetragen und wurde von Hasenknopf-Mittweida mit insgesamt 118,3 Lek. >58,8 und 55 Lek.) gewonnen. Ten zweiten Platz belegte der Dresdner Lchmid. In der alpinen Kombination sicherte sich Haienknovs- Mittweida bei den Männern den Lieg vor Schetelig, v. Glatter-Goetz und Lchmid-Dresden, während bei den Frauen Frl. Kaffka den Gesamtsieg davontrug. Am 4 mal 10 Kilometer - Staffellanf beteiligten sich 15 Mannschaften, die in drei Klassen starteten. Bei den Hockschulmannschasten siegte die HfL. Dresden in 3:30:16, aber bet den Kameradschaften lief die Kameradschaft Imme!- mann von der TH. Dresden mit 8:17:54 die beste Zeit der Deutschen. Die TageSbestzeit erzielte die Norwegermannschaft der TH. Dresden mit 3 : 08 : 24. Bei der Preisverteilung wurde bekanntgegeben, daß Gauleiter Konrad Henlein als Preis einen wertvollen Ehrenschild stiftete, den der Sieger im 8-Kilometer-Mann- sibafts-Geländelauf, die Kameradschaft Brenkenhoff von der HfL. Dresden erhielt. Gustl Berauer, der Sieger von Garmtsch erkämpfte sich am Sonnabend die Deutsche Meisterschaft in der Nordischen Kombination um den Goldenen Ski. Schon , im ersten Durchgang zum Kombinations-Sprunglauf ver- drängte er den Langlaufsieger Burk von der Spitze, und mit einem 64-Meter-Lprung errang er den höchsten Titel de» deutschen Skisports mit Note 450 vor dem Titelorrtei diger Obi. Meergans-Hirschberg mit Note 445, der damit Wehrmachtmeister wurde. Der letzte Meisterschaftstag in Oberhof wurde mit dem 4X10 Kilometer-Stasfellauf einge leitet. Die in Führung liegenden Reichenhaller Gebirgs jäger kamen um die Titel, al» ihr Schlußmann in einer Bodenwelle beide Ski brach und ausgeben mußte. Die aus gezeichnete Staffel der ff Sportgemeinschaft München sicherte sich nach aufregendem Verlaus in 8:17:21 Ltd. den Titel vor den Funkern der Ordensburg Sonthofen und dem neuen Webrinachtmeister Pionier-Bat. 54. Den Ab schluß der Meisterschaften bildete der Sperialsvrunalauf auf der Hindenburg Schanze. Der große Favorit Josef Bradl-Salzburg gewann mit Note 227,6 und Sprünge» von 62 Meter und 67 Meter nach einer Karten Ausein andersetzung mit dem Titelverteidiger Obi. Franz Haft- beraer. der diesmal mit der Wehrmachtmeisterschaft vor- licbnebmen mußte. * Deutschlands Svringer für Zakopane be- «eiligen sich vorher noch am 12. Februar an einem reicsiS- oiienen Svrunalaus, der im Nahmen der Sächsischen Ski - Meisterschaften aus der Hans - Heinz - Schan-e in Johanngeorgenstadt durchgcführt wird. Mit Josef Bradl Heimi'mcht in. VUaHoma,! VOd4 " ? Nrstcberrechtllbub Ariv-Mardicke-Derlaa. Hamburg Er sprach das einfach und mit einer warmen Herz lichkeit, sodaß der junge Bellamy aufhorchte. Einen Augenblick verschwand der spöttische Ausdruck aus seinem Gesicht. Seine Züge strahlten mit cinemmal förmlich vor Freundlichkeit, als er sagte: -Aber selbstverständlich werde ich mir Mühe geben, und wenn Sie gut zu mir sind, dann werde ich auch ganz fleißig lernen. Das verspreche ich Ihnen.- »Wann werden wir mit dem Unterricht beginnen-, erkundigte sich Horsemaker. „Boß, ich schlage vor, Ihr kleidet mich erst ein biß chen ein, gebt mir was Nettes zum Anziehen und dann werde ich mich mit meinem Schüler etwas vertraut machen. Ich schlag« vor, wir machen einen Neinen Spaziergang zusammen um die Farm herum und unterhalten uns dabei. Das ist das beste, damit ich meinen Schüler richtig kennenlerne. - ,Sehr gut- lobte der Prophet, „ganz ausgezeichnet. Ich sehe schon, Mister Pool, ich kann mich ans Euch verlassen.- An der veränderten Behandlung spürte Peter Pool, daß ihm der Farmer jetzt ganz anders entgegenkam, daß er sich durch seine Art und sein Auftreten schon allerhand Achtung erworben hatte. * Eine halbe Stunde später wanderten Lehrer und Schüler um die Farm. Sie schlugen einen großen Bo- gen, behielten aber die Farm im Auge, um sich nicht zu weit zu entfernen. Am Anfang sagten sie gar nichts, bis Peter Pool, der in den zu großen Sachen des Farmers einen komi schen Anblick machte, das Wort ergriff: „Hör mal zu, mein Junge. Ich bin gewöhnt, meine Schüler nur mit du anzureden. Ich wünsche aber auch, daß meine Schüler es in gleichem Maße tun, denn nur dann ist eine gute Kameradschaft möglich, Der junge Bellamy sah Peter Pool vergnügt an, dann faßte er seine Rechte und drückte sie spontan. „Du bist ein guter Mensch, Peter Pool, das spüre ich.» Lachend entgegnete Peter: „Und du bist nicht so däm- lich, wie du dich stellst, nicht wahr, mein Junge? Das habe ich doch gleich herausbekommen!- Bellamy beugte sich herunter zu dem Neinen Peter Pool und flüsterte ihm ins Ohr: „No, ich bin nicht dämlich, ich war's bis vor zwei Jahren I Aber da ist mir ein Kirchenlicht aufgegangen, und jetzt muß ich vor sichtig seH, drum verstelle ich mtch- Peter Pool zuckle zusammen und sah den Sprecher erstaunt an. „Ja, was ist denn eigentlich los?- „Ja, ganz genau weiß ich das selber noch nicht, aber ich werde schon dahinterkommen-, sagte der merkwür dige junge Mann langsam. „Ich weiß nur, daß ich seit vielen, vielen Jahren hier aus der Farm lebe, daß ich allem ferngehalten worden bin, daß ich keine Ahnung habe, wie mein Vater heißt!- und das ist alles. „Erzähle ein bißchen mehr, Bellamy, damit ich mir ein Bild machen kann.- Rachdenklich sah der junge Mensch vor sich hin und begann zu erzählen: „Ich kann mich noch besinnen, daß ich hier auf die Farm gebracht wurde. Ich mag da mals vier Jahre alt gewesen sein. Ich weiß noch genau, daß ich Horsemaker, der damals ein genau so dickes Gesicht hatte wie beute und den ich schon damals nicht ausstehen konnte, ins Gesicht schlug, als er mich hochnehmen wollte. Gebracht wurde ich in einer alten Kutsche, die mir aber nur noch dunkel erinnerlich ist und dann wuchs ich eben aus der Farm auf. Ich kannte nichts als das Haus und den Garten. Als ich älter wurde, hatte ich manchmal den Wunsch über beides binauszugehen, aber dann war immer der Rigger John da, der gewissermaßen auf mich aufpasien mußte und mich einfach nicht htnausließ.- „Das verstehe ich alles nicht-, sagte Pool verwun dert. „Wie heißt du denn eigentlich noch, Bellamy?- „Keine Ahnung-, entgegnete Bellamy achselzuckend. „Ja, aber mein Junge, du mußt doch deinen Namen kennen!- „Bellamy, Weiler nichts. Ich habe in den letzten Jahren mehrmals mit Horsemaker gesprochen und habe ihn gefragt, wie ich eigentlich heiße und da bat er mir gesagt: Ha, mein Junge, du hast keinen Ra- men, weil man deinen Vater und deine Mutter nicht kennt. Ich werde wohl mal beantragen, daß duHorso- maker heißt.' Aber das ist bestimmt Schwindel, denn wenn ich ein Findling wäre, den sie aus Barmherzig keit aufziehen, dann würden sie nicht so besorgt sein, daß ich gesund bleibe, Oh, das tun sie alle-. Esten und Trinken ist sehr gut, aber hier-, Billy deutete aus seine Stirn, „hier Haden sie mich vernachlässigt, das heißt, sie wollten eS, aber eS ist ihnen nicht ganz gelinge». Warum mögen sie das wohl getan haben, Pool?- „Das weiß ich auch nicht, Bellamy-, gestand Pool zögernd, „aber das verspreche ich dir, daS werd« ich berausbekommen. Und dann will ich dir ein- sagen: laß es dir in Zukunst nicht mehr gefallen, wenn diese Dolores, diese dumme eingebildete Pute, dich so schlecht behandelt. - Da grinste Bellamy über das ganze Gesicht. „Och, Pool, der besorg« ich eS schon. Ich kann ein ganz do» Hasler Scblingcl sein, das sagt auch Horsemaker, und wer mich schlägt, den schlage ich wieder.- „Also schön, mein Jung«, wir wollen zusammen halten. Weiß nicht, was hier gespielt wtrd, aber etwas ist nicht in Ordnung. Zunächst versprichst du mir, du lernst fleißig mit. Jetzt gilt es, daß ich Horsemalers verstauen bekomm«. Wir müsse« natürlich ein biß chen Komödie spielen. Wenn er de« Unterrichtsstun den einmal beiwohnt, mußt du dich so dämlich wie möglich stellen und dann werde ich die Augen ost« halten nnd einmal ergründ«, was eigentlich «st bst los tst.- „Klar, Pool, auf mich kannst du rechnen. Ich Passe auf nnd ich kann sooo dämlich sein, da- du deine Freud« an mir haben wirst.- Dabei grinste er in unverschämter Weise. WS sie in den Los der Farm znntckkam«, stießen sie auf Dolores. DoloreS war ein Mädel von ach» zehn Jahren, groß, schlank mit einem brünetten Haar, das sie aber durch Anwendung aller möglichen Mittel aus blond umgefärbt hatte, wett sie der Uberzeugung ipar, daß blond schön mache.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder