Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193903087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390308
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390308
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-08
- Monat1939-03
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.03.1939
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ssiesaer Tageblatt SS. Jahr, I?S7 Mittwoch, 8. Mörz 1SLS, abends Dmchtanschrtstr Tagablatt Mrs« Fernruf 1S»7 Postfach Nr. L» Postscheckkonto: Dresden ISST Lirokaffe: Riesa Nr. SS s»- < ««d Anzeiger sLlbeblaU und AnMger). Dies« Leitung tft da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Lanbrat» gu Großenhain behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen des Finanzamtes Riesa und de» Hauptzollamtes Meißen Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends V,ö Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, -Piech Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr ) 55 Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige» für Lte Kummer des Ausgabetages find bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,- eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für Li, gesetzte 4« mm breite mm-Zeile oder deren Raum S Rpf., die SO mm breite, 8 gespaltene mm-Zetle im Texttetl 25 Rpf. sGrundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebtthr 27 Rpf., tabellarischer Satz 50'/. Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte ober Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme auS Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung mrb Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße 5». i i c l e t r i. d n 4 vegantsation — halbes Lebe«! Das Hoheitszeichen des faschistischen Italien enthält unter anderem das Liktorenbündel. Ohne dabei auf die hrftorischen Grundlagen dieses Shmbols einzugehen, sind die gebündelten Stäbe als ein Zeichen geballter Kraft anzufehen: einer Stärke, die durch die Zusammenfassung einer Vielheit entsteht: durch die gegenseitige Unter stützung einzelner, die leder für sich nichts, als Ganzes aber unbeugsam und unüberwindlich werden. Wenn wir davon fpreckien, daß auch Ordnung das halbe Leben sei, so gehen wir einen Schritt weiter auf dem gleichen Wege. Ordnung ist die sinngemäße Aufgliederung von Raum und Kraft, von Raum und Zeit, von Raum und Sache. Es muß irgendeine organische „große Linie" tn allem liegen, waS man anpackt: es darf nicht in und irm un« sein wie „Kraut und Rüben". Ordnung erspart Zelt, Kraft, Geld: Ordnung ermöglicht die llebersicht, ermöglicht den rechtzeitigen und zweckmäßigen Einsatz. Unordnung ist nicht nur ein Feind des Haushaltes, des Vvros, sie ist Feind der menschlichen Gesellschaft. Man bemtchnet Klarheit als Wahrheit und hat damit schon den Kern der Sache getroffen. Die verschwommenen Verstand- knngsmetdoden parlamentarischen Stiles, llnterschachte- kirng von Ausschüssen, Unter-, Neben», Haupt-- und an deren Ausschüssen, wie sie etwa am runden „Palästina- Tisch" wieder üblich waren, sind stets rin Zeichen davon, daß man die Klarheit der Öffentlichkeit scheut, daß man kkn-Ordnung bezweckt. Organisation, so wie sie Reicksorganisationsleiter D». Len soeben wieder als Beispiel herausgrstellt hat, hat nichts mit Papierkrieg, nichts mit Ueber-Zentralisie- rmrg oder sonst irgendwelche Imperativen und Neber- Weigerungen zu tun. Es ist notwendig, daß ein Volk wie das unsere organisiert wird, denn es kommt darauf an, mit Hilfe der Ordnung, mit Hilfe der geballten Kraft etwas Großes und Ganzes zu tun. Wenn Organisation Selbstzweck wäre, würde sie in sich selbst zusannnenbrerben. Wir wissen es ans den zahl losen Parteien und Bünden, die vor der Machtergreifung von sich reden machten. Es waren fast ausschließlich leere Schemen, Schall und Rauch: Klübchen, die weder Zeit noch Intmlt genug batten, nm aus sich selbst heraus organisch zu wachsen. Sie wurden „ausgezogen", wie man kaufmännische Zweigstellen eröffnet: nur daß we nigstens die Kettenlä'den noch einen Inhalt, den des r<erkaufes von irgendwelchen Waren, besitzen, während Organisationen ohne Inhalt sinnlos und unvernünftig sein müssen. Organisation ist das halbe Leben: aber es wäre gmmdverkebrt, der Organisation das halbe Leven zu opfern. Wenn man einen überflüssigen Aufwand daran setzt, eine Organisation zu machen, wenn diese selbst einen auffritzt und wenn sie Ballast für sich selbst wird, dann hat ste sich wie ein Krebsgeschwür von sich selbst weg ent wickelt. Organisation darf und soll nichts anderes sein als selbstgewählte und selbstgewollte Ordnung: sie muß gerichtet sein auf den einen Zweck, aus vielen Denig ein Mel, aus vielen Schwachen etwas Starkes und aus vie le« Teilen ein Ganzes zu machen. Go versteht es sich, wenn Dr. Len als letztes und höchstes Ziel der Organisation die Volkwerdung an-- sreht; iene Volkwerdung, an der seit vielen Jahrhunder te« die besten Kräfte des Deutschtums arbeiten. Hätten sie jemals eine Organisation stehen gehabt, wie es die nationalsozialistische Partei mit ihren Gliederungen ist, sie hätte nicht all die Zeit auf sich warten lassen. Stets war das Deutschtum unorganisiert, stets war es zer splittert, stets war es schwach und krank. Es fehlte die zu- sammenfassendc Gewalt, es fehlte das Rückgrat und der letzt« durchschlagende Einsatz. Und darum konnte aus dem Reiche nichts werd««. Das Liktorenbündel erinnert uns an die Fabel vom Baker und den Söhnen, die an dem Beispiel gerade der dünnen einzelnen Stäbe lernen müssen, durch Einigkeit stark zu sein. So wie alle zusammen unzerbrechlich sind, so, wie alle zusammen Riesenkräfte aufbringcn, so ist die Durchschlagskraft des Grotzdeutschen Reiches mit seinen 80 Millionen und im weiteren Sinne die Zusammen arbeit der Ordnungsvölker eine Garantie dafür, daß die gesteckten Ziele erreicht werden. Die Organisation der ordnenden Kräfte auf der Erde ist das halbe Leben nicht nur für die Ordnungsstaaten selbst, sondern für alle. Erst dadurch, daß sie in eine gemeinsame Organi sation versammelt wurden, gelang es, die latenten Energien auszuladen. Heute stehen die saturierten Na tionen da und ergehen sich in Staunen über die Wucht der anstrebenden und aufstrebenden Energien: nun, sie waren immer schon vorhanden, nur, daß man sie organi siert hat, das ist das ganze Geheimnis. Und so mutz auch bei aller Organisation'Oberbegriff der Zweck der Stärkung und Sammlung der Kräfte sein, nicht die Verzettelung und der Ansatz zu Dingen, die artt Organisation und Ordnung nichts zu tun haben. Dr. Ley zum Gruppenführer im NS.'Fliegerkorps ernannt X Berlin. Der Reichsminister der Luftfahrt, Generalfelbmarschall Göring, hat, wie die NSK. meldet, dem Reichsorganisationsleitcr der NSDAP., Reichsleitcr Dr. Robert Leq, den Dienstgrad eines NSFK.-Grnppen- sithrerS »erliehe«. ES geht -runter und -ruber Erbitterte Kampfe in Sowjetspanien zwischen Kommunisten und Abteilungen des roten „Verteidigungsrates" — 5V )l Bilbao. Wie cnks Madrid bekannt wird, erhielten die kommunistischen Abteilungen, die sich gegen den neu gebildeten roten „Verteidigungsrat" ausgelehnt hatte», Zuzug von feiten der Milizen und der ehemaligen inter nationalen Brigaden Lister und Eampesino. Der Kampf der Kommunisten gegen den Verteidigungsrat dauert i« mehreren Teilen Sowjetspauiens mit verstärkter Hestigteit au. RefouderS blutige Ereignisse gab cs in Madrid, Gua dalajara, Albacete und Euenca, iu welchen Städten es den Kommunisten gelungen war, einen Teil der Waffenloser zu erbeuten. Tic Abteilungen des roten „Verteidigungsrates" konn ten in Madrid mehrere kommunistische Brigaden ge- fangennehmen. 5ll „Offiziere" dieser Brigade» wurde» an die Waud gestellt und erschossen. Die Kommunisten brach ten jedoch ihrerseits den Abteilungen des „Verteidigungs- rates" außerordentlich schwere Verluste bei, die auf meh rere tausend Mann geschätzt werden. Die Krankenhäuser Madrids sind von Verwundeten überfüllt. Die Stadt ist vom übrigen Lowjetspauicu abgeschuitten und kann nur durch den Rundfunk die Verbindung ausrcchterhalten. Ter sogenannte „Verteidigungsrat" ist in permanenter Sitzung versammelt. Er erläßt die „strengste» Verord nungen" gegen die Kommunisten und fordert die Bevölke rung auf, aktiv au der Niederwerfung der kommunistischen Auflehnung mitzukämpsen, da die Kommunisten nach der Alleinherrschaft strebten. Aus den Arsenalen wurden Waf fen an die Bevölkerung verteilt. Ter rote „General" Miaia hielt eine Rundfunk ansprache, in der er mit den schärfsten Worten die Kom munisten angrisf, deren Widerstand gegen den roten „Ver teidigungsrat" verbrecherisch sei, da er nur neues Prole tarierblut vergieße. Ti« Straßcnkämpse i« Madrid scheinen zugunsten der Parteigänger d«S „Verteidignngsausschusses" zu verlaufen. Tie aufständischen Kommunisten sollen bereits bis in die Außenbezirke der Stadt zurückgedräugt sein. Eine Reihe ihrer Anführer, die in Gefangenschaft gerieten, wurden so fort an die Wand gestellt. Die Anstifter des neuen Blut bades in Madrid aber, Regrin, del Bavo nnd die andere« Oberbonzen, haben sich in Frankreich in Sicherheit gebracht. Von dort aus haben sic Machtkämpfe inszeniert, die letzte» Endes ausgefochten werden auf dem Rücken der unbetei ligten Bevölkerung. Mit Sehnsucht blickt diese dem Ein marsch der Truppen FrancoS entgegen, der den blutigen Fehden der roten Verbrecher ein Ende setzt. Ter Lender BnrgoS stellte fest, daß die Mitglieder des neuen Madrider „Verteidigungsrates" keineswegs bester als die übrigen roten Verbrecher seien. Rom zur Lage in Spanien Für Madrid nur eine Möglichkeit: Bedingungslose Ucbergabe au Franc» ft Rom. Die Entwicklung der letzten Phase des spa nischen Krieges wird in hiesigen politischen und journali stischen Kreisen mit gespannter Aufmerksamkeit verfolgt, wobei man mit besonderem Nachdruck die feste Entschlos senheit Francos bctont, die Entscheidung mit Waffengewalt herbeizusührcn, falls sich die Roten nicht-zu einer bedin gungslosen Uebcrgabe ohne Vermittlungen oder Verhand lungen irgendwelcher Art bereitfinden. Franco, so betont man in diesen »reise«, seh« die Lage völlig klar; die militärische Macht Rotspanieus sei heute unbedeutend, Madrid «erbe aus Anhieb falle» Das gleiche Los «erde Valencia beschieden sein, womit das Schicksal RotspanieuS besiegelt wäre. Unter diesen Umständen von Amnestie oder anderen Bedingungen sprechen zu wollen, hieße die militärische kommunistische „Offiziere" hingerichtet Macht Nationalspaniens, den Eharakter des Generalisfi »ins und vor allem die großen grundlegenden Interessen des neuen Spaniens ignorieren, die einen totalen Sieg der Menschen, Ideen, Snsteme und Machtansprüche ver langen, die Generalissimus Franco verkörpere. Madrids kindliches Spiel, Negrin davonzujagen, um einen neuen Mann gleichen Kalibers vorzuschieben, sei — wie man in Nom unterstreicht — ein für die liberalen Demokratien tnpii'cher Ausweg, demgegenüber das natio nale Spanien einfach den in hundert. Schlachten siegreichen Degen ziehen werde. Sollte jedoch der Madrider „Natio nalrat" gemäß seinen Behauptungen tatsächlich den Frie den wollen, so wisse er ja, was er zu tun habe: Nämlich sich bedingungslos Franco zu ergeben. Negrin sollte vor ein Standgericht ft Paris. Neber die Flucht des rotspauischcn Ober häuptlings Negrin und seines „Außenministers" del Bavo werden jetzt Einzelheiten bekannt. Ein Insasse der vier Apparate, die in Toulouse zwischengelandet sind, erklärte, daß sofort nach Bekannkwcrdcn der Machtübernahme durch den sogenannten „nationalen Berteidigungsausschuß" in Madrid sämtliche republikanischen Flughäfen Anweisung erhalten hätten, kein Flugzeug starten zu lasten ohne be- iondcre Erlaubnis dieses Ausschusses. In der allgemeine» Unordnung und Verwirrung sei es Negrin und del Bavo aber dennoch gelungen, sich aus dem Stande zu machen. Tie Flugzeugführer und ebenso die Besatzung hätten erst bei der Landung in Toulouse erfahren, was überhaupt im roten Spanien vor sich gegangen sei. Ursprünglich sei beabsichtigt gewesen, Negrin und Genossen zu verhaften und sie vor ein Standgericht zu stellen. Ein fünfter Ap parat, der ebenfalls von Albacete ans starten wollte, sei im letzten Augenblick daran gehindert worden. Tie In sassen habe man gesangcngcictzt. „Rette sich wer kann!" Kommuniftcngesindel aus dem rote» Reftspa»ie» geht in Scharen über -ie Grenze ft Paris. Dem „Tcmps" zufolge sind innerhalb der letzten -'4 Stunden nicht weniger als 24 ehemalige rot spanische „Minister", „Unterstaatssekretäre" und „Generäle" aus dem roten Restspanien geflüchtet. Aus Algier wird gemeldet, daß am Dienstag in Oran ein «cgelschisf, drei Fachrdamv'er und zwei Scha luppen aus Eartagena eingetroffen seien, dichtbesetzt mit Bolschewistengesindcl, das es verstanden hat, sich in letzter Stunde „in Sicherheit" zu bringen. Unter den 200 Fahr- gasten befinden sich 50 „Offiziere" und „Unteroffiziere" der rotspanischcn Kriegsmarine. Tie Bolschewisten würden unter französischer Bewachung an Bord sestgehalten. „Paris Soft" will übrigens bestätigen können, daß sich an Bord der beiden rotspanischcn Flugzeuge, die am Montag auf dem Flugplatz in Senia bei Oran landeten, das be rüchtigte Flintenweib, die „Pasionaria", ein „General" so wie der kommunistische Abgeordnete der französische« Kammer, Eatelas, befanden. Die Unterwelt kam mit Das rotspauische Geschwader im Innenhasen vo» Bizerta ft Paris. Nach einer Meldung aus Bizcrta ist das aus Eartagena geflüchtete rotspanische Geschwader am Dienstag nachmittag in den inneren Hasensee geleitet und unter die Ueberwachung französischer Kriegsschiffe gestellt worden. — Aus dem Bericht geht hervor, daß sich mit der Besatzung der Schisse auch die Unterwelt Cartagenas ge rettet hat. Unter den insgesamt 5000 Bolschewisten de- sindcn sich auch 500 bis 000 Weiber. Rtwsevelk unterstreicht seine« Willen zur Einmischimgspolttil Fadenscheinige Gründe sollen dafüv herhalten Bezeichnende Erklärungen vor der Presse-Konfennz des Weihen Hauses ft Washington. In der Pressekonferenz des Weißen Hauses, des ersten seit der Wiedereinbringung des bekann ten Gesetzentwurfes, der unter bestimmten Gesichtspunkten die Kriegserklärung der Bereinigten Staaten von einem vorherigen Volksentscheid abhängig machen will, wurde Präsident Roosevelt über seine Ansicht Uber diese Ange legenheit gefragt. Wie zu erwarten war, äußerte sich der amerikanische Präsident hierzu ebenso wie bei dem seiner zeitigen ersten Vorschlag Ludlows strikt ablehnend. Er er klärte, daß erstens keine Uebereinstimmung über die Be griffsbestimmung des Wortes „Krieg" bestehe. Zweitens würde durch einen Volksentscheid zu viel Zeit verloren gehen. Roosevelt erinnerte in diesem Zusammenhang daran, daß Frankreichs Kaperschiffe in den Jahren 1708 bis 1800 an der westindischen Küste sowohl britische wie amerika nische Schiffe aufgegrisscn hätten, obwohl Frankreich seinerzeit Amerika nicht den Krieg erklärt Hütte. Dies fei möglich gewesen, bis die junge damalige Regierung der Bereinigten Staaten eine kleine Kriegsflotte gebaut uud die Gegend gesäubert habe. Dieses weit her geholte Bei spiel fügte Roosevelt iu seine Argumentierung mit der Frage ein. was heute geschehen würde, wenn eine ähnliche Situation j!) entstünde und der Kongreß sowohl wie die Regierung machtlos und tatenlos dastehen müßten, bis ein Volksentscheid stattgefunden habe. Diese a» den Haaren herbeigezogene Begründung geht vollkommen an der Tatsache vorbei, daß weder Ludlow «och Nye, die Befürworter des genannte» Antrags, durch ihre Vorschläge den berechtigten Schutz der amerikanischen Schisfahrt z« verbieten beabsichtige«. Worauf jedoch Roose velt in Wirklichkeit hinaus will «nd wohin seine Politik steuert, zeigte wesentlich deutlicher seine Antwort aus di« an ihn gestellte Frage, ob „das Bestehen der amerikanischen Neutralitätsgesetzgebung die Lache des Weltfriedens ge» fördert" hab«. Der amerikanische Präsident verneinte diese Frage «ud behauptete darüber hinaus, der amerikanische Einfluß auf die Weltbesriednng in den letzte« drei Jahre» seit Inkrafttreten dieses Neutralitätsgesetzes wäre wahr scheinlich größer gewesen, wen« daS Gesetz nicht existiert hätte!
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