Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193903144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-03
- Tag1939-03-14
- Monat1939-03
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1939
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift» Lageblatt Mesa Fernruf 12»7 Postfach Nr. 5» Postscheckkoni« Dresden I58S «irokaffe: Riesa Nr. 5, «nd Auxeiger lMtbM mb Anzeiger). Diese Zeitung ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» in Großenhain behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Finanzamtes Riesa und des HauptzollamteS Meißen 9S. Jahr». Dienstag, 14 März 1SLS, abends -H«S Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends V,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, dnrch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der GeschäftSst^le Wochenkarte («aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg. Einzelnummer 15 Pfa. «nzeige» für d^ Lummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben,- eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tage» und Platzen wird nicht übernommen. Grundpreis für d§ Asetzte 46 mm breite mm.Zeile oder deren Raum v Rpf-, die SO mm breite, «gespaltene mm.Zeile im Tertteil 26 Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer <Laü AuNcklaa »ei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesanbter «nzeigentexte ober Probeabzüge schließt der Verlag die Jnanspruch- nadme au» Mängeln nicht drucktechni^er Art aus. Preisliste Nr. 4. «ei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällH. Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung und U Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinde» den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße 5». Tschechen sprengen deutsche Häuser in die Luft Preßburg im Alarmruftand — Bisher 6 Lote )s Preßburg. I« den späten Abendstunden kurz nach Beendigung der großen Freiheitsknndgebnng wurde die slowakische Landeshauptstadt durch drei gewaltig« Detonationen erschüttert, die in weitestem Umkreis zu Horen war«, und grüßte Beunruhigung «uter der »huehin schon stark empörten Bevülkeruug hervorriesen. Wie sich heraus« stellte, waren die Tschechen darangegaugen, mehrere große Gebäude i« die Lust zu sprengen. Es besauden sich darunter zwei deutsche Fabriken i« der Nähe des Rathauses und in der Nähe des Brückenkopfes. Nach zuverlässigen Mittei« »»»gen sind bisher sechs Tote zu verzeichnen. Preßburg scheint sich im höchsten Alarmzustaud zu befinde«. Um 28 Uhr hörte man von Eugerau aus »och immer Maschinen« gewehrseuer und weitere kleine Detouatioueu. Die tschechi sche Polizei sperrte die Stätte der Lpreugstossauschläge ad, um so die Spur dieser irrsinnigen tschechische» Verbrechen zu verwischen. Wie «och in später Nachtstunde seftgeftellt werde« konnte, wurden insgesamt drei Bombe« geworsen, die größten Sachschaden aurichtete», die erste vor dem Rathaus, dir anderen Heiden vor der reichsdeutschen Lchnhkremsabrik „Erdal" nnd der Sisenwarensirma Kobnrg. Unabhitttgigrettseellöruna der Slowakei X Prehburg. Der slowakische Landtag, der heute morgen zu einer geheimen Sitzung zusammentrat, hat die Unabhängigkeit des slowakischen Staates ausgerufen. Dr. Tiso hat eine neue Regierung gebildet. Ministerpräsident Vr. Lis» beim Führer >s Berlin. Der Führer empsing gestern in Gegen wart des Reichsministers des Auswärtigen den in einem Sonberslngzeua von Preßbnrg «ach Berlin gekommenen slowakischen Ministerpräsidenten Dr. Tis» »ud den in sei ner Negleitung besindlichcn Minister Dr. Dnrcamtq in der Ne»,« Reichskanzlei zu einer Aussprache übe, die schwe« b«»de« Fragen. Am Montag um 16,40 Uhr traf der slowakische Mini sterpräsident Dr. Tiso im Flugzeug in der Reichshauptstadt ein. Er befand sich in Begleitung des slowakischen Minister» Dnrcansku. Der Ehef des ProtokoNS von Docrnberg hatte sich zur Begrüßung auf dem Flughafen Tempclhof einge funden. Ministerpräsident Dr. Tiso begab sich sofort vom Flag hasen i« das Auswärtige Amt, wo er mit dem ReichSmiui« fter des Auswärtigen vo» Ribbentrop eine Besprechung hatte. Dr. Tiso in Pretzburg )l Preßburg. Dr. Tiso ist heute Dienstag morgen in Preßbnrg eingetrofsen und hat sich in das Regierungs gebäude begeben. .DaS Leben jedes Deutschen in Gefahr" Protestrns aus Jglau gegen die tschechische Deutschen» verfolg«»« ff Wien. Der örtliche Leiter der deutschen Volks gruppe in Ialau Dr. Hausman» hat auf Grund der un glaublichen Deutschenversolgungen, die immer noch an dauern, einen großen ösfentlichen Protcstschritt gegen den unerträglichen tschechischen Terror unternommen und eine Erklärung bekanntgcgeben, in der es heißt, di« Lage habe sich so verschärst, daß „das Leb,« jedes einzelnen Deutschen in Iglau nnd Umgebung in Gefahr" ist. Wüste Trümmer zeugen von tschechischer Barbarei Die Opfer der Preßbnrger Zwischensäle — 80 Deutsche verhaslei )l Preß bürg. In der Nähe des RathausplavcS. -vo in der Nacht die schwere Srplosion erfolgt ist. staut sich eine große Menschenmenge, die von Polizei zurückgrhalten wird. Im Umkreis vo» Hunderten von Metern ist der Boden mit Glassplittern und Trümmern von Fensterscheiben übersät. In der engen Kirchgasse, die zum Rathaus führt, siebt man die ausgebrannten Reste des Kraftwagens, in dem sich die Explosion ereignete. Die ErplosionSstclle ist nur 50 Meter vom Gebäude der deutschen Zeitung „Grenzbote" entfernt. Hlinka-Garde und slowakische Polizei, beide mit Stahl- Helm, bewachen die öffentlichen Gebäude. Die Nachrichten von den Ergebnissen der Reise Tisos «ach Berlin und von de, Eiaberusung de» Landtages habe« die Bevölkerung^ »ach dem unerträglichen Druck der letzten Tage ausatmen lasten. Laut Angabe der Polizei sind in der Nach» zum Diens tag in Preßbnrg durch die verschiedenen Zwischenfälle und Anschläge ei« Toter und drei Schwerverletzte zu verzeichnen gewesen. 5 Personen sind leicht verletzt worben. In der Nacht wurden seruer i« Preßbnrg etwa SN Deutsche »er, hastet. Vor der Villa SiborS wurde «ine Bombe geworfen, die jedoch nicht explodierte. Tscheche« provozieren Wetter in Vretzburg Schüsse und Tränengas gegen Slowaken — Die Spannung auf dem Höhepunkt ff Preßburg. Am Nachmittag vor der großeu Pro« testkuudgebuug der Hliuka-Garden staub Preßbnrg im Zei chen stärkster Spannung. Di« Nervosität ging vor allem »on den tschechi chen Gendarmen und Polizisten ans, die in Patrouillen nnd in AntoS ständig i» den Straße» unter wegs waren. Di« Nervosität in der Bevölkerung steigert« sich, als in gewissen Gruppen vo« Zivilisten tschechische Staatspolizeiaugehörige und Gendarmen erkannt wurde», die bestrebt waren, di« Bevölkerung zu provoziere«. Dies« Gruppen gehören zu jenen 1SNN tschechischen Gendarmen uud Polizisten, die von Prag nach Preßbnrg gesandt, vor drei Tagen eiugekleidet und zum Straßendienst gegen die Bevülkerung eingesetzt worden waren und sich nun wieder i» Zivil iu der Stadt Herumtrieben. Scho« am Nachmittag war es an zwei Stellen, in der Hochstraße und am Mudronweg, zu Auseinandersetzungen gekommen, als diese tschechischen Provokateure an den auS- gehäugteu Hakcnkreuzsahnc« der Dentschen Partei Anstoß «ahmen. Auch das tu Preßbnrg garuisonierte tschechische Militär, das iu den letzten Tagen Ausgehverbot hatte, zeigte sich wieder in größere« nnd kleineren Gruppen ans de, Straße. Während bisher di« tschechische Staatsfahne völlig anS dem Ltraßeubild verschwunden war, wurde» gestern wieder an einzelnen Gebäuden von der tschechisch«» Polizei demon strativ die Prager Farbe» gehißt, was bei der slowakisch«» Bevölkern«« lebhaste« Unwillen auSlöfte. Z» dem tschechischen Versuch, die Preßbnrger Kund gebung der Slowake« zu verhindern, werden »och folgend« Einzelheiten bekannt: Die Polizei ging mit airsgepflanztem Seitengewehr gegen di« Menge vor. Als die Menge sich dadurch noch nicht vom Platz verdrängen ließ »,d ständig in die Ruse ausbrach „Nieder mit Sidor!", „Weg »o» Prag!", „Hoch tuka! Hoch Mach!" warfen die Polizisten Tränen gasbomben in die Menge. Trotzdem flutet«» die Mengen aber doch wieder ans den Theaterplatz znrück. Um 20,45 Uhr ielen in der Nähe des Thcaterplatzes mehrer« Schüsse, die « der Menge Empörung auSlösten. Wenig später war eine tarke Detonation zu hören. Zur Stunde steht «och nicht est, ob sich das Gerücht bewahrheitet, daß die tschechische Gendarmerie rnub um die Stadt Sprengungen durchsührt, um den erwarteten Verstärkungen der Hlinka-Garde, die ans der Provinz nach Preßbnrg unterwegs sind, den Ein tritt in die Stadt zu verwehren. Reue tschechische Verhaftungswelle in der ganzen Slowakei Hunderte von führenden Slowaken nach Böhmen und Mähren verschleppt )( Eugerau. Die Tschechen haben in der Nacht zum Montag und am Montag vormittag eine neu« große Ver haftungswelle in Preßbnrg nnd in der ganzen Slowakei durchgeführt, deren Ausmaß bis jetzt noch nickt abzujchcn ist. Die Verhafteten werden sofort in großen Transporten aus der Slowakei abtransportiert und, wie dies auch bei den in den letzten Tagen Verhafteten der Fall war, nach Böhmen und Mähren verschleppt. Unerhörte Brüskierung der deutschen Bevölkerung in Jglau durch Tschechen )( Wien. Die empörenden Zwischenfälle in der Iglaucr Gegend dauern ununterbrochen an. Besonders in Misching und in Scelcnz kam es zu schweren Zusammenstößen. Die Hakenkreuzfahuen wurden von den deutschen Häusern tzcruntergerissen, beschimpft.und in Iauchegruben geworfen. Tschechische Truppen marschiere« aeaeit die Slowakei Tschechisch« Tank» nnd schwere Artillerie -ingesetzt Schwere Schießereien zwischen Tscheche« und Slowake« Slowakisch« Pionierabteilung hemmt durch «rückensprengnng de» tschechische» Bormarsch ss Wie». Am heutige» Dienstag mittag liege» «eiter» Nachricht«» über de» Vormarsch tschechischer Trappe» gegen di« Slowakei vor. Aus der Paßstraße, die von Sillei« durch die »leine Tatra nach de« Knolenpnukt Brut», führt, sind starke tschechische Trnppenabteilnnge» mit Tanks »nd schwerer Artillerie ans de« Vormarsch in östlicher Richtung. Um >8,15 Uhr kam es bei Dubna Skala zu schwere« Schießereien zwischen tschechischer Insanterie nnd slowaki schen Angehörigen der tschechischen Trnppenabteilunqe«, di« in Erkenutnis der bedrohliche« Lage ihrer Heimat sich gegen di« Besetz»»« de» wichtige« K»ote«p»»kteS dnrch die tsche, chische« Eindringlinge a«sbä«mte». Es gelang einer aus Slowake« bestehende» Pio»ierab- teilnng. »ie Brücke bei Dnbna Skala zu sprengen. Die Tschechen zogen mit Sprechckören durch die Dörfer. Ihr Hauptschlachtruf war bezeichnenderweise: Dentsche hinaus! Stalin herein! Mit solchen und ähnlichen aus reizenden Texten wurden auck die Türen der deutschen Bauernhäuser beschmiert. Die deutsch« Bevölkerung befin det sich bcgreislichcrweisc in höchster Erregung. 50 Verletzte w Itzlou )l Prag. Das brutale Vorgehen tschechischer Gendar men gegen die Dentschen anf dem Marktplatz in Fglan ha« 50 Verletzte gefordert. Zehn Personen davon «nrde» schwer verletzt. Bei einem Arzt wurden zehn Verletzte, darunter vier Schwerverletzte, eingeliefert, die sich im Alter von 18 bis zu 66 Fabre» befinden. Der Arzt stellte fest, daß ein Greis niedergeschlagen und verprügelt worden mar. Außerdem hatte er einen Bajonettstich durch die Hand er halten. Tie Verletzungen der übrigen Personen stammen von Bajonettstichen und Hieben mit dem Gummiknüppel her. Eine Rächt des ScheellenS in der Slowakei Schwere Schießereien in Kaesmark, Bela »nd Zipser-Nendors )( Enge rau. Zur gleichen Zeit, als in Preßburg di« großen Bombenanschläge verübt wurden, bei denen drei deutsche Häuser in die Lust gesprengt wurden, sande» in der ganze» Slowakei tschechisch-ko««»»iftische Ansschrei- tnnge» größte» Umsanges statt. Die weit ins Land vernehmbaren Preßburger Explo sionen sind zum Signal zahlloser blntiger Ueberfäll« »nd wahnwitziger Ansschreitnngea tschechischen Militär» ge- worden, das in großen Kontingenten im ganzen Lande ver teilt ist. Ss war eine Nacht de» Schrecken». Bekannte Dentsche »nd Slowake» wnrden ans ihre» Hänsern geholt «nd verschleppt. In zahlreichen Orten hat sich die Be völkerung erhoben und die Tschechen verjagt. Vielfach kam cs zu schweren Zusammenstößen und zu Schießereien, wie in Kaesmark, Bela und in Zipser-Neudorf. Ueber di« Zahl der Opfer fehlen bis zur Stunde noch genaue An- gaben. Die Bevölkern»« erwartet sehnsüchtig die Stnnde der Befreiung vo« dem «»erträglich gewordene» tschechi» sche» Schreckensregimeut. Die neue Regierung der Slowakei )( Preßburg. Bon offizieller slowakischer Seite wird folgende Ministerlistc bekanntgegeben: Präsident und Ministerpräsident: Tiso, Stellvertreter, Tuka, Landesvertei digung: Zatlos, Schule. Tiwak, Inneres: Sidor, Ac'.ßeres: Dnreansk», Justiz Fritz, Finanzen: Prucinski, Propaganda chef: Mach. Ungarischer Einmarsch in die Karpatho-Ukraine )( Budapest. Wie hier bekannt wird, haben in Ver sag der zahlreichen Zwischenfälle, die tschechische Soldaten an der karpatho-ukrainisch« Grenze provozierten, nunmehr ungarische Truppen di« Grenz« der Karpatho-Ukraine über. Ungarisches Ultimatum an Prag Budapest. TNB. erfährt von unterrichteter Seite, daß im Zusammenhang mit dem Einmarsch ungari scher Truppenteile in das karpatho-ukrainische Gebiet, der auf Grund der unerträglichen Provokationen und der Uebersälle durch tschechisches Militär auf ungarisch« Grenz wachen erfolgte, ein Ultimatum an die Prager Regierung überreicht wurde.
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