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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-06-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193906268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390626
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390626
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-06
- Tag1939-06-26
- Monat1939-06
- Jahr1939
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.06.1939
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Mehr Fleisch vom Fisch auf jeden Tisch! Tie Ernährung ist'im Leben «ine» Volke» die Grund lage für Sein oder Nichtsein. Ein Leben ohne Nahrung ist nicht denkbar. Ter Ernährungswirtschaft hat der Führer vom Anfang an den Weg vorgezetchnet, der zu einer ge sicherten NahrungSmittelversorgung führt. Wiederholt hat der Führer da» Deutsche Reich mit einem großen Bauern hof verglichen, der alle wichtigen Nahrung»güter au» dem eigenen Grund und Boden Herau»holt und erarbeitet. Mit der Abhängigkeit vom Auslande in der LebenSmittelliefe- rung, die insbesondere während de» großen Kriege» die NahrungSmittclnot verspüren ließ und beinahe achthundert tausend deutschen Menschen da» Leben kostete, wurde end. gültig gebrochen und die Erkenntnis, daß di« Kraft «ine» Volkes im eigenen Boden liegen muß, zu einem unum stößlichen Grundsatz erhoben. Seit Jahren schafft nun der Bauer mit doppeltem Fleiß an der Erfüllung der Aufgaben, die die Erzeugung», schlacht an ihn stellte. Gewaltige Leistungen sind auf allen Gebieten vollbracht, und bet den hauptsächlichsten Nah rungsmitteln wie Kartoffeln. Brot und Zucker haben wir die NahrungSsreihett, die Unabhängigkeit vom SuSlande, errungen. Nicht nur der Bauer soll in dem Kamps um «ine ge» sicherte Ernährung seine ganze Krast «insetzen, sondern dazu ist da» gesamte deutsche Volk verpflichtet und feder deut sche Volksgenosse, ganz gleich an welchem Platz, kann und soll mithelfen. Zwei Ausgaben haben wir als Verbraucher zu erfüllen: 1. Unseren Nahrungsmittelverbrauch auf di« Bersor- gungSlage abstellen und 2. mit allen NohrungSaütern sparsam und haushälte risch umgehen und sie insbesondere vor dem Ber- derb zu schützen. Tie beiden Grundsätze „Nahrungsgut ist Volksgut" und „Sparsam ist nicht geizig!" müssen al» Richtlinien für die Gesunderhaltung von Leben-mitteln jedem einzelnen k>au»halt dienen. Eine sorgfältige Pflege und Verwendung von Leben». Mitteln aller Art ist also Selbstverständlichkeit. Unser« besondere Beachtung verdient nun noch ber Volkswirtschaft» lich richtig« Verbrauch. Al» Parole gilt -ter, immer die» fenigen LebeuSmittel bevorzugt kaufe», die gerad« reichlich aus dem Markt augebote» «erde«. ES bedarf nur einiger Ueberlegung der HauSsrau, um die jahreszeitlich bedingten Verlorgung-unterschiede audzugletchen. Diese Umstellung ist jederzeit möglich und ohne jede» Opfer und Verzicht aus irgendwelche Genüsse durchzuführen. Nehmen wir das Gebiet Fleisch an. In der Fletsch versorgung haben wir eine Deckung von etwa Ski bi- 95"/» des Gelamtbedarss erreicht. Ein Rückgang von diesem er» treulich hoben Stand ist zu befürchten, da di« schon seit 2 Jahren im Reich umgehende Maul, und Klauenseuche im Viehbestand schweren Schaden angerichtet hat. Der Fleisch- verbrauch, der gegenüber 191» eine Steigerung von 8,2 Kilogramm pro Jahr und Kopf der Bevölkerung ausweist und besonder» seit 1988 eine stark« verbrauch-erhöhung erkennen läßt, muß au» zwei Gründen zurückgesührt wer den. Einmal ist weniger Fleischverbrauch von dem Ber- sorgungSstandpunkt au» notwendig, da nur mit kleinen Schlachiviehansuhren, bei den einzelnen Tierarten unter schiedlich, zu rechnen ist. Zu« andere» ist ei» stärkerer Flcischverzchr vom Standpunkt einer gesandheitSdienltche« Lebensweise au- absolut abzulehue». Ter Arzt warnt hier schon seit Jahren, allerding- vergeben», wie die Ver- brauchSzahlen je Dollperson zum Beispiel bei Schweine- fleisch zeigen: 1918: 89,4 Kilogramm, 1985 : 89.5 Kilogramm, 1987 : 32 Kilogramm. Zwei wichtige Gründe sprechen also für eine Einschränkung de» Fleischverzehr». Womit können wir nun den Ausgleich für kleinere Flrischmenqen schaffen? Mit Fisch, der un» in überaus reichen Mengen zu jeder Jahreszeit in einer außerordentlich verschiedenen Art zur Verfügung stellt. Niemand wird sagen können, daß Fisch kein Fleisch sei. ebenso steht die Frage de» Nährwerte» ganz außer Zweifel. S» ist vielmehr zu sagen, daß wir un» richtig, d. h. gesundheit-dienlich ernähren, da Fisch wertvolle Aufbaustoffe. bi« unser Körper braucht, in reicher Form enthält. Ter Fischverbrauch weist in -en «tzien Iah- r«n im gesamien Reich «ine beachtliche Steigerung auf: 1932 : 554 999 Tonnen Seefische aller Art, 1937 : 839 599 Tonnen Leesische aller Art. Entsprechend dielen Zahlen stieg der jährliche Verbrauch je Kops der Bevölkerung von 8,5 Kilogramm auf 12.2 Kilo gramm.. also um rund 49 Prozent. Mit diesem verbrauch, der inzwischen ein« weitere Steigerung vornehmlich in Sachsen erfahren hat, ist jedoch ei« Höchstmaß keinesfalls erreicht, wenn wir den starken Seefischkonsum anderer Länder betrachten: England durchschnittlich 21 Kilo Norwegen durchschnittlich 89 Kilo Japan durchschnittlich 52 Kilo je Kops und Jahr. Ter schon beachtliche Anstieg im Ftschverzekr l-at für den Fleischmarkt eine größer« Entlastung mit sich gebracht. DaS Zicl, den Verbrauch im Reich aus 29 Kilo pro Jahr und Verbraucher zu steigern, kann bei rechter Würdigung der notwendigen Verbrauch-Verlagerung bald erreicht sein. Verschiedene Ansichten und Einwände stellt.:» sich dem Fischverzehr — vor allem Seefisch — entgegen. Di« nicht frische Qualität der Fische auf den Märkten im Binnen- land war «in Einwand, drr immer wiedrr, besonder» aber in den Sommermonaten vorgebracht wurde. Diese Kritik ist immer seltener geworden. Ter außerordentlich beschleu nigte FischtranSport durch die Bahn in eigen» oic'-illr ein gerichteten EiSkühlwagen vom Hosen bi» in di« entfernte sten Ecken des Reiches, nimmt diesen Meinungen jede Grundlage. Tie Herstellung von neuen Fischgerichten hat in den letzten Jahren «in« recht erfreulich« Zunahme erfahren. und «S kann zum Lob der Hausfrau gesagt werben, baß diese neuen Secsischgerichte die schönsten FesttagSessen sind. Mit dem früheren „Seefisch mit brauner Butter" kann die HauSsrau ihre Tischgäste bei weitem nicht so begeistern, als wenn sie Rouladen oder Gulasch, Klötzchen oder Klopse auS Seefisch auf den Tisch bringt. Ungeheuer reich ist das Meer, da» un» keine Grenzen setzt, nicht nur mengenmäßig, sondern auch in den verschie- denen Arten Fische. Wenn wir die große Zahl ber Fisch- sorten, angefangen von der Sardelle bi» zu den größten Haien und Walfischen, un» vorstellen werden wir de» Segen- des Meeres erst recht bewußt. Ein weiterer gestei gerter Fischverzehr ist aus der volkswirtschaftlichen Not wendigkeit der Entlastung de» Fletschmarkte» anzustreben. Zu dieser Mitarbeit an der Nahrungssicherung wird sich jeder denkend« Volksgenosse bereitstnden, um so mehr, da nur eine Umstellung, also kein Verzicht, kei» Opfer not wendig ist. Wir «üsf«« »ur wolle«: denn der Wille schasst Leistungen, und diese den Erfolg. Di« Frage der Ernäh rung geht jeden an und ist deshalb eine Aufgabe, di« nur gemeinschaftlich erfüllt werben kann. Also deshalb, wenn wir an unsere Fleischtöpse denken oder am Mittag»- ober Abendbrotttsch nach getaner Arbeit Platz nehmen, immer daran denken: „Iß mit Bedacht, wa» da» Meer ««S gebracht!" Erdbeerzeit In den Tagen, wo der Sommer die Zeit de» Frühling» ablöst, lachen un» die edlen, roten Früchte lockend ent gegen. Tie Erdbeeren sind reif, und große und kleine Genietzer wissen die süßen, köstlichen Beeren wohl zu schätzen. lD. Engel-Wagenborg-M s Gertchtüsaal Sicheru»gS»«r«ahr»»g für eine 28jährige . . . Da» Landgericht Chemnitz hatte am 24. April d». I». di« 28 Jahre alte Hildegard Dolf al» gefährliche Gewohn heitsverbrecherin wegen Rücksalldiebstahl» zu zwei Jahren Zuchthaus, drei Jahren Ehrenrecht-verlust und Siche rungsverwahrung verurteilt. Gegen diele» Urteil legte di« Angeklagte Revision ein, di« jedoch vom 4. Strafsenat de» Reich-gerichte» als offensichtlich unbegründet ver worfen wurde Die Angeklagte hat trotz ihre» jugend lichen Alter» ein ziemlich bewegtes Leben hinter sich. Sie war bereit- in Fürsorgeerziehung und ist auch wiederholt vorbestraft. Al» sie nach Verbüßung ihrer letzten Strafe in Freiheit gesetzt wurde, suchte sie einen Mann auf. den sie früher bestohlen hatte. Sie bat um Verzeihung, und es wurde vereinbart, datz sie dem Manne jeden Tag die Wohnung sauber machen sollte. Am nächsten Tag trat sie zwar ihren Dienst an. entwendete aber au» einem Kästchen 59 die sie zum Teil verzechte, zum Teil in Kleidungs stücke umsetztc. Ta» Gericht gewann aus Grund ber Be weisaufnahme die Uebcrzeugung, datz eS sich um eine ge fährlich« Gewohnheitsverbrecherin handelt, vor der die Oefsentlichkeit geschützt werden mutz. . . . ««b für eine» Gewohnheitsverbrecher Detter hatte sich da» Reichsgericht mit der Revision de» vom Landgericht Freiberg wegen schweren Rückfall diebstahl» zu sechs Jahren Zuchthau- und Sicherungs verwahrung verurteilten OSkar Müller zu beschäftigen. Müller hatte die Revision aus DerfohrenSrügen gestützt, die sich sämtlich al» nicht durchgreifend erwiesen, so daß der 4. Strafsenat de» Reichsgerichte» die Revision verwarf. Nunbfusl'Vrogramm Dei»tschla«dse«der DienStag, 27. Juni 6.39: Au» Frankfurt: Frühkonzen. Da» Kleine Orchester de» RetchSsender» Frankfurt. — 19.99: Au» Köln: „Ich will zur guten SommerSzett tn» Land der Franken fahre» . . — 1939: Fröhlicher Kmderaanen. — 12.99: Aus Köln: Musst zum Mittag. Hilde Wesselmann «Soprans Da» Große Orche- ster de» Reichssender» Köln. — 15.15: Ktnderltederstngen. — 15 49: Bom Kulturschafsen de» Handwerk». Buchbesprechung Anschl.: Programmhinweise. — 16.99: Mufit am Nachmittag. In der Paus« um 17.99: Die Zeltlager der Jugend — 18.99: Humor in deutschen Landschaften. — 18L9: Busso-Arten und -Lieder. Eugen Auch» (Baß), Erwin Baltzer «am Flügel). — 1999: Deutschlandecho — 19.15: Hetter und bunt. «Industrie- Schallplatte» und Aufnahme.) — 29.15: Au« Stuttgart: Friel», eich «ilcher, dem Meister de» deutschen Volksliedes zum 1S9. GeburtStog. Festkonzert de» «richtender« Stuttgart. — 21.15: Politische ZeiiungSschau. — 21.39: Ländliche Wetsen. Kapelle Hein» Steinbock. (Ausnahme.) — 23.99—24.99: Au» Stuttgart: Tanz- und Unterhaltungsmusik. Da» Klein« Orchester de» RetchSsender» Stuttgart. RetchSfe«Ler Leipzig DienStag, 27. Juni «39: Lu» Frankfurt: Frühkonzert. — 8.39: Lu» Mün chen: Froher Klang zur Arbeitspause. — 19.99: Lu» Köln: Ich will zur guten Sommerzeit in» Land der Franke» sahren. — 1125: Gedenktage der Woche. — 11.49: Dom tätigen Leben. — 12.99: Lus Frankfurt: Mittagskonzert. Da» Rhein-Mat- «ische Landesorchester. — 14.99: Zett, Nachrichten, Börse. Anschl.: Mufit nach Tisch (Jndustrie^challplatten und Auf nahmen des deutschen Rundfunk»). — 15.15: Gesundheittpslege unv Raturheilkund«. Buchbericht. — 15L9: Vtoltn-Mufil (In dustrie-Schallplatte» und Aufnahmen de» deutsche» Rund funk»). — 16.99: Kurzweil am Nachmittag. Kapelle Otto Fricke. — 18 99: Die politische« Testamente Friedrich» d. Große«. — 18.29: Ltederftunde. Anny Wimberger (Alt). Han» Gulden (Klavier). — 19.99: Au» Dresden: Die Wehrmacht fingt. „ES lebe der Reservemann." — 1SL9: Umschau am Lbenb. — 29.15: Bunte« Opernkonzert. Staat-opernsängerin Lea Ptltti (Sopraiy, Kammersänger Arno Schellenberg (Bariton), da« Große Leipziger Sinfonieorchester. — 21.15: Der Erbschmuck. Heitere» Hörspiel von Wilhelm v. Scholz. — 22L9—24.99: Au» Hamburg: Unterhaltung und Tanz. Ntkottnwtrkung auf den Säugling und auf da- Kleinkind Dte Ntkottnwtrkung aus da» Kind im Mutterleib ist erschreckend groß. Sonntag und Wallace haben beobachtet, daß schon «ine halbe bi» «ine Minute nach dem Rauchen einer Zigarette durch die Mutter eine Zunahme ber kind lichen Herztöne um 5 bis 19 Schläge in der Minute erfolgt, die erst 19 Minuten nach dem Rauchen wieder abklingt Daß diese beschleunigte Herztätigkeit zu Schädigungen füh ren kann, liegt aus der Hand. Gefährlich ist auch da» er- »wungene Pasiivrauchen der Säuglinge, zu dem meist di« Väter. leider aber auch ost Mütter, ihren Nachwuchs vcr- dämmen. Die Fäll« mehren sich daher, tn denen Säuglinge durch do» Rauchen bc» Vater» ober der Mutter an schweren Vergistung-erlchetnungen erkranken, die nur dann beho ben werben können, wenn die Eltern da» Rauchen in den gemeinschaftlich benutzten Räumen «inftellen. Lickint berichtet über einen Fall, wo sogar eine 5—Rüh rige Tochter eine» Gendarmen wegen hartnäckigen Erbre chen» und belegter Zunge behandelt wurde, deren Heilung ober erst dann einlebte, nachdem der Vater de» Kinde» nicht mehr in der Wohnung rauchte. Es gilt daher mit Nach druck die 2. Forderung der Reichsstelle gegen den Alkohol- und Tabakmißbraulb zu unterstreichen, daß Schwangere und stillend« Mütter weder rauchen noch alkoft. Getränk« trinken und daß in Räumen, in denen sich Säuglinge und Kinder ouihalten. auch die Männer ihr Rauchen etnstellen sollten. Richtig obgestiwmt aus die Eigenart Ihre» Geschäftsbetriebe» solle« ihre Drucksachen sein! Wir liefern Ihnen selbst bet groben Auslagen keine sogenannten Massen produkte. Wa» wir leisten, zeugt von Qualität, von liebevollem Eingehen aus dte besonderen Wünsche unserer Auftraggeber. Bitte stellen Sie uns Ausgaben. Wir drucken alle», besonder» gut, billig und rasch. Dr«cker«i de» Riesaer T«g«bl«tt Riesa, Svetheftrab« öS R»s 1287 Surrst rurd Disterrsrdast Feuer-not — Iosef-legende TaS Tinggedichit „FeuerSnot" in einem Mt von Ernst von Wolzogen, vertont von Richard Strauß, ging nach längerer Pause im Rahmen der Richard-Strautz-Tage im Dresdner Opernhaus wieder einmal über die Bühne. Das Stück, daS ISOl urausgeführt ist. spielt am Sonnen wendtage in München und wurzelt in alter Zeit, genannt Suband, zu fabelhafter Unzeit. Komik erscheint da unter mischt mit Mystik und wenn dann Kunrad, der Ebner, der unheimlich« Geselle und Grübler, der »um Gespött gemacht werden sollte, sich als gewaltiger Feuerbeschwörer Befreiung aus der heiklen Situation, in bie er durch Diemut, des Bürgermeister« Töchterlein gebracht worden ist, selbst schasst, und den Spießbürgern, die vordem ihn hänselten, seine Meinung sagt und mit ihnen abrechnet, so suhlt wohl ein jeder den Zauber, den daS Sonnen wendfeuer auf die Herzen der Menschen auszuüben ver mag und den. der Spruch einschließt: Funke versprüh', Leuchte verlösche, Glut verglüh', eisig umfang' euch ewige Nacht, weil ihr der Minne Macht verlacht. . . Di« Be setzung der einzelnen Rollen war erstklassig. AIS Kunrad sah man AhlerSmeier, al- Diemut Angela Kolniak. An mut voll,-lieblich und schalhast-neckisch zu gleicher Zeit er schienen die Gesährdinnen ElSbeth, Wigelrs und Margret in der Besetzung durch Elfried« Trötschel, Margaret« Herbst und Christel Goltz. Serge Smirnoff trat urkomisch als Kofel, der Schmied, hervor und Robert Büssel al« Bürger meister Ortolf Sentlinger. Auch alle anderen Rollen waren in guten Händen. Da» neue Bühnenbild, vor dem sich die Handlung abfvielt, ist eine Schöpfung Johanne» Rothen berger», de» Leiter» de» Dresdner Opernmalsaale». Am Dingentenpult stand Kurt Striealer, der beim Betreten de» Orchesterräume» von dem zahlreich erschienenen Publi kum mit Vorschuß-Beifall empfangen wurde und sich bann mit der Staatskapell« al» vorzüglicher Interpret der Musik Richard Strauß' auswie». Anschließend an „Feuersnot" sah man noch die „JosefSlegende" (Musik von Richard Strauß), deren Lboreogravhie von Valeria Kratina her rührt. Die Tanz-Pantomim« erschien in der mächtigen Halle iw Stil de» Palladio in gewohnter Pracht. Al» Potiphars Weib saß stolz und gelangweilt Alice Verden neben Gino Neppach al» Potipyar. Josef selbst wurde diesmal erstmalig von Robert Mayer getanzt, der sich al» Nachfolger Gino NeppachS in dieser Tanzrolle recht aut «insührte. Die jugendliche Frische, mit welcher er- seine Tänze auSführt, berührt besonder» sympathisch. Die musikalisch« Leitung lag wie bei „FeuerSnot" in der Hand von Curt Strregler. A Hempel. * Karl Weih beim ersten Festkonzert der Dresdner Philharmonie Mit dem Klavierkonzert F-Moll opu» 114 von Max Reger nahm da» 1. Festkonzert ber Dresdner Philhar monie im Musiksommer 1939 im Gewervehau», Ostra-Allee, seinen Anfang. Al» Molist trat Karl weiß tn die Er- schetnung. Karl Weiß ist wohl einer der Besten unserer Dresdner Pianisten, kraftvoll meistert er die Tasten, aLer auch äußerst zart und gefühlvoll und mit teLntscher Voll endung. Wollen und Können reichen sich bei ihm tn schön ster Harmonie die Hände und bi« rhythmischen Energien, di« er zu entfalten versteht, gruvvieren sich in da» Orchester dominierend ein, unbeschadet ber viantstischen Klangqualt- täten, die sein Gviel auSzetchnen. Aber auch Paul van Kempen und die Philharmoniker waren von großer Kpielfreude beseelt und wurden dem polyphonen Wesen Regerschen Tonschafsen» und der Melodik, dte Geschlossen heit und tonale Einheit nie verläßt, voll gerecht. In dem Werk vollkommen ausgehend, spielte Karl Weiß alle drei Lätze desselben auswendig, eine Leistung, die dem Gedächt nis de» jungen Meisterptontsten alle Ehre macht. Mit nach- gerade stürmischem und nicht endenwollendem vetsall und mit prächtigen Blumenspenben suchten bi« zahlreichen Hörer ihren Dank abzustatten, den in sichtlicher Bescheiden- hett der begnadete Künstler zu seinem Teile immer und immer wieder aus Paul van Semven und bie Philharmo niker ableitet«. Nach dem Regerschen Klavierkonzert brach- ten dte Philharmoniker dte Vorspiele »um 1„ 2. und 8. Akt der Psttznerschen musikalischen Legende „Palestrtna" zu Gehör und zum Schluß von Richard Strauß die Tonbich- tuns „Tod und Verklärung". Bei beiden Werken kam bi« innere Vertrautheit der Philharmonie und ihre» Dirigen ten mit der Stil, und Klangwelt der Seiden Großmeister zu vollster Geltung und Paul van Kempen erwie» sich al« erfahrener Interpret. L. Hempel.
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