Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193907277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-07
- Tag1939-07-27
- Monat1939-07
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1939
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Riesaer Tageblatt 9S. Jahr«. T»n«erSt«g, 27. Jnli 1SSS, abends Vqftfcheckkmkt« »»«du ISS» Eirokass« Riesa «L » ««d A«-»rs»r lLldetlM and An-rigth. »les« Zettnna tfl ball veröflentltctzung b«, amtlichen vekauntmachungen be, Sandrat» ,, Großeuhain behördlich L«kti««t« vlntt mrb enthält amtlich« Bekanutmachuuae» de» Kimm,amte» Riesa ' mrt de» Haupt,ollamte» Meiden Drahtanschrift, Lageblatt Riesa Fernruf 12»7 Postfach Str. » vi« Nummer des Ausgabetage» stnb bis 10 Uhr vormittag» aufzngeb«»; «ine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Lage« «nd Platzen wird nicht übernommen. Hrundprei-^r K «setzte « m« breit« mm-Zeileoder deren Raum 9 Rpf., bi« 90 mm breit«, » gespaltene mm.Z«tl« im Textteil 28 Rpf. sGrunbschrift: Petit 8 mm hoch)- Ziffergebühr 27 S8pf., tabellarisch«» «ad «uNiblaa »ei fernmündlicher Anzetgen-Bestellung od«r fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigenterte oder Probeabzüge schließt der »erlag die Jnanspruch. Nm« L-Män^lnnscht druckt Art an». Preisliste N-.S. »et Konkurs oder ZwangSvergletch wird «twa schon bewilligter Nachlaß h'nsäll^ErfüllunaSortfürLieferung und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen «s«. entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Riesa, Goethestr«ße 8» irer uck- ,ßen eues land der men IM t in und- eben Dies den igen stark wie ver um und ge- und- auch aben -chste nern gart, steht lunk- rsoh- :tzten schen »er- nark, bürg ings- utsch. ,eiter aaten über nicht urm ! ein tte. idcn. tfich stner ßts- nicht irkich nie- M er leicht »sch. mag. habe ch im « er- neben twas Wer bitte h bin » ihr aahr- stKr l dem Meer, rat. aß in ären- e, ge- W Statisten ohne Gage Man kann die unglückselige Rolle, die Polen, seit es ^kn die Ginkreisungsmächte einbezogen wurde, spielt, mit der eines Statisten, vergleichen, denn die Polen sollen ja in dem großen Einkreisungsfilm ein Kriegsvolk darstellen, das die Massenszenen bestreitet und dem naiven Zuschauer glauben machen soll, als handle es sich wirklich um einen Monumentalfikm. Nun weiß man, daß Großfilme mit Massenkomparserie Geld und nochmals Gelb kosten, und London als politischer „Produktionsleiter" wäre dafür verantwortlich, daß das Statistenaufgebot auch wirklich seine Gage erhält. Um diese „Gage" gingen die Verband» jungen zwischen London und Warschau. Die polnischen Einkreisungssölbner, die für London Parade stehen sollen, ^nüfsen nun, wie der englische Schatzkanzler Sir John Simon bekanntgab, noch eine geraume Zeit auf diese, ihre Gage, warten. Vor den Parlamentsferien wird man sich über ihre Höhe nicht mehr verständigen können. Mit an deren Worten: die Frage der Baranleihe ist auf einige Monate vertagt, lediglich ist die Gewährung eines Export kredites in Höhe von acht Millionen Pfund beschloßen worden. Diese Angelegenheit hat eine Vorgeschichte. Die Eng länder hatte« geglaubt, um fünf Millionen Pfund den ganzen polnischen Staat kaufen zu können und sie ver langten demgemäß auch eine Kontrolle über den Verbleib und die Anlage des Geldes. Beispielsweise sollte e- den Polen nicht gestattet sein, ihre Rüstungen und Kriegs materialien anderSwo als nur in England zu bcschasfen. Die Polen aber* verlangten eine weit höhere Summe und darüber hinan» da» Recht, mit diesem Gelde nach eigenem Ermeßen verfahren und kaufen zu können. Darauf konn te« sich die Verhandlungspartner nicht einigen, so daß also vorläufig nur der Warenkredtt übrig geblieben ist. Für diesen Warenkrcdit kann sich Polen Waffen und Munition in England und Frankreich kaufen, darüber hinaus gibt «S vorläufig nichts. Was aber, um wieder bei dem Bei- spiel vom Film zu bleiben, nützet die schönste „Ausstat tung". wenn die Statisten keine Gage bekommen. Waffen allein tun es dock nicht. Die mobilisierten polnischen Sol daten wollen ihre Löhnung, die polnische Wirtschaft, die in den letzten Monaten vollkommen darniederging, sollte ausgebaut werden. ES zeigten sich Vcdürfntße an allen Ecken und Kanten, die nun auf — wer weiß wie lange — »urückgestellt werden müßen. Als der englische General Jronside in Warschau mit K> vielem Tamtam begrüßt und gefeiert wurde, hat man in Polen noch nicht ahnen können, daß die Engländer, wenn es ans Bezahlen geht, sich wie die Aale drehen und wenden. Erst, als bei den Krcditverhandlungen die ersten Gegensätze aufetnanderplatztcn und der General „Eisen- feite" feinen Besuch in Warschau vor der Zeit abbrach und auf eine Besichtigung der „polnischen Wirtschaft" verzich tete, dämmerte es langsam, daß die Polen für England doch nicht eine so selbständige Rolle zu spielen scheinen, wie das immer so felsenfest behauptet wurde, sondern daß fi« nicht viel mehr als die Lunte für die Einkreisung sind. Man wird sich in Polen jetzt nicht nur den Kopf dar über »erbrechen, ob es klug war, sich so in das Maschen netz der Engländer zu begeben, man wird auch vor der »nsten Sorge stehen, wie man die Söldner in den nächsten Wochen bezahlt und wie man die Wirtschaft über Wasser hält. In Krieg und Frieden gehören zur Macht eine» Staates viel mehr als kredidierte Kanonen und Maschinen gewehre. Man muß auch die Gage für diejenigen haben, die daran gegebenenfalls schießen sollen. Man muß im Innern des Landes wenigstens wirtschaftlich so flott sein, daß man schon einen kleinen Stoß von außen vertragen kann. Das ist bis auf weiteres bei den Polen aber nicht der Fall, und es gibt wohl keinen Staat in Europa, der ähnliche Sorgen haben möchte, wie die „europäisch« Macht Polen von Englands Gnaden"! Der Führer auch bei der zweiten Bayreuther Festspielaufführung Meisterhaft« Vorstellung »o« „Tristan und Isolde" )s Bayreuth. Als zweite Vorstellung der Bay reuther Bühnenfestsptele ging am Mittwoch Richard Wag- «er» „Tristan und Isolde" in Szene. Wieder war der Führer mit vielen namhaften Ehrengästen Zeuge einer beispielhaften Aufführung. Die vom vorigen Jahr be- kannte Inszenierung Heinz Tietjens mit Max Lorenz, Margarethe Klose, Jaro Prohaska und Josef von Mano- warda in den tragenden Rollen hat durch die musikalische Leitung des italienischen Dirigenten Victor be Sabata sowie durch die französische Sängerin Germain« Lubin als Darstellerin der Isolde «ine wesentliche Bereicherung er fahren. Die Vorstellung hinterließ in dem ausverkauften Festspielhaus «inen überwältigenden Eindruck, der sich in begeistertem Beifall nach jedem Akt kundgab. KdF.-Flaggschiff „Robert Ley" wieder im Hamburger Hafen X Hamburg. Mittwoch mittag traf das KdF.- Flaggschtff „Robert Ley" mit den Ehrengästen der fünften Reichstagung der NSG. „Kraft durch Freude" an Bord von seiner zweitägigen Kurzfahrt in die Norbse« wieder tm Hamburger Hasen ein. Wie bet der Abfahrt, wurde das Schiff auch bei seiner Rückkehr tm Hamburger Hafen von einer groben Menschenmenge begeistert begrüßt, die die Landungsbrücken «nd di« Ueberseeb rücke bis auf den letzten Platz füllt«. Völliges Versagen -er britischen Kolonialverwattung „Evenlng Standard": DaS Empire ist ein Elendsquartier! )s London. Zu dem soeben veröffentlichten Bericht des Ausschußes der britischen Regierung zur Prüfung der Ernährungslage im britischen Kolonialreich nimmt auch der „Gveuiug Standard" in einem Leitartikel Stellung Er nennt darin di« Geschichte der britische« Kolonial» Verwaltung «tu« solch« der Verschwendung, Nachlässigkeit, Kurzsichtigkeit mrd Pslichtvergessenheit, die i« modernen Zeiten beispiello» dastehe. Zwei Millionen Quadratmeile« Saud hab« ma» der Verwüstung auheimsalle« laße«. Hinter der amtltchen Feststellung, daß in alle« Teile» des Kolouialreich«» da» gesamte Einkommen eines groben Tei» les der Bevölkern«« bedeutend unter ei«em zufrieden» stellenden LebenSminimu» liegt, verberge sich das Drama von Millionen Mitbürgern des Empire, di« vergeblich gegen Hnnger nnd Genche« Krieg sührte». Als Grobbritannien den Mantel imperialer Herrschaft ausgebreitet habe, habe es die Verantwortung für dies« Menschen, ihr Heim, ihr Leben und ihre Kinder über nommen. Großbritannien habe dabei versagt. Seine Herr» schäft habe kein Glück gebracht. Die britische Flagge hab« uicht zu einem neuen «nd bessere« Leben geführt. Nach lässigkeit, Schande und Erniedrigung feie« ihre Begleiter geweseu. „Diese Anklage ist erwiesen", so schreibt bas Blatt, „nud kei« Gerichlshos kann sich diese« erschütternde» Be weismaterial eutziehen. Wir haben auS nnserem Empire ei» Elendsquartier gemacht. Wenn nicht in letzter Stunde etwas geschieht, um die Verbrechen der Vergangenheit wieder gutzumachen, so werden die Mitglieder unserer Negierungen — Konservative wie Sozialisten — von dem unbestechlichen Urteil der Geschichte der kockimenden Jahr hunderte verdammt werden." Vie »eichöhimtztftadt «ater Fliegeralarm Programmästiger Verlauf der grasten Luftschutzübung Keine Antwort ist auch eine Antwort! )l London. Im Unterhaus kamen am Mittwoch di« King-Hall-Briese zur Erörterung. Auf die Krage des Liberalen Mander, ob die Regierung etwas gegen dies« Briefe «inzuwenden habe, erfolate keine Antwort. der auf es. rung der Millionenstadt, die fick, soeben noch während de« großen Fliegeralarms in den bombensicheren Unter- kunftSräumen versammelt hatte, war nach erfolgter Ent warnung wieder in Massen ins Freie geströmt und be staunte dieses eindrucksvolle Wunder der Organisation und Selbstdisziplin. So nahm dje Verdunkelung, die die Reickshauvtstadt gegen jede Sicht von oben schützt, ihren vorschriftsmäßigen Verlauf: denn auch jm Ernstfall ist eS sa unmöglich, bei solchem Anlaß etwa das Leben und Treiben in den Straßen völsia abzustovven. Jedenfalls dürften schon diese ersten Luftfchutznbunaen einwandfrei bewiesen haben, daß e» Ber lin versteht, sich gegenüber feindlichen Fliegerangriffen eine ausgezeichnet« Tarnkappe überzustreifen. Nächtlicher Fliegeralarm in der Berliner Innenstadt In den späten Abendstunden des ersten Tage» der großen Berliner Luftschutzübung war die Innenstadt mehr mals der Zielpunkt „feindlicher Bombengeschwader" Wäh rend die Straßen der Reichs Hauptstadt in tiefer Dunkel heit lagen, scand der Mond hell und leuchtend am Hori zont und warf sein Licht auf die Dächer. In Erwartung kommender Dinge waren viele Berliner auf den Beinen. Man wußte zwar nichts genaue-" aber schon allein da» nickst alltägliche Bild der abgeblendeten Straßen und der aespensterbast vorübergleitenden spärlichen Lichter der Autos und öfscntsick»en Fahrzeuge sowie die Möglichkeit eines nächtlichen „Fliegerangriffes" weckten ibr Interesse. Während sich in den Außenbezirken nichts neues ereignet?, heulten jn der Innenstadt plötzlich um 22,40 Ubr di« Sirenen. Diesmal waren eS aber nicht die Großalarm geräte, die in Tätigkeit traten, sondern ein Sirenenwagen, der heulend durch die Straßen fuhr. Mit einem Schlage standen wieder Straßenbahnen und Omnibusse still. Di» Kraftwagen fuhren vorsichtig an den Straßenrand. Die Gehsteige waren in wenigen Minuten geräumt. Vom Himmel erklang das bekannte dumpfe Brausen der Flugzeuge. Die Kegel der aufleuchrenden Sckvrnwer- fer trafen sjch, suchten und sagten nach allen Seiten und boten «in herrliches Schauspiel. Bald hatten sie die „feind lichen" Flieger in ihren Lichtkegeln. Eine ssteihe von Schadengeb,eten waren angenommen worden. Besonders stark aber waren die Folgen des „An griffs" an der Ecke der Leipziger und Friedrichstraße, wo eine der niedergegangenen Brandbomben das Dach geschoß eines Eckhauses nud eine zweite Bombe die D.'ckr zum U-Baknhos durchschlagen batten. Hier mußten n. a. auch ein InstandsetzungStruvv und ein Straßenbabntrupp eingesetzt werden Alle Arbeiten sp,elten sich b.si völliger Dunkelheit ab, denn inzwischen hatte sich auch ein Wolken vorhang vor den Mond gezogen. So konnte der gewaltige Apparat, der zum Schuh der Reich-Hauptstadt aufgebaut ist, einmal unter ungün stigen Verhältnissen praktisch in Tätigkeit treten und d,e Schnelligkeit seines Einsatzes unter Beweis stellen. „Uhrwerkarttkel»Präzision" Di« USA.-Presse bewundert dje Berliner Luftschu h Übung X Reuhork. Die USA.-Presse berichtet ausführlich und mjt Angabe zahlreicher Einzelheiten über die große Berliner Luftschutzübung, die als großer Erfolg bezeich net wird. Die Berichte weisen auf die hervorragend« Dis ziplin der Berliner Bevölkerung hin, die eine „ungemein schnelle Abwickelung" und „uhrwerkartige Präzision" mög lich gemacht habe. X Berlin. Die seit Tagen erwartete große Luft schutzübung, die am Mittwoch nachmittag überraschend in der ssteichshauptstadt einsetzte, wickelte sich dank der diszi plinierten Bereitschaft der Berliner Bevölkerung. völlig programmäßig ab. Punkt 1.8 Uhr kündete laute» Sirenengeheul den Be ginn der Hebung. Dieses erste Signal — dreimal je zwei Minuten Dauerton, unterbrochen durch Pausen von je zwei Minuten — galt jedoch nur zunächst dem Aufruf des zivilen Luftschutzes, der sich nun auf schnellstem Wege an den verscksiedenen über Berlin verteilten Sammelst.stlen einzufinden batte. Auf den Sammelorten de- SichrrbeitS- und Hilfsdienste- ging eS bald lebhaft zu. Die 22 verschie denen Luftschutzabschnitte der ReichSbauptstadt haben min desten» je eine solche Sammelstelle, und au» allen Stadt teilen strömten die für ihren schweren Dienst bereit» ge schulten Männer und Frauen der Luftschuhbereitschaften ihren einzelnen Standorten zu. Jn voller Bereitschaft waren selbstverständlich auch der behördliche Luftschutz, Polizei, Feuerwehr, die Formationen de» Werkschutzes in den Betrieben und de» Selbstscknitzes in den Wohnhäusern. Auch der sogenannte „Entgiftungsdienst", der fast aus schließlich von der Stabt, d. b. vom StraßenreinigungS- fuhrpark, gestellt wird, war mit Sprengwagen und moto risierten Fahrzeugen pünktlich zur Stelle. Die Feuer- löschpolizei hatte alle zur Verfügung stehenden Mann schaften mobilisiert, und in sämtlichen Feuerwachen der Reichshauvtstadt sah man die Löschzüge startbereit. Indessen wickelte sich der Verkehr aus den Straßen und Plätzen in gewohnter Weise ab, bjS dann um 18,50 Uhr plötzlich der Fliegeralarm ertönte: das durchdringende, »vechselnd an- und abschwellende Sirenengeheul der Groß alarmgeräte. Jm gleichen Augenblick begann auf den Stra ßen eine wilde Jagd der Passanten zu den überall durch große Schilder kenntlich gemachten Schutzräumen. Zehn Minuten nach dem Alarm waren die soeben noch vom Verkehr der Großstadt durckzfluteten Straßen menschen leer. Alle Fahrzeuge standen still. Nur ab und zu eilte noch ein verirrter Fußgänger über die Straße, um schien- njgst einen rettenden UnterkunstSraum oder ein schützende» HauS aufzusuchen. Berlin bot in dieser Zeit einen unwirk lichen, beinahe gespenstischen Anblick. Wenige Minuten spä ter erklang plötzlich dröhnendes Propellergeräusch, die ersten Angriffsflieger brausten heran. Kette auf Kette, zunächst noch in mehreren tausend Meter Höhe, um dann im Sturz slug herunterzuaehen und Bomben abzuwerfen. Besonders schwer „heimgesucht" wurde der Berliner Osten, während dje Innenstadt und die westlichen Stadt- teile diesmal von den „Bombenr" noch einigermaßen glimpf lich behandelt wurden. In der Frankfurter Allee folgte eine Detonation nach der anderen. Ein Warenhaus und die anliegenden Gebäude hatten mehrere „Volltreffer" zu verzeichnen. Dunkle Rauchwolken markierte», daß das Dach in Brand geraten war, und eine rote Fahne zeigte an, daß auch der Turm des großen Warenhauses in Flammen stand. Der Fahrdamm wies mehrere tiefe Sprengtrichter auf, dir durch schwarze» Tuch gekennzeichnet waren, und auch der nahe U-Bahnhof Ptemeler Straße wurde erheblich demoliert. Natürlich gab es auch mehrere „Tote und Verletzte". Aehnljch verheerende Wirkungen hatte der Fliegerangriff auch in anderen Straßen des Berliner Ostens zur Folge. Inzwischen waren selbstverständlich die Männer des Lustschutzes in den Häutern und Betrieben eifrig mit Schadenbekämpfung beschäftigt, und bald rückten auch den Straßen die verschiedenen Luftschutztrupps an, sei um die Verwundeten abzutransportieren, sei eS, um die Entgiftung der gefährdeten Gebiete vorzunehmen oder um Gebaudeschaden zu beseitigen. Soweit die Schiedsrichter, die an allen Brennpunkten postiert waren, feststellen konnten, klappte die Arbeit der Männer des Luftschutzes vorzüglich. Punkt 20 Uhr verkündete lautes Sirenengeheul den Schluß dieser ersten Uebung. Inzwischen war die Nacht hereingebrochen, und die vorgesehene Verdunkelung setzte «in. Rabensckyvarz.' Fin- sternj» herrscht«, wo man auch immer nur hinzukam. Dennoch machte die Stadt keineswegs einen toten Ein druck. Jm Gegenteil, da- Leben lief weiter. Die Bevolke-
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