Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-19
- Monat1939-08
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1939
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Riesaer Tageblatt «"IO und Anzeiger jLldeblatt o«d Ameiacr). Tag«b!att Rt«s. «SV Dre.de» ISS« Fernruf 12»7 Dies« Kettung «st da» zur Veröffentlichung der amtliche» Bekanntmachungen deS Lanbrat» Girokaff« m-. »» »» Großeuhatu behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche vekanntmachuuge» des Finanzamtes Riesa w. « und de» HauptzollamteS Meißen ^?1VS Sonnadend, IN. Augnst 1N3S, aven-S 92. Jahrg. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Tag abend» V,6 Uhr mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohree Zustellgebühr, durch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) 55 Pfg. Einzelnummer 15 P fg. Anzeige» für die Nummer de» Ausgabetage» sind bis 10 Uhr vormittag» aufzugeben; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grun-pryt- für die gesetzte 46 mm breite mm.Zeile oder deren Raum 9 Rvf., die 96 mm breite, 3 gespaltene mm.Zetle im Tertteil 25 Rpf. (Grundschrtft: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 Sftpf., tabellarische» Satz 50*/, Aufschlag. Bet fernmündlicher Anzetgen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art au». Preisliste Nr.4. Bei Konkurs oder ZwangSvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfällig. Erfüllungsort für Lieferung «nd Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle: Ries a, Soetheftratze 5». Ukrainische Kinder von Polen zu Tode geprügelt Volnttcher Grenzschutz wütet in Sltgalirten — Vie Vewohner ganzer Ortschaften in die Wülder geflüchtet XTarnopol. In der Woiwodschaft Tarnopol l» Oftgalizien sind im Zuge der jetzt dnrchgesührten Massen» Verhaftungen vo« Ukrainer» fünf Ortschaften des Bezirks Zborow vo» Gruppen deS berüchtigten GrcnzschutzkorpS »ach dem Muster der bekannten polnische» „Pazisiziernngen" heimgesucht worden. Beim Herannahe» der Polizeitrnppe waren die Bewohner der fünf Ortschasteu in die Wälder geflüchtet. Z»r Bewachung der Häuser hatten sie nur eiuige Kin der zurückgelaffe«. die ff« gegen die Brutalitäten der Polizei gesichert glaubten. Die im Ort verbliebenen Kin» der wurden aber von der Polizei so furchtbar verprügelt, baß eiueS von ihnen am folgenden Tag« starb und drei weitere in hoffnungslosem Zustand, darniederlirgen. Einige Mädchen im Alte, von 12 bis 1» Fahren wurden von den Polizisten vergewaltigt. Zahlreiche Kinder wnr» den verletzt. Die Polizei hat die Einrichtungen der Häuser verwüstet und die Lebensmittel in den Borratsräumcn »ernichtet. Englands Sktmld: Zwangsweise Verschleppung von Volksdeutschen nach Innerpolen )t Kattowitz. Auf Anordnung des schlesischen Wo!» woben wird gegenwärtig ein neuer Schlag gegen die volksdeutsche Gruppe in Ostoberschlesicn durchgesührt. Den «i»z«l«en Starosten sLandräten) gab der Dentschensrrffer Graczyuski freie Hand für zwangsweise Verschleppung vo« Volksdeutschen ins Innere des Landes. Die Starosten von Tarnowitz, Kattowitz und Rübnik haben von diesem freien VcrfügungSrccht bereit» ausgiebig Gebrauch gemacht und am Freitag mehrere hundert volks deutsche Familien auf Grund des Grcnzzonengcsctzes, das da» wichtigste Instrument der Behörden zur völligen Ver nichtung des DeutschtnmcS darstellt, ans dem Grenzgürtel auSgewiesen. Die Familien müßen innerhalb von St Stun den ohne Rücksicht aus Besitz, Familicnverhältniffe nud Vermögenslage sich mindestens 89 Kilometer landeinwärts begeben. Um die völlig mittellos dastehenden Volksdeutschen kümmert sich im Innern deS Lande» kein Mensch, so daß sie dem Hunger nnd dem Elend ausgesetzt sind. Schwere Kerkerstrafen drohen den ausgewiesenen Volksdeutschen, wenn sie es wagen sollten, sich dieser zwangsweisen Ver schleppung zu entziehen. Meder über Ivo Deutsche verduftet Ausplünderung und Abtransport der Dentschen auS dem Olsagebiet )s Gleiwitz. Aus Ostoberschlesien treffe» Mel dungen über Verhaftungen von mehr als 199 führenden Volksdeutschen «in. Die Verhaftungen erfolgten tm An schluß an durchgeftthrte Haussuchungen unter den nich tigsten Borwänden. Sie wurden beispielsweise auch dann vorgenommen, wenn veraltete und vollkommen gebrauchs unfähige Waffen, die nur noch Museumswert haben, vor gefunden wurden. Aus Bielitz werden weitere Verhaftungen von zehn Amtsleiteru der Iungdeutsche« Partei »nd anderen Volks» dentschen Organisationen gemeldet. Zahlreiche Deutsche versuchen, sich durch die Flucht über die Grenze vor dem Zugriff der Polen in Sicherheit zu bringen. In Trzynietz im Olsagebiet wurden die Reichsbent» scheu Julius, Ecker, Bachmann «nd Scholz und ein wei» terer Reichsdeutscher im Anschluß an eine erfolglose Haus suchung in Karmin verhaftet. Gegen Volksdeutsche wirb mit aller Rücksichtslosigkeit oorgegangen. Der auf Grund haltloser Verleumdungen verhaftete Bolksdcatsche Thomalla wnrde mit Knüppel« n»b Fäuste» blntig und besinnungslos geschlagen und erst nach zwei Tagen, die er ohne Wasser und Nahrung ver bringen mußte, freigegeben. Thomalla hat infolge de» Mißhandlungen ernsten Schaden genommen. Die dentfche» Landwirte de» Olsagebiete» «erde» vo» den Behörden gezwnngen, all ihr bewegliches tote» u»d lebendes Inventar abzulieseru. Innerhalb drei Tage« müffe» sich alle Deutschen für de» Abtransport vorbereiteu. Reichsdeutsche von Polen verschleppt Immer «eue »»erhörte Schikanen )s Kattowitz. Unter den Verhafteten in Ostober schlesien befinden sich, wie bereits erwähnt wurd«, auch ReichSdentsch«, B. der Reichsdeutsche Fritz Breyseitel und Neffen Vater in Künigshütte. Der Sohn wurde bereit» in da» Innere des Landes abgeführt. Ferner wurde -er Reichsdeutsche Bonze! verhaftet. Er war ebenso wie Brey seitel Grenzgänger und wurde auch bereits fortgebracht. Auch aus der Provinz Posen laufen weiterhin Mel» dangen vo» «»erhörten Schitaue« gegen die de»tfch« Volksgruppe ein. »Gazeta Polska Kosztyn" meldet nach Schließung der deutschen Bäckereien in Szempin jetzt auch die Schließung der deutschen Bäckereien von Rißmann und Höppner und der deutschen Fleischerei von Gocksch in «chmigel. ..Lieber sterben. als polnisch werden" tt-Seimwehr Danzig tritt an — Feierliche Fabnenübergabe burch Gauletter Aorftrr Gewaltige Kundgebung der Heimattreue )s Danzig. Danzig erlebte am Freitag einen stolzen i Tag. Unter freudiger und begeisterter Anteilnahme der Bevölkerung trat zum erstenmal Danzigs ff-Heimwehr an, die jetzt zum Schutze de» alten Hansestadt gegen die stän digen polnischen Drohungen gebildet wnrde. Bei ihrem eindrucksvollen Ausmarsch aus dem Malfeld übergab Gau leiter Albert Forster der Truppe die Fahne, die künftig dem jungen Aufgebot der Danziger Freiwilligen voran getragen wird. An die Hunderttausend Danziger säumten da» weite Feld, auf dem in einem großen offenen Rechteck die ff- Hcimwehr gngetreten wgr. Es war ein überwältigende» Bild, in Haltung und Ausdruck der ff-Heimivchrmänncr die feste Entschlossenheit zu sehen, die alte deutsche Stadt z» beschirmen und im Ernstfälle zu verteidigen. Ihrem bei- ligen Schwur gemäß: „Lieber sterben, als polnisch werden!" Die Begeisterung und Dankbarkeit der Maßen kam immer wieder zu lautem Ausdruck, als Gauleiter Forster in einer Ansprache an die jungen Soldaten den entschlosse nen Willen DanzigS betonte, die Heimat bis zum letzten Atemzuge zu verteidigen. Der Appell, den er an die ff- Freiwilligen richtete, sand bei den Hunderttausend stürmi schen Widerhall. Der Gauleiter führte u a. aus: „Nachdem die deutschen Truppen im Januar und Februar 1920 die deutsch« Stadt Danzig unter den Tränen der zum Abschied hrrbeigeström- ten Bevölkerung verlaßen mußten, wurde die Stadt unter den „Schutz" der Genfer Liga gestellt, die wieder Polen zur besonderen „Schutzmacht" berief. Nun hat sich aber besonders in den letzten Monaten die politische Lage so entwickel«, daß Danzig von dem Staat, der eS laut Beschluß beschützen soll, ständig bedroht wird, und damit rechnen muß. eines Tages von Polen überfallen zu werden. Aus dem polnischen Staat, ber von der Genfer Liga dazu auserschcn war, Verteidiger Dan zigs zu sein, ist plötzlich der allein mögliche Angreifer ge worden. Knapp vor acht Wochen wäre Danzig und seine Bevölkerung einem polnischen Ueberfall ausgeliesrrt ge wesen. Wir hatten damals keine Möglichkeiten, einen polnischen Angriff abzuwchren und Danzig zu schützen. Die Genfer Liga aber wäre zu einem nennenswerten Schutz weder willens noch fähig gewesen. Es blieb uns daher in dieser bedrohten Lage ga» nichts anderes übrig, als daß wir «ns »ach Selbsthilfe umfahr». Jede verantwortungsbewußt« Ltaatssührung, ganz gleich in welchem Lande, hätte nichts anderes geta», als mir in den letzten acht Wochen getan habe«. Wir haben dafür gesorgt, daß Danzig ,«» seine Be- völkernng nicht mehr »ehrlos st»d. Wir habe« di« ff» Heimwehr gegründet. In solchen Zeiten wie augenblicklich sind nicht tote Buchstaben aus irgendeinem Vertrag »ber einer Verfassung maßgebend, sonbern der Selbsterhaltungs trieb vo» 499 999 Menschen. Aus Euch, genau wie aus Sure Kameraden in ber Laudespolizei, setzt die Bevölkerung von Danzig alle Hoss- unugeu Ihr seid dazu berusen. die schöne ait« dentfche Stad« und ihr« Menschen im Falle eines polnische» lieber» griffe» zu verteidigeu. Die Bevölkern»» von Danzig baut aus den Mut und die Tapferkeit ihrer Söhne. Eine Truppe muß aber auch eine Fahne haben. Die Fahne, die ich Euch heute überaebe. trägt Snmbole, die Euch heilig und teuer sind! Neben dem Hakenkreuz, dem alten germanische« Son nenrad, trägt die Fahne die Runenzeichen der ff und daS Danziger Wappen Der Totenkops. -er in der Mitt« der Fahne angebracht ist. mag Euch noch «ine besondere Mah nung zur Unerschrockenheit und Tapferkeit sein. Ich brauch« wohl nicht besonders zu betonen, daß kür Euch die Fabne mit das Höchste ist. was es gibt. Sorgen wir dafür, daß auch in der Zukunft immer diese Fahne mit dem Haken kreuz. dem Snmbol des Lichte» und der Sonne znm Liege voranflattert. Immer werden wir dann, ganz gleich, wa» kommen mag. am Ende die Zieger sein." Der Gauleiter wandte sich sodann an den Kommandeur der Danziger ff Heimwehr und überreichte ihm die kurz vorder enthüllte Fahne. Nun trat ff-Obersturmba»nsührer Goetz«, der Kom mandeur der Danziger ff-Heimwehr, vor die Mikrophone und erklärt«: „Zum erstenmal steht diese Einheit geschlvffe, vor »ns, aber ist sie keine Paradelruppe Die ff-^eim» wehr Danzig will sich einsetze», für alles, was ihr heilig ist, sür deutschcs Blut und deutsche Heimat." Begeistierter Beifall der Maßen unterbrach den Redner schon nach diesen Worten. Der Beifall steigerte sich zum Sturm, als der Ober sturmbannführer fortfuhr: Wir könne» ehrlich »nd »oll Stolz sagen: Wir sind einsatzsähig nnd es würde de« schlecht bekommen, der es wage» sollte, mit n»s an,»binden! Die Fah»e trägt die Lombole, sür die die ff »Heimwehr sich «i»Ietzeo wird, Ma»» sür Ma»», bis zur Hingabe beS Lebens, gemäß ihre» Schwur: Lieber sterbe», als polnisch werde»!" In musterhafter Ordnung marschierte sodann di« ff- Heimwehr Danzig an Gauleiter Forster vorbei. Die breite Hindenburgallee war aus beiden Seiten dicht besetzt mit der begeisterten Danziger Bevölkerung, die ihre Heimwehr mit Jubel überschüttete. Der polnische Terror gegen das Deutschtum Zu einem unsägliche« Elend unserer VolkSge» nofsen führte der pol nische Terror gegen daS Deutschtum. Die Zahl der Flüchtlinge, die sich vor der drohenden Ver haftung und Drangsa lierung retten konnten, stieg bereit- auf nahezu 80 000. - Unser Bild zeigt geflüchtete Deutsche aus Polen in eiyem Flüchtlingslager beim Essen. iScherl-Wagen- borg-M)
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