Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193908287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-08
- Tag1939-08-28
- Monat1939-08
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.08.1939
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Riesaer Tageblatt und Anzeiger lLlbeblatt mü> LozeigeH. »«.«-» Tageblatt Ries, Dr.Sd«, ISS« Kernruk 1LS7 Diese Leitung ist bas zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats Girolasse: »u Sroßenhaiu behördlich bestimmt« Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen beS Finanzamtes Riesa Riela Nr. LI vostsach Nr. »„d deS Hauptzollamtes Meißen I?s»y Montag. 88. August 1»3S, abends SS. Jahr,. DaS Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abends V,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bet Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, Lurch Postbezug RM. 2.14 einschl. Postgebühr (ohne Zustellgebühr), bei Abholung in der Geschäftsstelle Wochenkarte (6 aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg. Einzelnummer 15 Pfg. Anzeige« für die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 46 mm breite mm.Zeile oder deren Raum S Rpf., die SO mm breite, 8 gespaltene mm.Zeile im Tertteil 2S Rpf. (Grundschrift: Petit 8 mm hoch). Ziffergebühr 27 Rpf-, tabellarischer Satz SO"/, Aufschlag. Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung oder fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzttge schließt der Verlag die Jnanspruch. nähme aus Mängeln nicht drucktechnischer Art aus. Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinfiillig. Erfüllungsort für Lieferung mrd Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle: Riesa, Goetheftraße SS. Brieswechsel zwischen dem Führer und Saladier Dee Führer erklärt: „Danzig «ad der Korridor müsse« an Deutschiand zurück" Veuischlaad sieht keine Möglichkeit mehr, aas Volen im vernünftigen Sinne einwirken r« können )( Berlin. In einer Erklärung, die der französische Ministerpräsident Daladier am Sonntagabend vor der Presse in Paris abgab, hat er Bezug genommen aus einen Briefwechsel, den er mit dem Führer hatte. In seiner Er klärung vor der Presse hat Daladier Bemerkungen über den Inhalt der Briese gemacht und Schlußfolgerungen daraus gezogen, ohne der Presse die Briese selbst zar Kenntnis zu geben. Zur vollständigen Unterrichtung der i^essentlichteit gibt das DNB. daher den Wortlaut des Brieswechsels wieder. Der Vries des französischen Minifterprösidenkea Paris, 2«. August 1080. Sehr verehrter Herr Reichskanzler! Der sranzösische Botschafter in Berlin hat mir Ihre persönliche Mitteilung zur Keuutuis gebracht. In der Stunde, wo Sie von der schwersten Verantwor- toug sprechen, die zwei Regierungschefs unter Umständen übernehmen könne», d. h. das Blut von zwei großen Böl, ker», die sich nur nach Frieden nnd Arbeit sehnen, zu ver gießen, bin ich Ihnen persönlich und unseren beiden Völ kern schuldig, zu sagen, daß daS Schicksal des Friedens noch in Ihren Händen liegt. Sie können weder an meinen Gefühlen Dcntschland gegenüber noch an den friedlichen Gefühlen Frankreichs für Ihre Nation einen Zweifel hegen. Kein Franzose hat mehr als ich selbst getan, um zwischen unseren beiden Völ kern nicht nur den Frieden, sondern eine aufrichtige Mit arbeit in Ihrem eigenen Interesse sowie im Interesse Europas nnd der Welt zu bekräftigen. ES sei denn. Sie trauen dem französischen Volke einen weniger hoben Be- griff der Ehre zu, als ich selber dem deutschen Volke an erkenne, so können Sie nicht bezweifeln, daß Frankreich leine Verpflichtungen anderen Mächten gegenüber treu er füllt, Mächten, wie zum Beispiel Polen, die. davon bin ich überzeugt, mit Deutschland in Frieden leben wollen. Diese beiden Ucberzeugnngen sind vollkommen ver einbar. Bis heute gibt es nichts, das eine friedliche Lösung der internationalen Krise in Ehren und Würden für olle Völker verhindern könnte, wenn auf allen Leiten der gleiche Friedenswille besteht. Mit gutem Willen Frankreichs bekunde ich densenigen aller seiner Verbündeten. Ich übernehme selbst die Garan tie für diese Bereitschaft, die Polen immer gezeigt hat. für die gegenseitige Anwendung eines Verfahrens des freien Ausgleichs, wie man es sich vorstellen kann zwischen den Regierungen zweier souveräner Nationen. Mit dem besten Gewissen kann ich Ihnen die Versicherung geben, -aß es unter den zwischen Deutschland und Polen mit Be ¬ zug auf die Danziger Frage entstandenen Differenzen keine gibt, die nicht einem solchen Verfahren unterbreitet wer den könnte zwecks einer friedlichen und gerechten Lösung. Aus meine Ehre kann ich auch bekunden, daß es in der klaren und aufrichtigen Solidarität Frankreichs mit Polen und seinen Verbündeten nichts gibt, das die friedliche Ge sinnung meines Vaterlandes irgendwie beeinträchtigen könnte. Diese Solidarität Kat uns niemals daran gehindert nnd hindert uns auch heute nicht. Polen in dieser fried lichen Gesinnung zu erhalten. In einer so schweren Stunde glaube ich aufrichtig, daß kein edel gesinnter Mensch es verstehen könnte, daß ein Krieg der Zerstörung unternommen würde, ohne daß ein letzter Versuch eioer friedlichen Lösung zwischen Deutschland und Polen stattsindet. Ihr Friedens, mille könnte sich in aller Bestimmtheit dasür einsetzen, ohne der deutschen Ehre irgendwie Abbruch zu tun. Ich als der Ehes der französischen Regierung, der ich eine gute Har monie zwischen dem srauzüsischcn und dem deutschen Volke wünsche, und der ich andererseits durch Freundschaftsbande nnd durch das gegebene Wort mit Polen verbunden bin, bin bereit, alle Anstrengungen zu machen, die ein aufrich tiger Mensch unternehmen kann, um diesen Versuch zu einem guten Ende zu führen. Sie waren wie ich selbst Frontkämpfer im letzten Kriege. Sie wissen wie ich, welchen Abscheu und Brurcei, lung die Verwüstungen des Krieges im Gewissen der Völ ker hinterlassen haben, ganz gleich, wie der Krieg endet. Die Vorstellung, die ich mir von Ihrer, hervorragenden Rolle machen kann als Führer des deutschen Volkes aus dem Wege des Friedens, der Vollendung seiner Ausgabe iu dem gemeinsamen Werk der Zivilisation entgegen, führ» mich dazu, eine Antwort aus diesen Vorschlag zu erbitten. Wenn das französische und daS dentsche Blut von neuem fließen wie vor 25 Jahren, in einem noch längeren und mörderischeren Krieg, dann wird sedcs der beiden Völker kämpfen im Vertrauen aus seinen eigenen Lieg. Liege» werden am sichersten die Zerstörung und die Bar barei. Gezeichnet: Daladier.. Die Antwort des Führers verstoßen worden wäre. Ich glaubte, durch Liesen Verzicht und durch diese Haltung jeden denkbare« Kon fliktstoff zwischen uusereu beiden Bölkeru ausgeschaltet zu haben, der zu einer Wiederholung der Tragik vo« 1914 18 würde führen könne». Diele sreiwillige Begrenzung der deutsche« Lebens ausprüche im Westen kann aber nicht ausgefaßt werden als eine auch aus allen anderen Gebiete« geltende Akzeptierung des Versailler Diktates. Ich habe nun wirk lich Jahr für Jahr versucht, die Revision wenigstens der unmöglichsten nnd untragbarsten Bestimmungen dieses Diktates aus dem Verhandlungswege zu erreichen. Es war dies unmöglich. Daß die Revision kommen mußte, war zahlreichen einsichtsvollen Männer« aus allen Völkern be wußt und klar. Was immer man nun gegen meine Methode ausühren kann, was immer man au ihr aussetzen zu müssen glaubt, so darf doch nicht übersehen oder bestritten werden» daß es mir möglich wurde, ohne neues Blutvergießen in vielen Fällen nicht nur für Deutschland befriedigende Lö sungen zu finden, sondern daß ich durch die Art des Ver- sahrcns die Staatsmänner anderer Völker von der sür sic ost unmöglichen Verpflichtung enthob, diese Revision vor ihren eigenen Völker« verantworten zu müssen; denn immerhin eines «»erden Eure Exzellenz mir zugebe« müssen: Vie Revision mutzte kommen Das Versailler Diktat war untragbar. Kein Franzose vo« Ehre, auch Sie nicht, Herr Daladier, hätte iu einer ähn liche» Lage anders gebandelt als ich. Ich habe »un iu diesem Siuue auch versucht, die aller- uuveruünstigste Maßnahure des Versailler Diktates auS der Welt zu schaffe«. Ich habe der polnischen Regierung ein Angebot gemacht, über das das deutsche Volk er schrocken ist. Set« anderer als ich konnte es überhaupt wagen, mit einem solchen Angebot vor die Oesfentlichkeit zu treten. Es konnte daher auch nur einmalig sein. Ich bi» nun zutiefst überzeugt, daß, wenn besonders vo» England aus damals statt iu der Presse gegen Deutsch land eine wilde Kampagne losznlassen, Gerüchte von einer Berlin, den 27. August 1939. Sehr geehrter Herr Ministerpräsident! Ich »»ersteh« die Bedenken, die Sie aussprechcn. Auch ich habe niemals die hohe Verpflichtung übersehen, die denen auserlegt ist, die über das Schicksal der Völker ge, stellt sind. Als alter Frontsoldat kenne ich wie Sie die Schrecken des Krieges. AuS dieser Gesinnung und Er- keuatuis heraus habe ich mich auch ehrlich bemüht, alle Kousliktsstosse zwischen unseren beiden Völker« z« besei tigen. Ich habe dem französischen Volk einst ganz offen ver- sichcrt, daß die Rückkehr deS Saargebietea die Voraus setzung dazu sein würde. Ich habe nach dieser Rückkehr so fort feierlich meinen Verzicht bekräftigt aus irgendwelche weitere« Ansprüche, die Frankreich berühren können. Das deutsche Volk hat diese meine Haltung gebilligt. Wie Sie sich selbst bei Ihrem letzten Hiersein überzeugen konnten, empfand und empfindet es gegen den einstigen tapferen Gegner im Bewußtsein seiner eigenen Haltung keiner lei Groll oder gar Haß. Im Gegenteil. Die Be friedung unserer Wcstgrenze führte z« einer steigenden Synlpathie, jedenfalls vo« seiten des deutschen Volkes. Einer Sympathie, die sich bei vielen Anlässen geradezu demonstrativ zeigte. Der Bau der großen Westbesesti- guugen, der zahlreiche Milliarden verschlang und ver schlingt, stellt für Deutschland zugleich ein Dokument der Akzeptierung und Festlegung der endgültigen Reichsgrenze DaS deutsche Volk hat damit ans zwei Provinzen Ver zicht geleistet, die einst zum alten Deutsche« Reich gehörten, später durch viel Blut wieder erobert wurden und endlich mit «och viel mehr Blut verteidigt wurden. Dieser Ver zicht stellt, wie Sie mir, Exzellenz, zngeben müsse», keine taktische, »ach außen gezeigte Haltung dar, sonder« einen Entschluß, der in alle» unseren Maßnahmen seine kouse- -neute Erhärtung erfährt. Sie »»erden mir, Herr Minister präsident, nicht einen Fall neunen könne«, in dem auch nur durch eine Zeile oder eine Rede gegen diese endgültige Fixierung der deutsche« Reichsgrenz« nach dem Weste« hin i deutschen Mobilmachung zu lancieren, Pole« irgend wie zugeredet worden wäre, vernünftig z« ! sei», Europa heute und auf 25 Jahre de« Zu stand des tiefsten Friedens genieße» könnte. So aber wurde erst durch die Lüge vo« der deutsche» Aggression die polnische öffentliche Meinung aasgeregt, der polnischen Regierung die eigene» notwendigen klare» Ent- schlüsse erschwert und vor allem durch die da»« folge«-« Abgabe des Garantieversprechens der Blick für di« Grenz« realer Möglichkeiten getrübt. Di« polnische Regierung lehnte die Vorschläge ab. Die polnische öffentliche Meinung begann i« der siche ren Ucberzeugung, daß ja nun England und Frankreich sür Polen kämpfen würden, Forderungen zu erheben, di« man vielleicht als lächerliche Verrücktheit bezeichne« könnte, wen» sie nicht so unendlich gefährlich wären. Damals setzt« ei» unerträglicher Terror, eine physische und wirtschaftliche Drangsalierung der immerhin über 1^ Millionen zähle«, den Deutschen in den vom Reich abgetretenen Gebieten ei«. Ich will hier nicht über die oorgekommenen Scheußlichkeiten sprechen. Allein auch Danzig wurde mit fortgesetzte« ttebergrisscn polnischer Behörden steigend zum Bewußtsein gebracht, daß cs scheinbar retrnugslos der Willkür eiaer dem uarionalen Eharaktcr der Stadt und der Bevölkerung fremde» Gewalt ausgeliescrt ist. Darf ich mir nuu die Frage erlaube», Herr Daladier, wie würden Sie als Frauzofe handeln, wcuu durch ! irgendeinen unglücklichen Ausgang eines tapferen Kampfes ! eine ihrer Provinzen durch einen vo« eiuer fremde» Macht ! besetzten Korridor abgeirennt würde, eiuc große Stadt — sagen wir Marseille — verhindert würde, sich za Frankreich zu bekennen, und die iu diesem Gebiete lebenden Fra»zofe« »uu verfolgt, geschlagen, mißhandelt, ja, bestialisch er» mordet würden? Sie sind Franzose, Herr Daladier, und ich weiß daher, wie Sie handel» würde». Ich bin Deutscher, Herr Daladrer. Zweifel« Sie nicht an meinem Ehrgefühl und a« meinem Pslichtbewußtseiu, genau so zu haudel«. Wen« Lie ««« dieses Unglück hätten, das wir besitzen, würden Lie da«», Herr Daladier, verstehen, wenn Deutschland ohne jede Ver» aulassuug dafür eiutrcten wollte, daß der Korridor dnrch Frankreich bleibt, daß die geraubten Gebiete nicht zurück kehren dürfen, daß die Rückkehr Marseilles uach Frankreich verböte» wird? Ich kann mir jedenfalls nicht vorftelleu. Herr Daladier, daß Deutschland aus diesem Grunde gegen Sie kämpfen würde. Ten« ich und wir alle haben auf Elsaß-Loihriugen vrrzichtet, um ei» weiteres Blutvergießen zu vermcideu. Um so weniger würde» wir Blut vergiebe», um ei«, Unrecht aufrcchtzuerhalteu, daS sür Sie »»tragbar fei» müßte, wie es für uns bedeutungslos wär«. Alles, was Lie iu Ihrem Brief, Herr Daladier schrei» den, empsinde ich genau so wie Sic. Vielleicht köuneu ge» rade wir uns als alte Froutsoldateu aus manche« Gebiete« am leichtesten verstehen, allein ich bitte Sie, verstehe« Sie auch dies: Daß sür eiue Nation von Ehre unmöglich ist, auf fast zwei Millionen Menschen zu verzichten und sie a» ihre« eigenen Grenzen mißhaudelt zu sehen. Ich habe daher ei»e klare Forderung ausgestellt: Danzig u»L der Kor» Fortsetzung nächste Seite Dee Aeichspaetettag abgesagt )( Berlin. Tie Reichspressestelle der «LDAP, teilt mit: Ter für die Zeit vom 2. bis 11. September d. I. unbesetzte Reichspartettag findet nicht statt. Ob seine spätere Abhaltung ins Auge gefaßt werde» kann, hängt von den Zeitumständeu ab. Ver Führer sprach zu den Abgeordneten )( Berlin. Der Führer sprach am Sonntag zu den im Botschafters««! der Reuen Reichskanzlei ver sammelte» Abgeordneten des Deutsche« Reichstages. Tie Abgeordneten bereiteten de« Führer am Ende seiner de» Ernst der Stunde kenn zeichnenden Ausführungen eine stürmische Ovation.
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