Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193909193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390919
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390919
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-09
- Tag1939-09-19
- Monat1939-09
- Jahr1939
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.09.1939
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer Tageblatt Postscheckkonto: Dresden ILSE Girokasse: Riesa Nr. S» Srahtanscheiftt Tageblatt Ries« Fernruf IS»? Postfach Nr. » ««d Attseiger sElbebhÄ tmd Au-eiger). Liese «eituna ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen vekanntmachungen de» Sandra» an Grokenbaiu behördlich bestimmt» Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de» Kina«,amte» Riesa „roo-uvu.« »-v - und de» Haupt,ollamte» Meißen 92. Jahr, Dienstag, 19. September 1939, abends abend» V.S Ubr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen Monat 2 Mark, ohne Zustellgebühr, - w Geschäftsstelle Wochenkarte sS aufeinanderfolgende Nr.) SS Pfg. Einzelnummer IS Psg. «urigen für üzugeben; eine Gewähr für baS Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für V0 mm breite, »gespaltene mm.Zeile im Texttetl 25 Rpf. sGrundschrift: Petit 3 mm hoch). Ziffergebühr 27 sstpf., tabellarischer . . . .. - . . . . - - ' u die Jnanspruch- - - etwa schon bewilligter Nachlaß hinf-illig. Erfüllungsort für Lieferung n Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw. entbinden den Verlag von allen etngegangenen Verpflichtungen- Geschäftsstelle: Riesa, Goethestraß« ». ^.219 Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» V.« Uhr mit »u-nayme oe durch Postbezug RM. 2.14 etnschl. Postgebühr lohne Zustellgebühr), bet Abholung die Nummer beS Ausgabetage» sind bi» 10 Uhr vormittag» aMug^en; eine < Gab S0V^^f?^lag^^B^^e^nmünö"che"^An^eigen-Vestellung öder fernmündlicher Abänderung eingesaudter Anzeigentexte oder Probeabzüge schließt der Verlag nahm-auS MänAn M Art auS PreiSltst-Nr. 4. Bet Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinf-'llig Erfüllungso und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw-entbinden den Verlag von r- ' 2"—" — - - - - Vor der Endregeluna des Voten'Problems Die deutsche und die sowjetrussische Verlautbarung über die endgültige Regelung der Polen-Frage hält sich korrekt im Rahmen des deutsch-sowjetrussischen Nicht angriffs- und Konsultationspaktes vom 24. August, in dessen Artikel 8 es heißt: „Die Regierungen der beiden vertragschließenden Teile werden künftig fortlaufend mit Konsultation in Fühlung miteinander bleiben, um sich gegenseitig über Fragen zu informieren, die ihre ge meinsamen Interessen berühren". Der Inhalt der gestrigen Verlautbarung ist eine logische Folgerung aus dem vorstehend zitierten Artikel und zieht außerdem selbstverständlich die weitere Folgerung aus der tatsäch lichen Entwicklung der letzten zwei Wochen. Die Mittei lung spricht den klaren Willen der beiden Mächte aus, in dem Raum des früheren polnischen Staatsgebilbes ein« endgültige Regelung solcher Art zu treffen, daß dieser Teil Osteuropas seine bisherige Rolle als Brandherd und Unruhestifter unter alle» Umständen und ein für olle Mal verliert. Zu der Verlautbarung ist im wesentlichen noch folgen des klarzustellen: Im Sinne des vollen Einvernehmens zwischen den beiden Regierungen nach dem Wortlaut und dem Geist des deutsch-russischen Paktes stimmen sie darin überein, daß dem bisherigen polnischen Slaatsgebilde die natürlichen Existenzbedingungen aus nahmslos fehlen sowie daß es an den katastrophalen Methoden der ehemaligen polnischen Regierung zugrunde- gehen mußte und endgültig zerfallen ist. Aus diesem Tat bestand ergibt sich die weitere Uebereinsttmmung darin, daß das staatliche Leben der verschiedenen, in dem Ber- sailles-Polen gegen ihren Willen zusammengeprrßten Völkerschaften nunmehr ' geregelt werden muß, daß der Grundsatz einer natürlichen Grenzziehung und der Äildung naturgegebener Wirtschafts körper auch dort Geltung erhält. Vesonders hervorzuheben aber ist es, daß Deutschland und Rußland es als ausschließlich ihre Aufgabe betrachten, in diesem ihrem Interessengebiet eine Tauer regelung zu schaffen, die zum Wohl aller Beteiligten uijd zur endgültigen Befriedung in Osteuropa führt. Die Entente, die die Phrase von den „Interessen" der West- Mächte allzu ost im rein imperialistischen Sinne miß- braucht hat, sieht sich mithin der eirdgültigcn Feststellung gegenüber, wessen Interessengebiet der bisher polnische Raum nach allen natürlichen und geopolitischen Gesetzen ist und wessen nicht. Folglich sind alle Behauptungen der Westmächte der art, sie hätten in diesem Teil Osteuropas Interessen zu vertreten oder sie müßten Polen ihr« Hilfe angedeihen lassen usw. ebenso haltlos und gegenstandslos geworben wie die Bündnisse, mit denen die Weltmächte unter eng lischer Führung das bisherige Polen zu einer DeSperado- Polittk verleitet haben, um es dann in der für England schon traditionell gewordenen Weise zu verraten. So ergibt sich von neuem in ernstester Form die Frage, warum England und Frankreich eigentlich gegen Deutschland Krieg führen wollen! Das Ostgebiet von Drohobycz fast unversehrt in deutsche Hand gefallen )s Berlin. Das von de« deutsche» Truppen besetzt« Oelgebiet von Drohobycz, südwestlich Lemberg, ist saft ««versehrt iu deutsche Hand gesalle«. Die dortigen polni schen Truppen in Stärke eines Infanterieregiments, eines Kavallerieregiments nnd einer Panzerwagenkompanie find «ns ungarisches Gebiet übergetroten. Weitere Teile Schlesiens ostwärts der Oder nicht mehr Operationsgebiet. )l Berlin. Mit Wirkung vom I». 9. 9 Uhr scheiden auch die ostwärts der Oder gelegene» Teil« Schlesiens a«S de« Operationsgebiet ans, mit Ausnahme der Kreise des oberschlestschen Industriegebietes: Stadtkreis Benthe«, Hindenburg, Gleiwitz, Ratibor, der Landkreise Benthe«, Taruowitz, Toft-Gleiwitz, Kosel sosttvärts -er Oder) und Ratibor sostwärts der Oder). Sowjetrussen erreichten Wilna )f Moskau. Ueber sämtliche Svwjetsender wird bestä tigt, daß die sowjetischen Truppen bei ihrem Vormarsch in Ostpolen Wilna erreicht haben. Abreise aus Moskau X Moskau. Wie verlautet, wirb der gewesene pol nische Botschqster Erzybowfki mit dem gesamten Personal morgen Moskau verlassen. Obwohl der Botschafter sich darüber ausschweigt, wohin er ausreisen will, nimmt man an, daß er nach Rumänien fahren will. Die polnischen Konsulate in Minsk «nd Leningrad haben gleichfalls Be seht znr Abreise erhalte«. Die britische und die französische Botschaft in Moskau lehnen es auch weiter ab, zu Anfragen neutraler Prefse- sertreter, die die letzten Ereignisse betreffen, Stellung zu nehmen. Man erklärt, noch keine Instruktionen erhalten zu haben. Ser Führer aus Vanziger Gebiet Vie Vevöllerung umiubelt de« Befreier Kein Sa«» ohne Blumenschmuck «nd Girlanden )s Zoppot. Der Führer ist heut« mittag aus Dan, ziger Gebiet eiugetrossen. An der Grcnzaussichtsstellc Reunebcrg wurde er «m 18,8« Uhr von Gauleiter Forster begrüßt. Ganleiter Forster meldete dem Füh rer Stadt und Land Danzig. Der Führer dankte dem Gauleiter in bewegten Worten sür die Treue, die stete Kampfentschlossenheit und das tapfere Ausharrcn der deut schen Stadt Danzig. Von Renneberg aus beginnt «iu ununterbrochenes Spalier der Bevölkerung des Danziger Landes. Die Straße «ach Oliva «nd Zoppot ist eingefaßt von Masten, di« die Hatenkreuzsahne tragen. Jedes Hans ist mit Blumen oud Girlanden und den Flaggen des Großdeut schen Reiches geschmückt. Mit Jubel und Begeisterung be grüßt die befreite deutsche Bevölkerung des Landes Danzig den Führer. Brausend Halle» ihm die Heilruse entgegen, während sich ««unterbrochenes Glocken läuten in deu lanten Jubel mischt. Tic Straße, die der Führer fährt, ist mit Blumen be streut. Danziger SA. und Danziger PL. bilde« da» Spa lter. Triumphbögen und Spruchbänder ziehe» sich über die Straß«. Immer wieder kommt der Gruß nnd der Tank Danzigs au den Führer zum Ausdruck. Am schönsten gibt das Gefühl, da» heute an diesem Tage die Danziger Bevölkerung beseelt, ein Spruchband wider, das sich aus der Grenze von Oliva und Zoppot üder die Straße spaunt und uichts weiter enthält als die drei Worte: „Heil Adolf Hitler!" Vor dem Quartier de» Führer» in Zoppot spannt sich eiu anderes Spruchband über deu wei ten Platz: „Wir sind frei — Heil dem Führer!" Vor dem Führerquartter ist eine Kompanie der K- Heimwehr angetretcn. Der Militärbefehlohaber Danzig- Westpreußen, General der Artillesi« Heitz, und General- lentuan« der Luftwaffe Wimmer melden dem Führer. Dann schreitet der Führer onter den Klängen eines Danziger Marsches und der Lieder der Nation die Front der F-Heimwehr-Ehrcnkompanie ab. Noch einmal schwillt der Iobel der Bevölkerung an, als der Führer sei« Lnar, tier betritt. Danzig ist deutsch, Danzig ist heimgekehrt in» Reich, der Führer ist in Danzig! Der Führer Weicht deute über alle deutschen Sender! )< Berlin. Heute, Dienstag, den 19. September l7 Uhr, überträgt der großdeutsche Ruadsuuk mit alle» seinen Sender» eine Rede de» Führers. Die Rede wird nm 29 Uhr wiederholt. Vie Kapitulation des polnischen Heeres schreitet weiter sott Bisher SO 000 Gefangene — Sinnloser polnischer Widerstand iu Warschau Versenkung der „Courageous' bestätigt )l Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Auslösung uud Kapitulation der versprengten oder eingeschlossenen Reste des polnischen Heeres schreiten rasch vornzärts. Die Schlacht an der Bzvra ist zu Ende. Bisher wnrden Sö vilü Gesaugene nnd eine unüber, schbare Beute eingebracht. Das endgültige Ergebnis läßt sich noch nicht anuähcrnb bestimmen. Eine kleinere scindliche Kampfgruppe wurde nordwest lich Lemberg vernichtet und dabei 1VV09 Gefangene gemach«. Lemberg wurde zur Uchergabe ausgesorder«. Bor Warschau hat »ach Ausbleiben des polnische« Parla mentärs di« Kampstätigkeit wieder begonnen. Die Stadt wird von de« Polen ohne Rücksicht aus die Bevölkerung, die über eine Million Mensche« beträgt, verteidigt. Di« Lustwasse hat gestern nur «och einzelne AngrissS» slüge durchgesührt. Im übrige« war ihr Einsatz an der Ostfront nicht mehr nötig. An der Westfront im Raume vou Saarbrücken a« einzelnen Stellen schwach« Artillerie, und Lpähtrupptätig- keit. Beim Gegner wurden vielfach Schanzarbeiten be, obachtet. »ampshaudlnngcn in der Lust sanden nicht statt Die von der britischen Admiralität bekanntgegebeue Versenkung des Flugzeugträgers „Eonrageons" ist durch die Meldung des angreisenden dentschen U-Boote» bestätigt worden. * Unaufhaltsamer Vormarsch der Voten Armee Die Vorpoftentruppen näher« sich Lemderg «nd Wilna )l Moskau. Der Gencralstab der Roten Armee veröffentlicht folgenden Heeresbericht vom IX. Sevrember: Die Truppen der Roten Armee schlugen die Streitkraft« der polnischen Armee weiter zurück und besetzten «m Abend im Norden von West-Weißrußland die Stadt Lwiencian«, den Eisenbahnknotenpunkt Lid«, die Stadt Novogrodck, den Weiler Orlia sam Njemens, die Städt« Slonim, Wolkownst und die Eisenbahnstation Iaglewiczl an der Eisenbahnlinie Minsk Breft-Litowsk. Im Lüden der westlichen Ukraine wnrden der Eise», dahnknotenpunkt Larn« nnd die Städte Lnck, Stanislav, Halicz, Krasne und Buczacz besetzt. Vorpoftentruppe« der Roten Armee nähern sich Lemderg und Wilna. Unter -em Eindruck des dentschen Vormarsches Betonung der deutsch-russischen Uebereinstimmung Die dritte Kriegswoche bringt Polens Ende X Reval. „Der Feldzug in Polen nähert sich dem Ende", so oder ähnlich lauten die Ueberschriften, mit denen estnische Blätter den gestrigen Bericht des Oberkommandos der deut schen Wehrmacht versehen, der durchweg an hervorragender Stelle und in großer Aufmachung gebracht wird. Starke Beachtung schenkt die Presse auch den Berichten über den Vormarsch der sowjetrussischen Armee und im Zusammenhang damit die amtliche Berliner und Moskauer Verlautbarung, au» der hervorgeht, daß der sowjetrussikche Einmarsch in Pole« in vollem Einvernehmen mit Berlin erfolgt ist. In einem Kommentar erklärt „Päewahlet", nachdem die polni sche Regierung das polnische Staatsgebiet verlassen habe, sei daS wichtigste Element für das Fortbestehen der staatlichen Souveränität Polens verschwunden. In der dritten KriegS- woche werde der polnische Staat anscheinend aushören, in der bisherigen Gestalt weiter zu bestehen. Daran könne kein» Macht oder Gewalt noch etwas ändern. * )s Amsterdam. Tie holländischen Blätter stellen den schnellen Vormarsch der deutschen nnd sowictrussischen Truppen in den Vordergrund, wobei bervorgehoben wird, daß die beiden Armeen sich bereits getroffen haben. Der „Nteuwc Rotterdamschc Eourant" betont in einem Bericht seines Berliner Korrespondenten, die Annahme, als bestehe zwischen der Sowjetunion und Deutschland nicht in alle» Punkte« Uebereinstimmung, wie es vielsach iu den Wcststaaten geäußert werde, beruhe aus einer Selbsttäu schung, deren voller Umsang sich bereits nach einigen Tagen zeigen dürste. Das Blatt stellt ferner fest, daß sowohl Rumänien als auch die Türkei ihre Haltung grundlegend den neuen Verhältnissen anpassen müßte».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht