Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-09-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193909183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19390918
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19390918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-09
- Tag1939-09-18
- Monat1939-09
- Jahr1939
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- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.09.1939
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Riesaer Tageblatt Drahtanschrift, Tageblatt Ries« Fernruf 1287 Postfach Nr. « ««d Anzeiger jLldeblatt und ÄiyrigM. Diese Leitung «st da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat« »» Grobenüaiu behördlich bestimmte Blatt und enthält amtliche Bekanntmachungen de« Finanzamtes Riesa und de« HauptzollamteS Meißen Postscheckkonto: Dresden 1530 Girokasse: Riesa Nr. « SS. Jahr- Montag, 18. September 1S3S» abenSS J-218 die Nummer des Ausgabetages sind bis 10 Uhr vormittags aufzugeben; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für die gesetzte 4S mm brette mm.Zeile oder deren Raum S Rpf-, die SO mm breite, 3 gespaltene mm.Zeile im Tcxttetl 25 Rpf. (Grundschrtft: Petit 8 mm hoch). Ziffergebuhr 27 Rpf., tabellarischer Satz 50^. Aufschlag Bei fernmündlicher Anzeigen-Bestellung ober fernmündlicher Abänderung eingesandter Anzeigentexte oder Probeabzüge s.chließt der Verlag die Inanspruch nahme au» Mängeln nicht drucktechnischer Art auS. Preisliste Nr. 4. Bei Konkurs oder Zwangsvergleich wird etwa schon bewilligter Nachlaß hinstE. Erfüll^ und Zahlung und Gerichtsstand ist Riesa. Höhere Gewalt, Betriebsstörungen usw-entbinden den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen. Geschäftsstelle. RiefchÄoethestraße SS. Einmarsch -er Sowjetarmee in Sstpolen Jur Gewährleistung von Luhe und Ordnung im östlichen Teile Polens — Polnischer Staat als nicht mehr existierend deteachtet — Schuh der weihrussischen und ulrainischen Minderheiten ss Moskau. I« der Nacht vom Sonnabend aut Sonntag ist dem polnischen Botschafter in Moskau, Grzy, bowski, «ine Note der Lowietregierung überreicht wor den, in der mitgeteilt wurde, die Lowietregierung sehe sich gezwungen, zur Wahrung ihrer Jutereffen uud zum Schuhe der weißrussischen und ukrainischen Minderheiten in Lft- pole« ihre« Truppen den Beseht zu erteilen, am Sonntag morgen 0 Uhr Moskauer Zeit s4 Uhr MEZ.) die sowjetisch- poluische Grenze zu überschreiten. Der Vormarsch der sow jetischen Armee wird ans der ganzen Linie der Grenze, oou Polozk im Norden bi» Kamener Rodolsk im Lüden gleichzeitig ersolge«. Der Vormarsch der Lowset,Armee in Ostpolen erfolgt unter voller Wahrung der Neutralität Lowsetrußlands im gegenwärtigen üonstikt. Da der pol nische Staat zur Zeit nicht mehr als existierend zu betrach ten ist, kommen, nach Ansicht der Lowietregierung, die mit ihm früher abgeschloffenen Verträge in Fortfall Die Lowietregierung handelt dabei in dem Bestreben, Ruhe und Ordnung im östlichen Teile Polen» wieder her« zustellcn, die im Augenblick de» Zerfalls de» bisherigen polnischen Ltaatsgedildes und der Flucht der Regierung nicht mehr gewährleistet werden können, sowie den natür lichen Schutz der ukrainischen uud weißruffischen Bevölke rung Ostpofens wahrzunchmcn. Die Sowjetnote an die ausländischen Missionen Sowjetregierung kann sich nicht weiter neutral zu diesen Tatsachen verhalten ss Moskau. Die Note der Sowjetregierung an die ausländischen Regierungen über den Einmarsch der Lowjettruppen in Oft polen, die gleichlautend allen ausländischen Missionen in Moskau zugeht, ist Sonntag morgen auch dem deutschen Botschafter in Moskau zogcftcllt worden. Die Note bat folgenden Wortlaut: ..Herr Botschafter! Der polnisch deutsche Krieg bat die innere lknftaltbarkeit des polnischen Staates erwiesen. Im Lause der zrbntögigen Operationen bat Polen alle seine Industriegebiete und kulturellen Zentren verloren. Warschau als Residenzstadt Polens bestcbt nicht mebr. Die polnische Regierung ist zerfallen und bekundet keinerlei Lebenszeichen. Das bedeutet, daß der polnische Ltaat und seine Regierung tatsächlich ausqebört baben, zu existieren. Dadurch baben die Verträge ibre Gültigkeit verloren, die zwischen der Sowjetunion und Polen bestanden. Sich selbst überlassen und obne Führung geblieben bat sich Polen in ein bequemes Feld für jegliche Zufälle und Ueberra schlingen verwandelt, die eine Bedrohung für die Sowjet- union schaffen können. Infolgedessen kann die Lowiet rcgicrung. die bisher neutral war. sich nicht weiter «entral zu diesen Tatsachen verhalten. Die Lowietregierung kann sich auch nicht gleichgültig dazu verhalten, daß die mit ihr blutsmäßig verwandten Ukrainer und Weißrussen, die aus -em Territorium Polen leben und der Willkür des Schicksals auSgeli^ert sind, schutzlos bleiben. Angesichts dieser Sachlage hat die Lowjetregiernng das Oberkommando dex Roten Armee angewiesen, den Trup pen den Beseht zu erteilen, die Grenze zu überschreiten und das Leben und Eigentum der Bevölkerung der west, lichen Ukraine und des westlichen Weißrußland unter ihren Schuh zu nehmen. Gleichzeitig beabsichtigt die Lowietregierung. alle Maß nahmen zu treffen, um das polnische Volk aus dem un glückseligen Krieg herauszuführen, in den es durch seine unvernünftigen Führer gestürzt wurde, uud ihm die Mög lichkeit zu geben, ein friedliches Leben wieder aufzunehmen. Empfangen Lic. Herr Botschafter, die Versicherung rsw." In dem Begleitschreiben des Außcnkommissars Mo- lotow an die hiesigen Missionen wird darauf hingewiesen, -aß die Sowjetunion eine Politik der Neutralität in den Beziehungen zu den betreffenden Staaten durchführen werde. Anjprache Molotows über alle Sowjetsender Bekanntgabe des Einmarsches der Roten Armee i» Ostpolen — Die ganze Bevolkernng der Lowjetunio» steh« hinter der Regierung fl Moskau. Am Sonntag vormittag bielt der low- jetruffische Regierungschef und Außenkommissax ein« über sämtliche somictischen Sender verbreitete Rnndsunkaniprache. in der er den gestern früh ersolgten Einmarsch der Roten Armee in Oftpolen der Oessentlichkeit bekanntgab. Nach einer kurzen Schilderung der durch de» raschen Vormarsch der deutschen Truppen in Osteuropa entstaube uen neuen Lage und des eingetretencn Bankerotts des bisherigen polnischen Staatsgcbiläcs sagte der Anken- kommiffar, die teste Phase des Zusammenbruches Polens habe einen für die Sowjetunion als Nachbarstaat Polens in zunehmendem Make bedrohlichen Ebarakter angenom men Trohdem sei die Sowjetunion bi» zur letzten Ltunde neutral geblieben, aber sie könne der Entwicklung nunmehr nicht weiter tatenlos zusehcn Außerdem könne niemand von der Moskauer Regierung verlangen, daß sie dem Schicksal der unterdrückten und von den Polen entrech teten weißruffischen und ukrainischen Bevölkerung Ost polens gleichgültig gegcniiberstchc. Die Moskauer Regie rung halte eS vielmehr sür ihre heilige Pslicht, der stam- mcs- und blutsverwandten Bevölkerung der Wcftukraine und des westlichen Weißrußland ihre brüderliche Hand zur Hilse zu reichen. Die Rote Armee, so fuhr Molotow fort, stehe jetzt vor einer ehrenvollen Aufgabe. Die Lowietregierung sei ge wiß. daß ihre Truppen diese Aufgabe in voller Disziplin und entsprechend ihrer ruhmvollen Tradition bewältigen werden. Die Bevölkerung der Sowjetunion werde ausgesordert, die Armee bei dieser Ausgabe durch ehrliche und ausopsernde Arbeit jedes einzelnen zu unterstützen. Die ganze Bevölkerung der Lowjetunio» stehe, ko schloß Molotow, in dieser Ltunde hinter der Regierung und könne neuen, noch nie dagewesenen Erfolgen aus dem Gc biet des friedlichen Aufbaues ihrer Industrie und Land wirtschaft entgegensehcn. sowie neuen Ruhmestaten der Roten Armee an den Fronten des Kampfes. Ser Feldzug in Polen geht seinem Ende entgegen Vernichtung und Gefangennahme versprengter Resttruppen — Die stärkste polnische Gruppe bei Wyszogrod vor der Auflösung — Der gröfzte Teil Polens besetzt — Lublin eingenommen Warschau schickte noch keinen Parlamentär — Aufgabe der Luftwaffe im Osten im wesentlichen erfüllt ff Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Feldzug in Pole« geht seinem Sud« entgegen. Nach der völligen Umschließung Lembergs uud d«r Ei«, aahme von Lublin steht ei« Teil des deutschen OftheereS i« der allgemeine« Linie Lemberg — Wlobzimierz — Brest— Bialystok «ud hat damit de« größte« Teil PoleuS besetzt. Dahinter vollzieht sich «och a« mehrere« Stellen die Vernichtung und Gefangennahme einzelner versprengter Reste der ehemalige» pölmschen Armee. Di« stärkste dieser umschlossene« polnische« Kampsgrup pe« — etwa ei« Viertel des polnische« HeereS — ist süd« westlich Wyszogrod zmische« Bznra «nd Weichsel aus engstem Ran« znsamme». gepreßt und geht seit gestern der Auslösung entgegen. Aus dem umschlossenen Warschau wurde am 17. Septem ber durch polnische Sender die Bitte an das Oberkommando der Wehrmacht gerichtet, einen polnischen Parlamentär zu empfangen. Das Oberkommando der Wehrmacht hat seine Bereitwilligkeit dazu erklärt. Bis zum 17. September Mitternacht hat sich kein Parlamentär bei ««seren Truppe« eingesunde«. Die Luftwaffe griff die südwestlich Wyszogrod ein geschloffenen polnischen Kräfte wirksam au. Polnische Flie- gerkräste traten au der ganzen Front nicht mehr in Er» scheinuug. Die deutsche Luftwaffe hat damit die ihr im Osten gestellte Ausgabe im wesentlichen erfüllt. Zahlreiche Einheiten der Fliegertruppe und Flakartillerie sind zusammcngezogcn uud stehen sür ander, wette Verwendung bereit. Im Weste» keine ucnnenswertru Kampfhandlungen. Bei Saarbrücken wurde ei» französisches Flugzeug von einem deutschen Jäger abgeschoffeu. Lustangrisse auf deut, sches Hoheitsgebiet haben am - 17. Lcptember nicht statt» gesunden. Festung Vreft-LttowSk gefalle« )s Berlin. Die Zitadelle von Rrest-Litowsk ward» eingenommen. Damit ist die Festung Breft-LitowSk in deutscher Hand. Bei Wegnahme der Zitadelle wnrd«, t»00 Gessngeue gemach, Der Handelskrieg gegen England Der Verlust von »0 britischen Dampfer« mit rund IM000 Tonnen bereits zugegeben st Berlin. Nach bisher hier vorliegenden Meldungen und Nachrichten des Auslandes sind bis einschließlich 15. S. an britischen Lchiffsverlusten 30 Dampfer mit etwa IM000 NRI. als versenk« zugegeben worden. Dieses Ergebnis wurde erzielt unter strikter Stn-al- tung der internationalen Bestimmungen für di« Führung des Handelskrieges. polnische Regierung nach Rumänien geflohen ß Bukarest. Sonntag um lv,30 Uhr osteuropäischer Zeit sind der polnische Ltaaispräsidenk MoScicki und die ge samte polnische Regierung, soweit wie sie sich noch in Polen befanden, aus dem polnischen Grenzort Kuky, über die die Grenze bildende Brück« über den Fluß Ezercmos aus rumä nische» Gebiet übergetreten. Sie hallen sich vorläufig in Wischuitz, dem gegenüber von Kutv am rechten Ufer de» EzeremoS liegenden rumänischen Grenzorr auf. Diplomatische .Ausflüge" nach Pole« falle» aus )s Bukarest. Da die in Polen akkreditierten Diplo maten eS vorgezogen haben, ihren stündigen Aufenthalt in Czernowitz zu nehmen und nur noch täglich für eine knappe Ltunde die Reste deS polnischen Außenministeriums in Zalcszcznki zu besuchen, hat die rumänische Regierung hierin eine Verletzung ihrer Neutralität erblickt und Maßnahmen getroffen, um diese diplomatische Tätigkeit zu unterbinden. ES wurde den betreffenden ausländischen Diplomaten an» heimgestellt, ihren Aufenthalt als Privatpersonen in Rumä- nien zu nehmen, sich aber in diesem Falle jeder weiteren Tätigkeit zu enthalten und die Ausflüge über die Grenze zu unterlaßen. völliges Einvernehmen zwischen Deutschland und der Sowjetunion Gemeinsame Erklärung der Reichsregierung uud der Regierung der UdSSR Berlin. Zur Vermeidung von irgendwelchen unbegründeten Gerüchten bezüglich der Aufgaben der deutsch«« uud sowjetischen Truppen, die in Polen tätig sind, erklären die Deutsche Reichsrcgieruug uud die Regie rung der UdSSR., daß die Haudluugcn dieser Truppen keiuerlci Ziele verfolgen, di« den Jutcreffeu Deutschlands oder der Sowjetunion zuwiderlauscn oder dem Geiste und dem Buchstabe» des zwischen Deutschland uud der Sowjet union geschloffenen Nichtaugrifssoertrages widersprechen. Im Gegenteil: die Aufgabe dieser Truppe besteht darin, Ordnung «nd Ruhe in Polen herzustelleu, die durch den Zerfall des polnischen Staates zerstört sind, und der Be- völkeruug Polens zu helfen, Bedingungen ihres staatliche« Daseins ne« zu regeln. Heftiges Nahbeben bei Wien fs Wien. Heute, am 18. Sept., um 1 Uhr 14 Minuten 43 Lekuuden erfolgte nach den Auszeichnungen -er Wiener Leismvgraphischen Ltation ein heftiges Nahbcbcn. Um 1.45 Uhr folgten dem Hauptbeben noch schwache Nachbeben. Der Herd dieses kalken Bebens liegt bei Puchberg am Schneeberg, 70 Kilometer südwestlich von Wien. Es war das stärkste Beben, das dort tcmals beobachtet wurde. Ins gesamt wurden nach dem Hauptstoß um 1,15 noch 14 Nach stöße gezählt, von denen der letzte gegen '/,8 Uhr früh be obachtet wurde. Fast alle Häuser Puchb-rgS weisen Sprünge aus, ein Kamin ist eingcstürzt. In Loseuheim, westlich von Puchberg, siel ein 15 Kubikmeter großer Fels- block auf ein Haus. Das HauS wurde zertrümmert, der Besitzer und dessen Lohn wurden getütet. Die Ltraßc von Puchbcrg nach Neukirchen ist von FelStrümmcrn blockiert, an deren Beseitigung schon gearbeitet wird. An den Hängen des SchneebergcS sind zahlreiche Bruchstellen be merkbar. Der Herd des Bebens dürfte daher im Schneeberg» gebiet liegen.
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