Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193912018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19391201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19391201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-01
- Monat1939-12
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.12.1939
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Freitag, 1. Dezember 1SSS, abends und fElbchlM mir Aa-rigerj. Ltek« Mettas« ist baS am veröffentlich«»» der amtliche» Bekanutmachnnge» bei LanbratS a» Sroßrubatv behdrdlich bestimmt« Blatt a»d «vthLlt amtliche Bekanutmachuug»» de» AtuauzamteS Riesa „ uu- b«, Hauptzollamte» Meißen » Riesaer TaaeLlatt erschei»« jeden Tag abeub» V,» Uhr mit »«»nähme der Sonn- »«d Festtage. Bezugspreis, bei Vorauszahlung, für einen ^onat S Mark, ohne Zustellg^ah^, Postscheckkont« Dresde» 1580 Sirokaff« Riesa «n W SS. Jahr». Riesaer Tageblatt Drahtanschrift, Tageblatt Rias« Fernruf l«7 Postfach N» I-282 Da» buri Rgl die gesetzte «8 194 nach England Weende Schifte versenU! 738 vsa Tonnen seit kriegsbeginn durch U-Voote und Mine« «ft de« Meeresgrund befördert jf Berlin. Die Berlufte der ans «»»land fahrend«« feindliche« nnd neutrale» Handelsschiffahrt sind »eiter ge stiegen. I» der Zett non «riegsbegi»» bitt ,»» W «ooeurber 19« si«d d»rch U-Uoote »der Mi»e» nersentt: af »ach bereits beftättgte» Meld«»,en: 1» Schift« mit «»»6«» vr«tt»re»isiert»»»e», da»»» Sb »entrale Schiffe mit 185 »8 Vr«tt»registerto»»eu; b) »ach sonstigen Meldnnge« »eitere bl Schiffe mit 9« »79 Bruttoregtstertonneu, da»o» 1» neutrale Schiff« mit »Ul Vrnttoregistertonne». Damit sind di« Gesamtoerlnste fett Lriegsbegiuu aut 194 Schiss« mit 7»»7«8 Brnttoregiftertonne» gestiegen. In dieser Zahl ist «tu besouders hoher Prozenttatz au oerfeukle« Tankern «nthalte», und z»ar beträgt der oerseukt« Tankranm 15»8«7 vrnttoregistertonne» bei einer dnrchschnitttich«« Tounag« de» einzelnen Tanker» von 75tM Bruttoregistertonueu. Unter Berücksichtig»»» »er »«kannten Tatfach«, das, von englischer Seite die Verluste au et»«»«» Schiffe», insbesouber« in der RLH« der ««»lifcheu Küste, »erschmie- gen »erden, sind »t« Gefamtoerlnste noch »efentltch höher «nzusetze». Wieder ein britischer Dampfer überfällig ft Berlin. Wie gemeldet wird, ist fetzt auch der britisch« Dampfer „William Humphrio* überfällig. Wahr scheinlich ist er ans «ine Mine gelaufen und untergrgangen. Englischer Dampfer »Sheas Crest" gesunken ft Amsterdam. Nach einer Meldung au» Newcastle ist der 2790 Tonne» große Dam»fer „Sheas Lrest* Don nerstag an der englischen Südostküst« auf eine Mine ge- laufen. 2d Ueberlebende sind an Land gebracht worden. Der Londoner Rundfunk muft wieder Dampferversenkungen zugeben fs Berlin. Der Londoner Rundfunk meldet, daß ein französischer Zerstörer die Ueberlcbenden des britischen Dampfers „Uksmouttz*, darunter sieben Offizier«, gelandet hat. Der Dampser ist i« Attanti» »o» «tue» U-Voo« torpediert morden. Auch die Urberlebenden des britische« Dampfers „Sheap Sreft*, die von einem ebemalS polnischen Zerstörer gerettet wurden, sind in Englaird an Land gebracht worben. Grriitgr Artiürrir» NU- Spähtrupfttätt-krtt im Vrttrtt ff Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: I» Weste» gering« Artillerie, »»d Spshlrnpptiitigkei». Bei d«r Lustaufklsruu» tiber der Nordsee gerteteu bi« «»«gesetzte» «röste i» «i» schweres U»»etter, vier Flug, boote m»ßte« a«f See »iebergehe» »»d »»rde» «etlwais« beschädigt. Die Besatz»»»,» find sämtlich gerettet. Generaloberst von Vrauchitsch an der Oberrhetnfront ff Berlin. Der Oberbefehlshaber des Heeres Gene raloberst »o« Brauchitsch, hat sich an die Oberrhetnfront zur Besichtigung der dort eingesetzten Truppen begeben. Der deutsche Botschafter beim argenttschen Außenminister Besprech»»» Aber die widerrechtliche» Blockademaßnahme« E«gla»ds — vor einer Erklär««» de« argentinische» Regier»»» >f Buenos Aires. Der deutsche Botschafter »on Thermann wurde am Mittwoch abend von Außen- mtntster Tanttlo empfangen. Im Verlauf einer längeren freundschaftlichen Unterredung wurden auch die beide Länder betreffenden Fragen, insbesondere die neue Lage und die sich daraus ergebende» Folgen erörtert, die durch die verschärften Blockabematznahmen Englands für den Handel der neutralen Länder entstehen. Der Außen minister stellt in diesem Zusammenhang et»»« Erklärung der argentinilchen Regierung tu Aussicht. Englands verrat an Indien Eirre ummterveochear Sette von Dorwrüchen — Andiea ttn Anfruhr «eOEN seine brittstdr« wtterdrütter fs Berlin. Wie au» zahllosen Meldungen der letzten Wochen hervorgeht, sind die Kämpfe tu Waziristau i» Nordwefte« Jndie»s »ieder ausgeslammt, die »ou der iudtsche» Kongreßpartei gebildete» Regier»»««» der Pro vinzen sind »urückgetreteu, der heilig« Führer der indi sche« Maffei», Gandhi, hat erklärt, die Forderungeü des Bolkes würde» nicht eher befriedigt sei», als bi« der bri tische Imperialist»»» ans Indien gewichen sei. Nach einem Bericht de» «Manchester Guardian" auS Neu-Delhi hat Gandhi sogar gedroht, daß Nichtannahme de» Vorschläge» der indischen Kongreßpartei. eine verfas- unggebendr Versammlung einzubernfen. die Uber Indiens künftige Verfassung Beschluß zu fassen habe, eine f»f»rtige Aktiv» der Inder unvermeidlich mache. Schließlich bat der Kongreß den Beschluß gefaßt, nicht mehr mit England zu- iammenzuarbeiten. bi» Indien leine Freiheit erhalten hat. Indien befindet sich im Ausruhr gegen seine britischen Herren und Unterdrücker. Di« britische Regierung bat aber den Kriegseintritt Indiens gegen den ausdrücklichen Willen des indischen Volke» verordnet, so wie man Kolo malvölker. so wie man seber Sklaven gezwungen hat, im Dienste ihrer Herren zu bluten und zu bezahlen. In eitiem Weißbuch hat die britische Regierung »er- spreche», »ach de« Krieg« mit de« Inder» in Berat»»ae» üder etwaig« U«»der»»ge» i» der indische» Bnndesoerfas» s»»g et»z»trete». Nach dem Kriege — damit ist klar gesagt, daß Indien während des Kriege» Kolonie bleibt. Ueder den Wer« der für die Nachkriegszeit gegebenen Versprechungen wird sich aber niemand einer Illusion hingeben, der die Geschichte des indischen FreibeitSkampse» kennt. Sie ist gekennzeich net durch eine Kette gebrochener britischer versprechen. 1. Diese kette beginnt mit dem Jahre 187,7. Fast AKI Jahr« lang hatten in Iirdien damals amtliche und private Abenteurer au» England nach dem Wort de» be kanntesten britischen Historikers Macaula»» „Unter drückung, Beraubung und Korruption größten Stiles* be trieben. Der indische Aufstand von 187,7 zwang England, Liese schändlichste Periode seines Imperialismus zu liqui dieren. und als Königin Victoria selbst die Regierung Indiens in die Hand nahm, erklärte sie. soweit es möglich sein könne, wurden die indischen Untertanen, welchem Glauben und welcher Religion sie auch angchören möchten, frei und unvoreingenommen zu Aemtern zugclassen iver- den. In Ausführung diese» großartigen versprechens der Königin selbst wurden von Millionen Indern ganz« fünf Personen zu Mitgliedern e,weS Rates ernannt mit der Befugnis, den Vizekönig unverbindlich und aus dessen Wunsch bei der Gesetzgebung zu beraten. Das und ähn- ftche Lcheinräte in füns Provinzen war alles, was 8« Jahre lang zur Durchführung de» königlichen ver sprechen» geschah. - . 2. 18S2 wurde bas versprechen. Inder zur Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten hinzuzuziehen und die össrntlich« Meinung Indien» zu berücksichtigen, erneuert. Mr. Enrzo» versprach den Indern als Unterstaatssekretär für Indien eigene Abgeordnete Das Gesetz, das darauf hin erging tat aber nicht» weiter, als die Zahl jener erwählten machtlosen Vertreter etwas zu erhöhen. Sie erhielten die Erlaubnis. Vorlagen zu erörtern, dursten aber nicht darüber abstimmen. Einige Jahre spater wurde Eurzon selbst Lord und Vizekünig und hatte sechs Jahre lang Gelegenheit, seine Versprechungen zu erfüllen. Von diesem Mann stammt der phantastisch arogante Ausspruch, er rechne sich zu denen, di« überzeugt seien, daß das bri tische Reich die großartigste Wasse im Dienste des Gute» sei. die e» je gegeben habe Er verhielt sich entsprechend. Er lehnte di« indischen LelbstverwaltungSwünicke schroff ab und hinterließ eine solche Erbitterung über seine Ge- walttnetboden. daß England gezwungen war, «in neue» Versprechen abzugeben. .8. Wiederum gab der briisch« König selbst diese» ver sprechen ab. Er erklärte Ikb«: „Das Lösten» von Abge ordnetenkammern wird in weiser Art ausgedehnt werden!" Endlich, so Holsten die Inder damals, würde man ihnen Autonomie gemähre». Ltatt dessen ergingen unter eifri gem Rühren der britischen Propagandatrommel di« Mörlen Minto Reformen, die wieder nicht» weiter brachten als eine abermalige Erweiterung der sogenannte» legis- lativen Räte. Wiederum blieb e» dabei, daß die sogenann ten Abgcgrdneten keine Beschlüsse fallen dursten, bi« Re gierung in keiner Weise binden konnten und nicht einmal Antwort auf ihre Fragen erwarten durften. Dir Inder bezeichneten dielen Bruch dieses zweiten königlichen ver sprechen», SO Jahre nach dem Bruck des ersten, al» „eine wohlerwogene und zvnische Lckaumscklägerei*. John Mor- lev selbst erklärte: „Wenn gesagt werden könnte, daß diese Reformen direkt oder indirekt zur Einrichtung eines var- lamcntarisckrn LvttemS in Indien führte», io möchte ich nichl», aber auch nichts damit zu tun haben!* Ver Welttrtrs bettittigtr dir LÜGE dieser ReierMe» Indien wurde hineingezwungen, lieber 821 NM Inder wurden fern der Heimat zu Kriegsdiensten für England, weitere 475 ddd indische Zivilisten zu anderen Diensten im Ausland gepreßt. UeberdieS nahm wie in der Bibel der reiche Mann dem Armen sein einziges Schaf weg. um es zu schlachten: England zwang die seit Hunderten von Jahren von ihm ausgcplünderten Inder, Kriegskontribn» tione» von 2>/» Milliarden Goldmarl zum Vesten Bri tannien» aufzubringen. 4. Di« indisch«» Freiheitskämpfer aber ruhten nicht, nnd England sah schon 1V17 keinen anderen Ausweg, als ein neues versprechen zu geben. Die Montagu-Erklärung legte die britische Politik darauf fest, indische Selbstver waltungseinrichtungen zu schäften, mit dem Ziel, progres siv da» einem indischen Parlament verantwortliche Regie- rungssvstem einzuführen. Schon glaubten di« Inder ihr Ziel erreicht aber Mr. Montag» lächelte nur. solang« b ngland in Not war. IdlS, nach Kriegsende, trat man den Indern mit anderer Miene entgegen. Zwar erlanbte man ei» bis drei »om H»»bert der i»bische» Bevölkerung, Nro»i»zialp«rla»e»te z» mahle», bene» «a» bie »ebe»sächlichtze» Regier»»gss»»ktt»»e» übertrug, aber gleichzeitig »nrbe» bie indische» Ratto»», liste« dnrch «i»e Strasrechtssor« mit ge«ei»e« verbre- «her» a»s eine Stufe gestellt »»b mie H»»be gejagt, G«»bhi n»b feine Fre»«de ins Zuchthaus geworfen, bie Salz- steuer, die bi« Aermfte» traf, »erboppelt »nd, damit nicht trotzdem »och Freiheitsillustonea in I»die» lebendig blie» de», hat Geueral D»er in Pendschab, wo di« Bevölkern»» durch Zumngsrekrutterunge» und fka«dalöse» Kriegs, gewinnlertn« aufs Aeußerft« erschöpft war, solange a«f Fortsetzung nächste Leite 265 Tote auf der „Rawalpindi" ff Berlin. Wie bie englische Admiralität jetzt bekannt gibt, sind auf der „Rawalpindi" 285 Man», darunter 8» Offi ziere, «ms Lebe» gekommen. Ptratenfchiff kapert jugoslawisches Schiff js Belgrad. Der Dampser „Lovtschen" der Jugo slawischen Schiffahrtsgesellschaft Zetcka-Plovidba, welcher einen regelmäßigen Schiffsverkehr zwischen Jugoslawien und Rumänien durchführt, wurde an der griechischen Küste »o» ei»e» englischen Kriegsschiss aufgebracht und »ach dem KriegShafrn La Valette aus Malta beordert, wo keine Ladung untersucht werden soll. Wie der Agramer „Hrvatski Dnevnik" meldet, wurde den jugoslawischen Sc«- leuten nur erlaubt, eine persönlche Mitteilung über ihr angeblich gutes Befinden an ihre Angehörigen zu schicken. In politischen und diplomatischen Kreisen Belgrad erwartet man mit Spannung, ob Jugoslawien diesen neuesten völkerrechtswidrigen Eingriff Englands in seine Hoheitsrechte stillschweigend wie die früheren hinnimml, oder ob es diesmal wenigstens einen offiziellen Protest gegen de« britisch«» Geeräuberstaat wagt. Deutsche Aufklärungsflüge haben England lehr nervös gemacht st Amsterdam. Eine englische Gemeinde, deren Name nicht genannt wirb, ist durch eine Hühnerjagd in den pani schen Schrecken eines Luftangriffes versetzt worben. Das ergab sich aus einem Brief der zuständigen Luftschutzstelle an Lord Brocket, den dieser vorgestern im Oberhaus verlas. Der zuständige Luftschutzwart hatte nämlich an ihn geschrie ben, daß das Pfeifen der Treiber allgemein als Luftwarn- sigual aufgefaßt worben wäre, und baß er darum bitte, bei künftigen Jagden daS Pfeifen auf «in Minimum einzu schränken. tztütnttt Mr lümtwe« Nwierva, Neue Regier»«« Ta»«er ft Oslo. Nach Meldungen, die in Oslo aus Helsinki eingetroffen sind, ist die Regierung Cajander trotz des vom Reichstag erhalte««» einstimmigen Bertranensvotums heut« »acht zurückgetreten. Am frühe« Morgen ist di« «e»e Regierunä gebildet worden mit dem bisherigen Finanz minister Tanner als Ministerpräsident und «ioimäki, d«r vo« Dezember issr bis Oktober 1888 Ministerpräsident »ar, als Außenminister.
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