Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193912224
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19391222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1939
- Monat1939-12
- Tag1939-12-22
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1939
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Freitag, SS. Dezember 183», abends LaS Riesaer La, dar«' Rei bt« g< Satz «ahme *«ü Zahlung «n "t »ertchtsftand ist R^ Höhere Gewalt. vetrtebSstvrungen «sw entbinde» den Verlag von allen eingegangenen Verpflichtungen Geschäftsstelle, Riefa, Goettzestratze » «nd Anfriser MedlM md A-Mer». «»»LW WMüi"K «m. «ob beb Hauptzollamt«» Metven Postscheckkonti Dresden Uiätz Girokass« «stfa R». « SS. Jahrg. Riesaer Tageblatt Drahtanschrift« Lag,blatt Ries, Fernruf ISS? Postfach »r. SS Höö Geheimer Kriegsrat Kaum haben in Paris die obersten Spitzen der poli tischen und militärischen Leitung Englands und Frank- leichs die Köpfe zusammengesteckt, um „Kriegsrat" zu ballen, so Wird die Oefsentlichkeit bereits mit groß ange legten Berichten und Informationen überschwemmt, mit Communiquös und angeblichen Indiskretionen, die samt nnd sonders dazu organisiert worden sind, einen Nimbus des vereinten Willens zu erzeugen, eine Gloriole nie mals erzielter Erfolge und eine große Erwartung über die Dinge, die kommen sollen. Es ist immer mit einem gewissen Talent in London und Paris verstanden worden, Masse Mensch in den beiden Ländern über getäuschte Hoffnungen Hinwegzusteuern und immer aufs Neue Trost in der Zukunft zu finden. Tie findigen Reporter tun das ihrige hinzu, um die not wendige Athmosphäre zu schaffen, in der die „Nachrichten"- Blüten der sogenannten Jnforinationsministerien gedeihen können. Die immer wiederholte deutsche Feststellung, daß der Gegner lügt, daß Churchill und die britische Admira lität lügen, ist keineswegs irgendein Schlagwort, sondern die Auszeigung eines Tatbestandes, der aus dem Beispiel des Weltkrieges her mit einer Fülle von englischen Doku menten zu erhärten ist. Eins der wichtigsten Themen des Obersten Kriegsrates ist die Versteifung und Verstärkung des Lügenfeldzuges gewesen. Es hat in der Welt einen mehr als schlechten Eindruct gemacht, daß die Beamten des englischen Lügen ministeriums und die Direktionen der englischen und fran zösischen Rundfunkgesellschaften und Zeitungskonzerne sich von Fall zu Fall dazu hcrabgelassen haben, nicht mehr aus rechtzuerhaltenen Schwindel nachträglich wenigstens bruch stückweise zuzugcben. Wir kennen ja Dutzende solcher Fälle, vor allem solche, bei denen wir durch ausländische Augen zeugen gegen alliierte Enten Front gemacht haben. Die se- Verfahren der verantwortlichen demokratischen „Jn- sormationS"-Stellen sott jetzt wenigstens in sehr weit gehendem Maße abgeändert werden. Die Entlassung des leitenden Beamten Vall im englischen Lügeninmistcrium unmittelbar nach dem Kriegsrat wird als Auftakt zu dieser neuen Lügenoffensive angesehen. Wie aus der amtlichen Feststellung weiterhin hervor geht, sott auch die zukünstige Einstellung zur Sowjetunion besprochen worden sein und zwar, wie es heißt, im Zu sammenhang mit der „Verurteilung" Moskaus in Genf. Das dürfte wahrscheinlich bedeuten, daß die durch das Genfer Intrigenspiel beschaffte Handhabe dazu ausgenutzt werben soll, die dort vertreten gewesenen europäischen Neutralen zu Zwecken einer Ausweitung des Krieges bzw. der sogenannten „kollektiven Front" einzuspannen. Man hat in verantwortungsbewußten Kreisen dieser Länder schon vor der Genfer Tagung mit Sorge darauf hin gewiesen, daß irgendwelche Völkerbundssormeln, die nach einer Kollektivität der Anschauungen über den russisch-- finnischen Zwischensall aussehen, von England und Frank reich dazu ausgenutzt werden würden, den Bruch der Neu- tralitätSbcstimmungen zu verlangen: also etwa das lieber- fliegen neutralen Gebietes oder die Durchfuhr von Waf fen zu gestatten, vielleicht sogar mit Truppenlandungen einverstanden zu sein. Schon vor geraumer Zeit wurde davon gesprochen, England bereite die Bcgrürldung eines Flotten- und Luftstützpunktes in Südjchwcden vor. Hand in Hand dainit geht ein immer stärker wer dender Druck aus die Oslostaaten, zu denen bekaitntlich auch Holland und Belgien gehören. In Brüssel wurde eine bevorstehende Erklärung der Regierung angckündigt. In Schweden hat man weitgehende militärische und poli tische Vorbereitungen im Zusammenhang mit Verteidi- gungsmatznahmen gegen angebliche 'Bedrohung in Gang gesetzt. Es scheint so, als habe der Oberste Kriegsrat in Paris beschlossen, diese „Front der Neutralen" für seine Interessen einzusetzen, um nicht unmittelbar gegen die ^-owietunior vorgehen zu brauchen, sondern alle diplo matischen Wege zur eigenen Einschaltung offen zu halten, wenn vielleicht dieser Druck der nordischen und Oslo-Län der eine Aenderung der russischen.Haltung bewirken soll ten, auf die man mit satalistischem Fanatismus hofft. Nicht minder bedeutungsvoll ist die Offensive der alli ierten Politik in Südosteuropa. Dort gehen nicht die Diplomaten, sondern die Beauftragten des Secret Service, dort gehen die „Wirtschaftsbeauftragten", die „Damen von Welt", also die Figuren der „unterirdischen Front" vor, um Verwicklungen zu schaffen, um Mißtrauen zu säen und die Politik über die Hintertreppe zu beeinflussen. Ihr Tun ist nicht minder ganz ergebnislos. Man hat in letzter Zeit bemerkt, daß gewisse politische und diplomatische Kreise in einigen südosteuropäischen Ländern von dem Intrigen spiel des Feindes irgendwie beeindruckt worden sind. Das hat mit den wohlverstandenen Interessen der offiziellen Politik dieser Länder nichts zu tun: aber es schafft eine Athmosphäre der Gereiztheit und der Beunruhigung, die durch immer neue Gerüchte über angebliche deutfche oder russische oder italienische Expansionspläne genährt werden. Allerdings kann es nicht glücken, das ausgewogene Gleich gewicht der Interessen der drei am Südostraum vorzugs weise engagierten Großmächte zu stören. Aber die auch auf dem Kriegsrat in Paris ausgetüftelten Pläne, diese Linie der geheimen Wühlerei fortzusetzen, verlangt ^.er höhte Aufmerksamkeit. Wir setzen diesem Intrigenspiel unseren unbeugsamen Entschluß entgegen, gestützt aus Wehr macht und.Innere Front unfern Weg zum Siege weiter zugehen. Erfolge und Vorteile auf allen Kriegsgebieten verstärken unsere Zuversicht, daß es uns gelingen wird, den Gegner niederzuringen, vor allem, wenn seine Kriegs- jührung diejenige mit Worten statt mit Taten bleibt. 8038V Vrt. von einem U-Voot Versen« Der »»» «kbmcdiU «avttittttrittmutt Serbrrk s«M« v»> Iriinr dritte» zerufadci zurück ff «erli». Das kürzlich mm seiner dritte» Fernfahrt znrnckgetehrte U-Boot des «apitänleutuant» Herder« Schultz« hat «ährend seiner drei ersten Unternehme« 8« »8» BRT. seindlichen Schiffsraumes oerseatt Es ha-dell sich bei dem Kapitänleutnant Herbert Schultz« um denjenigen U»terseebootskommanda»1en, den der Erst« Lord der bri tisch«» «dmiralttät bereits in feinem ««»ahrsa« wähnte. Der gute alte Churchill hat Pech. Immer und immer wieder muß er erkennen, daß seine Lügen durch die Wahr beit der „bösen Nazis" entlarvt werden, daß sich immer das ereignet, von dem er gerade das Gegenteil großspreche risch hatte verkünden lassen! Noch hat er die Luft nicht wiedergefunden, nachdem am Montag die Flieger eine so vernichtende Niederlage bezogen hatten. Bisher ist es immer noch nicht möglich gewesen, einen „amtlichen" Be rich,, der seit Montag abend angekündigt wurde, zu brin gen, weil man eben halt doch noch nicht weiß, wie mans dem Volke möglichst milde beibrtngen soll. Vielleicht kom men die Flugzeuge erst als „Weihnachtsüberraschung" zu- rück. Und da wird amtlich in Deutschland mitgeteilt, daß Kapitänleutnant Herbert Schultze zurückgekehrt sei, der auf seinen bisherigen drei Feindfahrten reichlich 8VV0N To. ver senkt hat, just der Kapitänleutnant, den man vor einiger Zeit als in England „gefangen" meldete, um wenigsten« überhaupt etwas melden zu können! Es fragt sich nur, wie der Kapitänleutnant Schultz» ivieder aus der Gefangenschaft gekommen ist. Er hat jedenfalls von seiner Gefangenschaft aus, genau so wi« Kapitänleutnant Prien, der auch schon mehrfach den „Häschern in die Hände gefallen war", weiter Schiff versenkt. Churchills Regie hat eben wie schon so oft in de» letz ten Monaten, angefangen bei der „Athenia", über den Flugzeugträger, die „Spritzer" der ins Wasser gefallenen Bomben aus Schlachtschiffe uiw. kläglich versagt. Fragt sich nur, wie lauge sich das englische Volk solche „Regie fehler" gesallen laßt und dann doch schließlich eines Tages die Männer der «riegshetzercligue dorthin jagt, wohiv fie gehören: zrnn Teufel! «rdolrmgs- und Siirwrgewerl der VAF. ins Lede« geruien 1ÜVV0V deutsche Arbeiter gehen 1940 kostenlos 3 Wochen in Erholung ft Berlin. Um di« Arbeit«- und Leistungsfähigkeit -e» deutschen Arbeiters bei seiner starken beruflichen In anspruchnahme in Erfüllung der ihm vom Führer und vom deutschen Volk gestellten Ausgaben zu erhalten und zu erhöhen, hat Reichoorganisattonsleiter Dr. Le» ver anlaßt, daß i» Lanfe b«s nächste» Jahres IlMVW deutsch« Arbeiter, bere« Leistungsfähigkeit durch besonders stark«» Arbeitseinsatz beeinträchtig« «orb«n ist, drei Woche» zur Erholung «nd zur volle» Wiederherstellung ihrer Arbeits kraft bei Uebernahme sämtlicher «oste» durch die Deutsche Arbeitssrout verschickt werden. Für die Ausnahme der Erholungsbedürftigen werden sämtliche deutschen Kur und Erholungsorte in Anspruch genommen werden. Es ist beabsichtigt, bereit» im Januar 1M> mit den ersten Ber ichickungen zu beginnen. Die näheren Ausführungs bestimmungen werden in Kürze bekanntgegcben cveröen. ovo Verliner Familien als Gäste Seemann Görings bei Weihuachtsseier« X Berlin. Ministerpräsident Generalfeldmarschatt Göring hatte es sich zusammen mit seiner Gattin auch in diesem Jahre nicht nehmen lassen, gebürtigen Ber liner Familien und Kindern, deren Väter auf dem Felde der Ehre gefallen sind, in der traditionellen Form eine besondere Weihnachtsfreude zu bereiten. 600 Müttern kam, völlig überraschend, eine bunte Einladung ins Haus, im Berliner Ratnaus, bezw. neuen Rathaus «chöneberg und im Bezirksamt Wedding mit den Kindern zu froher Fest stunde Gast des Marjchalls zu sein. Die Gäste, die im Anschluß an da» Mittagsmahl bei Schokolade und Kuchen an langen Tischen Platz genom men hatten, wurden von Bürgermeister Steeg herzlich willkommen geheißen, der ihnen die Weihnachtsgrütze des Feldmarschalls uilü seiner Gattin überbrachte. Leuchten den Auge» ging es dann in den mit prächtigen, bunt be hangenen Weihnachtsbäumen geschmückten Festsaal, wo für jede Familie ein reicher Gabentisch gedeckt war. Nicht nur die Kleinen fanden in breiter Fülle das vor, was ihr Herz begehrt — auch die Mütter konnten feststellen, daß ihnen so manche Sorge für die Ausstattung des weih nachtlichen Gabentisches im Hause abgenommen war: viele nützliche Dinge des täglichen Bedarfes, darunter auch Lebensmittel, nicht zuletzt eine rcsvektable Leihnachtsgans, die für die kinderreichen Familien sogar in zweifacher Ausjertigung vorhanden war. Müttern und Kindern tat es aufrichtig leid, daß fix den Generalfeldmarschatt, den wichtigere Ausgaben am Erscheinen verhindert hatten, nicht versönlich ihren Dank sagen und ihre Freude zum Aus druck bringen konnten. Der Feier, die u. a. durch Darbietungen des Kinder balletts der Staatsoper und des Mlsikzuqes des Regi ments „General Göring" unter Leitung von Stabsmusik meister Haase verschönt wurde, wolmten aus der engeren Umgebung des GeneralfeldinarschallS Oberregierungsrat Dietrich ^uud SA. Oberführer Dr. Görnert bei. Auch in der Schorfbeide war für Kinder von Waldarbeitern in gleicher liebevoller Weis« ein reicher Gabentisch ge deckt worden. keine versichere« ksmvchsrchirmseil sn ver N)eiiirsni Aufklärungsflüge über Norbfrankreich ««- Südengland )s Berlin. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Westfront keine besondere« Kampf, Handlunge«. Die Luftwaffe führte Aufklärungsflüge über Norbfrankreich «nd Lüdengland durch, «ei der Grenzüberwachung im West«« fand ei« Luftkampf zwische» deutsche« Mefferschmitt.Jagdslugzeuge« und französische« Jagdflugzeuge« statt. Ei« feindliches Slugzeug «urd« «ach hartnäckiger Gegenwehr zur Rotlandung gezwungen; die eigene« Flugzeuge kehr, ten ohne Verluste zurück. Deutsch'italtenisches Umfiedlungsabkommen unterzeichnet Optio» bis zum »1. Dezember 1»»» )l Rom. Zwische» der Retchsregierung und der faschistische« Regierung ist für die Umsiedlung der Deutsch sprachigen im Oberetsch folgendes von Rcichssührcr st Himmler und Untcrstaatssekrctär im italienischen Inne» Ministerium Buffarini unterzeichnetes Abkommen getroffen wordenr „Aus Grund der zwischmi der Reichsregierung und dar faschistischen Regierung gctWfscncn Vereinbarung ist bi» zum 31. Dezember G39, 21 llbr, den Deutschsprachigen der Provinz Bozen und der entsprechenden Gebiete der Pro vinzen lldine, Trento und Belluuo, die unter die Abkom men fallen, frei und spontan gestattet: entweder für die deutsche Ltaatsongchürigtcit aus Anhänglichkeit an das Stammland nnd llcbcrsicdlung ins Reich zu optieren oder weiterhin unter Verbleib in den vorgenannten Provin,z«n italienische Staatsangehörige unter Beibehaltung aller sich daraus ergebenden Rechte und Pflichten zu sein." Das Ablommcn besagt weiter, daß jeder Deutsch sprachige beiderlei Geschlechts ungehindert bei den Ge meindcbehörden oder bei den deutschen Stellen die ent sprechenden Formulare für die Lption für Deutschland bzw. ftir Italien verlangen, aussüllcn und übergeben kann. 3«g-3usammenftsv im Vahnhof Genthin A c r l j n. Um «,SS Uhr fuhr ip, «ahnhof Genthin der l) 18« sverll« -Neunkirchen Saarj i» voller Kahr« "s de« im Bahnhos anßerolanmäßig haltende« V 1l> sBerlinKölnj. Di« Lokomotive «nd sechs Wage» des I) 180 «nd vier Wagen des 0 1« entgleisten bei dem «us- »ra«. Bei der starken Besetzung der Züge ist z« befürchte« daß etwa 7N Tote und 1»» Verletzt« zu beklagen find. Der Präsident der Reichsbahndirektion Berlin eilt« sofort znr Unsallstelle. Eine Untersuchung der Lchuldsrage ist eingeleitet. De» Zugverlehr wird bebelssmäßig ausrechterhalten. Zur Hilse- iclftung an der Unsallstelle waren Aerzte, Reichsbahn- hilsszüge, Rotes Kreuz, Kenerwehr nnd Technische Not- h'lfe soiori zur Stelle.
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