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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-194001165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19400116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19400116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1940
- Monat1940-01
- Tag1940-01-16
- Monat1940-01
- Jahr1940
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 16.01.1940
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Richtige Ernährung Werden wir satt? Jawohl! Denn wir haben Brot, Kartoffeln, G«»üse, Fleisch, Milch, Eier, Fett, Obst und Zucker. Werben diese Nahrungsmittel alle voll auvgenützt? Nein! Warum nicht? Weil viele Volksgenossen ihre Zu sammensetzung und richtige Auswertung nicht kennen. In Friedenszeiten pflegen sich die Menschen ihre Nah rung nach ihrem Geschmack auszusnchen,- überkommene An schauungen paaren sich mit eigener Erfahrung in der Aus wahl defsen, was „gut schmeckt". Die Fülle des Vorhan dene» verführt zum gedankenlosen Verzehr, solange der Geldbeutel reicht,- ob die Nahrung auch zweckmäßig sei — daran dachten die hochzivtlisierten Menschen der letzten Jahrzehnte nicht mehr. Der Krieg bringt hierin einen Wandel. Aus der Fülle verschwenderisch schöpfen wir nicht mehr. Manches ist knapp geworden, manches fehlt. Aber genügend ist vorhanden von dem, was w.r brauchen. WaS braucht eigentlich der Mensch zu seiner Nahrung? Getreide, Kartoffeln, Gemüse, Fleisch und Fisch, Eier, Früchte und Milch. Und was ist es im besonderen, daS ihnen den Nährwert verleiht, die sattmachende Wirkung gibt? DaS find die in ihnen in verschiedenen Mengen enthaltenen Grundnährstoffe Eiweiß, Fett, Kohlehydrate, dazu Mineralsalze und endlich ihr Vitamtngehalt. Eiweiß, Kett, Kohlehydrate find die Grundstoffe unserer Ernäh rung, entwickeln Kraft und Energie, genügen aber allein nicht zur Ernährung unseres Körpers, sondern bedürfen der Ergänzung durch andere Stoffe: die Mineralsalze und Vitamine. Richtig satt find wir erst dann, wenn wir in unserer täglichen Nahrung diese Nähr- und Ergänzungsstoffe in ausreichender Menge und in wechselnder Vielgestaltigkeit oorfinben: letzteres, weil diese Stoffe in den einzelnen Nahrungsmitteln unterschiedlich ausgebaut sind. Also gilt es jetzt, die tägliche Kost überlegt auszuwäh- len und richtig zuzubereiten. Manche Gewohnheit muß über Bord; manche Gepflogenheit alter Zeiten kehrt wie der. Was früher der Instinkt des ländlichen Lebens als gesunde Nahrung herausfand, was bann das Zeitalter der Ueberindustriealtsierung als veraltet beiseiteschob, ist heute von der Wissenschaft vielfach wieder als richtig erkannt und in seinen tieferen Zusammenhängen erforscht worden. Keine Zeit aber haben wir mehr, die Lehre von der richtigen Ernährung langsam unser Volk durchdringen zu kaffe«. Den Geboten des Krieges hat sich ein jeder zu fügen. Gesund und leistungsfähig sich zu erhalten, ist heute jedermanns Pflicht. Gesund und leistungsfähig ist nur der, der sich richtig ernährt. Darum beachtet die folgende Aufklärung und handelt danach. Die Grundnährstoffe Eiweiß, lebenswichtiger Aufbauftoss für unseren Kör per. Vollwertig z. B. in Stern, Fleisch (Fisch), Kartoffeln und im Bollkorn. — nicht vollwertig z. B. im Feinmehl, in Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst. Kette find Brennstoffe, denn sie liefern bei der Ver dauung im Körper Wärme, die in körperliche Arbeit um- gesetzt werden kann. Kohlehydrat« sdaS find Zuckerstoffe wie Stärke und Zuckers find ebenfalls Brennstoffe. Wärmespender. — Da Fette und Zuckerstoffe ähnliche Aufgaben in unserem Körper haben und umgebildet werben können, ersetzen sie fich gegenseitig bi- zu einem gewissen Grade. noch stärker bei langem Kochen oder Warmhalten zerstört werben kann. Unsere Nahrungsmittel Getreide enthält hauptsächlich Zuckerstoffe (Stärke), dann Eiweiß, Mineralsalze und besonders viel Vitamin k) neben F und L. Bei der Ausmahlung zu Mehl muß die Hüllenschtcht und der Keimling mit vermahlen werden, denn erst von einer 82prozentigen Ausmahlung an ist im Mehl Vitamin 6 vorhanden. Vollkornbrot und Bollkorn- mehl haben den höchsten Gesundheits- und GättigungS- wert. Brot ist auch in Gerichten vieler Art verwendbar. Hafererzeugnisse find besonders gesund. Kartoffel« sind in Norbdeutschland bis zu 12 vH. Grundlage der Ernährung und daran sollte sich auch der Süddeutsche gewöhnen. Sie enthalten außer reichlich Zuckerstoff (Stärke) etwas vollwertiges Eiweiß, find reich an Mineralsalzen und enthalten außer Vitamin L auch das sehr wichtige Vitamin 6. Namentlich im Spätwinter und Frühjahr, wenn es wenig frisches Gemüse und Obst gibt, tragen die Kartoffeln wesentlich zur Gesunderhaltung bei. Aber: sie müllen richtig zubereitet werden. Unter der Schale befinden sich die meisten Mineralsalze, und beim Roh-Gchälen haben wir einen Schalenverlust bis zu 2ö bis 8N „H., beim Abziehen der gedämpften Kartoffeln aber nur bis 8 bis 10 vH. Also die Kartoffeln mit der Schale kochen oder im Dampf gar machen. Gemüse und Salate. Ihr hoher gesundheitlicher Wert liegt in ihrem Reichtum an Mineralsalzen und Vitaminen, aber nur, wenn sie roh gegessen oder richtig -»bereitet werden,- Blätter mit verwerten: Gemüse, z. B. die Mohr rübe, öfter roh essen, Sauerkraut ist besonders wertvoll, dessen hoher Gehalt an Mineralsalzen und Vitaminen i» der an Gemüsen und Obst armen Zeit des Winters sehr wesentlich ist. Sauerkraut mit seinem Saft« roh als Salat effen. Wildwachsendes Gemüse (Pilze) verwerten. Gewürzkräuter als Kitaminträger beachten! Auch das modern hergestellte Trockengemüse und Äonservengemüse entbehrt nicht völlig des Bitamingehaltes. Zuckerstoffe sind nicht ausreichend vorhanden: zu ergänzen mit Brot, Kar tosfeln oder mit Getretdeprodukten wie Nudeln, Flocken und Grütze. Milch enthält alle Nähr- und Ergäuzungsstoffe, aber nur in Mengen, die nicht für den Erwachsenen ausreichen. Magermilch ist nur fettarm, enthält sonst alle wesentlichen Stoffe, namentlich da» vollwertige Eiweiß, Salze und Vitamine. Quark und Käse find wegen ihres Hohen Ei weißgehaltes eine vorzügliche Zuspeise zu Brot, Kartoffeln und Gemüse. Magermilch ist eine vorzügliche Ergänzung der gesamten täglichen Ernährung. Nur fehlt je nach Jahreszeit und Fütterungsart Vitamin 6. Milchprodukte ergänzen alle die Nahrungsmittel, bi« kein oder zu wenig Eiweiß besitzen. Kleisch enthält vollwertiges Eiweiß und Fett, außer dem besitzt es einen hohen Geschmacks- und Sättigungs wert. Deshalb genügen auch kleinere Mengen zur Ernäh- rung, als wir sie uns in den letzten Jahren angewöhnt hatten. Wege» der Eigenart seiner Zusammensetzung und des Abbaues bet seiner Verdauung ist Fleisch (auch Fisch) mehr als Zukost zu Brot, Kartoffeln und Gemüse einzu schätzen. Da» Blut und die Innereien (Herz, Magen, Lunge, Leber, Niere, Milz und Hirn) sind wegen ihres VitamingrhalteS besonders wertvoll. Es enthält nicht ge nügend Znckerstofse, so daß dir Ergänzung mit Brot: Kar- Dte Ergänzungsstoffe Mineralsalze sind am Knochenbau und an der Vlutbil- düng beteiligt, regeln die Drüsentätigkeit und Leistungs fähigkeit von Nerven und Muskeln. Wir finden z. B.: Kalk im Trinkwaffcr, in Fischen, Käse und Gemüsen, Phosphor in Fleisch, Eigelb, Fisch, Käse, Hülsensrüchten, Eisen und Mangan im Roggenbrot, Hafer, grünen Gemü sen, Jod in Seeftschen. Vitamin« iSchutzstoffe sind schon in kleinsten Mengen lebensnotwendig). E» gibt verschiedene Vitamine, die vier wichtigsten find: ä Es fördert da» Wachstum, er höht die Widerstandskraft gegen Krankheiten, ist enthal te» z. B. in: Grünen Gemüsen, Karotten, Blut- und Veber- wurst, Eidotter, Leber, Tomaten, fetten Fischen (beson der» in Rogen und Milchen der Heringe), in Heidel- und Brombeeren und in Getreidekeimen, kl fördert gleichfalls dgs Wachstum, schützt vor gewißen Erkrankungen der Ner ven und verdanungsorgane, ist enthalten z. B. in: Voll kornbrot, grünen Gemüsen, Kartoffeln, Hefe, Leber und Nieren. 6 schützt vor Skorbut: erhöht die Widerstandskraft gegen Grippe, ist enthalten z. B. in: Kartoffeln, grünen Gemüsen. Obst, Tomaten und Pilzen. Hagebutte und veerenobst wie die schwarze Johannisbeere find derart reich an Vitamin 6, daß sie die Wirkung der Zitrone und Apfelsine erreichen, v schützt vor Rachitis und Knochenbrüchigkeit. Enthalten z. B. in: Salaten, rohen ober richtig zubereiteten Gemüsen und Leber. Aber nur richtig znbcreitete Gemüse enthalten noch Vitamine und Mineralsalze! Wenn Gemüse gekocht wird, ist da» Waffer zur Tunke oder zur Suppe zu verwenden. Nur scharfschmcckende Wintergemüse werden kurz abge wellt, um Verdauungsstörungen zu vermeiden. Junge Gemüse vor allem dünstet man im eigenen Safte oder macht sie im Wafserbampf gar und dann mit einer Tunke fertig. Gemüse so kurz wie nur möglich der Kochhttze aus setzen und nicht lange warm stehen kaffen! Gemüse und besonders Sauerkraut öfter roh effen. In gekochtes Ge müse etwas rohes Gemüse hineinreiben. Vitamin 4 wird beim Kochen wenig geschädigt, Vita min 8 geht in das «ochwasser über, Vitamin 6 ist so emp findkich, baß es schon bei längerem Liegen an der Lust und Gnt getarnte Geschützstellung Eine Aufnahme aus dem Vorfeld des Westwalls mit einer besonders gegen Fliegersicht gut getarnten Geschützstellung. (HK. Bauer-Lcherl-Wagenborg—M.) Wieder Altpapiersammlung dnrch di« HK. In vielen Gauen begann die Hitler-Jugend jetzt wieder eine Altpaviersammelaktion, die auf breitester Grundlage durchgesührt wird. — Diese Jungen hier haben soeben ein Haus erfolgreich „abgeklappert". (Scherl-Wagenborg—M.) Leitsprnch für 17. Ja»«ar IN« Seine Pflicht erkennen und tun ist die Haupt sache. Friedrich der Große. toffeln, Gemüse und Getreideprodukten notwendig ist. Zum vitaminarmen Muskelfletsch gehört als Ergänzung Ge- müse, Kartosfeln, Obst. Fischfleisch ist in seiner gesundheitlichen Bedeutung dem Muskelfletsch sehr ähnlich, zeichnet sich ferner durch seinen Gehalt an Jod und Phosphor aus. Eier enthalten vollwertige» Eiweiß, Fett (Lecethin), Mineralsalze und Vitamine, wentger Zuckerstoffe. Eier sind allgemein als Zukost zu bewerten, und »war für di« Nahrungsmittel mit Mangel an vollwertigem Eiweiß. Vitamin 6 ist nicht vorhanden. Fette »»d Oel« bestehen meist rei« aus Fettstoffe«, i» der Butter und Margarine ist etwas Waller enthalten, Vitamine in wechselnden Mengen nur in der Butter. In manchen Fällen wird Margarine mit Vitaminen aufge- wertrt. Kette und Oel« entwickeln auch in kleinen Mengen bet ihrer Verdauung viel Wärme. Kette und Odle enthal ten weder Zuckerstofse noch Eiweiß und Mineralsalze. Die werben selten als Nahrungsmittel für sich allein gegeffen, sondern immer zu Brot, Kartoffeln. Gemüsen, Fleisch «nd Kisch. Zucker ist ein reiner Zuckerstoff mit hohem Brennwert. Am zuträglichsten ist sein Genuß in Gerichten, im Gebäck in Getränken und al» Zusatz zum Obst. Zucker enthält keine Eiweiß-, Fett- und Ergänzungsstoffe. Im geeigneten Fall ist er Ergänzung für die Nahrungsmittel, di« arm an Zuckerstoffen oder reich an Säuren find. Obst ist nicht mehr Luxusnahrungsmittel, sondern heute in seinem hohen Werte als ErgänzungSnahrung an- erkannt. Es enthält aromatische Stoffe, Kruchtsäuren und Zucker: seine gesundheitliche Bedeutung liegt in feinem Gehalt« an Mineralsalzen und Vitaminen. Die Lchirhlcn unter der Schal« find besonders reich an diesen Stoffen, und daher find Früchte, wo immer angängig, mit der gut gesäuberten Schale roh zu effen. Fernerhin ergeben viele Fruchtschalen getrocknet einen wertvollen Tee, so von Aepfeln und Hagebutten. Vorsichtig eingemacht« Früchte. Säfte und Marmeladen behalten einen großen Anteil der gesundheitlich wichtigen Stoff«, auch gut gedörrte» Obst (Ringäpfel) ist wertvoll. Getränke, Kaffee. Tee, auch Kakao enthalten Reizstoffe verschieden stark. Hiervon völlig frei find di« heimischen Getränke, wie Korn-, Malz- und Gerstenkaffee, die verschie denste» Arten von Fruchtschalen-, Blüten- und Blätterte«, die sogar vielfach eine heilsame Wirkung haben. — Alko hol ist kein Nahrungsmittel und ersetzt kein Nahrungs mittel. Die vorstehenden Ratschläge dienen für unsere tägliche Ernährung. Eines der erbärmlichsten Mittel englischer Politik ist der Versuch, uns die NahrungSsreiheit einzuengen Der Nationalsozialismus kennt diese englisch« Methode und hat ihr in stiller jahrelanger Arbeit den Giftzahn auSgebro- cheu, eh« Großbritannien dellen gewahr wurde. Unsere Nahrungsmittel, ihr Borrat, ihre alljährlich aufkommen- ben Ernten, di« Produktion unserer Fleisch- und Fisch wirtschaft, di« geschützten Einfuhren sichern uns das Not- wendige zum Leben. Nun gilt es nur, dies alles mit Ber stänbnis «nd Umsicht einzuteilen und zu verwerten. Krönt der Heimat, tritt an! Von einem deutschen U-Boot auf den Meeresgrund geschickt Bor Englands Küste» lauert »er Do» I gesoffen. England hat wieder ein Schiff verloren wie f» Unsere Bildzusammenstellung zeigt die Versenkung eines I viel« andere, die bereits auf dem Grund des Meeres ruhen, feindlichen Schiffes durch ein deutsches U-Boot. — Link»: ! — Mttte: Lamxsam fängt bas Schiff an, zu finken. Die Hoch aus spritzen Dampf und Baffes der Torpedoschutz hat ! «nglMe Mannschaft ist inzwischen übernommen woickw». — RechtS: Noch einmal bäumt sich das Schiff auf und ver- schwindet dann unter Zischen und Brausen in den Wellen IPK.-Atlantik-WagenLorg- M^
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